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Sturz: Karpaltunnelsyndrom


Ma Rio

Empfohlene Beiträge

Hallo!

 

In meinem ersten Posting in diesem Forum frage ich gleich nach eurem Rat.

 

Ich bin im Dezember auf der eisigen Strasse ausgerutscht und hab mir dabei mein Handgelenk "verärgert". Mein Arzt meint, dass es sich um das Karpaltunnelsyndrom handelt. Dieses hatte ich schon einmal vor 7 Jahren (vom Sport). Damals hat es über ein halbes Jahr gedauert, bis ich die Hand wieder voll benutzen konnte. Auch dieses Mal ist nach fast einem Monat die Hand noch nicht wirklich zu gebrauchen. Sie schläft mir sehr oft ein, ich spür ein Kribbeln in den Fingern und manchmal schmerzt es sogar. Bei Bewegungsabläufen die die Feinmotorik benötigen habe ich Schwierigkeiten. Ich werde seit dem Sturz von meiner Freundin (sie ist Physiotherapeutin) behandelt.

 

Jetzt stellt sich mir die Frage: Ich habe in 2 Wochen meinen Medical-Termin beim Arzt für Class One, da ich im Frühjahr die ATPL-Ausbildung beginnen möchte (PPL hab ich seit Sommer 2011). Macht es überhaupt noch Sinn zum AME zu gehen mit meiner Hand? Mein Arzt hat gesagt, dass mein Handgelenk sehr wahrscheinlich in Zukunft anfälliger sein wird und dass bei erneuten Stürzen, aber auch bei anderen Belastungen, wieder ein Karpaltunnelsyndrom entstehen kann. Ich kann mir vorstellen, dass Arbeitgeber das nicht sehr gerne hören, auch wenn ich das Medical bekommen würde. Ich fände es sehr schade, jetzt einen Haufen Geld in die Ausbildung zu stecken, um danach nur sehr schwer einen Arbeitsplatz im Cockpit finden zu können und diesen bei Pech sehr schnell wieder verlieren zu können (ich weiss: jeder Pilot lebt mit dem Risiko, dass sein Körper vom einen auf den anderen Tag nicht mehr den Anforderungen genügt, jedoch steh ich noch vor der Entscheidung, diese Berufslaufbahn einzuschlagen oder bei meinem jetzigen Job zu bleiben).

 

Was habt ihr für Wissen darüber? Wie ist eure Meinung zu dem Thema - insbesondere zu meiner Situation? Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

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Zum Fliegerarzt musst Du ja ohnehin. Und wenn ihr besprecht, wie das mit Deinem Class 2 Medical jetzt weitergeht, wird der Dir sicher sagen koennen, wie Deine Chancen auf ein Class 1 sind.

 

Aus meiner Laiensicht ist ein Karpaltunnelsyndrom kein langfristiges Hinderniss und eine "Anfaelligkeit" fuer so was wird kaum diagnostisch festzustellen sein.

 

Gruss,

Florian

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Und wenn ihr besprecht, wie das mit Deinem Class 2 Medical jetzt weitergeht, wird der Dir sicher sagen koennen, wie Deine Chancen auf ein Class 1 sind.

Aus meiner Laiensicht ist ein Karpaltunnelsyndrom kein langfristiges Hinderniss und eine "Anfaelligkeit" fuer so was wird kaum diagnostisch festzustellen sein.

 

Erst einmal: Vielen Dank für deine rasche Antwort!

 

Es geht mir nicht wirklich darum, ob es feststellbar ist oder nicht. Meine Sorge ist eher, dass ich in Zukunft öfters fluguntauglich bin - wenn auch nur vorübergehend. Das dürfte keinen Arbeitgeber zu Freudensprüngen verleiten, wenn ich ihm mehr als einmal sagen muss, dass ich für die nächsten Wochen krankgeschrieben bin. In der Hobby-Fliegerei ist das ja prinzipiell egal. Ich flieg ja nur, wenn ich es will, aber wenn aus Hobby Beruf wird, dann sollte es schon professionell betrieben werden können.

 

Ich würde mich sehr über Antworten aus der Airliner-Ecke freuen, aber auch über weitere Antworten von Privatpiloten freue ich mich.

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Warst du mal bei einem Spezialisten? Ich war bisher der Meinung, das Karpaltunnelsyndrom lässt sich in den meisten Fällen operativ behandeln (weiss aber nicht ob dauerhaft).

 

Gruss,

Dominik

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Das Karpaltunnelsyndrom kommt relativ häufig vor, vor allem bei Frauen so um die 40, bei Männern tritt es deutlich seltener auf. Bei Dir ist es offenbar so, dass Dein Karpaltunnel etwas eng ist, so dass bereits die geringfügige Gewebeschwellung nach einer Überlastung des Handgelenks ausreicht, um die Nerven abzuklemmen. Meist verschlimmert sich ein Karpaltunnelsyndrom mit fortschreitendem Alter, so dass früher oder später sowieso operiert werden muss. Das ist heutzutage eine Routineoperation und wird ambulant durchgeführt.

 

Geh zu einem Spezialisten (also nicht zum Hausarzt) und lass Dich beraten.

 

PS: Nein, ich bin kein Arzt, aber eine Ex hatte das beidseitig sehr stark. Nach der OP waren die Hände wieder tiptop, und zwar dauerhaft.

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Warst du mal bei einem Spezialisten? Ich war bisher der Meinung, das Karpaltunnelsyndrom lässt sich in den meisten Fällen operativ behandeln (weiss aber nicht ob dauerhaft).

Ja so quasi. Mein Hausarzt ist zeitweise auch Chirurg im Krankenhaus und hat den Eingriff schon öfters gemacht. Allerdings meint er, dass ich das wohl zuerst mit dem AME abklären sollte, ob das überhaupt zugelassen ist. Er meinte auch ich soll mich darüber informieren, wo die Grenzen sind, falls es wieder vorkommt, da auch nach der Korrektur ein erhöhtes Risiko bei mir wäre, da durch die Sportverletzung in meiner Jugend das Handgelenk schon sehr mitgenommen ist.

 

Hat jemand das selbst schon gehabt und kann mir von den Konsequenzen bei einer Fluglinie / Unternehmen berichten?

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Ich bin kein Arzt, ich kenne keinen Piloten, der das mal hatte (aber andere Menschen) und ich weiss nicht, wie die fliegerärztlichen Aspekte in diesem Fall sind.

 

Ich glaube, das sollte alles kein Problem für deine (langfristige) Karriere sein. Im Moment ist natürlich doof, da hast du ein Handycap, und du musst dich da durchbeissen.

 

So wie ich das sehe als Laie ist ein Karpataltunnelsyndrom eine heilbare Verletzung, ähnlich einer Sportverletzung. Das geht vorüber, danach bist du wieder voll einsatzfähig. Ist wie wenn du einen Arm gebrochen hättest, oder sogar weniger schlimm: Im Moment eingeschränkt, aber sobald alles wieder ok ist sagt keine Airline was.

 

Am besten gehst du zu deinem Vertrauensarzt, sagst ihm was du hast, übertreibst nicht und lässt dir dein Class One geben. Wenn es nicht besser wird würde ich die Operation ins Auge fassen. Ich kenne niemanden, der durch das Syndrom eine dauerhafte Schädigung gekriegt hätte.

 

Ich kenne auch einige Piloten die weit grössere Behinderungen haben und trotzdem Airlinepiloten wurden (z.B. Behinderung am Bein, fehlende Fingerglieder, Sportverletzungen usw).

 

Ich wünsche dir viel Glück und gute Besserung

Dani

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Ich bin kein Arzt, ich kenne keinen Piloten, der das mal hatte (aber andere Menschen) und ich weiss nicht, wie die fliegerärztlichen Aspekte in diesem Fall sind.

 

Ich glaube, das sollte alles kein Problem für deine (langfristige) Karriere sein. Im Moment ist natürlich doof, da hast du ein Handycap, und du musst dich da durchbeissen.

 

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Ich kenne auch einige Piloten die weit grössere Behinderungen haben und trotzdem Airlinepiloten wurden (z.B. Behinderung am Bein, fehlende Fingerglieder, Sportverletzungen usw).

 

Ich wünsche dir viel Glück und gute Besserung

Dani

 

Dein Beitrag muntert sehr auf! Allerdings ist eben die Sache mit dem Handycap. Wenn es wieder ein halbes Jahr dauert bis die Hand voll funktionsfähig ist, ist es eben doof. Noch geht es zwar, weil ich in einem halben Jahr noch an der Theorie sitzen werde, aber sollte mir sowas nochmal passieren / bzw. dauert es länger, dann fällt es in meinen Praxisteil rein, was ich eher unschön fände. Naja, werde auf jeden Fall mit dem AME darüber sprechen und was er für Erfahrungen gemacht hat. Ich möchte diese Berufslaufbahn jedenfalls nur einschlagen, wenn ich auch wirklich dafür geeignet bin - auch wenn der Verbleib bei der reinen Hobbyfliegerei die Aufgabe eines langen Traumes bedeutete.

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Hallo,

 

ich habe mich selbst vor einigen Jahren u. a. mit einem Karpaltunnelsyndrom "herumgeschlagen", welches lange Zeit (fast 2 Jahre) unerkannt blieb, weil es ein sog. neurologisch stummes Karpaltunnelsyndrom war.

 

Die anschliessende OP war wirklich eine Kleinigkeit - und der dankbarste und kleinste Eingriff, den ich jemals hatte.:008: Die Hand ist in der Regel relativ schnell wieder einsatzfähig, auch das Medical war kein Problem (habe allerdings nur ein Klasse 2 Medical). Voraussetzung ist allerdings, daß man nicht zu lange wartet, denn die Folgen eines unbehandelten Karpaltunnelsyndroms kann u. a. eine Nervenschädigung mit zurückbleibenden Schäden sein.

 

Ich würde Dir dringend raten, Dich an einen guten Handspezialisten zu wenden und eine GRÜNDLICHE Diagnostik machen zu lassen. Der normale "Hausarzt" - auch mit Op Erfahrung ist hier nicht der Richtige. Selbst ein "normaler" Chirurg ist mit Hand-OP´s oft überfordert, gerade wenn es an schwierige Sachen geht. Die menschliche Hand ist ein sehr komplexes System, wo der Chirurg ausreichend Erfahrung mitbringen sollte. Sonst kann hier auch sehr viel schieflaufen! Daß der Arzt den Eingriff "schon öfter" gemacht hat, wie Du hier schreibst, ist zu wenig!! Hier kommt es mangels Erfahrung gerne zu Nervenverletzungen im Karpaltunnel. Klar - keine OP ohne Risiko. Aber ein Fachmann auf diesem Gebiet minimiert das Risiko ungemein.

 

Ich möchte Dir hier keine Angst machen, vielleicht ist alles harmloser, als gedacht. Dennoch möchte ich Dich ein wenig sensibilisieren!

 

Gerade nach einem Sturz auf die Hand und fortbestehenden Beschwerden sollte auch an andere Diagnosen gedacht werden, da es hier sehr oft auch zu karpalen Bandverletzungen kommt oder Verletzungen des Mond- und/oder Kahnbeines vorliegen, die oft nicht oder zu spät erkannt werden. Je später die richtige Diagnose gestellt wird, desto geringer sind die Aussichten auf Heilung und Beschwerdefreiheit.

 

Ich spreche hier leider aus Erfahrung, da ich selbst vier Operationen an der Hand hinter mir habe - und nur noch den Handspezialisten an meine Hände lassen würde!

 

Gute Besserung.

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