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Tragt ihr Schultergurte ?


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Aus gegebenem Anlass (Tu-204 Crash in Vnukovo, keiner der getöteten im Cockpit trug laut russischem Vorbericht seine Schultergurte) mal eine Frage an all die Piloten von "großen" Flugzeugen:

Benutzt ihr prinzipiell die Schultergurte, oder verzichtet ihr beim täglichen Flugbetrieb drauf, und tragt sie nur bei besonders böigem Wetter oder anderen ungewöhnlichen Anlässen?

Ich erinnere mich noch an meinen ersten Jumpseat-Flug (JAL 747-400, FRA-NRT), bei dem ich bei der Landung im Cockpit bleiben durfte. Als alter Segelflieger habe ich natürlich die Schultergurte mit angelegt, und bin von der Crew darauf hingewiesen worden, dass ich die ruhig weglassen kann. Der Beckengurt genügt völlig...

Bei weiteren Jumpseatflügen habe ich nie mehr explizit darauf geachtet was die Crew nun macht, meine aber immer angelegt.

 

Behindern die Schultergurte in den großen Cockpits das Erreichen von weiter weg liegenden Schaltern, Hebeln oder sonstigen Dingen ? (vor allem bei kleiner gewachsenen Piloten) Oder stören sie, wenn man sich mal umgucken möchte (z.B. um die Flügel auf Vereisung zu überprüfen) ?

 

Gruß

Ralf

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Grundsätzlich sobald/solange die Seat Belts der PAX on sind trage ich Schultergurte. Praktisch ist es genau so wie bei Markus. Ich glaube wenn ein Knopf/Schalter nicht mit Schultergurten erreichbar wäre, dann wäre eben dieser nicht an dieser Stelle zertifiziert worden... Jedenfalls nicht nach FAR... ;)

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Wenn ein Pilot ins Kino geht, versucht er sich sofort anzuschnallen...

 

Ohne Schultergurten darf man bei Airbus laut MEL nicht in die Luft, ausser es handelt sich um die des Copiloten (für maximal drei Flüge).

 

Mit anderen Worten: die Schultergurten müssen bei Start und Landung angelegt sein. Es gibt noch die supercoolen Piloten, die unmittelbar nach Liftoff die Schultergurten lösen. Das ist auf der Doofheitsskala ungefähr auf gleicher Stufe angesiedelt wie die Passagiere, die vor dem Start die Schuhe ausziehen.

 

Nicht alles was nicht verboten ist, ist vernünftig.

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PS:Ist bei Airbus die Gesundheit der Copis weniger wert?

 

... scheint so. Wir hatten in BKK mal ein Schultergurtenproblem beim Scheff. Das MEL war klar und wir versuchten in ZRH einen "Specialpermit" zu bekommen. Ohne Chance übrigens, der Mech musste die Gurten beim Jump aus- und beim Scheff wieder einbauen.

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Das Licht in der Kabine wird gedimmt, damit sich die Augen an das wenige Licht gewöhnen. Im Falle eines Notfalls siehst du so im dunklen besser, als wenn sich deine Augen zuerst an die neue Situation anpassen müssen.

Ich hoffe du bist dir im Klaren, dass wir hier von T/O und LDG sprechen; nicht enroute.

 

Dann sollte das aber besser kommuniziert werden. Ich bin sicher das 98% aller Passagiere das nicht wissen und deshalb lieber ihre Zeitung weiterlesen wollen. (Angeschnallt natürlich!)

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Ich bin einer der Doofen, der seine Schultergurte bei ruhigem Wetter nach "gear up" löst - die Chance auf einen harten und überlebbaren Einschlag sind dann nicht mehr gegeben. Der Beckengurt sitzt weiterhin eng angezogen, den Kopf schlägt man sich also oben nicht an.

Im Sinkflug lege ich die Schultergurte bei FL100 an, wenn das Cockpit wieder "sterile" sein muss.

 

 

Wegen Leselampen und Gurten: Den Passagieren kann man so einiges erzählen, was sicherheitsrelevant ist, ist denen aber egal. Hauptsache man schaltet das gefährliche Handy aus...

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Und wenn es zu brennen beginnt ist doch der mit aufgeblendeter Leselampe besser dran, weil seine Augen schon an die Helligkeit gewöhnt sind.

 

Gruss Walti

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Auch bei schönem Wetter kann man Vögel erwischen und plötzlich beginnen beide Triebwerke zu stottern (LX in LED, USAir im Hudson) oder Eis zerstört Deinen Wunsch abzuheben (SAS in ARN 1991).

 

Warum dieses Risiko eingehen, Schultergurten stören kein bisschen? Sowohl beim Ditching im Hudson, also auch beim SAS-Fall wären die Piloten nicht ausgestiegen, hätten sie die Schultergurten nicht getragen.

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Auch beim Kleinflieger: Wo keine Schultergurten drin sind, unbedingt einbauen. Hab ich damals bei meiner Cessna gemacht, die Mooney hatte sie schon und die sind den ganzen Flug angeschnallt, ausser wenn man (nach Absprache) im Reiseflug mal die Provianttasche umgraben muss :)

 

Die Konsequenzen des Weglassens und dann ein heftiger Aufschlag aufs Instrumentenbrett e.t.c. sind meist ausgesprochen hässlich.

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Ich persönlich weiß gar nicht wo sie stören? Im Segelflugzeug oder im Motorflieger lockere ich sie privat ganz minimal, um mich besser bewegen zu können.

 

Was mich vor allem wundert, selbst in unseren uralten CH53G kann man die Schultergurte am Sitz so einstellen, dass sie wie im Auto freigängig sind, und man sich vorbeugen kann, und sie trotz dessen im Aufprallfall spannen.

 

Aber im Endeffekt muss es im Reiseflug jeder für sich selbst Wissen - ich fühl mich ohne Schultergurte unwohl. Im gesamten An- und Abflug sollten sie - meiner Meinung nach - allerdings angelegt sein.

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Unsere Vorschriften schreiben die Schultergurte unter 5000 Fuss immer vor. Persönlich löse ich sie meistens in 10.000 Fuss beim Climb und lege sie wieder an beim Beginn des Decend.

 

Wolfgang

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Den Passagieren kann man so einiges erzählen, was sicherheitsrelevant ist, ist denen aber egal. Hauptsache man schaltet das gefährliche Handy aus...

 

;-)

 

Da zumindest im LH-Standardspruch aber unmittelbar vor dem Dimmen des Kabinenlichts sogar auf die Leselampen hingewiesen wird, kann man hier von "sie wurden gewarnt ist denen aber egal" nicht wirklich sprechen.

 

Das könnte auch daran liegen, dass ich zumindest noch nie in einem Unfallbericht gelesen habe: "Leider haben nicht alle Passagiere den Absturz überlebt, weil 15 von ihnen gleich nach Dimmen der Beleuchtung die Leselampe eingeschaltet haben und daher jetzt leider tot sind..."

 

In diesem Sinne,

Florian

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Von Start-up bis FL100 und wieder beginnend bei Top of Descent. Stören kein bisschen. Ausser der Kollege / die Kollegin fixiert deine Gurte, dann bist du aber wohl incapacitated, oder er / sie hat dich einfach nicht gern. :D

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Mich nerven die Gurte halt einfach und sobald wir sicher in der Luft sind - was bei "gear up" ja der Fall ist - gibt es keinen schnellen und überlebbaren Weg zurück auf die Erde! Darum ging es mir. Wenn ich sehe, dass wir gleich wieder runter müssen, klicke ich die Dinger schnell wieder rein, sie hängen ja immer noch direkt vor meinem Bauch. Ich fühle mich damit nicht unsicher, das geht mir nur ohne Beckengurt so.

 

Auch im Privatquirl ist der Schultergurt weg, sobald die Platzrunde verlassen und auf eine sichere Höhe gestiegen wird. Ich will doch keinen reibenden Gurt haben, wenn ich 2, 3 oder 4 Stunden durch die Gegend brumme.

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Mich nerven die Gurte halt einfach und sobald wir sicher in der Luft sind - was bei "gear up" ja der Fall ist - gibt es keinen schnellen und überlebbaren Weg zurück auf die Erde! Darum ging es mir. Wenn ich sehe, dass wir gleich wieder runter müssen, klicke ich die Dinger schnell wieder rein, sie hängen ja immer noch direkt vor meinem Bauch. Ich fühle mich damit nicht unsicher, das geht mir nur ohne Beckengurt so.

 

Auch im Privatquirl ist der Schultergurt weg, sobald die Platzrunde verlassen und auf eine sichere Höhe gestiegen wird. Ich will doch keinen reibenden Gurt haben, wenn ich 2, 3 oder 4 Stunden durch die Gegend brumme.

Naiv wie ich bin habe ich immer gedacht, der Gurt diene primär dazu, den Piloten bei Turbulenz im Sitz zu fixieren, und der Aufprallschutz sei nur eine willkommene Nebenerscheinung. Als Segelflieger, der sich ja mit Vorliebe in Turbulenzen aufhält, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, ohne Schultergurt zu fliegen, und dabei bin ich in der Regel nicht 2 bis 4, sondern 6 bis 8 Stunden unterwegs.

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Im Segelflieger kann ich mir auch nicht vorstellen jemals die Schultergurte abzulegen. Aber die Turbulenz und vorallem die Nähe der Cockpithaube zur Nase ist auch anders als im Linienflieger.

 

Übrigens im Simulator "fliegen" wir auch 4 Stunden für die Prof. Checks und dürfen die Schultergurte nicht ablegen.

 

Wolfgang

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Hmmm, es ist mir schleierhaft, wie einen Turbulenz nach vorne oder hinten schleudern kann, das habe ich noch nicht erlebt. Nach oben und unten ist man mit dem Beckengurt gesichert und lediglich für einen Aufprall gegen ein Hindernis am Boden (sonst gibt es keine überlebbaren Hindernisse!) sind die Schultergurte wirklich zu brauchen.

 

Im Simulator ist es etwas anderes, weil der durchaus durch einen technischen Defekt jederzeit abstürzen könnte, im wahrsten Sinne des Wortes.

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...ich muss ehrlich zugeben das bei mir die Schultergurte auch irgendwo zwischen 2000-5000ft rausfliegen, solange nicht "Kyrill" im Anmarsch ist, für T/O + Landung natürlich unumgänglich, aber im normalen ruhigen Climb, Reise und Sinkflug... :009: Dagegen bleibt der Beckengurt immer dran.

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Hmmm, es ist mir schleierhaft, wie einen Turbulenz nach vorne oder hinten schleudern kann, das habe ich noch nicht erlebt. .

 

OK das mit dem Nase anschlagen war eher im übertragenen Sinn gemeint. Aber in einem modernen Segler da liegst du. Und die Haube ist wenige Zentimeter vom Kopf entfernt . Ohne Schultergurte kriegt die Haube sicher einen Fettfleck wenn es Dich auch nur aus einem mittleren Aufwind schmeisst.

 

Wolfgang

 

P.S Ausser Du hast sehr trockenes Haar

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Ist der PIC immer links bei Swiss?

 

Die MEL bei Airbus und Co unterscheidet in der Regel nicht zwischen PIC und FO etc. sondern eher CM1 und CM2. Sprich, CM1 ist der linke sitz, egal ob da der PIC sitzt oder nicht (was aber höchstens evtl. bei CPT/CPT Crew oder Kapitänsausbildung so ist).

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OK das mit dem Nase anschlagen war eher im übertragenen Sinn gemeint. Aber in einem modernen Segler da liegst du. Und die Haube ist wenige Zentimeter vom Kopf entfernt . Ohne Schultergurte kriegt die Haube sicher einen Fettfleck wenn es Dich auch nur aus einem mittleren Aufwind schmeisst.

Segelfliegerregel 1: Hüte mit einem Knopf obendrauf sind für Alpensegelflug ungeeignet, da sehr schmerzhaft...

 

P.S Ausser Du hast sehr trockenes Haar

Du fliegst ohne Deppenhut? :005:

 

Ok, ich sehe ja ein, dass die Sitzposition im Airliner leicht anders ist, und dass ein solcher auch weniger direkt auf Turbulenzen anspricht. Aber das würde doch immerhin erklären, warum die MEL nur für mindestens einen Piloten Schultergurte vorschreibt.

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Fritz, damit wir uns richtig verstehen: Wenn ich mit dem Segler unterwegs bin (ist nun auch schon wieder 20 Jahre her, verdammt), bleiben die Schultergurte natürlich dran. An die liegende Sitzposition erinnerte ich mich erst nach Wolfgangs Beitrag.

 

Im Airliner/Bizjet sitzt man ja eher aufrecht, da ist das eher weniger ein Faktor und der Beckengurt reicht völlig aus.

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Schultergurte sind reine Gewöhnungssache. Ist wir im Auto - kennt man es nicht anders, stört es auch nicht weiter. Unter FL100 habe ich sie immer dran - meist auch bis zum TOC und ab dem TOD. Jump Seat Gäste haben sie bei uns immer im genannten Zeitraum dran zu haben.

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