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High speed approved


munich

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Und gleich noch eine Frage. Da ich des öfteren mit einem Scanner "bewaffnet" den Funkverkehr am MUC-AP abhöre und das meiste sich so abspielt, wie es von Peter Guth in seinem Pilotenhandbuch geschildert wird, ist das meiste für mich schon einigermasen klar geworden. Allerdings gibt es immer mal wieder den Funkspruch: "High speed approved".

Soweit ich mich erinnere ist dies beim Landeanflug (approach) bzw. beim Start (departure) der Fall. Vielleicht könnt ihr mir erklären was damit gemeint wird.

 

 

Außerdem würde mich noch interessieren was die Abkürzung "wilco" ausgeschrieben bedeutet und bei "012030Z" bzw 01 – 2030 Zulu, das Z (Zulu) aussagt

 

 

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Hallo,

 

also normalerweise gibt es unterhalb von 10000 ft eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 250 kts. Wenn nun wenig Verkehr herrscht oder auch bei viel Verkehr, wenn die jeweilige Situation es erfordert oder auch wenn der Pilot einfach danach fragt, kann der Controller diese Begrenzung aufheben und das heißt dann "highspeed approved".

 

Wilco kenne ich persönlich nicht direkt als Abkürzung, es ist eine Bestätigung nachdem eine Anweisung kommt und bedeutet soviel wie "werden wir ausführen".

 

Das Z - Zulu - steht für UTC, die aktuelle Zeit in Greenwich bei London (allerdings ohne Sommerzeit).

 

Michael

 

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Skyways VA

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Hallo,

 

1) Einerseits gibt es eine allgemeine Beschränkung von 250kts (IAS) unter 10000ft resp. FL100.

Andererseits ist (vorallem auf stark frequentierten Flughäfen) häufig eine 'speed limitation' in Kraft. Gemäss ATIS (wenn speed limitation xxx knots active) muss an vordefinierten Punkten (SLP, speed limitation points) auf die angegebene Geschwindigkeit reduziert werden. Normalerweise wird da auch 250kts benutzt...mit Ausnahmen, in Zürich ist es meines Wissens 240kts.

Auf Anfrage kann der Controller bewilligen, dass nach dem SLP schneller geflogen wird - eben mit 'high speed approved'. Z.T. wird es auch verlangt, um die Sequenz zu machen...dann ist die Phraseo 'continue high speed' oder 'keep high speed'.

Die Limitation von 250kts unter 10000ft wird eigentlich selten aufgehoben - nur, wenn es wegen 'aircraft performance' nicht eingehalten werden kann wie z.B. bei der Concorde.

 

2) Wilco heisst 'will comply'...also auf gut Deutsch: Anweisung erhalten und werde sie befolgen. Das kann nur bei Anweisungen benutzt werden, wo nicht unbedingt ein Readback verlangt wird, wie z.B. 'report ready for departure' oder 'report ready for base turn' etc.

 

3) wurde schon beantwortet. In der Fliegerei wird weltweit die Z-Zeit benutzt.

 

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Gruess us Gämf

Urs

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Da möchte ich gleich mal eine Frage anschließen!

 

Ich habe das mal so verstanden, dass ein Lotse (außer aus Performance Gründen) das 250kts Limit im E,F,G-Luftraum nicht aufheben darf. D.h. eine Erlaubnis seitens des Lotsen ist zwar nett, aber Rechlich uninteressant!

 

Ist das so?

 

JJ

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Hi,

 

soweit ich weiss, ist es nur in der Schweiz so, dass man trotzdem unter FL100 die 250KTS einhalten muss. In Deutschland ist das offensichtlich anders, zumal man im Luftraum C eh keine Speedlimits setzen braucht.

 

 

Gruss, Andreas

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hallo,

 

also das Speedlimit kann auf "Antrag" der Flightcrew möglicherweise "aufgehoben" werden, wenn ATC auf Grund der Luftraumlage keine "Probleme" mit Staffelungen sieht.

 

Dieses ist insbesondere auch dann sinnvoll, damit man nicht unnötig mit Auftriebshilfen (Slats/Flaps) bei "schwerem" Vogel herumeiert und unnötige Emmissionen/Immisionen erzeugt. Außerdem wird hierdurch der Luftraum im Kontrollbereich zügiger "geräumt".

Das gilt dann für climb genauso wie für den descent.

 

Überschreitungen des Basislimits sind dann nach Weisungen und in enger Kommunikation mit ATC möglich. Kommt übrigens häufiger vor, als man denkt.

 

Man fragt dann einen highspeed an ( z.B. 270)und der Controller gibt frei bis z.B. IAF, bei dem er dann z.B. 190kts eingehalten wissen will.

 

Gruß PG

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Hmmm, die Sache scheint mir doch etwas komisch...

 

Deutsches Recht kann ja so verwirrend sein (siehe Luftraum D unter C, nur wegen der sch*** CVFR). Fakt ist: Im Kontrolliertem Luftraum kann ATC das Speedlimit modifizieren (SLPs sowieso). Im unkontrolliertem ist dies jedoch aus Sicherheitsgründen nicht möglich. So habe ich das zumindest noch in Erinnerung aus der grauen Theorie!

 

JJ

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Hallo TooLowFlap,

 

Habe das Recht lange nicht mehr angeschaut, aber:

Die Unterscheidung 'kontrollierter' und 'unkontrollierter' Luftraum macht in diesem Falle meiner Meinung nach keinen Sinn - was nicht heissen soll, dass sie im Luftrecht da nicht vorkommt.

Wieso?

Also: unkontrollierter Luftraum ist Klasse G und F...wo man eigentlich gar keine IFR haben dürfte (Ausnahme: in Frankreich dürfen wir einen IFR in Luftraum G clearen).

Wenn das Limit wegen eventuellem unbekanntem VFR-Verkehr ist (würde Sinn machen), so müsste es auch für Luftraum E gelten (was aber ein kontrollierter Luftraum ist, obwohl sich da ein VFR tummeln kann, wie er will).

 

Also: Die einzige sinnvolle Unterscheidung wäre meiner Meinung nach anhand der Luftraumklassen: ab D und aufwärts darf ATC die 250kts aufheben, da dort keine unbekannten VFR sein dürfen (oder dürften???).

 

Wie's genau im Recht steht, weiss ich aber nicht...im ACC ist's sowieso unwichtig - obwohl wir recht viele IFR-Bewegungen im E haben. Speed Control wird da aber fast nie angewendet.

 

 

 

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Gruess us Gämf

Urs

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hallo,

 

also da kann man man wieder sehen, was real "oben an der Front" alles so fast von selbst abläuft, ohne dass man sich ellenlange Gedanken über "sein oder nicht sein" macht. Unsereins, -klar, IFR unterwegs- requestet einen high speed, und der nette controller schaut mal nach, was geht. Und, er bietet dann meistens was an.

 

Man freut sich, man bestätigt, man knüppelt weisungsgemäß "volles Rohr". Fertig!

 

So läuft das real ab. Da kommt man erst hinterher, z.B. bei dem hiesigen Fragen/Antwortenkomplex wieder einmal darauf, was ICAO gemäß dahintersteckt.

Ist schon lustig, was sich der Art alles zerlegen und analysieren läßt.

 

Gruß PG

 

 

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