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Noch ein einfäches, aber mulitfunktionales Fluginstrument


Thermikus

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Neben dem soeben diskutierten Wollfädeli gibt es noch ein sehr einfaches, recht unterschiedlich wirksames multifunktionales Fluginstrument, das ich Euch jetzt ein bisschen in Rätselform verpacken möchte:

 

Also, zuerst einmal haben wir da eine gewisse Bandbreite der Interpretationsmöglichkeiten dieses Instrumentes, die bei den einzelnen Piloten durchaus unterschiedlich sein können. Aber - wer "den Draht" zu diesem Universalinstrument findet, wird sich in der Luft relativ sehr sicher bewegen können.

 

Schon beim Rollen auf der Erde wird jeder Maulwurfhügel und jede Vertiefung und Erhebung im Asphalt oder Beton sofort angezeigt. Beim Start meldet dieses Instrument jedem Aviateur, der damit umgehen kann, ob die Beschleunigung stimmt und ob etwa ungewöhnliche Vibrationen auftreten, die es geraten erscheinen lassen, den take off rechtzeitig abzubrechen.

 

Hebt man etwas zu früh ab und hängt der Vogel noch pflaumenweich in der Luft, warnt das Instrument sehr direkt und sensibel. Auch beim zu langsamen Fliegen einer Kurve wird man deutlich dazu ermahnt, etwas Geschwindigkeit aufzuholen, da man sonst eventuell über die Fläche nach unten wegtaucht.

 

Das Instrument rebelliert auch, wenn der Herr (oder die Frau) Pilot/Pilotin wie ein Berserker mit Höchstfahrt durch Turbulenzen brettert. Es sagt dann - "bitte mein Lieber (oder auch meine Liebe) - so nicht!

 

Und für einen ordentlichen Landeanflug ist das Instrument geradezu unentbehrlich. Klappen raus - und Klappen rein mit abwechselnd stabilisiertem Anflug und hässlichem Durchsacken mag es gar nicht. Da reagiert es ziemlich sauer. Und wehe - ihr fangt Euren Vogel vor dem Aufsetzen nicht - wie es sich gehört - ordentlich ab und plumpst wie ein nasser Sack auf die Bahn, dann gerät das Instrument völlig ausser sich.

 

Tja - jetzt ist nur noch die Frage, um was für ein geniales Instrument es sich da wohl handelt?

 

Dietwolf (Thermikus):eek:

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Ich tippe mal auf das PoPometer :)

 

 

Ja, so ist es. Sehr elegante und jugendfreie Bezeichnung!

 

 

Dietwolf (Thermikus):D :D :D

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Beim Loblied auf den Darmausgang sollte man auch noch nachschieben, dass das Instrument in hohem Masse portabel ist (manchmal mehr, manchmal weniger) und so die Operabilität auf verschiedenen Mustern gewährleistet ist. Die Bedienung ist immer dieselbe und der sensorische Output hängt (fast) nicht davon, ab, worin man sitzt, auch nicht wenn in der Schei55e.

 

In diesem Sinne wünsche ich den Luftfahrzeugführern dieser Welt, sie mögen dank ersterem von letzterem verschont bleiben!

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Ich finde allerdings, das die Vario-Funktion in der Beschreibung vergessen wurde! :cool:

 

stefan

 

Stefan, die Variofunktion habe ich ganz bewusst weggelassen. Denn Thermik kannst Du auch mit einem noch so sensiblen Popometer (wie es unser Kollege so elegant ausdrückte) höchstens spüren, wenn Hammerthermik herrscht und Du so raketenartig steigst, dass Dir sogar der Magen nach unten rutscht.

 

Wenn Du gebrauchsübliche Thermik mit dem Hintern spüren könntest, bräuchtest Du ja kein empfindliches Variometer, das Dir jede kleine Veränderung von Steigen und Sinken anzeigt.

 

Ich habe das immer so gehandhabt: Nach dem Ausklinken zuerst nach unten sehen und eine Fläche (Beton, Weizenfeld, Siedlungsgebiet) suchen, wo Thermik entstehen kann. Dann anhand von Rauch die genaue Windrichtung feststellen. Anschliessend über dem Entstehungsgebiet von Thermik eindrehen und ein Stück mit dem Wind fliegen. Die Thermik steigt vom Entstehungsgebiet je nach Windstärke in einem mehr oder weniger starken Winkel nach oben. Wenn Du also mit dem Wind wegfliegst, wirst Du nach kurzer Zeit die aufsteigende Thermik anschneiden wie ein Airliner das ILS.

 

Beginnt das Vario von Null auf Steigen zu wechseln, zuerst ungerührt weiterfliegen (um die Anzeigeverzögerung zu kompensieren) und dann aber rein in die Kurve. Wenn das Steigen gleichmässig bleibt oder sogar zunimmt, ist es o.k. Wenn es einseitig abnimmt, noch ein Stückchen mit dem Wind fliegen und nochmals eindrehen (zentrieren). Manchmal ist die Thermik auch etwas seitlich versetzt. Dann hebt es Dir plötzlich ruckartig eine Fläche an. Jetzt gilt es, das Zentrum des Kreisens in diese Richtung zu versetzen.

 

Was ich jetzt gesagt habe, galt für meine segelfliegerische Betätigung im Flachland. Wenn Cumuluswolken vorhanden sind, ist es fast so einfach, als stünde ein Thermikwegweiser in der Landschaft. Und die Bussarde sind auch sehr verlässliche Thermikpfadfinder. Wenn man sich zu denen gesellt, geht meistens nichts mehr schief.

 

Mit dieser Technik bin ich immer bestens gefahren - sorry - geflogen. (damals noch ohne viel instrumentalem Pi-Pa-Po auf der Ka 8 b). So habe ich auch meine 5 Stunden für die Silber C fast problemlos erflogen (und das ganz ohne Gebrauch des Popometers).

 

Gruss - Dietwolf (Thermikus)

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Stefan, die Variofunktion habe ich ganz bewusst weggelassen. Denn Thermik kannst Du auch mit einem noch so sensiblen Popometer (wie es unser Kollege so elegant ausdrückte) höchstens spüren, wenn Hammerthermik herrscht und Du so raketenartig steigst, dass Dir sogar der Magen nach unten rutscht.

 

Wenn Du gebrauchsübliche Thermik mit dem Hintern spüren könntest, bräuchtest Du ja kein empfindliches Variometer, das Dir jede kleine Veränderung von Steigen und Sinken anzeigt.

 

Ich habe das immer so gehandhabt: Nach dem Ausklinken zuerst nach unten sehen und eine Fläche (Beton, Weizenfeld, Siedlungsgebiet) suchen, wo Thermik entstehen kann. Dann anhand von Rauch die genaue Windrichtung feststellen. Anschliessend über dem Entstehungsgebiet von Thermik eindrehen und ein Stück mit dem Wind fliegen. Die Thermik steigt vom Entstehungsgebiet je nach Windstärke in einem mehr oder weniger starken Winkel nach oben. Wenn Du also mit dem Wind wegfliegst, wirst Du nach kurzer Zeit die aufsteigende Thermik anschneiden wie ein Airliner das ILS.

 

Beginnt das Vario von Null auf Steigen zu wechseln, zuerst ungerührt weiterfliegen (um die Anzeigeverzögerung zu kompensieren) und dann aber rein in die Kurve. Wenn das Steigen gleichmässig bleibt oder sogar zunimmt, ist es o.k. Wenn es einseitig abnimmt, noch ein Stückchen mit dem Wind fliegen und nochmals eindrehen (zentrieren). Manchmal ist die Thermik auch etwas seitlich versetzt. Dann hebt es Dir plötzlich ruckartig eine Fläche an. Jetzt gilt es, das Zentrum des Kreisens in diese Richtung zu versetzen.

 

Was ich jetzt gesagt habe, galt für meine segelfliegerische Betätigung im Flachland. Wenn Cumuluswolken vorhanden sind, ist es fast so einfach, als stünde ein Thermikwegweiser in der Landschaft. Und die Bussarde sind auch sehr verlässliche Thermikpfadfinder. Wenn man sich zu denen gesellt, geht meistens nichts mehr schief.

 

Mit dieser Technik bin ich immer bestens gefahren - sorry - geflogen. (damals noch ohne viel instrumentalem Pi-Pa-Po auf der Ka 8 b). So habe ich auch meine 5 Stunden für die Silber C fast problemlos erflogen (und das ganz ohne Gebrauch des Popometers).

 

Gruss - Dietwolf (Thermikus)

 

 

Da muss ich mich kurz selbst korrigieren. Wenn ich mit dem Wind vom Entstehungsort der Thermik wegfliege, werde ich über kurz oder länger die in einem bestimmten Winkel aufsteigende Thermik anschneiden. Da die damaligen Variometer mit Verzögerung anzeigten, war man oft bereits im Zentrum des Thermikschlauches, wenn das Vario von Sinken auf Neutral oder Steigen wechselte. Es galt dann also nicht weiterzufliegen, sonst war man wieder draussen. Richtig war einzudrehen und eventuell ein Stückchen zurückzufliegen, um die Anzeigeverzögerung zu neutralisieren.

 

Sorry - Dietwolf (Thermikus):o

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Stefan, die Variofunktion habe ich ganz bewusst weggelassen. Denn Thermik kannst Du auch mit einem noch so sensiblen Popometer (wie es unser Kollege so elegant ausdrückte) höchstens spüren, wenn Hammerthermik herrscht und Du so raketenartig steigst, dass Dir sogar der Magen nach unten rutscht.

Naja, Hammerthermik würde ich nicht sagen...

Klar, zum Zentrieren reichts nicht, aber wenn mann in einen 1.5er Schlauch "tritt", spührst du das ziemlich gut.

 

Klar, ich weiss nicht ob das direkt vom Popometer kommt, aber die Vertikale Beschleunigung nimmt der Körper schon ziemlich stark wahr!

(Bei mir jedenfalls:p )

 

stefan

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Naja, Hammerthermik würde ich nicht sagen...

Klar, zum Zentrieren reichts nicht, aber wenn mann in einen 1.5er Schlauch "tritt", spührst du das ziemlich gut.

 

Klar, ich weiss nicht ob das direkt vom Popometer kommt, aber die Vertikale Beschleunigung nimmt der Körper schon ziemlich stark wahr!

(Bei mir jedenfalls:p )

 

stefan

 

 

Das stimmt schon - aber nur bedingt: Wenn Du in einen stärkeren Thermikschlauch einfliegts, merkst Du die Beschleunigung - aber nur momentan.

Sobald Du nämlich beschleunigt bist - merkst Du nichts mehr. Das ist ähnlich wie in einem Personenaufzug. Setzt er sich in Bewegung, merkst Du es deutlich. Während der Fahrt hast Du jedoch das Gefühl, stillzustehen. Erst die Verzögerung bei Anhalten merkst Du erneut. Also mit dem "Popometer" ist da nicht viel zu erkennen - da sind wir wirklich auf das gute alte Vario angewiesen.

 

Dietwolf (Thermikus):005:

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