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Durchs Outback in Queensland


Wulf

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Anfangs der 80er Jahre bereiste ich Australien mit Kollegen oder ich war alleine (1982/1983 mit dem Motorrad rund um Australien) unterwegs. Seit über 30 Jahren begleitet mich nun meine Lebenspartnerin nach Australien. Dies war unsere 12. oder 13. gemeinsame Reise nach Australien. In der Zwischenzeit haben wir aufgehört zu zählen J

Die touristischen Sehenswürdigkeiten haben wir uns u.a. in den 80er und 90er Jahren angesehen. Seither bereisen wir jeweils eine Region, diese dafür aber intensiver. Nach den Kimberleys (still number one!), Tasmanien, WA, Flinders Ranges, Lord Howe und Fraser Island u.v.m. stand dieses Mal das Outback von Queensland auf dem Programm.

Ursprünglich hatten wir geplant von Brisbane aus mit einem 4WD Camper, via Cunnamulla – Bedourie – Mt. Isa – Burketown – Rinyirru (Lakefield) NP bis nach Cairns zu fahren. Dieses Vorhaben war aber für 3 "Netto-Wochen Australien" doch zu ehrgeizig. Neben den über 5'500km welche es zu bewältigen gäbe, wollten wir einige NP's besuchen und auch einige Ferientage einlegen.

Unsere verkürzte Route führte und schlussendlich von Brisbane via Cunnamulla - Thargominda – Windorah – Longreach – Hughenden - Atherton– Rinyirru (Lakefield) NP nach Cairns. Aber auch hier sassen wir am Ende immer noch einiges über 4'500km hinter dem Steuer.

 

Unser Flugplan:

04.09.2015      ZRH-DXB       EK-088           A380-800        A6-EEH

05.09.2015      DXB-SYD       EX-414           A380-800        A6-EDM

08.09.2015      SYD-BNE       QF-524           B737-800        VH-VXL

26.09.2015      CNS-HTI        QF-2503         De Havilland DHC-8-400 Dash 8Q   VH-QOX

29.09.2015      HTI-CNS        QF-2504         De Havilland DHC-8-400 Dash 8Q   VH-LQJ

01.10.2015      CNS-SYD       QF-925           B737-800        VH-VXI

02.10.2015      SYD-DXB       EK-415           A380-800        A6-EDB

02.10.2015      DXB-ZRH       EK-085           A380-800        A6-EOD

 

Ich erlaube mir hier, meine während der Reise niedergeschriebenen und etwas erweiterten Notizen (neudeutsch: Blog) zu veröffentlichen und keinen "klassischen" Reisebericht zu veröffentlichen. Sollte jemand Interesse und oder Fragen zu Australien haben, könnt ihr mir gerne eine PM senden oder mich hier im Forum kontaktieren.

 

Weitere Bilder gibt es hier: http://wulfguenther.no-ip.org/photo
Dieser Link wird über DDNS aufgerufen. Dieses Verfahren wird vor allem bei Firmen-Firewalls gerne blockiert. Auf privaten PC's funktioniert es aber meistens ohne Probleme.

 

Freitag, 4.9.2015

Und er fliegt doch! Hätte nie gedacht, dass ein A380 vom Boden abheben kann. Wir sind jeweils mit ordentlich Verspätung in Zürich und Dubai abgeflogen, aber nach über 22 Stunden Reisezeit sind wir dann doch etwa 20 Minuten zu früh, mit AC/DC's "Back in Black" im Kopfhörer, wohlbehalten in Sydney gelandet. 1 Stunde später hatten wir im Hotel eingecheckt und weitere 15 Minuten später sassen wir vor einem ersten kalten Bier im Pub. CHEERS!

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Sonntag, 6.9.2015

Der Sonntag empfängt uns mit Regen und kühlen 15 Grad. Nicht gerade das Wetter welches wir uns erwartet hatten, aber es kann nur noch besser werden. In Manly trafen wir eine gute Bekannte zum Mittagessen. Den Rest des Nachmittages verbrachten wir leicht frierend in Downtown Sydney.

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Montag, 7.9.2015

Um 3:00h war die Nacht wegen des Jetlag vorbei. Als dann um 7:30h der Wecker läutete, hätten wir wunderbar schlafen können. Sydney und Australien sind in den letzten Jahren teuer geworden. Frühstück für uns zwei: A$ 65.-; ein Bier im Pub: A$ 7.50; Mittagessen für 3 (inkl. Wein): A$ 300.- Auch wenn 1 A$ nur etwa 75 Rappen kostet, diese Stadt geht ins Geld! Wenigstens war der Sonnenschein heute kostenlos. Da wir schon öfters in Sydney waren verbrachten wir einen grossen Teil des Tages auf Cockatoo Island der grössten und geschichtsträchtigen Insel im Hafen von Sydney.

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Dienstag, 8.9.2015

Flug nach Brisbane und Übernahme des Campers. Wir sind noch bis Daisy Hill gefahren, haben die ersten Einkäufe gemacht und dort nochmals im Hotel übernachtet. Letzte warme Dusche für die nächsten 2 Tage . Zum Abendessen ging es zu "Red Rooster" (australischer KFC).

 

Mittwoch 9.9.2015

Letzte Einkäufe in Daisy Hill getätigt und einen Abstecher zur Daisy Hill Koala Sanctuary gemacht. Leider haben wir keine freilebenden Koalas gesehen, aber auf einem kurzen Rundgang im Busch sind wir fast über eine Schlange gestolpert. Sind via Beaudesert in den Lamington NP gefahren. Haben am Strassenrand sehr viele Wallabies gesehen. Lebende!!!

Sehr schöner NP aber bedingt durch die Höhe von ca. 850MüM ist es hier in der Nacht sehr frisch - sprich: A…-kalt! Viele z.T. sehr zutrauliche und neugierige Vögel fliegen ums Auto herum. Speziell die Bushturkeys sind eine richtige Plage. Nichts ist vor ihnen sicher. Aber auch andere Vögel sind z.T. sehr frech und hüpfen schon mal ins offene Auto hinein um nach Futter zu suchen.

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Donnerstag, 10.9.2015

Nach einer, trotz Schlafsack, Duvet und Wolldecke, sehr kalten Nacht mit wenig Schlaf, viel "hin und her" und einer "Lesepause" um Mitternacht, ging es heute auf eine 4 stündige Wanderung durch den Regenwald. Riesige Bäume, Farne, Würgefeigen u.v.m. Ein sehr schön angelegter Weg führt uns zu zwei kleineren Wasserfällen. Und das schönste an unserer Wanderung: erst auf den letzten 10 Minuten sehen wir die ersten Touristen! Nach einer kurzen Pause beim O'Reilly's Guesthouse steht noch eine kleine, gemütliche 90 minütige Wanderung zum Phyton Rock Lookout an. Leider haben wir dort keine Phyton gesehen (denen ist es wohl noch zu kalt). Der Regenwald ist auf nur 50 Meter Distanz in den "typischen" australischen Busch mit Eukalypten und Black Boys übergegangen. Am Ende der Wanderung standen wir auf einem Plateau etwa 300 Meter über einer Schlucht mit einer fast endlosen Aussicht über Wälder und Höhenzüge bis weit nach New South Wales hinein.

Es ist nun 18:10h und bereits "finster wie in einer Kuh". Neben unserem Stellplatz hat sich sehr zu unserem Leidwesen eine Schulklasse von 16 jährigen etabliert. Mal sehen wie wir die nächsten 12 Stunden über die Runden bringen. Sonnenaufgang ist erst etwa um 06:00h.

Diese Nacht im Camper (im Zeitraffer):

18:45h Zähneputzen, Katzenwäsche und lesen

19:30h Lichterlöschen

20:00h Die Schüler fahren weg, vermutlich steht ein Nightwalk auf dem Programm

21:00h Die Schüler kommen wieder zurück

22:30h Es beginnt zu regnen. Nicht stark, aber trotzdem. Es tropft vom Baum auf's Autodach, an Schlaf ist im Moment nicht gross zu denken.

23:30h Pipi-Pause (m)

24:00h bis 00:30h Lesepause

01:30h Pipi-Pause (w)

Bis 05:30h dösen, hin und her wälzen, Schlafsack organisieren, Decke hochziehen, nicht an schmerzenden Rücken denken ...

Ab 05:30h treffen sich alle Vögel des NP neben unserem Auto und jeder schreit so laut er kann!

05:31h Wir stehen auf ...

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Freitag, 11.9.2015

Nach dieser erholsamen Nacht packen wir unser Wohnmobil und machen uns auf den Weg nach Goondiwindi. Die 460 km durch das gebirgige Grenzgebiet von NSW und QLD sind wunderschön, einsam und fast Menschenleer, aber um Kilometer "zu fressen" ist es eher ungeeignet. In Legume biegen wir ab und suchen uns den kürzesten und schnellsten Weg via Warwick zu unserem Tagesziel. Selten haben wir so viele überfahrene Tiere auf und neben der Strasse gesehen als auf den 100 km zw. Warwick und Inglewood. Wir fragen uns ob es überhaupt noch Leben im Busch neben der Strasse gibt.

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Samstag, 12.9.2015

Heute standen 500 km von Goondiwind nach Cunnamulla auf dem Programm. Zuerst ging es durch endlos scheinendes Farmland (Baumwolle und Getreide), dann durch lichten, australischen Busch. Es ist eine trostlose Fahrerei; langweilig und sehr ermüdend. In Cunnamulla sind wir am Abend noch am örtlichen Oktoberfest (München kann sich "warm" anziehen!) gewesen und haben dort u.a. die Mutter des Pächters des OliverTwist Pub im Niederdorf in Zürich kennen gelernt. Sie wird auch dieses Jahr wieder ihre Enkelkinder im Winter auf der Lenzerheide besuchen! Als wir unsere zweite Runde Erdinger Weissbier bestellen wollten, sagte man uns am Tresen: "Sorry, but we did run out of german beer". Na ja, da musste halt noch das eine oder andere VB und XXXX dran glauben ;-)

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Sonntag, 13.9.2015

Es waren gemütliche 170 km von Cunnamulla zum Currawinya NP. Der grösste Teil davon auf ungeteerter Strasse. Der feine Staub dringt durch jede Ritze und nach wenigen Kilometern ist nicht nur das Auto innen von einer feinen Staubschicht bedeckt, sondern auch der Fahrer und die Beifahrerin. Der Staub wird uns weiterhin für die nächsten 2'000 km durch Queensland begleiten.
Ausser uns haben sich nur noch zwei andere Personen auf dem Zeltplatz neben dem Paroo River installiert. Ein paar Vögel in den Bäumen, einige Känguruhs und einige Emus sind auch hier. Sonst ist nicht viel los. Die einzigen Störenfriede sind die kleinen, ekelhaften Fliegen, welche uns bzw. unser Mittagessen entdeckt haben. Am späteren Nachmittag fahren wir noch zu den "Granites" (grosse Granitfelsblöcke) und geniessen mit wilden Ziegen und einigen "Major Mitchell Kakadus" die friedliche Stimmung im NP. Zurück auf dem Zeltplatz geht es schon bald drunter und drüber. Wir kommen mit Abendessen kochen und Camper für die Nacht herrichten kaum nach, denn aus allen Himmelsrichtungen werden wir von Moskitos angegriffen. Dank einer gut gefüllten Dose Insektenspray und Anti-Brumm kommen wir diesmal noch glimpflich davon.

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Montag, 14.9.2015

Heute früh fahren wir zum Lake Numalla und zum Lake Wyara. Beide Seen liegen im NP und sind nur etwa 6 km voneinander getrennt. Lake Numalla ist ein Süsswassersee und der Lake Wyara ist ein Salzwassersee. Leider ist im Moment keine Brutzeit und es scheint, dass es auch schon längere Zeit nicht mehr geregnet hat, denn ausser ein paar Pelikanen und einigen wenigen anderen Vögeln ist nicht viel los. Trotzdem, zwei so grosse Seen mitten im trockenen australischen Busch zu sehen ist schon sehr beeindruckend.

Wir setzen unsere Reise in Richtung Norden via Hungerford und Toompine nach Quilpie fort. Auf 370 km Entfernung kommen uns gerade mal 4 andere Autos entgegen. 3davon auf den letzten 40 km. Von hohem Verkehrsaufkommen kann hier nicht gerade die Rede sein.
Obwohl das warme Wasser nach faulen Eiern riecht, geniessen wir die Dusche im Motel in Qulipie noch fast mehr als das kühle Bier 30 Minuten später im örtlichen Pub. Wie wir bei einem kurzen Gespräch mit Einheimischen erfahren hat es in der Region das letzte Mal im Mai geregnet. Etwa 6 mm Niederschlag! Seither keinen Tropfen mehr.

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Dienstag,15.9.2015

Nach 250 km kommen wir gegen Mittag im Welford NP an. Auch hier herrscht ein Gedränge sondergleichen. Es haben sich noch 3 andere Personen auf der anderen Seite des Campingplatz installiert! Wir geniessen hier die Ruhe, eine Tasse Tee und halten uns vornehmlich im Schatten auf, denn es ist anständig warm. Um 19:00h gibt es einen wunderbaren, kostenlosen Sonnenuntergang und eine Stunde später einen Sternenhimmel vom Feinsten zu bestaunen. Hier erleben wir hautnah was für kleine Würstchen wir Menschen doch sind!

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Mittwoch, 16.9.2015

Unser weiterer Weg führt uns über den Desert Track durch den Welford NP weiter nach Jundah. Von dort aus sind es nur noch lächerliche 215km bis nach Longreach.

In den letzten 3 Tagen haben wir wohl mehr Känguruhs gesehen als in all unseren vergangenen Reisen zusammen. Hier müssen wohl Zillionen von diesen Beuteltieren leben. Bei diese Hitze sehen wir sie oft in Gruppen unter Bäumen im Schatten sitzen/liegen und den Tag verdösen. Und wenn es knapp mit Bäumen wird, muss halt in Notfall der Schatten einer grossen Verkehrstafel herhalten. Oder man teilt sich den Schatten eines kleinen Busches mit einem Schaf. Fair dinkum - no joke!!!

Morgen geht es weiter nach Hughenden. Leider meint es die Wettervorhersage im TV nicht gut mit uns. Temperaturen bis 35 Grad sind für die nächsten Tage prophezeit. Dagegen haben wir mit unserem Hotel in Longreach mehr Glück. Heute Abend ist im Hof des Motels eine BBQ Party mit Live Musik angesagt und etwa 100 Meter vom Hotel entfernt, haben sich "ichweissnichtwieviele" Correllas (kleinere, lärmige Kakadus) einige Bäume zu ihrem Nachtquartier auserkoren.

So gerne wir Flugzeuge mögen, aber den Besuch des QANTAS Founders Museum in Longreach haben wir schweren Herzens abgesagt, da der Eintritt pro Person AUD 60.- (inkl. geführter 90 minütiger Tour) gekostet hätte. Der "Wing Walk auf der B747-238 VH-EBQ hätte nochmals zusätzlich AUD 65.- pP gekostet.

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Donnerstag, 17.9.2015

Beer is the Answer, but I can't remember the Question!

 

Freitag, 18.9.2015

Der 300 qkm grosse Blackbraes NP liegt ca. 155 km nördlich von Hughenden an der Kennedy Developmental Road. Zuerst besuchen wir noch den Porcupine Gorge NP welcher "auf dem Weg liegt". Leider sind wir heute zu spät in Hughenden los gefahren, so dass wir erst um11:30h im Procupine Gorge NP ankommen. Die Wanderung in die Schlucht hinab und zurück würde in die heisseste Zeit des Tages fallen. Wir begnügen deshalb uns mit einem ausgiebigen Blick von oben in den Canyon.

Im Blackbraes NP fahren wir bis zum Emu Swamp Campground, aber im Swamp ist nur noch ein ganz kleiner Teil Wasser vorhanden, alles andere ist ausgetrocknet. Gestern hat uns die Dame vom Information Center in Hughenden erzählt, dass es seit 2009 in der Region nicht mehr richtig geregnet hat. Trotzdem hat es u.a. Pelikane, Enten, Seeadler, div. Raubvögel und eine grosse Rotte von Wildschweinen dort. Leider sehen wir aber keine anderen Tiere mehr.

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Samstag, 19.9.2015

Obwohl wir nun schon sehr weit nördlich sind (etwa auf der geographischen Höhe von Bowen), sind die sternenklaren Nächte "A...kalt". Speziell wenn der Schlafsack für warme Regionen gemacht ist. Kurz nachdem wir losgefahren sind knallt es ganz fürchterlich. Als wir unter unser Wohnmobil schauen, sehen wir wie sich ein sehr starker Draht um die Hinterachse gewickelt hat. Ein nicht ganz so dicker Draht hat es sich zwischen den Blattfedern und den anderen unten liegenden Teilen gemütlich gemacht. Wie wir diese Überbleibsel des alten Viehzaunes ausgegraben und aufgewickelt haben wissen wir nicht, aber bis wir wieder flott sind vergingen etwa 30 Minuten.

 

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Je weiter wir nach Norden kommen umso mehr ändert sich die Landschaft. Der trockene lichte Wald weicht immer mehr zu Gunsten von dichterem, grüneren Wald zurück und auch die Landschaft ändert sich stark. Es wir hügeliger, grüner und feuchter. Wir kommen im Atherton Tabelland an und spüren den Einfluss des Pazifiks, welcher nur etwa 60 km Luftlinie östlich von uns liegt.

Als wir nach dem Abendessen um etwa 18:30h zu unserem Hotel in Atherton zurück gehen, trauen wir unseren Augen kaum. Wohin wir auch schauen, überall fliegen Grosse Flughunde (Flying Foxes oder Fruitbats genannt) umher. Wir können die Anzahl nicht schätzen, aber erst nach etwa 15 Minuten lässt die Dichte der Flughunde nach. Das müssen 10'000e gewesen sein! Oder ein paar mehr ;-)

 

Mittwoch, 23.09.2015

Nach 4 Tagen hat uns die Zivilisation wieder! Wir sind uns aber nicht ganz sicher ob wir sie auch wieder haben wollen. In den letzten Tagen haben wir uns u.a. im Lakefield NP und in Cooktown herumgetrieben. Der Lakefield NP ist mit über 5'300 qkm (Fläche des Kt. Wallis) einer der grössten NP's in Queensland. Die Regenzeit bringt jeweils so viel Wasser mit sich, dass auch am Ende der Trockenzeit (April - Oktober) einige Lagunen und Billabongs immer noch gut gefüllt sind. Dies kommt den einheimischen Tieren und auch den Touristen zugute, da sich das Leben an diesen Wasserstellen konzentriert. Wir sahen u.a. Krokodile, Brolgas, Reiher, div. Raubvögel, Känguruhs, eine Schlange (vermutlich ein "Costal Taipan") und in einem Fluss sogar einen Hai. Die Flüsse im NP fliessen allesamt ins Meer und bei Flut drückt das Wasser jeweils sehr weit ins Landesinnere vor. So kommt es halt immer wieder einmal vor, dass sich ein Hai für einige Zeit in einem Fluss aufhält. Ansonsten war es sehr staubig, sehr heiss und schon deutlich feuchter als im Outback.

 

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Gestern fuhren wir via Old Laura nach Cooktown, wobei wir an der Horseshoe Lagoon eine Pause einlegten. Diese Lagoon hätte David Attenborough für einen seiner Naturfilme nicht besser "erfinden" können. Seerosen, Brolgas, ein grosses Krokodil, Mangroven, div. Eukalypten, Wildschweine, Magpie Gänse, Enten und und und. Einfach super!

Nachdem wir mit Müh und Not in Cooktown noch ein Zimmer für einen Nacht fanden, haben wir uns heute auf den Weg nach Port Douglas gemacht. Dort war die Zimmersuche dank der Schulferien in QLD eine noch grössere Herausforderung! Als Route von Cooktown nach Pt. Douglas wählten wir den Bloomfield Track. Während der Regenzeit oder nach langen Regenperioden wird der Track gesperrt, da die bis zu 30%igen Steigungen nicht mehr zu bewältigen sind. Auch die zahlreichen Flussdurchfahrten fordern dann immer wieder ihren Tribut. Aber jetzt, in der Trockenzeit, kann der Bloomfield Track sehr gut befahren werden. Die Strasse ist z.T. "very rough" und es bedarf schon eines robusten 4WD's, aber das Gerüttel und Geschüttel zahlt sich wirklich aus. Der Track führt durch dichtesten Regenwald und schon alleine die Geräuschkulisse des Regenwaldes war diese Reise wert.

Als uns der Bloomfield Track dann in Cape Tribulation wieder ausspuckt, hat uns der ganz normale Touristenwahnsinn mit all seinen negativen Facetten mit einem Schlag eingeholt. Am liebsten würden wir wieder zurück ins Outback oder in einen abgelegenen NP fliehen. Aber wir haben ja noch eine Woche Urlaub vor uns. Als nächstes steht morgen u.a. die Black Mountain Road (4 WD only!) von Julatten nach Kuranda durch einen weiteren Teil des Regenwaldes auf dem Programm.

Btw: 5 Tore in 10 Minuten in München! Was mache ich nur hier in Down Under?!?

 

Samstag, 26.09.2015

Es ist etwa 18:00h und wir sitzen in der Fifty Bar bei einem Mojito. Heute früh flogen wir in einer Stunde von Cairns nach Hamilton und von dort aus mit dem Hubschrauber weiter nach Hayman Island (http://hayman.oneandonlyresorts.com/default.aspx). Wir machen Ferien in den Ferien!

 

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Arbeitsplatz in der "De Havilland DHC-8-400 Dash 8Q -VH-LQJ"

 

Die Black Mountain Road war sensationell; zumindest die ersten 22 km. Regenwald waren vom feinsten. Besser als der Bloomfield Track (nur ein einziges anderes Auto) und auch die "Strasse" war etwas Besonderes. Ein bisschen breiter als unser Camper und ein stetiges auf und ab und rechts und links und langsam und 4WD und holper und rüttel und schüttel und ... einfach Super! Leider sahen wir keinen Kasuar, obwohl sie hier vorkommen sollten. Aber die Urwaldstimmung entschädigte uns grosszügig. Nach 22 km ging der Regenwald in einen künstlich angelegten Pinienwald über, welcher vor ?? Jahren für die kommerzielle Holznutzung angelegt wurde und nun "geerntet" wird. Zum Glück konnte wenigstens ein kleiner Teil des ursprünglichen Regenwaldes gerettet und unter Naturschutz gestellt werden.

Am Donnerstag und Freitag standen in Cairns Souvenir kaufen, Umpacken und Auto reinigen auf dem Programm. Mit Müh und Not fanden wir für die Tage nach unseren Ferien auf Hayman noch ein Zimmer in Cairns. Dank der Schulferien in QLD und eines Hockey Turnieres sind (fast) alle Hotels ausgebucht :-(

 

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Sonntag, 27.09.2015

Der Papageifisch, welcher vor ein paar Stunden an den Angel gezappelt hat, liegt nun frisch grilliert vor uns auf dem Teller. Dazu gibt es Gemüse, Gratin und ein schönes, kühles Glas italienischen Pinot Grigio - en Guete!

 

Dienstag, 29.09.2015

Nach 3 erholsamen Tagen auf Hayman Island sind wir wieder zurück in Cairns. Es waren geniale Tage. Wir hatten eine riesige, 90 qm grosse 2 Zimmersuite. Wir genossen das Nichtstun in vollen Zügen. Gutes Essen, schönes Wetter, blaues, klares und warmes Wasser. Das einzige "Problem" waren die Kakadus. Sobald sie hörten, dass die Balkontüre aufgeschoben wurde, machte es "wusch" und bis zu 15 von den gefiederten Banditen sassen auf der Balkonbrüstung. Dort warteten sie, unschuldig in die Welt schauend, auf eine Gelegenheit um ins Zimmer zu gelangen um zu stehlen was nicht niet und nagelfest war. Am liebsten Chips und Nüsse. Auch beim Frühstück gelang es dem einen oder anderen immer wieder einen Leckerbissen für sich und seine Kollegen zu organisieren.

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Es gäbe noch sehr mehr viel zu erwähnen wie z.B. der Hubschraubertransfer von Hamilton nach Hayman und zurück, der Fischingtrip am Sonntag, das geniale Teppanyaki-Essen im Retaurant Bamboo, das freundliche Personal (bis zu 550 in der Hauptsaison bei etwa 300 Gästen) und und und. 

Für heute Abend ist auf Hayman Island eine chinesiche Hochzeit geplant zu welcher 100 Personen aus China erwartet werden. Gestern war die etwa 20 köpfige Vorhut, (Security und "Vorbereiter"), dabei alles zu inspizieren. Zum Glück flogen wir heute wieder nach Cairns zurück ;-)

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Mittwoch, 30.09.2015

Hang around in Cairns und Seafood zum Abendessen im "Raw Prawn" (http://www.rawprawnrestaurant.com.au/).

 

Donnerstag, 1.10.2015

More hang around in Cairns and Kuranda und more Seafood zum Abendessen im "Tha Fish" (http://www.thafish.com.au/).

 

Freitag, 2.10.2015

Game Over! Es ist 04:00h hier in Sydney und in 2 Stunden geht unser Flug nach Dubai und nach Zürich :-(

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