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Triebwerksausfall beim schweben in niedriger Höhe


Gast

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Salü zusammen,

 

was mich gerade beschäftigt ist ein Triebwerksausfall beim Heli im Schwebeflug in niedriger Höhe ( 30 oder 40 M über Ground). Für Autorotation ist es ja dann zu spät (zuwenig Höhe und keine Speed). Gibt es da noch Trick um halbwegs sicher zu Erde zu kommen oder heißt es dann einfach nur noch Beten :009::007:

 

Ich habe mal was gelesen, bin mir aber net sicher ob das stimmt oder ich das richtig aufgefasst habe: Und zwar soll man in diesem Fall den Pitch voll anziehen, dadurch den Anstellwinkel der Blätter vergrößern und so die ganze Fuhre abbremsen und dadurch den Heli halbwegs sanft landen zu können. Stimmt das??? Oder gibts da keinen "Trick" mehr.

 

Vielen dank schonmal

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Hallo Andre,

 

bei einem Schwebeflug 30 oder 40 m über Grund spricht man nicht von einem Schwebflug in niedriger Höhe. Wer in 30 bis 40 m Höhe schwebt befindet sich in der dead man's curve. D.h. mit einem Single engine Hubschrauber schwebt man grundsätzlich nicht in dieser Höhe. Die Autorotation in niedriger Schwebeflughöhe wird tatsächlich mit Ziehen des Pitches k u r z vor dem Aufsetzen beendet.

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Hallo Andreas, hallo Andre,

 

die DeadMansCurve ist für den 0815 Piloten oder den trainierten Affen, von dem die Fluglehrer immer behaupten, der könne es auch lernen, der braucht nur länger ;-)

Wenn man nur so rumfliegt und von Störungen überrascht wird und die Schrecksekunde braucht, bevor man reagiert, sollt man sich natürlich auch außerhalb der DMC aufhalten.

Wenn man mit fähigen Fluglehrern trainiert oder entsprechende Erfahrungen hat, dann kann man sich durchaus in der DMC aufhalten und bei einem Triebwerksausfall immer noch landen und im Regelfall sogar den Hubi - nach der Triebwerksreperatur - benutzen.

Fangen wir mal im normalen Schwebeflug an - wenn da das Triebwerk ausgeht, sitzt der Hubi in der Regel schon am Boden, bevor man richtig mitbekommen hat was los ist.

Aus 5 bis 6 Fuß Höhe machen das auch die meißten Maschinen problemlos mit.

Bei 30 bis 40 Metern Höhe muss man verflucht schnell reagieren - sprich darauf vorbereitet sein, sonst ist die Rotordrehzahl in der Nähe des Bodens schon so weit abgekocht, das ein abpitchen kaum noch Effekt hat.

Schafft man es die Drehzahl halbwegs zu halten, gibt es eine Chance den Landestoß abzufangen.

Natürlich auch alles abhägig von der Maschine - ne Bell 206 mit ordentlich Masse in den Blättern bietet mehr Überlebenschance wie ne R22 oder R44...

 

Gruß Udo

Flying Bull

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Eine Ikone in der Schweiz soll sogar schon mit einem Betonkübel autorotiert sein.

Er wollte nicht klinken, da ja der Kübel auch Geld kostet :)

 

 

Udo, danke für Deine Erläuterung.

 

gruess Consti

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Jetrangerpapst

Diese Legende heisst wohl Bernd Van Doornick.Ich kann mir keinen anderen Piloten vorstellen, der solch ein Kunststück fertigbringen würde.

Also ein Triebwerkausfall ist, egal mit welcher Maschine keine schöne Sache, auch dann, wenn man Fahrt hat und sich ausserhalb der DMC befindet.Denn eines ist klar, eine sichere Autorotation ist noch keine sichere Landung und man hat nur eine Chance.Fehlertoleranz null.Der Grat zwischen "gerade nochmal gutgegangen" und einem Unfall kann in so einem Fall sehr sehr schmal sein.Sprich, es gehört auch eine Portion Glück dazu.Es sagt sich so leicht "dann autorotiert man halt".Ich persönlich glaube eigentlich, dass man in so einam Fall ANGST kriegt.Die erfahrenen Piloten vielleicht etwas weniger als der PPL Pilot mit 100 Stunden, aber sowas ist immer eine Schrecksituation, machen wir und nix vor...

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....ja die Sache mit der Angst, da hast du natürlich recht. Wobei gerade die Angst in einer solchen Situation fatal wäre, denn sie lähmt einen schließlich und man verliert dadurch kostbare Zeit. Ich weiß nicht, inwiefern man in einer Pilotenausbildung auch psychisch auf so etwas vorbereitet wird?!

 

Es hilft wohl nur immer üben, üben, üben und schon mental immer auf so etwas vorbereitet zu sein......

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Jetrangerpapst

Es ist schwierig zu beurteilen, wie man in solch einer Situation die Angst unter Kontrolle halten kann.Da in der Schweiz keine scharfen Autorotationen geübt werden dürfen(was ich richtig finde), kann man diese Situation auch nicht 1:1 üben.Bei einer Autorotationsübung hat man immer noch im Hinterkopf, dass da ja die Turbine noch im Leerlauf weiterläuft,was im Notfall noch ein aufpitchen und eine Sichere Landung möglich macht.Auch bei einer Autorotationsübung kann so manches schiefgehen.Man muss nur beim flaren etwas zu tief sein und das Heck ist ab, , oder es kann ein Blatt ins Heck schlagen

oder oder oder.Natürlich ist es richtig, wenn man sagt "man muss halt aufpassen".Allerdings darf man einfach auch nicht vergessen, dass wir Menschen sind und sowas sekundenschnell gehen kann.Was mich immer nervt, sind die selbst ernannten Experten, die dann sagen "der hätte doch""der müsste doch" wenn mal was passiert ist.

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In der Ausbildung wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass bei einem Drehzahlabfall des Rotors (muss ja nicht immer ein Engine-Out sein) sofort richtig reagiert wird.

In den meisten Helis wird ein Drehzahlabfall durch einen ziemlich penetranten Warntorn angezeigt. In der Ausbildung wird man regelrecht darauf gedrillt, bei diesem Warnton sofort eine Autorotation einzuleiten. Dies geschieht dann schon fast unterbewusst, so dass man schon in einer Autorotation ist, bevor man überhaupt angst bekommen kann.

Natürlich ist das mein Meinung und Sicht der Dinge. Glücklicherweise hatte ich noch nie einen Engine-Out oder einen nicht-übungsbedingten Drehzahlabfall, und kann daher nicht mit Sicherheit sagen, wie ich mich in einer realen Situation verhalten würde.

 

Scharfe Autorotationen sind eigentlich so weit auch nicht notwendig. Da die Helis in der Schweiz sehr gut gewartet sind, und die Piloten sich meist seriös vorbereiten und genug Treibstoff mitnehmen, sind Triebwerksausfälle so selten, dass es sich schlichtweg nicht lohnt, das Risiko einzugehen, den Heli bei einer scharfen Autorotationsübung zu zerlegen.

Wenn dann doch mal eine Autorotation fällig wird, und der Pilot macht alles so wie er es gelernt hat (mit ausnahme des Aufsetzens), zerlegt er möglicherweise den Heli, aber er und Passagiere würden den Vorfall überleben.

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Interessant. Also funktioniert ne Autorotation auch in geringer Höhe -wenn man blitzschnell reagiert und drauf vorbereitet ist - :007::cool:

 

Danke...

Das würde ich so nicht sagen. Der Begriff "Autorotation" bedeutet ja eigentlich "Rotation durch Selbstantrieb", und das funktioniert nur, wenn ausreichend Anströmung des Rotors von unten erfolgt, d.h. wenn der Heli sich relativ zur Luft nach unten bewegt. (Bei den Gyrokoptern ist deshalb der Rotor nach hinten geneigt, damit er zwecks Selbstantrib genügend von unten angeströmt wird.)

 

Nahe am Boden und ohne entsprechende Abwärtsbewegung, also z.B. beim Motorausfall während des Schwebefluges, nützt man dagegen die kinetische Energie (Schwung) im Rotor, um den Heil so gut wie möglich noch sanft aufzusetzen. Dasselbe trifft natürlich auch für die letzte Phase einer normalen Autorotation zu, also kurz bevor der Heil den Boden berührt und nicht mehr die Vertikalgeschwindigkeit hat, die zur Autorotation nötig wäre.

 

Das sind streng genommen zwei verschiedene Dinge, die aber oft auch beide einfach "Autorotation" genannt werden.

 

-- Hene

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Jetrangerpapst

Hier mal ein kleines Beispiel, wie schnell sowas vonstatten geht

Das sagst du genau richtig, in einem Ernstfall ist die erste Priorität, nicht den Heli zu retten, sondern, dass die Passagiere überleben.Die Sache mit dem Betonkübel finde ich mutig, ich würde als Pilot in dieser Situation klinken, da könnte sich der Einsatzleiter meinetwegen auf den Kopf stellen!

Was siend schon die paar Franken Beton, die dadurch verlorengehen oder andere Ware, das kann man alles ersetzen.Einzige Ausnahme, wenn die Last MENSCHEN wären!In diesem Fall würde ich versuchen, diese bei geringer Fahrt in niedriger Höhe zu klinken, so dass sie eine Überlebenschance hätten.

Anyway, ich wünsche keinem, dass er sowas erleben muss.KEINEM!

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  • 2 Wochen später...

Was macht man nun konkret, ich les nur Theorie.

Pitch runter, Stick nach vorn, gleich aber nicht zu schnell?

 

"Die Autorotation in niedriger Schwebeflughöhe wird tatsächlich mit Ziehen des Pitches k u r z vor dem Aufsetzen beendet."

 

Wenn man den vorher in 40m nicht runtergedrückt hat dürfte das keinen Effekt mehr haben oder?

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Was macht man nun konret, ich les nur Theorie.

Pitch runter, Stick nach vorn, gleich aber nicht zu schnell?

 

"Die Autorotation in niedriger Schwebeflughöhe wird tatsächlich mit Ziehen des Pitches k u r z vor dem Aufsetzen beendet."

 

Wenn man den vorher in 40m nicht runtergedrückt hat dürfte das keinen Effekt mehr haben oder?

 

Jo so hab ich das jetzt auch verstanden. Scheint die einzigste Möglichkeit zu sein. Das Prob ist eben, wie Udo gesagt hat, das man inert Millisekunden reagieren muß. Sonst ist man unten und das ziehen am Pitch, kurz vorm aufsetzten(aufschlagen:007:) bringt dann auch nix mehr.

 

Übrigens die Sache mit der Unterlast:

 

Also ich würde -wenn keine Menschen dranhängen-auch sofort ausklinken. Einzigste Gefahr: Wenn sich direkt unter dem Heli Menschen aufhalten. Diese laufen dann natürlich Gefahr die Last abzubekommen.

 

Übrigens die Sache mit der Autorotation mit angehängten Betonkübel:

 

Klar wenn man ein richtiger Profi ist, noch dazu eine große Landefläche unter sich hat, mag das ja gehen. Aber was passiert, wenn vielleicht alles glatt geht, aber der Kübel -der ja vor dem dem Heli den Boden berührt- sich irgendwo verhakt (Graben, Weidezaun, Wasserloch Baumstumpf usw.) Au, au, au

Das muß man ja auch mit bedenken....

 

Nee nee. Da lieber den Kübel abwerfen und in Kauf nehmen, dass dieser en paar Beulen abbekommt :007::009:

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Hi all,

 

habe noch ein kleines Video gefunden

Das ist jedenfalls auch in der DMC - und ohne abpitchen....

 

Gruß Udo

Flying Bull

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  • 2 Wochen später...
Andi Rotorchopf

Salü Zäme,

 

Man kann nicht auf alles vorbereitet sein...

 

...und wenn der Absturz dem armen Kerl nicht das Leben nahm, dann hilft die Bodentruppe nach...

 

 

Gruess Andi

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