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Als Tourist auf der Original-Streif-befahrbar?


Chris1984

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

ich fahre seit meinen 6. Lebensjahr regelmäßig Ski und würde mich als sehr geübten und fitten Fahrer bezeichnen, ich achte auch sehr auf meine Athletik. Ich bin schon die Original-Lauberhorn in Wengen gefahren. Ich fand sie anspruchsvoll (vor allem Hundschopf und die Zieleinfahrt), aber für mich gut bewältigbar und ohne Angstschweiss auf der Stirn. Natürlich reizt mich seit langem die Originalstreif und daher wollte ich zunächst fragen, ob diese für Touristen überhaupt im Original vom Starthaus über Mausefalle bis zum Hausberg und ins Ziel befahrbar ist. Wenn würde ich NUR die Originalabfahrt fahren (so wie im Rennen), an der roten, mittelschweren "Familienstreif" oder wie die heißt, hab ich kein Interesse. Ist die Originalstreif also "für jedermann" offen? Und zweitens, natürlich kann und würde ich diese Abfahrt nie in der Form versuchen zu fahren, wie es die Profis machen. Was mich interessieren würde, ist diese Abfahrt, im normalen Präperierungszustand (also nicht extra vereist wie beim Profirennen) befahrbar, oder ist sie teilweise so steil, dass man nur rutschen und sich die Knochen brechen würde? Kann man sie also im normalen "Fahrstil" eines geübten Skitouristen befahren? Ich meine ab der Ausfahrt Steilhang bis zur Hausbergkante gibt es ja Gleitabschnitte, die jetzt , zumindest bei Fernsehübertragungen, nicht sooo angsteinflössend aussehen! Würde mich über Erfahrungsberichte aus dem Alpenland sehr freuen!

 

Viele Grüße

Christian

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Die Streif, Orginalabfahrt, kann man nachdem Rennen ganz normal als Tourist befahren. Ich habe das mal, ca. eine Woche nach dem Rennen, gemacht. Obwohl ich ein guter Skifahrer bin, hat es auf der immer noch vereisten Piste, keinen Spass gemacht.

 

Gruss

Werner

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Hallo,

 

hier ein Artikel aus dem Jahre 2009, der ganz gut beschreibt, was die Streif für den Freizeit-Sportler bereithält: 

 

Heuer ist die Hahnenkamm-Abfahrt scheinbar recht grenzwertig abgelaufen, habe mir grade die Nachrichten und Videos so angesehen, weil ich ein Medien- und Telefon-freies Wochenende in den Bergen geniessen durfte. Fast schon Irrsinn, wie grenzwertig das läuft, aber das sind halt - wie auch bei der Formel 1 - die modernen "Gladiatorenspiele"; was soll man dazu noch sagen!? Kann mir das jedenfalls nicht mehr anschauen, weil ich mich dabei selbst zu sehr verspanne und geh' lieber langlaufen, wenn alle vor der Glotze hocken und sich das Rennen anschauen. ;)

 

Rainhard Fendrich hat das Anfag der 80er schon recht treffend besungen:

https://www.youtube.com/watch?v=oEuatEIRIzI

 

so long

Johannes

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Genau:

 

Weltcup-Abfahrtsläufe machen eam a bisserl müd
Weu er is abgebrüht
Wenn eam dabei irgendwas erregt
Dann nur, wenn's einen ordentlich zerlegt
Ein Sturz bei 120 km/h
Entlockt ihm ein erfreutes "Hoppala"
Und liegt ein Körper regungslos im Schnee
Schmeckt erst so richtig der Kaffee

Es lebe der Sport...

 

Gruss Walti

Bearbeitet von Walter Fischer
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@Walter: Gut übersetzt! ;)

 

Ja, so isses....

Die Burschen haben echt schwer was drauf, aber sie sind Akteure in einem Zirkus, wo sie Leib und Leben riskieren, und die "Zirkusdirektoren" sitzen unten im Auslauf und feiern am Abend exquisite Parties (wie halt auch wo anders, nur verdienen die Schi-Stars weit weniger als Formel1-Fahrer oder Fußballer und haben selbst nach einer Bilderbuch-Karriere oft nicht wirklich ausgesorgt).
Konnte, wie ich noch andere Kollegen und Freunde hatte, in die Kitz-Welt reinschnuppern, aber das war nicht meins. Ziemlich Schicki-Micki, und unglaublich viel heiße Luft - da wundert es einen nicht, dass Kitz schon seit jeher regelmäßig Probleme mit der Schneedecke hat... ^_^

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Die Streif, Orginalabfahrt, kann man nachdem Rennen ganz normal als Tourist befahren. Ich habe das mal, ca. eine Woche nach dem Rennen, gemacht. Obwohl ich ein guter Skifahrer bin, hat es auf der immer noch vereisten Piste, keinen Spass gemacht.

 

Gruss

Werner

Ähnliches gilt für die Kandahar-Abfahrt in Garmisch.  Als normaler Skifahrer hat man für diese vereisten Pisten weder einen geeigneten Ski noch das erforderleiche Können.  Natürlich kann man sich runtermogeln, aber Spaß macht das wirklich nicht, und außerdem besteht eine erhöhte Unfallgefahr.  Also auf Tauwetter warten, dann geht es.

 

Gruß!

 

Hans

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Danke für die Rückmeldungen, aber außerhalb der Rennzeiten und der Zeit nach dem Rennen dürften die Pisten doch "normal" präperiert sein? Wenn man z.B. Mitte Februar auf der Streif fahren würde, wäre die Vereisung der Rennpiste doch wieder weg, oder? Und zu den Rennfahrern: natürlich ist es grenzwertig, aber ich habe zuallererst einen Heidenrespekt vor denen. Wenn man die Streif so im Rennmodus runterbrettert muss man körperlich schon 100 Prozent fit sein, und dann muss man sich auch 100 Prozentig konzentrieren, beim kleinsten Fehler landet man sonst im Spital. Dieses Jahr fand ich die Streif, bei Fernsehbetrachtung, aber extrem ruppig, wie die Ski der Fahrer dort verbogen wurden und während der Fahrt "vibrierten" (vor allem im Sturzbereich bei der Hausbergkante) war schon heftig. Wenn es einen Svindal mit seinem Körperbau und andere Topfahrer so schmeißt, muss man auch mal die Präperierung in Frage stellen....

 

Christian

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Genau- diese "wobbelnden" Skis sind mir auch aufgefallen. Ich frage mich, ob da nicht ein starrer Metallski besser zu führen wäre, als diese Kunststoffverbund Konstruktionen.

Beim Katamaransegeln jedenfalls ist es so, dass jeder Festrumpf aus GFK einem aufblasbaren "weichen" Schwimmer überlegen ist, was die Stabilität und die Geschwindigkeit betrifft.

 

Gruss Walti

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Bei uns rauscht es nun im Blätterwald und es wird - was gut ist - "die Sinnfrage" gestellt. Allerdings bringt es der letzte Absatz dieses Artikels wieder mal auf den Punkt:

 

Nur die Doppelmoral hat weiter Hochsaison. Nach sturzfreien Rennen wird rasch über Langeweile geklagt. Von den Gleichen, die nach der grenzwertigen Streifshow die Sinnfrage stellen werden. Wieder einmal.

 

1994 kamen an einem Rennwochenende in Imola zwei Formel 1-Fahrer um (darunter Ayrton Senna). Danach wurden durch die FIA umfassende Sicherheitsmaßnahmen für die Fahrer umgesetzt und es gab 21 Jahre keine tödlichen Unfälle mehr in der Formel 1. Mitunter kann die FIS dieses Wochenende zum Anlass nehmen, und aktiv werden - und zwar, bevor es zu tödlichen Stürzen kommt.

 

@Christian: ich denke nicht, dass die Streif nach dem Rennen noch extra hart gehalten wird.

 

so long

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Ihr wolltet eigentlich darüber reden ob ein Skitiourist die Streif fahren kann.

Das Schlüsselstück für den Touristen ist die Mausefalle. Sie ist als Skiroute ausgewiesen weil sie mit normalen Methoden (Raupe) nicht präpariert werden kann. Es gibt in Tirol mehrere solche Skirouten die genauso steil - teilweise aber gefährlicher sind weil die sehr eng durch felsrinnen führen. (Etwa die Karrinne an der Nordkette über Innsbruck)

Für eine geübten Fahrer mit einem touristischen Rennski stellen diese Skirouten eine Herausforderung, aber kein Problem dar. Allerdings geht es hier um die Definition eines geübten Skifahrers.

Hat mit 3 Jahren angefangen.

War seitdem jeden möglichen Tag auf der Piste.

Hat sich in den Schulschikurse versucht zumindest in den Landeskader zu kommen.

Auch nach der Schule weiss er/sie noch nichts anderes mit sich anzufangen als jedes Wochenende ski zu fahren.


Das klingt extem aber es würde mich sehr wundern wenn allein in Salzburg, Tirol, Kärnten nicht 100.000 Menschen diese Voraussetzungen mitbringen. In der Schweiz und in Frankreich ebenso viele. Das ist einfach Standard im Hochgebirge. Das sind auch die Fahrer die ihr auf diesen Sikirouten scheinbar relativ mühelos fahren sieht. Der geübte Tourist der seit Kindheit jedes jahr Skiurlaub macht ist vieleicht versucht auf Roter und Schwarzer Piste den Unterschied nicht zu sehen. "Wie exact ist die Kantenführung, wie oft rutscht der Ski, wie gleichmäßig ist die Belastung auf beiden Skien". Auf einer Skiroute wie der Mausefalle machen genau diese Fähigkeiten den Unterschied zwischen konzentriert und kontrolliert abfahren und verkrampft "überleben".

Für jeden der nicht über solche Übung verfügt ist die Streif oder jede andere Skiroute gefährlich. In einer Skiroute führt ein Sturz normalerweise zu ein Verletzung. Wenn man auch nur die geringste Angst verspürt sie mit noramlen Schwüngen zu bewältigen - ghört man nicht dorthin.

Wolfgang

 

P.S Die sogenannte Kompression in der heuer die schweren Stürze waren ist nur für die weltbesten Skifahrer ein Problem. Auch sehr gute Fahrer bringen gar nicht den ungeheuren Druck auf die Kanten der notwendig ist um überhaupt diese gefährliche Linine mit hoher Geschwindigkeit zu fahren. Aber nur so kann der  Anpessdruck so sark werden, dass er  uu. nicht mehr zu bewältigen ist.

Bearbeitet von Maxrpm reserve
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Trotz dezentem Offtopic noch ein Link zu einer Karikatur aus einer heutigen Online-Zeitung - der Vergleich mit den Gladiatoren scheint verbreitet.

 

Wer nicht Latein kann oder kein Asterix kennt: "Ave Cäsar, die Todgeweihten grüßen Dich"

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Jetzt wieder von "mehr Sicherheit" sprechen, macht meines Erachtens keinen Sinn. Wer so am Limit fährt, würde das auch mit Skis die langsamer sind etc. Und gerade wenn man an den Beinen längere Latten hat als die Körpergrösse, wirken bei einem Sturz oder einer falschen Bewegung extremste Kräfte auf die Knie. Kein Wunder haben die meisten Skifahrer in ihrer Karriere ein- oder mehrmals schwere Knieverletzungen. Auch Slalomfahrer, die noch mit moderaten Tempi unterwegs sind.

 

Danke für die Rückmeldungen, aber außerhalb der Rennzeiten und der Zeit nach dem Rennen dürften die Pisten doch "normal" präperiert sein? Wenn man z.B. Mitte Februar auf der Streif fahren würde, wäre die Vereisung der Rennpiste doch wieder weg, oder?

 

So eine Piste wird nach dem Rennen nicht mehr extra gewässert und damit vereist. Aber gerade in den Steilhängen, die man mit den Pistenbullys nicht einfach so befahren kann, bleibt auch regelmässiger und intensiver Schneefall nicht wirklich liegen und macht den Hang einfacher zu befahren. Das "Phänomen" tritt auch an schwarzen Pisten auf, durch viele Bremsschwünge wird der Pulverschnee in der Regel in Kürze wieder durch die Skitouristen aus der Piste gerutscht und das Eis tritt wieder hervor.

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