Winterzeit: einmal Batterie laden ... (23.12.)

[Niggi Moos]

Liebe Gemeinde :005:

 

Spätherbst/Winter: Hochdruckbisenlage. Wir kennen das alle; oben blau, unten grau, das Mittelland hat seinen manchmal undurchdringlichen Deckel. Zudem kommt mancherorts noch ein versumpfter Grasplatz dazu, wenn er nicht gerade gefroren ist wie heute. Der durchschnittliche PPL'ler - mindestens im Freakdaal - ist im Winterschlaf und träumt vom nächsten Frühling und/oder fährt Ski, sofern es Schnee hat. Dazu kommt noch, dass viele Flugzeuge gar nicht eingelöst sind. Sie würden einfach zuwenig geflogen. Wir im Fricktal stationieren meist 1 bis 2 Flieger im Birrfeld und vielleicht mal einen in Basel oder in Sion (MFGF Flying Camp). Die im Birrfeld stehen jetzt gerade (23. Dez.) auch unter dem Deckel...

 

Die eingelösten archaischen Fluggeräte, die allenfalls auch von einer versumpften, verkürzten Piste aus starten könnten (Super Cub der MFGF und die beiden Huskies der SGF). bleiben in LSZI zurück und stehen den Taildragger-Enthusiasten (Super Cub) und den Schlepppiloten (Huskies) vorbehalten - ha, habe ich Glück, - ich gehöre dazu! :D :D (Bilder vom Sommer, für Aussenaufnahmen war es uns einfach zu bissig).

 

 

 

 

Aalso, bewegen wir eins der Schlittenhundelis, besonders da Sohn Michi über Weihnachten hier ist und im 2008 auch zum Schlepppiloten migrieren möchte. (Nein nein Martin, es ist nicht nur wegen den Huskies... :005: )

 

Nun, die Auswahl ist nicht gross, da nur die HB-KCI eingelöst ist - exclusiv für uns :009: . Den Super Cub dürfen die Anderen haben, die das Schlittenhundchen nicht fliegen dürfen. Das bange Warten setzt ein. Wegenstetten hat schon längst keinen Nebel mehr, aber die gewohnte, üblich hartnäckige Bisenstaunebelwand steht unverrückbar über dem Ausflug vom RWY 07, leider massgebend bei einer Bisenlage. Reisst sie noch auf vor 12:30? Ab dann ist am Sonntag in LSZI nämlich Startverbot bis 14:00. Oliver (Rundflug Oliver) kommt um 12:15 noch knapp raus - nach Samedan.

 

Bei uns stellt sich eine andere Frage. Nach einem Blick ins Flugreisebuch und auf den Stundenzähler stelle ich fest, dass unser Tierchen seit fast 4 Wochen nicht mehr geflogen worden ist - aua, die Batterie - 4 Wochen bei dieser Kälte ??? Ein Flip am Masterswitch löst ein deutlich hörbares Klacken hinten im Flieger beim Hauptrelais aus. Es muss also noch etwas Pfuus übrig sein...

 

Flieger in die beissende, kalte Bise hinausgestellt, Propeller einige Male durchdrehen - die Sekunde der Wahrheit naht. Viermal mit dem Primer eingespritzt, einmal mit dem Gashebel und Schnauf anhalten: Klack, *zündschlüsseldreh* - iiiiiuu, den ersten Totpunkt hat er noch knapp geschafft, iiiiiiiiiu - *pfupf*- jaaaa - der brave, zuverlässige O-360-C1G nimmt zischend und rumpelnd seine Arbeit auf. Alternator ein und die Batterie saugt daran wie ein Junkie an einem Joint. Lassen wir ihn ein paar Minuten aufwärmen. Wir müssen die Batterie also wirklich aufladen gehen - welch schrecklicher Gedanke...

 

Der mittlerweile vor Kälte bibbernde Michael kann nun seine Beine (1.89) zwischen Vordersitz und Hintersitz einfalten. Sitzt man mal, dann ist es eigentlich ganz komfortabel. Mit teilweise angelaufenen Scheiben täxeln wir zum Holding 07. Michi kann erste Taildraggererfahrung sammeln - geht eigentlich ganz gut.

 

Runup, high rpm, alles o.k. Nach wenigen Metern sind wir in der Luft - beschleunigen auf 60 - 70 mph und ziehen (Vx =58 mph, Vy=73 mph), 2550 rpm, full throttle. Das Hundchen steigt halt schon gewaltig, besonders bei dieser Kälte - ein richtiges Spassgerät halt (angezeigte 1500 - 1800 ft/min). Die Voltenhöhe haben wir bereits schon beim Eindrehen in den Crosswind erreicht.

 

 

 

 

Der Blick, der sich nun auftut, lädt wirklich zum Batterieladen ein... Ich möchte aber vorher noch drei Volten machen, damit Michael das Feeling für den Flieger bekommt - und mir tut es auch gut. Immerhin sind es schon einige Wochen her, seit ich das letzte Mal in einem der Schlittenhunde gesessen bin.

 

Downwind 07, LSZI:

 

 

 

Und wieder hinein in die Suppe:

 

 

Es folgt eine Monsterglissade, weil es so Spass macht. Hier im short final beim Ausleiten (Kugel!) Überflug der Pistenschwelle mit ca. 55 mph

 

 

Jetzt noch mehr zurücktrimmen oder sonst ist Bizeps im rechten Arm gefragt (Federtrimmung). Alle drei Räder beginnen plötzlich zu rollen, sogar ohne das Husky-übliche gummiunterstützte Hopsen... Jaaa, der alte Mann und der Husky verstehen sich noch! (Hab' mir auch besonders Mühe gegeben, wenn der Sohn auf dem Hintersitz sitzt :005: ) .

 

Und noch 2 weitere Circuits folgen - macht halt einfach Spass...

 

 

 

 

Dann gehen wir weg vom Platz. Nach Les Eplatures wollen wir nicht schon wieder, da waren wir 2 mal an den vergangenen Wochenenden - noch mit PIGgy, als sie noch eingelöst war. - Übrigens, der Kaffee hat dort immer noch nur CHF 3.-- gekostet! Viele andere Möglichkeiten haben wir nicht, das Mittelland ist unter einem geschlossenen Deckel. Gehen wir halt ein bisschen den Jura und dessen Skipisten inspizieren. Die Batterie muss schlussendlich noch etwas geladen werden. Dazu haben wir ja auch das richtige Gerät...

 

 

 

 

Wir machen eine interessante Feststellung: Wenn Michael sein hinteres, linkes Schiebefenster auftut, wird es wärmer im Flieger - die Heizung wird durch den erhöhten Luftdurchsatz viel effizienter - und die Bilder besser!

 

 

 

 

 

 

Einige Juraweiden haben ziemlich Schnee und wenige Nordische Skifreaks ziehen ihre Bahnen. Wäre auch noch ein durchaus prüfenswertes Alternativprogramm.

 

 

 

 

Wir gehen langsam wieder zurück. Durch die Klus greift ein Finger des Mittellandnebels. Sieht wirklich gut aus.

 

 

 

Im folgenden Bild sieht man auch, dass der Husky wirklich als Buschflieger gedacht ist. 5-Punktgurten würden einem in der recht stabil gebauten Passagierzelle, im Falle eines Überschlags bei einer Landung, recht effizient vor einer plattgedrückten Nase schützen...

 

 

 

Ich möchte noch einen Schleppanflug auf die 07 machen, um Michael ungefähr die Prozedur zu zeigen. Los geht's:

 

 

Über den Thiersteinberg in den Gliderdownwind (righthand)

 

 

Short righthand base 07

 

 

Die Erde hat uns wieder. Unserer Backupwindsack hat offenbar während des kürzlichen Sturmes etwas gelitten...

 

 

Dieser Bericht soll zeigen, dass auch nur Batterieladen im Winter Spass machen kann :cool:. Viel Spass!!

 

Allen noch einen guten Rutsch ins 2008 und viele schöne Flüge. Seien sie nun mit einem "kleinen" Modellflieger oder mit dem grossen Gegenstück.

 

Vielleicht sieht man sich ja am 30.Dezember - wir mit dem gleichen Gerät...

 

Härzligi Wintergrüess usem Freakdaal

 

- niggi

[Rundflug Oliver]

Hallo Niggi

 

Merci, für den schönen Bericht! Also in Samaden war es auch ganz nett:008: Obwohl wir uns ein bisschen klein vorkamen mit der Archer, da war doch noch das einte oder andere grössere Gerät zu sehen:)

Ich frage mich noch heute warum wir nicht mit der Limo auf dem Apron abgeholten worden sind...:(

Also ein so schlechten Eindruck haben wir nicht hinterlassen...:) Oder lag es doch an dem Flugzeug?:009:

 

Grüssli und schöne Festtage

Oliver

[Stefan Burri]

Hallo Niggi

 

Wahnsinn, entlich mal einen Bericht von einem Husky. Dazu noch mit atemberaubenden Bildern. Danke vielmals.

 

Viermal mit dem Primer eingespritzt, einmal mit dem Gashebel und Schnauf anhalten: Klack, *zündschlüsseldreh* - iiiiiuu, den ersten Totpunkt hat er noch knapp geschafft, iiiiiiiiiu - *pfupf*- jaaaa - der brave, zuverlässige O-360-C1G nimmt zischend und rumpelnd seine Arbeit auf. Alternator ein und die Batterie saugt daran wie ein Junkie an einem Joint.

 

Das kenne ich von unserer (leider bald ehemaligen) Super Cub. Funktionierte es nicht, hiess es, Verdeck unter dem Stroblight abschrauben und mit dem Auto überbrücken und dann selbstverständlich während dem Wiederanschrauben wegen dem Propellerwind die Schrauben im Gras verlieren. :D

 

Gruss

Stefan