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Deutschlandferien statt immer nur nach Italien...


Walter Fischer

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Walter Fischer

...dachten wir uns, und fuhren kürzlich voller Tatendrang gen Nordosten, ins gelobte Brandenburgerland.

Der Internetauftritt dieses Ferienhausanbieters verhiess reinste Lebensfreude und sämtliche Wassersportarten auf diesem grosszügigen Grundstück, direkt am Wasser, südlich von Berlin.

Schon beim Aufblasen unseres Schlauchbootes fuhr das blaue Boot der regionalen WSP (Wasserschutzpolizei) auffällig langsam am Grundstück vorbei.

Aber das war es vorerst auch schon.

Der Grundstücknachbar machte sich bemerkbar mit einer Bitte, ja nicht über seinen Wasseranstoss unseren Anlegeplatz anzusteuern, weil dort eine unter der Wasserlinie verlaufende Slip- Schiene verlief.

Die könnte ja von meiner Schiffsschraube einen Kratzer abbekommen, die arme.

Und unsere smarten Vermieter vergassen gänzlich zu erwähnen, dass sie auf demselben Grundstück wohnten und zufälligerweise gerade in der Zeit Kilometerlange Begrenzugskabel für ihren Rasenmähroboter verlegen mussten, und zwecks dessem guten Gelingen täglich bis zu drei Mal pro Minute an unserem Sitzplatz vorbei laufen mussten.

Und von den beiden anderen seitlichen Maschendrahtzaunbewohnern waren huschende Schatten immer dann auszumachen, wenn man selbst eidgenössischer Tradition zufolge mal wieder Umschau in der neuen Gegend hielt.

Ein Lichtblick war der aufgeweckte Sohn der Vermieterfamilie, welcher mich dazu inspirierte, ein schönes Modellsegelboot zu ordern, um es ihm beim Ferienende zu schenken.

Kaum war dieses zusammenmontiert und aufgeriggt, lief ich damit zum Wasser, wo gerade wieder die WSP in Schleichfahrt sich dem Grundstück näherte.

Da ich erst warten wollte, bis dessen Wellen verebben würden, und ich anschliessend das fragile Boot einwassern wollte, wartete ich mit dem Boot auf den Knieen, dass sie sich enfternen.

Dass sie aber plötzlich hart backbord wendeten und sich im Dreierteam auf dem Bugdeck in Formation stellten, verhiess nichts gutes.

Und so kam es auch: Unter lautstarkem Einsatz des Bugstrahlruders kam das Kanonenboot langsam in Sprechdistanz. Bei 5 Metern stellte sich der Sprecher namentlich vor und erklärte mir, dass wenn ich gedächte, dieses Modellboot einzuwassern, er mir unverzüglich eine Geldbusse ausstellen müsste. Und ob ich nicht wüsste, dass es verboten sei, hier solche Boote in Betrieb zu nehmen.

Da macht man vorgängig wochenlange Internetrecherchen, um sich ja als willkommener und informierter Gast aufzuführen- und dann dies.

Habe dann ein mail geschickt, um zu erfahren, wo eine solche Vorschrift nachzulesen wäre.

Mal schauen, was sich da noch tut.

 

Unsere nächsten Ferien am Wasser werden wir aber bestimmt wieder im Süden verbringen, wo ich diesbezüglich noch nie so unter Kontrolle stand.

 

Gruss Walti

 

 

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Na dann bin ich ja mal gespannt, was wir in Kürze so erleben werden bei unserem Roadtrip durchs nördliche Nachbarland. Dank den vielen unterschiedlichen Hundegesetzen und restriktiven Kontrollen von uns Hündeler werde ich sicher den ein oder andere Ordnungsamtbeamte kennenlernen (auch wenn ich mich natürlich brav an alle Gesetze versuche zu halten, aber auswendig lernen tue ich die auch nicht).

Vielleicht treffen wir ja auch auf deine WSP, wenn unser Hund schwimmen geht :ph34r:

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Hallo Walti, 

 

tut mir natürlich leid, dass Du bei uns offenbar keine so guten Erfahrungen gemacht hast. Vielleicht gibst Du uns Deutschen in ein paar Jahren ja dennoch nochmal eine Chance.

 

Bezüglich der Zulässigkeit der Wasserung Deines Modellsegelbootes hat sich der Beamte der WSP (der offenbar nicht viel Freude im Leben hat, wenn er sich um solche Bagatellen kümmern muss) allerdings geirrt. So lange es sich um ein Segelboot handelt ist die Benutzung nach §19 des Wassergesetzes von Brandenburg allgemein gestattet. Nur motorisierte Modellboote sind in Deutschland (leider) nicht gern gesehen und legal fast nur auf Privatgewässern mit Zustimmung des Eigentümers zu betreiben. 

Modellbootgegener sind leider auch nicht viel angenehmer, als Fluglärmgegner.

 

Florian

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Vorallem war es in Ostdeutschland, da werden noch ein paar Generationen ins Land gehen, bis die alten Denkmuster ganz verschwunden sind. Beim nächsten Mal fährst Du halt nach Bayern oder an die Nordsee.

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Walter Fischer

Ja Andreas, solche Gedanken versuchte ich zu unterdrücken- zuviele kolportierte Vorurteile. Die Vermieterfamilie jedenfalls (gebürtige Sachsen im mittlerem Alter) kam uns ganz liberal und aufgeschlossen daher. Abgesehen davon kenne ich auch in der Schweiz eine gewisse "Blockwart- Mentalität".

 

Danke Florian für Deine Recherche. Habe natürlich auch schon ausgiebig gegoogelt, aber explizit zu Modellsegelschiffen nichts gefunden.

Als ich über mögliche Gefahren diesbezüglich nachstudierte, kam mir folgendes Szenario in den Sinn:

Zwei Motorboote (dort erlaubte Vmax. 12 kmh) nähern sich auf einem Gegenkurs, als plötzlich ein Modellsegelboot, dass ausserhalb der Reichweite seines Senders ziellos auf dem Gewässer umherdriftet quer zum Verkehr, und dabei eine Schrecksituation der beiden Bootsführer auslöst. Diese weichen fatalerweise auf die falsche Seite aus, und es kommt zu einer Kollision mit Nasenbluten oder schlimmerem.

 

Gruss Walti

 

PS. Haben uns in der stillen Natur dort dennoch gut erholt, und hatten mit dem mitgebrachten 8 PS Schlauchi keinerlei Anstände ;-)

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Lieber Walti,

 

ich bewundere Deinen Unerschütterlichen Optimismus: Auf die Idee, dass deutsche Verwaltungsvorschriften (ins. Verbote) Sinn ergeben müssen wäre ich in der Tat nicht gekommen. Deswegen habe ich mir gar nicht die Mühe gemacht, darüber nachzudenken, warum ein Modellboot mit Motor verboten ist, eines ohne aber erlaubt. 

 

Florian

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Nur motorisierte Modellboote sind in Deutschland (leider) nicht gern gesehen und legal fast nur auf Privatgewässern

 

Was sich wahrscheinlich auch nur auf Verbrennungsmotoren bezieht, was im Zeitalter problemloser Elektrofliegerei ja nun wirklich nicht sein muß.

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Vorallem war es in Ostdeutschland, da werden noch ein paar Generationen ins Land gehen, bis die alten Denkmuster ganz verschwunden sind. Beim nächsten Mal fährst Du halt nach Bayern oder an die Nordsee.

Ich verbringe meine Urlaube seit jeher im grossen Kanton und fühle mich sehr wohl. Früher war es die Eifel, Ecke Bad Münstereifel, Effelsberg und Adenau, mit Stationierung im Dörfchen Nürburg. Von daher auch der Spruch: Abends Bit, morgens wieder fit. Hat was. Ab etwa 1988 bin ich sporadisch im Erzgebirge anzutreffen. Ich empfinde die sächsische Schweiz als "wie die Schweiz, nur viel schöner." Mir tun die schlechten Erfahrungen von Walti leid, ich habe ausschliesslich Gutes erlebt. Besonders die handwerklichen Fähigkeiten der  Eingeborenen beeindruckt mich immer wieder. Auch der Zusammenhalt scheint mir enorm. Wer sich für Natur, Handwerk und Holz interessiert wird sich im Erzgebirge, als Stichwort Wolkenstein, wohlfühlen. Das Dampfbähnchen nach Oberwiesenthal ist für mich auch so ein Hit, überhaupt, ich mag die Gegend.

 

Mit zunehmendem Alter zieht es mich auch nach Bayern, ich stimme Andreas voll zu. Bayern rules! Mein Zentrum in Bayern, welches ich nach Ende des jetzigen Bahnstreiks und vor dem mutmasslich Finalen besuchen werde ist: Am Platzl 4. München dürfte klar sein. Dort hat Alfons sein Reich, Tee, Gewürze, Schokolade und ein durchaus preiswertes Restaurant. Ich lasse mich dort gerne dazu inspirieren, bekannte Mahlzeiten ganz anders zuzubereiten. Gleich daneben hat es übrigens eine "De Buyer" Dependance. Würde Walti gefallen. Schräg gegenüber ist noch so ein Haus, Riesengross mit Innenhof, wohl eine Art Ausstellungsgebäude. Man sieht gefühlte 10'000 kleinere, angeheitert schunkelnde Asiaten mit riesigen Bierkrügen in der Hand, vor sich ebenso gross aussehende Schweinshaxen, garniert mit kanonenkugelgrossen Knödeln. Mittendrin im Ghetto noch eine Rentnerband in Krachledernen, welche den geschätzten Geräuschpegel von 110 auf gut 120 Dezibel steigert.

 

In Waltis Lage hätte ich wohl den Katzensprung nach Berlin ins Auge gefasst. Dort würde ich mich gerne mal eine Nacht lang im "KADW" einschliessen lassen. Oberster Stock, kurz in der Delikatessa. Da ist Globus in Zürich ein Krämerladen.

Ah ja, der langen Rede kurzer Sinn: Deutschland ist schön!

Empfindet

Hans

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Was sich wahrscheinlich auch nur auf Verbrennungsmotoren bezieht, was im Zeitalter problemloser Elektrofliegerei ja nun wirklich nicht sein muß.

 

 

Wahrscheinlich nicht! Wenn sich das nämlich nur auf Verbrennungsmotoren beziehen sollte, dann hätte der Gesetzgeber was von Verbrennungsmotoren in das Gesetz geschrieben. Hat er aber nicht, sondern etwas von "eigenem Antrieb".

 

Florian

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Hallo Zusammen

 

Muss auch sagen habe da schon andere Erfahrungen gemacht. Gut ich muss gestehen die Ausgangslage ist nicht die gleiche ;) Wir waren bei unseren Verwandten einquartiert ( ja ich habe einen kleinen Teil Wurzeln in Ostdeutschland). Diese wohnen in der Nähe von Cottbus in der Region Jänschwalde. Touristisch wohl bescheiden Sie haben aber voller stolz uns die Region gezeigt die durchaus seine Reize hat. Auch ein Blick und etwas Hintergrundwissen zum Tagebau war beeindruckend. Sie wussten genau wo man mir Flugzeuge zeigen kann, von MIG bis Flugplätze und Abstecher nach Polen. Geschichten und Erlebnisse und Erfahrungen aus DDR mal 1:1 für mich eine spanende Erfahrung mal unzensiert zu erfahren wie das Leben dort wirklich wahr. Gelebt haben wir in den Paar Tagen wie Fürsten, was sie hatten wurde geteilt. Sie haben mir versichert es gäbe in der Region noch viel mehr zu Zeigen wir sollen unbedingt mal wieder zu besuch kommen. 

 

Ich denke was der Walti da erlebt hat, geht bei uns auch ganz gut, irgendwo in kleineren verschlafenen Regionen wo alles Fremde, Fremder als Fremd erscheint.... 

 

Gruss Stefan 

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Walter Fischer

Danke Hans und Stefan.

Ja, landschaftlich und kulturell gibt es dort einiges zu entdecken. Zum beschriebenen Grundstück gibt es vermutlich eine Hintergrundgeschichte. Das Vermieterpaar ist eine Generation jünger als die Nachbarn links und rechts, welche dort fest wohnen.

Und nun kommen fast Woche für Woche neue Ferienbewohner und gutes Geld verdienen die auch noch damit tztztz...

Hunde sind auch noch erlaubt, obwohl die nachbarlichen "Ureinwohner" keine halten.

Da braucht es wenig Phantasie, um sich vorzustellen, dass die "Neuen" argwöhnisch beobachtet werden.

Könnte ganz genau so in der Schweiz passieren.

 

Mir ging es im Post mehr darum, das Vorgehen der Wasserschutzpolizei in Frage zu stellen. Das andere kam einfach nocht als Garnitur dazu ;-)

 

Gruss Walti

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Nur zur Klärung: Ich meinte nicht "die Ossis" im Allgemeinen, sondern eher ein paar übriggebliebene VoPos, die von der Westpolizei übernommen wurden und mit einer ähnlichen Einstellung wie zu DDR-Zeiten (Zucht und Ordnung) ihre Polizeidienste versehen.

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Wobei das einem bei der Wasserschutzpolizei westlicher Prägung wohl auch passieren kann. Mir wurde von einem Kieler Ruderer einmal glaubhaft versichert, sie hätten dort eine Strafe für zu schnelles Fahren im Hafen von der Wasserschutzpolizei erhalten - im Ruderboot! Die WaSchPo hat wohl mit dem Schiffsradar des am Kai vertäuten Polizeibootes die Geschwindigkeit des Ruderbootes gemessen und daraufhin dann eine Busse geschrieben... Da kann man nur froh sein, dass wir noch keine Luftpolizisten haben, die irgendwo gelangweilt mit ihrem Zeppelin rumliegen und mit der Radarpistole spielen. ;)

 

Friedrich

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Walter Fischer

"Da sollten se mal den Ratzeburcher Achter sehen! "

Kennt den noch jemand? (Cabaret Rotstift).

 

Gruss Walti

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"Da sollten se mal den Ratzeburcher Achter sehen! "

Kennt den noch jemand? (Cabaret Rotstift).

 

Gruss Walti

Hat aber nicht mit Ruck Zuck Zack Zack zu tun

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Walti, ich glaube du wurdest da heimlich für die nächste Staffel Achtung Kontrolle auf Kabel1 gefilmt  :P

 

Gruss Stefan 

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Walti, ich glaube du wurdest da heimlich für die nächste Staffel Achtung Kontrolle auf Kabel1 gefilmt  :P

Ich hoffe, Walti weiss gar nicht, was das ist ;-)

 

Florian

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Walter Fischer

Nein, es war eine versteckte Kamera für *Happy Day*. Und ich darf nun demnächst auf einer richtigen Hochseejacht auf der Spree mitten durch Berlin gondeln. Vor dem Reichstagsgebäude gibt es einen Apéro mit Gauk und Merkel. Anschliessend gibt es einen von der Billag gesponserten Besuch in der Gourmetabteilung des KaDeWe ;-)

 

Gruss Walti

 

PS. Das Ministerium von Angela hat herausgefunden, dass ich der erste war, der in jenem früher hier geschilderten Hotel, in ihrem Bett geschlafen hat.

Bearbeitet von Walter Fischer
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Ich hoffe, ihr seid im Pergamon Museum gewesen. Immerhin können die Trottel vom IS das nicht zerstören.

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Da warst Du aber auch schon lange nicht mehr in Berlin....

Das Pergamon-Museum ist derzeit wegen Umbau geschlossen. Das dauert bis zur Wiedereröffnung noch 4 Jahre. Aber Berlin hat zum Glück noch viele andere Highlights zu bieten, wird sich schon was finden lassen. Wenn nicht, macht auch nichts. Es ist die Stadt in der man sich auch mal treiben lassen kann.....

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

 

(1976-1991 EDDT)

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Wie, was? Der Pergamontempel und das Tor von Babylon sind nicht zugänglich? Dann lohnt sich der Besuch von "Hartz4-Hausen" fast gar nicht.

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