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9.8.2015 | D-EKPU | C172 | Albaching | Notlandung auf Sportplatz


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Gerade nochmal gutgegangen... Notlandung auf Sportplatz (mit "ausrollen" neben dem Sportplatz...) nach Motorstörung.

 

Der Unfallhergang liesst sich etwas wirr...

 

Aus bislang ungeklärten Gründen stockte der Motor des Kleinflugzeuges. Der Pilot versuchte die Maschine auf ebener Fläche zu landen. Beim Landeanflug beschädigte die Maschine die Werbebande des SV Albaching. Weiter musste der Pilot das Flugzeug durch zwei Bäume manövrieren, weil ein Aufsteigen des Fliegers nicht mehr möglich war. Dadurch wurden beide Tragflächen massiv beschädigt. Ca. 100 m nördlich vom Fußballplatz kam das Flugzeug zum Stillstand.

Aber jede Landung bei der man einfach aussteigen kann, war eine gute Landung.

Nur sieht das Flugzeug etwas gestutzt aus, wenn man es "durch zwei Bäume" statt "zwischen zwei Bäumen durch" manövriert ;)

Der Bericht enthält eine eindrückliche Photostrecke...

 

Wenn man den großen Maisacker sieht, fragt man sich, ob der Sportplatz die bessere Wahl war, aber das kann man ja nicht so einfach beurteilen ohne den genauen Flugweg zu kennen. Viele Piloten haben zu Unrecht Angst vor Mais.

 

Gruß

Ralf

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Da sieht eigentlich aus wie auf dem Dorf und wären genügend Wiesen vorhanden.

 

Mais kann tatsächlich recht unschön sein, weil die Kolben nach hinten schlagen und einen so die Halme sehr festhalten.

 

Ich habe gelernt die Felder sind am besten wo man braun noch durchsieht, selbst Wiesen bergen oft Hindernisse die man von oben nicht sieht, Kleine Zäune, Pfähle etc, aber Bäume sind ja zu sehen und immer schlecht.

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Mais kann tatsächlich recht unschön sein, weil die Kolben nach hinten schlagen und einen so die Halme sehr festhalten.

Au contrair! Maisstengel (jedenfalls von ausgewachsenem Mais) splittern ohne viel Widerstand weg, Getreide schlingt sich um die Tragflächen und "hält sie fest". Zugegebenermaßen sind bei Hochdeckern die Kolben ein Problem, bei Tiefdeckern ist Mais wesentlich unproblemaitscher als Getreide. Da fräst man eine gut sichtbare Rampe rein, und mäht alles glatt ab. Man kann schon mal Pech mit einem Maiskolben haben, und eine Delle bekommen. Bäume machen definitiv mehr Schaden als Maiskolben...

Das Hauptproblem bei Mais ist ein psychologisches, und das Flugzeug hinterher wiederzufinden ;)

Ich war schon Rückholer auf einem Wettbewerb der in der Zweiten Woche bereits als "Maisterschaft" bezeichnet wurde. Ich habe meine Pilotin allein viermal aus Mais zurückgeholt. Wir haben auch mal mit 5 Rückholern vor einem Maisacker gestanden, und von aussen konnte man natürlich keins der 5 Flugzeuge sehen, die da irgendwo drin liegen mussten... Im ganzen Wettbewerb gab es fast 100 Maislandungen und nicht einen Schaden.

 

Bei Google Earth sieht es aus, als hätten die zwei Grasfussballfelder direkt nebeneinander, das ist natürlich schon einladend. Und auf Gras ist bei Bugradflugzeugen die Überschlaggefahr geringer, als im Acker.

 

Naja, solange alle aussteigen konnten war es allemal eine akzeptable Entscheidung.

 

Gruß

Ralf

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Bei meiner Segelflugausbildung bekam ich für Aussenlandungen unter anderem eingetrichtert: Versuch nie, auf einem Fussballplatz zu landen. Das geht mit Sicherheit in die Hose, denn ein Fussballplatz ist für eine Landung viel zu kurz. (Jedenfalls dann, wenn zuerst noch das eine Tor überflogen werden muss.)

 

Wenn man Text und Fotos aus dem von Ralf verlinkten Artikel mit Google Maps vergleicht, dann sieht man, dass der Pilot offensichtlich versuchte, von Süden her auf dem Sportplatz von Albaching zu landen. In Google Maps sieht man schön das Vereinshaus, das er vor der Landung noch überfliegen musste, und die beiden Bäume am Ende des Feldes, die beim Ausrollen dann die Flügel gestutzt haben. Ärgerlich, denn es hätte in der Umgebung viele andere Felder gegeben, die besser geeignet gewesen wären. Die Notlandung an sich war offenbar einwandfrei, aber eben leider auf einem ungeeigneten Feld. Aber wenn man nie gewarnt wurde, dann ist so ein schöner ebener und gemähter Fussballplatz eben schon eine grosse Versuchung. (Maisfelder sind übrigens einigermassen problemlos, die Pflanzen brechen sehr leicht ab, erst recht mit einem Hochdecker.)

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Ob Mais oder Gerste oder Gras oder Kartoffeln! Da können sich ein paar Helden der Luftfahrt wieder mal aufgeilen dran! Ihr Theoretiker!

Wenn der Motor an einem einmotorigen Aeroplan abstellt, hat man(n) ja wahrscheinlich noch Zeit um gaaanz genau zu checken was denn da unten Grünes aus dem Boden spriesst, hä!

 

Es geht ehrlich gesagt, nicht mit erster Priorität darum, eine Wiese mit Rasen wie auf einem Golfplatz zu finden und zu treffen sondern ums nackte Überleben. Also, wheels on ground und  bis zum Boden im kontrollierten Flug. Unvermeidbare Hindernisse nicht zentral anvisieren, nötigenfalls zwischen die Baumstämme zielen. Alles darüber hinaus ist nice to have (also auch erstrebenswert) aber echt optional.

 

Every landing you can walk away from is a good landing!  Hat oben schon jemand sehr richtig geschrieben.

 

Gruss

Philipp

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Zugegeben geht es im Motorflieger zügiger runter.

Brufi fliegt offensichtlich überhaupt nicht Segel.

Bei Überlandhöhen hat man schon etwas Zeit, sieht man andererseits auch schlechter.

 

Im Grunde ist die Reaktion des Praktikers der Luftfahrt am ... erregtesten, hoffentlich nicht auch im Ernstfall.

Bearbeitet von iwl
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@Brufi,

 

ich fliege Kisten mit einer Gleitzahl 1:Backstein (um die und über 2000 Fuß sinken, wenn die Motoren aus sind) - aber selbst da hat man aus der Sicherheitsmindesthöhe immer noch Wahlmöglichkeiten (meißtens)

Und wenn der Motor vorher schon gemuckt hat, wie im Artikel beschrieben, dann wäre es klug zu steigen, um für den Fall der Fälle ein wenig mehr Zeit und eine größere Auswahl zu haben, bzw. fliegt man dann eigentlich von "Notlandegelände zu Notlandegelände" - so habe ich das jedenfalls gelernt.

Und wenn ein richtig geiles Gelände dabei ist, kann es auch Sinn machen, dort eine Sicherheitslandung zu machen und nicht zu versuchen, den angeschlagenen Vogel bis zum nächsten Flugplatz oder geschweige gar, dem Heimatplatz zu kitzeln....

Aber immerhin, ausgestiegen - damit besser gemacht wie viele andere.

 

 

Gruß Udo

Flying Bull

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Zugegeben geht es im Motorflieger zügiger runter.

Um so wichtiger ist es, sich vorher die entscheidenden Gedanken gemacht zu haben...

 

 

bis zum Boden im kontrollierten Flug.

bzw. Fly the aircraft as far into the crash as possible. Das ist in der Tat wichtiger als in was man nun zum Schluss zum Stillstand kommt.

 

Gruß

Ralf

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