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Die Illusion von Sicherheit


D. Baumgaertner

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Das Prozedere ist wohl bekannt: Man packt seine Reisetasche und verfällt ins Grübeln, was man wohl noch alles zu Hause lassen muss, um ungeschoren durch die Sicherheitskontrolle zu kommen. Und das ist eine ganze Menge: Taschenmesser, Schere, Nagelfeile und und und...... ! Nun, nach dem 11. September musste ja zwangsläufig jedermann Verständnis dafür aufbringen können, dass es nicht so locker weitergehen konnte wie gehabt. Und man brachte dieses Verständnis ja auch auf.

 

Nach der Passkontrolle und der anschliessenden Sicherheitskontrolle wird mit Argusaugen und Röntgenstrahlen darüber gewacht, dass nicht doch eine der vorstehend beschriebenen Utensilien, mit denen vielleicht jemand der Besatzung den Garaus machen könnte, mit an Bord geht.

 

Haben die Passagiere diesen Hürdenlauf im Dienste der Sicherheit bestanden, dürfen sie sich mit dem Segen der Obrigkeit im Duty Free Shop bedienen. Und da gibt es einiges, was das Herz höher schlagen lässt. Neben Süssem und Rauchbarem viel Hochprozentiges. Whisky, Vodka, Gin, ein Sammelsurium von gehaltvollen Obstschnäpsen usw.

 

Und selbstverständlich dürfen diese Köstlichkeiten, schön verpackt in einer Papiertüte, mit in den Flieger genommen werden. Wenn ich da so überschlagsmässig bei einer Passagierzahl zwischen 200 bis 300 Seelen mit einer Quote von 50% Trinkfreudigen rechne, wovon jeder eine Flasche Feuerwasser mitschleppt, kommt da schon so einiges zusammen.

 

Bei den gewöhnlichen Fluggästen wandern die Schnäpse über kurz oder lang in den Magen (wo sie ja auch hingehören) - bei ungewöhnlichen könnte das etwas bösartiger aussehen.

 

Nehmen wir einmal an, unser berüchtigte Osama bin Laden hätte einige seiner Akteure unerkannt mit auf den Flieger geschickt - und diese hätten sich auch pro Mann und Nase eine Flasche besorgt (nicht zum Trinken natürlich - das dürfen die ohnehin nicht), könnte das wirklich besorgniserregend ausarten. Die könnten ihre zwei oder drei Flaschen dazu benutzen, mit entsprechenden Drohgebärden den anderen Spritbesitzern 50. 100 oder mehr Flaschen abzunehmen und dann ein Feuerwerk veranstalten, gegen das jenes nach der Zürcher Streetparade geradezu bescheiden aussehen müsste.

 

Wer einmal flambiert hat, weiss, wie perfekt das Zeug brennt. Damals in Mogadishu (Boeing 737 "Landshut") war die Vorstufe für das Feuerwerk ja bereits einmal erreicht. Die Passagiere des gekaperten Fliegers waren bereits mit Alkoholischem übergossen - nur kam noch rechtzeitig die deutsche GSG-9 dazwischen. So weit die kurze geschichtliche Einlage.

 

Was sich die Sicherheitsorgane bei dieser Duty Free Grosszügigkeit gedacht haben, wird mir für immer ein Rätsel bleiben. Aber auch diese Herrschaften haben ab und zu eine ausgewachsene Schnapsidee. Ja - und dann noch das Gewicht. Die Konstrukteure hirnen verzweifelt, wo man die grossen Aluminiumvögel noch etwas abspecken könnte, um damit Gewicht und Treibstoff zu sparen. Und handkehrum laden sie - ohne auch nur mit der Wimper zu zucken - tonnenweise gefährliche Brandbomben zu. Da verstehe noch einer die Logik dieser verrückten Welt!

 

Gruss!

 

Dietwolf

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Es kommt mir vor, wie wenn um Teufel komm raus ja nicht noch einmal dasselbe passieren darf. Dazu wird eine irrwitzige Maschinerie in Gang gesetzt, nur um sagen zu können: "Das wird uns nie wieder passieren".

Insbrünstig hoffe ich, dass parallel dazu eine Strategie "of killing better ideas" gefahren wird.

Ob Dietwolf's "Schnapsidee" gerate ich diesbezüglich leider in mein gefürchtetes grübeln:009: Hat tatsächlich etwas an sich, wenn ich an meine letztsaisonalen Cognac- und andere spirituellen Verdampfungen denke. Wie schnell ist das Wasser weg und der Geist entflammt sein Feuer. Leider kann ich aus Pietätsgründen kein Smilie setzen, aber Ihr wisst schon, was ich meine (schon wieder keines).

 

Gruss Walti

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Nun, um es vorwegzunehmen: Absolute Sicherheit gibt es nicht und alle Spinner wird man wohl nie im Griff haben... aber bleiben wir doch bei aller Aufgeregtheit mal auf dem Teppich:

 

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Die könnten ihre zwei oder drei Flaschen dazu benutzen, mit entsprechenden Drohgebärden den anderen Spritbesitzern 50. 100 oder mehr Flaschen abzunehmen und dann ein Feuerwerk veranstalten, gegen das jenes nach der Zürcher Streetparade geradezu bescheiden aussehen müsste.

 

Erstens einmal geht man hier offenbar davon aus, dass man mit einer Flasche Cognac und den entsprechenden Drohgebärden ein Flugzeug voller Passagiere und eine Crew einfach so mir nichts dir nichts einschüchtern kann - das finde ich gelinde gesagt B*****it. Waffen sollten ja offenbar nicht durch die Sicherheitskontrolle kommen und ich denke doch, dass hier die Vorstellung, dass sich Passagiere einfach so ohne sich zu wehren mit irgend einem alkoholischen Getränk übergiessen lassen und nachher still sitzen bleiben und angsterfüllt auf das brennende Feuerzeug in der Hand des Terroristen starren, etwas grotesk anmutet :D.

 

Ebenso irreführend ist der historische Exkurs in dieser Hinsicht:

 

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Wer einmal flambiert hat, weiss, wie perfekt das Zeug brennt. Damals in Mogadishu (Boeing 737 "Landshut") war die Vorstufe für das Feuerwerk ja bereits einmal erreicht. Die Passagiere des gekaperten Fliegers waren bereits mit Alkoholischem übergossen - nur kam noch rechtzeitig die deutsche GSG-9 dazwischen. So weit die kurze geschichtliche Einlage.

 

 

Jeder der mit handelsüblichem Schnaps von ungefähr 40 Volumenprozent Alkohol schon mal flambiert hat, weiss, das dieses Zeugs nur gut brennt, wenn man es entweder erhitzt oder es - mit gleicher Absicht - über etwas heisses gegossen wird. Aber lassen wir diesen kulinarischen Exkurs :p. Der Vergleich mit dem Fall in Mogadishu ist aber definitiv nicht angebracht, weil dort eben gerade Terroristen mit Waffen an Bord waren und in einem solchen Fall kann natürlich jedes Flugzeug auch mit den Getränken aus der Galley in Brand gesetzt werden.

 

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Was sich die Sicherheitsorgane bei dieser Duty Free Grosszügigkeit gedacht haben, wird mir für immer ein Rätsel bleiben. Aber auch diese Herrschaften haben ab und zu eine ausgewachsene Schnapsidee. Ja - und dann noch das Gewicht. Die Konstrukteure hirnen verzweifelt, wo man die grossen Aluminiumvögel noch etwas abspecken könnte, um damit Gewicht und Treibstoff zu sparen. Und handkehrum laden sie - ohne auch nur mit der Wimper zu zucken - tonnenweise gefährliche Brandbomben zu. Da verstehe noch einer die Logik dieser verrückten Welt!

 

Es ist erfreulich, dass endlich wieder mal jemand all diesen Sicherheitsorganen und all den Konstrukteuren sagt, dass sie offenbar nichts überlegt haben ;).

 

Wenn dann der letzte Rest Freiheit und gesunder Menschenverstand durch entsprechende Gesetze und Vorschriften, Kontrollen und Einshränkungen "wegverboten" ist, dann dürfen wir uns der Illusion hingeben: Jetzt ist die Fliegerei sicher!

 

Mit herzlichem Gruss

 

Dan - der auch in Zukunft ohne Angst vor flambierenden Terroristen an Bord eines Flugzeuges alkoholische Getränke konsumieren und einkaufen wird...:D

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Auch die meisten Deodorants der lieben Passagiere (ja sogar der charmanten Besatzung) basieren auf Alkoholbasis...

 

Allerdings würde solch ein Feuer den vorhandenen Sauerstoff relativ schnell aufbrauchen und andere unerwünschte Chemische Partikel freisetzen, was wiederum die Lebensfähigkeit der Angreifer selbst einschränken und damit deren Zeilgenauigkeit empfindlich beeinflussen würde. Nicht dass dies für die zwangsweisen Mitreisenden wesentlich andere und erfreulichere Konsequenzen hätte, aber die Wahrscheinlichkeit für sogenannte Kollateralschäden wäre sehr klein.

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Ich sag nur eins:

 

Kloster-Frau-Melissengeist....da geht der stärkste Hanfliberale in die Knie.

 

"Frölein, na en Römer Pitralon"

 

Gruss Walti

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Hallo

 

Na ja, wahrschinlich sind schon nicht alle Theorien von Dietwolf praktisch anwendbar, aber man muss eigentlich gar nicht wo weit suchen.

Stelle man sich vor was man alles mit einer abgebrochenen Flasche anstellen kann :mad: (sicher mehr als mit einer Nagelfeile).

 

Bei all den Kontrollen geht es ja sowieso nur um eine Scheinsicherheit, verschiedene Tests (zum Teil von Fernsehsendern gemacht) haben ja gezeigt dass es auch heute noch möglich ist Waffen an Bord zu bringen wenn jemand das wirklich will und die entsprechenden Kentnisse besitzt.

 

Um eine gröstmögliche Sicherheit zu erreichen müsste man wohl alle Passagiere im Flugzeug gründlich durchsuchen und dann während des ganzen Fluges mit Handschellen an ihren Sitz fesseln.

 

Gruss

Hans

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Hallo

 

Na ja, wahrschinlich sind schon nicht alle Theorien von Dietwolf praktisch anwendbar, aber man muss eigentlich gar nicht wo weit suchen.

Stelle man sich vor was man alles mit einer abgebrochenen Flasche anstellen kann :mad: (sicher mehr als mit einer Nagelfeile).

 

Bei all den Kontrollen geht es ja sowieso nur um eine Scheinsicherheit, verschiedene Tests (zum Teil von Fernsehsendern gemacht) haben ja gezeigt dass es auch heute noch möglich ist Waffen an Bord zu bringen wenn jemand das wirklich will und die entsprechenden Kentnisse besitzt.

 

Um eine gröstmögliche Sicherheit zu erreichen müsste man wohl alle Passagiere im Flugzeug gründlich durchsuchen und dann während des ganzen Fluges mit Handschellen an ihren Sitz fesseln.

 

Gruss

Hans

 

 

Ja - das ist leider wahr! Mit einem gewissen Restrisiko werden wir immer leben müssen.

 

Gruss!

 

Dietwolf

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Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Flugzeugindustrie mach-, aber nur mit einem gewissen Aufwand finanzierbare Features gegen Menschenleben aufrechnet (also im Sinne von: 1 durchschnittlicher Mensch ist 1,5 Millionen Dollar wert). Darauf ev.entscheidet, nein das bauen wir nicht; ein menschliches Opfer ist "billiger".

Uebertragen auf den Riesenaufwand der sog. Terrorabwehr, der zur angeblichen Sicherheit im Flugverkehr führt, müssen wohl, der selben Terminologie folgend, andere, als vordergründig proklamierte Ziele vermutet werden. Oder ist nun ein durchschnittliches Menschenleben plötzlich unbezahlbar?

 

 

 

Gruss Walti

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Hallo Lone Wulf (tönt so ähnlich wie Dietwolf)

 

Deine Aussage zu den Billigtickets kann ich nur bestätigen. Da gräbt einer dem anderen das Wasser ab - und die Verlierer werden schliesslich alle sein. Die Fluggäste, die Fluggesellschaften, die Umwelt usw.

 

Dazu folgende Geschichte: Im vergangenen Oktober flog ich mit meiner Frau mit Swiss in der Eco von Zürich nach Athen (Ohne Billigticket). Da sich der Flug in die Mittagszeit hinein erstreckte, nahm ich an, dass etwas Kleineres zum Essen serviert würde. Wenn wir gewusst hätten, was uns dann blühte, hätten wir vorher noch am Boden gespeist.

 

Da kam die Flugbegleiterin mit kleinen, Spinat-gefüllten und in Tüten verpackten Teigtaschen daher, die so fürchterlich waren, dass wir sie nach zwei Bissen zurückgehen liessen. Ich fragte dann, ob es vielleicht ein Sandwich zu kaufen gäbe. Fehlanzeige! Bis wir dann am Nachmittag im Hotel angelangt waren, hing uns vor Hunger die Zunge aus dem Hals.

 

Beim Rückflug von Athen nach Zürich das Ganze nochmals. Wieder die gleichen grässlichen Teigtaschen und keine Alternative. Ein weiblicher Fluggast neben uns bekam geradezu einen Wutanfall, den sie auch lautstark artikulierte.

 

Ich trug der Hostess auf (die Arme konnte ja auch nichts dafür) die elende Teigtasche direkt an ihren obersten Chef, Herrn Franz, weiterzureichen. Vielleicht würde sie diesem besser schmecken als uns! Der übrige Service, das Flugzeug (ein Airbus der 32Oer Familie) usw. hatten den bekannt guten früheren Swissair Standard, den ich vor Jahren des öfteren geniessen durfte.

 

Nun zur Quintessenz: Wie realitätsfremd muss der Manager einer Airline sein, die sich nur durch Qualität am Markt durchsetzen kann, den Passagieren einen solchen Frass vorzusetzen. Wer weiss, vielleicht war das auch eine listige "Sabotageaktion" der mächtigen Mutter in Deutschland?

 

Wen jucken schon 20 Franken Aufpreis auf das Ticket für eine ordentliche Verpflegung. Uns jedenfalls nicht. Bei Helvetic, mit der wir im Juni 2005 nach Alicante flogen, war von Anfang an klar, dass es nur bezahlte Speisen an Bord geben würde. Es hatte eine kleine Auswahl von tadellosen Sandwiches, wovon wir dann auch - gegen Bezahlung - Gebrauch machten. Vom Service dieser kleinen Gesellschaft waren wir damals sehr begeistert.

 

Ich bin der Auffassung, dass Qualität ihren Preis haben darf. Das ist nicht nur bei einer Fluggesellschaft so. Es geht doch nicht an, dass Fliegen mit all den Infrastrukturkosten, den hohen Abschreibungen und den im Interesse der Sicherheit sündhaft teuren Wartungskosten fast zum Nulltarif zu haben sein soll. Das kann doch niemals auf Dauer gut gehen!

 

Und wenn das Personal wie eine Zitrone ausgequetscht wird, nur damit die berüchtigen "Schnäppchenjäger" möglichst billig ans Ziel kommen, dann sind das Auswüchse eines Raubtierkapitalismus und zudem eine Riesensauerei!

 

Soviel zum Thema "Billigtickets" und noch einen schönen Gruss!

 

Dietwolf

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@Oski: Es ist aber die Flugzeugindustrie, die sagt, was das kostet, wenn sie dem Besteller erst den Mund wässrig gemacht hat:005:

 

@Dietwolf: Ihr konntet den Inhalt verifizieren, wo also liegt das Problem?:rolleyes:

 

Gruss Walti

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Möchte zum Thema von Dietwolf „Die Illusion von Sicherheit“ einen Beitrag leisten.

Ich bin seit einiger Zeit im wohlverdienten Ruhestand (Gott sei Dank) und nütze meine Freizeit unter anderem zum ausgiebigen umherjetten (kann mir nichts mitnehmen) in Europa und ein, zwei mal geht es über den Atlantik in die USA.

 

Ich bin überzeugter Nassrasierer. Die losen Rasierklingen, das sind jene die blank in den Rasierer eingelegt werden, findet man im Handgepäck und noch keine Sicherheitskontrolle hat die Klingen eingezogen oder auch nur angesprochen. Jeder weiß wie scharf diese Klingen sind. Kein Problem, weder bei der Immigration (USA) noch sonst beim Check-In.

Die Sicherheitskontrollen lassen nach, sie werden wieder lockerer.

Was mir mehr Sorgen macht sind betrunkene Mitreisende, die sich immer weniger unter Kontrolle haben, ein Sicherheitsrisiko welches man durch die Konsumation von Alkohol während des Fluges erlaubt. Mir persönlich unverständlich.

Zum Rauchverbot ist auch ein Alkoholverbot durchzusetzen.

 

Zum zweiten Thema ein paar Worte.

Nicht vergessen! Die Billigtickets sind Verantwortlich dass zumindest eine Branche floriert. Flughäfen und Fluglinien sind zu wahren Jobmotoren geworden. Wien-Schwechat hat in den letzten zwei Jahren 2500 Vollarbeitsplätze geschaffen. Weitere 12000 wurden durch Fluglinien und Zulieferer gesichert und die Tendenz ist weiter stark! Steigen, nicht nur in Österreich.

 

Sollte es zum Beispiel wegen der Kerosinsteuer zur massiven Preiserhöhung kommen, oder weil falsch beratene Verantwortliche die Ticketpreise erhöhen um das „niedrige Volk“ von den heiligen Kabinen fernzuhalten, werden die meisten Kleinlinien zusperren, die Großlinien werden Löhne kürzen und Zehntausende freisetzten. Diese noch zarte Jobblüte könnte dann sehr schnell verwelken.

 

Mal ehrlich, kaum jemand des fliegenden Personals, erst recht die Piloten, nagen gehaltbezogen am Hungertuch.

Sollte es aber zum Bruch kommen, werden sich einige (viele?) Piloten und flugbezogenes Personal beim Arbeitsamt wieder finden und den „guten alten Zeiten“ nachweinen. Also, nicht raunzen sondern hoffen dass die Tickets billig bleiben und sich auch schlechtenverdienende Reisen mit Flugzeugen leisten können und für sichere Arbeitsplätze sorgen.

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Da ich gute Kontakte zu Piloten habe kenne ich die verdienste ziemlich gut.

Im LH Konzern verdient ein Pilot wirklich noch gutes Geld.

Bei Low Cost Airlines ist es sehr verschieden. Eine Freundin fliegt für 15€ netto die Stunde.

 

Andere gehen mit 2000€ netto nach Hause + Spesen.

Ganz ehrlich, am verhungern tut man da sicherlich nicht.

Ich arbeite für 1200€ und habe eine 72h Woche und lebe schliesslich auch noch.

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Sollten sich die Kontrollen von Passagier und Fluggerät auf Grund des Kostendrucks nicht signifikant verschlechtern, werden sich die Totalverluste nur wegen der größeren Anzahl erhöhen. Hier sind die Behörden gefordert bestehende Gesetze zu Gunsten der Flugsicherheit zu verschärfen und diese auch exekutieren.

 

Jeder Markt reguliert sich selbst, wobei die Schwachen den Markt wieder verlassen und sich der Schaden schon wegen des Hochpreisprodukts Flugzeug in Grenzen hält. Keiner setzt Milliarden, egal welcher Währung, in den Sand.

Aber, die Ware Flugtransport wird sich diesen Mechanismen (Marktgesetzen) nicht entziehen können. Es gibt keine Alternativen, außer noch mehr Arbeitslose.

 

Ich fliege von Wien um 200 bis 300 Euro ein Ziel in EU-Europa an und denke nicht im Traum daran, nach einer „außerplanmäßiger Landung“ meine Hinterbliebenen durch die Abschlagszahlung der Fluglinie reich zu machen.

Ich sichere Arbeitsplätze und habe meinen Spaß dabei, und jeder weiß, die Euro 29 nach London sind ein Märchen.

 

Vor wenigen Monaten wurden die Löhne der AUA-Piloten veröffentlicht. Der Einstiegsgehalt lag bei 3500 Euro, ohne Zulagen, ich hoffe, ich irre mich nicht, ein Altcaptain lag bei 8500 Euro, sollte wohl reichen. Nicht so schlecht, oder?

Also, sicher kein Hungerlohn.

Sollte ich die falschen Zahlen im Kopf haben, dann wünsche ich eine Korrektur. Nur im Hinterkopf habe ich immer noch den Begriff des Berufmillionärs (das AUA-Personal streikte damals)

Bitte nicht falsch verstehen, ich neide den Frauen und Herren diese Gehaltsgrößen nicht, Verantwortung muss auch bezahlt werden. Sie leisten außergewöhnliche Arbeit und ich bringe ihnen höchste Achtung entgegen.

 

Schwarz sehe ich die Zukunft der kommerziellen Fliegerei nicht. Die Flugzeuge werden größer, sicherer und schöner, aber auch teurer, ist doch ein Prachtstück der A-380, oder?.

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Damit wir wieder zum Kernthema "Sicherheit" zurückkommen, darf ich einmal ein wenig in meinen Erinnerungen kramen, wie das früher einmal war: Von 1962 bis etwa 1969 flog ich in einer Segelfluggruppe auf dem Flughafen Köln-Bonn, also mitten zwischen startenden und landenden Verkehrsflugzeugen.

 

Wir konnten auf dem Flughafengelände ein- und ausgehen, wie es uns gefiel. Keine Ausweiskontrolle, noch nicht einmal ein kritischer Blick. Auf dem Flughafen befand sich damals auch in einem Hangar die Flugbereitschaft der Deutschen Bundeswehr. Dort standen die Boeings, die die deutschen Politiker in alle Welt kutschierten. Wir gingen auch in diesem Hangar ein und aus, wie es uns passte, strichen zwischen den Fahrwerken umher und sahen uns die grossen Vögel ganz aus der Nähe an.

 

Nicht genug damit: Durch unseren Segelflugbetrieb auf dem Flughafen kamen wir auch immer wieder mit den Flugbegleiterinnen in Kontakt, die auf dem Vorfeld vor ihren Flugzeugen standen, bis die neuen Passagiere einsteigebereit waren. Mahlzeiten, die vom vorherigen Flug noch übrig geblieben waren, durften nicht durch den Zoll und wanderten dann als Schweinekost in den Abfall.

 

Da wurden wir hin und wieder von den Damen an Bord gebeten und mit den im Flugzeug vebliebenen Köstlichkeiten "gefüttert". Da wir meist nur unsere Wurst- oder Käsebrote mit dabei hatten, war das eine hoch willkommene Abwechslung.

 

Köln-Bonn war damals der Regierungsflughafen Deutschlands. Wenn hohe Politker aus dem Ausland kamen, war das für uns absolut nichts Ungewöhnliches. Einmal stand ich völlig unkontrolliert und unbeachtet 10 Meter neben dem französischen Präsidenten De Gaulle und dem deutschen Kanzler Adenauer und hörte mir deren Sprüche an.

 

Auch die Flugsicherung nahm's locker. Regnete es und konnte daher nicht geflogen werden, war es mir oft einmal ziemlich langweilig. Auch in solchen Situationen bot sich der Flughafen für etwas Abwechlung an. Ich stieg dann also des öfteren auf den Kontrollturm (wo auch einige Segelflugkollegen Dienst taten), lies mir am Automaten einen Kaffee heraus und setzte mich dann im Radarraum vor einen freien Bildschirm. Oder ich stieg noch eine Treppe weiter hoch und beobachtete aus der Glaskuppel des Towers die An- und Abflüge.

 

So war das damals - und heute?????

 

Gruss! Dietwolf

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Vor wenigen Monaten wurden die Löhne der AUA-Piloten veröffentlicht. Der Einstiegsgehalt lag bei 3500 Euro, ohne Zulagen, ich hoffe, ich irre mich nicht, ein Altcaptain lag bei 8500 Euro, sollte wohl reichen. Nicht so schlecht, oder?

Also, sicher kein Hungerlohn.

Sollte ich die falschen Zahlen im Kopf haben, dann wünsche ich eine Korrektur. Nur im Hinterkopf habe ich immer noch den Begriff des Berufmillionärs (das AUA-Personal streikte damals)

 

Da hast Du (leider) nur teilweise Recht. Das sind die wenigen Glücklichen die bei der AUA ab initio unterkommen. Die Lauda Kutscher verdienen schon nur mehr etwas mehr als die Hälfte, die Tyrolean noch weniger.

 

Und jetzt rate mal wielviel ein frischgefangener Freelancerco bei Niki oder Sky Europe verdient. Die schaffen in manchen Monaten nicht mal einmal 4stelligen Eurobetrag und das nach 40 bis 50 k€ für die Ausbildung.

 

 

Zum Thema Billigairline und Sicherheit: http://www.aerointernational.de/ hat gerade ihre neue Statistik über die Sicherheit veröffentlicht. Ich habe es leider nur im Radio gehört und im Netz noch keine Veröffentlichung gefunden, aber demnach sollen die Billigairlines ganz hervorragend abgeschnitten haben. Die Gleichung Billig = Gefährlich oder auch Teuer = Sicher stimmt so also nicht.

 

 

Doch noch was gefunden:

 

Billigflieger sind sicher

Die Ergebnisse des Rankings zeigen auch, dass die "Schnäppchenflieger" auf dem Gebiet der Sicherheit den etablierten Fluglinien in Europa und Nordamerika bis jetzt in nichts nachstehen. So befindet sich mit Air Berlin eine deutsche Fluglinie in der Spitzengruppe mit dem bestmöglichen JACDEC-Safety-Wert von "0,00". Zusammen mit der irischen Ryanair, der britischen Easy Jet und der US-Fluglinie Jet Blue stellen die Billigflieger ein Drittel dieser Gruppe. Bei allen vieren ist allerdings auch zu beachten, dass sie im Gegensatz zu den "Airline-Veteranen" wie Qantas (gegründet 1922) oder Finnair (1923 ehemals "Aero") relativ junge Fluglinien sind.

 

Zitat

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Die Gleichung Billig = Gefährlich oder auch Teuer = Sicher stimmt so also nicht.

 

Stellt euch mal vor, bei easyJet & co. würde ein grösserer Unfall geschehen. Die könnten gleich zusammenpacken und aufhören. Alle Welt sähe sich dann bestätigt im Glauben, billig = unsicher und der Boom würde auf einen Schlag einen ziemlich argen Dämpfer erleiden.

Schon aus dieser Sicht können es sich die LCC gar nicht "leisten", unsicher zu sein!

 

Grüessli Chregu

 

PS: ich hoffe, ihr versteht wie ich das meine... bin noch nicht so ganz wach...

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Ja, ja....die gute alte Zeit.

 

Früher, das war bis September 2001, sind wir in Basel einfach in Uniform und mit dem Pilotenkoffer in den Flughafen gegangen. Solange irgendetwas um den Hals hing, was wie ein Ausweis aussah, so wurde man durchgewinkt.

Einer unserer Tschechischen Kollegen hat mal einen Fantasieausweis mit dem Bild seines Hundes benutzt - und kam trotzdem rein :D Humor muss dann doch sein und die Lockerheit, mit der es bei der Arbeit zugeht ist für mich auch der Grad der Befriedigung am Arbeitsplatz. Der Weg zur Arbeit zählt dazu und so sind diese ganzen Kontrollen einfach nur lästig.

In Heathrow wurde ich letzte Woche beinahe verhaftet, weil ich es gewagt hatte, mich bei der Sicherheitskontrolle "einzumischen. Meine Pilotentasche mit Kamera und allerlei Kabeln/Akkuladegeräten, die ich seit 2 Jahren exakt gleich packe, war auf einmal - das erste Mal in zwei Jahren!!! - auffällig. Ich war also interessiert, was dort so verdächtig aussah. Alleine diese "Einmischung" rief den "Supervisor" auf den Plan. Ich sagte ihnen voraus, dass es nichts zu finden gäbe, ich sei ein Crew Member. Also wurde meine Tasche komplett zerlegt und bei der Rückgabe bekam ich die Worte "your bag is OK" an den Kopf geworfen, was ich mit einem grinsenden "I told you so" quittierte. Das gefiel denen auch nicht, so wurde ich gefragt ob ich denn diese Kontrollen, ihre Arbeit, unnötig finden würde. Ich antwortete sinngemäss, dass ich sie nicht für unnötig, aber übertrieben streng hielte. Nun war ich in Teufelsküche und kam nur mit umfangreichen Entschuldigungen aus der Sache wieder raus. Man fragte mich dann noch, warum es immer wieder gerade die Crew Members seien, die sich über die Kontrollen beschweren würde. Ich habe das dann nicht mehr beantwortet, die wollten mich zur Aussage "Weil ein Flugzeug auch ohne Waffen missbrauchen könnte" provozieren und festsetzen. Ich habe ihnen auch nicht gesagt, dass man in Heathrow mit einem Catering- und Luftfracht-Lastwagen ohne Kontrolle (ausser Papiere, die man ja gut fälschen kann) sehr leicht auf das Gelände kommt. Es wird einfach ignoriert, dass die Entführungen 2001 nicht durch Waffen im Terminal sondern durch Waffen ermöglicht wurden, die von Helfern über das Vorfeld in die Flieger geschmuggelt wurden.

 

 

Diese ganzen Kontrollen sollen nur ein Gefühl von Sicherheit geben, mehr sind sie leider nicht wert. Im Gegenteil: Sie kosten einen Haufen Geld, dafür gibt es dann genügend Arbeitsplätze am Flughafen. Wer zahlt's?

 

Man kann das weiterspinnen: Die Regierungen unserer Länder versuchen unsere Rechte Scheibchen für Scheibchen zu mindern, dringen in unserer Privatsphäre vor, schnüffeln auf Kontos herum etc.. Dummerweise sagen die Menschen alle "Ja, macht das", weil man ihnen Angst macht. "Du könntest der nächste sein, der von der Bombe eines Terroristen zerfetzt wird". So ein Quatsch! Ja, es gibt Anschläge, dabei kommen bedauerlicherweise viele unschuldige Menschen um. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass es Dich oder mich treffen wird, ist so verschwindend gering. Aber alle haben Angst und geben ihre Rechte her, im Dienste der "Sicherheit". Das macht mir mehr Sorgen als jeder Möchtegern-Terrorist und "Gotteskrieger". Ich weiss eh nicht was denen einfällt: Sie führen einen "heiligen Krieg". Sie lassen dabei aber völlig ausser Acht, dass sie ihren Gott damit noch viel mehr beleidigen! Indem sie ihm auf Erden "helfen", gestehen sie ja für sich selbst ein, dass ihr Gott nicht allwissentlich und nicht allherrschend ist. Ich würde gerne mal wissen, was Allah davon hält. In das Paradies kommen die friedlichen Menschen, die mit Verstand und Ruhe die Dinge angehen. Die "heiligen Krieger" dagegen beleidigen eher ihren Gott, weil sie durch ihr eingreifen aussagen, dass er, Allah, nicht in der Lage ist, die Dinge auf der Erde zu regeln. Er kann es aber sehr wohl, es erschliesst sich aber nicht jedem dort, leider.

Möge der Schwachsinn endlich aufhören, irgendwer will einen Kampf der Kulturen heraufbeschwören, das darf man hier UND dort nicht zulassen.

 

 

Entschuldigt bitte diesen Exkurs ins Offtopic, ich musste es aber mal schreiben.

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Hallo Andreas

 

Du sprichst mir aus der Seele. Dein Kropf muss unheimlich voll gewesen sein, dass Du ihn so umfassend hier im Forum geleert hast. Aber ich gebe Dir völlig recht:

 

Die Sicherheit, die uns heute vorgegaukelt wird, ist weitestgehend eine Beruhigungsspritze für die gutgläubige Allgemeinheit. Und gewisse Massnahmen mögen ja auch wirksam sein, wenn es sich um 08/15 Terroristen handelt, die die Cleverness nicht mit dem Löffel gefressen haben. Gegen hoch intelligente "Spezialisten" des Terrors sind sie jedoch völlig wirkungslos. Und von letzteren wird es von Jahr zu Jahr immer mehr geben. Die lassen sich auf unsere Kosten an unseren Universitäten ausbilden und benutzen ihre erworbenen Kentnisse dann, um uns das Messer an den Hals zu setzen.

 

Was den Staat, seine Institutionen und die darin Beschäftigten betrifft, ist es wie überall. Es gibt Leute, die neben ihren Fachkenntnissen auch noch den gesunden Menschenverstand gebrauchen können - und Idioten (Siehe Deine Erlebnisse auf dem Londoner Airport). Eine Kette ist immer so stark wie ihr schwächstes Glied. Und genau das schwächste Glied werden sich die Cleveren unter den Terroristen sorgfältig aussuchen, um erfolgreich zuzuschlagen.

 

Kommen wir noch zur Religion. Sie mag - weltweit betrachtet - ja durchaus nützlich sein, um Entmutigten und Geplagten in ihrem Elend noch als gewisse Stütze zu dienen. Im grossen und ganzen ist sie jedoch eine gigantische Verblödung der Menscheit.

 

Für bedingungslose Unterordnung unter die weltliche Obrigkeit und Akzeptanz aller erdgebundenen Unbill verspricht die Religion das Paradies im Jenseits. Und warum wohl? Damit die Ausgebeuteten und Unterdrückten nicht auf die Idee kommen, Ihre Ausbeuter und Unterdrücker wie reudige Hunde einfach totzuschlagen.

 

Den gleichen Zweck erfüllt die Androhung von höllischen Strafen im Jenseits für nicht konformes weltliches Verhalten. Dieses System der Beherrschung der Naiven und Manipulierbaren durch die Gerissenen funktioniert seit tausenden von Jahren nahezu problemlos. Und daran wird sich auch auf absehbare Zeit nicht viel ändern. Es funktioniert ja selbt in unserem aufgeklärten Mitteleuropa und ganz besonders auch in den USA!

 

Und noch etwas: Das Spiel mit der Angst. Auch în diesem Punkt gebe ich dir völlig recht. Je mehr der Bürger in Angst versetzt wird, desto mehr wird er Schnüffelei, Ausforschung und Ueberwachung akzeptieren. Und diese "Massnahmen im Interesse der allemeinen Sicherheit" werden dann wiederum benutzt, um den anständigen Bürger noch mehr in Ketten zu legen.

 

Nun habe auch ich meinen Kropf geleert.

 

Noch einen schönen Gruss!

 

Dietwolf

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...der ganz normale Wahnsinn: "Die" checken eben nach Gutdünken auch das Crewgepäck. Diskutieren mit Einem über die Wegnahme eines Zippos oder lassen den Laptop der Flightcrew zerlegen. So isses eben.

 

Na gut, wir wollen nicht pingelig sein: nach dem alles gefilzt wurde, incl. einsacken eines Piloten Zippos, wankt man ins Deck und entführt sich danach selber. Wie? Ich hau mir -ratz fatz- die Feueraxt selbst in Birne, die hinter mir in Griffweite "serienmäßig" hängt.

 

Und während diese Checker (oft mit den verdächtigen Idealmaßen 90/160/190 und seltsam fliehender Stirn) dich mal richtig rannehmen, rudern die Bösewichte von der Seeseite an die Piste, gelle, lieber Andreas, wir wissen, welchen der typischen Airports ich meine...

 

Wie heißt das neue Zauberwort: "hoffnungslos"

 

chears Peter

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Hier noch zur "Geschmacksverstärkung" ein Erlebnisbericht betreffend Sicherheit im Flugverkehr aus Afrika, der allerdings schon etwas länger zurück liegt.

 

Nach einer eintägigen Safari am Fusse des Kilimandjaro stehe ich mit meinem Sohn (meine Frau hatte mit kleineren Flugzeugen nichts am Hut und blieb im Hotel) am Flugplatz (Hütte, Windsack, und eine Piste, bestehend aus 50% Asphaltbahn und 50% Sand).

 

Ich zücke unsere Flugbillette und werde freundlich zu einer bereitstehenden zweimotorigen Cessna geleitet. Ueber dem Kilimandjaro braut sich ein deftiges Gewitter zusammen und so bin ich froh, als wir in der Luft sind und Kurs auf Mombasa nehmen. Ich darf auf dem Copiloten-Sitz Platz nehmen und geniesse den Flug - der allerdings sehr turbulent wird - trotzdem.

 

Bald fangen die ersten Passagiere hinter mir zu würgen und zu speien an. Der (scharze) Pilot dreht sich nach hinten um, blickt mich an und beginnt ungerührt zu grinsen. Ich etwas verlegen ebenfalls.

 

Nach längerem Flug, als die Küstenlinie bei Mombasa in der Ferne auftaucht, merke ich, dass da etwas nicht stimmen kann. Ich bin verunsichert und frage mein Gegenüber, wo er landen wird. "Mombasa International" kommt die Antwort. Da fährt mir der Schreck gewaltig in die Knochen, denn wir sitzen im falschen Flugzeug. Unser Ziel ist ein kleiner Flugplatz in Mombasa-Süd, wo auch unser Hotel steht.

 

Nun mache ich dem Herrn Flugzeugführer klar, dass wir uns auf dem falschen Flieger befinden und dass das aber nicht meine Schuld ist, denn wir hatten ja unsere Flugscheine ordnungsgemäss präsentiert. Der sieht mich einige Augenblicke an, als käme ich direkt vom Mars und tobt dann los. Nach einer Weile beruhigt er sich wieder, ruft offenbar den Tower in Mombasa International und reisst dann eine Kurve, die Manfred von Richthofen alle Ehre gemacht hätte. Dann setzt er eine versteinerte Miene auf und brummelt noch einiges Unverständliche vor sich hin.

 

Ich sehe unterdessen aus der Frontscheibe und zucke plötzlich zusammen. Direkt auf Gegenkurs kommt uns eine zweimotorige Fokker Friendship im Steigflug entgegen. Ich rufe auf Englisch: "Attention - airliner in front of us!" Wenigstens reagiert der gute Mann neben mir jetzt sehr schnell: Wieder schlägt er einen Haken und links an uns zieht die Fokker der tansanischen Fluggesellschaft vorbei. Das war ja nochmals gut gegangen!

 

Nun wird unser Pilot erheblich freundlicher und leitet einen rassigen Sinkflug ein. Zwischen hohen Plamen taucht ein asphaltierter Landestreifen auf. Bin ich froh - es ist Mombasa-Süd! Die letzten Palmenwipfel flitzen hautnah unter uns hindurch und schon setzen wir auf und rollen aus.

 

Am Ende der Piste öffnet sich die Türe und mein Sohn und ich verlassen bei laufenden Motoren den Flieger, begleitet nunmehr von einem breiten Grinsen unseres Luftkutschers. Die von Turbulenzen geplagten übrigen Passagiere, die sich schon am Ende ihres Mrtyriums wähnten, werden noch grüner, als sie erfahren, dass sie nochmals in die Luft müssen.

 

Die Cessna wendet und braust mit Vollgas in die Gegenrichtung davon.

 

Dietwolf

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Hallo miteinander,

 

Die Sache mit dem Transistorradio im Handgepäck regt mich langsam auf. Mehrmals wird wird es durchleutet und vorführen muss ich es auch noch.

 

Mann, ich kann doch als Elektroniker locker eine Transitorradio-Bombe bauen, die fetzige Schlagermusik spielt, wenn ich will, aber ich will nicht.

 

Und was ist mit den Transistorradios in den Koffern? Werden die Koffer geöffnet und die Radios untersucht? Keine Ahnung. Vor einiger Zeit war man in München noch dabei, wenn der Koffer durchleutet wurde (dba).

 

Gruß!

 

Hans

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So,

 

waren das nun Flugstunden oder.....? :D :D :D

 

 

 

Ja, selbstverständlich waren das Flugstunden. Nicht für mich - aber für meinen Kutscher! Der hat den ganzen Weg am Steuerhorn gedreht, gezogen und geschoben (bei den Turbulenzen!). War noch ein ganz besonderes Steuerhorn. Mit eingelegtem Edelholz - das ist mir sofort aufgefallen und noch heute in Erinnerung!

 

Gruss!

 

Dietwolf

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Hoi Andreas

 

Ja,die Geschichte mit dem Ausweis und dem Hund kommt mir bekannt vor....hat erst kürzlich wieder jemand versucht,und ist auch prima durch die Kontrollen gekommen.

 

Allerdings muss ich sagen,dass es bestimmte Ähnlichkeiten zwischen Hund und Herrchen gibt :D .

 

Vorletztes Jahr hat eine Flight Attendant bei der Security ihre Nagelfeile abgeben müssen.Daraufhin ist der Captain ins Cockpit und hat die crash axe geholt und gefragt ob er die auch da lassen soll :D

 

Man muss das Konzept der Security neu überdenken.Es geht einfach nicht dass man in Heathrow total gefilzt wird,aber in Bologna oder Malpensa trotz heftigstem gepiepse des "Rahmens" ohne auch nur schräg angeschaut zu werden durch die Kontrollen kommt.

 

Gruss sepp

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