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Ryanair Wirbelwind-Tour durch Südeuropa: 10 Tage, 11 Flüge, 15 Städte, 120 Bilder


Tis

Empfohlene Beiträge

Huhu :)

 

Ich musste kürzlich mal etwas den Kopf durchlüften und einfach mal für ein paar Tage weg - und an wen wendet man sich da? Genau, an den knausrigen Onkel Michael aus Irland natürlich. Wenn man nur lange genug auf seiner Webseite herumspielt, findet man auch für Flüge innerhalb der nächsten zwei Wochen durchaus noch einige Schnäppchen. Zwar nicht immer auf direktem Weg ans Ziel - aber hier war eh der Weg das Ziel, also passte das perfekt. Herausgekommen ist dann dieses etwas chaotische Netz von Linien, welches sich über den Süden und Westen Europas spannt :)

 

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Das Teuerste an solchen Ryanair-Trips ist für uns arme Schweizer eh, sich überhaupt einmal ins Netz des Billigfliegers einzuspeisen. Easyjet von Genf nach Barcelona ist ein gangbarer Weg dazu (auch wenn ich dann doch nicht gleich mit Ryanair weiterflog...).

 

 

Tag 1: Genève - Barcelona - Santiago de Compostela

 

 

Nach einer Nacht im "Hotel de l'Aviation" gleich am Pistenrand 05 ging's in aller Frühe los. Die Piloten drückten ordentlich auf die Tube (rolling intersection takeoff, hartes Abbremsen), und peitschten die Mühle in unter einer Stunde von der Rhône- in die Gaudì-Stadt.

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2926395

 

 

Zu sehen gab's nix, Barcelona lag unter dichtem Morgennebel

 

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Den Tag in Barcelona verbrachte ich vollständig mit Fotos am Airport - die östlichen Besucher wissen immer zu gefallen, und der "Balkon" am Ende der Auffahrt zum Terminal 1 wird langsam zu meinem zweiten Zuhause :)

 

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Natürlich konnte es der Meyer wieder nicht lassen, sich selber in Zeitnot zu bringen. Unbedingt musste noch die elegante Air Algérie im Abendlicht vor dem netten Hintergrund des Mittelmeers erlegt werden (ist aber auch eine Schönheit!) - blöd nur, dass danach nur noch genau 28 Minuten bis zum eigenen Takeoff blieben!

 

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Natürlich war mein Flugzeug auch noch ganz am Ende des Terminals geparkt - aber es hat gereicht, auch wenn ich keuchend und schnaubend als letzter in den Flieger platzte.

 

 

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GPS- Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2927627

 

 

Der Vueling-Airbus brachte mich westlich nach Santiago de Compostela - Bilder vom Flug gibt's keine; einerseits waren nur noch Gangplätze frei, andererseits war's eh schon dunkel.

 

22:30 Landung in Santiago, Bus in die Innenstadt, kurz in einer günstigen Pilger-Herberge meinen Rucksack abgeladen, und dann auf zur Hauptsehenswürdigkeit der Stadt! Punkt Mitternacht stand ich dieser dann endlich zu Füssen: der eindrücklichen Kathedrale von Santiago, Ziel der tausenden Pilger auf dem Jakobsweg (als Stativ diente eine Mülltonne - ich hoffe, ich habe da kein Heiligtum befleckt :))

 

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Der mitternächtliche Sightseeing-Ausflug musste sein (auch wenn der Nachtportier meiner Unterkunft darüber nur die Augen rollen konnte), denn am nächsten Morgen wäre die Fassade im Gegenlicht gewesen. Jaja, Planung ist alles. Sonst war ich vor allem müde, und liess es daher bei einem sehr kurzen Rundgang durch die Altstadt bewenden - sowieso überstieg die Zahl der Müllsäcke zu so später Stunde diejenige der Passanten, und es war ein eher trostloser Anblick.

 

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Tag 2: Santiago de Compostela - Porto - London Stansted

 

Nach ein paar Stündchen Schlaf konnte ich am nächsten Morgen auf dem Weg zum Busterminal noch kurz die Rückseite der Kathedrale erlegen (mitsamt Pilger auf der Treppe!) - auch ganz hübsch!

 

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Busterminal? Genau! Die spanische Buslinie ALSA schickt täglich eines ihrer Gefährte von Santiago über die Grenze nach Portugal - und genau da wollte ich hin! Am Nebenbussteig warteten sogar Leute auf ihre Fahrt direkt nach Deutschland - aber nein Danke, solche Distanzen fliege ich dann doch lieber! Schliesslich kam das Gefährt angerauscht, und meine Destination stimmte auch. Perfekt!

 

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Während der gut vier Stunden Fahrt schlängelte sich der Bus über unerwartet viele hübsche Pässchen in Richtung Küste hinunter, und schliesslich trafen wir in der Hauptstadt von Portugals Norden, Porto, ein. Die alte Handelsmetropole ist offenbar bis heute das heimliche wirtschaftliche Zentrum des Landes, und wie ein Sprichwort geht, wird hier all das Geld verdient, das dann in Lissabon mit beiden Händen wieder ausgegeben wird.

 

Hier der Prachtsplatz Praça da Liberdade. Der Mann zu Pferd ist Peter der erste, Mitglied der portugiesischen Königsfamilie und Begründer des unabhängigen Kaiserreichs Brasilien, dessen erster Kaiser er 1822 wurde.

 

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Hier ein Überblick über die Stadt am Fluss Douro, und gleichzeitig auch das typische Postkartenmotiv. Gut sichtbar ist, wie sich die Stadt eng an die Flanken diverser Hügel schmiegt. Leider passte das Licht schon nicht mehr ganz. Eigentlich wollte ich das Bild am nächsten Morgen nochmals schiessen, aber dazu sollte es nicht mehr kommen...

 

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Jaja, ich wurde nämlich (zum ersten aber nicht letzten Mal auf diesem Trip) Opfer eines Streiks! Ich hatte mir ursprünglich etwa 24 Stunden Zeit in Porto eingeplant und beabsichtigte, nach einer Übernachtung mit Ryanairs Direktflug weiter nach La Rochelle in Frankreich zu fliegen. Leider kündigten die portugiesischen Fluglotsen aber für just diesen Tag einen Streik an, und der Flug wurde gestrichen. Einzige Alternative: Nur sechs Stunden nach meiner Ankunft aus Santiago mit Ryanair zu ihrem Drehkreuz nach London-Stansted jetten, und von dort am nächsten Morgen an mein Endziel fliegen.

 

Aber haaaalt, ganz so weit sind wir noch nicht! Erst gilt es noch, Porto sechs Stunden vollste Aufmerksamkeit und Beinarbeit zu schenken!

 

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Ja, Beinarbeit ist das richtige Stichwort! Von der äusserst kurzfristigen Meldung meiner Flugstreichung überrumpelt hatte ich gar keine Zeit für die Planung einer Sightseeing-Route, und irrte so ziemlich planlos durch die hübsche Altstadt. Und bei *den* vielen Hügeln bleibt das nicht lange ungestraft...! So ging es rauf, und runter, und rauf, und...ja, vor allem rauf.

 

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Wie Wikipedia zu berichten weiss zeichnet sich die Altstadt weniger durch herausragende Einzelbauwerke aus, als vielmehr durch ein noch immer erhaltenes, historisch stimmiges Gesamtbild. Hier die typischen, ununterbrochenen Häuserzeilen

 

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Einige Must-Sees gibt's aber natürlich trotzdem. Dazu gehört zum Beispiel das üppig vergoldete Innere der kleinen und gut versteckten Kirche Santa Clara...

 

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...oder das Wahrzeichen der Stadt, der Torre dos Clérigos, der in seiner Geschichte schon so manchen Seefahrer zurück in der Heimat willkommen geheissen hat

 

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Zum Abschluss gibt's nochmals Portos Schokoladenseite, die unzähligen Kaufmannshäuser am Flussufer, die von Portos Geschichte als wichtige Handelsstadt und Tor in die neue Welt zeugen. Ebenfalls im Bild die Boote, auf denen - wie mir Wikipedia verrät - der Portwein transportiert wird. Ahnung davon hab' ich keine - mein Erspartes wird ja bekanntlich eher in Kerosin statt Alkohol investiert...;)

 

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Viel zu schnell muss ich von Porto Abschied nehmen. Mein hektisches Gewusel durch die Altstadt, im steten Bestreben nicht zu stark an Höhe zu verlieren (mir schallten da stets die Worte meines Skischullehrers bei Traversen im Kopf herum: "Höhe ist Trumpf! Keinen Meter aufgeben!") wurde dem Bijou keineswegs gerecht. Jup, da muss ich nochmals hin, und alles etwas entspannter angehen. Aber der erste Eindruck war sehr schön!

 

Endlich, der erste Ryanair-Flug steht an. Bezahlt von Ryanair selber übrigens - ich konnte aufgrund der Flugstreichung gratis nach Stansted umbuchen. Von wegen bei Komplikationen würde man im Regen stehen gelassen! Okay, Stansted - La Rochelle musste ich selber berappen; aber ich wollte meine Reiseversicherung ohnehin schon lange mal austesten! :p

 

Wir werden schon ins Fingerdock gebordet, als die Maschine noch nicht mal da steht. Willkommen in der Ryanair-Welt! Aber was soll's. Einfach nur weg, bevor die bösen Fluglotsen den Luftraum dichtmachen!

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2927628

 

 

Nach zwei Stunden Nachtflug bin ich kurz vor Mitternacht in London Stansted angekommen und freue mich auf immerhin fünf Stunden Schlaf...

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...doch denkste, denn ich platze direkt in den nächsten Streik hinein! Diesmal sind es die englischen Angestellten des öffentlichen Dienstes, und damit auch die Beamten der Einreisekontrolle (jaja, UK ist nicht im Schengenraum, ich hatte es auch vergessen). So staute sich die Kundschaft von einem Dutzend angekommener Ryanair-Flüge über hunderte Meter durch ein unterirdisches Labyrinth von engen Korridoren, und wurde nur sehr mühsam bearbeitet. Die Einreise dauerte schliesslich geschlagene 90 Minuten - länger, als ich jemals bei der US-Einreise gewartet habe! Macht ja nix, sind ja noch drei Stunden Schlaf übrig...also nix wie ab ins Hotel, gute Nacht!

 

 

Tag 3: London Stansted - La Rochelle

 

Neuer Tag, neues Glück! Und was für ein schönes Erwachen! Blauer Himmel, und dank Speedy Bording darf ich als erster Passagier des Tages die attraktive Bobby betreten. Nix wie los!

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2927630

 

 

Nach dem Start gibt's noch englische Felder im Frühlingsgewand zu sehen...

 

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...eine knappe Stunde später sind ihre französischen Pendants an der Reihe

 

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Bienvenue an der französischen Atlantikküste!

 

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Ach, wie nett! Ich habe im Sitzplatzpoker die richtige Wahl getroffen und kriege die Aussicht auf unser Zielflugplätzchen auf dem Silbertablett präsentiert. Im Hintergrund liegt La Rochelles Hauptattraktion - die per Brücke mit dem Festland verbundene Île de Ré, dank zahlreicher Sandstrände und Fahrradwege ein populäres Touristenziel

 

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Wenig später kommt auch das Städtchen La Rochelle selber in Sicht, das eng seinen historisch bedeutenden Naturhafen umschliesst

 

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Nochmal etwas aus dem Bereich Formen und Farben...

 

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...und schon sind wir unten. Der Airport mit seiner 2,2km-Piste wird vor allem von Ryanair und einigen britischen Chartern angeflogen, Air France schickt ab und zu mal eine ATR hin. Ansonsten ist er fest in den Händen der General Aviation - welche auch den Abflug meiner Maschine genau beobachtet!

 

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Für mich geht's daraufhin mit dem Bus in die Stadt. Hach, wie schön! Boulangerie da, Crêperie dort, und auch Seafood ist gut vertreten. So entscheide ich mich während dem Warten auf Wetterbesserung für leckere moules et frites mit Blick aufs Meer...wasser des Yachthafens, aber immerhin! Life is good!

 

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Besonders sehenswert ist die Gegend um ebendiesen Yachthafen. Vorher vom Flieger gesehen, jetzt von einem der mittelalterlichen Türme herab

 

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Türme? Genau! La Rochelle war einst der grösste Hafen am Atlantik und eine äusserst bedeutende Handelsstadt - natürlich musste sie auch entsprechend geschützt werden!

 

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Noch immer dominieren diese zwei mittelalterlichen Türme an der Hafeneinfahrt das ansprechende Stadtbild

 

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Der Handel hatte La Rochelle so wichtig gemacht, dass sich die Briten und die Franzosen ständig um die Stadt bekriegten. Wie eine Freske (oder wie auch immer das Teil architektonisch korrekt heisst) in einem der Türme zeigt, war La Rochelle so etwas wie der Dompteur, der die beiden kläffenden Hunde in Schach hielt :)

 

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Jaja, sogar die Statuen scheinen in La Rochelle einfach selbstbewusster dreinzublicken - hier ein wehrhafter Bürgermeister La Rochelles, Jean Guiton

 

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Nur der arme Admiral Duperré, weit gereister Kapitän und Befehlshaber über mehrere Flotten unter Napoleon, muss seit Jahrhunderten dauernd auf die Uhr starren

 

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Die Uhr gehört übrigens zum "grosse horloge" - einem ehemaligen Stadttor, dem man im 15. Jahrhundert noch eine Uhr aufgesetzt hatte

 

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La Rochelles Hafeneinfahrt ist wirklich très chic, und so gibt's nochmals ein Bildchen davon...

 

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...und auch nach Einbruch der Dunkelheit musste ich mich nochmals hinauswagen :)

 

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Tag 4: La Rochelle - Bordeaux

 

 

Am nächsten Tag ging's dann mit dem Zug weiter nach Bordeaux. Brav die Fahrkarte online bestellt zur Abholung am Automaten. Wie konnte ich wissen, dass der den PIN meiner VISA-Karte dafür wollte, den ich weder zuvor je habe eingeben müssen noch überhaupt kannte. So verpasste ich halt den Zug, doch zwei Stunden später kam schon der nächste.

 

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So blieben mir in Bordeaux wiederum nur etwa fünf Stunden, um die gesamte Stadt abzuklapern. Kein Problem, ich bin ja erprobter und begeisterter Speed-Sightseer. Blöd nur, dass offenbar halb Frankreich in der Altstadt gerade Einkäufe erledigte...!

 

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Mit beträchtlichem Ellbogeneinsatz kam ich dann doch noch vorwärts und gelangte zur ersten Sehenswürdigkeit: das Grand Théâtre aus dem späten 18. Jahrhundert (das Tram dürfte neueren Datums sein...)

 

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Detailstudie

 

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Die ganze Einwohnerschaft Bordeaux' genoss diesen sommerlichen Samstag an der frischen Luft - hier am schmucken Place du Parlement

 

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Auch in Bordeaux ist es wieder die gut erhaltene Altstadt als Ganzes, welche überzeugt. An den stolzen Bürgerhäusern vorbei durch die engen Gässchen zu schlendern macht sehr viel Spass!

 

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Ebenfalls zu Bordeaux gehören seine zahlreichen gut erhaltenen Stadttore - hier die Porte Cailhau von 1495

 

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Meinen Rundgang schloss ich im Südosten der Stadt ab, bei der Abbatiale Sainte-Croix, einem ehemaligen Benediktinerkloster aus dem 12. Jahrhundert. Hiervon zwei Detailaufnahmen...

 

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Nun endlich war die Sonne genügend "rumgekommen", dass auch der vielleicht edelste Platz Bordeaux', der Place de la Bourse, passabel fotografiert werden konnte. Diese noble Architektur gefällt mir einfach!

 

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Der Rückweg zu meinem Hotel führte mich auch an Bordeaux' Cathédrale Saint-André vorbei - ihre beiden 81 Meter hohen Türme sind von weither sichtbar

 

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Gleich neben der Kathedrale befindet sich ihr isoliert stehender Glockenturm, der mit einer goldenen Marienstatue gekrönt wurde

 

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In meinem Zimmer weilte ich nur kurz - zu gross die Angst vor Klaustrophobie-Anfällen! Aber mehr kann man ja von einem Etap nicht erwarten, und mehr brauchte ich auch nicht...;)

 

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Bald war's nämlich Zeit für die Nightshot-Session! Natürlich wird bei den Franzosen auch beim Beleuchtungskonzept geklotzt und nicht gekleckert, und so erstrahlten die mittelalterlichen Gebäude taghell! Hier der Blick über die Garonne zum Place de la Bourse

 

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Ins Auge sticht auch der 114 Meter hohe Turm der Basilique Saint Michel, fertiggestellt im 16. Jahrhundert

 

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War sie bereits in obigem Foto sichtbar, erhält die fast 500 Meter lange Pont de Pierre hier ihr eigenes Bild. Ihr Bau wurde noch von Napoleon in Auftrag gegeben, damit er seine Truppen schneller in Richtung Spanien bewegen konnte - und so sollen denn auch die 17 Brückenbogen für die Buchstaben in seinem Namen, "Napoleon Bonaparte", stehen.

 

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Nachtfotografisches Highlight ist aber eine Attraktion neueren Datums, der miroir d'eau - ein künstlich angelegter Teich oder Brunnen mit nur zwei Zentimeter tiefem Wasser, der einem den wunderschönen Place de la Bourse gleich doppelt sehen lässt. Leider blies der Wind für ein perfektes Spiegelbild viel zu stark, und dies hier war das beste, was ich in drei Stunden vor dem Tümpel liegend (bis morgens um 1 :rolleyes: ) zustande brachte. Trotzdem ganz nett :D

 

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Tag 5: Bordeaux - Roma Ciampino

 

 

Tags darauf konnte ich wenigstens ein kleines Bisschen ausschlafen. Die Ryanair nach Rom ging erst um 13 Uhr, und da genügte es, um 12 Uhr am Airport zu sein.

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2927632

 

 

Interessanterweise macht die Route dieses Fluges oft einen ziemlichen Bogen, der einen bis an die Alpen heranführt - leider aber verunmöglichten dichte Wolken meinen erhofften Blick auf den Mont Blanc

 

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Auch Norditalien war komplett bedeckt, erst 10 Minuten vor der Hauptstadt riss es auf. Und so konnte ich etwas die Auswüchse des Römischen Siedlungsbaus studieren. Mal in Reih und Glied, mal kreuz und quer, mal sternförmig angeordnet - es gibt nix, was es da architektonisch nicht gibt!

 

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On finals for Roma Ciampino!

 

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Here we are! Wer den Airport absolut dominiert, dürfte ziemlich offensichtlich sein :)

 

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So verbrachte ich denn auch den Rest des Nachmittags damit, aus meinem Hotel die paar anfliegenden Ryanairs zu erspotten.

 

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Es galt jedoch, früh in die Federn zu hüpfen, denn der nächste Tag sollte früh beginnen und lang und anstrengend werden!

 

 

 

Tag 6: Roma Ciampino - Bergamo - Cagliari - Pisa - Firenze

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2927633

 

 

Der Wecker klingelt um 5 Uhr, um 5.30 Uhr fährt der Hotelshuttle, und um 6.55 schiessen wir an den anderen auf ihren Einsatz wartenden 737 vorbei die Startbahn 33 hinunter.

 

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Jeder, der die An- und Abflugwege Ciampinos kennt, dürfte beim Stichwort "Takeoff 33 im Morgenlicht" leicht die Augen geöffnet haben. Denn nur wenige Sekunden später bekommt man da ein tolles Panorama über die ewige Stadt geboten. Was für ein traumhafter Start in den Tag! Besonders stechen das Kolosseum (beim Triebwerk) sowie der Vatikan hervor, dem geübten Auge dürften aber über ein Dutzend der bekannten Sehenswürdigkeiten auffallen :)

 

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Nachdem ich zuvor zweimal innerhalb Jahresfrist durch Roms strassen gewandelt war, war es jetzt natürlich toll, das abgeklapperte Programm aus der Übersicht geniessen zu dürfen! Hier gut sichtbar sind neben dem Vatikan die Engelsburg, die Piazza Navona als länglicher Freiraum im Häusermeer, und das charakteristische Dach des Pantheon

 

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Und schliesslich noch ein Close-up des kleinsten Staates der Welt :)

 

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Der weitere Verlauf des einstündigen Fluges war ereignislos - bis auf die Tatsache, dass bloss eine Minute nach Verlassen der Piste schon die Parkbremse gesetzt werden konnte. Schöne kurze Taxiwege in diesem Mailand...ähh, Bergamo!

 

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Bergamo ist eine grosse Ryanair-Basis, dementsprechend suchte ich hier mein Reg-Konto etwas aufzubessern. Es blieb aber auch Platz für ansprechende Aufnahmen...

 

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Sonst gab's viel von denen hier, aber never mind, deshalb war ich ja da! Und schön in die Kurve liegen tun sie allemal!

 

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Nach sieben Stunden Spotten an der prallen Sonne war ich zwar ganz schön dehydriert, allerdings auch um etliche Regis und einen Sonnenbrand reicher. Mit alledem im Gepäck ging's dann auch für mich wieder in die Luft...

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2927634

 

 

...auf selbem Weg wie gesehen!

 

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Das etwas ungewöhnliche Routing - von Mailand nach Pisa via Cagliari auf Sardinien - entstammte einerseits den äusserst günstigen Flügen innerhalb Italiens - andererseits hatte ich auch mal einige Tage lang am Flightsim die Rotationen einer in Cagliari gebaseden Crew nachgestellt, und wollte nun unbedingt mal den schönen Anflug in Echt erleben. Naja, bei einem Flugpreis von 20 Euro kann man sich solche Spässchen ja mal gönnen...

 

Hier sind wir bereits auf der Rennstrecke nach Sardinien, und passieren das korsische Städtchen Propriano mitsamt Flugplatz

 

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Leider wird aus meinem erhofften Anflug über die Bucht und die Stadt auf Piste 32 nichts, stattdessen landen wir übers Hinterland kommend auf der Piste 14. Kein Problem, auch da lässt sich fotografisch was daraus machen!

 

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Wiederum das Spiel mit Formen und Farben, oder der Versuch, aus unspektakulärem Agrarland ein herzeigbares Bild zu machen :D

 

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Gefiel mir irgendwie, mit dieser schönen, tiefen Wolke :)

 

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Bedrohlich zieht unser Schatten über die Häuser kurz vor der Piste!

 

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In Cagliari gilt es keine Zeit zu verlieren. Die flugplangemässe Umsteigezeit beträgt 50 Minuten - und bekannterweise beginnt das Ryanair-Boarding ja seeehr früh. Immerhin kann ich mich darüber freuen, dass wir 15 Minuten zu früh gelandet sind. Doch die Freude währt nur solange bis ich sehe, dass gleich hinter uns schon die Maschine ans Gate täxelt, die mich weiter nach Pisa bringen soll. Ganze 20 Minuten zu früh!

 

So renne ich also mal wieder aus dem Terminal hinaus, flugs zur Sicherheitskontrolle, welche ich nach 10 Minuten passieren kann, und schaffe es geradenoch zum Gate, als die Maschine schon gebordet wird. Definitiv nix für schwache Nerven!

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2927638

 

 

Schliesslich sind 15 Minuten vor Abflug sämtliche Passagiere in der Maschine festgetäut, und man freut sich auf einen stark verfrühten Start. Leider hat die vordere Türe etwas dagegen, denn das Ding klemmt. Einer nach dem anderen versuchen sich die Cabin Crew Member an der bockigen Tür, doch das Ding will einfach nicht. Schliesslich tritt der Captain aus dem Cockpit, mustert das widerspenstige Teil, scheitert aber ebenfalls an dessen Kampfgeist. Als nun mittlerweile fünf zunehmend ratlose Gesichter auf die vermaledeite Tür starren, tritt der typisch italienische Copilot dazu, und wirft sich ohne grosse Vorwarnung mit vollstem Körpereinsatz dagegen. Und siehe da, es klappt! Die Tür ist zu, die Menge auf den billigen Plätzen bricht in tosenden Applaus aus und feiert mit lauten Sprechkören: "Braaavo Secondo!". Dieser kann es nicht lassen, die Arme siegreich in die Höhe zu recken, und sich danach mit einer tiefen Verneigung zurück ins Cockpit zu verabschieden...

 

Äh, wo waren wir stehen geblieben? Ahja, geflogen wurde ja auch noch. Die Verfrühung war jetzt halt weg, aber wir starteten pünktlich und stiegen schön über die Innenstadt hinweg - so kriegte ich mein Bild davon doch noch, perfekt!

 

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Gut sichtbar die auf einer Anhöhe erbaute und befestigte Altstadt, genannt Castello

 

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Die Abflugroute nach Norden beinhaltet eine 180-Grad-Kurve, die schön der Küste entlangführt...

 

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...und einem schliesslich auch einen netten Blick auf den Flughafen gewährt

 

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Dass ich für den Blick auf die Altstadt links sass bedeutete nun halt, dass ich für den Rest des Fluges Gegenlicht haben sollte. Man kann nicht immer gewinnen! Und so galt es, aus der Not eine Tugend zu machen...

 

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...jaja, ganz nett geworden!

 

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Touchdown um 19:39, Parkbremse gesetzt 19:42, durch die Luke 19:44 - und auf mirakulöse Weise den Bus in die Stadt um 19:47 noch erwischt! Es geht doch nichts über kleine Airports - und gute Joggingschuhe an den Füssen!

 

Mirakulös war auch der Ort, wo mich der Bus 20 Minuten später auslud - die Piazza dei Miracoli! Hier findet man schön aufgereiht Pisas Hauptsehenswürdigkeiten: Der Dom (Mitte), davor das Baptisterium (die Taufkirche), dahinter sein Glockenturm, besser bekannt als der schiefe Turm von Pisa. Ohne das Tür-Missgeschick hätten sie wohl noch voll Sonne gehabt - aber ich konnte mich wahrlich nicht beklagen!

 

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Das gute Türmchen in seiner ganzen Schiefe aufs Bild zu bannen ist noch ganz tricky - durch die tonnenförmige Verzeichnung (barrel distortion) meiner Objektive wurde seine Schräglage stets beträchtlich korrigiert. Gemeinheit das! Und so muss der Vergleich mit der "normalen" Wand des Doms als Indikator dienen - aber er wäre also *noch* schräger! :)

 

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Es war mittlerweile 22:30 Uhr, doch der Tag war noch immer nicht zu Ende. Ich sprang auf einen weiteren Stadtbus, ab zum Bahnhof, und erwischte dort gerade noch den letzten Zug - die S-Bahn in Richtung Florenz, wo hoffentlich mein Hotel und ein weiches Bett bereitstehen würde. Um 0:15 Uhr kam ich endlich an und wäre am liebsten totmüde ins Bett gefallen. Doch das Hotel befand sich nur drei Strassen vom Dom entfernt, also musste ich einfach noch kurz das Stativ satteln und ausrücken. Benvenuti a Firenze, e buona notte!

 

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Tag 7: Firenze - Siena - Firenze

 

 

Ich erlaubte mir, wenigstens bis 9 Uhr zu schlafen - und so wurde der nächste Tag nicht minder stressig. Zwar standen für einmal keine Flüge an, dafür galt es zwei äusserst sehenswerte Städte zu erkunden: Florenz und Siena.

 

Beginnen wir mit einem Überblick über das schöne Florenz. Herausragend (von rechts nach links) die Kuppel und der Glockenturm des Doms, der braune Turm des Palazzo Vecchio sowie die berühmte Brücke Ponte Vecchio

 

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Ab geht's auf einen kleinen Rundgang. Besonders fasziniert hat mich der extrem hohe level of detail an den diversen Sakralbauten. Das ist echt arg! Hier eine Fassade des Doms

 

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Auch in weltlichen Palästen zieht sich dieser weiter - hier die reiche Verzierung im ersten Innenhof des Palazzo Vecchio

 

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Der im Jahr 1314 fertiggestellte Palazzo Vecchio diente nicht nur als Parlamentssitz, sondern gleich auch als gut befestigte Schlafstelle für die Abgeordneten. Auch der 94 Meter hohe Turm dürfte der Verteidigung gedient haben

 

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Rund um das Bauwerk sind diverse imposante Statuen zu finden - hier ein Abbild des siegreichen Herkules

 

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Ebenfalls eine Augenweide ist die Ponte Vecchio, Florenz' älteste Brücke aus dem Jahr 1345. Auf ihr waren seit jeher kleine Läden angesiedelt; einst waren es vor allem Schlächter und Metzger, die so ihre Abfälle gleich in den Fluss kippen konnten. Heute sind es die Juweliere, die zahlungskräftigen Touristen ihren Goldschmuck feilbieten...;)

 

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Statt nun in Florenz zu warten, bis die Sonne "rumkommen" und so weitere Bilder ermöglichen würde, hüpfte ich in den nächstbesten Zug und machte einen Blitz-Abstecher nach Siena. In knapp 90 Minuten ist man dort, und zu sehen gibt's auch da einiges! Während Florenz als Paradebeispiel einer Renaissance-Stadt vor allem durch die schiere Masse und Größe seiner Bauwerke und Kunstwerke beeindruckt, ist in Sienas kompakter Altstadt der mittelalterliche Charakter der italienischen Gotik erhalten geblieben.

 

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Dementsprechend geht's in schattigen und engen Gässchen steil den Berg hoch...

 

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...bis man schliesslich zuoberst auf den wunderschönen Dom mit seiner atemberaubend kitschigen Fassade trifft

 

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Wiederum war ich vom Detailgrad schlicht beeindruckt!

 

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Gegen Gebühr kann man eine kleine Aussichtsplattform erreichen, die einem einen tollen Ausblick über Stadt und Umland gewährt. Jeweils 10 Minuten darf man oben bleiben. Natürlich mussten ausgerechnet während meinen 10 Minuten Wolken die Sonne verdecken. Und obwohl ich mein bestes Italienisch auspackte um zu fragen, ob ich noch eine zweite Runde oben bleiben dürfe, wurde mir dieser Wunsch verwehrt. Doch wenn der Meyer ein Bild im Kopf hat, gibt er so schnell nicht auf - und so schloss ich mich halt der übernächsten Gruppe an, schleuste mich so nochmals auf die Plattform, und siehe da! Das war's wert!

 

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Vorher schon sichtbar, nun in seiner vollen Pracht: Sienas zentraler Marktplatz, die Piazza del Campo, mit dem ehemaligen Rathaus (Palazzo Pubblico) und dessen 102 Meter hohem Glockenturm.

 

Falls es jemanden interessiert, hier mein erster Versuch eines 360-Grad-Panoramas mit Hilfe eines tollen iPhone-Apps. Oder man benützt einfach Google Streetview...

http://360.io/YzyGQH

 

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Nach zwei Stunden war mein Aufenthalt in Siena viel zu schnell vorbei, und ich hetzte zurück nach Florenz, um dort noch ein paar Fotos im Abendlicht zu schiessen. Hatte perfekt funktioniert, mittlerweile waren die Eingangsfassaden der geosteten (nach Osten ausgerichteten) Kirchen perfekt ausgeleuchtet! Hier die Basilica di Santa Croce...

 

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...mit ihrem monumentalen Eingangsportal...

 

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...und last but not least, der Dom!

 

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Close-up

 

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Die Ponte Vecchio gab's mittlerweile von der anderen Seite zu sehen...

 

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...und schliesslich wollte ich den passenden Sonnenstand nutzen, um den Sonnenuntergang *in* den drei Arkadenbögen der Brücke zu bannen - was eine fiese Wolke leider zu verhindern wusste. Aber auch so war's ganz nett anzusehen...!

 

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Somit war der nächste Monstertag abgeschlossen, und ich fiel müde ins Bett.

 

 

 

Tag 8: Firenze - Livorno - Pisa - London Stansted

 

Tags darauf war mein Flug von Pisa nach London angesetzt, allerdings erst auf 15 Uhr. So liess ich es mir nicht nehmen, noch kurz im Zug von Florenz nach Pisa sitzenzubleiben, und an dessen Endstation Livorno weiterzufahren. Dort lockt ein kleines Stadtviertel namens Venezia Nuova aus dem 16. Jahrhundert, das entfernt ans grosse Venedig erinnert. Jaja, zumindest die Kanäle sind vorhanden...

 

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...und auch einige alte Gebäude gibt's zu sehen

 

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Zurück im Pisa vertrat ich mir noch etwas in der dortigen Innenstadt die Füsse. Die ist zwar nicht ganz so mit Sehenswürdigkeiten überladen wie Florenz, aber allemal ganz nett. Hier das Panorama am Fluss Arno, mit dem reich verzierten Kirchlein Santa Maria della Spina

 

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Endlich geht's wieder in die Luft!

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2927639

 

 

Die - soweit ich weiss - mit Jahrgang 2002 drittälteste in der Flotte verbliebene B737-800 von Ryanair startet aufs Meer hinaus...

 

3611.jpg

 

...und nimmt dann Kurs auf die Alpen. Yay! Deswegen hatte ich den Flug unter anderem gebucht - ich wollte endlich mal einen kompletten Alpen- oder Schweizüberflug erleben!

 

3635.jpg

 

Leider wurde daraus nix; einerseits schlugen wir eine sehr westliche Route ein, andererseits waren die Alpen in dichtes Gewölk gehüllt. Und so konnte ich einzig die wohl gerechteste Stadt der Schweiz auf ein Bild bannen

 

3648.jpg

 

Nach einer weiteren Stunde verlassen wir das europäische Festland über der Mündung der Somme in den Ärmelkanal (Baie de Somme)

 

3657.jpg

 

Zurück über den schön drapierten Feldern Englands!

 

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Hier ging ich den Rest des Tages wieder der Ryanair-Jagd nach - und auch sonst kommen in Stansted ja einige Leckerli vorbei. Dazu aber auch später mal mehr...

 

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Tag 9: London Luton - Béziers - Carcassonne

 

 

Selbiges galt dann auch für den nächsten Morgen. Nach 4 Stunden Schlottern im diesigen Morgennebel von Stansted hüpfte ich auf den Bus von National Express, welcher mich in gut einer Stunde zum benachbarten Flughafen Luton brachte. Und dort stand dann mein bereits wieder letzter Ryanair-Flug an - ins französische Béziers in der Region von Marseille.

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2927641

 

 

Hohe Wolkenfelder begleiteten uns leider auf der ganzen Strecke - immerhin aber ging mein Sitzplatzpoker auf, und wir drehten mit perfektem Blick auf die Innenstadt in den Endanflug auf die Piste 10 ein.

 

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Alles raus was bremst ist hier das Stichwort! Die 2000 Meter (6'500ft) kurze Piste ist für eine vollbepackte B737 nicht ohne - und dass ich mir dort im Flightsim einmal Hot Brakes eingefangen hatte und deshalb den 25min-Turnaround vergeigte trug viel dazu bei, dass ich das in Echt mal erleben wollte (so arg war's dann aber gar nicht, leider...) :D

 

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Anyway, here we are! Unsere Boeing füllt das kleine Vorfeld schon ziemlich gut aus. Die Piste wurde erst im Jahr 2007 verlängert, um den Ansprüchen des Billigfliegers gerecht zu werden. Mittlerweile ist er - soweit ich das sehen kann - der einzige regelmässige Kunde des Airports, und bietet Verbindungen zu immerhin sieben Destinationen an.

 

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Wiederum waren wir eine Viertelstunde zu früh gelandet. Und so war der Turnaround der Maschine komplett, noch bevor der auf den Flugplan abgestimmte Bus in die Stadt am Airport eintrudelte. Fazit: Ich konnte noch kurz ein Foto meiner Maschine in der südfranzösischen Pampa erhaschen - yaaay! :)

 

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Nachdem mich der Bus in der Stadt abgeladen hatte, hatte ich eine knappe Stunde Zeit, denn natürlich wollte ich noch weiter. Und so liess ich mich auch von einem kurzen Gewitter nicht beirren, und sammelte kurz Béziers Postkartenmotiv Nummer 1 ein: der Blick über den Fluss Orb auf die mittelalterliche Pont Vieux und die Cathédrale St. Nazaire im Hintergrund

 

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Nächstes Rencontre mit den Französischen Staatsbahnen SNCF, allerdings kaufte ich diesmal das Ticket gleich am Automaten :)

Weniger als eine Stunde dauerte es, und ich war an meinem heutigen Endziel Carcassonne angelangt. Gerade rechtzeitig, um zwischen zwei Gewittern die Hauptsehenswürdigkeit des Städtchens im prächtigen Abendlicht auf den Chip zu bannen

 

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Die toll in Schuss gehaltene, mittelalterliche Festungsstadt thront auf einem Hügel südöstlich des heutigen Stadtkerns...

 

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...und die authentischen Gässchen und Häuschen im Innern laden zum Schlendern und Verweilen ein (wenn man denn Zeit gehabt hätte)!

 

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Tag 10: Carcassonne - Toulouse - Genève - Zürich

 

Natürlich hatte ich keine Zeit, denn für mich ging's am nächsten Morgen früh raus. Zug um 7 Uhr, um 8 Uhr in Toulouse, um 9 Uhr am Airport, und um 11.35 geht mein Flug zurück in die Schweiz.

 

So war zumindest der Plan - bis ich auf den dritten Streik meiner Reise traf. Das Boarding hatte schon begonnen, da wurde gemeldet, dass etwas mit der Technik der Maschine nicht stimmte. Na wunderbar - mein erster Airbus nach acht Boeing-Flügen streikt, und das ausgerechnet in der Airbus-Stadt schlechthin!

 

Erst wurde eine Wartezeit von einer Stunde einberaumt - bald wurde jedoch klar, dass die Sache aussichtslos war, und die Maschine an dem Tag nicht mehr fliegen würde.

 

Schliesslich hiess es, es würde eine Ersatzmaschine aus Genf eingeflogen; neue Abflugzeit 16 Uhr. Natürlich lief mein Organisations-Sinn schon wieder auf Hochtouren, und ich versuchte, mich von Tolouse-Genf auf Toulouse-Nizza-Basel umzubuchen. So wäre ich insgesamt eine halbe Stunde früher zuhause in Zürich gewesen, und hätte erst noch zweimal fliegen dürfen. Die Dame am Schalter meinte auch, das sei kostenlos möglich. Allerdings müsste ich mich bis 14 Uhr gedulden, weil erst dann die Ablösung einträfe, welche überhaupt die Kenntnisse zu einer solchen Umbuchung besitzt. Das Check-in für den Flug nach Nizza schloss um 14:40 Uhr - sollte also passen. Würde man meinen. Die Ablösung traf schliesslich um halb drei ein, und als sie endlich soweit war, war der Nizza-Flug schon zu. Wunderbar. Also doch direkt nach Genf. Netterweise war der Genf-Flug nochmals um drei Stunden nach hinten verlegt worden, und nun auf 19 Uhr angesetzt. Naja, wenn Murphy schlechte Laune hat...

 

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Und so gab' ich dann auf, kaufte den kleinen Airbus-Shop im Terminal leer, deckte mich mit französischem Nougat für die halbe Verwandtschaft ein, und legte mich für ein Schläfchen auf den Boden. Nur aus dem Terminal rausschauen durfte ich nicht, denn da stand natürlich (Toulouse) die gesamte Airbus-Produktepalette auf dem Präsentierteller. Aber da ich ja nie wusste, ob mein Flug nicht doch früher geht, war an Spotting von ausserhalb leider nicht zu denken.

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2927644

 

 

Aaaaanyway. Endlich wurde es 18 Uhr, und es kam Bewegung in die Sache. Um 18:20 hiess es dann endlich: Boarding! Yay!

(Das war übrigens die Maschine, die in der Zwischenzeit "meinen" Flug nach Nizza und zurück absolviert hatte. Von wegen extra von Gelf eingeflogen, haha :009:)

 

4460.jpg

 

Ich hatte mich noch selten so sehr darauf gefreut, ein Flugzeug besteigen zu dürfen! Viel mehr Verspätung hätten wir denn auch nicht mehr haben dürfen, denn so langsam wäre es auch mit dem letzten Zug nach Zürich knapp geworden. So sass ich dann wie auf Nadeln, als nach komplettem Boarding noch immer nichts ging. Offenbar hatte ein Mitarbeiter der Abfertigungsfirma einigen Passagieren Verspätungs-Zertifikate ausgestellt. Problem 1: Die waren eigentlich gar nicht gültig. Problem 2: Alle restlichen Passagiere wollten nun auch solche Dinger haben. Big mess. Immerhin kümmerte sich der Captain persönlich um die Sache, und bestellte besagten Mitarbeiter zur Klärung ins Flugzeug. Bis sich dann nach 20 Minuten herausstellte, dass dieser schon lange im Feierabend war.

 

Immerhin hiess das: Türen zu, Leinen los, und ab geht's! Auf in Richtung Heimat! Beim Start gab's noch nette Ausblicke auf das Airbus-Gelände...*sabber*!

 

4461.jpg

 

Und nach nicht einmal einer Stunde in der Luft befanden wir uns endlich im Endanflug auf Genfs Piste 23. Touchdown 20:07, on blocks 20:10, Deboarding mit Bus um 20.20 abgeschlossen - und um 20.36 Uhr sass ich endlich im Zug nach Hause; punkt Mitternacht schloss ich die Wohnungstür' auf.

 

4492.jpg

 

 

 

Auch wenn auf dem Trip nicht ganz alles glatt gelaufen ist (wobei, irgendwie ist das ja auch gerade das Salz in der Suppe!), war's trotzdem ein super Erlebnis. Wenn man sich mal 1-2 Tage (oder Nächte) hinsetzt und nach günstigen Preisen sucht, kann man auch mit einem begrenzten Budget ordentlich was vom Kontinent sehen. Gerade in Südeuropa, wo die Lebenserhaltungskosten gering sind, und etliche Zwei- und Dreisternhotels Unterkunft für wenig Geld bieten. Und Bahn und Bus gibt's ja auch noch...

Daher die Devise: Einfach mal machen! Gerade, solange man als Jugendlicher die Zeit und Freiheit dafür hat!

 

Von den Städten her besonders gefallen haben mir die Italienischen, allen voran Florenz und Siena. Porto war auch nett, hat sich aus Zeitmangel aber noch nicht so "geöffnet", dass ich richtig eintauchen könnte. Bordeaux hat mich ebenfalls positiv überrascht (merci Kevin für den Tipp!). Dürfte wohl hinter Paris eine der sehenswertesten französischen Städte sein. Und La Rochelle war einfach niedlich, entspannt und auf seine eigene Weise nett - jederzeit wieder gern!

Ankünfte in Stansted werde ich in Zukunft zu meiden versuchen. Zu viele Ryanairs landen da, und zu langsam läuft deshalb die Einreise - auch wenn das Personal nicht streikt.

 

Schliesslich noch ein Wort zu Ryanair. Immerhin durfte ich nun weitere acht Flüge mit dem Billigflieger erleben (und lebe noch!), und kann mir deshalb wohl so langsam ein fundiertes Urteil bilden. Klar ist, you get what you pay for. Schon eine halbe Stunde vor Boarding Schlange stehen zu müssen (wenn man aus fotografischen Antrieben freie Fensterwahl haben möchte) ist nervig. Die steten Werbejingels und unaufhörlichen Bordverkäufe gehen einem spätestens nach dem vierten Flug auf den Wecker - aber für etwas gibt's ja Kopfhörer mit noise-cancelling-Funktion. Trotz allem: Gerade für Zwecke wie unsrige, wenn man gerne fliegt und imstande ist, zehn Tage lang aus einem kleinen Rucksack zu leben, ist das einfach eine sehr tolle Sache. Man kommt für sehr wenig Geld in der Welt herum. Die Flugzeuge sind (noch) neu und sauber, die Scheiben klar, und zumindest die Cockpit-Crew machte mir einen ordentlichen und sicheren Eindruck (auch wenn schon zahlreiche Piloten jünger als ich waren - oh Schreck, ich werde alt! :)). Und auch mit der Pünktlichkeit passt's. Zwar haben sie auf keinem meiner Flüge den Turnaround in den veranschlagten 25 Minuten geschafft. Allerdings sind auf den Flugzeiten seeeehr grosszügige Reserven von ca. 20-30 Minuten drauf, sodass einiges geschehen muss, dass ein Flug wirklich verspätet landet. Fazit: Ryanair hat mich bisher stets günstig und pünktlich ans Ziel gebracht. Das ist das einzige, was ich zu diesem Preis erwarten kann und darf. Mission erfüllt!

 

 

 

Ich hoffe, dass auch die Mission dieses Berichts gelungen ist. Zu zeigen, dass jedes Städtchen auch abseits der grossen Namen auf seine Art sehenswert ist, und man sich mit dem gesparten Geld aus vier- bis fünfmal nicht in den Ausgang gehen schon ein kleines Reislein zusammenbasteln kann. Es muss ja nicht gleich so arg sein wie dieses hier :)

 

 

Grüessli,

 

Tis

 

P.S. Ein grosses Dankeschön geht natürlich an den Kevin, den Ryanair-Experten schlechthin, der meine Programmvorschläge spontan und kurzfristig noch entscheidend verbessert hat! Merci! :)

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Sali Tis

 

Ich brauche wohl nicht mehr zu erwähnen, dass Bild + Text perfekt sind :cool:.

 

Aber unglaublich, dass du trotz dem Riesenstress (Porto, Bordeaux) doch immer so schöne (und überlegte) Fotos machen kannst! Das ist eine sehr starke Leistung finde ich! :)

 

Die Festung von Carcassonne ist übrigens sehr eindrücklich (:p:009:;)).

 

Aber:

Am Nebenbussteig warteten sogar Leute auf ihre Fahrt direkt nach Deutschland - aber nein Danke, solche Distanzen fliege ich dann doch lieber!

 

Wirklich? :005:

 

Danke und à bientôt

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Haha, erwischt :)

Aber nicht die ganzen 20 Stunden am Stück wenigstens...

Btw, merci für die PM! Freut mich, dass die Karte trotz Überlänge heil angekommen ist!

 

Tis

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Stefan Sonnenberg

Hallo Tis,

 

vielen Dank für einen weiteren tollen Bericht! Ob ich auf so viele low-low cost Flüge nacheinander Lust hätte, weiss ich zwar nicht, aber die Bilder sind auf jeden Fall eindrucksvoll genug, um Lust auf das eine oder andere Ryanair Ziel zu machen und der eigenen Flugstatistik ein paar neue Plätze hinzuzufügen.

Besonders die google-earth-style Bilder wissen zu gefallen, sind die mit einer DSLR entstanden?

 

STefan

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Der spinnt doch der Meyer!

 

Sag mal, kannst Du nicht, wie alle anderen Jugendliche auf dieser Welt auch, einfach mal nix tun, rumgammeln, rauchen, Sachen kaputtmachen, in die Disco gehen, sich langweilen oder so?

Oder wenigstens nur Briefmarken sammeln?

 

Spaß beiseite! Super Bericht, tolle Fotos. Für deine persönliche CO2-Bilanz allerdings nicht ganz so optimal. Trotzdem gut!

 

Das nächste Mal sagste vorher mal Bescheid... :005:

 

Greetz Thomas

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Wieder ein lesenswerter Tis-Bericht... aber wenn das Ziel nicht exotisch und abenteuerlich genug ist, dann machst Du es Dir dann selber abenteuerlich bzgl. knapper Umsteigezeiten oder lange Zeitlassen? ;)

 

Insbesondere die französischen Städte und Porto haben mir gut gefallen - vllt muss ich mich doch mal aufmachen nach Frankreich, aber für mich steht in knapp 2 Wochen erstmal ein flugintensiver Norwegentripp an ;).

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Hallo Tis,

 

wieder mal ein toller Bericht. Auch wenn man selbst nicht so viel herumkommt, hat man das Gefühl dabei gewesen zu sein. Aber Du hast Recht. Solange man die Möglichkeit hat, sollte man solche Reisen durchaus machen. Ich habe die Jugend schon etwas hinter mir. Aber meine Kinder "fliegen bald raus" bzw. haben bald kein Interesse mehr mit den mega peinlichen Eltern zu verreisen. Und dann werde ich die Reiseindustrie wieder verstärkt ankurbeln. :008:

 

Aber einen kleinen Verbesserungsvorschlag (nicht ganz ernst gemeint) hätte ich da. Das erste Bild mit Deinen Reiseverbindungen erinnert mich stark an meine Kindheit. Da hat es immer diese Zahlenbilder gegeben. Man mußte die Zahlen in der richtigen Reihenfolge mit Linien verbinden. Daraus ergab sich dann ein Motiv.

 

Du könntest doch Deinen nächsten Megatrip so planen, dass sich wenn man die Zielorte in der richtigen Reihenfolge verbindet auch ein Motiv ergibt. Z.B. ein Flugzeug oder so. :005:

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Hoi zäme!

 

Vielen Dank für die zahlreichen lieben Rückmeldungen!

 

Du spinnst doch komplett!!!

 

Perfection needs a touch of madness...:005:

 

Besonders die google-earth-style Bilder wissen zu gefallen, sind die mit einer DSLR entstanden?

 

Danke! Meinst du mit Google Earth-style einfach die "air to ground"-Bilder? Ja, generell sind alle Bilder im Bericht mit meiner 7D entstanden (ein paar mit dem iPhone, aber nur am Boden). Wie man sieht, hatte ich wegen des grossen Objektivdurchmessers im Vergleich zu einer Kompakt- oder Bridgekamera auch grosse Probleme mit der Schärfe beim Fotografieren durch die Fenster. Dem habe ich mit beträchtlichem Photoshop-Einsatz beizukommen versucht, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg...So eine G12 oder so à la Kevin wäre wohl für diese Zwecke nicht zu verachten! ;)

 

 

Spaß beiseite! Super Bericht, tolle Fotos. Für deine persönliche CO2-Bilanz allerdings nicht ganz so optimal. Trotzdem gut!

 

Och nöö. Jetzt bin ich doch extra mit Europe's Greenest Airline geflogen! :o :D

Nee, im Ernst: Vielen Dank für die netten Worte! Und sobald Briefmarken erfunden werden, die mich durch die nach Frühling duftende Provence schlendern oder ein feines Gelato unter der italienischen Sonne geniessen lassen können, lasse ich mich vielleicht umstimmen...;)

 

 

aber wenn das Ziel nicht exotisch und abenteuerlich genug ist, dann machst Du es Dir dann selber abenteuerlich bzgl. knapper Umsteigezeiten oder lange Zeitlassen?

 

Haha, ja, das könnte unterbewusst genau so abgelaufen sein! Viel Spass auf deinem Norwegen-Trip! Flugintensiv tönt nach Wideroe, und damit nach ganz viel Spass und tollen Erlebnissen! Have fun, und bring uns tonnenweise schöne Bilder mit!!

 

Du könntest doch Deinen nächsten Megatrip so planen, dass sich wenn man die Zielorte in der richtigen Reihenfolge verbindet auch ein Motiv ergibt. Z.B. ein Flugzeug oder so.

 

Hach, das können die Jungs von Boeing viel besser als ich...;)

(aber mit dem Rest hast du völlig recht! Die Freiheit geniessen, solange man kann!)

 

Quelle/Artikel: http://www.flight.org/blog/2012/02/11/putting-the-boeing-787-on-the-map/

boeing787-skywriting-700.jpg

 

 

Nochmals besten Dank fürs Reinschauen, und wie immer entschuldige ich mich gegenüber allen malträtierten Mausrädern...:)

 

 

Tis

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Wunderbarer Bericht! Es ist immer wieder eine Augenweide!

Wenn ich nach meinem ganzen Umzugstress und dem Studium-Neustart dann endlich mal wieder etwas Zeit (und Geld) habe, dann muss ich auch mal wieder einen solchen Trip in Angriff nehmen!

 

Sehe ich das richtig, dass du für die 10 Tage nur mit nem Lowepro Fastpack 350 unterwegs warst?

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Sehe ich das richtig, dass du für die 10 Tage nur mit nem Lowepro Fastpack 350 unterwegs warst?

 

Ich wusste zwar selbst nicht, wie mein Rucksack heisst (es scheint aber der genannte zu sein), aber ja, deine Vermutung ist korrekt. Man muss sich halt etwas zu beschränken wissen, v.a. wenn Kamera und 400er-Objektiv auch noch mitmöchten und die Airline eine strikte one-bag-policy verfolgt. Achja: 5 schön zusammengelegte Shirts (= genug für 10 Tage) passen perfekt ins Laptop-Fach :008:

 

Grüessli,

 

Tis

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Natürlich war mein Flugzeug auch noch ganz am Ende des Terminals geparkt - aber es hat gereicht, auch wenn ich keuchend und schnaubend als letzter in den Flieger platzte.

 

Du lernst es wohl nie. Da haben wirs letzten Herbst gleich zwei Mal bei einem Ryanair Flug ein wenig auf die Spitze getrieben mit spät an den Flughafen kommen und jetzt das. :005:

 

Zum Bericht:

Extraklasse wie üblich und vom Wetter her ein Traum! Da läuft mir das Wasser in die Augen wenn ich an meinen fliegerischen Frühling denke, ertränkt in etlichen Regengüssen.

Was ich nicht erwartet hatte, waren die zahlreichen fantastischen Nightshots. Stativ dabei? Nee, oder?

 

 

Gruess,

Kevin

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Danke, Maestro!

 

Stativ dabei? Nee, oder?

 

Es war in der Tat ein kleines aber solides 10cm-Stativlein mit dabei, weshalb ich meist bäuchlings auf dem Boden zu finden war, und obengenannte Shirts nun auf der Vorderseite mit gesammelten Staub aus den verschiedensten Ecken Europas aufwarten können :009:

 

und vom Wetter her ein Traum!

 

I beg to differ. Also ja, während den Aufenthalten wurde ich netterweise meist verwöhnt. Leider war das Flugwetter nicht immer ganz so fotofreundlich. Aber besser so als andersrum ;)

 

 

Tis

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Hallo Tis,

 

schon irre Wahnsinn, diese tollen imposante Fotos

absolut Note 1, alles andere wäre gelogen!

 

Bei Ciampino hatte ich auch schon mehrfach beim Abflug auf

der 15 rechts Kurve dann bissel links, dann wieder rechts

und dann plötzlich Roma unter einem.... Petersplatz Foto toll gelungen.

Beim Spotterfotos ausm Hotel, warst du nicht zufällig im Hotel Ciampino??

Ist in einer Flucht vom Take Off Punkt der Flieger der 15 (Balkonsicht)

 

 

Grüsse Manni

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Hallo Tis!

 

Mittlerweile ist es ja Pflicht dass ich mir die Berichte immer zweimal anschaue. Am Anfang genieße ich oft nur die Bilder und bekomme den Mund nicht mehr zu. Wenn sich der Unterkiefer dann wieder eingerenkt hat wird nochmal detailiert der Bericht gelesen und jetzt ist es wieder mal an der Zeit DANKE zu sagen.

 

In Zeiten in denen man durch die ganze Welt jettet ist das Schöne oft auch recht nahe in Europa verfügbar, man muss es nur finden.

Du hsat es wieder mal geschafft diese Momente auch abseits vom Fliegen einzufangen. Aber egal ob Kanada, Asien oder Europa-Tour: Das sind unheimlich viele Eindrücke in extrem kurzer Zeit - das muss man erstmal verarbeiten können!

 

Respekt zolle ich definitiv auch für das Auskommen mit einem Handgepäcksrucksack -ich nehme sogar auch 3-Tagestrip mittlerweile Gepäck mit welches ich aufgebe - so habe ich mehr Luft was das Bordgepäck angeht, grade wenn noch Kamera und Laptop oder so mitkommen soll....

Bei so einen Trip mit den ganzen FR-Flügen würde das natürlich ganz schön ins Geld gehen, das sehe ich natürlich ein.

 

Schön dass du auch für die notwendigen Planungen immer eine Lösung hinbekommen hast - so natürlich ist das ja nicht und es war ja oft richtig richtig knapp.

Hattest du eigentlich für manche Umstiege einen Plan B gebucht oder zumindest vorbereitet?

Oder Ticketsafe genutzt um da was abzusichern?

 

Gruß & Danke nochmals!

 

Frank

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Beim Spotterfotos ausm Hotel, warst du nicht zufällig im Hotel Ciampino?? Ist in einer Flucht vom Take Off Punkt der Flieger der 15 (Balkonsicht)

 

Hallo Manni,

 

nein, das war das Hotel Palacavicchi, welches direkt im Endanflug der 15 liegt (der ganze längliche Bau dort) :

https://maps.google.com/maps?q=Palacavicchi,+Via+di+Ciampino,+Rome,+Italy&hl=en&ll=41.808948,12.582811&spn=0.00639,0.009645&sll=37.0625,-95.677068&sspn=54.928982,79.013672&oq=palacavicchi&t=h&hq=Palacavicchi,&hnear=Via+di+Ciampino,+00178+Roma,+Lazio,+Italy&z=17

 

 

Sieht man von "deinem" Hotel Ciampino denn über die Bahngeleise hinweg auf die Piste? Hättest du ein Bild davon? Würde mich für spätere Aufenthalte sehr interessieren - besten Dank!

 

 

 

@Frank: Vielen Dank fürs detaillierte Lesen :008:

 

Respekt zolle ich definitiv auch für das Auskommen mit einem Handgepäcksrucksack -ich nehme sogar auch 3-Tagestrip mittlerweile Gepäck mit welches ich aufgebe - so habe ich mehr Luft was das Bordgepäck angeht, grade wenn noch Kamera und Laptop oder so mitkommen soll....

Bei so einen Trip mit den ganzen FR-Flügen würde das natürlich ganz schön ins Geld gehen, das sehe ich natürlich ein.

 

Naja, kommt natürlich auch aufs Anforderungsprofil an. 10 Tage Hundeschlittenrennen in Lappland hätte ich wohl auch kaum bloss mit Handgepäck bestreiten können :)

Und Laptop kam gar keiner mit - für etwas gibt's ja das Eierfon...

 

 

Schön dass du auch für die notwendigen Planungen immer eine Lösung hinbekommen hast - so natürlich ist das ja nicht und es war ja oft richtig richtig knapp.

Hattest du eigentlich für manche Umstiege einen Plan B gebucht oder zumindest vorbereitet?

Oder Ticketsafe genutzt um da was abzusichern?

 

Naaaaaja. Richtig richtig knapp war's ja eigentlich nur beim Umsteigen auf Sardinien - sonst hatte ich überall mindestens einen halben Tag dazwischen. Dieses knappe Umsteigen gerade auf eine Insel zu legen war vielleicht nicht ganz so schlau - auf dem Festland hätte man dank Bus und Bahn da im Fall der Fälle sicherlich mehr Optionen. Da Cagliari eine stattliche Ryanair-Basis ist, hatte ich keinen Plan B - irgendwie wäre ich da schon wieder weggekommen.

Ticketsafe kenne ich nicht (hab's allerdings mal kurz gegoogelt, meinst du das Angebot der ERV?). Habe allerdings eine "normale" Reiseversicherung - ob die aber für verpasste Umstiege zahlen würde, noch dazu aus Dummheit (zu kurze Transferzeit)? Oh, und was macht Cyprus Airways zusammen mit Kingfisher, Air Zimbabwe und Velvet Sky auf der schwarzen Liste der ERV? Geht's denen so mies?

 

 

Grüsse und vielen Dank für die Hinweise!

 

Tis

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Hallo Manni,

 

nein, das war das Hotel Palacavicchi, welches direkt im Endanflug der 15 liegt (der ganze längliche Bau dort) :

https://maps.google.com/maps?q=Palacavicchi,+Via+di+Ciampino,+Rome,+Italy&hl=en&ll=41.808948,12.582811&spn=0.00639,0.009645&sll=37.0625,-95.677068&sspn=54.928982,79.013672&oq=palacavicchi&t=h&hq=Palacavicchi,&hnear=Via+di+Ciampino,+00178+Roma,+Lazio,+Italy&z=17

 

 

Sieht man von "deinem" Hotel Ciampino denn über die Bahngeleise hinweg auf die Piste? Hättest du ein Bild davon? Würde mich für spätere Aufenthalte sehr interessieren - besten Dank!

 

 

 

Laut GoogleMaps liegt das Hotel Ciampino auf der Morgen- bzw. Vormittagsseite der RWY15.

Ist denn Ciampino Airport so interessant zum Spotten?

 

Gruß Thomas

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Laut GoogleMaps liegt das Hotel Ciampino auf der Morgen- bzw. Vormittagsseite der RWY15.

Ist denn Ciampino Airport so interessant zum Spotten?

 

Naja - vom Linienverkehr her natürlich nicht wirklich. Allerdings sehe ich jedesmal, wenn ich dort lande, massenweise Bizjets in allen Formen und Farben (bis hin zum Qatari A345!) auf dem Apron stehen - da mal ein Bisserl was einzusammeln, wenn man ohnehin in der Gegend ist, kann ja nicht schaden.

 

Auch das italienische Militär hat offenbar noch eine gewisse Präsenz, weshalb das Spotten im Schutze von Hotelanlagen ebenfalls vielversprechend ist...

 

 

Grüessli,

Tis

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Hallo Tis,

 

http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=76208

 

Diesen Cia Trip machten wir insgesamt dreimal und immer

waren wir im Hotel Ciampino, im Prinzip ähnlich liegend wie

deines, nur noch näher an der Runway. In einer Flucht vom Balkon

der Zimmer 310 bis 314 sieht man den Take Off (33) Punkt.

Locker sieht man über die Bahnschienen drüber, auf Grund des etwas

erhöhter Lage des Hotelobjekt. Wenn die FR ab 6 Uhr starten

ist man hellwach, selbst im besten Schlaf hauts da einen hoch :cool:

 

Hotel war, na ja, es reicht gut für 24 Stunden (lol)

 

Falls du mehr wissen willst PN

 

Grüsse Manni

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Hallo Manni,

 

besten Dank! Hatte deinen Bericht irgendwie gar nicht mehr in Erinnerung, sorry! Das sieht jedenfalls ganz brauchbar aus da, und ich werd' es mir für den nächsten Campino-Aufenthalt merken!

 

Danke!

 

Tis

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  • 2 Wochen später...

Ich liebe deine Berichte!

Egal ob jetzt von der Qualität der Fotos, der Auswahl der Ziele oder diesem gewissen Quäntchen Abenteuer, das bei deinem Reisen immer dabei ist: Genau das macht deine Erzählungen zu einem echten Genuss. Die gute Aufarbeitung der Flugtracks und die "Titelbilder" sorgt dann noch das i-Pünktchen.

 

Besonders viel Dank für deine Bilder aus Beziers und Carcasonne. Ich habe gerade erst vor einem Monat die zwei Bücher "Das verlorene Labyrinth" und "Die achte Kart" von Kate Moss gelesen. Und da beide in genau der Region (zu verschiedenen Zeiten der Geschichte) spielen, kamen deine Bilder genau zum richtigen Zeitpunkt.

 

Einen winzig kleinen Punkt hätte ich da noch: Mir ist aufgefallen, dass du bei den Nachtfotos in Santiago de Compostella und in Bordeaux mit "moderaten" Blenden (z.B. f/8 und f/11) geschossen hast. Bei meinen Nachtfotos schließe ich die Blende meistens deutlich weiter um so diese Lichtkränze um Lichter zu bekommen, um ein Überstrahlen zu verhindern. Hier mal ein Beispiel des Petersdom mit meiner 400D:

 

800px-Petersdom_Nacht.jpg

 

Ok, ne Blende von f/29 ist jetzt zwar auch ziemlich übertrieben, erzeugt Beugungsunschärfen und ist sicher auch diskussionswürdig. Aber vielleicht hätte es bei den unteren Lampen an der Pilger-Kathedrale geholfen.

 

Aber das soll dem genialen Bericht nicht schmälern: Beide Daumen hoch!

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Hi Phil,

 

vielen Dank! Und ich liebe deine Videos! Auch wenn ich noch nicht dazu gekommen bin, mir dein neustes Werk anzusehen...:)

 

Was? Kate Moss schreibt Bücher? Na hoppla - und Verena Pooth arbeitet beim CERN? Anyway - es freut mich natürlich, wenn ich die Zeilen habe illustrieren können! :)

 

Besten Dank auch für deinen Input! Ich muss vorausschicken, dass ich kein grosser Nightshot-Experte bin, und meist einfach wähle, was auch am Tag nicht verkehrt ist. Dass stärker geschlossene Blenden schöne Lichtsterne produzieren ist mir natürlich bekannt; leider aber ist das bei meinem Objektiv glaube ich nicht so ausgeprägt (steht sogar irgendwo in den Tiefen des FF eine Erklärung dafür im Zusammenhang mit dem Bild eines Weihnachtsbaums, ich find' sie bloss nicht mehr). Das mit dem Überblenden wäre allerdings sehr wohl ein Argument, damit hab' ich mich noch nicht beschäftigt.

 

Vielfach ist's auch eine Zeitfrage - wenn ich für ein schönes Bild 20 Versuche brauche, mache ich die lieber mit 4 statt mit 30 Sekunden Belichtungszeit. Natürlich spricht trotzdem nichts dagegen, wenn die Settings mal stimmen, es noch mit längerer Belichtungszeit zu versuchen...

Leider habe ich derzeit aber gar keinen Fernauslöser sondern arbeite nur mit dem Kamera-internen Timer, weshalb Zeiten über 30 Sekunden ("bulb") leider nicht möglich waren. Das limitiert auch etwas...

 

 

Ich werde deine Tipps aber definitiv im Hinterkopf behalten beim nächsten Mal! Vielen Dank!

 

Tis

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  • 2 Wochen später...
Stefan Friedrich

...und genau dieser Bericht ist schuld daran, dass ich mich nun auch an die Planung einer solchen Reise mache...im September solls los gehen.

 

Vielen Dank für diese grossartigen Eindrücke! Genial! :)

 

Gruess

 

Stefan

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