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Mein erster Segelflug: Von Winterthur auf eine Bodenseerunde (40 pics)


Tis

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Sooo, es hat mich durch reinen Zufall auch mal wieder in diese Sparte des Forums verschlagen und ich melde mich mit einem kleinen (für meine Verhältnisse ultra-kurzen :D) Flugbericht :008:

 

Wir haben kürzlich ein Zimmer unserer Wohnung renoviert und auch einen neuen Teppich einsetzen lassen - und da stellte sich doch tatsächlich heraus, dass der Teppichleger ein begeisterter Segelflieger ist! Sofort wurde die Chance gepackt, und am nächsten Tag verabredete ich mich zu meinem ersten Segelflug überhaupt.

 

 

Am Flugfeld in Winterthur angekommen, wirkte alles noch etwas verschlafen. Man wartete auf das Aufkommen der Thermik...

 

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Obwohl die Verhältnisse auch nach vierstündiger Wartezeit noch nicht optimal waren, wagten wir einen Versuch. Der Schlepper zog uns an den Bodensee, von wo es dann mit diversen Versuchen, weiter resp. wieder an Höhe zu gewinnen, zurück in die Eulachstadt ging.

Hier noch der Link zum gesamten GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2973933

 

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Festgezurrt und happy!

 

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Endlich: Die Maule ist bereit, das Schleppseil wird festgemacht, es kann losgehen!

 

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Sie zieht kräftig, und schon nach kurzer Zeit fegen wir in geringer Höhe über die Graspiste 01

 

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Tschüss Winti!

 

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Abeam Frauenfeld, mit Blick auf Hüttwilersee und Nussbaumersee auf der anderen Seite

 

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In einer Viertelstunde hat uns der Schlepper an den Bodensee gezogen, und es gibt einen Ausblick auf Stein am Rhein in der Ferne

 

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Blick auf das Dörfchen Mammern am Bodensee

 

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Ein Blick über den Tellerrand: Das deutsche Gaienhofen präsentiert sich nahezu karibisch - und jeder Bootsbesitzer scheint den schönen Samstag auf dem Wasser zu geniessen!

 

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Die Verbindungsstrasse zur Insel Reichenau

 

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Blick auf Ermatingen (CH) und Konstanz (D) in der Ferne

 

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Leider gab es in Seenähe keine Möglichkeit, die Höhe zu halten, und so waren wir gezwungen, uns langsam wieder heimwärts zu orientieren. Blick über Weinfelden TG bis zum in der Ferne thronenden SänTis!

 

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Ähnliche Position mit Blick in Richtung Bodensee

 

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Mit dem Heimatflugplatz schon wieder in Sichtweite, vermochten wir zwischen Frauenfeld und Elgg doch noch etwas Thermik aufzuspüren, und versuchten uns dort in die Höhe zu kurbeln. Die unzähligen Kreise boten immerhin Gelegenheit genug, die Landschaft unter uns ins rechte Licht zu rücken...hier die Autobahn A1 bei Hagenbuch/ZH

 

 

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Unsere verzweifelten Versuche, wieder an Höhe zu gewinnen - aber egal, wie hart wir es versuchten, bei 1500 Metern war immer Schluss

 

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Und noch zwei Bilder der allseits bekannten A1 - irgendwie tritt da eine kleine Faszination meinerseits für Autobahnen zutage. Aber es wirkt schon sehr ästhetisch, wie sich das graue Betonband so elegant durch die Landschaft zieht...!

 

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Elgg und Neu Elgg, getrennt durch die Bahnlinie

 

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Unser Schlepper ackert noch immer hart (wenn's jetzt noch scharf wäre...)

 

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Field Art!

 

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Wir haben einen Schlauch (oder ein Schläuchlein) gefunden, und kriegen bald Gesellschaft! Jaja, gut getarnt - aber angenehmerweise scheinen alle Flieger der SGW Flarm installiert zu haben...

 

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Während mein Pilot kurbelt was das Zeug hält, versuche ich den Mitstreiter irgendwie auf Bild zu bannen...

 

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Nach 90 Minuten geht's dann doch langsam wieder heimwärts...und nun, da wir sie nicht mehr brauchen können, treffen wir über den aufgeheizten Betonflächen Winterthurs auch die heiss ersehnte Thermik - so werden noch ein paar Runden um den Platz angehängt...

 

 

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Et voilà, Blick auf den Flugplatz Winterthur-Hegmatten LSPH inklusive startendem Schleppflug. Daneben die Zugunterhaltungsanlage Oberwinterthur, einer der zentralen Wartungsstandorte der Zürcher S-Bahn (Wiki tells me...)

 

 

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Auch in Winterthur gibt's interessante Siedlungsanlagen zu sehen!

 

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Während der Schlepper gerade aufsetzt, drehen auch wir in den Final Piste 01 ein...

 

 

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Wohl meine erste Landung mit ausgefahrenen Speedbrakes! :D

 

 

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...uuuuund fast unten!

 

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Et voilà, vor hübscher Kulisse noch ein Abschlussbildchen der 1992 gebauten DG-500 HB-3083 nach getaner Arbeit

 

 

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Der tüchtige Schlepper, eine Maule MX-7, hat denselben Jahrgang, und bricht schon wieder zur nächsten Runde auf...

 

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...mit dieser 27-jährigen Grob G-103 am Seil!

 

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Jaja, das Plätzchen ist schön idyllisch! Im Bild eine PZL Bielsko SZD-51

 

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Und mit diesem Duo Discus beim Windenstart verabschiede ich mich...;)

 

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Kleines Fazit: Der Segelflug ist eine faszinierende Sportart. Man ist den Elementen und der Natur viel näher, und muss, statt einfach die Schubhebel nach vorne zu drücken und durch die Lande zu brettern, die Umgebung genau studieren und interpretieren, um vorwärts (resp. aufwärts) zu kommen. Das übt gewiss eine grosse Faszination aus und eignet sich auch für Wettbewerb und Kollegialität. Trotzdem muss ich zugeben, dass mir zum jetzigen Zeitpunkt und mit meinem momentanen Blickwinkel zu viel Arbeit und Kreisen an Ort für zu wenig Ertrag (man kommt an Tagen wie gestern nicht allzu weit, und sieht eher denselben Bauernhof 50 Mal, als 50 verschiedene Höfe :)) drinsteckt. Dies rein aus Sicht als unbeteiligter Passagier mit fotografischer Motivation, der nicht in diesem steten "Wettbewerb" drin ist und das stete Streben nach Höhe nicht verinnerlicht hat. Gerade als preiswerter Einstieg in die Fliegerei ist der Segelflug aber bestimmt eine ganz tolle Sache!

 

 

Grüessli und en schöne Sunntig!

 

Tis

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Hoi Tis,

 

du machst wirklich selbst aus einem Acker etwas anschauliches... und plötzlich sieht man es auch ... ;-)

 

Wenn ich mal eine Fotoflug mache weiss ich wen ich fragen würde ob er mitkommt ;-)

 

Gruss

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Georg Wilckens

Hoi Tis,

 

tolle Bilder! Bezüglich Ertrag... vielleicht müssen wir dich mal auf nen Alpenflug mitnehmen. Da gibt's Perspektiven, die man mit nem Motorflieger nie bekommt.

 

Gruss,

Georg

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Schöner Bericht, Tis! Da hast Du den Polarizer zum Glühen gebracht ;) Die Stille und das Fluggefühl sind schon schön.

 

Zum Fliegen bei schmaler Kasse (auch, wenn mal der Motorflug definitv unbezahlbar werden würde und man in der Schweiz noch 4 VFR Slots am Tag hat) ist der Segelflug auch für Grob- und andere Motoriker ein Thema.

 

Und wenn Du morgen Abend nix los hast - ich bräuchte noch einen Knipser ;)

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Hi Tis,

freut mich, dass es dich nun auch endlich mal zu den Motorlosen verschlagen hat. Wusste gar nicht, dass man aus einer erweiterten Platzrunde so einen geilen Fotobericht draus machen kann :005:

 

Kleines Fazit: Der Segelflug ist eine faszinierende Sportart. Man ist den Elementen und der Natur viel näher, und muss, statt einfach die Schubhebel nach vorne zu drücken und durch die Lande zu brettern, die Umgebung genau studieren und interpretieren, um vorwärts (resp. aufwärts) zu kommen. Das übt gewiss eine grosse Faszination aus und eignet sich auch für Wettbewerb und Kollegialität. Trotzdem muss ich zugeben, dass mir zum jetzigen Zeitpunkt und mit meinem momentanen Blickwinkel zu viel Arbeit und Kreisen an Ort für zu wenig Ertrag (man kommt an Tagen wie gestern nicht allzu weit, und sieht eher denselben Bauernhof 50 Mal, als 50 verschiedene Höfe ) drinsteckt.

 

Das ist doch gerade das Tolle dran.:008: Der Motorflieger fliegt für Unsummen langweilig von A nach B*, während beim Segelfliegen der Weg das Ziel ist. Das man an mittelmäßigen Tagen u.U. nicht mal vom Heimatplatz wegkommt oder 150km davon entfernt auf einem Acker landet, muss man zwangsläufig in Kauf nehmen. Die Faszination liegt hier eher beim "ruhigen" Getragenwerden nur durch Aufwinde sowie der Tatsache, dass man damit auch durchaus große Strecken (Weltrekord bei freier Strecke liegt momentan bei 3008km ;)) zurücklegen kann. Gibt aber auch noch viele andere Sachen die einen Segelflieger erfreuen und die ein Motorflieger in der Form nie erleben wird. (Kreisen mit Vögeln, Hang-/Wellenfliegen, wunderschöne ruhige Abendthermik im letzten Licht etc. etc. ;) )

 

*(Ich gebs ja zu, für einen Mitflug bei der motorisierten Fraktion bin ich trotzdem immer zu haben...:rolleyes:)

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  • 2 Wochen später...

Hi Tis,

meine beiden letzten Flüge sind auch gar nicht soooo lang her.

Einmal in Kiel Holtenau (EDHK) und vorletzten Samstag in der Heimat (eigentlich EDAC, Göpfersdorf hat keinen ICAO-Code).

Ich fand es auch jahrelang eher "abstoßend" oder auch uninteressant. Den Vogel schießt eigentlich nur nach das Ballonfliegen ab.

Wie du aber schon sagst ist es ein günstiger Einstieg um Luftfahrt regelmäßig zu betreiben, was als aviatikbegeisterter Student sonst gar nicht so einfach wäre. Anfangs reizte mich Segelflug auch überhaupt nicht, da man zu abhängig ist. Vor allem im Winter passiert ja gar nichts.

Mittlerweile hat sich meine Meinung geändert, ich möchte gern einem Verein beitreten und das Hobby vertiefen.

 

Freut mich aber, dass du deinen ersten Versuch unternommen hast (90min, nicht schlecht!). Via Schleppstart kommt man auch ein wenig vom Platz weg und sieht etwas mehr. Auf jeden Fall solltest du nochmal einen Windenstart mitmachen. Hui! So einen Takeoff hattest du wahrscheinlich auch noch nicht :005:

 

Vielen Dank fürs Mitnehmen, bekomm ich direkt wieder Lust!

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swissglobaltraveller

 

 

Kleines Fazit: Der Segelflug ist eine faszinierende Sportart. Man ist den Elementen und der Natur viel näher, und muss, statt einfach die Schubhebel nach vorne zu drücken und durch die Lande zu brettern, die Umgebung genau studieren und interpretieren, um vorwärts (resp. aufwärts) zu kommen. Das übt gewiss eine grosse Faszination aus und eignet sich auch für Wettbewerb und Kollegialität. Trotzdem muss ich zugeben, dass mir zum jetzigen Zeitpunkt und mit meinem momentanen Blickwinkel zu viel Arbeit und Kreisen an Ort für zu wenig Ertrag (man kommt an Tagen wie gestern nicht allzu weit, und sieht eher denselben Bauernhof 50 Mal, als 50 verschiedene Höfe :)) drinsteckt. Dies rein aus Sicht als unbeteiligter Passagier mit fotografischer Motivation, der nicht in diesem steten "Wettbewerb" drin ist und das stete Streben nach Höhe nicht verinnerlicht hat. Gerade als preiswerter Einstieg in die Fliegerei ist der Segelflug aber bestimmt eine ganz tolle Sache!

 

 

Grüessli und en schöne Sunntig!

 

Tis

 

Segelfliegen hat tatsächlich viele Facetten. Um die Dächer der näheren Gegend zu kreisen ist eine davon. Aber eben nur eine: Segelkunstflug, Wettbewerbsflug, Streckenflug oder ganz einfach Genussflug sind andere.

 

Wir sollten die geschätzte Leserschaft des Forums nun nicht im Glauben lassen, detailliertes betrachten Zürcher Bauernhöfe sei das durchschnittliche Flugerlebnis im Segelflug. Au contraire!

 

Ich nehme an, der Flug fand am Samstag 16.Juni statt. Soweit ich mich erinnere, hatten wir an dem Tag relativ starken Südwestwind und eine Inversion auf ca. 2000m.

 

Es war nicht der Hammertag - aber trotzdem lag Einiges drin: Hier ist die Tagesübersicht der CH-Flüge im OLC zu finden, einem Portal, in welchem viele Segelflieger ihre Flüge hochladen. Ein Klick auf das kleine "i" rechts zeigt jeweils den Flug an.

 

Beispielhaft hier und hier ein Flug an dem Tag von Winterthur aus: Beide sind ins Engadin geflogen und einer davon hat bis auf Höhe Innsbruck verlängert. Ach ja, und natürlich dann zurück nach Winterthur. Ohne Motor, versteht sich.

 

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - und ein Video ersetzt somit ein ganzes Buch. Ich empfehle, sich das Video 'best of 2011' auf Vimeo anzusehen:

. Von den Segelflug-Videos, welche ich bisher gesehen habe, vermag es die Faszination m.E. am besten zu transportieren.

 

Wer doch lieber Text bevorzugt, der möge sich den Blog von Ernst Willi anschauen: Konkret empfehle ich diesen Artikel, welcher einen 1000km Flug in den Alpen von diesem Frühjahr dokumentiert.

 

Natürlich: Man fliegt nicht im ersten Jahr nach der Lizenz solche Strecken. Im Gegenteil. Ein 1000er in den Alpen dürfte wenigen Spitzenpiloten vorbehalten sein, welche zudem über jahrelanges Training verfügen. Aber Erlebnisse und Bilder wie im Video dokumentiert sind, je nach Training, schon nach wenigen Jahren möglich.

 

Vielleicht noch ein Wort zu den Kosten: Ich bin seit März ca. 35 Stunden geflogen - bis Ende Saison wird sich der Wert hoffentlich gut verdoppeln. Ich hab's kurz ausgerechnet: Eine Flugstunde Segelflug kostet mich aktuell knapp 90 Franken, wenn ich Ende Saison 80 Stunden geflogen bin sinkt der Wert auf ca. 55 Franken pro Flugstunde. Enthalten sind hier die Clubbeiträge (Segelflugzeug, Jahresbeitrag) sowie die Kosten für den Schlepp - also rund 98% der anfallenden Kosten. Ich habe keinen Vergleichswert - aber ich würde meinen, dass man nicht an manchem Ort für das gleiche Geld ähnlich viel Flugerlebnis erhält.

 

Wer sich nun angesprochen fühlt, kann sich auf der Homepage des Verbandes noch etwas informieren: http://www.segelfliegen.ch/

 

Oder grad diräkt bi üüs: http://www.sgbern.ch

 

Schöne Hinech,

Ivan

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