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Wie man's auch machen kann: Turkish Airlines expandiert


Kuno

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Seit Jahren habe ich das Gefühl, dass Du als Deutscher die LH geradezu verachtest.

Eine natürliche Reaktion wenn von einem erwartet wird, das man sie als Deutscher sowieso lieben muss, und man deshalb die Deutsche Kundschaft auch so behandelt...

 

 

 LH Passage ist somit nicht (ungleich) LH-Group

Als Kunde merkt man den Unterschied nicht unbedingt... OK, irgendwo steht "operated by Lufthansa CityLine", aber gebucht hat man auf der LH Homepage und überall war das LH logo.

Und auch da muss man wieder unterscheiden, welche LH-Group Airline fliegt die kritischen Ziele an, und welche die "Schönwetterziele".

 

 

Meiner Meinung zeigt dieses Bild eine gute Landung - Ich sehe Passagiere die das Flugzeug auf eigenen Beinen verlassen.

Eine excellente Landung wäre es gewesen, wenn man das Flugzeug nochmal hätte verwenden können...

Modern müsste man sagen: Eine gute Landung ist eine, bei der die Passagiere noch das Handegpäck mitnehmen und die Selfies vor den Trümmern ins Netz stellen können ;)

 

So ein Bild zeigt auch keine perfekte Landung... Shit happens.

 

Wie gesagt, irgendwann wird eine Häufung von Shit dann doch auffällig. Und bei TK kommt es schon regelmäßig vor. Im Autojargon in der Regel aber "nur Blechschaden"

 

Gruß

Ralf

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Ich - und auch die Community - meinen mit LH in der Regel "Lufthansa Passage", und nicht German Wings und auch nicht Eurowings, Sun Express oder AUA. LH Passage ist somit nicht (ungleich) LH-Group, können wir uns da einigen!?

Was Du und "die Community" meinen, kann ich natürlich nicht beurteilen und will ich schon gar nicht kritisieren.

 

Wen Lufthansa von "LH Passage" spricht, dann schliesst das Eurowings, etc. mit ein. Wenn Du gerade aktuell auf der LH-Hompage z.B. nach Flügen für morgen früh von TXL nach BCN suchst (zufälliges Beispiel), und dabei im entsprechenden Feld "Lufthansa" und nicht "Lufthansa-Group" wälst, dann erscheint als erstes ein Treffer/Angebot von Eurowings.

 

Für mich als Kunde ist es nicht transparent, unter welchen AOCs ein bestimmter Flug betrieben wird, von wem die Crew bezahlt wird und wem das Flugzeug gehört. In so fern kannst Du unter "LH-Passage" natürlich gerne was anderes verstehen - ich verstehe das gleiche wie die Lufthansa darunter.

 

Und nein: Ich bin weit davon weg, die Lufthansa zu hassen. Ganz im Gegenteil: Ich bin da einigermassen guter Kunde.

 

Ich vertrete nur (wie ich meine sehr konsequent) die Auffassung, dass Flugsicherheit in unserer Zeit kein relevantes Kriterium für die Auswahl einer ("erste Welt") Fluglinie (mehr) ist, da in der Zwischenzeit alle major carrier gleich sicher sind und Unfälle bei allen keine systematischen Gründe haben und die Piloten überall gleich gut sind (zumindest gut genug, um keinen relevanten Unterschied in der Sicherheitsstatistik zu machen).

 

Florian

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Hallo Florian,

 

Mitunter wandelt sich die Sache und man hat immer weniger Einfluss auf den Carrier. Ich wähle LH bei Langstrecken und da ist es mir bis dato noch nicht passiert, dass ich in einem Eurowings A330 oder eine AUA B777 gesetzt wurde, ohne damit gerechnet zu haben. Ich erkenne an, dass dies für Konsumenten problematisch werden könnte, wenn man im Glauben, Lufthansa Passage Bereederung nach altem Regelwerk (KTV) mit LH-Passage Maschinen (z. B. B747, A380, etc.) zu kaufen, dann mit Eurowings A330 befördert wird.

 

Das mit der Flugsicherheit sieht Du bekanntlich knallhart statistisch, und das ist Dein gutes Recht. Sehe ich das also richtig, dass Du Deine Frau und Kind/er ohne Bedenken in einen TK-Flug setzen würdest, selbst wenn es Alternativen wie SWISS, LH oder dgl. geben würde? Die Frage ist übrigens ernsthaft und nicht zynisch gemeint.

 

Gruss

Johannes

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alle major carrier gleich sicher sind und Unfälle bei allen keine systematischen Gründe haben und die Piloten überall gleich gut sind

Hmmmm, da würde ich allen 3 Aspekten widersprechen.

- Auch unter den Major Carriern kann man Faktoren über 10 in der Unfallstatistik sehen

- Ein paar Gründe sind definitiv systematisch (z.B. CRM und Pilotenmentalität, LOC und Piloten ohne Vorerfahrung)

- Es gibt ganz sicher sehr unterschiedlich gute Piloten, wobei schon "gut" kaum zu definieren ist

zumindest gut genug, um keinen relevanten Unterschied in der Sicherheitsstatistik zu machen

Das schon eher. Solange es statistisch ähnlich wahrscheinlich ist, dass ich bei täglich einem Linienflug bei einem Flugunfall sterbe (dazu müsste ich das 50.000 Jahre lang machen), oder dass ich einen Supe GAU in Mitteleuropa erlebe (dazu müsste ich 30.000 Jahre leben), schreckt mich die Luftfahrt nicht wirklich. Solange die Wahrscheinlichkeit um die Tausend mal größer ist, an den Folgen des Passivrauchens zu sterben (800.000 im Jahr laut WHO) als an den Folgen eines Flugunfalls, oder solange jeden Tag in Deutschland so viele Menschen am Schlaganfall sterben (über 200.000), wie im Jahr weltweit bei Flugunfällen, ist mir auch TK immer noch "sicher genug". Vermutlich verlängert deren "meditarrane Küche" an Bord meine Lebenserwartung im gleichen Maße, in dem deren ex-Militärpiloten es verkürzen.

 

 Ich bin weit davon weg, die Lufthansa zu hassen. Ganz im Gegenteil: Ich bin da einigermassen guter Kunde.

Das eine schliesst das andere allerdings nicht aus... Man sucht sich seine Airline ja nicht immer aus, bzw. hat manchmal schlicht keine Wahl.

 

 

Zu guter letzt muss man sich auch fragen, zu wem und auch in welches Land man sein Geld trägt. Meine Türkei-Sympathien sind beispielsweise fallend...

Das war für mich allerdings auch der Grund, mich diesen Februar gegen einen TK Flug zu entscheiden (Im Winterflugplan gab es meinen üblichen KIX Flug noch).

Die Türkei macht es einem derzeit ziemlich schwer, TK zu mögen.

 

Wer weiss, vielleicht denken noch mehr Menschen so?

 

Sehe ich das also richtig, dass Du Deine Frau und Kind/er ohne Bedenken in einen TK-Flug setzen würdest, selbst wenn es Alternativen wie SWISS, LH oder dgl. geben würde?

Die Frage ging zwar nicht an mich, aber ja. Solange ich meine Kinder in den Schulbus setze oder mit dem Fahrrad in die Schule schicke, setze ich sie auch in einen TK Flieger.

 

Meine Eltern sind mit mir damals schlesslich auch Spantax CV-990 geflogen ;) (beide nicht gerade im Mittelfeld der Unfallstatistik zu finden...)

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume
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- Auch unter den Major Carriern kann man Faktoren über 10 in der Unfallstatistik sehen

 

Wenn man einen Abend in der Spielbank neben dem Roulette-Tisch verbringt, dann kann man auch Faktoren von über 10 in der Roulette-Gewinner-Statistik sehen. Dennoch sagt das weder etwas darüber aus, ob es bessere oder schlechtere Roulette-Spieler gibt noch darüber, wie die Statistik in der nächsten Nacht aussieht...

 

Genauso sind die Unfallwahrscheinlichkeiten aller Majors so klein, dass ich selbst aus Faktoren von 10 keine brauchbare Information ziehen kann, ob ich bei meinem nächsten Flug mit TK wahrscheinlicher oder weniger wahrscheinlich sterben werde, als bei meinem nächsten Flug mit LH.

 

Und dass es "ganz sicher" unterschiedlich gute Piloten gibt, obwohl man "gut" gar nicht genauer definieren kann ist philosophisch schon eine eher tiefgründige Feststellung ;-)

Lass es mich so formulieren: Es gibt offensichtlich bisher keinen Test, mit dem man a priori feststellen kann, ob das Risiko dass ein Pax durch Unfall in einem von diesem Piloten gesteuerten Flugzeug stirbt höher oder tiefer als der Durchschnitt ist.

 

Und um in diesem Zusammenhang auch weitere Fragen zu beantworten:

Natürlich lasse ich meine Frau und Kinder ohne Bedenken bzgl. des Absturzrisikos sowohl mit LH als auch mit TK fliegen. Und meinen Kindern (so viel zum Thema subjektiv empfundenes Risiko) ist es immer noch schwieriger zu erklären, dass ich regelmäßig LH fliege, als dass ich ab und zu mal mit TK nach IST unterwegs bin...

 

Florian

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Verstehe, alles klar!

 

Hier noch was zum Thema Familie und Airline:

 

------------

LAS VEGAS (KTNV) – Allegiant Air has been rocked by a new scandal.
Pilots poised to flee in search of safer skies and a better work environment.
Las Vegas-based KTNV’s Darcy Spears has been investigating Allegiant for nearly a year. She reports why hundreds of pilots say they’re looking to leave.
Overworked and underpaid. Flying for an airline with a bare minimum approach to maintenance and safety, which leads to avoidable emergencies.
[...]

“Almost half of the pilots said they will not allow their own families to fly on the aircraft. That is a stunning repudiation of the operations at Allegiant. I have never heard that before at a carrier. And that is not sour grapes. That is not to make publicity. That is a real fear that these pilots have. And the reason is because they’re on the front lines and observe day in and day out the way Allegiant skimps on maintenance, pushes their aircraft.”// Quelle und ganzer Artikel

------------
 

Naja, die Piloten reagieren sicher über, denn sie kennen die neuesten Statistiken nicht; und eher werden die Kinder in Nevada von einer Klapperschlange gebissen, als mit dem Airliner zu verunglücken..., also reine irrationale Überreaktion,... oder!?

 

Worauf will ich hinaus, bzw. was hat ein US-Low Coster mit Turkish zu tun? Dass es wo anders ähnlich ablaufen könnte, aber weniger auf den "Busch geklopft" werden kann, als in den USA. Oder glaubt ihr, die türkische Politik läßt zu, dass man den national Carrier und zukünftigen Emirates-Konkurrenten - mit bald neuem Monster-Airport als Homebase -  von innen heraus kritisiert und anprangert, wie dies in den USA etwa beim obigen Beispiel durch investigative Journalisten möglich war? Never ever, aber die KonsumentInnen sehen halt, dass sie bald jedes Kaff hier in Europa anfliegen und das zu günstigeren Preisen. Auf nach Mauritius, Australien und Amiland - mit Turkish, denn (Zitat Homepage TK): Turkish Airlines offers the best flight ticket rates for all its destinations.

 

Guten Flug!

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Also, wenn die Piloten so navigieren würden, wie wir hier vom Ausgangsthema abgewichen sind, dann käme kaum ein Flugi am vorgesehenen Ziel an B)

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Also, wenn die Piloten so navigieren würden, wie wir hier vom Ausgangsthema abgewichen sind, dann käme kaum ein Flugi am vorgesehenen Ziel an B)

 

Sehe ich anders. Dein Thread-Anfangsposting beinhaltet als Ausgangslage den Vergleich zw. Lufthansa (Streik, etc.) und Turkish als "aufgehenden Stern" am europäischen Airline-Himmel. Wenn man sich die letzten Postings ansieht, geht es allem voran um: Lufthansa und Turkish Airlines und natürlich die in negativer Weise beeindruckende Statistik von Vorfällen und Unfällen bei TR.

Die Behandlung und das Streifen von anderen Themen erfolgt im Zuge einer offenen Diskussion zwangsläufig. Was hast Du erwartet? Dass alle sagen, Turkish ist super, das Essen gut und das die es in Zukunft den gewerkschaftsdurchzogenen Alt-Airlines hier gehörig zeigen werden? Wie langweilig...! ;) 

 

so long

Johannes

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Worauf will ich hinaus, bzw. was hat ein US-Low Coster mit Turkish zu tun? Dass es wo anders ähnlich ablaufen könnte, aber weniger auf den "Busch geklopft" werden kann, als in den USA...

Aha - es gibt irgendwo auf der Welt Airlines, von denen behauptet wird, dass sie unsicher sind, also könnte TK ja auch unsicher sein. Das ist mal eine wasserdichte Argumentation.

 

Zudem hast Du "vergessen", einen wesentlichen Teil des Artikels zu zitieren:

And they’re fed up with the airline’s failure to negotiate a contract with the Teamsters.

Ein Schelm, der Böses dabei denkt...

 

Florian

Bearbeitet von Chipart
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Florian, ich habe nur einen Fall geliefert, welcher als Grundlage dafür dienen kann zu erkennen, dass es durchaus den Umstand geben kann, dass eine Airlinne soweit als "unsicher" erachtet wird (hier von den eigenen Mitarbeitern), dass man seine Familienmitglieder nicht mehr damit fliegen läßt (siehe Statement durch einen nicht unerheblichen Teil der Piloten).

 

Nachdem Du ein Verfechter der Logik und Naturwissenschaften bist, könnte man es so sehen: ich habe aufgezeigt, dass Wasser in Nevada zum Kochen gebracht werden kann. Möchtest Du nun gegenhalten, dass Wasser bei uns in Europa nicht kochen kann? Gemäß Logik könnte TK duchaus ebenso unsicher sein, wenn es andere Airlines sind, denn es dürfte hinlänglich bewiesen sein, dass Airlines (per Definitionem, um eine Deiner eigenen Phrasen zu verwenden) "unsicher" sein können; es gibt sogar Parameter und "Messungen" (siehe u.a. Blacklist als letzte Instanz).

 

Die Diskussion bei Allegiant bzgl. Gewerkschaft kenne ich zu wenig, um da fundiert was dazu zu sagen. Jedenfalls sahen die Mitarbeiter wohl keine andere Wahl, als hiermit ihre Nöte und Sorgen gegenüber der GL durchzubringen.

Wenn man recherchiert stößt man auf mehrere Vorfälle mit Sicherheitslandungen und technischen Gebrechen in der letzten Zeit. Auch angedrohte Entlassung gegenüber einem Kapitän bei einer Safety-Entscheidung u. dgl. Aber jetzt kommt dann sicher die Antwort, dass die Piloten das gewiß absichtlich gemacht haben, weil die GL sooo pöhse ist und die Mitarbeiter nicht Gewerkschaft spielen läßt...

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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  • 4 Wochen später...

Irgendwie kann sich die Presse auch nicht so recht auf eine klare Linie bei der Entwicklung von TK einigen...

http://www.aero.de/news-24388/Turkish-Airlines---Wachstum-ungebrochen.html

Trotz Nahost-Krise und Einbrüchen im Tourismus bleibt der türkische Flagcarrier auf Wachstumskurs. Allein das internationale Umsteigeaufkommen legte bis Mai um 20,4 Prozent zu.

Im Jahresvergleich stieg von Januar bis Mai 2016 das Passageaufkommen um 7,8 Prozent von 23,2 auf 25 Millionen Passagiere, die Zahl der Ziele von 274 auf 289, 49 davon im Inland.

Mal geht es ihnen schlecht, mal wachsen sie um 20 Prozent...

 

Gruß

Ral

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Stefan Sonnenberg

Irgendwie kann sich die Presse auch nicht so recht auf eine klare Linie bei der Entwicklung von TK einigen...

Mal geht es ihnen schlecht, mal wachsen sie um 20 Prozent...

 

Gruß

Ral

 

 

Das eine schließt ja das andere nicht aus. Zumindest kurzfristig...

 

Stefan

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Zumindest kurzfristig...

Tja, Mikromanagement...

 

Im zweiten Quartal brachen die Passagiererlöse um 12,0 Prozent auf 2,3 Milliarden US-Dollar ein

...

Im Jahresvergleich stieg von Januar bis Mai 2016 das Passageaufkommen um 7,8 Prozent

Also von April bis Juni ein Einbruch, von Januar bis Mai ein Wachstum.

Vielleicht sollte man es dann mit Dieter Nuhr halten, einfach mal die Klappe halten, und am Ende des Jahres mal Bilanz ziehen, wenn all die saisonalen Effekte sich aufheben... Aber womit soll man sich dann 364 Tage im Jahr beschäftigen?

 

Gruß

Ralf

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Also von April bis Juni ein Einbruch, von Januar bis Mai ein Wachstum.

 

Äpfel - Birnen (oder eher Feigen)?

 

Sogar im gleichen Zeitraum kann das PASSAGIERAUFKOMMEN durchaus wachsen und gleichzeitig die ERLÖSE schrumpfen.

Bei TK zahlt nämlich nicht jeder Passagier das gleiche...

 

Florian

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  • 4 Monate später...

Nun sieht es allerdings nicht mehr so rosig aus für THY

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/turkish-airlines-ploetzlich-am-boden-a-1120547.html

 

 

 

In Branchenkreisen wird schon gemunkelt, die Fluglinie könne in diesem Jahr bis zu einer Milliarde Euro Verlust erwirtschaften. Vergangenes Jahr stand die Zahl noch für einen Gewinn in gleicher Höhe.
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Naja, wie viel Vorhersagen wert sind, hat man ja u.a. bei der gestrigen Präsidentenwahl wieder einmal gesehen  ;)

 

Grüsse Ernst

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Naja, sie parken gerade bis zu 50 Flugzeuge in Ankara und an anderen Orten, die Crews werden nicht gebraucht. Weil man nach dem "Putsch" hunderte Piloten der türkischen Luftwaffe entlassen hat, ruft man nun THY-Piloten dazu auf, zur Luftwaffe zu gehen, um dort auszuhelfen. Verrückte Welt!

Bearbeitet von FalconJockey
Halb-politischen Kommentar/Meinung entfernt...
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Noch ein paar mehr Details...

http://www.aero.de/news-25390/Turkish-Airlines-sieht-rot.html

 

Kann ein BWLler aus den Zahlen ("Ein Rückgang der Passagiererlöse um 11,6 Prozent zeitigte einen Gewinneinbruch um 66,9 Prozent") etwas dazu sagen, wie THY im Gegensatz zu anderen Airlines wirtschaftet? Wie viel und womit sie ihre Gewinne machen? Welche Umsatzrendite sie etwa haben? Klingt ja zunächst mal so, als würden sie etwa 17% Gewinn machen (was deutlich über dem Branchendurchschnitt läge), aber vermutlich ist dass etwas zu kurz/einfach gedacht.

 

Und es zeigt wieder einmal, dass es kurzfristig immer viel günstiger ist zu wachsen, als nachhaltig ein Level zu halten. Solange man z.B. dauernd brandneue Flugzeuge einflottet und neue Ziele mit Neukundenrabatt anfliegt, hat man einfach geringere laufende Kosten, als wenn man eine Durschnittlich alte Flotte mit einem Gleichgewicht von neu eingeflotteten und alt ausgemusterten hat, und zu normalen Gebühren die Infrastruktur nutzt.

Mal sehen, was nun mit dem neuen Flughafen in Istanbul wird...

Und ob man auf den Kostendruck mit reduzierter Qualität reagieren wird, wie die meisten Airlines...

 

Schade, ich bin immer gern mit THY geflogen (schon seit den 80ern), aber das Risiko über ein politisch instabiles Land zu reisen gehe ich derzeit nicht ein. Und wenn sie anfangen an der Qualität zu sparen (z.B. echte Business Class Sitze auf den Feederflügen, sehr gutes Catering, überragende Lounge am Hub, gut ausgebautes und abgestimmtes Netz), verschwindet der Hauptgrund sich für diese Airline zu entscheiden. Der Preis war (im Vergleich zu ME3) ja nie ein Grund, sich für THY zu entscheiden, denn meist sind sie etwas teurer gewesen.

 

Gruß

Ralf

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Kann ein BWLler aus den Zahlen ("Ein Rückgang der Passagiererlöse um 11,6 Prozent zeitigte einen Gewinneinbruch um 66,9 Prozent") etwas dazu sagen, wie THY im Gegensatz zu anderen Airlines wirtschaftet? Wie viel und womit sie ihre Gewinne machen? Welche Umsatzrendite sie etwa haben? Klingt ja zunächst mal so, als würden sie etwa 17% Gewinn machen (was deutlich über dem Branchendurchschnitt läge), aber vermutlich ist dass etwas zu kurz/einfach gedacht.

 

Aber gerne (muss ich meinen Abschluss in Betriebswirtschaften hier vorlegen?)...

 

Also Erlös hat nichts mit Gewinn zu tun und sagt auch nichts darüber aus, wieviel Gewinn man macht. Die Bilanz hat 2 Seiten, den Erlös und den Aufwand, und die Differenz ist (grob vereinfacht) der Gewinn. Wenn also dein Erlös sinkt und die Ausgaben gleich bleiben, sinkt dein Gewinn.

 

Nehmen wir an, sie hatten Einnahmen von 1 Mia und Ausgaben von 900 Mio (völlig fiktive Zahlen), dann war der Gewinn 100 Mio. Sinken jetzt die Einnahmen (der Erlös) auf 900 Mio (also etwa 10%), ohne dass der Aufwand sinkt, sind beide in der Balance, es gibt weder Gewinn noch Verlust. Der Gewinn ist aber 0 und somit um 100% gesunken!

 

Bei weiteren Fragen wende man sich an meine Buchhaltungsabteilung...  :)

 

Dani

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Also war mein Schluss, wenn 11.9% weniger Erlös 66.9% weniger Gewinn bedeuten, dass dann 17% weniger Erlös 0 Gewinn (also 100% weniger bedeuten würde), also 17% dessen was die Passagiere bezahlen bisher als Gewinn hängen blieb.

Das wäre erstaunlich viel im Branchenvergleich, zumal man in starker Konkurrenz zu ME3 steht.

Die Frage ist, wie man noch Gewinn machen kann... (z.B. über neue Flugzeuge die man dank großzügiger Rabatte unter Buchwert gekauft hat...)

 

Gruß

Ralf

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Die Bilanz hat 2 Seiten, den Erlös und den Aufwand, und die Differenz ist (grob vereinfacht) der Gewinn.

 

Fast. Das ist in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) der Fall. In der Bilanz ist der Gewinn (oder Verlust) bereits direkt ausgewiesen und geht ins Eigenkapital/Gewinnrücklagen ein.

 

Liebe Grüße

 

Julian

 

Edit: Beitrag von Ralf. Flugzeuge unter Buchwert kaufen ist KEIN Gewinn. Schließlich dürfen diese (ok, kenne die türkischen Bilanzierungsregeln nicht, behaupte aber einfach mal es ist analog IFRS) höchstens zu den Anschaffungskosten in der Bilanz erfasst werden. Die einzige Möglichkeit aus deinem Beispiel Gewinn zu erzielen wäre der Wiederverkauf zu einem höheren Preis als dem Anschaffungspreis. Generell gilt: Gewinne (bzw. Erlöse) dürfen erst bilanziert werden, wenn sie auch tatsächlich angefallen sind, während Kosten bereits dann erfasst werden müssen, wenn diese wahrscheinlich anfallen werden. Dies dient dem Gläubigerschutz.

Bearbeitet von JulianEDFM
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Wie verrechne ich dann, ein Flugzeug zu besitzen dessen Marktwert höher ist, als der Preis den ich dafür bezahlt habe? Das ich also jederzeit in Gewinn verwandeln kann?

Ich kenne es jetzt nur aus dem Wahlkampf... Aber Kommunen rechnen ja auch die Wertsteigerung ihres Grundbesitzes gegen die nominellen Defizite in ihrem Haushalt auf, obwohl sie keinesfalls die Absicht haben ihn zu veräußern, den Wertgewinn also in tatsächlichen Gewinn zu verwandeln.

Brauche ich denn dann analog auch nicht zu berücksichtigen, wenn der Marktwert meines Flugzeugparks deutlich unter meinem Buchwert liegt, weil der Markt gerade schwächelt? Das wäre dann ja im Sinne des Gläubigerschutzes auch notwendig, um sicherzustellen, dass noch "was da ist".

 

Aber wir schweifen ab. Und es ist fraglich, ob Flugzeuge in den nächsten Jahren eine sonderlich wertstabile Investition sein werden. Genau wie die armen Immobilienfonds die Anteile am neuen Flughafen in Istanbul haben...

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume
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Wie verrechne ich dann, ein Flugzeug zu besitzen dessen Marktwert höher ist, als der Preis den ich dafür bezahlt habe? Das ich also jederzeit in Gewinn verwandeln kann?

 

 

Gar nicht. Hätte, könnte, würde... interessieren buchhalterisch nicht. Der Marktwert ändert sich ja auch permanent, man müsste also ständig die Bilanz anpassen. Man bilanziert die AHK (Anschaffungs- und Herstellkosten) und nimmt hier Abschreibungen vor. Etwaige Gewinne beim Verkauf werden dann als außerordentlicher Ertrag verbucht. Der andere Extremfall: Flieger geht kaputt, du bekommst nichts mehr. Dann musst du den noch vorhandenen Restwert sofort und vollständig abschreiben.

 

Lg

 

Julian

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  • 4 Monate später...

Wie es auch kommen kann...

 

Turkish Airlines sieht 2016 rot

Das einstige Wunderkind der Star Alliance tauchte 2016 mit 130 Millionen US-Dollar operativem Minus zum ersten Mal seit 2000 in die Verlustzone ab. Gemessen an 1,08 Milliarden US-Dollar Betriebsgewinn im Vorjahr ist das eine ziemlich harte Landung.

Und das zu einer Zeit, in der viele Airlines Rekordgewinne erwirtschaften...

 

Das beste Skytrax Rating hilft eben nichts, wenn sich die Passagiere nicht mehr ins Flugzeug oder ins Terminal trauen.

Es wäre interessant zu wissen, wieviel von der Misere natürlich ist (Bäume wachsen nicht in den Himmel...), und wieviel dem politischen Umfeld geschuldet.

Die gerade erst verschärften Reisehinweise dürften kaum helfen. 

 

Gruß

Ralf

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Vor allem ist es ja erstaunlich, wie schnell man ein aufstrebendes Land in den Boden wirtschaften konnte. Alle dachten, die Türken seien jetzt das einzige islamische Land, das den Anschluss an die Moderne schaffen würde. Dann kam so ein Trottel und setzte alles auf Islamismus und Diktatur. Nur um seinem eigenen Ego zu helfen. War jetzt ein politischer Beitrag, sorry, werde ihn wieder löschen, aber das musste gesagt werden. Türkei hatte so viel Potential.

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