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Windrichtung??


Rahim

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Hallo Zusammen.

 

Ich wollte nur schnell Fragen, wie die Windrichtungs Angaben zu interpretieren sind.

Beim Metar: (z.Bsp.) 240/8kt. Heisst dass, das der Wind von 240° Richtung 60°Nordost blässt?

Und wie ist es bei den Start und Landung Angaben des Lotsen?

 

Gruess Rahim

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Hallo Oski

 

Danke für die schnelle Antwort. Den ersten Satz kann ich nachvollziehen. Doch der zweite verstehe ich nicht mehr so ganz :o . Nur soviel ich weiss, ist magnetisch Nord doch am Südpol?

 

Gruss Rahim

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Hallo Oski

 

Danke für die schnelle Antwort. Den ersten Satz kann ich nachvollziehen. Doch der zweite verstehe ich nicht mehr so ganz :o . Nur soviel ich weiss, ist magnetisch Nord doch am Südpol?

 

Gruss Rahim

Hallo Rahim

 

man könnte sagen, technisch gesehen ja. Oooder aber: Das, was bei unseren Kompassen nach Norden zeigt, ist eigentlich der Südpol des Magneten. (Nun ja, eigentlich zeigt die Nadel in die Richtung der magnetischen Feldlinien, welche am aktuellen Standort nicht zwingend direkt zum Pol zeigen müssen - das wird aber durch die Variation kompensiert --> s.u.)

 

Generell sagt man aber, dass der magnetische Nordpol auch "oben" auf der Erde liegt (also Arktis, bei den Eisbären) und der magnetische Südpol auf der "Unterseite" der Erde (also Antarktis, bei den Pinguinen).

 

Die Problematik die Oski angesprochen hat, ist folgende: der magnetische und der geographische Pol (Nord- oder Süd, spielt keine Rolle) liegen NICHT auf exakt der selben Position, sondern sind Verschoben. Dies wird auf Luftfahrkarten mit der magnetischen Variation angegeben; die Karten sind ja auf geographisch Nord ausgerichtet.

 

Wenn Du zum Beispiel 10° östliche Variation (10° VAR E auch als +10° VAR) hast, bedeutet das, dass sich der magnetische Nordpol an deinem Standort um 10° links vom geographischen Nordpol befindet:

 

Der wahre Kurs (TrueCourse TC) errechnet sich wie folgt:

TC = MC + VAR (--> wahrer Kurs über Grund, bezogen auf geographisch Nord = Magnetischer Kurs [vom Kompass abzulesen] + die Variation)

Beispiel: MC = 120°, VAR=10°E. Um von deiner Position aus zum geographischen Nordpol zu gelangen müsstest Du nun in Richtung 130° fliegen (da sich die Variation aber konstant verändert, müsstest Du deinen Kurs permanent anpassen).

 

Was Oski mit der Aussage über ATC, METAR und ATIS sagen will: diese Informationen sind kurzfristig und müssen in der Regel ohne Nachzudenken interpretiert werden können. Wenn Du im Final auf RWY 24 bist und Wind aus 260/08 hast, willst Du auf deinen Gyro schauen können und direkt die Richtung sehen können, aus der der Wind kommt und deinen Flieger anpustet. Stell dir vor, du hast 30° Variation und musst dann aus der Angabe von 260/08 noch berechnen, von wo her der Wind jetzt tatsächlich angreift... ich würde mich zumindest mit Sicherheit verrechnen...

 

Alle Klarheiten beseitigt? ;-)

 

Falls Du weitere Informationen über das geomagnetische Feld erfahren möchtest: http://www.ngdc.noaa.gov/seg/geomag/declination.shtml scheint mir eine gute Seite zu sein. Oder sonst Wikipedia.

 

cheers

Michel

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Hallo Rahim !

 

Was Oski mit der Aussage über ATC, METAR und ATIS sagen will: diese Informationen sind kurzfristig und müssen in der Regel ohne Nachzudenken interpretiert werden können. Wenn Du im Final auf RWY 24 bist und Wind aus 260/08 hast, willst Du auf deinen Gyro schauen können und direkt die Richtung sehen können, aus der der Wind kommt und deinen Flieger anpustet. Stell dir vor, du hast 30° Variation und musst dann aus der Angabe von 260/08 noch berechnen, von wo her der Wind jetzt tatsächlich angreift... ich würde mich zumindest mit Sicherheit verrechnen...

 

Was man noch wissen muß, um diese Erklärung von Oski/Michel zu verstehen ist, das die RWYs in ihrer Bezeichnung nach MAGNETISCH Nord gerichtet sind. Eine RWY24 verläuft also in Richtung 240 Grad auf den magnetischen Nordpol bezogen, der soweit ich weiß etwa in der Gegend um Resolute Bay in Kanada liegt.

 

Ganz interessant in dem "magnetisch/geographisch" Zusammenhang ist (wie so häufig) eine Extremfall-Betrachtung:

 

Angenommen man befindet sich mit seinem Flugzeug, das über einen Magnetkompaß verfügt, auf einer Postion in Nordkanada, die genau zwischen dem magnetischen und geographischen Nordpol liegt und will zum Eisfischen zum Nordpol:

 

Fliegt man nun ahnungslos seinem Kompaß in Richtung Norden hinterher, ist man tatsächlich genau in entgegengesetzter Richtung, nämlich nach Süden, unterwegs und wird seine Verabredung zum Angeln mit Sicherheit verpassen,weil die Variation 180 Grad betragen hat. :005:

 

Eine ganz simple Sache, derer sich aber viele (außerhalb der Fliegerei) nicht bewußt sind.

 

Viele Grüße,

 

Andreas

 

PS: Wenn man es jetzt noch komplizierter machen will, dann kann man auch noch "Kompaß-Nord" ins Spiel bringen.

 

Denn die blöde Kompaßnadel wird nicht nur durch die Variation, sondern auch durch die "Deviation", also durch Ablenkung durch metallene Teile des Flugzeugs und andere Avionik in ihrer Anzeige verfälscht. Aber die Deviation ist üblicherweise gering und wird deshalb gerne vernachlässigt.....:o

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Was man noch wissen muß, um diese Erklärung von Oski/Michel zu verstehen ist, das die RWYs in ihrer Bezeichnung nach MAGNETISCH Nord gerichtet sind. Eine RWY24 verläuft also in Richtung 240 Grad auf den magnetischen Nordpol bezogen, der soweit ich weiß etwa in der Gegend um Resolute Bay in Kanada liegt.

 

 

Nach wievielen Jahren werden Flugplätze (falls es die überhaupt gibt), bzw. deren Runways umgepinselt, weil der magnetische nordpol sich schon wieder um einige Kilometer verschoben hat? :009: Im Ernst... gab od. gibt es Rwys weltweit, die wegen des Wandern des magnetischen Nordpols schon eine andere Rwy -Bezeichnung erhielten (ich denke insbesondere an Grenzfälle, hypothetisch z.B. Rwy 08 war früher eigentlich magnetisch 84.5°, nach vielen vielen Jahren (da es ein sehr alter Flugplatz ist) nun mag. 85.1° aufweist)?

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Im Ernst... gab od. gibt es Rwys weltweit, die wegen des Wandern des magnetischen Nordpols schon eine andere Rwy -Bezeichnung erhielten

 

yep,

ist zwar schon länger her, aber in Wien wurde z.B. aus der 12/30 eine 11/29 -> ILS-Inboundkurs 114/294

 

Angenommen man befindet sich mit seinem Flugzeug, das über einen Magnetkompaß verfügt, auf einer Postion in Nordkanada, die genau zwischen dem magnetischen und geographischen Nordpol liegt und will zum Eisfischen zum Nordpol:

dann schlägt unbarmherzig die "erratic area" zu und Du verhängst am Besten den Kompass wenn Du nicht schwindlig werden willst :005:

Zum Veranschaulichen des Problems ist das Beispiel o.k. :cool:

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Im Ernst... gab od. gibt es Rwys weltweit, die wegen des Wandern des magnetischen Nordpols schon eine andere Rwy -Bezeichnung erhielten ?

 

Da gibts neben den bereits genannten Plätzen auch ein ganz aktuelles Beispiel, nämlich CGN/EDDK: Dort wurde dieses Jahr aus aktuellem Anlaß aus der 25/07 die 24/06 !

 

dann schlägt unbarmherzig die "erratic area" zu und Du verhängst am Besten den Kompass wenn Du nicht schwindlig werden willst

 

Um´s noch ein wenig auf die Spitze zu treiben :D :

 

Man befindet sich dann innerhalb des Gebiets, daß in Radio Facility Charts mit der "5-Microtesla-Isodyname" gekennzeichnet wird. Innerhalb dieses Gebiets ist die magnetische Feldstärke (Flußdichte?) geringer als 5 Mikrotesla. Und genau diesen Wert braucht man wenigstens, um mit einem Magnetkompaß noch einigermaßen navigieren zu können. Liegt einfach daran, daß der Magnetkompaß sich nur auf die Horizontalkomponente der Feldlinien ausrichtet. Und da diese an den Polen sich nun mal fast senkrecht in die Erde "hineinbewegen" (Inklination) gibts nix mehr zu messen.

 

Ist zwar weit ab vom eigentlichen Thema, aber ich finde, die 5-Mikrotesla-Isodyname hat´s auch verdient, hier mal erwähnt zu werden........:005:

 

Also rasch die C172 mit GPS, IRS und FMS ausgerüstet, und dann kommt man auch pünktlich zum Eisfischen :007:

 

Viele Grüße,

 

Andreas

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