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Katastrophaler Katastrophenfilm (VOX, 29.06.2001)


retoisler

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Im Rahmen eines Themenabends 'Flug(un)sicherheit' zeigte VOX gestern 29.06.2001 um 20.15 h den TV-Film 'Angst über den Wolken (Freefall)' und im Anschluss zahlreiche Dokumentationen zu Flugzeugunfällen, allen voran zum Concorde-Inferno in Paris am 25.07.2000 oder die Hapag-Lloyd A310 Havarie in Wien am 12.07.2000.

 

Die Dokus und die Studiogespräche mögen ja noch gegangen sein, aber der Film war eine absolute Frechheit. Und das einmal abgesehen von der etwas verwirrenden Story (ein Irrer will seine Frau rächen, die als Pilotin für einen Airlinerabsturz verantwortlich gemacht wird. Er glaubt die offizielle Version 'menschliches Versagen' zu Recht nicht und besorgt sich den Unfallbericht. Dann will er der Leiterin des Untersuchungsausschusses (und der ganzen Öffentlichkeit) beweisen, dass ihre 4 im Bericht behandelten möglichen Ursachen eher der Grund für den Absturz waren und lässt nach und nach weitere Airliner abstürzen, die er gemäss dem Unfalluntersuchungsbericht manipuliert hat. Naja, recht strange, nicht ?).

 

Aber wie gesagt, an der Story habe ich mich nicht einmal so gestört; schliesslich handelt es sich ja um Fiktion. Aber die Umsetzung des ganzen grenzt an eine Frechheit:

 

- Bei den Sequenzen der jeweiligen Abstürze hätte wohl jeder durchschnittlich begabte Flight-Simmer am FS 2000 bessere Resultate als die doch seeeeehhhhhr kitschig wirkenden Modell- und Trickaufnahmen erreicht.

 

- Für die Cockpitsequenzen wurde wohl eigens eine Cockpitsektion im Studio gebastelt. Leider haben die Requisiteure wohl noch nie in einem richtigen Cockpit gestanden. Der A320, der dargestellt werden sollte, wurde schnell noch mit Panorama-Fenstern über den ordentlichen Cockpitscheiben ausgerüstet (Glaube die C-130 hat so eine ähnliche Verglasung) und last but not least, wird der Film-A320 mittels Steuersäule pilotiert. Wohl eine Spezialversion ohne Sidesticks.... Wenigstens hatte es einige Bildschirme in der Pilotenkanzel!

 

Ich weiss natürlich, dass die grosse Masse der TV-Zuschauer diese 'Details' nicht bemerkt, aber mich regen diese Low-Budget-Sensations-TV-Filme mit einer derartigen Realitätsferne schon mächtig auf. Die vielbesagten Filme der 'Airport-Reihe' sind im Vergleich dazu noch eine Wohltat!

 

Könnt Ihr da einfach so zuschauen...? (O.K.; ich hätte auch den Kanal wechseln können, ist mir schon klar, aber schliesslich musste ich doch sehen, ob das Gute über das Böse siegt.... Haha!)

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Walter Fischer

Tja liebe Kerosin- Junkies, sehr wahrscheinlich muss man wirklich die Kinderstunde im ARD anschauen, um da bei der Sendung mit der Maus (der richtigen wohlverstanden!) den Bau eines Airbus von der Kiellegung bis zum Testflug so richtig fachmännisch zu begrüssen!

Ist leider schon eine Weile her, vielleicht wissen unsere nördlichen Freunde eine Video- Bezugsquelle!

Gruss vom noch und noch in einem Tränenmeer vor Lachen beim Anschauen von sog. Flugzeugkatasrofies sich wiederfindenden Walti`s

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Hallo Walti

 

hättest du das früher gesagt! die sendung

lief vor ungefähr einer woche im MDR.

 

aber ich muss dir beipflichten sie war gut!!!

 

gruss hampi

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hallo,

 

Ihr wißt doch, dass dieser TV Müll, insbesondere die "Fliegerfilme" genau so sind, wie im richtigen Leben, nur völlig anders.

 

Nämlich ein Extrakt aus dummem Zeug, unqualifizierte Berichterstattung, aber eine Wohltat für 85% der Bevölkerung: die Meute bekommt, was sie erregt. Blutbäder, ergötzen am Leid anderer Menschen (der heißgeliebte Gaffereffekt).

 

Selbstverständlich habe ich den Mist nicht angeschaut und stattdessen die Zeit sinnvoller verschwendet: nämlich Eierkohlen rundgelutscht. Aber ich wette, der Inhalt war sinngemäß so:

 

Fachgerechte Kommentare der "Reporter": der uralte Vorfall mit einer B737 (Zellenschaden) auf Hawaii wird als 707 Unfall verkauft und ein Überlebender eines DC10 Unfalls wird sinngemäß danach gefragt, wie sich sein Schliessmuskel beim Bodenkontakt verhielt. Und, wie weit er das Arterienblut seines Sitznachbarn spritzen sah.

 

Ich möchte wetten, dass zum 100ten Mal der Birgin-Air Unfall genüßlich "analysiert" wurde, man mit süffisantem lächeln den Voicerecorder vorgespielte und auch einige "schöne" spektakulärer Amateurfilme dazugehörten. Laßt mich raten: Concorde in Paris und, ähh, ja, die DC10, die sich nach Triebwerksschaden und völligem Hydraulikausfall bei der Landung verloren geht? Und, im Studio tummelten sich wieder Spezialisten, natürlich keine reale Airlinepiloten, aber solche seriösen Herren, die es bei adäquatem Honorar ganz genau wissen, was man zu tun hat, wenn...

 

Was wundert Ihr Euch? So ist das, mit dem gehobenen Niveau im TV...

 

Gruß PG

 

[Dieser Beitrag wurde von Peter Guth am 30. Juni 2001 editiert.]

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Was solls

 

So dumme Katastrophenberichte steigern doch die Einschaltquoten der Privatsender, von denen es überflüssig viel zu viele gibt. Zu viele Fernsehstationen sind keine Programmbereicherung, sie führen eher zu einer Unterhaltungs-Verblödung.

 

Mehr als Katastrophenberichte, amerikanische Kitsch-Soaps und Bums-Filme wird ja nicht geboten.

puke.gif

 

Guss: Hugo

 

 

[Dieser Beitrag wurde von Hugo Frey am 30. Juni 2001 editiert.]

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