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"Schräger Approach"


Simon T.

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Gibt es Situationen (Wind etc.), die einen schrägen Approach erfordern? Meines Wissens fliegt man normalerweise genau in Richtung der Landebahn und korrigiert Seitenwind, indem man die Flugzeugnase etwas gegen den Wind dreht.

In Nazca, Peru konnte ich nach einem Rundflug folgendes beobachten (leider lässt die Videoqualität zu wünschen übrig..):

 

 

Der Pilot liess die Cessna schräg in Richtung Landebahn driften. Ist dies ein "normaler" Approach?

Freue mich über Aufklärung!

 

Gruss Simon

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"Flügel hängen lassen" (wie in Deinem Video) und "Flugzeugnase gegen den Wind" (wie Du erwähnst), sind beides Techniken die bei Seitenwind angewandt werden.

Ob ersteres oder letzteres, oder eine Kombination von beiden schon im Endanflug eingesetzt wird, hängt teilweise vom Flugzeugtyp ab, teilweise ist es auch Geschmackssache.

Spätestens vor dem Aufsetzen sollte die Nase auf jeden Fall einigermassen in Pistenrichtung ausgerichtet werden.

Damit man jetzt nicht von der Piste geblasen wird, lässt man dann den wind (luv-)seitigen Flügen hängen.

 

Mit den Stichworten "Crab, low wing, crosswind "findest Du ziemlich viel Info.

u.a.

Etwas Theorie

http://de.wikipedia.org/wiki/Seitenwindlandung

http://www.geocities.com/cfidarren/r-crosswind.htm

http://kbarnstein.de/Seitenwind.htm

Umfrage AOPA

http://www.aopa.org/training/articles/2008/080417crosswind.html

Diskussion:

http://www.airliners.net/aviation-forums/tech_ops/read.main/185786/

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Irgendwie seh ich grad nicht so viel Schräges auf dem Video. Evtl. meinst du die Seitenwind Korrektur wie sie Armin beschreibt oder aber tatsächlich einen Schrägen Approach.

 

Es gibt ganz wenige Runways, die einen schrägen Anflug erfordern.

Wir haben hier eine Buschpiste am Abhang des Rift Valley, ziemlich steil ansteigend und deshalb keine Möglichkeit für einen Go-Around. Deshalb erfolgt der Approach im 45° Winkel aus dem Tal heraus. Kurz vor der Schwelle (ca. 100m) dreht man dann auf runway direction und ist ab da "commited to land".

Ein weiterer Vorteil ist, dass man so weniger von den oft extremen Abwinden am Abhang überrascht wird. Man ist im Prinzip näher dran und wenn die Sinkrate im Approach trotz Vollgas ein bestimmtes Mass überschreitet, dann gibts nur eins: Nix wie weg zum Alternate.

 

Alles in allem eher :eek: und ich als relativer low hour Pilot lass ganz klar die Finger davon.

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Einverstanden, in den letzten Sekunden vor dem Aufsetzen wendet er die "Slip-Methode" an.

Das spezielle am Anflug war aber, dass wir nicht in der Verlängerung der Landebahn geflogen sind, sondern seitlich gedriftet (leider erkennt man die Landebahn nicht sehr gut im Video; am Anfang der Aufzeichnung liegt gerade vor uns aber ein Taxiway und nicht unser Runway!):

 

LandungNazca.bmp

 

 

Macht man das??

Danke und Grüsse

 

Simon

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Andi Beisswenger

Wir haben an unserem Flugplatz auch einen "schrägen" Anflug.

Der dient ganz einfach dazu, dass die direkt hinter dem Flugplatz beginnenden Ortschaften

nicht ständig in geriner Höhe überflogen werden. Also zur Vermeidung von Lärmbelästigung.

Der Anflug erfolgt im 20° Winkel auf die Bahn, kurz vor Erreichen dieser wir dann auf Landekurs

gedreht. Anbei mal die Chart und ein Bild vom Anflug. Zur Info, der Platz ist EDTQ Pattonville.

Beim ein oder anderen Flugsimulator-Piloten vielleicht auch als Szenerie bekannt...

 

Anflugblatt: http://www.edtq.de/PDF/Pattonville-AIP-III.pdf

 

16.jpg

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Hallo Simon,

 

in unserer VFR Flight Phase in Kroatien haben wir definitiv ausdrücklich NICHT solche Anflüge geflogen wie auf deiner Grafik zu sehen.

Entw. im Crab oder eben Winglow wie schon beschrieben, aber sich vom Crosswind in Richtung Centerline tragen lassen ist meines Wissens keine normale Methode - immer auf der Centerline.

Das wird eigentlich immer so praktiziert, außer, wie schon von Andi erwähnt, für verringerte Lärmbelastigung, oder, wenn es das Gelände erfordert (zB Innsbruck). Allerdings hat dies eben auch nichts mit Crosswind zu tun.

 

Schöne Grüße,

Michael

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Moin,

Hallo Simon,

Entw. im Crab oder eben Winglow wie schon beschrieben, aber sich vom Crosswind in Richtung Centerline tragen lassen ist meines Wissens keine normale Methode - immer auf der Centerline.

Schöne Grüße,

Michael

Immer "Centerline" stimmt auch nicht, es gibt Avionics die berechnen den Aufsetspunkt um dem Ausrichten nach dem Aufsetzen mehr Raum zu geben, damit wird dann sogar auf die Wind abgewandte Seite versetzt.

 

Bekannt für "schräge" Anflüge sind die Airforce Piloten, die Controllers die FRA schon mal zu Zeiten der US-Base dort noch kontrolliert habe können Sicher einiges darüber berichten. :005:

 

Einen habe ich sogar selber mal gesehen, seit dem gibt es bei mir den Begriff US-Airforce-Race sprich der RedBull Airrace.... :001:

 

Manche (wahrscheinlich spitzen Piloten) fliegen mit den Maschinen C5 u. C17 wie als wenn denen kein Gesetz der Natur etwas anhaben könnte, ob das jetzt in Ramstein auch noch so ist, "wenn keiner zuschaut" weiß ich nicht.

 

Ansonsten gibt es noch das Circling Approch was ja auch ein sehr interessantes Anflug Verfahren ist, wenn Du mal nach NYC kommst dann empfehle ich Dir bei entsprechender Windlage die 13L/R am JFK Airport.

Da vergeht die Zeit im Fluge und man brauch gleich mehrere Speicherkarten und Akkus zum Knipsen.

 

Wenn Du möchtest kannst Du Dich ja mal mit dem >C.APP Verfahren< im Simulator beschäftigen. :)

 

Viel Spaß dabei wünsche ich, vielleicht gehst im Sim ja gleich zur RWY13L JFK :005:

 

Real Charts findest Du dafür hier >hier<

 

Edit: Und >hier< noch mehr zum Thema.

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Grad per Zufall entdeckt und evtl. dazu passend:

 

Sieht für mich als Laie recht gefährlich aus. Täuscht das oder sind diese Manöver für die Piloten tatsächlich schwer?

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Sieht für mich als Laie recht gefährlich aus. Täuscht das oder sind diese Manöver für die Piloten tatsächlich schwer?

 

Sorry, falschen Knopf gedrückt.

 

Wenn du das Video von Hamburg gesehen hast, sind solche Anflüge, besonders in Kombination mit Scherwinden wohl nicht die einfachsten.

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  • 1 Monat später...
  • 9 Monate später...

Um nochmals auf das Eingangsthema zu Sprechen zu kommen, erinnere ich mich an einen Artikel im Internet, indem wohl seitens eines Fluglehrers einem Schüler offenkundig die dubiose Methode empfohlen wurde, bei Seitenwind eben etwas weiter neben der Bahn anzufliegen und sich dann mit dem Wind auf die Bahn treiben zu lassen.

 

Da ich mir anhand des vorliegenden Videos über den Tathergang nicht ganz im Klaren bin, hoffe ich jedenfalls nicht, daß es sich hier um jene haarsträubende Anflugmethode handelt.

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(kleine Frage am Rande):

 

Werden diese Crosswind Approach eigentlich manuell gelandet oder ILS?

 

Naja, ILS visuell manuell ;) Die Limits für Autoland sind niedriger als für manuelles fliegen. Abgesehen davon würde ich zumindest dem A/T von Boeing nicht mehr übern weg trauen. Du kannst also davon ausgehen, dass die meisten dieser Landungen Handarbeit sind.

 

Ich hätte aber auch ne Frage. Bei dem Schweizer Zürichcrosswindanflugsvideo bei etwa 3:20 fällt mir auf, dass die Kollegen das Fahrwerk sehr lange draußen lassen. Genauer gesagt, man erkennt nicht mal, ob es wieder eingefahren wird. Ist das ein Swiss-spezielles Verfahren?

 

Gruß

Thomas

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Ich hätte aber auch ne Frage. Bei dem Schweizer Zürichcrosswindanflugsvideo bei etwa 3:20 fällt mir auf, dass die Kollegen das Fahrwerk sehr lange draußen lassen. Genauer gesagt, man erkennt nicht mal, ob es wieder eingefahren wird. Ist das ein Swiss-spezielles Verfahren?

 

Das bleibt lange draussen, stimmt. Man muss unterscheiden, ob es ein GA war oder eine reactive Windshear, beim GA ist es zuerst einmal Thrust, Flaps one step, das Fahrwerk wird dann bei stabilisiertem Flugpfad wieder eingefahren.

Beim Auftreten einer Windshear, will heissen, der Flieger ruft Windshear, Windshear, wird zuerst einmal die Konfiguration so belassen, wie sie momentan ist, bis die Windshear verlassen ist, dann wird der clean up begonnen.

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