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Missed approach


Raffael

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Hi

 

Ich bin schon etwa 6 mal geflogen (also 12mal gelandet). Nie kam es da aber zu einem missed approach.

 

Wie oft kommen diese missed approaches vor?

 

Hängt das stark von Flugzeugtyp (B747, A320, Saab340) ab?

 

Gibt es Fluggesellschaften die mehr durchstarten, weil sie lieber auf der sicheren Seite sind und Fluggesellschaften die den Volgen unbedingt runterbringen wollen, weil eine Platzrunde auch nicht gratis ist (ich danke da an finanziell nicht gut dastehende Fluggesellschaften)?

 

Welchen Einfluss hat das Wetter?

 

Gruss und Danke

Raffael

 

[Dieser Beitrag wurde von Raffael am 27. Januar 2001 editiert.]

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Hi Raffael,

 

ich habe schon einige Flüge seit 1977 unternommen und dabei eine Reihe von missed-approaches miterlebt. Prinzipiell folgt auf jeden IFR Anflug der missed-approach - außer die Landebahn ist rechtzeitig in Sicht und eine sichere Landung gewährleistet. Ein missed-Approach ist deshalb auch ein Standard-Verfahren und nicht etwa, wie viele Leute glauben, ein Notfall.

 

In Frankfurt zählen wir vielleicht 10 Missed-Approaches pro Woche, stark abhängig vom Wetter. Meist spielt dann aber weniger das Durchfliegen der Minima oder der berühmte Truck auf der Runway eine Rolle als die gemeldete braking-action. Öfter kommen missed-approaches an anspruchsvollen Plätzen, wie z.B. Kai-Tak IGS 13, vor. Regelmäßig verloren die Crews hier den visuellen Kontakt zur Runway im Final-Turn und mußten so durchstarten. In Hong-Kong konnte man auch an schönen Tagen mit vielen Crosswinds in einer Stunde gut und gerne 20 durchstartende Maschinen zählen.

 

Deine Anspielung auf die Airlines kann ich nur verneinen - die gesetzlichen Vorschriften bezüglich Minimum-fuel etc. lassen es, unabhängig von der finanziellen Situation der Muttergesellschaft, zu einen missed-approach zu fliegen. Dies ist außerdem auch im Interesse der Buchhaltung - lieber 10 Tonnen Sprit mehr verbrannt als 265 Tonnen Schrott entsorgen.

 

Gruß, Jobst

 

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Hallo Raffael

 

Ich habe bereits 98 Flüge mit Verkehrsflugzeugen, sowie etliche in Privatmaschinen hinter mir und auch noch nie einen go around erlebt. Dabei waren einige Landungen bei miesen Wetterverältnissen. Es näme mich auch Wunder, wieviel es braucht, bis ei go around eingeleitet wird.

 

Gruss: Hugo

 

[Dieser Beitrag wurde von Hugo Frey am 27. Januar 2001 editiert.]

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Markus Burkhard

Bin auch schon etwa 80 mal mit einem Verkehrsflugzeug gelandet, und leider hab ich auch noch nie einen Missed Approach miterlebt frown.gif , wäre doch mal was anderes smile.gif

 

Einmal flog ich von Miami nach Zürich. Hab dann erfahhren, dass das Flugzeug die erste Landung von Zürich her kommend auf 200 ft hatte abbrechen müssen, weil ein anderes Flugzeug die Bahn nicht rechtzeitig verlassen konnte. Das Flugzeuge musste dann 30 min kreisen bevor es wieder landen durfte... Da wär ich gerne dabei gewesen smile.gif

Man muss wohl einfach grosses Glück haben wenn man als Passagier einen Missed Approach miterleben kann smile.gif

Vielleicht klappts ja beim nächsten Flug im in zwei Wochen...

 

Gruss Markus

 

------------------

www.airliners.ch - Die grösste schweizer Website über Verkehrsflugzeuge

 

[Dieser Beitrag wurde von mburkhard am 27. Januar 2001 editiert.]

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Hoi zäme

 

und vom ATC aus gesehen gibt es ein wichtiges Detail zum Missed Approach : jede Landefreigabe enthält gleichzeitig die clearance zum go around! Es braucht also zum Durchstart keine spezielle Freigabe vom Tower. Dies bedeutet, dass auch die Take Off - Staffelung so ausgelegt sein muss, dass die SID zum Holding nach dem Missed Approach nicht durch andere Flugzeuge belegt wird.

 

In der Flugschule wird der go around in viele Uebungen miteingebunden. Wenn die geringsten Zweifel zu einer stabilen, sicheren Landung vorhanden sind, gibt es immer einen go around. Dies ist für den Piloten keine Schande, auch bei den Airliner nicht. Aber eben, um einen neuen Slot zu bekommen, ziehen viele Airliner die hingepfrimmelte Landung (frei nach Peter Guth) eben vor ! Ich habe sowas mehrmals in Portugal mit den bekannten Windverhältnissen miterlebt.

 

Gruss

Heinz

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Hi!

 

Ich Fliege jedes Jahr nach Portugal.

Und im Februar 1998 bin ich das erste mal mit der LTU und einer B757 geflogen.

Da ich den Anflug auf Faro(LPFR) sehr gut kenne, wusste ich das wir Rechts ins Final eindrehen würden, was wir auch taten.

 

Nach einiger Zeit merkte ich das wir erheblich zu Tief waren. Und ich mich einwenig wunderte. confused.gif

Kurze Zeit später drehten wir plötzlich nach Links ab und hatten ganz schön Bankangle.

Der Pilot hatte noch nichts durchgegeben, und ich wunderte mich einwenig. Da ich auf der Linken Fensterseite saß, konnte ich sehen wie wir wieder Richtung Landebahn steuerten. Nach einiger Zeit sagte der Pilot auch mal was. biggrin.gif

Er meinte das sein Copilot bei Jugend Forscht sei, und noch einwenig üben müsste.

 

Das gelächter und gekichere war groß im Flieger. Und auch ich musste lachen hihi.gif

 

Grüße aus EDDH

Stefan

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"...Er meinte das sein Copilot bei Jugend Forscht sei, und noch einwenig üben müsste."

 

Mir ist sowas in Südafrika schon mal passiert, dass der Captain eine ähnliche Bemerkung machte (nach einer überharten Landung einer Comair727), mit der er sich am Co quasi "abputzte".

(nach der extrem harten Landung sagte er: "entschuldigen Sie bitte diese miese und harte Landung, aber es war der Copilot der geflogen ist..."

 

Ich muss sagen dass ich so etwas (sowohl die LTU Episode als auch mein Erlebnis) als echtes Armutszeugnis des Kapitäns empfunden habe.

So etwas macht man nicht! Auch wenn´s ein Fehler des Co war (sowas kommt eben vor, da ist nicht soviel dabei; vieles ist Schätzung und Übungssache - da kann eine landung schon mal hart werden wenn zu früh das gas rausgenommen wird oder zu spät geflaret wird), darf meiner Meinung nach ein captain seinen Co dann nicht mit einer solchen Bemerkung blamieren.

Es ist unangebracht und unnötig so etwas dann über die lautsprecher zu sagen.

Ich muss sagen dass ich selbst ein Luftfahrt Laie bin, aber auch ein mit mir reisender Verwandter welcher ein erfahrener Captain und Instructor ist, empfand solche Bemerkungen unmöglich. Er meinte es zeige nur eine Schwäche (charakterlich und beruflich) des Captains auf wenn er so reagiert.

Grüsse,

SR

 

[Dieser Beitrag wurde von Stefan_R am 28. Januar 2001 editiert.]

 

[Dieser Beitrag wurde von Stefan_R am 28. Januar 2001 editiert.]

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Find ich auch nicht so besonders gut, was die Chiefs da so getrieben haben. Cool muß folgender Spruch einer Stewardess nach einer härteren Landung gekommen sein:

 

"Ladies and gentleman, welcome to Auckland international airport,we apologize for the hard landing - Captain Kangaroo is going to bounce us back to the gate..."

 

Zum Thema CRM fällt mir auch noch was aus dem "wahren" Leben ein:

 

After Take-off Checklist, Captain:

"Gear up, Flap`s up - SHUT UP!!!!!" oder

"Wo Sie heute hocken, lag gestern noch meine Mütze!"

 

Aber, es wird nichts so heiss gegessen wie`s gekocht wird und ein gesunder Humour am Arbeitsplatz ist auch nicht verkehrt... Jobst

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...na ja, lieber Stefan,

 

ganz so dramatisch darf man das nicht sehen. Der beste Weg, um Streß, Ängste oder Unsicherheit von Paxen/Passagieren zu nehmen, ist ein Schuß Humor und ironische Selbstkritik. Jeder Pilot hat da so seine "Ausreden, Bemerkungen" im Repertoire.

 

Diese reichten bei mir von "...das war so schön, das haben wir noch mal gemacht" beim Goaround bis zu:"..haben sie es gesehen, da war eine Baustelle", oder" sind jetzt alle wach?" bei harten Landungen oder clear air turbulences..

 

Ein Go Around (..ich wundere mich, warum ihr so "geil" auf dieses zeitraubende Ereignis seid...) ist ein, Euch sehr wohl bekanntes und von der Flightcrew beherrschtes Flugmanöver.

 

Die Gründe zu Einleitung eines missed approach können vielfältig sein und wird eine solche Procedure notwendig und durchgeführt, so beweist es zunächst ein funktionierendes Crewmanagment, Erkennen von Situationen und die dafür notwendige Entschlußkraft.

 

Solche eine Ehrenrunde zu fliegen ist kein Emergency Case, also keine Veranlassung für den PIC, zu rufen: "I take controlle",also die Maschine zu übernehmen, falls der FO der PF ist. Anders bei ernsthaften Sachen, wo der PIC grundsätzlich übernehmen muß...

 

Ein "harte" Landung, vereinfacht formuliert, muß übrigens kein ein negatives Bild auf den PF werfen. Viele Flugzeuge, die per "autoland" zu Boden gebracht werden (und zwar auch bei "gutem" Wetter) zeigen den Effekt, das die AP Systeme das Fluggerät "kräftig" auf die Piste setzen. Desweiteren ist es durchaus sinnvoll, bei Nässe, Wind und Kontaminierungen der Runway "satt" aufzusetzen.

 

Gruß PG

 

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Das eine härtere Landung auch erwünscht sein kann ist mir schon klar, auch dass eine extrem harte (die oben erwähnte war dergestalt dass einige. Bins aufsprangen, es war sonnig und windstill) mal vorkommen kann. Ist ja normal und kein Drama. Aber um das gehts mir nicht.

Ich finde es ist halt ein Unterschied ob der Captain dann gar nichts (eine überlegenswerte Alternative) etwas Humorvolles oder etwas Abfälliges über den Copiloten über die Lautsprecher sagt.

In dem Fall war´s eindeutig abfällig (viell. muss man den Tonfall gehört haben...bei meinem "Erlebnis" war´s auch dem Tonfall nach nicht "humorig") - und das ist meinem persl. Gefühl nach nicht OK.

Es macht bei den Passagieren (und das sind zum Grossteil Laien, in dem Moment sowieso verunsichert) einfach kein gutes Bild bzw. weckt dann Emotionen die nicht notwendig wären......na egal - sei´s drumm.

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