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01.08.2010 | Modellflieger | Samedan | Zuschauer tödlich getroffen


Andrews

Empfohlene Beiträge

Es bestand mal die Chance, dass ich dies hier nicht so schreiben könnte...

 

Und das geht so...

 

Bei uns aufm Platz hats ein Sicherheitsnetz, dass die Bereitstellungs- und Zuschauerfläche von der Flugbetriebszone abschirmt, montiert zwischen zwei massiven, in den Boden eingelassenen Eisenrohren.

Die Piloten stehen jeweils beim einen Pfosten.

Ich war mit einem Heli auf dem Platz, und schwebte ganz bewusst ausserhalb des Platzes, in Hüfthöhe über dem angrenzenden Feld, um die anderen Mitglieder nicht zu beeinträchtigen. Meine Position war dabei ca 5m vom Pilotenstandort entfernt, am Rand des Flugfeldes, der Rücken zu den Piloten.

Ein zweiter Pilot fliegt mit seiner TwinStar, steht dabei vor dem einen Stahlpfosten an der Pilotenposition.

Nun fliegt dieser auf sich zu und schnallt halt einfach nicht, dass hinter sich das Netz ist. Einfach mangelnde "situation awarness", wie man in der manntragenden Fliegerei sagt. Also fliegt er auf sich zu, und als er sich für den Vorbei- resp Überflug zu umdrehen beginnt, bemerkt er das Netz, welches subjektiv absolut plötzlich da war. Es folgt ein wildes hingewürgtes Ausweichmanöver, das in einem Strömungsabriss führt, welcher sich zu meinem Schwein ziemlich genau 50cm über meiner Birne auffangen lässt.

 

Quintessenz für mich:

Erstens überlege ich mir bei der Anwesenheit dieser Person immer wieder gut, ob ich mich auf dem Platz aufhalte und wenn ja wo, da sie ständig mangelnde Aufmerksamkeit zur Umwelt (=alles ausser dem Modell und der Flugbahn 2m davor) zeigt.

Zweitens nützt jede Regel, jede Gepflogenheit nur soviel, wie es der geistig schwächste - und dies ist nicht abschätzig gemeint! - kapieren kann. Denn wenn der Pilot nur schon mit der Kontrolle des Modells zu 120% beansprucht ist, werden plötzlich Flugbahnwahl, Hindernisse, Gefahrenzonen, Flugsperrzonen usw absolut zweitrangig.

 

Im Prinzip müsste in der gesamten Kette von A bis Z ständig gemahnt werden. Der Verkäufer müsste auf ein Versicherungsnachweis bestehen, der Club müsste rigoros ständig schulen, refresher usw... Klar, da laufen einem die Leute davon.

Frage ich aber ganz ketzerisch: Klar, jeder - äh nein, man muss ja jetzt "jedes" schreiben... ;) - könnte ein nützliches Mitglied werden... Brauchen wir denn aber soviele Mitglieder? Müssen die Clubs unbedingt wachsen? Müssen wir wirklich unbedingt und um jeden Preis jeden Deppen zum Modellfliegen bringen? Warum kann man nicht einfach akzeptieren, dass nicht jeder für alles geschaffen ist? Dass es nun halt mal Dinge gibt, die man nicht kann und darum nicht sollte, auch wenns ein günstiger Zeitvertreib mit Grundlagenforschungsfaktor ist?

 

Eine Lösung wäre ähnlich wie in den USA bei den Helis ein regulativer Verband einzuberufen. Nicht einfach ein Club der Clubs wie es der AeCS ist, sondern ein staatlich anerkanntes Organ. Ab einer gewissen Modellgrösse muss der Pilot ein "waiver" erlangen, und dies besteht aus einer praktischen Vorführung, ob die gewünschte Modellklasse aus praktisch beherrscht wird, und einem eingehenden Gespräch durch ein Experte, wo dem Antrager auf den Zahn gefühlt wird, ob er auch wirklich kapiert hat, das mit dem jetzigen 90er Heli auch wirklich physikalisch andere Dimensionen vorhanden sind, als mit dem 450er Blade. Erst wenn dieser Waiver ausgestellt ist, kriegt der Pilot beim Fliegen dieser Grössenklasse Versicherungsschutz.

Aber nein, das geht ja auf keinen Fall, da würden ja wieder alle aufschreien, dass dies absolute Über-Regulation sei, usw...

 

Andere Version: Durch "Geiz-ist-Geil" und Simulatoren sind wir halt mittlerweile soweit, dass das dritte Modell bereits mehr als zwei Meter Spannweite und beachtliches Gewicht aufweist. Ist auch kein Problem, schliesslich weist der Pilot ja auch das handwerkliche Geschick an den Knüppeln auf. Aber hat er auch den Rest kapiert? In der Rolle des Modellpiloten ist man nicht nur der Steuernde, sondern man ist Pilot, Konstrukteur, Flugzeugmechaniker, Dispatcher und Fluglotse in einem.

Schade, dann wird halt meine wunderschöne BK-117-Schale noch ein paar Jahre länger bei mir im Bastelraum stehen, da ich mir die Innereien nicht finanzieren kann. Aber dafür wollens sich die "ich-probiers-mal-eben-als-günstiger-Zeitverbreit-aus"-Fraktion-Vertreter auch nicht mehr leisten... Weniger Leute auf dem Platz, mehr Sachverständige, weniger Vor- und Umfälle, die Händler haben wieder mehr Marge - eigentlich eine Win-Win-Situation, oder?

 

Aber ganz klar:

Ich war selbst nicht dabei, habs nicht gesehen.

Aus Erfahrung kann einem das Modell über die Zuschauer driften, zum Beispiel durch Wind, der schon beim Einflug ins Manöver nicht oder zuwenig korrigiert wird.

Auch kann es sein, dass dem Pilot durch Stress nicht wirklich bewusst war, dass er über den Zuschauern war, und was dies für Konsequenzen haben kann.

Auch kann es sein, dass ein mechanischer Defekt auftrat, entweder durch "tough-luck-kid-Faktor" oder durch schlechte maintenance.

Auch kann es sein, dass der Pilot aus "Jux" über die Zuschauer flog. Oder vielleicht auch ganz bewusst.

 

Fakt ist, wir können es nicht sagen.

 

Fakt ist, der Pilot hat im Moment definitiv andere Sorgen, als von nicht-Sachverständigen - dazu zähle ich auch mich...! - mutmasst zu werden.

 

Fakt ist aber auch, dass weiter oben von einem "getöteten" gesprochen wird, und das stört mich, da es eine Absicht suggeriert.

 

Liebe Gruess vom Dani, der keinem einen solchen Vorfall wünscht!

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Quintessenz für mich:

Erstens überlege ich mir bei der Anwesenheit dieser Person immer wieder gut, ob ich mich auf dem Platz aufhalte und wenn ja wo, da sie ständig mangelnde Aufmerksamkeit zur Umwelt (=alles ausser dem Modell und der Flugbahn 2m davor) zeigt.

Zweitens nützt jede Regel, jede Gepflogenheit nur soviel, wie es der geistig schwächste - und dies ist nicht abschätzig gemeint! - kapieren kann. Denn wenn der Pilot nur schon mit der Kontrolle des Modells zu 120% beansprucht ist, werden plötzlich Flugbahnwahl, Hindernisse, Gefahrenzonen, Flugsperrzonen usw absolut zweitrangig.

 

Ein solcher Pilot hat an einer Flugschow definitv nichts verloren, höchstens als Helfer.

 

Aus Erfahrung kann einem das Modell über die Zuschauer driften, zum Beispiel durch Wind, der schon beim Einflug ins Manöver nicht oder zuwenig korrigiert wird.

Auch kann es sein, dass dem Pilot durch Stress nicht wirklich bewusst war, dass er über den Zuschauern war, und was dies für Konsequenzen haben kann.

Auch kann es sein, dass ein mechanischer Defekt auftrat, entweder durch "tough-luck-kid-Faktor" oder durch schlechte maintenance.

 

Nein, genau das darf nicht passieren. Ein Modell driftet nicht über die Zuschauer, das gibts einfach nicht, basta. Solche Piloten haben nichts auf dem Flugschaugelände zu suchen (zu fliegen).

 

Die Zuschauer sind hinter dem Netz, der Pilot steht nicht beim Netz, sondern auch in einem gewissen Abstand. Er fliegt immer vor sich selbst, somit hat er noch ein kleines Sicherheitsfenster bei einem "Fehlgriff" zwischen sich und dem Netz.

 

Alles andere führt zum Desaster, leider. Unbelehrbare Piloten und leider auch Veranstalter gibts immer wieder.

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Aus Erfahrung kann einem das Modell über die Zuschauer driften,......

 

Nein, genau das darf nicht passieren. Ein Modell driftet nicht über die Zuschauer, das gibts einfach nicht, basta. Solche Piloten haben nichts auf dem Flugschaugelände zu suchen (zu fliegen).......

 

Ehmmm Einspruch,

 

Beim Modellflug kann sowas leider passieren ! :eek:

 

Der Grund dafür liegt in der verwendeten Technik. Im Gegensatz zur bemannten Fliegerei "fernsteuern" wir beim Modellflug bekanntlicherweise unsere Flugobjekte und zwar über, leider auch störbare Funkverbindungen. Auch digitale, moderne Funksteuerungen sind bis zu einem gewissen Grad dafür anfällig, aber glücklicherweise schon viel weniger als die alten analogen Funkverbindungen.

 

Ob nun aber eine derartige Funkstörung vorlag wird man wohl niemals heraus finden können, dazu wären nämlich technische Überwachungsgeräte (Empfänger) mit Aufzeichnungsmöglichkeiten der Funkverbindung notwendig.

 

Desshalb wird wohl aus rein technischen Gründen immer ein gewisses Restrisiko bei solchen Veranstaltungen bleiben.

 

Beste Grüsse

Andy

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Ja was forderst du denn nun genau?

Ich fordere überhaupt nichts, ich störe mich nur an gewissen Kommentaren in diesem Forum. Ist das wirklich so schwer zu begreifen?

 

 

OT:

Danke für den Blödsinn. Ja nu, betrifft mich nicht. In Spanien wird im Durchschnitt so gefahren, wie's der Sitution angemessen ist …

Die Unfallstatistik sagt etwas anderes.

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Nachtrag:

 

Ich denke mal, es gäbe wohl eine berechtigte Forderung welche nach meinem Dafürhalten auch vertretbar wäre, nämlich dass Modellflugzeuge, welche öffentlich, an solchen Grossveranstaltungen vorgeflogen werden, gewissen technischen Standards genügen müssen. Ich denke, das dies die Veranstalter wie auch die Piloten den Zuschauern eigentlich schuldig wären.

 

Mir schwebt dabei eine technische Abnahme jedes Modells vor dem jeweiligen Showflug vor, bei welcher vom Piloten demonstriert werden müsste, dass die Funksteuerung bei laufendem Motor einwandfrei funktioniert. Dess weiteren könnte man wohl auch verlangen, dass nur die modersten, digitalen Steuerungen verwendet werden dürften.

 

Auch an eine Art Prüfung der fachlichen Kompetenz der Piloten in Theorie und Praxis könnte man denken, bei welcher jeder Pilot vor der Show, ohne Publikum, seine Flugvorführung praktisch absolvieren müsste, um den "Prüfern" die Möglichkeit zu geben, Piloten von der Show fern zu halten welche nicht über einen gewissen Stand an Flugfertigkeit und Fachwissen verfügen.

 

Nach meiner Meinung könnten solche Forderungen wohl politisch den Weiterberstand dieser Modell-Flugshows garantieren, da dadurch in der Öffentlichkeit erkennbar wäre, dass man wirklich alles nur menschenmögliche tut für die Sicherheit aller Besucher.

 

Eure Meinungen dazu sind willkommen. :005:

 

Beste Grüsse

Andy

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das stimmt eben gar nicht.

So ganz auf die Schnelle:

Spanien (2007): 2741 Tote bei 47 Mio Einwohnern

Schweiz (2009): 348 Tote bei 7.8 Mio Einwohern

Adam Riese sagt: Spanien auf Bevölkerung bezogen 1/3 Mehr als Schweiz

Ist natürlich nur ein Schnappschuss, man müsste das noch vertieft anschauen.

 

Quelle für Spanien: http://www.auto-motor-und-sport.de/news/spanien-zahl-der-verkehrstoten-sinkt-716919.html

Quelle für Schweiz: http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2010/04/14/Schweiz/Verbesserte-Unfallstatistik-soll-Hinweise-auf-Ursachen-liefern

 

Aber jetzt sind wir wirklich OT.

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Markus "Tomcat"
So ganz auf die Schnelle:

Spanien (2007): 2741 Tote bei 47 Mio Einwohnern

Schweiz (2009): 348 Tote bei 7.8 Mio Einwohern

Adam Riese sagt: Spanien auf Bevölkerung bezogen 1/3 Mehr als Schweiz

Ist natürlich nur ein Schnappschuss, man müsste das noch vertieft anschauen.

 

Quelle für Spanien: http://www.auto-motor-und-sport.de/news/spanien-zahl-der-verkehrstoten-sinkt-716919.html

Quelle für Schweiz: http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2010/04/14/Schweiz/Verbesserte-Unfallstatistik-soll-Hinweise-auf-Ursachen-liefern

 

Aber jetzt sind wir wirklich OT.

 

Hmm. Wenn Du jetzt Tote (und Verletzte?) pro Strassenkilometer oder pro gefahrenem Kilometer bringen wuerdest, haette Deine Statistik einen Sinn.

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So ganz auf die Schnelle:

Spanien (2007): 2741 Tote bei 47 Mio Einwohnern

Schweiz (2009): 348 Tote bei 7.8 Mio Einwohern

Adam Riese sagt: Spanien auf Bevölkerung bezogen 1/3 Mehr als Schweiz

Ist natürlich nur ein Schnappschuss, man müsste das noch vertieft anschauen.

 

Quelle für Spanien: http://www.auto-motor-und-sport.de/news/spanien-zahl-der-verkehrstoten-sinkt-716919.html

Quelle für Schweiz: http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2010/04/14/Schweiz/Verbesserte-Unfallstatistik-soll-Hinweise-auf-Ursachen-liefern

 

Aber jetzt sind wir wirklich OT.

 

und mit fairen Zahlen:

 

- Deutschland (2009) 4158 -> 50.8 pro 1 Mio. Einwohner -> extrem überreguliertes Land.

 

- Schweiz (2009) 349 -> 44.85 pro 1 Mio. Einwohner -> 180 km/h auf dem langen geraden Stück auf der A1 morgens 4 Uhr und man steht vor dem Richter und hat einen Strafregistereintrag am Arsch. Schweizer Büenzlitum nicht zu vergessen.

 

- Spanien (2009) 1896 -> 40.38 pro 1 Mio. Einwohner -> fahren nach gesundem Menschenverstand.

 

Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrstod#Deutschland und http://www.auto-motor-und-sport.de/news/unfallstatistik-zahl-der-verkehrstoten-in-spanien-stark-gesunken-1572371.html

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"Zynismusmode-ON" Ich finde das Leben ist grundsätzlich gefährlich und endet immer mit dem Tod, man sollte es verbieten" "Zynismusmode-OFF"

 

Es würde mich interessieren, lieber Roger, ob Du diese coole Aussage auch dann machen würdest, wenn bei dem Modellflugzeug-Unfall Deine Frau oder eines Deiner Kinder ums Leben gekommen wären.

 

Herzliche Grüsse

Alfred

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Sowas würde hier nie passieren.

 

Tja, dafür passieren halt andere Sachen... Wie weit es der "gesunde Menschenverstand" gebracht hat, sieht man in Spanien ja sehr schön, gebaut auf Schulden und mit einer Arbeitslosenquote von über 20 Prozent...

 

Da bin ich froh, diskutieren wir in der Schweiz über so banale Sachen, ob wir jetzt 120 oder 180 fahren dürfen und ob alle überkorrekt Autofahren...

 

Gruss, Ernst

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Tja, dafür passieren halt andere Sachen... Wie weit es der "gesunde Menschenverstand" gebracht hat, sieht man in Spanien ja sehr schön, gebaut auf Schulden und mit einer Arbeitslosenquote von über 20 Prozent...

 

Da bin ich froh, diskutieren wir in der Schweiz über so banale Sachen, ob wir jetzt 120 oder 180 fahren dürfen und ob alle überkorrekt Autofahren...

 

Gruss, Ernst

 

Du weisst schon, wer wie gestört in diese Projekte investiert hat? Schweizer Pensionskassen waren und sind immer noch sehr hoch auf der Liste. Rendite über alles, jemand muss es am Schluss immer bezahlen - auf irgendeiner Weise.

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Es würde mich interessieren, lieber Roger, ob Du diese coole Aussage auch dann machen würdest, wenn bei dem Modellflugzeug-Unfall Deine Frau oder eines Deiner Kinder ums Leben gekommen

 

zum glueck bestimmen eben nicht die direktbetroffenen in solchen Faellen, sonst waeren wir immer noch in der steinzeit...

Wie waers mal als nicht betroffener mit Objektivitaet statt was waere wenn es mich betreffen wuerde?

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Tja, dafür passieren halt andere Sachen... Wie weit es der "gesunde Menschenverstand" gebracht hat, sieht man in Spanien ja sehr schön, gebaut auf Schulden und mit einer Arbeitslosenquote von über 20 Prozent...

 

Da bin ich froh, diskutieren wir in der Schweiz über so banale Sachen, ob wir jetzt 120 oder 180 fahren dürfen und ob alle überkorrekt Autofahren...

 

Gruss, Ernst

 

Cool, also entweder fahren wie Roboter oder wirtschaftlich versagen :) Am Ende liegt die Misere noch im fehlendeb Ordnungsamt....

 

Ps: wieviele Kinder waehrend all der ruehrenden Kondolenzbezeugungen wohl schon wieder elendiglich verhungert sind?

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Karsten Sanders
Nachtrag:

 

Ich denke mal, es gäbe wohl eine berechtigte Forderung welche nach meinem Dafürhalten auch vertretbar wäre, nämlich dass Modellflugzeuge, welche öffentlich, an solchen Grossveranstaltungen vorgeflogen werden, gewissen technischen Standards genügen müssen. Ich denke, das dies die Veranstalter wie auch die Piloten den Zuschauern eigentlich schuldig wären.

 

Mir schwebt dabei eine technische Abnahme jedes Modells vor dem jeweiligen Showflug vor, bei welcher vom Piloten demonstriert werden müsste, dass die Funksteuerung bei laufendem Motor einwandfrei funktioniert. Dess weiteren könnte man wohl auch verlangen, dass nur die modersten, digitalen Steuerungen verwendet werden dürften.

 

Auch an eine Art Prüfung der fachlichen Kompetenz der Piloten in Theorie und Praxis könnte man denken, bei welcher jeder Pilot vor der Show, ohne Publikum, seine Flugvorführung praktisch absolvieren müsste, um den "Prüfern" die Möglichkeit zu geben, Piloten von der Show fern zu halten welche nicht über einen gewissen Stand an Flugfertigkeit und Fachwissen verfügen.

 

Nach meiner Meinung könnten solche Forderungen wohl politisch den Weiterberstand dieser Modell-Flugshows garantieren, da dadurch in der Öffentlichkeit erkennbar wäre, dass man wirklich alles nur menschenmögliche tut für die Sicherheit aller Besucher.

 

Eure Meinungen dazu sind willkommen. :005:

 

Beste Grüsse

Andy

 

Andy, wieviel Erfahrung hast Du eigentlich mit der Organisation solcher Modellsport Veranstaltungen, den Modellen und deren Technik? Wenn ich das so lese wäre meine Schätzung null.

 

Es mag ja jeder gerne über ein Mehr an Sicherheit philosophieren und das auch gerne fordern. Albern wird das aber, wenn man so garkeine Ahnung hat, wie sowas wirklich abläuft und dennoch die lustigsten Forderungen aufstellt.

 

Karsten

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Also lieber Karsten, dann klär uns Graupner+Co Abstinenten doch mal darüber auf, was bei den genannten Vorschlägen albern sein soll:confused:.

Für mich klang dies nämlich so ziemlich einleuchtend, denn gerade Unfälle der geschehenen Art sind dazu geeignet, noch ganz andere Gesetze und Reglemente einzuführen.

Und statt abzuurteilen, wäre sicher der Vorschlag eines Insiders angemessen. Sorry, aber Dein Statement kam jetzt ziemlich selbsherrlich rüber, und ist dem an sich faszinierenden Flugmodellsport nicht dienlich, eher im Gegenteil.

 

Gruss Walti

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Nun, um es ganz klar darzustellen, gebe ich hier wieder, was im Tagesanzeiger unter dem Link http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Am-Start-waren-nur-erfahrene-Modellflieger/story/17249363 geboten wird:

 

Dort steht zu diesem Foto

at6.jpg

der Text: Ein diesem Modell ähnliches Flugzeug des Typs AT-6 verletzte einen Zuschauer an der Modellflugschau in Samedan tödlich.

Foto: flickr.com

 

Der redaktionelle Text lautet:

 

Zitat Beginn

Für einen 45-jährigen Familienvater aus Zürich endete am Sonntag eine Modellflugschau in Samedan tödlich. Ein Modellflugzeug des Typs AT-6 war ins Trudeln geraten und in die Zuschauermenge gestürzt. Der Zürcher wurde dabei so schwer am Kopf getroffen, dass er noch am Flugplatz verstarb.

 

Thomas Brütsch vom Flugschau-Veranstalter IG Modellflugschau ist spürbar betroffen. «Die Sicherheit steht an oberster Stelle. Vor dem Start fand ein Briefing statt, es gibt klare Richtlinien.» So dürfe auf keinen Fall über den Zuschauern geflogen werden.

 

«Sinnloser Unfall»

 

Zudem sei ein Sicherheitsabstand zwischen der Flugpiste und den Zuschauern vorhanden gewesen und ein netzartiger Zaun habe den Zuschauerraum geschützt. Laut Brütsch war es zum Unglückszeitpunkt um 11.30 Uhr windstill und nur erfahrene Modellflieger mit technisch einwandfreien Flugzeugen waren am Start.

 

Noch ist unklar, wie es zum Unfall gekommen ist. Die Kantonspolizei Graubünden untersucht zurzeit zusammen mit der Staatsanwaltschaft die Unfallursache und sucht Zeugen (siehe Kasten).

 

Modellflugbegeisterte spekulieren nun, ob es sich um menschliches Versagen handelte. Auf dem Modell-Helikopter-Forum http://www.flugzone.ch meint ein Stephan, der laut eigenen Angaben Zeuge des Unglücks war: «Ich denke, dieser sinnlose Unfall hätte vermieden werden können, leider überflog der Pilot die Zuschauer und hatte das Gefühl, noch eine Rolle machen zu müssen.» Forumsmitglied Yannick fragt: «Seit wann fliegt man denn bei Flugschauen über die Zuschauer?!»

 

Dünne gesetzliche Grundlagen

 

Die gesetzlichen Grundlagen für solche Veranstaltungen sind dünn. In der «Verordnung des Uvek über Luftfahrzeuge besonderer Kategorien» ist lediglich geregelt, dass ausreichende Sicherheitsabstände zu Flugzeugen eingehalten werden müssen. Nach Richtlinien für Sicherheitsabstände zu Zuschauern sucht man im Gesetz vergebens. Obligatorisch ist eine Haftpflichtversicherung für «Modelluftfahrzeuge» ab 500 Gramm.

 

Für Modellflugveranstaltungen braucht es keine Bewilligung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl). Modellflugzeuge unter 30 Kilogramm dürfen ohne Überprüfung des Bazl benutzt werden. Thomas Brütsch versichert, es seien in Samedan alle Flieger leichter als 30 Kilogramm gewesen.

 

(Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)

 

Erstellt: 02.08.2010, 16:07 Uhr

Zitat Ende

 

Bezüglich des Zitierens bin ich der Auffassung, wenn der Tagi schon ein Forum zitiert, soll er sich auch in einem Forum zitieren lassen - dies nur mal so nebenbei.

 

Worum es mir wirklich geht, ist erstens einmal, die schiere Grösse, sprich Masse, dieser "Modellflugzeuge" nochmals deutlich zu machen, und mitzuteilen, dass für die Durchführung eines solchen Anlasses nebst einem "ausreichenden Sicherheitsabstand" nur noch eine Haftpflichtversicherung notwendig ist.

 

Ich wende mich damit nicht gegen alle Modellflieger pauschal, ich verstehe ihre Freude an der Technik völlig, ich setze mich damit nur für den besseren Schutz der Zuschauer ein. Es geht doch nicht, dass uns Vorschriften gemacht werden, wie und wo wir ein hundertgrämmiges Handy oder Navi im Auto anzubringen haben, wo es vielleicht mit 50 einfachen oder 100 addierten Stundenkilometer durch das Auto fliegen kann - zwanzig bis dreissig Kilo schwere "Möcke" dürfen jedoch ohne weitere Auflagen mit weit höheren Geschwindigkeiten in die Gegend mit Publikum losgelassen werden.

 

Hier gegen Autorität aufzuschreien, Regelungen lächerlich zu machen, Vorschriften abzulehnen, bitte sehr, verehrte Kollegen, das wollen wir doch den pubertierenden Kindern überlassen. Hier müssen wir die Augen öffnen und uns selber gegenüber eingestehen, dass die Sache ganz dick aus dem Ruder gelaufen ist.

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Hier gegen Autorität aufzuschreien, Regelungen lächerlich zu machen, Vorschriften abzulehnen, bitte sehr, verehrte Kollegen, das wollen wir doch den pubertierenden Kindern überlassen. Hier müssen wir die Augen öffnen und uns selber gegenüber eingestehen, dass die Sache ganz dick aus dem Ruder gelaufen ist.

 

Klar. Jedes Jahr sterben X Menschen beim Fensterputzen. Das ist normal. Wird einmal jemand von einem Modell erschlagen, MUSS man natürlich *sofort* was unternehmen, auch wenn sich zeigt dass die Organisatoren das bisher immer selbst geregelt haben - sonst ist man ein pubertierendes Kind. Ach, manchmal möcht ich auch gern in so einer (Geistes-) Welt leben ;)

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Karsten Sanders
... Hier gegen Autorität aufzuschreien, Regelungen lächerlich zu machen, Vorschriften abzulehnen, bitte sehr, verehrte Kollegen, das wollen wir doch den pubertierenden Kindern überlassen. Hier müssen wir die Augen öffnen und uns selber gegenüber eingestehen, dass die Sache ganz dick aus dem Ruder gelaufen ist.

 

Das ist richtig. Hier geht es darum, das pupertierende Kinder Regeln fordern ohne den Bestand an Regeln zu kennen und ohne zu wissen, was auf der Veranstaltung geregelt wurde - schlicht: OHNE zu wissen, was überhaupt passiert ist. Ich glaube, sowas nennt man Aktionismus oder Populismus.

 

Karsten

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Worum es mir wirklich geht, ist erstens einmal, die schiere Grösse, sprich Masse, dieser "Modellflugzeuge" nochmals deutlich zu machen, und mitzuteilen, dass für die Durchführung eines solchen Anlasses nebst einem "ausreichenden Sicherheitsabstand" nur noch eine Haftpflichtversicherung notwendig ist.
Welche weiteren Vorkehrungen erachtest Du als notwendig?

 

Martin

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Hallo Ernst

 

Es würde mich interessieren, lieber Roger, ob Du diese coole Aussage auch dann machen würdest, wenn bei dem Modellflugzeug-Unfall Deine Frau oder eines Deiner Kinder ums Leben gekommen wären.

 

Deine Frage ist rhetorischer Natur und beantwortet sich eigentlich von selbst.

 

Meine Aussage "Ich finde das Leben ist grundsätzlich gefährlich und endet immer mit dem Tod, man sollte es verbieten" ist philosophischer Art und zynisch gemeint und eigentlich sollte es nicht "cool" rüber kommen.

 

Ich habe auf Roman’s Post „Und in ein paar Tagen sind die Medien voll mit Debatten, ob man das Modellfliegen verbieten soll“ geantwortet.

 

Ich möchte damit die moralischen Werte und die Haltung, alles gleich abzuschaffen und verbieten zu wollen (wie z. b. den Redbull Airrace usw.) das potentiell gefährlich ist, grundsätzlich in Frage stellen.

 

Es ist hier aber vermutlich der Falsche Ort um darüber zu diskutieren.

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Nachdenkanstosser:

 

Die Frage ist, ob eine Szene, die sich eigentlich selbst und ohne direkten Zwang von aussen schon beachtlich reguliert hat - betrachtet mal objektiv oder aus Sicht eines Modellpiloten die Flugplatzreglemente der verschiedenen Vereine...! - wirklich Gesetze braucht, wenn es schwarze Schafe gibt, die sich *VERMEINTLICH* (ES GIBT NACH WIE VOR KEINE BEWEISE!!!) über diese Selbstregularien hinwegsetzen.

 

Bringts wirklich was, wenn man ignorierte Gepflogenheiten zu Gesetzen macht? Werden dann diese nun als Gesetz verkleideten Gepflogenheiten plötzlich nicht mehr missachtet, nur weils plötzlich Gesetze sind?

 

Gesetzlich mag es übrigens so sein, dass man nicht viel mehr als Haftpflichtversicherung haben muss. Informiert euch aber mal darüber, wie es denn gerne der Aeroclub hätte...

Nicht, dass ich die Vorschriften bedeppt fände, aber es scheint, es gibt allzuviele Leute, die haben ein Bild vom Modellflug im Kopf, wie es so in den ungefähren 70igern stattfand...

 

Theo, Frage, warst du schon mal Showpilot an einem Modellfluganlass? So wie du schreibst, tönst du wie ein Modellpilot, der zwar die perfekte Ahnung von der Theorie hat, aber keinerlei Erfahrung, was in der realen Welt dann nur schon so alles durch Lampenfieber schief gehen kann...

Das ist nicht als Anpinkler oder Denunziierung gemeint, sondern als statement, wie du wirkst.

 

Cheers,

 

Dani

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Theo, Frage, warst du schon mal Showpilot an einem Modellfluganlass? So wie du schreibst, tönst du wie ein Modellpilot, der zwar die perfekte Ahnung von der Theorie hat, aber keinerlei Erfahrung, was in der realen Welt dann nur schon so alles durch Lampenfieber schief gehen kann...

Das ist nicht als Anpinkler oder Denunziierung gemeint, sondern als statement, wie du wirkst.

 

Cheers,

 

Dani

 

Ist Jahre her. In Riggisberg war ich noch dabei. Nervosität ist ein Faktor. Aber mit gewissen Taktiken, lässt sich ein Zuschauerüberflug vermeiden. Es braucht halt auch im täglichen Modellfliegen eine gewisse Disziplin. Wer auf grossen Plätzen ohne Hindernisse flügerlet, der kreist eben oft nur um sich herum, wer aber auf Plätzen an Waldrändern fliegt kann das eben nicht.

 

Vielleicht ist heutzutage die Risikobereitschaft generell etwas höher als früher, wer weiss.

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