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Aussenlandeplätze


markus

Empfohlene Beiträge

Hoi zäme,

 

ich kann hier meine Meinung als 'Ex-Segelflieger' mal kundtun:

 

An gewissen Orten (z.B. Andermatt) ist es sehr nützlich, den Aussenlandeplatz genau zu kennen. Denn manchmal sind die landbaren Felder nicht von den unlandbaren (z.B. mit Löchern/Steinen übersäht) zu unterscheiden.

Daher finde ich grundsätzlich die Idee einer Datenbank gut, denn es steckt viel 'know-how' in den Gruppen - resp. den 'alten Hasen'.

Dies wird häufig unerfahrenen Streckenfliegern mit auf dem Weg gegeben, inklusive einer Beschreibung etc.

 

Aber: Die Datenbank wie sie jetzt existiert finde ich nicht sehr hilfreich. Denn einfach mal die Koordinaten zu haben hilft reichlich wenig. Das Mindeste wäre eine genaue Beschreibung (Feld südlich der Fabrick, durch Hain begrenz zum Beispiel) - noch besser wäre eine Luftaufnahme des Feldes.

 

Dann könnte ein Streckenflieger (oder auch nur ein Plauschflieger) sich bei der Vorbereitung des Fluges die nötigen Plätze herauspicken (ist nicht überall nötig - im Mittelland findet man genug Plätze...aber z.B. den Schachen in Aarau zu kennen ist trotzdem sinnvoll) und die Föteli mitnehmen...zudem den Platz auf einer Karte einzeichnen.

 

Mal sehen, was unser 'Segelflug-Guru' dazu meint.

 

Uebrigens: Aussenlandungen sind immer etwas gewöhnungsbedürftiges - viele Piloten machen den Anflug dann zu hoch oder zu tief. Meine Gruppe machte jedes Jahr ein Aussenlandefest: auf einem vordefinierten Aussenlandefeld (nicht zu einfach, nicht zu schwierig) konnte wahlweise solo oder mit Fluglehrer gelandet werden - anschliessend folgte eine 'Brätlete'.

Mir hat das sehr viel Erfahrung gebracht - zudem beschädigte ich beim ersten Mal eine Flügelspitze, da ich einen Anhänger touchierte. Der grösste Schaden war aber das Schloss, das ich auszutauschen hatte. Uff biggrin.gif

 

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Gruess us Gämf

Urs

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Christian Thomann

Morgääähn!

 

Was heist denn hier "Guru"? Der Hans und der Urs sind ja Gurus genug. Und die haben gar nicht mal so unrecht. wink.gif Hallo zusammen!

 

Ich kenne Hansruedi Dällenbach (hrd) von meiner Fluglehrerausbildung recht gut. Das gute an seiner Datenbank ist wirklich, dass jeder hier was eintragen kann. Falls also jemand ein neues Aussenlandefeld preicht (trifft), weil er halt abgesoffen ist, dann kann er es ja eintragen. Ihr habt schon recht! Jede derartige Datenbank ist natürlich nur so gut, wie sie auch gepflegt wird, d.h. wie gut die Zusatzinfos sind, Welle, Graben, Küche, Spaziergänger... Ich will hrd nicht in den Schutz nehmen, aber er hat nach über einem Jahr Pause die DB überarbeitet wieder ins Netz gestellt. Sie ist brauchbar, weil es sie gibt! Und Zusatzinfos kann man dort auch dreindrücken.

 

Stelle Dir vor, Du bist wirklich bei Andermatt am Absaufen und hast halt nicht bei der Gebirgs-U-Boot-Bigbänd deinen Militärdienst geleistet und kennst somit diese Wiesenflächen dort auch nicht! Wer denn auch? Du bist genau so unsicher, ob du nun eine DB hast oder nicht.

 

Dennoch: ein gewisses Risiko, Bruch zu machen, besteht bei jeder Aussenlandung!

 

> Die Datenbank wie sie jetzt existiert finde ich nicht sehr hilfreich.

Doch! Sie ist hilfreich und zwar vor allem deshalb, weil du VOR deinem Ausflug etwas vorbereiten kannst, vorausgesetzt, du machst eine gute Flugvorbereitung! Dazu gehören auch Aussenlandemöglichkeiten. Zu Deinem Trip hast du ja auch Alternativplätze im Flugplan, oder?

 

Man sollte sich aber nicht nur nach einer derartigen DB orientieren, sondern mindestens eine, es könnte ja sein, dass sie veraltet oder unvollständig ist (überbaut, neue Strasse, höhere Bäume, nicht mehr gemäht..). Das heisst aber nicht, dass mögliche Landefelder in jeder DB vorhanden ist wie dies bei Airports der Fall ist.

 

Urs hat schon recht, besser wär's mit Bildli und Beschreibung. Das gibt's tatsächlich, stell dir vor! Und wieder sind es Privatpiloten wie hrd, die zu dieser Idee gekommen sind. Es werden meist Ringordner in A5. Pro Ausslandefeld eine Seite mit GPS, Bild, empfohlene Anflugrichtung, Hindernisse, oder sonstigen Details. Oft auf einem Flugplatz beziehbar. Auch in Südfranreich. Dort ist das Gelände teilweis theoretisch unlandbar (alles V-Täler wie im Maggiatal)! Bei regionalen Meisterschaft sind sie Pflicht. Bei SM und WM werden sie in die abgegebenen Dateien einbezogen!

 

Also wieder, Materialstudium vorher UND Übernahme der GPS-Daten ins GPS-Gerät, mit dem man fliegt. Du legst die Karte deines Fluggebietes ja auch richtig auf den Tisch, nicht verkehrt, von hinten, dort sind nämlich nur die U-Bahnen eingezeichnet! wink.gif

 

Ist man nun aber mal nahe der Absaufsituation, oder will einfach mal nachschauen, og' noch reicht, dann drückt man auf dem GPS auf den sog. Schissknopf. "Nearest Airports" heisst diese Funktion. Sie listet die nahesten 10 Flugplätze und eben Landefelder auf. Moderne Geräte erlauben auch die Anzeige von Landerichtung und Frequenzen. Kein GPS ist aber im Stande festzustellen, dass es halt hier tief bei Andermatt nicht mehr nach Ambri reicht, obwohl die Abgleitstrecke im Rückenflug gemeistert werden könnte. Da liegt halt eben das Gotthardmassiv dazwischen und das kennt das GPS halt eben nicht. Vielleicht geht es durch den Autobahntunnel?

 

Wenn ich mit dem Auto durchs Land fahre, beobachte ich oft das Gelände in der Nähe und merke mir gewisse Bereiche: 'hier könnte man landen'. Das ist aber nur ein Hinweis. Vertrauenswürdig kann das nicht sein. An flauen Tagen besucht man mögliche Aussenlandefelder zu Fuss.

 

Fazit: Eine einzige Datenbank ist zu wenig. Mehrere zu berücksichtigen tut besser. Kartenstudium gehört nicht nur dazu, sondern ist ein Muss.

 

Ich persönlich tausche die User-database im GPS (bis 600 freie Plätze, nicht AP's) jeweils mit den Landefelder des beabsichtigten Hauptfluggebietes aus (Süddeutschland-Nordschweiz, Südl. Alpen-Genf-Engadin, Südfrankreich, Nordschweiz).

 

Es gib verschiedene, grosse Datenbanken. Hrd's ist eine kleine. Grosse DB's, die teilweise die Daten sogar im gewünschten Datenormat des jeweiligen GPS zur Verfügung halten, gibt es selten. Die einzige und grösste DB mit über 40'000 Einträgen aus der ganzen Welt ist jene von Michael Meier, Hamburg-Boberg. Er bietet die Daten mit dem grafischen Aussuchprogramm WELT2000 an, mit der Möglichkeit, für ALLE GPS-Geräte das entsprechende Dateiformat zu erstellen. GRATIS zum Download 1MB! Finde ich Spitze.

 

Damit es für alle einfacher ist, hab ich dies auf unserer Homepage zusammengefasst.

http://sgaarau.ch

 

Gehe unter 1001 Links auf 14. Navigationsdaten. Dort ist auch WELT2000 drauf. Hier ist nicht nur jene von hrd, sondern auch die, des World-Soaring-Server's und viele mehr.

 

Na, hat Urs zuviel verspochen? Jetzt kommt jeder draus! Danke Urs, für den Guru!

 

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Schöne Flüge

Christian Thomann

www.sgaarau.ch

 

[Dieser Beitrag wurde von Christian Thomann am 11. Mai 2002 editiert.]

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Gast Hans Fuchs

Christian

 

Danke für die wirklich ausführliche Antwort. Wir Motorflieger sollten uns ein Beispiel nehmen, denn fast alle gehen immer davon aus, dass sie ziemllich sicher noch einen regulären Platz erreichen könnten, wenn der Motor nicht mehr richtig will. Da dem nicht so ist, wäre einen solche Datenbank auch für uns sehr hilfreich.

 

Für mich stellt sich da natürlich die Frage: was ist praktikabel und was ist wirklich sinnvoll? eine offene Frage, wohlgemerkt!

 

Hans

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Christian Thomann

Hey Hans!

 

Danke für die Blumen! Du hast recht.

 

Ich will in keiner Weise von mir behaupten, mit Motorflugzeugen so zurecht zu kommen, wie du das tust. Ich freue mich, wenn ich via Super-Dimona einen motorflugähnlichen Charakter erfliegen darf. Es ist ja eigentlich eine Katana mit grösserer Spannweite und ist punkto Flugleistung etwa ebenbürtig. Sie hat sogar Transponder, VOR, GPS, doppelte Höhenmesser, also schlicht: auslandtauglich.

 

Schön. Du kannst es mir glauben. Deine Gedanken betreffend "wenn der Motor nicht mehr richtig will" habe ich mir sicher während der drei letzten Flüge Birrfeld-Samedan-zurück auch gemacht. Ich fühle mich aber mit diesem Gerät insofern bereits schon etwas wohl und immer wöhler, als ich auch bei einem Motorausfall das ganze Gerät inklusive Crew schadenfrei zu Boden bringen würde. Vermutlich deshalb, und das hast DU ja auch zwischen meinen Zeilen gelesen, weil ich als Segelflieger das Gelände entsprechend anders anschaue. Möglich?!

 

Und hier liegt doch der Hase für alle begraben. Jeder Pilot ist für seinen Flug persönlich verantwortlich. Dazu gehört etwas mehr, als die Kenntnis von möglichen oder vorhandenen "Not"-Landeplätzen. Sind wir doch ehrlich! Man vertraut ganz einfach diesem "Surri" vorne drin: Zahnbasta!

 

Und dann sind es zum Teil Entwicklungen aus den Jahren unserer Väter oder Grossväter! Aber sie laufen, pardon saufen! Was auch immer. Mach ich ja auch... wink.gif

Neuentwicklungen haben's schwer mit JAR! Schade, ist einfach sauteuer, sagt man.

 

Wichtig ist doch einfach für beide, für dich Hans, als knallharter Gletscherpilot, der sicher 5 cm vor der Landung im Zweifelsfall abbrechen kann, wie für jeden anderen Plauschpiloten, der nicht weniger Verantwortung mit sich herum trägt, dass alle, auch Segelflug-, Eco-Light und Deltapiloten sich bewusst sind, was sie zu steuern haben, welche verantwortungsvolle Ziel und schöne Erlebnisse SIE vor sich haben, und genau dafür ihre Ausbildung, Flugvorbereitung und ihr Selbstbewusstsein zusammenraffen und einen schönen und erfolgreichen Flug ausführen. Dies sei nicht als Wertung für irgend eine Pilotengatung verstanden sein!

 

MIT UND OHNE XXX-LANDEFELD.

 

Übrigens: Fliegen ist etwas schwieriger, als Fahrradfahren. Genau deshalb verlange ich von einem Piloten halt etwas mehr, als nur eine Klingel betätigen zu können! Schon komisch, he?

 

Das Leben ist zu schön und zu kurz, als dass man sich einen vermeidbaren Fehler leisten könnte! Das Dumme ist immer, dass man erst nachher gescheiter ist!

 

Was ist der Vorteil, wenn man Fliegen als Hobby hat?

- Man kann sie selber fangen und sie fressen nicht viel!

 

Hans! Je länger ich dich in unserem Forum "lese", umso mehr bin ich der Überzeugung:

 

"Wetten, dass DU mich noch zu einem Gletscherflug mit dir überschnorren kannst!" Ich werde kaum in Turnschuhen anreisen...

 

Take 5

 

Chregel

 

 

[Dieser Beitrag wurde von Christian Thomann am 12. Mai 2002 editiert.]

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Gast Hans Fuchs

Christian

 

Schnell kämen wir hier ins Philosophieren. Über die Frage nämlich, wieviel Risiko darf man noch in Kauf nehmen.

 

Bei uns Motorfliegern ist man z.B. völlig geteilter Meinung, ob man über eine geschlosssene Wolkendecke mit sehr tiefer Untergrenze, die vielleicht irgendwo auch noch aufliegt, fliegen kann, darf, soll usw. oder ob das schon undiskutables Russisches Roulette sei. Bei Euch könnte sich die gleiche Frage stellen, wenn ihr in ein Gebiet einfliegt, das unlandbar ist, sollte wider Erwarten jeder Aufwind zusammenbrechen.

 

Wahrscheinlich verhält es sich aber schon so, dass die schönsten Flüge gar nicht möglich wären, wollte man jedes Restrisiko ausschliessen.

 

Deine Wette nehme ich mal zur Kenntnis. Wahrscheinlich eine gute Gelegenheit für mich im Gegenzug auch mal eine Segelflugzeug zu besteigen, was ich zu meiner Schande noch nie getan habe. Und das obwohl ich hier im Forum schon öfter geschrieben habe, dass man beim Segelfliegen, das Fliegen am besten lernen könne. biggrin.gif

 

Hans

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