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Voraussetzung fürs Fliegen in den Alpen


Kjeld

Empfohlene Beiträge

Also, wenn Du es Dir aussuchen kannst, würde ich selbstverständlich dazu raten.

 

wie immer alles ne Frage des Geldes...Kosten durch 2 sind natürlich höher als Kosten durch 3 -> weniger Stunden fliegen, weniger Erfahrung...

 

gilt es dann abzuwägen...

 

ansonsten vielen Dank für die zahlreichen Hinweise und Posts!!

 

Also ich meine in den Unfallberichten folgendes Muster zu erkennen:

 

- Die Flugzeuge sind oft überladen und bringen daher nicht die notwendigen Steigraten

 

- Die Pilot versuchen trotz schlechten Wetters weiterzufliegen anstatt umzukehren

 

- Die Regel Höhes des Passes + 1000 ft bei Einflug ins Tal wird regelmässig missachtet

 

- In einigen Fällen überschätzen die Piloten ihre Fähigkeiten

 

Im Prinzip ja alles Fehler die absolut zu vermeiden sind und bis auf das letzte nicht nur gebirgsbezogen...

 

Hier in Brasilien gibt es öfter Seenebel - wenn mir da ein Local sagt heute ist das fliegen schwierig werde ich ein deibel tun und trotzdem losgehen - ich denke das selbe gilt für alle gebiete...

 

VG

 

Kjeld

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Gast Hans Fuchs
- Die Regel Höhes des Passes + 1000 ft bei Einflug ins Tal wird regelmässig missachtet
Ich möchte nur diesen einen Punkt hier schnell vertiefen:

 

Wie lange dauert es, bis man umgekehrt sein muss, wenn man in ein Abwindfeld mit 1500 Fuss Sinken einfliegt?

 

... oder anders formuliert: Es ist völlig falsch anzunehmen, alle in den Bergen Verunfallten seien, am eigenen Standard gemessen, unvorsichtige Flaschen gewesen. Genau mit diesem Irrglauben fängt nämlich alles an.

 

Sorry

Hans

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Sorry, verstehe nicht was du mir sagen willst!

Wäre deiner Meinung nach Passhöhe + mehr als 1000 ft angesagt? (je nach Abwinden - wobei, woher kann ich die vorher wissen?)

 

Mein Stand ist wie gesagt sehr niedrig, daher würde ich nie sagen, dass ein Pilot der x mal mehr Erfahrung hat als ich ne Flasche ist!

 

Verstehe eins nicht Hans: Du bist ja anscheinend für die Gebirgsflieger wirklich eine Ikone. Ich habe selbst die Dokus über dich gesehen und war wirklich beeindruckt.

Warum aber tust du dich so schwer jüngeren konstruktiv zu helfen in den Gebirgsflug einzusteigen und vielleicht mal irgendwann mal die tollen Flugerfahrungen die ihr alle im Gebirge gemacht habt, zu teilen?

Du hast die größte Gebirgserfahrung von den Leuten hier im Forum, gibt denen die sie nicht haben doch dann bitte Tipps!!!

 

Viele Grüße

Kjeld

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Ich möchte nur diesen einen Punkt hier schnell vertiefen:

 

Wie lange dauert es, bis man umgekehrt sein muss, wenn man in ein Abwindfeld mit 1500 Fuss Sinken einfliegt?

 

... oder anders formuliert: Es ist völlig falsch anzunehmen, alle in den Bergen Verunfallten seien, am eigenen Standard gemessen, unvorsichtige Flaschen gewesen. Genau mit diesem Irrglauben fängt nämlich alles an.

 

Sorry

Hans

 

Wie lange das dauert? Na, nach nur 40 Sekunden *rollt* man dann über den Pass... :002:

Die 1000-Fuss-Regel ist sicher nützlich, solange sie als absolute Mindesthöhe ausgelegt wird. Ängstliche Naturen, zu denen ich mich auch zähle, werden sicher so hoch wie möglich gehen, insbesondere, da je nach Windstärke und Gelände die 1500ft/min nicht einmal das maximal zu erwartende Sinken sind.

 

Videle Grüsse

Peter

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(je nach Abwinden - wobei, woher kann ich die vorher wissen?)

Du triffst den Kern der Sache. Mit viel Erfahrung und Ortskenntnis kannst Du recht genau abschätzen, was Dich erwartet. Ohne Erfahrung brauchst Du deutlich mehr Sicherheitsmarge.

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Hallo Kjeld

 

Du forderst Hans auf Tipps zu geben?

 

Hat er das nicht gerade getan mit seinem Mail?

Er regt uns damit an zu denken, und die Sinne zu schärfen!

 

Genau darauf kommt es in den Alpen an, Situationen richtig einzuschätzen! Unser Wissen und die gemachten Erfahrungen mit den aktuellen Gegebenheiten abzugleichen und zu entscheiden.

Durch oder über die Alpen zu fliegen ist kein Hexenwerk, solange man weiss und respektiert wann man es besser bleiben lässt! Diese Grenze ist jedoch sehr individuell!

 

Im Übrigen hat Hans eine eigene Webseite http://www.gletscherflug.ch/gebirgsflugtips.htm, dort sind einige guter Tipps vorhanden!

 

Noch ein Punkt welcher nicht auf deiner Muster Liste ist und immer wider zu schwierigen Situationen führt:

 

- Einflug in das falsche Tal.

 

Ist ein banaler Punkt, welcher in der Realität ohne genügend Vorbereitung und Umsicht schneller als gedacht ins Auge gehen kann!

 

Gruss

Christian

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Hi,

 

Erfahrung und Wissen basieren zu einem gewissen Grad auf eigenen Fehlern sowie "Lektionen", die das Leben einem erteilen.

 

Es gibt immer eine Grauzone bzw. Gratwanderung, wenn ein in einem Gebiet erfahrener Mensch einem weniger Erfahrenen oder Azubi Ratschläge erteilt, oder Antworten zu gestellten Fragen gibt, denn es gilt abzuwiegen.

So mancher der alten Hasen hatte einige male wohl selber dutzende Schutzengel und weiß, was da draussen lauert, aber wirklich definitiv abraten kann man den Nachfolgenden auch nicht (ausser im Falle von definitiven "Wahnsinnsaktionen"), weil man es ja früher selbst auch irgendwie gelernt hat - und dazu gehören auch Grenzerfahrungen, selbst wenn man jene eben tunlichst vermeiden möchte und sollte.

 

In letzter Konsequenz übernimmt jeder selbst die Verantwortung für das eigene Leben. Wenn aber Passagiere mit dabei sind, so sollten jene nicht nur als kostenmindernder Faktor betrachtet werden, sondern als der ultimative Grund, bestmöglichst vorbereitet und mit "Spazi" (Puffern) ausgestattet loszulegen. Und wenn das Bauchgefühl "nein" sagt, dann wartet man lieber noch ein Jahr und knüppelt diesen Sommer halt noch nach Sylt oder Rügen.

 

Denn wie wir alle wissen, braucht es in der Fliegerei die Erfahrung vor allem dazu, um in ungewöhnlichen Situationen trotzdem soviel richtig zu machen, daß Mensch und Gerät heil runter kommen...

 

Stolz, Sparsamkeit am falschen Platze und Druck sind in diesem Falle Deine größten Feinde - nicht die Abwinde, das Wetter und die Berge...

 

Zauderei wiederum hat auch noch niemanden langfristig weitergebracht :005:

Ein ergrauter Käptn zur See war in seinem Leben in dutzenden Stürmen, aber niemals in einem Hurrican...

 

Viel Spaß

Johannes

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Noch ein Punkt welcher nicht auf deiner Muster Liste ist und immer wider zu schwierigen Situationen führt:

 

- Einflug in das falsche Tal.

 

Ist doch kein Problem ins falsche Tal einzufliegen, jedoch das richtige zu finden ist schon Tricki:

 

Bsp: Start in Sion, dann richtiges Tal finden um über den Rawyl zu düsen! verfehlt mans rutscht man halt über den Sanetsch, absolut ungefährlich, aber interessant.

 

Theo

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Naja, ich würde jetzt weder den Rawil noch den Sanetsch (bzw. den Weg dorthin) als "Tal" bezeichnen.

 

Ausserdem: Wenn Du von Sion kommst, den Rawil verpasst und dann beim Sanetsch landest, dann hast Du doch gewalig die Orientierung verloren. :005:

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Naja, ich würde jetzt weder den Rawil noch den Sanetsch (bzw. den Weg dorthin) als "Tal" bezeichnen.

 

Ausserdem: Wenn Du von Sion kommst, den Rawil verpasst und dann beim Sanetsch landest, dann hast Du doch gewalig die Orientierung verloren. :005:

 

Wenn du meinst! :005:

 

Gruss

Theo

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Urs Wildermuth

Hallo Kjeld,

 

im Rahmen meiner eigenen Flüge bin ich nach der Alpeneinweisung einige Male über den Gotthard und auch andere Pässe rüber. So wirklich wohl fühlte ich mich dabei nur mit einer Archer II und der Piper Seneca weit unter der maximalen Zuladung (meist 2 oder bei der Seneca 3 Leute an Bord). Beide haben die Power in den Alpen zumindest theoretisch über die Gipfel zu steigen und sind nicht gleich bei hohen Temperaturen am Anschlag.

 

Als reiner Flachlandflieger würde ich Dir sehr empfehlen, eine Alpeneinweisung zu machen in einer Schweizer Flugschule, dies mit Leuten, die wirklich was vom Fliegen in den Alpen verstehen. Ansonsten kann das Fliegen in diesem Gebiet für jemanden mit Deiner wie Du ja selber sagst, geringen Erfahrung sehr schnell in Stress und sogar Lebensgefahr ausarten.

 

Persönlich bin ich aus genau diesem Grund meiner beschränkten Alpenerfahrung nur bei absolut problemlosem Wetter über die Alpen geflogen, das heisst für mich, die entsprechende GAFOR Route gibt OOO, im GAMET werden keine Turbulenzen vorausgesagt, Winde nicht aus Süd oder Nord und Sicht bis an den Anschlag. Klarerweise habe ich mich damit massiv eingeschränkt, aber offenbar was richtig gemacht, denn ich lebe noch ;)

 

Eine C172 am Limit (und jede C172 ist mit 4 Leuten und Gepäck drin am Limit) ist sicher nicht die ideale Reisemaschine über die Alpen, da sie praktisch keine Reserven hat in einem solchen Fall. Ich bin persönlich in jugendlichem Leichtsinn einige male mit meiner damaligen Cessna 150 über die Alpen, würde ich heute nie wieder tun, es ist jedes Mal ein Knorz, den Vogel auf die Höhe zu kriegen, vor allem im Sommer.

 

Wesentlich in diesen Gebieten ist die Dichtehöhe, das heisst die Temperatur. Speziell auch in Samedan, im Winter kommt man dort auch recht gut mit einer C172 weg, im Hochsommer mit 30° C würde ich persönlich dort nur mit einer gut motorisierten Single oder noch lieber einer Turbo Single starten, also C182 / Piper Archer oder lieber noch Dakota/Arrow aufwärts und das auf keinen Fall am MTOW oder knapp drunter. Dazu, würde ich Dir sehr empfehlen, Samedan mit einem Fluglehrer, der den Platz wirklich gut kennt, anzufliegen und eine gute Familiarisation zu machen, bevor Du dort allein hinfliegst.

 

Das Alpenfliegen ist etwas vom schönsten, was man als VFR Pilot tun kann, aber es braucht viel Training und minutiöse Vorbereitung für jeden einzelnen Flug. Erst dann kann man es auch wirklich geniessen.

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Gast Hans Fuchs
Sorry, verstehe nicht was du mir sagen willst!

Hallo Kield, darf ich zusammenfassen, was hier nicht nur von mir gesagt wurde?

 

  • Man kann die Gebirgsfliegerei trotz aller Tipps nicht im Internet lernen
  • Man sollte daher wenigstens 2 gründliche Alpeneinweisungen mit einem dafür spezialisiertem Fluglehrer machen (min. 1 bei eher schlechtem Wetter)
  • Man sollte ein eher schwach motorisiertes Flugzeug nicht bis zur MTOW beladen
  • Man muss sich bewusst sein, dass es keine stur anwendbare Regeln gibt, die in allen Situationen 100% Sicherheit bieten
  • Man soll nicht Drittpersonen an einem möglicherweise gefährlichen Experiment teilhaben lassen

 

Du kannst selbstverständlich nicht erwarten, dass ich (oder ein anderer) hier deine individuellen fliegerischen Fähigekeiten korrekt einschätzen können. Niemals könnte ich daher auf Grund der verfügbaren Fakten sagen: flieg ruhig über die Alpen, es kommt ganz sicher gut.

 

Zu 99.?% wird Dir nichts passieren. Die Vergangenheit aber beweist, dass ausländische Piloten, mit eher wenig Erfahrung, bei Alpenüberquerungen sehr viel häufiger in der Unfallstatistik landen als Schweizer.

 

Hans

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Du kannst selbstverständlich nicht erwarten, dass ich (oder ein anderer) hier deine individuellen fliegerischen Fähigekeiten korrekt einschätzen können.

 

Hallo Hans,

dein Kommentar brachte mich auf die Idee, dass vieleicht mein Fluglehrer in Dland mir da den entscheidenden Hinweis geben kann, ob ich soweit bin oder halt nicht. Da hast du sicher recht - das ist eine Frage, die kein Forum beantworten kann.

 

 

Was ich ansonsten spannend finde, ist, dass es einige Leute gibt, die da absolut zureden - danke Johannes - sehe das absolut so wie du!!! Kenne die Situation etwas vom Segeln - es ist immer irgendwann das erste Mal, dass man auf dem 15m Schiff Skipper ist. Natürlich klappt nicht jeder Anleger wie im Lehrbuch, aber schon beim nächsten Ableger hat man die Chance das wieder gut zu machen, zu zeigen, dass man aus seinen Erfahrungen gelernt hat und dann zieht man auch schon mal die "alten Seebären" auf dem Schiff neben an ab, die vorher noch gelästert haben :005:

 

Natürlich ist mir klar, dass man die Alpenfliegerei nicht im Internet sondern in der Praxis lernen kann. Trotzdem denke ich, dass wenn man sich auf eine Situation, die neu ist, theoretisch vorbereitet, man leichter in der Lage ist diese in der Praxis zu meistern.

 

Andererseits gibt es hier sehr viele kritische Stimmen, denen ich natürlich absolut dankbar bin!

Wie es scheint, sehen viele die Alpeneinweisung von min. 2 Stunden als absolute Pflicht. Vielleicht kann ja auch die einem die Frage gut beantworten, ob man die Fähigkeiten zur Alpenfliegerei hat oder nicht.

 

@Urs: C172 mit 4 Pers und Gepäck?! Das hatte ich natürlich nicht vor!!!! :)

Auch danke für den Tipp von Samedan erstmal die FInger zu lassen!!!

Das absolut super Wetter Pflicht ist, habe ich inzwischen in vielen Posts gelesen und wäre dazu auch absolut meine Einstellung...

 

Viele Grüße

 

Kjeld

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Die Vergangenheit aber beweist, dass ausländische Piloten, mit eher wenig Erfahrung, bei Alpenüberquerungen sehr viel häufiger in der Unfallstatistik landen als Schweizer.

Das wundert mich kaum! Genauso sicher beim Bergsteigen, Skifahren, Schneeschuhwandern....

Ihr, die in den Alpen lebt kennt natürlich allein schon vom Everyday Life das Wetter usw besser!!

 

VG

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Kenne die Situation etwas vom Segeln – es ist immer irgendwann das erste Mal, dass man auf dem 15m Schiff Skipper ist. Natürlich klappt nicht jeder Anleger wie im Lehrbuch, aber schon beim nächsten Ableger hat man die Chance das wieder gut zu machen

Dein Vergleich hinkt. Die Alpenfliegerei entspricht nicht einem Anlegemanöver, sondern eher einer Atlantiküberquerung. Wenn Du einen Tag nachdem Du auf einer Jolle mit Ach und Krach den C-Schein gemacht hast einhand zur Atlantiküberquerung startest, dann kann das Unernehmen durchaus glücken, wenn unterwegs alles stimmt. Wenn dann aber plötzlich schweres Wetter aufkommt, dann wirst Du vermutlich ein ernsthaftes Problem haben. Und anders als bei einem missglückten Anlegemanöver werden dann auch die Folgen eher definitiv sein.

 

Genau so ist es mit der Alpenfliegerei: Mit beliebig Leistungsüberschuss und bei «Grand Bleu» wirst Du Dich fragen, was denn hier alle für ein Theater abziehen. Wenn Du aber mal an der Leistungsgrenze in ein richtiges Lee fliegst, dann sieht die Sache plötzlich ganz anders aus.

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Also wenn ein Flug in den Alpen einer Atlantiküberquerung mit nem Segelschiff gleichkommt, dann lass ich es wohl lieber sein :005:

 

VG

Kjeld

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Hallo Kjeld

 

Stecke mitten in der Ausbildung zum PPL und habe meine zwei Alpeneinweisungen hinter mir. Stichwortartig einige Fundamentals, die zu beachten sind und mir sehr geholfen haben (quasi als Kurz-Zusammenfassung des Alpenmanuals, welches ich sehr empfehle):

 

- Generell sollte auf der rechten Talseite geflogen werden;

- Flieg in einem Winkel von 45°, mit erhöhter Geschwindigkeit und leicht sinkend über einen Pass; wenn du erkennst, dass zB aus Meteogründen eine Umkehr notwendig ist, ist ein Wegdrehen auf die freie Seite jederzeit möglich;

- Flieg nie steigend über einen Pass oder eine Krete;

- Punkto Sicherheitshöhe wurde schon viel geschrieben und als Beginner möchte ich mich hierzu nicht äussern;

- Teil den Flugweg in Schlüsselpunkte ein und fliege vorsichtig von Punkt zu Punkt;

 

(Andere Aspekte wie Meteo, Ausrüstung, Performance etc. sind ebenfalls unter dem Aspekt der Fliegerei in den Alpen zu prüfen)..

Bei meinen Flügen habe ich immerhin schon festgestellt, dass Pass nicht gleich Pass ist. Ein Pass wie Grimsel oder Furka ist sicherlich einfacher als zB Simplon oder Gemmi. Auch ist es zumindest von der Navigation her nicht dasselbe, ob du einen Pass von N nach S oder von S nach N anfliegst. Weiter kommt es natürlich auch darauf an, wie hoch oder besser wie tief du fliegst. Auf FL 195 kannst du die Alpen queren und wirst nicht wirklich mit den Problemen der Alpenfliegerei konfrontiert.

 

Im Weiteren hilft natürlich auch die allgemeine Kenntnis über die Geographie des zu überfliegenden Gebietes (zB von früheren Autofahrten über diese Pässe).

 

Wie gesagt, ich bin blutiger Anfänger und im Gegensatz zu dir habe ich den Schein noch nicht. Ich bin aber überzeugt, dass auch mit geringer Erfahrung ein Alpenflug möglich ist; vermutlich ist bei den ersten Flügen die zeitliche Vorbereitung jedoch x-fach grösser als die Flugzeit. In diesem Sinne: Gut Flug, wage den Versuch und komm mir nicht in die Quere:005:

 

PS: anstatt von Beginn weg 3 Pax mitzunehmen, würde ich eher empfehlen, einen Einführungsflug mit einem lokalen FI von einem Platz in der Schweiz aus zu unternehmen.

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Also wenn ein Flug in den Alpen einer Atlantiküberquerung mit nem Segelschiff gleichkommt, dann lass ich es wohl lieber sein :005:

 

Ich sehe es eher so, daß wenn die Dinge für Dich weniger glatt laufen, als vorher am Schreibtisch geplant (Wetter, Temperaturen, Unvorhergesehenes, etc.), es schnell dazu kommen kann, daß Du in der Klemme sitzt - und unter Dir die Landschaft währenddessen unweigerlich dahinzieht...

 

Zur Segelvergleich: Es gibt weniger geübte Fahrtensegler, die sind beispielsweise um markante Passagen wie Kap Hoorn und Cabo Gracias a Dios ohne Probleme gekommen, weil quasi "Blauwasser-Bedingungen" vorherrschten. Bei entsprechenden ungünstigen Bedingungen sind aber sogar große Segelschiffe unter bekannten Kommandanten nach wochenlangem Kampf dereinst umgekehrt (Kap Hoorn), und über den Indischen Ozan nach Tahiti oder Ostaustralien,...das muß man sich mal am Atlas anschauen, was diese Entscheidung bedeutet.

 

Also...es geht nicht darum, den anderen Skippern zu zeigen, daß man es generell draufhat, sondern daß man vernünftig abwägen kann. Aber lassen wir den Vergleich zum Segeln...

 

Nimm Dir die Inputs hier in Ruhe zu Herzen und Verstand, überlege gut und sprich auch mit Deinen Passagieren über all dies. Deren Bauchgefühl hat aus meiner Sicht in jedem Falle ein Mitspracherecht...

 

Gruß

Johannes

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Was ich noch gelernt habe war, Schlüsselpunkte 'hinter' Erhebungen zu definieren und sicherzustellen, dass man den Schlüsselpunkt sehen kann, bevor man die Erhebung erreicht - das garantiert dann, dass die Höhe auch stimmt.

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Gast Hans Fuchs
Fahrtensegler
Kjeld

 

Das ist ein sehr gutes Stichwort.

 

Ich war ja Fahrtensegler lange bevor ich mit dem Fliegen angefangen habe. Bezüglich des grundsätzlichen Verständnisses der Navigation war das ein grosser Vorteil, aber es hat mir in anderer Hinsicht auch sehr viel Mühe bereitet.

 

Beim Segeln läuft alles extrem langsam ab, und es zahlt sich in der Regel bei kleinen Veränderungen der äussern Umstände aus, nicht sofort zu handeln, sondern etwas abzuwarten und seine Optionen sorgfältig abzuwägen.

 

Ganz anders bei der Fliegerei: hier muss sofort und mit grossem Nachdruck reagiert werden. Ganz besonders trifft das natürlich auf die Gebirgsfliegerei zu. Unerwartete Fahrtverluste durch Windscherungen oder plötzlich auftretende Abwindfelder erfordern sekundenschnelle (natürlich korrekte) Reaktionen. Genau da hatte ich also Mühe, und genau hier liegt auch eine grosse Gefahr für alle Anfänger.

 

Erst nach sehr vielen Stunden im Gebirge werden die geforderten Reaktionen im Kleinhirn abgelegt, sodass man weder bewusst realisieren muss, was da gerade passiert, noch zusätzlich zu überlegen braucht, welche Gegenmassnahmen getroffen werden müssen.

 

Wer sich das nicht vorstellen kann, der vergägenwärtige sich, wie er nach z.B 100'000 Km Auto fährt, verglichen mit den ersten 30 Stunden direkt nach der Fahrprüfung.

 

Hans

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Anlässlich des Posts von Reto: All diese Regeln für das (Alpen)fliegen werden oft als Rezepte missverstanden, die vermeintlich einen sicheren Flug garantieren sollen, wenn man sich daran hält. Diese Sicht ist gefährlich.

 

Das 1000ft-Beispiel zeigt das. Auch die Regel "Rechte Talseite" oder "45-Grad-Winkel zum Pass" usw. Wenn z.B. auf der rechten Talseite der Wind von rechts kommt, so ginge eine Umkehrkurve MIT dem Wind und hätte somit einen (gefährlich?) grossen Radius über Grund. Gleiches gilt für die 45-Grad-Regel: Sie soll aus einer 90-Grad-Umkehrkurve eine 45-Grad-Kurve machen, sagt aber nichts über den oft wichtigeren Bezug zum Wind. Die kombinierten Auswirkungen von Wind und Topografie (Aufwind, Abwind, Rotoren, Scherungen) kann eine starre Regel ohnehin nie berücksichtigen.

 

Dier Regeln sind schon ok - solange man sie zum Anlass nimmt, sie auch zu hinterfragen und die möglichen Varianten vorher mal theoretisch zu durchdenken.

 

Zudem kann man sich auf ein paar Dinge auch praktisch vorbereiten, ohne gleich ins Hochgebirge zu gehen. Es ist sogar im Flachland möglich, Abwindfelder zu finden, denen man nach getaner Übung sicher und problemlos entkommen kann, z.B. am weiteren(!) Rand eines isolierten CB. Es ist dann wirklich sehr beeindruckend, wenn man (mindestens :D ) Vollgas geben muss, nur, um gerade mal die Höhe halten zu können - und das z.B. in einem UL, das solo mit halber Tankfüllung normalerweise mit 1800ft/min und mehr steigt... :009:

 

Nur nach Regeln und nur mit dem H...ern kann man nicht dauerhaft sicher fliegen. Man muss halt manchmal auch den Kopf einsetzen. :005:

 

Viele Grüsse

Peter

 

P.S. Nein, ich habe WIRKLICH NICHT gesagt, man solle mal übungshalber IN einen CB einfliegen... :002:

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Lange Rede, kurzer Sinn:

 

Eine Alpenüberquerung ist keine Hexerei solange der gesunde Menschenverstand nicht ausgeschaltet wird ;-)

 

EDIT:

Ach ja, ich vergass: Im Zweifel, NEIN!

 

Markus

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Anlässlich des Posts von Reto: All diese Regeln für das (Alpen)fliegen werden oft als Rezepte missverstanden, die vermeintlich einen sicheren Flug garantieren sollen, wenn man sich daran hält. Diese Sicht ist gefährlich.

 

Keine Regel ohne Ausnahme! Nichts ist in der Fliegerei so betändig wie das ständige Anpassen an die aktuelle Situation, da geb ich dem Peter recht. Wenn ich allerdings die bisherigen Beiträge zu diesem Thema lese, erachte ich meinen Beitrag als einer von Wenigen, welcher konstruktive Ratschläge enthält. Die andern handeln von IT-Problemen und vom Segeln. Wenn euch das lieber ist, dann bitte.:(

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