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Einstimmung in die Airshow Saison - Air Tattoo (38pix)


p2philip

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Hallo zusammen,

 

Ich habe die letzten Tage genutzt um etwas im Archiv zu stöbern und bin zu meiner Überraschung auf eine ganze Menge unbearbeiteter Fotos vom letztjährigen Air Tattoo in Fairford gestossen. Ganz nach dem Motto 'Spät, aber doch' möchte ich einige hier präsentieren. Die Veranstaltung liegt zwar schon ein Weilchen zurück, als Einstimmung auf die herannahende Airshow Saison sind die Bilder dennoch ganz passend. Ich hoffe die Fotos finden Gefallen und würde mich über Kommentare und Kritik freuen! :cool:

 

 

 

Los gehts mit viel Lärm und Power: Die Rockwell/Boeing B-1B 'Lancer' der USAF ist Stammgast beim Air Tattoo und sorgt jedes Mal für dröhnende Ohren.Vier Triebwerke mit Nachbrennern befördern das bis zu 200 Tonnen schwere Kriegsgerät scheinbar mit Leichtigkeit in den Himmel. Der für den Tiefflug konzipierte Bomber würde bereits Mitte der Sechziger Jahre entwickelt und fliegt nach wie vor Aktiv Einsätze zuletzt wohl im Irak Krieg:

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Nur unwesentlich leiser ist da die Lockheed F-16 MLU der Belgischen Luftwaffe. Das MLU steht dabei für 'Mid-Life-Update' , welches an der Maschine durchgeführt wurde. Pilot 'Mickey' Artiges beginnt sein Programm mit einem tiefen Überflug gleich nach dem Abheben. Seit 2007 trägt nun auch die Belgische 'Falcon' eine Sonderbemalung für die zahlreichen Flugshow Auftritte:

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Eigentlich gilt das Air Tattoo als rein militärische Flugshow doch auch hier gibt es Ausnahmen. Diese Boeing 747-400 der Oasis Hongkong landete nach einigen Überflügen auf der über 4 Kilometer langen Bahn des Fliegerhorstes. Bestimmt eine wirksame Werbung vor den Augen von 150.000 Besuchern:

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Ein Fixpunkt auf jeder englischen Flugshow sind natürlich die 'Red Arrows' der Royal Air Force. Das Team besteht aus 9 BAe Hawk Trainern mit knallig roter Lackierung. In Ihrer über 40 jährigen Geschichte traten die Roten Pfeile bei über 4000 Events auf und begeisterten mit verschiedensten Manövern Millionen von Menschen:

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Jedes Flugzeug des Teams ist mit einem Rauchsystem ausgestattet. Dabei wird

gefärbtes Öl direkt in den heissen Abgasstrahl des Triebwerks gespritzt, das Gemisch verdampft und der Rauch wird sichtbar. Die Flüssigkeit wird in einem Tank auf der Rumpfunterseite aufbewahrt. Gutes Timing ist hier sehr wichtig da der Vorrat nur für wenige Minuten reicht - das Display jedoch fast eine halbe Stunde dauert:

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Die Vorstellung ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Part fliegen die 9 Jets gemeinsam verschiedene Formationen vor, der zweite 'wilde' Teil des Programms wird von den Solisten und kleineren Formationen dominiert. Hier zwei Hawks im Rückenflug:

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Eine sehr bekannte Formation der 'Reds' heisst Diamond Nine - seit der Gründung der Staffel 1965 wird diese Figur geflogen und sie wird auch in Zukunft im Programm enthalten sein:

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Als besonders Anspruchsvoll gelten Rollen im Verband, hier geflogen in der Formation 'Viggen' bennant nach dem Schwedischen Kampfjet Saab 37 Viggen:

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Eine weitere Rolle, diesmal in der Formation 'Apollo':

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'Wingtip Vortices' lassen auf hohe G-Kräfte schliessen, hier beim Abfangen eines Loopings. Im Gegensatz zu ihren Amerikanischen Kollegen fliegen die Piloten der Red Arrows übrigens mit Anti-G Anzügen welche eine Verlagerung des Blutes im Körper minimieren und somit Blackouts ausschliessen sollen:

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Eine Besondere Augenweide war diese Formation zusammen mit drei Spitfires und einer Hawker Hurricane aus dem zweiten Weltkrieg. Beeindruckend wie sich die Fliegerei innerhalb weniger Jahre weiterentwickelt hat:

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Eine der beteiligten Supermarine Spitfires beim Start. Über 22.00 Stück des Britischen Jägers wurden zwischen 1938 und 48 gebaut. Bei der Royal Air Force stand die Spitfire bis 1955 im aktiven Dienst. Abgesehen davon war die 'Spit' auch ein großer Exporterfolg und flog in Staaten wie Syrien oder Thailand:

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Von einem der erfolgreichsten Jagdflieger von Gestern zum meistgebauten Modell von heute: die General Dynamics/Lockheed F-16 Fighting Falcon. Über 4000 Stück wurden

produziert und nach wie vor gehen Bestellungen für den wendigen Überschalljet ein. Zuletzt aus Israel und den Arabischen Emiraten. Im Bild ein Exemplar aus den Niederlanden,von Fokker in Lizenz gebaut:

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Gut zu erkennen ist das Head-Up-Display über dem Instrumentenbrett auf welchem wichtige Flugdaten angezeigt werden:

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Wir bleiben bei holländischen F-16. Hier die markant Lackierte Display-Maschine der Royal Netherlands Air Force beim touch-and-go...und ja, der Asphalt Runway ist irgendwo dort versteckt im Gras. Nicht zuletzt dank der Sonderfarbe ist dieser Jet zu einem bekannten Show-Act in Europa geworden. Die orangen Pylonen im Hintergrund markieren die Mitte der Runway und dienen den Piloten als Orientierungshilfe:

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Blick ins Static Display. Leider nur am Boden zu bestaunen war dieser Panavia Tornado aus Italien. Der Grund für die sehenswerte Sonderbemalung ist mir leider nicht bekannt:

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Eines der Highlights der Show war ein seltener Auftritt der 'Thunderbirds' in Europa. Die Staffel der US Air Force fliegt ebenfalls mit F-16, elegant in Weiss lackiert. Im Bild einer der Solisten beim Start, die Flaggen hinter dem Cockpit stehen für Länder in welchen die T-Birds schon zu Gast waren:

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Leider konnte aufgrund der niedrigen Wolkenbasis nur ein etwas abgespecktes Programm ohne Loops oder anderer vertikaler Manöver gezeigt werden. Schnelle Formationswechsel waren für die Piloten, unter ihnen zwei Frauen, aber kein Problem:

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Zuhause sind die Thunderbirds in der Wüste Nevadas, genauer gesagt auf der Nellis Air Force Base nahe Las Vegas. Das fliegen von 'echten' Kampfjets statt Trainingsflugzeugen hat bei der Staffel Tradition, sogar die schwere F-4 Phantom trug schon die Thunderbirds Farben:

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Seit dem Gründungsjahr 1953 fliegen die Repräsentanten der US Air Force bis zu 90 Shows pro Jahr - Auftritte ausserhalb des Amerikanischen Kontinentes sind dabei äusserst selten. Beim Air Tattoo waren die Thunderbirds zum ersten Mal zu Gast:

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Die engste Formation im Flugprogramm dürfte bereits von der Patrouille Suisse bekannt sein - 'Shadow':

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Ein weiterer Kampfjet der USAF war gleich im Anschluss an der Reihe - die Boeing

F-15E Strike Eagle. Stationiert ist diese Maschine allerdings in Europa, am Stützpunkt Lakenheath. Gut zu erkennen ist die ausgefahrene 'Airbrake' sowie zahlreiche Aussenlaststationen für Waffen oder Zusatztanks:

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Auf der weltgrössten Militärischen Show darf die Hornisse natürlich auch nicht fehlen. Mit vollem Nachbrenner erhebt sich diese F/A-18 der Finnischen Air Force in die Lüfte. Auch eine Hornet aus der Schweiz war vertreten, aufgrund falscher Kameraeinstellungen gibts davon aber leider keine Fotos...

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Auch Drehflügler waren im 10-stündigen Flying Display vertreten. Besonders beeindruckt hat dabei dieser Boeing CH-47 Chinook der durch überraschende Wendigkeit überzeugte. Die maximale Abflugmasse des Tandem-Rotor Helikopters liegt bei etwa 22 Tonnen - somit können ca. 12 Tonnen Last transportiert werden:

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Es ist kaum zu übersehen aus welchem Land diese Kunstflugstaffel kommt! Stolz versprühen die 'Frecce Tricolori', was so viel wie dreifarbige Pfeile bedeutet, ihre Nationalfarben am Himmel über Fairford:

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Das Team ist in Rivolto nahe Udine stationiert und fliegt mit Aermacchi MB-339PAN Trainern. Das PAN steht dabei für 'Pattuglia Acrobatica Nationale'. Die Truppe ist regelmässiger Gast beim Air Tattoo und gewann dort 2005 die Auszeichnung für die beste gezeigte Vorstellung:

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Neben engen Formationen und viel farbigem Rauch beeindruckt die Staffel vor allem durch ihre Grösse - 10 Maschinen machen die Frecce Tricolori zum grössten Kunstflugteam der Welt. Traurige Berühmtheit erlangte die Formation im Jahr 1988 durch die Tragödie in Ramstein, Deutschland:

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Präzision und Dynamik prägen das 30 minütige Programm der Italiener und dank des charismatischen Sprechers war das Team im Handumdrehen der absolute Publikumsliebling. Hier zu sehen die Formation 'Wineglass':

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Gegründet im Jahr 1961 flogen die Frecce zunächst mit Fiat G-91 und wechselten 1982 zur Aermacchi MB-339:

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Obwohl das Programm seit Jahren unverändert geflogen wird fasziniert das Team immer wieder aufs Neue. Zahlreiche Kreuzungsmanöver und spektakuläre Solokunststücke begeistern die Zuschauer. Hier die bereits von den Red Arrows bekannte Formation 'Diamond':

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Blick ins Cockpit des Solisten mit der Nummer 10:

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Ein spektakuläres Manöver heisst 'La Bomba'. Neun der zehn Maschinen

lösen dabei ihre enge Formation direkt über dem Publikum auf und trennen sich. Es folgt eine Kreuzung in der Mitte des Flugplatzes aus allen Richtungen kommend:

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Am Ende jeder Vorstellung der Frecce wird eine riesige Italienische Flagge an den Himmel gezeichnet - unterlegt mit der Musik von Pavarotti:

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Aus Spanien kam dieser Eurofighter Typhoon - eine Gemeinschaftsproduktion von Spanien, Italien, Deutschland und Grossbritannien. Neben diesen Ländern, die den Fighter in grossen Stückzahlen erhalten, liegen auch Bestellungen aus Österreich und Saudi Arabien vor:

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Das Deltaflügel Design mit Canards stammt aus den 80er Jahren. Nach jahrelangen Verzögerungen in der Entwicklung und Produktion ist heute bereits eine grosse Zahl an Typhoons ausgeliefert und Einsatzfähig:

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Ein etwas anderes Foto zum Schluss - aber keine Sorge, es ist nichts passiert. Im Zuge der 'RAF Role Demo' wurde Fairford von mehreren Tornados 'bombardiert' - komplett mit pyrotechnischen Effekten:

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.....das wars aus Fairford von meiner Seite. Ich hoffe die Fotos haben gefallen auch wenn sie nicht gerade aktuell sind.

Bleibt zu hoffen dass die heurige Airshow Saison genauso erfolgreich und sicher wird wie letztes Jahr - ein Besuch beim Air Tattoo ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen!:005:

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Hoi Philip,

 

starke Bilder! Danke, dass Du sie ausgepackt hast.

 

Etwas hast Du vergessen: Das hier muss Du noch drehen :005:

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Hallo Philip

 

Danke für deine tollen Bilder.:) Das steigert die Vorfreude auf die Airshowsaison enorm.:cool:

Auch das du zu jedem Bild noch Informationen lieferst, macht diesen Bericht interessant.

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Hey Philip

 

Danke für dei Bilder vom Air Tattoo! Du hast recht, die Airshow ist wirklich einen Besuch wert! Ich selber hatte 2005 das Vergnügen und dein Bericht hat mich gleich wieder an die eigenen Eindrücke erinnert!

 

Unter dem Motto: Ob es noch mehr Bilder vom Air Tattoo gibt, wären hier noch ein paar Impressionen aus dem Jahre 2005 zu sehen!

 

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Für den ganzen Bericht, einfach auf das Bild klicken!

 

Gruss aus der Ostschweiz,

 

Tino Dietsche

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Hallo Philip,

Bin richtig beeindruckt was du hier zeigst! :)

Sehr eindrückliche Bilder!

Beim Finale der Frecce Tricolori läuft es mir jedes Mal kalt den Rücken runter...

Einfach genial!

Vielen herzlichen Dank fürs zeigen!

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Im richtigen Moment, am richtigen Ort zu sein ist eines, aber als Fotograf das ganze so gut um zu setzen ist etwas ganz anderes.

 

Gratulation.

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Wahnsinns Bilder! Danke fürs zeigen!

Werde heuer erstmals auch dort sein. Freu mich schon sehr darauf!

 

Darf ich fragen von welchem Standort die Bilder gemacht wurden oder kannst du mir einen guten empfehlen?

 

 

LG Michael

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Danke für die zahlreichen Komplimente, schön dass der Bericht gefällt! :D

 

@Tino: Fantastische Fotos aus dem Jahr 2005, hattest wohl mehr Glück mit dem Wetter als ich...

 

@Michél: Kann ich voll und ganz verstehen, die Frecce sorgen immer für Emotionen im Publikum!

 

@Michael: Die Fotos wurden alle vom öffentlichen Zuschauerbereich aus gemacht. Je nach dem worauf du es abgesehen hast empfiehlt sich entweder die Mitte des Flugplatzes, oder ein Ende der Startbahn. Helikopter und Teams sind meiner Meinung nach besser vom Showzentrum aus zu fotografieren da diese oft direkt auf einen zukommen bzw. Kreuzungen uns Splits genau in der Mitte stattfinden. Wenn du zwei Tage dort bist kannst du ja auch variieren. Normalerweise wird beim Air Tattoo von Runway 27 (vom Zuschauerbereich aus von Rechts nach Links) gestartet und gelandet, so wars zumindest bei meinen bisher fünf Besuchen. Dieses Ende der Startbahn würde sich also gut für Anflugfotos eignen. Du wirst sicher ein nettes Plätzchen finden, man ist auf jeden Fall sehr nah an der Bahn dran - der wichtigste Tipp zum Schluss: früh aufstehen und anreisen! Die Landsträsschen um FFD sind nicht für Menschenmassen auf Reisen geeignet und kilometerlange Staus garantiert.

 

 

hast noch mehr?

 

thx

 

Ja, hab ich! :005:

 

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Setz das auf Airliners.net und es wird mind. Top of Last 24h ;)

 

Merci nochmals. Wär ja schon froh wenns kein reject wird...habs mal raufgeladen. We will see...

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