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[Theorie] Frage zu Endanflugberechnung


JulianEDFM

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Hallo,

 

ich benötige mal eure Hilfe bei einer Endanflugberechnung, komme einfach nicht weiter. :eek:

 

Aufgabe:

 

In welcher Höhe über Grund und in welcher Zeit erreichen Sie bei Windstille einen 42km entfernten Zielflugplatz, ausgehend von der maximal möglichen Flughöhe?

 

Gegeben sind:

ELEV=2200ft

Ve=110 km/h, Gleitzahl=35

Wolkenuntergrenze= 7000ft GND

Geländehöhe am Ausgangsort= 1500ft MSL

 

Ich bin so vorgegangen, dass ich ausgerechnet habe, wie weit ich ausgehend von der momentanen Flughöhe komme. (Den Sicherheitsabstand zu den Wolken [300m] habe ich von der Höhe über GND abgezogen)

Mit der Höhe, die man hat kommt man nach meiner Rechnung 48km weit. Nun dachte ich mir, ich bilde einfach die Differenz von 48 und 42km, also 6km.

Diese 6000m dividiert durch 35 (GZ) ergibt 121m.

Richtig wäre: 420m, 23 Min.

 

Wie ich auf die 23min komme ist mir klar (die bekomme ich auch raus), aber wie kriege ich diese 420m?

 

Gerne sind auch allgemeine Lösungswege wilkommen. Ich hab mir die Aufgaben immer grafisch aufgezeichnet und dann da meine Rechnungen angestellt. Hat jemand vlt. irgendwelche Formeln für diese Art Aufgaben?

Das Aufzeichnen ist halt auch immer zeitintensiv, super wäre es wenn es da was gebe, so in der Art V=s/t t=s/v etc. Wo ich also lediglich die Werte einsetzen müsste.

 

Vielen Dank und liebe Grüße,

 

Julian

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Hallo Fritz,

 

danke für deine Antwort, aber ich denke dann wäre man unerlaubt im Luftraum E unterwegs gewesen, weil man ja die 300m vertikal benötigt. :)

 

Habe mir nochmal selbst das Hirn zermattert und glaube die Lösung gefunden zu haben. Ist eigentlich simpel und logisch aber manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. :001:

 

42km=42000m

42000m:35 (=GZ)=1200m -> Für die 42km werden 1200m benötigt.

Dann sind die 7000ft Wolkenuntergrenze ja in GND, sprich es müssen die 1500 Füße ELEV hinzuaddiert werden, um die Höhe in MSL zu erhalten. Abzüglich der 300m Sicherheitsabstand und in Meter gewandelt ergibt das 2591m MSL die zum gleiten zur Verfügung stehen.

Von diesen 2591m MSL werden nun die benötigten 1200m abgezogen, was 1091m MSL ergibt. Da die Höhe in GND gefragt ist, muss nun von diesen 1091m MSL die Flugplatz ELEV von 2200ft (=670m) abgezogen werden, was 421m GND ergibt.

Umgerechnet habe ich jeweils mit Faustformel (1m= 3,28 ft)

 

Dennoch sind Tricks die einen solche Berechnungen erleichtern gerne Wilkommen, vlt. findet ja jemand bei meinem Vorgehen einen unnötigen Rechenweg und das Ganze wäre auch einfacher gegangen. :)

 

Grüße und nochmals Danke,

 

Julian

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Ok, ich hab's doch noch nachgerechnet. Deine erste Rechnung ist falsch. Korrekt lautet sie so:

 

Ausgangshöhe: 7000' – 1000' + 1500' = 7500'

Höhendifferenz zum Zielflugplatz: 7500' – 2200' = 5300'

Umgerechnet in Meter (mit Deinem Faktor): 1616m

Reichweite: 1616m x 35 =56.5km

"Überschüssige" Reichweite: 14.5km

umgerechnet in Höhe: 14.5km / 35 = 414m

 

 

Vernünfitgerweise rechnest Du aber direkt:

 

abgeglittene Höhe: 42km / 35 = 1200m

verrechnet mit der Höhendifferenz: 1616m – 1200m = 416m

 

 

Dennoch sind Tricks die einen solche Berechnungen erleichtern gerne Wilkommen,

In der Praxis muss die Rechnung ja "cockpittauglich" sein, und das ist die obige wohl eher nicht. Manche benutzen ein "Reichweitenlineal". Ich persönlich schätze die Distanz mit dem Daumen und benutze dann eine ganz einfache Faustformel:

 

Wenn ich mit GZ 40 unterwegs bin, ergeben 250 Höhenmeter 10km Distanz. Dabei sind mir einfache Rechenverhältnisse wichtiger als Genauigkeit: 250m=1/4km, 200m=1/5km, 350m≈1/3km. Und davon ausgehend dann interpolieren.

 

Eine solche grobe Abschätzung kann dann so aussehen:

Gleitzahl 35 heisst 300m Höhe für 10km Distanz

42km benötigen 4 x 300m = 1200m

1600m – 1200m = 400m

 

Oder mit einem anderen Ansatz:

Gleitzahl 35 heisst ganz grob 3 km Distanz für 100 Höhenmeter

42km / 3km = 14

Benötigte Höhe: 14 x 100m = 1400m

1600m – 1400m = 200m

Diese Abschätzung ist ungenauer, aber für ein Backup immer noch ok, zumal sie auf die sichere Seite abweicht. Das sollte man sich aber unbedingt am Boden genau klar machen.

 

Dazu muss man aber auch sagen, dass heute sowieso jeder mit Rechner fliegt und die Kopfrechnung nur noch ein (durchaus notwendiger) Plausibilitätscheck ist. Wenn der Rechner mal ausfällt, was schon vorgekommen ist, fliege ich sowieso nicht mehr so "spitz". Früher war das natürlich anders, da arbeitete man richtig genau mit Karte und Lineal aber diese heroischen Zeiten sind vorbei. Dennoch rechne ich in jedem Flug mehrmals von Kopf überschlagsmässig nach, um in Übung zu bleiben.

 

Und nie einen situationsgerechten Sicherheitszuschlag vergessen, denn Abwinde hat's immer dann, wenn man sie nicht brauchen kann! In den Alpen nimmt man den Sicherheitsfaktor 2!

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