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Long Haul Flight...


sandro

Empfohlene Beiträge

Sali Zäme...

 

Ich hätte mal ne Frage bezüglich der Cockpitbesatzung auf einem Langstreckenflug... Ab wievielen Stunden Flugzeit muss ein dritter Pilot an Bord anwesend sein?

 

Meines Wissens werden transatlantik Flüge mit einer zwei mann Cockpitbesatzung geflogen... Lässt nach 8, 9 Stunden nicht die Konzentration nach? Oder sind (hoffe Ihr lacht mich jetzt nicht aus) kurze `nickerchen`des einen gestattet?

 

Gibt es da grundsätzliche Reglementierungen, oder wird dies von Airline zu Airline verschieden gehandhabt?

 

Grüessli Sandro

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Es gibt Regeln und Bestimmungen wieviel "duty-Zeit " man haben darf, die habe ich aber im Moment nicht zur Hand bzw im Kof, bin ja (noch) keiner von den großen Jungs

 

Aber

Es ist üblich, dass man sich untereinander abspricht und bei großer Müdigkeit schonmal 20-40 Minuten gedöst wird, denn selbst die kurze Zeit hilft um wieder einen Aufmerksamkeitskick zu bekommen, wurde mir schon oft von Piloten aus dem Bekanntenkreis berichtet.

 

Meine sogar, dass bei BA ein Mann immer schlafen darf, sogar für längere Zeit, da du ja sowieso am Funk mim ACARS gerufen wirst und eine Meldung auf den Anzeigen erhältst, nicht steinigen wie immer

Genau kannst du es hier nachlesen

http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=39553&highlight=Second+Officer

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hmm, wollte eignetlich nicht auf die extremen Langstrecken verwiesen werden...

 

Also, ich werde konkreter:

 

Swiss fliegt zum Beispiel LX292 nach Dar Es Salam mit Zwischenstop in Nairobi. Dieser Flug dauert bekanntlich 09:30h...

 

Wie wird das gehandelt?

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Von Company zu Company unterschiedlich.

 

LTU und Condor z.B. fliegen immernoch (fast) alle Strecken mit 2 Mann, also auch Deutschland-LAX, BKK-D etc...

 

LH hingegen nimmt bei mehr als 9h? einen dritten mit.

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Müdigkeit im Langstreckenbetrieb ist ein grosses Problem. Wieder und immer wieder wird das Thema aufgegriffen und die Wichtigkeit unterstrichen. In der letzten Ausgabe der Rundschau (Publikation der Aeropers *), weist ein Autor darauf hin, dass gemäss Studien (Quelle leider nicht publiziert), die Reaktionsfähigkeit nach 10 Stunden Flug etwa derer mit 0.8 Promillen entspricht.

 

Man kann jetzt pausenlos diskutieren, ob die Studien stimmen, die Piloten Weicheier sind, es in anderen Berufen nicht anders sei, usw.

 

Müdigkeit ist ein individuelles Phänomen, es tritt bei allen zu anderen Zeitpunkten auf und hat viel mit der persönlichen Verfassung zu tun.

 

So individuell sind auch die sogennanten Problemstrecken. Ich mag die Strecke ZRH - MIA überhaupt nicht. Die Flugzeit ist nicht selten über 10 Stunden, sie wird zu zweit geflogen und an der Destination wartet im besten Fall ein Flugplatz mit etwas zu sportlichen und chaotischen Anflugsverfahren, im Normallfall ein starkes Gewitter und im Ausnahmefall ein Hurricane.

Klar hilft das Adrenalin, klar macht es letztendlich auch Spass die Kiste zu landen aber - und das kann nicht genug unterstrichen werden - man ist gelinde gesagt ziemlich müde.

 

Man neigt bei den Untersuchungen dazu, einzelne Flüge zu beurteilen. Sicherlich kein geeigneter Ansatz. Viele der Langstreckenpiloten fliegen schon 10 oder mehr Jahre unterbrochen auf den grossen Pötten. Das sind Jahre mit durchschnittlich 4 Nachtflügen pro Monat ohne Schlaf, das sind Jahre mit unendlich vielen Zeitzonen, das sind tausende von Stunden in furztrockenen Röhren und das sind hunderte Stunden, in denen man vom Gegenlicht geblendet versucht mit zugekneiften Augen und verdunkelten Sonnenbrillen die Bildschirmdaten noch einigermassen zu entziffern. Da hat sich allerhand Müdigkeit kummuliert.

 

Es wurde in einem vorherigen Post nach den maximal zulässigen Flugzeiten gefragt. Von meiner Firma werde ich keine Daten herumreichen, aber die maximalen Flugdienstzeiten kann man im VBR §4.7.3 nachlesen. Es sei jedem selber überlassen zu beurteilen, wie Einsatzfähig die Piloten nach Ausschöpfung der maximalen Limiten wohl noch sind.

 

Dazu kommt der ökonomische Druck. Verständlich, dass Bürohengste versuchen die Hotelpreise zu senken, Aufenthaltsdauer zu kürzen, Freitage zu streichen und Cockpitpersonal einzusparen.

Es gibt aber ganz klare Grenzen und diese Grenzen geben uns unsere Körper vor. Obwohl Langstreckenpiloten immer etwas schlapp durch das Leben gehen sind wir nicht zu müde, für zumutbare Arbeitsbedingungen zu kämpfen.

 

* Download hier

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Aha, genau das wollte ich wissen...

 

Sehr aufschlussreich, aber auch erschreckend zu wissen wie viele Stunden und Landungen Ihr Piloten am Tag hinterm Steuerhorn, resp Sidestick verbringt. UND DAS BEI DIESER VERANTWORTUNG!

 

Danke schön...

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Peter sagt es. Die einzigen SWISS-Strecken die mit 3-Mann Besatzung Geflogen werden, sind JNB, NRT, LAX, BKK, HKG, und GRU, wobei Strecken wie z.B. MIA, oder BOM, die ab und zu genauso auf 10 Stunden kommen, nur mit 2-Mann geflogen werden.

 

Gruss

Andreas

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Nicht schlecht, Herr Specht...

 

10 Stunden am Stück! Das finde ich erschreckend... Weiss nicht ob man das vergleichen kann, aber egal ob Tellerwäscher, Bauarbeiter, Frisör oder Manager, in jedem Job bist du nach 10 Stunden ausgebrannt...

 

... Nur dass der Tellerwäscher nach zehn Stunden nicht noch ein go around mit 300 Passagieren im Nacken durchführen muss!!!!

 

Grüessli Sandro

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Hi,

 

soweit ich weiss führt die LTU auch so gut wie alle Langstrecken (A330) mit zwei Leuten im Cockpit durch. Es gibt sowas also nicht nur bei der SWISS.

 

Wo sind denn hier die Lufthansa-Insider? Ich denke, dass es auch dort gewissen Langstrecken gibt, die mit 2 Mann geflogen werden.

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Hi,

 

soweit ich weiss führt die LTU auch so gut wie alle Langstrecken (A330) mit zwei Leuten im Cockpit durch. Es gibt sowas also nicht nur bei der SWISS.

 

hallo,

 

nun, diese Langstreckenflüge -seinerzeit mit der 763- waren kein Problem, weil sich alle Crewmember darauf einstellen konnten und damals innerhalb den reg. Limits lagen.

 

Nicht vergessen: zur Blockzeit gibt es auch Zuschläge Preflight- und Debriefing.

 

Gruß Peter

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Kurz noch die maximal moeglichen Flugzeiten fuer US Carrier (Part 121):

 

2 Mann Crews: Max. 8 Std Flugzeit

3 Mann Crews: Max. 12 Std Flugzeit*

4 Mann Crews: Max. 16 Std Flugzeit

 

I.d.R fliegt man mit einem Captain und zwei F/Os (3-Mann crew, alle PIC qualified) oder 2 Cpt und 2 F/Os (4 Mann Crew), zwei fliegen, der rest schnarcht... ;)

 

*=bezieht sich auf 2-Mann Flieger, wenn ein F/E erforderlich ist, sind ebenfalls 12 Stunden moeglich allerdings keine indiuviduellen Ruhezeiten vorgesehen.

 

Ciao,

Jens

:cool:

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Kurz noch die maximal moeglichen Flugzeiten fuer US Carrier (Part 121)

 

Anzufügen wäre noch (for international operations)...

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[...]Man kann jetzt pausenlos diskutieren, ob die Studien stimmen, die Piloten Weicheier sind, es in anderen Berufen nicht anders sei, usw.[...]
weder noch, aber ich denke es macht einen kleinen Unterschied, ob meine Datenbank Engine oder Deine B747 abstürzt..... :rolleyes:

 

Gruess Jimmy

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Hallo zämä...

 

Dieser Thread schneidet ein sehr delikates Thema an. Ursprünglich wollt' ich dazu nichts schreiben. Nach den diversen Posts möcht ich doch gerne das eine oder andere loswerden.

 

Die Gesetze legen Rahmenbedingungen fest. Hiezu haben wir bereits einige Werte lesen können. Das Hauptproblem liegt aber darin, dass "Müdigkeit" nicht messbar ist, resp. von diversen Rahmenbedingungen beeinflusst wird - nff hat hiezu die wichtigsten Punkte bereits gut und ausführlich abgehandelt.

 

Die Dienstzeiten sind meistens in Verträgen zwischen Gewerkschaften und Airline geregelt und werden verständlicherweise nicht "öffentlich" abgehandelt - Das müssen auch die Aviatik-Freunde hier im Forum verstehen/akzeptieren.

 

Ich bitte Euch aber, bevor hier "Boulevard-mässig" mit Phrasen in Zusammenhang mit Verantwortung etc. um sich geworfen wird, auch folgende Fakten (von mir frei zusammengestellt) zur Kenntnis zu nehmen, resp. sich darüber auch mal Gedanken zu machen:

 

- Dienstzeiten von Ärzten/Assistenzärzten

- Anzahl Fehlleistungen von Managern, welche in Firmenkonkursen enden

- Wie oft unter Alkohol/Drogen-Einfluss Auto gefahren wird

- Vorkommnisse in Zusammenhang mit übermüdeten Fahrern im Berufsverkehr

 

Kein Berufsstand vergleichbar mit Piloten wird jährlich so oft auf seine Fähigkeiten überprüft (2x Sim, Medical, EM-Procedures, CRM-Kurse etc. etc. etc.). Hält man sich nun noch vor Augen, wie sicher der Luftverkehr an und für sich ist, kann man abwägen ob die Fragen in Zusammenhang in diesem Thread "brisant" sind - sie wurden aber vollumfänglich beantwortet.

 

Ich will mit diesem Post niemanden zu nahe treten, apelliere jedoch an den gesunden Menschenverstand.

 

Mit lieben Grüssen aus Auckland - AKL.... und nun: Hopp Schwiiz :D

Beat

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Anzufügen wäre noch (for international operations)...

 

Das stimmt, allerdings haben supplemental Carriers die gleichen Restriktionen und die operieren auch domestic.

 

Der Threadstarter bezog sich aber auch auf Long Haul und domestic 121 hat seine ganz eigenen Probleme, i.e. 7 legs mit 'ner scheduled flight time von 9 Stunden und 14 Stunden Dutytime etc... Das ist IMO nicht mit Long Haul zu vergleichen.

 

Ciao,

Jens

:cool:

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Beat,

 

Auckland! Musst Du uns damit foltern!?!? :) *Neid!*

 

Nee... wollt' ich eigentlich nicht... Sitze in einem Fleece im Zimmer und schau das Spiel. In Melbourne war es saukalt... Hier geht's so... 10°C...sässe jetzt lieber irgendwo bei "Euch" in einem Biergarten... :009:

 

Beat

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Walter Fischer

Wenn zwei Kollegen im FD sitzen würden, gäbe es wohl eher ein bisschen Schlendrian.

Weil aber da der Chef und sein "Knecht Rupfrecht" zugange sind, wird sich wohl der eine vor dem anderen keine Blösse geben wollen:005:

 

M.E. kein zu unterschätzender Muntermacher:008:

 

Gruss Walti

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