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Unser HB-2304 fliegt in Bitterwasser einen 1000er!


Christian Thomann

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Christian Thomann

Unser HB-2304 fliegt in Bitterwasser einen 1000er!

 

Es ist unglaublich. Seit einem Monat werden in Bitterwasser, Namibia Südafrika 1000 km-Flüge am laufenden Band geflogen. So auch heute unser Mitglied HB-2304 Joachim Schippers. Er flog dies für Deutschland. Ich nehme nicht an, dass es im Segelflug einen zweiten Joachim Schippers gibt. Unser HB-2304 wohnt zwar in Davos.

 

Er flog heute mit seinem D-"KRUG" eine ASH-26E insgesamt 1023.58 km mit einer

Durschnittsgeschwindigkeit von 114.6 km/h.

Beginn der Wertungszeit (UTC): 08:24:32

Ende der Wertungszeit (UTC): 17:32:01

 

ash26_001.jpg

Werksfoto Alexander Schleicher GmbH.

 

Der gewertete Überblick sieht so aus. Beachtet auch die geflogenen Höhen, gar über 5'000 m.

 

Wir gratulieren Joachim für seine stolze Leistung!

 

Es ist nicht einfach, über neun Stunden konzentriert seinen Flug zu leisten. Auch wenn seit Anfang September 2006 über 26 1000er geflogen wurde und es in Namibia halt etwas einfacher geht als in den Alpen, so ist dies denn eine äusserst beachtliche Leistung vor der ich gehörig Respekt habe. Es reicht nicht, einfach nach Bitterwasser zu gehen und den Tausender einzukassieren!

 

Wir warten gerne auf seine Rückkehr und einen schönen Fotobericht dieses Fluges. Seine Logdatei habe ich auf runtergeladen.

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Ja, solche Segelflugzentren wie Bitterwasser sollte es weltweit noch viele andere geben. Aber dem stehen oft staatlich- politische Einschränkungen, fehlende oder schlecht entwickelte Infrastruktur etc. entgegen.

 

Früher war auch des öfteren vom Segelflugzentrum Beni Melal am Fusse des Atlas-Gebirges in Marokko die Rede, wo auch sehr gute Bedingungen für den Streckensegelflug herrschen sollen. Aber um dieses Zentrum ist es völlig ruhig geworden.

 

Dietwolf (Thermikus):(

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Christian Thomann

Hallo Dietwolf

 

Tatsächlich haben Segelflugzentren, die nahe an grossen Gewässern liegen, bezüglich des Temp (messbarer Zustand der Luft, der über die thermische Qualität eine Voraussage erlaubt) etliche Vorteile. Dass sie aber aufgrund von Problemen der Infra oder Luftraum aussterben, ist eher bedauerlich. Hoffen wir, dass unsere restlichen Perlen im nahen Alpenraum noch lange erhalten bleiben. Ich bemühe mich wenigstens um Ambri.

 

Ich habe mir in der Zwischenzeit erlaubt, den Flug von Joachim in 3D etwas zu verfolgen. Ich versuche, hoffentlich seinen später sicher viel intereanteren Ausführungen nicht zuvor zu kommen. Mir ist dabei einiges an hierzulande unvergleichbar Interessanterem aufgefallen:

 

Zu Begin des Fluges hat sich Joachim in Höhen von knapp 3 - 400 m über Platzhöhe recht zielbewusst nach vorne gekurbelt und ist damit weit auserhalb der Abgleithöhe zum Flugplatz zurück gewesen, Das ist aber auch normal. Dabei musste er Mäusefürzchen von "nur" 3 m/sec in Kauf nehmen. Lediglich eine Stunde später haben sich aber seine Erwartungen bewahrheitet, als es mit bis 12 m/sec nach oben knallte. Anders kann ich dieses Steigen nicht geschreiben.

 

Mit der Zeit geht seine Knüppelstellung immer weiter nach vorne um von anfänglich 100 auf zeitweise über 230 km/h im Geradeausflug auf über 4'000 m voran zu kommen. Der Anteil von Kreisen gegenüber Geradeausflug wird immer kleiner und die Höhe bleibt immer längere Zeit auf über 4'000 m AMSL. Es ist aber nicht selten, dass sich bei der Geschwindigkeit von über 200 km/h auch Sinkgeschwindigkeiten von über 9 m/sec einfinden. Einfach, um diese Abwindgebiete möglichst schnell verlassen zu können. Völlig richtig!

 

Mir ist aufgefallen, dass Joachim in gewissen Zeitabständen nach langen Gleitstrecken auch fast unmotiviert Schläuche (Bärte) auskreist, die gerade mal lächerliche 3 - 5 m/sec bringen. Es sah aus, als wolle er sich mal wieder etwas ausruhen, was ich auch völlig verstehe. Wenn ich das Flugbild seitlich über eine längere Strecke betrachte, so wird mir fast speiübel. Das dauernde Auf-und-Ab mit Schlägen von über 6 m müsste ich mir bestimmt erst angewöhnen.

 

Es ist auch interessant, zu erwähnen, dass man aus einer Distanz von 100 km bis zum Platz, aus über 4'000 m locker den Flugplatz schon sieht und mit über 200 km/h nicht nur nach Hause bummeln kann, sondern auch noch einen kleinen Ausritt vom Platz weg leisten kann. Das hat ihm vermutlich auch noch den Überschuss von 25 km gegeben.

 

Joachim, ich werde mir deinen Flug sicher noch öfters anschauen und gratuliere dir nochmals von Herzen zu deinem tollen Erfolg! Geniesse ihn, du wirst heute, einen Tag danach, wohl kaum fliegen müssen.

 

:005:

 

Ich hoffe, dein Flug wird mindestens vom OLC gewertet.

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Ja, ja, Chregel, die Zeiten und die Technik haben sich gewaltig verändert. Wenn ich mit der Ka 8b oder der SF 27 in einem 3-4 Meter-Bart nach oben stieg, war das schon das Höchste der Gefühle. Viel mehr lag damals bei uns in Old Germany nicht drin. Und heute? 12 Meter Steigen - allerdings in Südafrika, aber immerhin! Fast nicht mehr vorstellbar. Ich war mehrmals da unten - allerdings nicht auf der Bitterwasser-Farm. Die endlosen Wolkenstrassen z.B. im Raum Windhoek mit einer prächtigen Cumulus Wolke an der anderen lösten damals schon segelfliegerische Hochgefühle aus.

 

Und die heutigen "Superorchideen" - da muss man sich fast abstrampeln, dass die überhaupt wieder herunter kommen, mit ihren Gleitwinkeln jenseits der 4o. Man sollte in einen Jungbrunnen steigen können, um wieder von vorne zu beginnen. Aber dagegen steht die Biologie!

 

Gruss - Dietwolf

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  • 2 Wochen später...
Christian Thomann

Die Bitterwasser-Lodge scheint wirklich für die ganze Welt ein Paradies zu sein. Schaut mal des Schweizers Thomas Moosberger Liste an. Er hat seit November "bloss" deren neun Tausenderim Doppelsitzer Nimbus 4DM geflogen.

 

Am 12.12 wurden in Bitterwasser sechs, am 13.12. zehn und am 14.12. siebzehn Flüge über 1000 km geflogen. Die Strecken betrugen bis zu 1370 km bei hohen Schnittgeschwindigkeiten mit über 140 km/h.

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Und für diejenigen unter uns, die sich das nicht leisten können...: plant Aufgaben, lernt Theorie (METEO) denn auch in der Schweiz sind Flüge über 1200km möglich, gäll Stefan :008: !

 

Gruess Reto

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Christian Thomann

Richtig, Reto!

 

...Und ich habe einfach gehörigen Respekt vor unserem jungen Nachwuchs, der uns alten Samichläusen einfach so um die Ohren fliegt. Auch Du gehörst dazu! Es freut mich ebenso, wenn ich von Teilnehmern des BFK über vordere Ränge oder Spitzenplätze lesen kann.

 

Macht weiter so!

 

Chregel

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Und für diejenigen unter uns, die sich das nicht leisten können...: plant Aufgaben, lernt Theorie (METEO) denn auch in der Schweiz sind Flüge über 1200km möglich, gäll Stephan :008: !

 

Gruess Reto

 

Hallo Reto......

 

:D :)........da muss man wohl einige WP's mehrfach umrunden, oder wie geht das in der lieblichen Schweiz.......:) :D

 

Wie sah so ein 1000er in CH aus? Gibt es einen Bericht darüber? (Strecke, Region, Wetter......evtl. Bilder)

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Hallo Roberto

 

Also genau gesagt waren "nur" der Abflug- und der Zielpunkt in der Schweiz. Der einzige Wendepunkt war in der Nähe von Wien!! Das heisst es waren >500km bis zum Wendepunkt und nach dem Zielpunkt (Durschlegi, nähe Mattstock bzw. Speer) noch 200km Verlängerung. Die Strecke war abwechslungsweise im Föhn und in zarter Vor-Herbstlicher Thermik (Datum des Fluges: 17.08.2006)

 

Stefan hat einen tollen Bericht geschrieben, downloaden kannts du ihn hier: http://www.sgw.ch/1200km.htm

 

 

@Chregel: Naja.. das braucht noch ein paar Jahre und Stunden, bis ich da nur im entferntesten mithalten kann - aber ich "arbeite" dran :008: !

 

Gruess Reto

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Hi.

 

Ich stecke noch in Namibia und sogar heute wieder fuer einige Tage in Bitterwasser und habe per Zufall das Posting entdeckt. Herzlichen Dank fuer die Glueckwuensche.

 

Am 5.12.06 war ich am Nachbarplatz Pokweni und habe mit Axel Nuss darueber gefachsimpelt, dass in dieser Saison noch kein 18M-Flieger einen 1000er geflogen hat. Das am kommeden Tag wir beide unabhaengig voneinander einen 1000er fliegen macht die Sache wunderschoen. Leider war die Charterzeit am 7.12.06 schon zuende und deswegen konnte ich die excellenten Tage ab dem 13.12.06 nicht mitfliegen.

 

Naja, naechstes Jahr wieder! Ich kann nur jedem empfehlen im Winter nach Afrika zu gehen. Millionen von Zugvoegeln koennen sich nicht irren! :-)

 

Bericht folgt im Januar.

 

Bis dann.

 

Viele Gruesse.

 

Joachim

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