Zum Inhalt springen

Langstreckenpiloten-Umfrage (Semesterarbeit)


semesterarbeit

Empfohlene Beiträge

semesterarbeit

"Ahoi" ist sicher die falsche Begrüssung :005:, von daher erst einmal ein "Hallo" von mir.

 

Derzeit erarbeite ich meine wissenschaftliche Semesterarbeit im strategischen Management und benötige ein wenig Unterstützung in Form einer Umfrage.

Eine Teilthematik sind dabei die Erkenntnisse der Nasa in Bezug auf Ruhepausen bei Langstrecken-Piloten. In Anlehnung an das Nasa-Resultat möchte ich gern wissen:

- ob das Nehmen von Ruhepausen bei Langstreckenpiloten praktiziert wird (freiwillig)

- wie lang die Pausen pro Person insgesamt sind

- ob es eine spürbare Leistungs- oder Konzentrationssteigerung zur Folge hat

- ob Ruhepausen von den Fluggesellschaften vertraglich geregelt werden und im Einstellungsgespräch kommuniziert werden

- ob es einen vollständigen Rückzug aus dem Cockpit gibt zur Haltung der Ruhepause(n)

- welche Technik(en) für die Ruhepause angewendet wird (werden)

- oder jemand die Ruhepausen für vollkommenen Irrsinn hält?

 

Für möglichst viele Antworten und den Zeitaufwand bedanke ich mich jetzt schon sehr. :008:

 

Bei Fragen, einfach hier fragen oder per PN...

 

Viele Grüsse

Heiko

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Walter Fischer

Hast Du einen Link zu diesen NASA Erkenntnissen?

Möchte dann mal die Unterschiede zu den Langstreckenpiloten herausarbeiten, falls solche allenfalls bestehen:005:.

 

Gruss Walti

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Interessantes Thema. Allerdings schon einige Male hier diskutiert.

 

Ruhezeiten im Cockpit, auch "controlled rest" oder "napping" oder "powernap" genannt, ist Standard in westlichen Airlines. In anderen Erdteilen wird es teilweise nicht praktiziert, teilweise nicht verstanden oder sogar verboten.

 

Normalerweise ist das Verfahren ganz klar beschrieben in den Gesetzesbüchern (Operational Manuals) einer Airline.

 

- Immer nur einer aufs Mal, nur im Reiseflug, nicht kurz vor dem Anflug.

- Längstens 20 Minuten, plus 20 Minuten Ein- und Ausstieg, total 40 Minuten

- das Ruhen muss klar kommuniziert werden, mit dem anderen Pilot und mit der Kabinenbesatzung

- es braucht einen Alarm, um ihn wieder aufzuwecken, ein Kabinenmitglied kommt regelmässig schauen und kontrollieren

- man kann mehrere solche Ruhepausen nehmen

- weitere Vorgaben

 

Im Normalfall klappt das ganz gut. Man macht es eh wenn man eher schon recht müde ist und sich nicht mehr 100% konzentrieren kann. Dann beginnt man mit obig beschriebenen Verfahren und macht es sich im Cockpitsitz bequem. Im Normalfall schläft man sehr schnell ein.

 

Die Gefahr besteht in der sogenannten Sleep Inertia, also dass man nach dem Ruhen noch ein bisschen bedusselt ist. Deshalb ist es nötig, dass man nicht sofort beim Aufwachen eine Task übernimmt, sondern einfach wach im Sitz bleibt, auf die Toilette geht oder einen Kaffee trinkt, bis die Lebensgeister wieder zurück kommen.

 

Danach ist man meistens wieder fit genug, um eine Task zu übernehmen. Sollte es nicht reichen kann man noch eine weitere Pause anhängen, natürlich in Absprache mit dem Rest der Crew.

 

Nicht jedem gelingt es so zu ruhen. Es gibt Leute die sind total müde, können aber nicht schlafen. Es spielt auch eine Rolle, wie man "abschalten" kann, wie hoch der Stresslevel ist, wie gut die menschlichen Bande in der Besatzung sind (CRM) usw. Die meisten wenden diese Technik jedoch an.

 

Was normalerweise hilft, ist dass man sich locker macht, Krawatte löst, Ohrstöpsel rein, Augenbinde an, Rückenlehne waagrecht, Decke überziehen, Kissen montieren usw.

 

Einen Rückzug in dem Sinn gibt es nicht, nicht physisch, nur geistig. Wenn der Mann oder die Frau nicht benötigt wird, kann man die Ruhepause in der Kabine oder im Schlafraum (Crew Bunk) nehmen. Controlled rest kommt nur zur Anwendung, wenn nur 2 Piloten im Cockpit sind. Denn es müssen ständig 2 Piloten in einem Cockpit bleiben, ausser man geht kurz auf die Toilette oder geht was essen usw. Man kann also nicht einfach "verschwinden".

 

Das wär's vorerst. Mir kommt sicher noch was in den Sinn, wenn du nachfragst.

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Heiko,

 

spannendes Thema. Inhaltlich muessen natuerlich die Piloten hier antworten. Da Du ja einen wissenschaftlichen Anspruch stellst, drei Anmerkungen zur Methodik:

 

- Du unterscheidest nicht sauber zwischen Ruhepausen und kurzem Schlaf

- Die Frage "ob es eine spuerbare Leistungssteigerung zur Folge hat" ist nicht beantwortbar. Ich vermute eine falsche Formulierung und das Du eigentlich Fragen wolltest, ob es eine gefuehlte Leistungssteigerung zur Folge hat. Das ist was anderes!

- Die letzte Frage ist massiv wertend gestellt und hat in einer wissenschaftlichen Arbeit nix zu suchen.

 

Florian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

- Die letzte Frage ist massiv wertend gestellt und hat in einer wissenschaftlichen Arbeit nix zu suchen.

 

Eine solche Frage kann durchaus Teil einer wissenschaftlichen Arbeit sein. Es kommt dabei einfach auf die Fragestellung an. Eine mögliche Frage wäre z.B.: Wie gross ist der Anteil an Piloten, die Ruhepausen für vollkommenen Irrsin hält?

 

Diese Frage zu untersuchen hat durchaus ihre Berechtigung, denn wenn heraus kommen sollte, dass 50% der Piloten dies bejaht, hätte das möglicherweise einen sicherheitsrelevanten Einfluss.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...