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FSX Von den Ski- in die Badeferien: Samedan - St. Maarten mit der Citation X (75x1000)


Tis

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Hoi zäme,

 

nachdem ich nun mehrere Jahre lang keinen wirklichen Flusi-PC mehr hatte, bin ich nun wieder etwas in die Materie eingestiegen. Natürlich hat es mich gleich auch wieder gepackt, einen kleinen Screenshot-Bericht zu verfassen – wie in den guten alten Zeiten :D

 

Wie damals üblich, sind die Bilder nahezu unbearbeitet – ab und zu konnte ich meinen Spotter-Workflow (Helligkeit/Kontrast/Sättigung) dann aber doch nicht im Zaum halten. Anyway – here we go!

 

 

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Immerhin neun Tage hatte er diesmal gebraucht, bis der Anruf aus dem „Badrutt’s Palace“ kam. „In 90 Minuten will ich in der Luft sein. Ihr wisst, was zu tun ist.“ Ja, was zu tun war, wussten die Piloten John und Jack ganz genau. Sobald ihr Boss Ray Miller am Telefon war, musste es schnell gehen.

 

Ray Miller ist schliesslich nicht irgendjemand. Nein, Ray Miller ist der Vorsitzende der grössten Seafood-Produktionsanlage Nordamerikas. Dort oben, im entferntesten Winkel Alaskas, wird es ihm im Winter jedoch schnell zu dunkel. Und so flieht er gerne in andere Teile der Welt. Der Skiurlaub in St. Moritz hat schon seit Jahren einen festen Platz in seinem Kalender. Doch Ray Miller ist berühmt für seine Stimmungsschwankungen. Plötzlich hat er genug vom Schnee, und will dann schnellstmöglich zu seiner Villa auf St. Barths in der Karibik gebracht werden. Das einzig unsichere ist jeweils, wann genau sein Anruf kommen würde. Nun war es also wieder soweit.

 

Für diesen Tag X hatten die Piloten John und Jack bereits alles vorbereitet. Die Koffer waren gepackt, und ein ansehnlicher Stapel Flug-Unterlagen lag bereit. Zuoberst das Handout für ihren schwerreichen Passagier und seine Gemahlin. Der Flug sollte von Samaden nach St. Maarten führen – mit einem Tankstopp auf den Azoren.

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Diesen unnötigen Zwischenstopp hatte sich Ray Miller selber eingebrockt. Als er sich einen Businessjet kaufte, musste es natürlich wieder der schnellste der Welt sein. Gewiss, die Citation X ist ein toller Flieger, und Mach 0.92 macht kräftig Laune – nur schafft es das Ding leider nicht nonstop über den Atlantik. Da nützte auch Ray Millers alljährliches Wettern über diese „dummen Affeninseln“ nichts – er musste dort wohl oder übel runter.

 

Mittlerweile waren John und Jack auf dem Vorfeld des Flughafens Samedan angekommen. Während die ersten Bergspitzen schon in den Genuss wärmender Sonnenstrahlen kamen, befand sich das Flugfeld noch im frühmorgendlichen Tiefkühlzustand. Immerhin – die total in Gold gehaltene Cessna Citation X mit der Registration N426CM (C und M stehen übrigens für die Initialen von Rays Frau Claire) stand noch genauso auf dem Vorfeld, wie sie die beiden vor neun Tagen abgestellt hatten.

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Schnell machten sie sich auf ins Cockpit. Ein Wunder, dass keine Eiszapfen vom Steuerhorn hingen, so bitterkalt war es!

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Also machten sich John und Jack in Windeseile daran, der Maschine ordentlich einzuheizen. Jack hatte bereits die APU gestartet, und diese meldete nun „Ready to Load“.

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Kaum war dies erledigt, fuhr auch schon der Rolls Royce des „Badrutt Palace“ vor ihrem Flieger vor, und der Chef sowie seine Gattin stiegen aus. Ray Miller war kein Mann der grossen Worte, schon gar nicht am frühen Morgen. „Flores, Sir?“ fragte ihn Jack behutsam, in der Hoffnung, die Antwort würde „nein“ lauten. Doch ein kurzes Nicken seines Chefs bestätigte seine Befürchtung. Also mal wieder via Flores.

 

Flores ist eine der Azoren-Inseln, und ihrem Chef offenbar als einzige ans Herz gewachsen. Er sagt, er möge das Fischrestaurant am Hafen dort – und mit Fisch kennt sich Miller ja immerhin aus wie kein zweiter.

Vielleicht wählte Miller die Insel aber auch immer nur als Ort für den Tankstopp, um seine Piloten herauszufordern. Denn so schön die Insel ist – ihre Piste ist eine der kürzeren im Gebiet und bringt seine Crew stets ins Schwitzen. Zudem ist Flores die am weitesten von Europa entfernte Insel der Gruppe – daher schafft es die Citation X im unwirtschaftlichen aber schnellen „High Speed Cruise“ nur selten bis dorthin.

 

Aber was soll’s. So zückte Jack aus seinem Bündel an Papieren den in den Tagen zuvor in weiser Voraussicht bereits fixfertig aus-berechneten Flugplan von Samedan nach Flores.

Zwei Piloten und zwei Passagiere an Bord, dazu 280 Pfund an Koffern und Skiausrüstung. Ergibt ein Zero Fuel Weight von 21'808 Pfund. Etwas Sorge machte Jack die für den Januar ungewöhnlich hohe Temperatur von +2 Grad Celsius. Bei den jetzigen Verhältnissen konnte er ein Volltanken der Maschine gerade noch verantworten – doch sollte es noch ein wenig wärmer werden, würde die Höhe und die kurze Piste von Samedan ihnen auch da einen Strich durch die Rechnung machen. Also war Beeilung angesagt, um die morgendliche Kälte nutzen zu können!

 

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John war derweil am Wettercomputer und hat sich die Vorhersagen für den Flug nach Flores ausgedruckt. Die Route führt von Samedan nach Westen zum Punkt VADAR, wo die Maschine ins Luftstrassen-Netz einfliegen wird. Dann geht’s dem Genfersee entlang, später über Lyon, Toulouse und die Pyrenäen hinweg nach Spanien. In der Region von Porto wird das Festland verlassen und Kurs auf die Azoren genommen. Alternate ist der Airport von Horta, welcher immerhin 120 Seemeilen von unserem Ziel entfernt liegt.

 

Ganz Europa befindet sich unter einer winterlichen Wolkendecke. In Samedan weht ein böiger Wind aus allen Richtungen mit bis zu 19 Knoten. Flores meldet relativ gutes Wetter und immerhin 16 Grad Celsius.

 

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Natürlich hat Ray Miller den schnellsten Bizjet der Welt nicht umsonst gekauft – alles unter Mach 0.90 kommt ihm nicht in die Tüte. Leider aber reduziert sich die Reichweite der Citation X bei diesem „High Speed Cruise“ auf beinahe die Hälfte vom „Long Range Cruise“ – und das knapp 2000nm entfernte Flores liegt bei null Wind nur noch knapp innerhalb der Highspeed-Range.

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Am schnellsten ist die „X“ auf FL330 (rot) – doch da sie durchschnittlich etwa 30 Knoten Gegenwind erwarteten, entschieden sich die Piloten für FL380. Dort ist die Maschine nur unwesentlich langsamer, dafür spart man pro Flugstunde ca. 440 Pfund Sprit (blau). Bei den berechneten über drei Stunden macht das doch einen Unterschied, und bringt das nötige Polster, um es legal bis nach Flores zu schaffen.

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So, fertig mit den trockenen Berechnungen, es wird geflogen! Während Ray Miller noch ein Abschiedsfoto schiesst…

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…sind die Piloten Jack und John mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Auch das FMC bestätigt: Samedans Pistenlänge von 5‘905ft reicht gerade eben so aus – derweil werden die V-Speeds via Nav Display aufs PFD übertragen.

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Nun ist alles bereit, die Triebwerke können gestartet werden. Ein simpler Knopfdruck genügt, und nach Nr. 2 erwacht auch Engine Nr. 1 zum Leben.

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Los geht’s, die goldene Maschine verlässt ihren Standplatz auf dem Snow Parking

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Nur wenige Minuten später holt die elegante Maschine Anlauf und erhebt sich etwas widerwillig in den kühlen Morgenhimmel

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Bye bye St. Moritz, bis im nächsten Jahr!

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Die Citation scheint so früh morgens noch nicht so richtig in die Gänge zu kommen – natürlich sind aber die volle Beladung und die Höhenluft Schuld. Der Steigflug ist in den ersten Minuten eine gemächliche Angelegenheit und beschert den Insassen einen längeren Sightseeing-Flug durchs Engadin

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Schliesslich wurde genügend Höhe erreicht, die Piloten können nach rechts abdrehen und ihren Kurs Richtung Westen aufnehmen. Bye bye Engadin!

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Auch der wohlhabende Passagier geniesst den Ausblick auf die Alpen

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Derweil kommt schon der Top of Climb in Reichweite. Das FMC rechnet noch mit sechs Minuten im Steigflug, auch auf dem vertikalen Display des ND ist die Reiseflughöhe bereits in Sicht

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Beim Eindrehen auf den Airway ist FL380 bereits erreicht, und die Citation X tut, was sie am besten kann: Beschleunigen auf Mach 0.90!

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Über dem Genfersee gibt’s einen letzten Blick auf die Schweiz…

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…danach folgt ein ereignisloser Flug über ein bedecktes Westeuropa. Ray Miller lässt schon mal die Korken knallen und informiert sich am Bildschirm über die neusten Handelspreise für Shrimps und Muscheln

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Die Citation X kommt gut voran und verlässt schliesslich unweit von Porto das gute alte Europa

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Auch die Stunde über dem Wasser verläuft unspektakulär. Schon sind die ersten Azoren-Inseln erreicht und der Sinkflug steht unmittelbar bevor - das abgelegene Flores ist aber wie erkennbar noch ein Stückchen entfernt

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Das Wetterupdate von Flores birgt wenig Neues: LPFL 151100Z VRB05KT 9999 SCT020 16/09 Q1010. Ein wunderbarer Tag zum Fliegen also. Die Piloten bekommen die Piste 36 zugesprochen, auch der erfragte Sichtanflug wird ohne Umstände genehmigt. Schon kommt Flores in Sicht

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Wenige Minuten später befindet sich die Maschine bereits im Endanflug der Ostküste der Insel entlang

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Die Piste fest im Visier! Ihre Lage auf einem Felsplateau macht die Sache nicht einfach und sorgt auch für eigenwillige Windverhältnisse. Aber Ray Miller will nunmal hierhin, und der Kunde ist bekanntlich König

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Wenige Sekunden vor der Landung…

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…überfliegt die Gold-Cessna die Klippen…

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…und setzt kurz später auf

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Schnell wurde die Maschine auf dem winzigen Vorfeld geparkt, genau beobachtet vom Tower aus

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Netterweise bietet das FMC eine schöne Zusammenstellung der Flugdaten fürs Debriefing. Die Flugzeit hat mit 4h13min etwas mehr betragen als geplant. Dafür zeichnete sich der Gegenwind verantwortlich, wie der Vergleich von Geschwindigkeit gegenüber der Luft (TAS von 489) und gegenüber dem Boden (GS nur 469) zeigt. Immerhin: Dank dem höheren Flug-Level wurden trotzdem statt den geplanten 11‘200lbs nur 10‘941lbs an Treibstoff verbraucht…

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Ray Miller scheint heute ausserordentlich gut gelaunt zu sein. Nicht nur hat er während des Debriefings selbständig ein Taxi bestellt, sogar zum Mittagessen in seiner geliebten Taverne „da João“ unten am Hafen lädt er seine Piloten ein.

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Noch während des Essens kommt Ray Miller mit einem lokalen Fischer ins Gespräch. Dieser erzählt ihm vom Fang der letzten Tage, welcher leider aufgrund eines Defekts des Transportschiffes nicht nach Europa exportiert werden konnte und noch immer am Hafen herumsteht.

Ray Miller ist stets Feuer und Flamme für frischen Fisch – so zückt er einige Hundert-Euro-Scheine aus dem Jackett, übergibt sie dem Fischer, und meint zu Jack und John: „Der Fisch kommt mit.“

Na wunderbar. Als ob die Piste in Flores nicht ohnehin schon kurz genug wäre, kommen nun noch 430 Kilogramm Fisch dazu…

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Aber wenn Ray Miller sagt, dass der Fisch mitfliegt, gilt es dafür auch einen Weg zu finden. Das Wort „unmöglich“ mag er nämlich ganz und gar nicht – dann kommt wieder die Geschichte, wie er als junger Schiffbrüchiger drei Wochen lang auf einer einsamen Insel vor Alaska nur von einer Packung Chips überlebt hatte. Und diese Geschichte kennen Jack und John nach etlichen Jahren im Dienst von Miller zur Genüge.

 

Das Problem ist die kurze Startbahn von Flores. Die knapp 4‘600 Fuss reichen nur, um die Maschine mit höchstens 32‘700 Pfund zu beladen. Beim neuen ZFW – Fisch sei Dank – von 22‘756 Pfund lässt das nur noch Raum für weniger als 10‘000 Pfund Kerosin statt den maximal möglichen 13‘000.

 

Nach einiger Rechnerei ist klar: Das andere Ass der Citation X kommt zum Zug – sie kann nämlich nicht nur schnell, sondern auch hoch. Die Dienstgipfelhöhe liegt bei 51‘000 Fuss – dort ist sie zwar nicht mehr ganz so schnell, liefert dafür traumhafte Verbrauchswerte. Ganz so hoch kommt sie derart schwer beladen zwar nicht; erst FL430 und danach FL470 liegen aber drin, und so sollte sie die gut 2100 Seemeilen bis nach St. Maarten schaffen. Auch wenn Ray Miller von der Aussicht auf ein Dahindümpeln mit normalsterblichen Mach .82 ganz und gar nicht begeistert sein wird.

 

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Die Strecke ist diesmal schnell erzählt: Es geht via einem Random Track nach Südwesten, danach geht’s via der Luftstrasse A516 direkt zum Punkt MNOLO vor St. Maarten. Es bläst ein beträchtlicher Gegenwind von bis zu 50 Knoten.

 

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Das FMC bestätigt abermals die Berechnungen. Trotz der zahlreichen Fischboxen – in der Kabine verstaut und daher als Passagiere geführt – liegt die erforderliche Startstrecke abermals knapp unter der verfügbaren Pistenlänge. Wunderbar!

 

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Aufgrund des ganzen Fisch-Theaters verzögert sich zwar der Abflug ein Bisschen – doch nach weniger als zwei Stunden Aufenthalt werden die Parkbremsen wieder gelöst und der Flug über den Atlantik fortgeführt.

 

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Ja – nach dieser grosszügigen Spende an die lokalen Fischer ist etwas Winken zum Abschied also wirklich das Mindeste!

 

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Jeder Zentimeter der Piste wird ausgenutzt…

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…und so hebt die Maschine – nach einer halben Ewigkeit zwar – auch im legalen Bereich ab.

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Gear up, und tschüss!

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Während des Aufenthaltes hat sich die Bewölkung etwas intensiviert, und so verschwindet Flores bald weit unten in den Wolken

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Voll beladen kann Millers Cessna dank den neuartigen Winglets direkt auf FL450 statt nur FL430 steigen. Da diese Flugfläche jedoch nur für Flüge nach Osten vorgesehen ist, stehen nur die Levels 430 und 470 zur Verfügung. Für FL470 ist die Maschine anfangs noch nicht ganz leicht genug, weshalb ein halbstündiger Zwischenstopp im unteren Stockwerk eingebaut wird. Doch dann geht’s hinauf in höhere Sphären!

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Hier lässt es sich – trotz Fischgestank in der Kabine – leben! Hoch über den Wolken, wo das Blau des Himmels am schönsten ist!

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Nach knappen vier Stunden über dem schier endlosen Atlantik wird der Sinkflug eingeleitet, und endlich kommt auch Land in Sicht: Direkt vor der Flügelkante die Insel Anguilla, links neben ihr bereits St. Maarten!

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St. Maarten meldet traumhaftes Karibikwetter: Wind aus Südosten mit 10 Knoten, vereinzelte Wolken und wunderbare 28 Grad. Und so gibt’s für alle an Bord schon bald einen Blick auf St. Maarten in seiner ganzen Pracht zu geniessen!

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Doch der Flug platzt mitten in die samstägliche Nachmittags-Inboundwelle hinein, weshalb ihn der Controller lange oben behält und ihn via dem weiter entfernten Punkt ILORA in den Anflug lotsen möchte. So oder so, am Ende wartet der bekannte VORDME-Anflug auf die Piste 10.

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Schliesslich wurde genügend Abstand zum Vordermann aufgebaut, und die Piloten dürfen auf den Final eindrehen. Die Autopilot-Quelle wird von FMS zurück auf NAV geschaltet, in beiden NAV-Empfängern das PJM-VOR auf 113.0 gerastet und der Kurs von 096 Grad eingestellt. Und schon bringt einem der Autopilot zielgenau – wenn auch noch beinahe 20 Meilen entfernt – auf den Anflugkurs

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Die Maho Bay ist schon fest im Blick, als sich die vorher gelandete Delta Boeing 757 endlich von der Piste bequemt und die Cessna freie Bahn hat. „November Charlie Mike, Wind 120 at 10, runway 10, cleared to land. Vacate expeditiously please”. Jaja, klar, hintendran folgt eng gestaffelt der nächste Kandidat

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Es geht vorbei am Royal Islander Club und dem Sonesta-Hotel im Hintergrund…

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…und schliesslich über den berühmten Maho Beach. Hach, diese Farben!

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Klar jubeln die Badegäste der toll bemalten, schnittigen Cessna zu – wie oft dieses Pärchen wohl schon den Weg in Screenshot-Berichte gefunden hat? ;-)

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Touchdown!

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Schliesslich kommt die Cessna nach knapp unter fünf Stunden Flug auf der Parkposition an – etwas zurück in der Zeit, und auch vom Fuel wurde leicht mehr verbraucht als berechnet. Und so erblicken die Skier elf Stunden, nachdem sie verladen wurden, an einem überaus ungewohnten Ort auf dieser Welt wieder Tageslicht!

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Währenddessen nimmt das geschäftige Treiben am nahegelegenen Holding Point der Piste 10 kein Ende. Die US Airways bringt Touristen ins kühle Washington D.C., die American ATR hüpft zurück zu ihrer Basis auf San Juan.

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Für Jack und John ist der Arbeitstag damit zwar beendet, trotzdem geht das Fliegen weiter!

Zuerst geht’s auf die Nachbarinsel Saba mit ihren traumhaften Tauchgebieten. Dort wird Rays Frau Claire zurückgelassen um dem Unterwassersport zu frönen, während ihr Gatte eine Insel weiter nach St. Barths fliegt.

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Während der Mittagspause auf Flores wurde mit einem Anruf bereits eine Maschine der lokalen Fluggesellschaft Winair vorausreserviert, und so werden die Ankömmlinge bereits von dieser Twin Otter erwartet

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Die Winair-Piloten hatten nicht wirklich Freude an der überraschenden Fischladung, und meinten erst auch, das fände niemals alles in der Twin Otter Platz. Einige markige Worte von Ray Miller sowie eine Geschichte von einer gewissen einsamen Insel in Alaska später war der Widerstand jedoch gebrochen, und bald darauf war die Twin Otter mitten im Feld der Grossen zum Abflug bereit.

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Als sich die American 757 vor ihr in Richtung New York in die Lüfte schwingt, steht sie schon startbereit in Position

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Ab geht die Post!

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Durch die offene Cockpittür gibt’s auch für die nun in der Kabine platzierten Cessna-Piloten einen guten Blick nach vorne. Die Twin Otter ist auf der Reiseflughöhe von 2‘000 Fuss angekommen, und die Leistung wurde zurückgenommen: Torque Press 40 und Prop RPM von 75% des Maximalwertes (2200RPM) gelten als die Standardwerte für den Cruise.

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Nach zehn Minuten hat sich schon die erste Destination, die Vulkaninsel Saba, in ihrer ganzen schroffen Pracht vor den Cockpitfenstern aufgebaut. Wo auf dieser steilen kleinen Insel ein Flugfeld Platz findet? Genau, auf dem einzigen flachen Areal der Insel, dem „Flat Point“, hier links.

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Viel Raum bleibt allerdings auch da nicht, und so ist die Piste mit 396 Metern die kürzeste der Welt mit regelmässigem Linien-Flugbetrieb! Die Twin Otter-Piloten bereiten ihre Maschine auf den STOL-Anflug vor: Nach Passieren von 85 Knoten werden die Klappen weiter bis auf 40 Grad ausgefahren, was Anfluggeschwindigkeiten wie in einem Kleinflugzeug erlaubt.

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Den Klippen entlang wird Kurs auf den spektakulär gelegenen natürlichen „Flugzeugträger“ genommen!

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Doch das alles ist kein grosses Problem für die Twin Otter. Aufsetzen mit 60 Knoten, kurz den Umkehrschub reinhauen, und nach wenigen Sekunden steht die Maschine. Die Piloten erwischen sogar den Taxiway nach zwei Dritteln der Piste und können ohne Backtrack vors Terminal rollen. Im Hintergrund thront derweil Mount Scenery, mit 877 Metern der höchste Berg des Königreichs der Niederlande!

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Für den dreiminütigen Zwischenstopp wird nur der linke Prop kurz gestoppt, Claire Miller mitsamt Koffer abgesetzt, und schon geht’s wieder los.

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Die Piste ist nicht lang, aber lang genug für einen Flieger vom Format der Twin Otter!

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Saba und sein Wolkengenerator namens Mount Scenery wird zurückgelassen…

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…und Kurs auf die nächste Destination gesetzt: St. Barthélemy, die VIP-Insel schlechthin und auch Ziel vieler Planespotter

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Nach wenigen Minuten haben die Winair-Piloten ihre Maschine bereits im Final positioniert – doch die geschäftige Konkurrenz von St. Barths Commuter scheffelt mit ihren Grand Caravans fleissig Touristen aus St. Maarten her, und ist ihnen im Final zuvorgekommen. So muss halt selbst Ray Miller noch eine Ehrenrunde drehen…

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Wenig später ist es dann aber soweit: Die Maschine passiert den idyllisch gelegenen Ort Gustavia…

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…und findet sich kurze Zeit später im steilen Endanflug wieder!

Bei der Twin Otter bleiben - im Gegensatz zu zahlreichen anderen Turboprops - die Autofeather übrigens bei der Landung auf OFF.

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Ganz so knapp wie das aus dem Cockpit ausschaut war’s aber gar nicht – 1-2 Meter trennten das Fahrwerk noch von den Köpfen der Schaulustigen! :D

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Aaachtung, jetzt geht’s abwärts!

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Doch auch dies ist für die geübten Winair-Piloten kein Prolem: Zielsicher halten sie die Maschine 1-2 Meter über dem abschüssigen Terrain, fangen sie kurz vor der Piste ab – und kommen noch vor der Hälfte der Runway zum Stehen!

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Welcome to St. Barths, Mr. Miller! Nach 12 Stunden auf Achse ist er um 15 Uhr Lokalzeit in seinem neuen Feriendomizil eingetroffen – genau rechtzeitig für die Dinner-Party in seiner Villa. Job well done!

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Nur für die zwei Piloten Jack und John hat’s auf dem empfindlich teuren St. Barths keinen Platz – und sowieso: Niemand verbringt freiwillig mehrere freie Tage auf der gleichen kleinen Insel wie Ray Miller! Und so geht’s für die beiden Cessna-Piloten heute ein letztes Mal in die Luft…zurück nach St. Maarten!

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Verwendete Addons:

- FSX (DX10-Preview)

- Citation X: Eaglesoft Citation X 2.0 (Payware)

- Twin Otter: Aerosoft Twin Otter (Payware)

- Schweiz: CH Pro X (Payware)

- Samedan: Kleinflugplätze der Schweiz (Payware)

- Flores: Let’s Fly Association, bspw. via flightsim.com (Freeware)

- Antillen: FlyTampa TNCM Complete Package (Payware)

- Aussehen: REX

- Wetter und Flugkarte: Active Sky X

- Traffic: UT2 (:001: ; aber als einziges mit durchgehend DX10-kompatiblen Fliegern)

 

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So, ich hoffe, dem einen oder anderen habe dieser „old fashion“-Report gefallen, oder vielleicht jemanden zu einem ähnlichen Berichtlein inspiriert :)

Ich stehe mit dem Sichtenkonzept des FSX noch etwas auf Kriegsfuss (vermisse die alte Towersicht und die Sichtoptionen!), und habe vor allem bei weit vom Flieger entfernten Blickpunkten starke Treppeneffekte festgestellt. Muss mich mal noch ans Finetuning wagen...:D

 

 

Grüessli und merci fürs Reinschauen!

 

Tis

 

P.S. Und von den letzten drei Inseln gibt’s ja bald auch noch was aus der Realität von mir zu sehen – auch wenn ich keine goldene Cessna bieten kann…:)

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Hallo Tis

 

Wie merkt man dass man einen grossartigen Bericht vor sich hat?

Genau: Das iPhone hat Mühe um ihn anzuzeigen.... Zum Glück!

Denn auf dem iPhone kommt diese End-Geile Grafik nicht zur Geltung.

Und dann noch eine vollständige Geschichte dahinter...

Wahnsinn!

Danke dafür

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Wie merkt man dass man einen grossartigen Bericht vor sich hat?

 

Lies nächstes Mal vorher den Namen des Autors, das geht schneller und sagt dasselbe :D

 

Genial einmal mehr, Tis. Nur auf den Bericht über die Realität freue ich mich noch etwas mehr ;)

 

Danke!

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Yep, endlich mal wieder eine richtig gute Geschichte, ohne diesen mittlerweile obligatorischen "ein Passagier hat dann dieses Bild aufgenommen..." !

 

Danke Tis!

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Tis hat mal wieder alles richtig gemacht - und dabei sogar noch meinen Lieblingsbizzie aus dem Hangar geholt, ja was will man denn da mehr... :)

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Richtig toller Bericht, schade kriegen wir hier nicht öfters solche zu lesen. Danke auf alle Fälle für deine Mühe. :)

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Also die Pics sind SUPER und die Szenerien auch.:):008: Doch nun ist ein Problem aufgetaucht die Szenerien haben mich gepakt aber ich finde das Antillen: FlyTampa TNCM Complete Package (Payware) nicht:004:

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Hoi zäme,

 

vielen Dank für eure positiven Feedbacks!

 

Yep, endlich mal wieder eine richtig gute Geschichte, ohne diesen mittlerweile obligatorischen "ein Passagier hat dann dieses Bild aufgenommen..." !

 

Haha - ich muss zugeben, dass ich auch ein paarmal in Versuchung geraten war (und immerhin hat sich ja Ray Miller in LSZS fotografisch betätigt). Ich konnte mir aber einfach nicht ausmalen, wem ich denn die Aussenshots auf FL470 hätte zurechnen sollen...

 

Doch nun ist ein Problem aufgetaucht die Szenerien haben mich gepakt aber ich finde das Antillen: FlyTampa TNCM Complete Package (Payware) nicht

 

Auf der FlyTampa-Seite kannst du entweder nur TNCM alleine kaufen, oder du kaufst das TNCM-Package, bei welchem Saba und St. Barths auch mit dabei sind. Preisunterschied: 8 Euro.

http://www.flytampa.org/order_tncm.html

 

 

Grüessli,

Tis

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