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Wie lange hält ein Triebwerk


MFGD

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Hallo zusammen.

 

Mich würde interessieren, wie viele Stunden ein Triebwerk z.b ein Trent 1000 von Rolls Royce hält, wenn keine technischen Probleme auftauchen. Oder anders gesagt hat ein Triebwerk einen Fixen Wechselintervall, nach dem es komplett ausgetauscht wir?

 

Und noch eine Frage. Als ich das letzte Mal geflogen bin ( Airbus A320 ) war beim einsteigen vom Triebwerk ein klapperndes Geräusch hörbar als sich dieses von Wind drehte. Was ist dass?

 

Gruss Simon

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HOP!

 

Die jeweiligen Laufzeiten sind im Airworthiness Limitation Manual beschrieben. (Google mal) Dort findest Du alle Inspektionen von der 50h bis zum Austausch gewisser Kompotenten. Es steht aber nur was, nicht wie ;) Dann gibt es noch die LTA's oder AD's (Lufttütchigkeitsanweisungen oder Airworthiness Directives) Diese kommen vom Luftamt bzw. der EASA nachdem der Hersteller ein Service Bulletin herausgeben hat. Dort stehen dann Änderungen und Erfahrungen drin, welche man im Laufe der Zeit erst herausgefunden hat.

 

Das Klappern sind die Triebwerksschaufeln, die haben ein wenig spiel(MUSS), drum das Klappern.

 

 

gruess Consti

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Beim A320 kommen die Limitierungen z.B. aus dem EM (Engine Manual).

Je nach verbauter Teilenummer und ob ich das Teil auch OnWing wechseln kann muss der Motor früher oder später raus.

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind bei einem neuen CFM56-5A sind da so zwischen 17.000 bis 20.000 FC drin.

Bei einer durchschnittlichen Flugzeit von >2,5 Stunden sind also schon mal >50.000FH drin.

 

Werte für einen Trent 1000 habe ich nicht.

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Hi MFGD,

 

ich hoffe ich mache keinen inhaltlichen Fehler. Falls doch bitte korrigieren. Das klappern kommt von den Turbinenblättern. Die sind ja im Betrieb hohem thermischen und physischem Stress ausgesetzt. Ich kann nur den englischen Begriff. Die Art der Befestigung nennt sich centrifugal clutch meine ich. Heißt einfach das die einzelnen Turbinenblätter erst ab einer gewissen Rotationsgeschwindigkeit "fest" sitzen. Wie das Bautechnisch umgesetzt ist. Keine ahnung. Falls du aber mal an einem Triebwerk ohne verkleidung stehst, dreh man am Fan und schau dir dann hinten die Turbinenblätter an. Die haben "Spiel" nach links und rechts. Wenn die also beim Drehen den höchsten punkt erreicht haben bewegt sich jede Schaufel mit einem "klack" zur anderen Seite. Das manchen dann halt viele Blätter die ganze Zeit und dann gibts dieses Geräusch.

 

Finde leider kein Video.

 

LG

 

Florian

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...ich hoffe ich mache keinen inhaltlichen Fehler. Falls doch bitte korrigieren. ...

Ne, hat mit der Turbine nichts zu tun. Das Geräusch kommt von den Fan Blades (diese sind wohl eher dem Kompressor als der Turbine zugeordnet :009:)

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Du bist Mechaniker desshalb will ich mich gleich für meine Frage entschuldigen :005:

 

Bist du dir sicher ? Dann sinds die Kompressorschaufeln ( upps ) aber der Rest stimmt oder ? Wenn nich schreib bitte kurz 3 Sätze dann vergess ich das in diesem Leben nicht mehr.

 

Gruß

 

Florian

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Bleiben wir der Einfachheit halber bei dem Triebwerk, welches die Frage wohl ausgelößt hat: CFM56(-5)

Die Fanblades sind mit dem Triebwerk (besser: Fan Disk) formschlüssig durch eine Schwalbenschwanzverbindung angebracht. Da die Blades doch schon recht lang sind, können sie darin auch ein wenig hin und her kippen. Damit dieses Kippen nicht zum Verschleiß führt, wurden sogenannte "Midspan Shrouds" an den Fanblades verbaut. Wird das nicht laufende Triebwerk am Boden durch Wind in leichte Drehung versetzt, kippen die Blades, welche gerade in der 12 Uhr Position sind, auf die andere Seite wobei dann die Midspan Shrouds zusammen schlagen.

 

Sound:

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Ja genau das Geräusch. Danke für die Erklärung. Habe aus welchem Grund auch immer gedacht das wären die turbineblades. Sind also Fanblades.

 

Danke und Gruß

 

Florian

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Danke für euere super Antworen.

 

Hat mir sehr geholfen. Vorallem muss meine Freundin keine Angst mehr haben wenn beim einsteigen das Tribwerk klappert:p ich weiss ja jetzt wiso:009:

 

Nochmals Danke

 

Simon

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Gast theturbofantastic
Ne, hat mit der Turbine nichts zu tun. Das Geräusch kommt von den Fan Blades

Das klappernde Geräusch gibts aber auch bei Triebwerken, die keine fan blades oder shrouds haben. Die fan blades sind natürlich am lautesten.

 

Zur ersten Frage: Limitierende Faktoren sind in der Regel sogenannte LCF (low-cycle fatigue) Bauteile, z.B. Turbinenscheiben, spacer, Naben, Wellen etc. Manche laufen 5000 cycles, manche 10000 oder 20000, je nach Spezifikation des Herstellers und der Zulassungsbehörden. Wenn diese cycles erreicht sind, muss das Bauteil gewechselt werden (ungeachtet des Bauteilzustands). Auf Grund der typischen Position dieser Bauteile im Triebwerk geht das in der Regel nicht on-wing. Ein cycle bedeutet: Anlassen, Start, Landung, Abschalten. Je nachdem, wie viel Zeit zwischen Start und Landung vergeht, "sammelt" das Triebwerk meist mehr Betriebsstunden als cycles. Andere Komponenten werden heutzutage meist on-condition ausgetauscht, d.h. sie werden bei regelmäßigen Kontrollen inspiziert und ggf. gewechselt. Wiederum andere Bauteile (z.B. Kraftstoffpumpen, Stellzylinder etc.) haben ein festes Stundenlimit, die sogenannte TBO (time between overhaul), nach deren Ablauf sie ausgetauscht werden müssen.

 

Grüße

Jonas

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...Manche laufen 5000 cycles, manche 10000 oder 20000, je nach Spezifikation des Herstellers und der Zulassungsbehörden. ...

Nur das jetzt keine Irritation wegen der Anzahl aufkommt:

Ich gehe davon aus, dass du gerade bei den Werten 5000 und 10000 von Motoren an Langstreckenmaschinen sprichst, oder?

5000 FC würde gut zum Mid Fan Shaft des GENX-2B passen.

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Gast theturbofantastic

Das kann gut sein, ich weiß die cycles nicht auswendig. Generell gibt es deutliche Unterschiede in der Anzahl der erlaubten cycles, besonders bei neueren (neu soll heißen: Triebwerksmuster noch nicht all zu lange in service) Triebwerken sind die cycles zu Beginn noch recht niedrig. Nach und nach werden höhere Zahlen bei den Bodenläufern und bei den Testtriebwerken erreicht und auch die Bauteile in den normal fliegenden Triebwerken erreichen ihre festgelegte Anzahl cycles. Diese Bauteile werden dann ausgebaut, genauestens inspiziert und mit anderen vom selben Typ verglichen, um dann schrittweise die Anzahl FC anzuheben, denn das ist schließlich auch ein wichtiges Verkaufsargument. Manchmal wird auch eine verbesserte Version eingeführt, die dann von Beginn an mehr cycles ansammeln darf. Es kann daher gut sein, dass dies beim FMS des GEnx zutrifft, so alt ist das ja noch nicht. Niedrigere Werte erscheinen für Langstreckenflugzeuge wie eben die Boeing 747-8 recht logisch, da in der Regel FH > FC.

 

Grüße

Jonas

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Bleiben wir der Einfachheit halber bei dem Triebwerk, welches die Frage wohl ausgelößt hat: CFM56(-5)

Die Fanblades sind mit dem Triebwerk (besser: Fan Disk) formschlüssig durch eine Schwalbenschwanzverbindung angebracht. Da die Blades doch schon recht lang sind, können sie darin auch ein wenig hin und her kippen. Damit dieses Kippen nicht zum Verschleiß führt, wurden sogenannte "Midspan Shrouds" an den Fanblades verbaut. Wird das nicht laufende Triebwerk am Boden durch Wind in leichte Drehung versetzt, kippen die Blades, welche gerade in der 12 Uhr Position sind, auf die andere Seite wobei dann die Midspan Shrouds zusammen schlagen.

 

Sound:

 

Ingo.

 

Bei laufendem Triebwerk wirken, unteren anderem, grosse zentrifugale Kräfte auf die Fan Blades und ein "kippen" wird im gegebenen Fall bestimmt nicht stattfinden. Die mid-span-shrouds sind aus folgendem Grund eingebaut/vorhanden. Zitat Beginn: The fan blades of older engines have fitted mid-span supports called snubbers or clappers to overcome resonance vibration that can cause the fan blade to fail. Zitat Ende. Falls Dich in diesem Zusammenhang, die Quelle oder weitere technische Details interessieren, zögere bitte nicht, mich zu kontaktieren.

 

Werner.

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...Bei laufendem Triebwerk wirken, unteren anderem, grosse zentrifugale Kräfte auf die Fan Blades und ein "kippen" wird im gegebenen Fall bestimmt nicht stattfinden. ...

Werner.

 

Die Frage bezog sich auf ein NICHT laufenden Triebwerk.

Setzt du Windmilling mit einem laufenden Triebwerk gleich? :009:

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  • 2 Wochen später...
Setzt du Windmilling mit einem laufenden Triebwerk gleich?
Nun die Grenze ist einfach, bei der Geschwindigkeit bei der die Zentrifugalkraft gerade das Blattgewicht überschreitet, hört das Klappern auf.

Windmilling gibt es bei einem lauen Lüftchen am Boden (vorwärts wie rückwärts) und natürlich bei im Flug abgeschaltetem Triebwerk. Die Rotationsgeschwindigkeit ist ziemlich unterschiedlich...

 

Das klappernde Geräusch gibts aber auch bei Triebwerken, die keine fan blades oder shrouds haben.
Dann ist es aber mehr ein Klicken oder Klingeln, als ein Klappern. Je kleiner die Blätter, desto höher der Ton und desto leiser.

 

Gruß

Ralf

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Nun die Grenze ist einfach, bei der Geschwindigkeit bei der die Zentrifugalkraft gerade das Blattgewicht überschreitet, hört das Klappern auf.

Windmilling gibt es bei einem lauen Lüftchen am Boden (vorwärts wie rückwärts) und natürlich bei im Flug abgeschaltetem Triebwerk. Die Rotationsgeschwindigkeit ist ziemlich unterschiedlich...

Das Ganze ist sogar noch einfacher, denn wenn man gerade in einen Flieger einsteigt, werden nicht solche Windbedingungen herrschen, dass durch Windmilling "die Zentrifugalkraft gerade das Blattgewicht überschreitet".

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  • 3 Wochen später...
Gast theturbofantastic
Das klappernde Geräusch gibts aber auch bei Triebwerken, die keine fan blades oder shrouds haben. Die fan blades sind natürlich am lautesten.
Dann ist es aber mehr ein Klicken oder Klingeln, als ein Klappern. Je kleiner die Blätter, desto höher der Ton und desto leiser.

Ralf, bitte zitiere mich nicht falsch, nur um noch ein "aber" einzuwerfen. Ich finde, dass wir Simons Frage ausreichend beantwortet haben.

 

Grüße

Jonas

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