Zum Inhalt springen

MIL ON künftig 7x24?


weber77

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen

 

Letzte Woche kursierte folgende Nachricht der SDA in den Printmedien.

 

********

Die Armee soll künftig den Luftpolizeidienst auch ausserhalb der normalen Arbeitszeiten sicherstellen. Als Zweitrat hat der Nationalrat am Mittwoch mit 98 gegen 47 Stimmen eine Motion mit diesem Auftrag an den Bundesrat gutgeheissen.

Bern. – In den meisten Ländern Westeuropas werde der Luftpolizeidienst rund um die Uhr sichergestellt, sagte Kommissionssprecher Thomas Hurter (SVP/SH). In der Schweiz sei dies jedoch nur während den Bürozeiten der Fall. Auch hierzulande solle die Luftwaffe aber rund um die Uhr intervenieren können.

 

Der Bundesrat hatte sich nicht gegen den Auftrag gestellt. Er machte aber darauf aufmerksam, dass es etwa fünf Jahre dauern werde, bis die maximale Bereitschaft erreicht sei und der Rund-um-die-Uhr-Einsatz jährlich 15 Millionen Franken Zusatzkosten bringe.

 

Dies ist für die linken Parteien zu teuer. Angesichts von 10 bis 20 Verletzungen des Schweizer Luftraums pro Jahr, sei das übertrieben, sagte Prisca Birrer (SP/LU). Zudem verursache der stärkere Einsatz der Luftwaffe zusätzliche Lärmemissionen. Es gelte vielmehr mit den Nachbarländern zusammenzuarbeiten. (sda)

 

********

 

Dabei habe ich mich gefragt, ob ....

 

... dies bedeutet, dass MIL ON künftig an jedem Tag im Jahr und 24 Stunden aktiv sein wird? >> mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Lufträume

 

... die Freunde der GA künftig vielleicht doch besser SP wählen sollten? ;-)

 

Viele Grüsse,

Stephan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dabei habe ich mich gefragt, ob ....

 

... dies bedeutet, dass MIL ON künftig an jedem Tag im Jahr und 24 Stunden aktiv sein wird? >> mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Lufträume

 

... die Freunde der GA künftig vielleicht doch besser SP wählen sollten? ;-)

 

Viele Grüsse,

Stephan

 

Das wage ich zu bezweifeln.

MIL ON bedeutet momentan, dass militärischer "Alltagsbetrieb" ist.

Um abends um 23.15h oder am Sonntagmorgen einen Eindringling zu identifizieren braucht es kein MIL ON, sondern lediglich einsatzbereite Jets, Piloten und Flughafeninfrastruktur (ATC, Ground crew) auf ready. Das Militär braucht für solche Ausnahmefälle sicherlich nicht die Trainingsräume.

 

Wenn ich schon mal einen "Experten" hier antreffe, darf ich eine Quizfrage stellen?

Bei MIL OFF, daytime bewegst du dich mit deinem Segelflugzeug in der Region Neuenegg. Welche Wolkenabstände gelten für dich?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

OK, da hast du recht. Vielleicht müsste man unterscheiden zwischen den eigentlichen Trainingsräumen in grosser Höhe (also über FL130/Alpen) und den militärischen Flugplätzen. Im Falle einer Intervention sind erstere wohl eher kein Thema.

 

Es geht aber nicht um das Identifizieren, das wird heute mit "PLÜ OHNE" bereits sichergestellt (siehe pdf als Link). Es geht ja darum, dass die sogenannten Interventionsmittel zur Verfügung stehen im Rahmen von "PLÜ MIT". Und da stellt sich die Frage, ob die militärischen Lufträume (vor allem die um die militärischen Flugplätze) auch zu diesen "Interventionsmittel" zählen würden, resp. ob ein "einsatzbereiter Jet" auch ein solcher ist wenn die Lufträume zum Start nicht schnell verfügbar und 100%ig geräumt sind.

 

Zudem

MIL OFF/ON = ausserhalb/innerhalb der Flugbetriebszeiten der Luftwaffe

 

Und da die Armee offenbar mit Einsätzen rechnet, also die möglichen Flugbetriebszeiten ausgedehnt werden, würden doch konsequenterweise auch die MIL ON Zeiten erweitert werden müssen.

 

Wie auch immer, bin mal gespannt ob das politisch durch- und weiterkommt bei den aktuellen Diskussionen zur Luftwaffe, Lärmschutzdebatte, etc. pp. usw.

 

http://www.vbs.admin.ch/internet/vbs/de/home/documentation/publication/factsheet/factsheet_v/factsheet_lw.parsys.44874.downloadList.73781.DownloadFile.tmp/faktenblattlwpolizeidienstd.pdf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was witzig ist:

Einer der angegebenen Gründe für diese 'PLü mit' ist eine Reaktion auf ein ziviles Flugzeug mit 'lost com'. Dieser Fall ist auch um ein Vielfaches häufiger als die zweite Situation (unerklärliches Abweichen vom Flugweg), welche als weiterer Grund für diese Änderung angegeben wird.

In der Praxis hat das bis jetzt meiner Erfahrung nach auch während der Militärflugzeiten noch nie geklappt - anscheinend stand nie ein Flugzeug zur Verfügung, wenn man die mil. Einsatzzentrale über so einen Fall informierte.

In den von mir erlebten Fällen wurde bis jetzt immer die Schweiz ohne Reaktion seitens des Militärs überflogen. Spätestens 5NM nach der Schweiz-Frankreich Grenze hatte der betroffene Airliner einen französischen Jet neben sich und innerhalb kürzester Zeit war der Kontakt hergestellt.

 

Jetzt frage ich mich: Wenn zu Zeiten, wo die Flugzeuge einsatzbereit und häufig schon in der Luft wären der Wille für eine Reaktion fehlt (auf keinen Fall eine Luftkampfübung abbrechen, um einen Einsatz zu fliegen, für den es die Luftwaffe u.A. gibt) habe ich so meine Zweifel, dass dann um 2 Uhr Morgens eine Reaktion seitens der Luftwaffe zu erwarten ist.

 

Zum Thema Luftraum: die Militärlotsen sind sehr wohl fähig, ein Flugzeug um den zivilen Verkehr herum zu leiten - insbesondere wenn das 'Target' des Militärjets eh auf zivilen Luftstrassen fliegt. Ich sehe daher keinen Grund, wieso plötzlich wegen einer 'plü mit' die Lufträume beansprucht werden sollten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@weber77

Die 2 F-18 werden in Payerne stationiert sein (Ausweichflugplatz Genf). Wie es während der Pistensperre im Sommer aussieht, weiss ich nicht. Vielleicht in Meiringen, weil es dort in Zukunft auch HX24 gilt (wie in PAY, EMM, DUB). Allerdings ist dort im Sommer 2 monatelang auch kein Flugbetrieb.

 

Wie auch immer, bin mal gespannt ob das politisch durch- und weiterkommt bei den aktuellen Diskussionen zur Luftwaffe, Lärmschutzdebatte, etc. pp. usw.

 

Das wurde so vom Parlament beschlossen und wird jetzt auch durchgeführt werden. Meiner Meinung nach ist das ein längst fälliger Schritt. Ich fand es noch nie glaubwürdig, dass das VBS mit Luftpolizei argumentiert, es aber gar nicht konsequent durchzieht. Jedes Land in Europa hat eine solche QRA (QuickRangeAlert). Ich habe mal gehört, dass Frankreich bis zu 6 Mirages für solche Einsätze bereitstellt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gut, dann konnten wir das hier ja weitgehend klären. Danke euch für die Infos.

 

Bis dieses "PLÜ MIT" umgesetzt ist werden wohl sowieso viele, vielleicht sogar alle militärischen HO-CTRs und HO-TMAs auf HX umgestellt sein. Dies entspricht ja der aktuellen Stossrichtung:

 

Siehe Seite 3 "ANPASSUNG LUFTRAUMSTRUKTUR 2011":

http://www.skyguide.ch/en/AIMServices/Aic/AICDokumente/AIC_B_009_2010_E.pdf

 

>> Also wird z.B. Meiringen ab 2011 nicht H24 sondern HX gesetzt sein. Hoffentlich bleibt das dann auch mit "PLÜ MIT" noch so. Und da zu HX-Lufträumen im DABS nix publiziert wird gibts dann halt ein paar Abfragen über Funk mehr vor dem Durchflug. Nicht weiter schlimm...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...