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22.1. 2016 | UAL734 | B739 | KORD | Runway overrun bei Landung


Manfred J.

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was lief  hier schief? Hätten die Piloten gar nicht landen dürfen?

Die Runway war doch sicher gestreut - Landefähig?

 

 

Die 09L ist mit der 04L mit 2286m die kürzeste Landebahn in KORD. Zum Vergleich die 28 in LSZH hat 2500m.

Mit einer -900 im Winter im Schneefall und ein bisschen Seitenwind schon eine anspruchsvolle Angelegenheit.

Dann noch um die Mittagzeit in KORD, whs. eine Landung  am oberen Limit, die Daten werden das dann schon noch zeigen. 

Auf jeden Fall nicht grad' stressfreies Fliegen.....

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

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Ich habe die Daten für eine 737-800 in TOPCAT eingegeben (für eine -900 habe ich sie nicht zur Hand):

 

bei Flaps 30

 

AUTO MAX      76182 KG    1929M   (MARGIN   357M)
  AUTO 3        76182 KG      1992M   (MARGIN   294M)
  AUTO 2       NOT AUTH
  AUTO 1       NOT AUTH

 

bei Flaps 40

 

AUTO MAX      79509 KG    1829M     (MARGIN   457M)
  AUTO 3          79509 KG    1876M     (MARGIN   410M)
  AUTO 2          70378 KG    2167M     (MARGIN   119M)
  AUTO 1       NOT AUTH

 

Die ausgegebenen Werte sind whs. bei einer -900 noch ein wenig enger.

Bei PPrune ist es (noch) kein Thema, bei AVHerald wird genau das unterschiedliche Flap-Setting 30 oder 40° diskutiert.

 

Bernhard (LSZH)

Bearbeitet von Gast
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Die Runway war doch sicher gestreut

 

falls man sich darüber amüsiert: Pisten werden tatsächlich gestreut. Allerdings mit anderen Sachen: Meistens ist es ein Alkoholfilm, der über der Piste gesprayt wird. Salz verursacht Korrosion (auch bei den Autos) und ist deshalb nicht erwünscht bei Flugzeugen. In Skandinavischen Ländern wird Sand gestreut, allerdings nicht auf Pisten, sondern nur auf Rollwegen und auf Bereichen, die nicht für Flugzeuge gedacht sind.

 

Wenn es ganz kalt ist, wird der Schnee gewalzt. Denn dieser hat eine sehr gute Rutschfestigkeit und somit guten Griff. Man nennt es dann compacted Snow.

 

Beim vorliegenden Fall war es wohl eine Kombination von Rutschigkeit und Rückenwind. Eigentlich hätten sie es von der Länge her geschafft (auf dem Asphalt zu bleiben), aber sie sind seitlich weg. Was entweder darauf zu führen ist, dass sie mit aller Kraft versuchten zu bremsen (oder sogar absichtlich neben die Piste gingen, um besser zu bremsen) oder dass sie wegen Rutschigkeit die Richtung nicht mehr behalten konnten.

 

Chicago ist halt einfach ein Moloch. Tonnenweise Pisten, und wenn man eine Piste nicht akzeptiert, wird man einfach nach hinten geschoben. Und die langen Pisten verwenden sie für die startenden Maschinen. Verzögerung können sich die Leute vom Flughafen nicht leisten, denn das führt zu riesigen Verspätungen.

 

Dani

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In Skandinavischen Ländern wird Sand gestreut, allerdings nicht auf Pisten, sondern nur auf Rollwegen und auf Bereichen, die nicht für Flugzeuge gedacht sind.

 

Hoi Dani

Hat zwar nichts mit dem vorliegenden Fall zu tun. Nur der Richtigkeit halber...

Ich war vor etwa 2 Wochen in OSL und da war die Piste eisig und mit Sand bestreut, wie du unten im SNOWTAM sehen kannst. Da war dry snow over ice 8mm, sand applied. Gelandet auf 01R und am nächsten Tag auf 01L gestartet.

Wir haben dazu Flughafen bezogene Berechtigungen mit dazugehörigen Angaben für die Performance Berechnung für Start und Landung.

 

SNOWTAM 0160 *********************** A)ENGM B ) 01102131 C) 01L F) 47/47/47 G) 8/8/8 H) 3/3/3 B ) 01102102 C) 01R F) 47/47/47 G) 8/8/8 H) 3/3/3 N) A3 A4 B2 B3 B4 B8 C2/CLSD ALL REMAINING TWYS/47 R) APRON B SOUTH APRON NORWEGIAN/CLSD DE ICING A SOUTH/67 APRON GA 311/319 APRON GA 320/329 APRON GA 330/338 APRON GA NORTH APRON MIL 1/3 APRON SAS APRON WF DE ICING A NORTH ENGINE TEST SITE/479 ALL REMAINING APRONS/47 T) RWY 01L CONTAMINATION/100/100/100/PERCENT. SAND APPLIED. SLIPPERY PORTIONS ON CENTRAL APRON. SLIPPERY PORTIONS ON GA APRONS. FRICTION 2 ON TAXIWAYS. OPEN EXITS ARE SANDED. ICE ON RUNWAY IS PATCHES.

RWY 01R OBSERVATION TIME RWY 01R 201601102102 CONTAMINATION/100/100/100/PERCENT. SAND APPLIED. SLIPPERY PORTIONS ON CENTRAL APRON. SLIPPERY PORTIONS ON GA APRONS. FRICTION 3 ON TAXIWAYS. OPEN EXITS ARE SANDED. ICE ON RUNWAY IS PATCHES.

Bearbeitet von dani2
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@ Danix und Dani2

 

guten Abend. Das sanden von Pisten, Rollwegen und Abstellflächen ist vor allem in skandinavischen Ländern seit Jahrzehnten ein bekanntes Verfahren. Dabei wird der Sand vor oder während dem Ausbringen erwärmt. Dies hat zur Folge, dass die einzelnen Sandpartikel wenig im Schnee oder Eis einsinken und festfrieren. Damit werden diese nicht mit dem ersten Jetblast weggeblasen und es entsteht eine Oberfläche wie Sand- oder Schmirgelpapier. Eine sehr effiziente Methode, welche sehr gute Bremswirkung erzeugt.

 

A propos ORD. Mit sturer Regelmässikgeit wurden wir für den Anflug und die Landung mit unseren Dickschiffen (DC-10 und MD11) auf die kürzeste Piste, meist die 27R dirigiert. Dies oft auch bei Contamination. Rechnerisch reichte es immer, auch in der Praxis. Doch setzte man den Flieger meist lieber bei 120m statt 170m nach dem Threshold auf den Boden. Nach einem Transatlantikflug, anfangs noch mit Zwischenlandung in BOS und der entsprechenden Müdigkeit meist ein echter Challenge!

 

Gruss Hausi

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