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McCready Wert


eddt16

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Hallo Zusammen, nach langem Mitlesen im Forum nun mein erster Beitrag.

 

Ich habe mir heute den Aerosoft Discus zugelegt und bin beim lesen des Handbuchs auf den "McCready Wert" gestoßen. Da ich mit diesem Begriff nichts anfangen kann und im Internet nichts gefunden hat, was mich wirklich aufklärt, frage ich nun hier im Forum, was dieser Wert bedeutet, wie man ihn berechnen kann…

Ich hoffe diese Frage wurde nicht schon gestellt und ich frage an richtiger Stelle,

 

MfG

Emil

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Hallo Zusammen

 

Bin zwar noch nicht sooo weit mir Theorie lernen und habe das Thema praktisch auch erst kurz Angesporchen. Meines Wissens ist der McCready Wert, der Wert für eine Geschwindigkeit wo du das geringste sinken hast. Anzeigen kann man das mit dem so genanten McCready Ring oder sogar direkt mit dem Bordcomputer da bin ich mir aber nicht sicher. Ich habe bis jetzt nur mit dem Ring zu tun gehabt. Aber wie genau erklären ist irgendwie noch schwierig wen man das Ding nicht vor Augen hat :D.

 

Gruss Stefan

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Der Begriff MacCready-Wert ist zwar allgemein üblich, aber eigentlich falsch. Die Sollfahrttheorie bestand schon vor McCready, er hat "nur" noch den praktischen Drehring fürs Variometer erfunden, das die Theorie erst praxistauglich macht. Heute macht das meist der Computer.

 

Einfach gesagt geht es darum, die optimale Vorfluggeschwindigkeit zwischen zwei Aufwinden zu ermitteln. Diese hängt ab von der Polare des Flugzeugs, der Stärke der Aufwinde und der Luftmassenbewegung zwischen den Aufwinden.

 

Konkretes Beispiel: Erwartest Du am nächsten Aufwind ein Steigen von 2 m/s, dann stellst Du den McCready-Ring auf diesen Wert. Dann zeigt der Zeiger des Varios am Ring die Geschwindigkeit an, die Du jetzt für das theoretische Optimum fliegen müsstest.

 

Mehr Info findest Du auf die Schnelle hier, http://de.wikipedia.org/wiki/Sollfahrttheorie, wenns etwas mehr sein darf, dann liest Du die "Streckenflugbibel" vom Reichmann (Helmut Reichmann, Streckensegelflug).

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Ergänzen sollte man noch, dass die Sollfahrttheorie natürlich nur im Idealfall so einfach ist, also bei Windstille, kurbeln in isolierten Aufwindschläuchen, dazwischen geradliniges Vorfliegen, und der nächste Aufwind wird auf jeden Fall sicher erreicht. In der Praxis wird man oft vom McCrady-Wert abweichen. (Sonst würde das Segelfliegen ja ziemlich schnell öde.)

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Wenn ich also einen McCready Wert von 2m/s eingestellt habe, dann gebe ich mich nur mit einem 2m Aufwind zufrieden, außer ich bin schon ziemlich niedrig, weshalb ich dann den Wert verringere, langsamer fliege und auch in schwächeren Aufwinden steige?

 

Danke für die Antworten, Emil

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Noch um was klarzustellen (wenn mich mein Gedächtnis in meiner mehrjährigen Segelflugabstinenz nicht an der Nase herum führt):

 

Willst Du zwischen zwei Aufwinden mit dem geringsten Höhenverlust ankommen (Windstille angenommen), so lässt Du den McCready Wert auf 0 - egal was für Steigen Du erwartest.

 

Willst Du aber eine Strecke in der schnellstmöglichen Zeit zurücklegen (Du nimmst damit zwischen den Aufwinden einen grösseren Höhenverlust in Kauf, wird aber zeitlich kompensiert, da Du schneller im nächsten Aufwind 'oben' ankommst), so stellst Du den McCready Wert auf das zu erwartende mittlere Steigen.

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Im Prinzip besteht McCready bzw. die Sollfahrttheorie aus zwei Elementen (immer Windstille angenommen):

Will ich zunächst einfach nur mein bestes Gleiten Fliegen, befinde mich aber leider gerade nicht in ruhender Luft, dann ergibt sich für jede Parallelverschiebung meiner Polare nach oben (steigende Luftmasse) oder unten (sinkende luftmasse) eine neue Tangente und damit eine neue Geschwindigkeit des besten Gleitens. Zu jedem der Tangentenpunkte gehört natürlich auch eine Sinkgeschwindigkeit, ich kann also eine Kurve "optimale Geschwindigkeit über Sinkgeschwindigkeit" ermitteln (zur Benutzung an normalen Variometern) oder "optimale Geschwindigkeit über Luftmassensinken", die dann nur für Nettovariometer funktionert. Diese Werte kann man natürlich auch direkt ans Vario dranschreiben, z.B. auf einen Ring.

Damit habe ich immer und ausschließlich meine Gleitweite in nicht-ruhender Luft streckenoptimiert.

 

Will ich nun darüberhinaus nicht nur eine Gleitstrecke optimieren, sondern eine Verknüpfung von Steigzeiten im Aufwind und Gleitstrecken, dann kann ich etwas zu schnelles Fliegen mit entsprechend höherem Höhenverlust dadurch kompensieren, das ich ja durch das frühere ankommen auch mehr Zeit zum steigen habe. Man kann das auch als eine Gleitwegoptimierung betrachtet von einem Beobachter in einem Aufwind ansehen, für den sinke ich ja schneller bzw. fliege in einer relativ stärker sinkenden Luftmasse. Das kann ich durch drehen des Rings erreichen, was ja genau der Parallelverschiebung um einen Steigwert gleichkommt.

In diesem Falle habe ich meine Strecke zeitoptimiert.

 

Gruß

Ralf

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