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Nordkorea-Reisebericht (mit aviatischen Schmankerl wie IL62, IL76, etc.))


foxyankee

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Nordkorea - Reise (mit Exoten wie IL62, IL76 etc.)

 

foxyankee on tour nach Nordkorea

 

 

Herzlich willkommen zu einem ganz besonderen Tripreport. Ganz besonders deswegen weil ich Euch heute von einer Reise berichten will

die gleich in mehreren Belangen besonders gewesen ist.

Besonders vom Ziel her - nicht ein sehr übliches Reiseland (auch wenn es nicht kompliziert ist bei Spezialreisebüros einen Nordkoreatrip zu buchen.)

Besonders von den Fortbewegungsmitteln vor Ort her - einige sonst bereits stillgelegte Flugzeugtypen konnte ich dort noch fliegen.

Besonders von den Bedingungen während der Reise - Fotomöglichkeiten, komplett durchorganisierte Tage und Vollverpflegung ohne Wahlmöglichkeit.

 

 

Schon viele Jahre hatte ich das isolierteste Land der Erde auf meiner imaginären Liste von Ländern die ich besuchen wollte.

Immer mal wieder verfolgte ich TV-Reportagen und Reiseberichte im Internet, als aber im Frühjahr 2012 vom Veranstalter Juche Travel Service eine Gruppentour dorthin angeboten wurde welche auch noch gespickt war mit ein paar aviatischen Leckerbissen und dann noch ganz zufällig der bereits im Vorjahr genehmigter Urlaub bis auf den Tag genau zusammenfiel mit der Tour war die Entscheidung für mich gefallen: Anmeldung!

Parallel zu dem Buchungsprozess war ich auch in Seoul zu Gast und erlebte auf einem Tagesausflug in die DMZ die Grenzanlagen hautnah inklusive dem Besuch der JSA mit Allem was dazu gehört: Mehrmalige Sicherheitskontrollen, Besichtigung der Infiltrationstunnels unter der grünen Grenze und dem Unterzeichnen einer Erklärung dass ich dies unter Todesgefahr selbst verantworte in das von der UN bewachte Grenzgebiet einzureisen.

 

 

Im Internet verfolgte ich mehr und mehr die Berichterstattung und las von einerseits den Vorbereitungen als auch von den Erlebnissen meiner zwei Vorgängergruppen da diese Reise an mehreren Terminen im Jahr 2012 angeboten wurde und mein Slot im Oktober war die dritte Gruppenreise.

 

Pünktlich besorgte ich mir ein China-Visum zur zweimaligen Einreise obwohl ich das technisch nicht benötigte: Im internationalen Transit benötigte man damals bei Aufenthalt bis 48 Stunden kein Visum. Allerdings waren die Flüge von und nach Korea auf einem Charterkontingent gebucht und E-Ticket-Nummern aufzutreiben damals (warum auch immer) noch ein Ding der Unmöglichkeit.

Ohne Ticketnummern der Weiterreise also auch kein visafreier Transfer und so ist es eben unumgänglich den Kleber im Pass zu besorgen.

 

Die Reise wurde bestätigt, die Zahlung ging via Überweisung auf ein dänisches Konto (zwingend ohne Nennung der Wortes "Nordkorea" im Betreff *g*) und die An-/Abreise buchte ich telefonisch beim indischen Callcenter vom ehemaligen Sternenflottenmitglied bmi mit Meilen - es konnte losgehen.

Was nimmt man auf so eine Reise mit?

Durch die Reisezeit Ende Oktober ganz klar: warme Klamotten!

Außerdem ein paar kleine Packungen Schokolade oder Gummibärchen falls wir doch unerwartet auf Bevölkerung oder Kinder treffen sollten und man die Gelegenheit bekommt wenigstens ein paar Süßigkeiten loszuwerden bekommen sollte.

Auch ein Ersatzhandy kam mit auf die Reise da wir damals Mobiltelefone bei der Einreise noch komplett abgeben mussten. Somit werde ich natürlich nicht mein aktuelles Smartphone mitnehmen sondern mit einem steinalten analogen Mobilfunkgerät mit 3-zeiligem-Textdisplay auf Reisen gehen.

Zwei Kameras habe ich samt Objektiven am Start, ich bin mir aber noch unsicher wie das mit der Fotomöglichkeit vor Ort aussehen wird.

 

 

An dieser Stelle auch passend ein wichtiger Hinweise meinerseits:

 

Die Fotos in diesem Reisebericht sind nicht ganz so in der Qualität in der ich normalerweise abliefere. Einerseits einfach deswegen weil sie schon 2012 gemacht wurden, das Gerät noch nicht so toll war aber auch und hauptsächlich deswegen weil viele Bilder aus fahrenden Bussen auf eher so "mittelguten" Straßen entstanden sind oder in Situationen in denen es schnell gehen musste weil Fotos nicht immer so vollumfänglich erlaubt waren. Dies alles führt zu einem Qualitätsdurchschnitt der nicht ganz zufriedenstellend ist aus heutiger Sicht was mich auch irgendwie ärgert. Aber so ist es jetzt nun einmal und ich bitte um Verständnis und Entschuldigung dafür!

 

 

Außerdem vorab noch der Hinweis dass ich hier nicht an politischen Diskussionen interessiert bin. Selbstverständlich habe ich mir gut überlegt ob ich dort hin fahren möchte oder nicht und ebenso selbstverständlich ist das ganz klar eine politische Überlegung.

Was in Nordkorea sehr wahrscheinlich tagtäglich passiert ist nichts was man als freier Mensch gut heißen kann und es war von Anfang an klar dass man ein relativ beschränktes Bild des Landes zu Gesicht bekommen wird.

Aber für mich kristallisierte sich nach und nach heraus:

Je mehr ausländische Touristen die Menschen dort zu Gesicht bekommen desto mehr wird ihnen klar dass "da draußen" mehr ist. Mehr an Vielfalt, mehr an Meinung, mehr an Mitmenschen die sich für das Schicksal des Landes interessiert.

Und ganz sicher hilft es etwas - da sich die Führung ja dort durchaus der Missstände im Land bewusst ist und durch die Touristengruppen ja dieser zumindest teilweise abgestellt werden. Hilft nicht allen, aber zumindest einigen wenigen Leuten für eine bestimmte Zeit. Und zwingt die Regierung sich zumindest mit dem Thema zu beschäftigen - und das ist schon mal der erste Schritt zu einer wie auch immer gearteten Besserung auch wenn wir diese als Touristen nicht herbeiführen können.

 

Jedenfalls war ich am Ende der Vorbereitungen froh das alles so gebucht zu haben - ein nicht alltägliches, abgeschottetes, ja schier isoliertes Land und einige Luftfahrtschätzchen in Kombination in einer straff organisierten Rundreise in der offensichtlich wirklich Alles organisiert ist: Das effektivste Programm was man haben kann!

 

Genug der Vorworte - wir starten einfach in den Bildbericht und angesichts mancher Bilder wünsche ich Euch jetzt nicht "viel Spaß" sondern offene Augen für das was ihr aus den Bildern meint erkennen zu können.

 

Oft werde ich nun Bilder sprechen lassen und falls ihr Fragen habt stehe ich selbstverständlich dafür zur Verfügung.

 

 

Wenn ihr um Klassen bessere Bilder sehen wollt linke ich gerne zum Bericht von Tis der in der Vorgruppe teilgenommen hat:

 

http://www.flightforum.ch/board/index.php?/topic/86784-mit-antonov-ilyushin-und-tupolev-auf-zeitreise-unterwegs-in-nordkorea/

 

 

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Nach einem Frühdienst wagte ich mich direkt diesmal per Auto auf die Autobahn in Richtung Frankfurt. Das ging aber leider aufgrund völlig verstauter Straßen nicht lange gut und mit Hilfe eines Freundes in Frankfurt der Kontakt zum Asiana-Checkin aufgenommen hatte war klar dass ich auch noch gut 50 Minuten vor Abflug aufschlagen könne. Ich verfluchte die Entscheidung mit dem Auto zu fahren aber so war es nun mal:

Stau überall - auch die Ausweichstrecken auf Bundesstraßen völlig dicht. Und so kam es dann dass ich also wirklich auf den allerletzten Drücker direkt aus der Arbeit am Checkin aufschlug und schon mit Namen begrüßt wurde. Allerdings war ich nicht der Letzte sondern es fehlte dann immer noch ein Gast. Durch die Siko und dann direkt zum Flieger ging es pünktlich los nach Seoul.

 

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OZ 542

B747-400 Combi

FRA-ICN

19:00 - 12:20

 

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Oben voll besetzt starteten wir im kombinierten Fraht-/Passagierjumbo in den hessischen Abendhimmel.

 

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Häppchen und Getränk - ich war gedanklich noch etwas außer Atem nach dem Stress. Normalerweise fahre ich mit der Bahn – aber diesmal nahm ich das Auto und schwupps ging es schief. Solch einen Druck brauche ich eigentlich nicht aber hier hätte ein Verpassen bedeutet: Am besten noch einen neuen Flug am SELBEN Abend buchen da ich Null Puffer im Plan hatte da nach meiner Ankunft in Peking direkt die Einführungsveranstaltung des Reiseveranstalters beginnen sollte.

 

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Salat mit Lachs

 

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Guten Service bei OZOZOZOZOZ samt Suppe in der C. Bloß das westliche Dessert und vor allem der Käse hat noch deutlich Luft nach oben.

 

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Nach einer mittelmäßigen Nacht auf der Rutsche

 

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Umstieg in Seoul verlief sehr flink - nicht umsonst ist der ICN Airport schon seit vielen Jahren der beste Airport der Welt oder zumindest stetig unter den Top 5 je nach Bewertungsschema.

 

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CA 132

A330

ICN-PEK

15:15 - 16:20

 

Meine Premiere mit Air China war eine eher gemischte Erfahrung.

 

Im A330 gab es vorne lie-flat-Sitze und sehr viel Platz trotz einer 2-2-2-Bestuhlung.

Das Level an Englisch der Kabinenbesatzung war tatsächlich fast Null und das Catering sah gar nicht mal so schlecht aus war aber geschmacklich und auch von der Konsistenz her fast unessbar. Und ich bin da eigentlich nicht sehr zimperlich - aber so was habe ich auch bis heute nicht wieder erlebt.

Glücklicherweise!

 

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Landung auf einem der größten Flughäfen der Welt: Peking International

 

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Auf den Punkt ohne eine Minute Puffer kam ich am großen nordkoreanischen Restaurant an in dem das erste Treffen der Reisegruppe stattfinden sollte und bei dem wir einerseits nicht nur ein erstes gemeinsames Abendessen genießen durften sondern andererseits auch die letzten wichtigen Informationen bekamen und auch noch zum Essen musikalisch auf unser Reiseziel eingestimmt wurden.

 

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Die Nacht im Hotel war relativ kurz wollte ich doch pünktlichst am Flughafen eintreffen um dem ersten Highlight der Reise entgegen zu fiebern: Dem Hinflug mit der IL62 - der letzten Ihrer Art im Liniendienst. IMHO fliegt nur noch die russische Regierung diesen Maschinentyp.

 

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Von der Vorfahrt des Terminals war sie bereits zu sehen: Die IL62 war tatsächlich bereits aus Pjöngyang gelandet.

 

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IL62

P-881

PEK - FNJ

 

 

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Am Gruppencheckin-Schalter bekam ich eine AirChina-gebrandete Bordkarte für unseren ersten Fug.

 

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Der Ablauf beim Check in und Boarding war eigentlich wie bei jedem anderen Flug auch - allerdings konnte man schnell beobachten dass die Gruppe von Luftfahrtenthusiasten geprägt war: Jeder wollte die Ilse knipsen und so zog sich das Boarding etwas in die Länge.

 

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Das war er also: der erste Schritt in die Vergangenheit welche wir jetzt eine Woche erleben werden.

 

Die IL62 als erster Vierstrahler ging 1963 das erste Mal airborne und wurde vor allem in den Ostblockländern eingesetzt und ist eigentlich ein Langstreckenjet mit einer Reichweite von sage und schreibe 10.000 Kilometern!

 

 

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Ich nahm Platz am Fenster neben einem japanischen Geschäftsmann der mit seiner Sekreteuse auf Bisssnesstrip war.

 

Parallel flog übrigens ein weiterer Linienflug der Air Koryo mit der Tu204.

 

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Full house

 

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Pushback in Peking

 

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Liftoff mit Musik

 

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Dann kam nachdem bereits frische Zeitungen aus dem Heimatland verteilt wurden das Catering angerollt:

Hot Meal. Umfangreich aber von etwas fraglicher Qualität und Geschmack.

 

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Einreiseformulare füllte ich auch aus - währenddessen kündigte eine Tonbandansage an dass wir soeben die Grenze in das herrliche Heimatland Nordkorea überflogen - es wurde geradezu zelebriert.

 

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Short Final Pjongyang.

 

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Bild vom Musikgerät nach der Landung

 

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Das Terminal in der Hauptstadt erwartet uns - dies ist ein Provisorium da das alte bereits außer Betrieb ist und weiter nördlich ein neues Terminal entstehen soll. Dies ist inzwischen seit 2015 in Betrieb.

 

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Nach ein paar Kabinenfotos raus an die Luft die durchaus weniger Smog enthält als in der chinesischen Hauptstadt.

 

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Sind das schon die Geräte für die nächsten Tage die da abgestellt herumstehen?

 

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Fast jeder wollte Fotos schießen, doch das Personal drängte auf die Tube da der zweite Flug ebenfalls an dieser Parkposition abgestellt werden sollte. Als ob die da knapp an Platz seien. Aber ich lerne das erste Mal live Planwirtschaft kennen.

 

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Deswegen wurde die Mühle schnell entladen, entsprechend abgerüstet und weggeschleppt.

 

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Richtig viel los - sogar der B737-Privatjet der Jet Aviation war aufgelistet.

 

 

Auf die Einreise war natürlich jeder sehr gespannt - vielleicht sogar etwas angespannt.

Aber alles "halb so wild" denn es war eine recht unkomplizierte Prozedur. Schnell ein Stempel in den Einlegezettel (nein, wir haben somit alle KEINEN Stempel im Pass!) und dann das Handy in eine Tüte - und schon war man quasi drin im Land. Einmal noch durch eine Kontrolle wo man nach unerlaubten Foto- und Filmgeräten suchte. Aber selbst die großen Objektive der anwesenden Spotter waren dieses Mal kein Problem. Ich kann mir nicht vorstellen dass dies bisher auch so gehandhabt wurde und der Reiseveranstalter klärte diese Regelungen im Voraus.

 

 

Wir wurden von unseren Guides begrüßt und auf unsere zwei Busse aufgeteilt die uns die Woche hindurch begleiten sollten und somit waren auch gleich unsere 40 Mann starke Gruppe in zwei kleinere aufgeteilt.

Sehr komfortabel denn jeder hatte nun für die Tour einen Fensterplatz und somit viel Platz!

 

Nach kurzer Fahrt bei der wir schon viele historischen Erzählungen eingetrichtert bekamen erreichten wir die Stadtgrenze und es war spannend zu sehen was auf der anderen Seite des Fensters an uns vorbeizog.

Direkt beim ersten Stop zückten wir das erste Mal den Fotoapparat:

 

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Triumphbogen

Bonjour!

 

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Auf der Weiterfahrt konnten wir die ersten Eindrücke der Stadt sammeln. Sehr großzügige Straßen und Plätze, so wie man es aus sozialistischen Ländern teilweise gewohnt war. Sooo große Erfahrung habe ich diesbezüglich nicht, aber in St. Petersburg, Moskau und Peking sah das ähnlich aus.

 

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Einer der wichtigsten Plätze der Stadt: Kim Il Sung Platz

 

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Selbstverständlich auch nachts schön beleuchtet: Die Bilder der 2 Kims.

 

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Diese Art von Plakaten oder gemalten Bildern werden uns in der nächsten Woche begleiten. Oft für uns sehr brutal wirkend oder zumindest "militant angehaucht" sollen sie die Gesellschaft auf den Kampf gegen die martialischen Gegner ein schwören und selbstredend auch zum Kampf für die Wiedervereinigung.

 

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Ankunft im Koryo Hotel, ein Zimmer in den oberen Etagen (irgendwas um die 30 glaube ich) war meines. Osteuropastyle eben.

 

Neben dem Telefon lag ein Vorwahlverzeichnis (soweit nicht ungewöhnlich), hinter Deutschland stand aber die 0037 - die ehemals gültige Vorwahl für die DDR :-)

 

Wir schauten uns noch kurz um im Hotel. Verschiedene Bars standen zur Verfügung (eine Sky-Bar ganz oben und auch im 1. Obergeschoss als auch im Keller eine Karaoke-Bar) und sonst ein Telekommunikationsraum und ein Shop. Dort wollte ich mich mit etwas Wasser versorgen und bekam gleich zu Gesicht was es dort zu kaufen gab:

 

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Relativ gut sortierte Süßwarenabteilung. Ansonsten gab es nicht viel und es machte den Anschein man will den Ausländern (sonst wohnt hier ja niemand im Hotel) zeigen was man alles hier hat.

 

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Im Kühlschrank standen keinerlei Getränke sondern nur eine große Menge von denen.....

Gab es das als Palettenware in einer Hilfslieferung oder warum bietet man in einem Hotel als einziges Lebensmittel im Kühlschrank deutsche Gewürzgurken an?

 

 

Meine 2 Flaschen Wasser bezahlte ich mit Euro (böse US Dollar werden auch gerne genommen), das Rückgeld kam in Form von Hustenbonbons. Ja – richtig gelesen. Hustengutzele (auf Hochdeutsch: Hustenbonbons)! Diese konnte man auch sammeln und damit dann wieder bezahlen - 4 Hustenbonbons waren dann wieder so viel Wert wie eine Flasche Wasser wenn ich das richtig im Kopf habe. Aha.

 

Nach einem sehr frühen und sehr rationiertem Frühstück (1 Packung österreichische Erdbeermarmelade, 1 Croissant, Brot und Marmorkuchen vom Buffet) startete unsere erste Tour die uns an die koreanisch-koreanische Grenze führen sollte.

 

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Durch die Stadt vorbei an Menschen auf dem Weg zur Arbeit.

 

Wir fuhren auf die Autobahn gen Süden. Von der Form her Autobahn wie wir sie kennen:

2 Spuren je Richtung, grüner Mittelstreifen.

Doch der Zustand war -vorsichtig ausgedrückt- suboptimal. Die Geschwindigkeit der modernen Reisebusse war grob 50km/h. Mehr war nicht möglich, die Schlaglöcher waren einfach zu arg.

Daher zog sich die Fahrt etwas - wir wurden aber die ganze Zeit von unserer Reiseführerin Miss Pang (pro Bus jeweils eine eigene Reiseführerin) mit zahllosen Informationen bezüglich Korea, der Grenze, dem Grenzkonflikt und der JSA versorgt und vorbereitet auf das was uns erwartete.

 

Wir erreichten den Zwischenstopp an einer Autobahnraststätte wie ich sie aus der Schweiz kenne: Betonbau über beide Fahrbahnen mit Shops und Restaurants innen.

 

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So sah das hier auch aus - doch etwas grau in grau wie übrigens alles was ich bisher in Nordkorea gesehen hatte. Farbige Plakate, Werbung, Lichter - alles nicht vorhanden. Bis auf bunte kampfmotivierende Werbeplakate für den Kampf gegen den Feind.

 

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Was auch nicht vorhanden war: Ein offener Eingang. Denn das Gebäude war offensichtlich nicht in Betrieb - war es vermutlich auch nie. Für wen auch? Daher hatte man improvisiert und für die Kolonne von Reisegruppen an diesem Tag (die alle rein zufällig natürlich ungefähr zur ähnlichen Uhrzeit hier vorbei kam) eine kleine mobile Ladentheke aufgebaut.

Die typischen Nordkorea-Dinge gab es hier:

 

Bücher, Briefmarkensammlungen, Postkarten, ein paar Snacks, Kekse und sonstiges Krimskrams. Meist minderwertig oder zumindest minderwertig aussehend.

 

 

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Aber auch: Becksbier!

Geräucherter Fisch, Chips und sogar ...

 

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... die böse böse Coca-Cola!

Tja - jeder ist irgendwie käuflich!

Im Hotel gab es "nur" Pepsi.

 

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Blick zurück auf die Autobahn. Mittelmäßig viel Verkehr :-)

 

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Nach der Ankunft nahe der JSA, der Joint Security Area bekamen wir zunächst ein Briefing über das Gebiet, wie es entstand und wer hier über wen wacht :-)

Ich war gespannt und es war super interessant die andere Seite zu erleben da ich ja schon auf der anderen Seite zu Gast war.

Hier auf der Nordseite übrigens kein Wort über den Status des Gebietes und über die hoch sensible Situation derzeit.

Auf der anderen Seite muss man nach dem Briefing auch Dokumente unterschreiben in dem auch auf die Gefahren bis zum Tod aufgeklärt wird - hier dazu kein Wort.

 

 

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Da ging es los. Raus aus dem Briefingraum und schwupps.....

 

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...waren wir auch schon da: Panmunjeom. Altbekannte Aussicht - bloß "andersherum" diesmal.

 

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Auf der Südseite war es heute ruhig, so konnten wir auch diesmal in die Gesprächsbaracken hinein.

 

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Durch den Tisch geht die Grenze Nord-Süd. Im Gebäude kann man sich aber frei bewegen und im Anschluss des Briefings auch Fotos knipsen.

 

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Blick durch das Fenster auf die Grenzsteine.

 

 

Wir fahren weiter nach Kaesong, der ehemaligen Hauptstadt von Nordkorea.

Einige von uns waren schon auf der anderen Seite und wir unterhalten uns über die gefühlten Unterschiede. Unterschiede die sich offensichtlich nur auf das Gehörte beziehen denn das Gebäude an sich gehört ja zu beiden Seiten.

Komische Stimmung.

 

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Erster Hinweis auf das traditionelle Kaesong Folk Hotel in dem wir heute nicht übernachten sondern ein traditionelles Mittagessen einnehmen werden.

 

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So sieht es in der Hotelanlage aus, die Zimmer sind verteilt über zahlreiche traditionelle Steinhäuser.

 

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Kaesong von oben.

 

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Mit "oben" ist gemeint: Mount Janam

 

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Ich erwähnte bereits die allgegenwärtigen Plakate?

Übrigens quasi die einzigen Farbtupfer im Alltag dort!

 

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Kurzer Stopp im Briefmarkenshop.

Kleine Anekdote:

Dort werden Briefmarken verkauft mit vielen Bildern über Nordkorea, auch und vor allem werden die technischen Meisterleistungen des Landes gelobt.

Beispielsweise gab es zahlreiche Briefmarkenalben zum Thema Eisenbahn. Dort waren die gesamte Produktpalette von technischen Meisterleistungen abgebildet:

 

ICE, TGV, der Hochgeschwindigkeitszug der spanischen renfe und und und.....alles Produkte die in Nordkorea gefertigt wurden und mit größtem Erfolg in alle Welt exportiert werden.

Aha.

Ernsthaft - sowas wird da erzählt. Wir haben nachgefragt!

Das "witzige" daran: Bei manchen Zügen der DB hat man noch nicht mal das DB-Emblem wegretouchiert!

 

Wir waren doch sehr überrascht was wir alles noch lernen konnten, dachten wir bis zu dem Tag dass der ICE in Deutschland gefertigt und entwickelt wurde und der TGV ein französisches Produkt ist. Aber man lernt ja nie aus.

Reisen bildet.

 

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Hier ein "verbotenes" Bild:

Arbeitendes Militär.

 

Dazu generell ein paar Worte zum Thema Fotografieren in Nordkorea:

Wir durften erstaunlich viel fotografieren. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage dass wir eigentlich Alles fotografieren durften mit der Ausnahme von ganz wenigen Dingen und damit entsprach die Situation nicht den Erzählungen bisher und auch nicht den ganzen Vorurteilen die man so von NoKo kennt.

Vorteilhaft für diese Ausgangslage war ganz bestimmt dass wir mittlerweile die dritte Reisegruppe der "Flugzeugverrückten" waren und sich die Reiseleiter und die "Aufpasser" bzw. die dahinter stehenden Behörden bereits an die Wünsche dieser doch vielleicht etwas speziellen Besuchergruppe gewöhnen konnten. Ja sogar wurden uns speziell viele Dinge ermöglicht die vorher ganz bestimmt ein Dinge der Unmöglichkeit gewesen wären, vor allem im aviatischen Bereich. Aber auch in der Stadt, später dazu mehr.

 

Was aber als wirkliche Ausnahmen galten und stets verboten war: Militär (verständlich, das ist ja in jedem Land der Welt so) und "military workers". Letzteres aber erschien mir von Anfang an sehr komisch - um es mal vorsichtig auszudrücken.

Was sollen denn military workers sein?

Es wurde uns nach und nach klar - denn die zahlreichen Baustellen (Brücken, Straßen, teilweise auch Häuser) wurden von Menschen gebaut die als "military workers" beschrieben wurden und stets -wie hier auch zu sehen- beaufsichtigt wurden. Es machte den Anschein dass dort Menschen zur Arbeit gezwungen wurden und das Ganze als "Militär" getarnt wurde. Dies aber nur eine Vermutung aufgrund unserer Beobachtungen und somit kein Fakt.

Achso: Nein – wir sind nicht extra Umwege gefahren um nicht an Baustellen vorbei zu fahren oder es wurde extra der Alltag verhüllt. Wir fuhren ganz normale Straßen und konnten die (für dortige Verhältnisse) ganz normale Alltagssituationen sehen. Wenn auch das nicht kommentiert wurde und -so schließt sich der Kreis- das Fotografieren von diesen military workers verboten war.

 

 

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Ansonsten stimme es wirklich: Im Gegensatz zu vielen vielen Gruppen zuvor hatte man sich an die "Allesknipser" gewöhnt und wir durften wirklich fast alles ablichten.

 

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Behörde nach Feierabend?

 

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Landschaftlich nicht unattraktiv

 

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Auf der Rückreise war die "Rastanlage" auf der Autobahn mit etwas geringerem Angebot geöffnet :-)

 

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Der Tag war lang, wir fuhren durch das Wiedervereinigungstor wieder in die Hauptstadt ein.

Alles Mögliche hat dort ja den Namen "Wiedervereinigungs....irgendwas" da ja -so brachte man uns ständig und immer wieder bei- die DPRK (Democratic Peoples Republic of Korea) ständig und mit großer Anstrengung für eben diese arbeitet weil sie sich nichts sehnlicher wünschen als die Wiedervereinigung mit der südlichen Schwester.

Dazu passen aus unserer Sicht nicht die stets recht aggressiven Plakate, Bilder, Zeichnungen gegen die Gegner die man ständig irgendwo sieht.

Aber das propagierte Ziel der Politik (in diesem Fall des einen Führers) muss ja nicht gleich dem propagierten Ziel des Landes sein. Ganz offensichtlich zumindest.

 

Nächster Tag - es wird wieder (oder besser gesagt das erste Mal im Inlandsverkehr) geflogen:

 

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Terminal von Innen. Es wird in 2 Richtungen benutzt da es ja flugplanbedingt niemals Situationen gibt bei dem eine Landung gleichzeitig mit nem Abflug stattfinden wird und es außerdem noch ein Provisorium war. Das neue moderne Terminal ist ja inzwischen längst fertig.

 

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So sieht die Abflugtafel für heute aus.

 

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Bordkarten gibt es auch....

 

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… sogar hinten künstlerisch bedruckt.

 

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Draußen leider keine Spur von schönem Wetter.

 

Vielleicht noch ne kleine Stärkung?

 

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Äh.....ich glaube eher nicht :-) Danke!

 

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Dann geht es raus aufs Vorfeld:

 

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IL18

P-835

FNJ - RGO

 

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Ganz wichtig: Bordkartenkontrolle. Dass ja keine falschen Fluggäste an Bord kommen. Wait: Wer sollte denn überhaupt …. ? Ist ja sonst niemand da! Egal. Hauptsache es werden drei Mal die Bordkarten kontrolliert!

 

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Alle hinsetzen und der Demo lauschen!

 

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Nach dem Start gab es Service vom umfangreich bestückten Getränkewagen älterer Bauart.

 

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Grau in Grau alles - also auch in der Luft kein schönes Wetter. Zumindest nicht in unseren Höhen.

 

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Beim Rundgang durch die historische Maschine entdeckt der moderne A320-Passagier so einige Einrichtungsgegenstände die er nur noch im Museum vermutet hat. Oder vielleicht auch eher gar nicht an Bord eines Flugzeuges.

 

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Nach der Landung konnte man auch ins Cockpit ...

 

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.... bevor dann draußen die Fotosession fortgesetzt wurde.

 

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Immerhin regnete es nicht mehr.

 

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Da sind wir nun also am Orang Airport zu Chongjing und für die richtigen Spotter wurde Zeit eingeplant zum Knipsen.

 

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Schon ein schönes Flugzeug irgendwie. Ich ließ mich anstecken und knipste auch drauf los.

 

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Nochmal mit Crew

 

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Es wurde sogar extra "Hilfsmaterial" bereitgestellt!

 

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Die zwei Minibusse holten uns ab - die großen blieben heute in der Hauptstadt.

 

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Eindrücke der Fahrt: Landwirtschaft ist das was dort stattfindet - zumindest größtenteils.

 

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Wieder eines der angesprochenen Schilder.

 

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Und dann gab es den Kulturschock: In einem sehr unscheinbaren grauen Haus (von außen absolut nicht als Restaurant zu erkennen) gab es ein absolutes Festmahl!

Wir fühlten uns schon jetzt am ersten Tag etwas komisch dabei, hatten wir doch just einige Momente vorher live erleben können was hier so abgeht tagtäglich und welche Situation wir hier vorfinden.

 

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Nach ein paar Geschichtsstunden zur Region: Weiterfahrt via Küste

 

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Feldarbeit mit Holzwagen und Ochse

 

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Auch auf dem Rückweg gab es eine Bordkarte, auch wenn die Flugnummer nicht gestimmt hat. Waren eben wohl noch übrig :-)

 

 

JS 5104

IL18

P-835

RGO - FNJ

 

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Auch ein illegales Bild: Beim Taxi out zur Bahn rollten wir an einer ganzen Reihe Fightern der nationalen Luftwaffe vorbei. Vom Eindruck her größtenteils Attrappen, auch wenn wir diese nur im vorbei rollen bei Regen sehen konnten.

Demonstrativ wurde an einigen Maschinen gearbeitet als wir auch nur in der Nähe waren.

Geflogen oder zumindest mal nen Motortestlauf hat kein Flugzeug gemacht an dem Tag beziehungsweise zu der Zeit zu der wir am Flughafen waren.

 

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Das Wetter besserte sich.

 

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Ich fotografiere normalerweise nicht das Klo um das mal fest zu halten.

 

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Vorform der "moving map" im ISE :-)

 

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Abendrot in Final

 

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Ein wenig umgeschaut nach dem Aussteigen

 

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Heimfahrt zum Abendessen. Das Taxi in Form eines VW Jetta?

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Guten Morgen Korea!

Blick aus meinem Hotelzimmer

 

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Heute blieben wir wieder am Boden und erkundeten die Hauptstadt. Erste Station war die sehr große Ausstellung der Geschenke für den grandiosen Führer, der Friendship Exhibition Hall. Bekanntlich ist der nämlich so toll dass alle möglichen Menschen (also von der eigenen Bevölkerung bis hin zu Staatsgästen) ihm Geschenke machen. Und da er diese dann seinem Volk zeigen will benutzt er sie nicht sondern sie werden hier ausgestellt um zur Schau zu stellen wie wertvoll Kim den Menschen ist.

 

Nebenbei die Info:

Hier ganz außergewöhnlich: Fotos streng verboten!

Und zwar so streng dass wir die Fotomaschinen abgeben mussten: Es gab Gross-Schliessfächer in der unsere Gruppe (wie wahrscheinlich alle Gruppen sonst auch) die Kameras einschließen mussten und dann konnte die bestimmt 90-minütige Führung beginnen.

Nach der Führung stellten mehrere Leute fest dass die Kameras in der Zwischenzeit benutzt/kontrolliert wurden. Auch meine kleine Kompaktkamera wurde zumindest mal aus der Hülle genommen - das konnte ich ganz leicht daran erkennen dass die Kamera plötzlich falsch herum in der Hülle steckte. SO habe ich die Kamera definitiv NICHT eingepackt. Bei anderen sind ähnliche Dinge aufgefallen und durch die Menge der Vorfälle war völlig klar dass das Schließfach während wir in der Ausstellung waren ohne unsere Anwesenheit geöffnet wurde um die Kameras und sicherlich vor allem den Inhalt zu kontrollieren.

 

Ein Hoch auf einen Zweit- oder Drittsatz Speicherkarten in der Jacke :-)

 

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Auf der Rückfahrt kamen wir an einem Freizeitpark vorbei, dort waren wir an einem Abend auch mal kurz.

 

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Mangyongdae war der nächste Stopp, einem großen Park rund um den Geburtsort von Kim Il Sung.

 

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Klar, dort werden auch regelmäßig zum Dank Blumen niedergelegt. Die Spender haben wir nicht gesehen, die Blumen lagen so da als wir dort vorbei kamen.

 

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Diese Truppe kam auch plötzlich vorbei. Man achte auf die 2 Eintreiber in Militäruniform die hinterher marschieren. Ob die wohl rein zuuuuuufällig was mit den daher spazierenden Damen in Tracht zu tun haben? Ich glaube nein. :-)

 

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DAS Gebäude hier in der Hauptstadt. In den oberen Stockwerken sollte eine große internationale Hotelkette einziehen, das Projekt wurde IMHO auf Eis gelegt. Größtenteils wird das Haus wohl finanziert von einem ägyptischen Konzern der dort oben auch Antennen für das eigene Mobilfunknetz aufbauen will.

Optisch war das Gebäude bei unserem Besuch inzwischen fertig - aber innen erzählte man uns noch nicht.

Die Bauarbeiten waren auch einige Zeit komplett eingestellt. Die Frage der Finanzierung stand im Raum.

 

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Hier wird heute geheiratet, es gibt wohl bestimmte ganz beliebte Daten zum Hochzeitsfest und dieser Tag war einer davon. Tatsächlich hatte ich das Gefühl dass dies mal nicht gespielt ist da wir auch in der Entfernung zahlreiche Hochzeitspaare sahen. Gemischt übrigens: Manche wie hier zu sehen mit festlichem Hochzeitsanzug.

 

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Andere wiederum heirateten in der Militäruniform. In einer Gesellschaft in der das Militär Alles ist sehr wahrscheinlich noch nicht einmal etwas Sonderbares..

 

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Einer der wichtigsten, wenn nicht DER Huldigungsplatz auf dem Mansudae Hill. Im Hintergrund das koreanische Revolutionsmuseum.

 

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Ich muss ja sagen - rein von der Inszenierung her und der Architektur dieser Denkmäler haben die es echt drauf!

 

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Tschörmän Premium Car. Mit Feinstaubfilter?

 

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Dann ging es zum Mittagessen aufs Boot und einer "Lunch-Cruise" wie man in Amerika sagen würde.

Das Doppelstockboot wartete schon auf uns - und wir legten bald ab.

 

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Mini-Schnitzel, Mini-Würstchen und ein paar Sprossen.

 

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Juche-Tower

 

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Moderne Häuser, das dritte von rechts ist ein großes Hotel.

Wobei ich sagen muss: Von weitem sehen die Häuser modern aus, manchmal sind sie sogar farblich angeleuchtet. Wenn man aber ganz nah direkt daran vorbei fährt sieht man dass sie lediglich mit kleinen Fließen verkleidet sind und das überhaupt nicht mehr modern aussieht sondern eher wie ein weißer antiquierter osteuropäischer Dorf-Krankenhaus-OP.

 

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Wir fuhren seeeeeeeehr langsam den Fluss entlang und das hier ist die Erklärung:

Das große Schiff wurde angetrieben von zwei Yamahas die normalerweise an einem Schlauchboot auf dem Baggersee angebracht sind!

Völlig untermotorisiert und die zwei Motoren pfiffen aus dem letzten Loch!

 

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Nach dem Anlanden waren "lustige" Kirmesstände aufgebaut.

 

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Man schoss dort natürlich nicht wie bei uns auf Rosen sondern auf die Amis und Japaner.

 

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Das hier ist schon ein außerordentliches buntes Haus! Farbe ist sehr selten und solche Schilder die auf die Läden hinweisen auch!

Normalerweise alles grau in grau.

 

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Weiter ging es in ein großes Museum. Und zwar das Museum der 3 Revolutionen. Gegründet von wem? Natürlich - vom Kim!

Die 3 Revolutionen sind übrigens die ideologische, die technische und die kulturelle Revolution.

Das Museum befindet sich in einem riesigen Bereich welches gaaaaanz früher mal schön als Park oder Ausstellung angelegt worden ist. Inzwischen sieht es aber eher verfallen aus.

 

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Es werden uns die technischen Errungenschaften des Landes gezeigt, hier im Bereich Energiewirtschaft.

 

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Neben Strom geht es hier vor allem um Bergbau welchen die Koreaner unter Anleitung des großen Führers Kim perfektioniert haben. Hier dürfen wir ein Modell begutachten von dem perfekten Bergwerk.

 

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Außerdem werden uns Maschinen gezeigt die weltweit im Einsatz sind und aus der Hand koreanischer Firmen stammen. Sie schaffen es perfekte Maschinen herzustellen die den Menschen auf der ganzen Welt zu Diensten sind - ein Exportschlager schlechthin!

 

Ähmm......dieses Symbol oben links wo drauf steht SIEMENS konnte sie mir aber nicht ganz erklären. Wahrscheinlich ist das die Marke unter der der koreanische Hersteller am westlichen Markt auftritt. Achso.....wieder etwas gelernt.

 

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Im Außenbereich stehen zahlreiche Gefährte und Maschinen die ebenfalls aus der nordkoreanischen Produktion stammen.

 

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Modernste Technologie.

Ich will nochmal in Erinnerung rufen: Auch wenn das hier offiziell Museum genannt wird: Es ist eine Ausstellung der aktuellen technologischen Errungenschaften des Landes und kein Museum! Ähmm.......ja.

 

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Nächster Programmpunkt: Metro!

 

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Wer kennt sie nicht - die alten Berliner U-Bahn-Wagen.

Achso ne.....natürich sind das Produkte aus lokaler Produktion. Sorry, da muss ich was verwechselt haben!

 

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Am Triumphbogen war für uns "Ausstieg" angesagt.

 

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Wir besuchten noch eine Bücherei, ich wartete allerdings größtenteils vor der Tür da ich kein koreanisch spreche geschweige denn lesen kann und an englischsprachigen Politikbüchern der 60er-Jahre kein Interesse hatte.

 

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Zum Abendessen ging es heute in ein Grillhähnchenrestaurant - als Beilage gab es kalte Pommes. Und wenn ich kalt sage meine ich kalt. :-)

 

 

Am nächsten Morgen startete der nächste Flugtag!

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Im morgendlichen Berufsverkehr erkämpften wir uns freie Fahrt zum Flughafen vor den Toren der Stadt.

 

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Es wartete ein Highlight auf uns!

 

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Zunächst wieder durch das 1-Raum-Terminal...

 

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...vorbei am Checkin.

 

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IL76

P-912

FNJ - DSO

 

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Direkt zur dicken Ilse

 

Ja, dort konnte unser Veranstalter es organisieren in diesem Frachtflugzeug mit zufliegen. Einige Exemplare dieses Typs fliegen auch bei uns noch, allerdings ist ein Mitflug für den Normalo zu 99,9% nicht machbar.

So freuten wir uns sehr auf den Ritt in dem Monsterviech.

 

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Es wurde sogar ne Palette Fracht transportiert. Ob die extra wegen uns geladen wurde um zu demonstrieren dass sie auch Frachtflugbedarf haben kann ich nicht sagen.

 

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Der Funker saß bei uns im großen Frachtraum hinter dem Cockpit samt ein wenig Cateringboxen für uns.

 

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Ein Blick durch das quasi einzige Fenster.

 

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Wie man es aus den Antonov-TV-Dokumentationen kennt: Alles dabei für Reparaturen wobei ich nicht weiß ob die überhaupt noch regelmäßig unterwegs sind. Und wenn ja - ins Ausland?

 

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Frachtluke durfte auch betreten werden.

 

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Besuch im Untergeschoss

 

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Auch wenn das Bild unscharf ist: Es begrüßte uns der Kim auf dem Terminalgebäude und außerdem hatte man bereits einen unserer zwei Tourbusse hierher gefahren da es in dieser Region keine derartigen Busse gab und man uns weiterhin den gewohnten Komfort bieten wollte.

Wahnsinn eigentlich.

 

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Uhrenladen

 

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Selfietime - ach ne geht ja gar nicht ohne Handy :-)

 

Am rechten Bildrand erkennt man übrigens die parallel geflogene An24 ebenfalls von unserer Gruppe gechartert.

 

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Auch nicht übel.

 

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Aber DIE ist dann doch besser :-)

 

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Auch hier gibt es die großen Bilder, aber immerhin zeigen sie nicht angreifende Soldaten sondern hier Kim wie er ein Feld besucht und dadurch sicherlich die Fruchtbarkeit um ein Vielfaches erhöht hat.   

 

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Die Fußgänger und Radfahrer hatten genau NULL Respekt vor der kreuzenden Lok welche sich laut schnaubend (aber ultralangsam!) näherte. Wie allerdings bleibt mir ein Rätsel: Die Stromabnehmer scheinen beide unten!

 

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In einem örtlichen Hotel gab es Mittagessen. Schnitzel mit Spiegelei und gebratenem Fisch.

Achso, bevor ich es vergesse: Alles kalt. Also nicht mediterran, sondern kalt.

 

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Zurück am Flughafen: wir verteilten uns brav auf die zwei gebuchten Flugzuge.

 

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An24

P-537

DSO - FNJ

 

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Das Wetter wurde schlechter, ich hatte kein Fensterplatz diesmal und so keine weiteren Bilder von dem Flug.

 

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Nach der Landung durften wir noch die IL-14 besuchen die als Geschenk von Russland an Kim ins Land kam.

Aus den 50er-Jahren stammt die IL-14 und wird hier in einem perfekten Zustand gehalten aber nie geflogen da der ehemalige Führer Flugangst haben soll und daher eher mit der Bahn unterwegs war.

 

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Wir bestiegen wieder unseren Bus und fuhren zum Juche Tower, einem 170 Meter hohen Aussichtsturm im Herzen der Stadt.

 

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Der Platz um den Turm wurde als Übungsplatz benutzt: Auch richtiges Marschieren will gelernt sein!

 

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"normale" Wohngegend

 

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Etwas was man vielleicht hier nicht vermutet hätte: Wasserrutschenpark

 

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Blick auf die andere Seite des Flusses: Kim Il Sung - Platz

 

Hinter dem 75.000 qm großen Platz die große Studienhalle des Volkes, rechts das historische Museum im Vordergrund, links die Kunstgalerie.

Dahinter jeweils das Außenhandelsministerium und die Parteizentrale.

 

Der Platz ist DER Platz den jeder aus den Nachrichten kennt. Wenn Paraden stattfinden (natürlich stets mit den Raketen, Panzern und was man sonst noch so alles zu bieten hat) dann finden diese HIER statt. Man bekommt auf dem Platz Abertausende Menschen unter.

 

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So sehen also Spielplätze aus, hier zahlt sich das 300er-Objektiv aus.

 

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Uiuiuiuiiii

 

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Wird das noch gebaut? Oder abgerissen?

 

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Hier unser Hotel im Hintergrund

 

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Zum Abendessen war heute Duck-BBQ angesagt, als Vorspeise wurde Hundesuppe angeboten!

 

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Vor einigen Tagen äußerten wir den Wunsch den nur wenige Schritte entfernten Hauptbahnhof besuchen zu dürfen. Nachdem das organisiert wurde dass wir da mit Begleitung hin laufen (!) durften ging es heute also los auf den Platz vor dem schön beleuchteten Bahnhofsgebäude.

 

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Fun fact am Rande: Alle zwei Wochen könnte ich aus meiner badischen Heimat mit nur einmal Umsteigen (!) mit der Eisenbahn bis nach Pjongyang fahren!

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Nächster Tag - neues Ampelmädchen:

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TWR ZKPY

 

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Wahnsinn wie fortschrittlich!

In Deutschland gibt es sogar eine Hotmail-Email-Adresse!

 

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Neuer Flug - neue Bordkarte:

 

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T134

P-814

FNJ - DSO

 

 

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Heute gab es die Tu134. Für mich kein neuer Flugzugtyp.

 

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Hinterer Laderaum mit Oberlicht - erreichbar über die Kabine!

 

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Am Zielort gab es wieder Fotomöglichkeiten!

 

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An einer historischen Städte vorbei...

 

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... in ein Luxushotel am Strand. Ein Urlaubsressort also. Hier in Nordkorea - ja ihr habt richtig gelesen.

 

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Essen gab in kleinen Gruppenräumen wie oft üblich in Korea.

 

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Hier der Blick auf den großen Strand des Hotels: Die Bar und eine Sporttribüne sind gut zu erkennen.

 

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Zum Joggen ist genug Platz: Rechts und Links vom Hotel gibt es ein paar Hundert Meter geteerte Wege.

Ach ja: Sheraton natürlich. Is klar, ne?

 

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Eigentlich ja ganz nett.

 

Den Abend vertrieben wir uns ganz unterhaltsam mit vielen Gesprächen, weiterem Kennenlernen innerhalb der Gruppe und vor allem Kegeln und Flipper!

Die beiden Kegelbahnen waren durchweg belegt und das Bier floss in ausreichendem Maße!

 

Nach dem Frühstück starteten wir den Rückweg und steuerten den nächsten Programmpunkt an:

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Besuch in einer der Vorzeigefabriken - einer Düngemittelfabrik die Düngemittel für die ganze Welt produziert! Überall sei das Mittel stark gefragt und man komme kaum mit der Produktion hinterher - so die Aussage.

Ich stellte mir allerdings die Frage ob hier überhaupt irgendwas produziert wird um ehrlich zu sein.

 

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Außerdem selbst innerhalb von Fabrikhallen wieder aggressive Militärplakate.

 

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Stolze Mechanikerin, die vor sich hin schnaufende Maschine war offenbar ganz frisch gestrichen.

 

Wir fuhren nach einer kleinen Führung weiter und zurück zum Flugplatz um mit der dort noch immer stehenden Tu134 zurück in die Hauptstadt zu fliegen.

Bilder erspare ich Euch - es hat sich seit gestern nichts geändert ;-)

 

 

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T134

P-814

DSO - FNJ

 

 

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Typischer Nerdsitzplatzausblick

 

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Deboarding in FNJ

 

Danach folgte eine kleine Überraschung die wir als erste Gruppe erleben durften:

 

Extra für uns hatten die Airline alle aktiven Maschinentypen auf das Hauptvorfeld geschleppt und mit ordentlich Abstand ohne Treppen und im Licht spotterfreundlich aufgestellt!

Extra für uns eine kleine static demo Airshow organisiert so zusagen.

Not bad!

 

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Abseits stand eine frisch eingekaufte Il62 aus Kuba - diese wird wohl für Ersatzteilbeschaffung ausgeschlachtet!

 

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Auf dem Weg in die Stadt wieder vorbei an den lobenden Kim-Plakaten, niemals natürlich ohne bewaffnete Soldaten im Vordergrund.

 

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Berühmte koreanische Nudeln. Auch diese waren kalt, sogar sehr kalt. Aber diesmal gehört das zur Abwechslung so!

 

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Stopp am großen "Monument zur Gründung der Partei der Arbeit Koreas" - entworfen selbstverständlich durch Kim höchst persönlich.

 

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Ganz stolz wurde uns das amerikanische Kriegs- bzw. Aufklärungsschiff USS Pueblo gezeigt. Es ist laut Wikipedia das weltweit einzige Schiff des US-Militärs welches sich in den Händen einer fremden Macht befindet. Darüber sind die Nordkoreaner natürlich sehr stolz!

 

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Ebenfalls laut Wikipedia waren wir eine der letzten Touristengruppen welche das Schiff an ihrem angestammten Platz besuchen konnte - jetzt ist es an neuer Ausstellungsfläche Bestandteil der "Gedenkstätte für den vaterländischen Befreiungskampf".

 

Bei einem kurzen Stopp im Hotel zum Frischmachen konnten wir die "Betriebssportgruppe" nebenan bei der Gymnastik beobachten:

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Danach gab es für den letzten Abend die Abendunterhaltung in Form ebenfalls einer Besonderheit für solch große Gruppen:

Wir durften eine Vorstellung des Staatszirkus besuchen!

Und zwar keine Vorstellung die extra für uns organisiert wurde sondern es waren zigtausende Menschen dort, wir mittendrin.

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Ich muss sagen: wirklich sehr beeindruckend!

 

Die Bühnentechnik mag nicht nagelneu gewesen sein - aber es war alles da: Von Trapezen, Wasserbecken, Lichtinstallationen und und und...

Die artistische Leistung war beachtlich - auch die Inszenierung und die Musik nicht zu verachten!

 

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Und es wurde uns erzählt dass dort natürlich nicht jeder Bürger einfach so zuschauen darf sondern Menschen Eintrittskarten eher als Belohnung bekommen. Familien die sich verdient gemacht haben - was auch immer das genau bedeuten mag.

Irgendwie kam mir der alte Trainingsspruch "Zuckerbrot und Peitsche" in den Sinn - ohne zu wissen ob der hier zutrifft.

Klar, Humankapital haben die dort - vor allem zu sehen in den Arirangfestpsielen die ja einige Touristen auch schon zu Gesicht bekommen haben.

 

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Beim letzten Abendessen gab es was angeblich ganz Feines. Hm....

 

Der Abend ließen wir Ausklingen bei Bier, vielen Gesprächen und optionalem Karaoke.

 

Tja - und dann war es das auch schon. Zumindest fast.

Denn ein aviatisches Schmankerl gab es noch für eine Teilgruppe.

Ich gehörte dazu, buchte ich meinen Rückflug nämlich aufgrund des Flugzeugtyps nicht mitten in der Nacht nach Peking zurück sondern zu humaneren Flugzeiten nach Shenyang, einer ostchinesischen Grenzstadt die ebenfalls regelmäßig von Air Koryo angeflogen wird.

 

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T154

P-552

FNJ - SHE

 

 

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Auch heute war der Wettergott so gar nicht mit uns - insgesamt gesehen hatten wir aber durchaus Glück denn es hätte viel schlimmer kommen können.

 

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Die Abflüge des heutigen Tages: 3x Peking, 3x Shenyang

 

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Und tatsächlich wurde auf unserem Flug die P-552 eingesetzt, eine Tu154B und somit ein Exemplar einer Version die quasi nirgendwo mehr fliegt!

 

Generell fliegt/flog die "Tu5" noch bei russischen Luftstreitkräften und auch 2 Exemplare in Kuba - fast alle davon in der moderneren B2- oder eher in der M-Version.

Eine reine B ist sonst nicht mehr in Betrieb!

 

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Boarding und Siko ging wie immer recht fix - man kannte die Abläufe ja inzwischen :-)

 

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Die Flieger transportieren auch keine heiße Luft sondern waren mehr als gut gebucht.

 

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Als quasi letzten ganz wichtigen Punkt dieser Nordkoreareise ist das Catering zu erwähnen:

Wie wir ja alle wissen wurde der mittlerweile in der ganzen Welt sehr beliebte Hamburger von Kim selbst erfunden - deswegen wird er natürlich auch an Bord der internationalen Air Koryo-Flüge in der Eco als Verpflegung serviert.

 

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Auch hier erklang wieder per Lautsprecher der Hinweis als wir über die Landesgrenze nach China flogen.

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Transfer in die Stadt mit ein paar Leuten aus meiner Reisegruppe per Auto in die Innenstadt.

Das Wetter besserte sich nur kurz mal, ich streunte (nachdem ich wieder mit der Welt verbunden war und die ersten Nachrichten nach Hause sendete und empfing) noch etwas durch die Innenstadt war aber wenig begeistert.

 

 

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Ich war etwas verstört: Einerseits dieses völlige Chaos einer aufstrebenden Industriestadt Chinas. Viel Lärm, noch mehr Müll und völlig überlastete Straßen. Sogar 2 U-Bahnlinien hatte man schnell gebaut, moderne Stationen mit modernen Aufgängen. Ein Schritt weiter stand man aber bereits im Matsch.

Wirklich nicht schön. Die wenigen Straßenzüge die schon fertig und modernisiert waren beinhalteten fast durchweg die großen internationalen Ketten - also nichts wirklich sehenswertes.

 

Deswegen für mich ein doppelter Kulturschock:

Nach einer Woche ruhigem Korea sich ganz urplötzlich in einem lauten Vollchaos wieder zu finden bedarf einer Adaption die bei mir ein paar Stunden benötigte und mich doch auch zeitlich darüber hinaus beschäftigte.

 

Was hatte ich denn krasses in der letzten Woche erlebt?

Erschreckend die Unterschiede jetzt SO krass nicht nur am TV zu sehen sondern live zu erleben.

 

 

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Shenyang war im 17. Jahrhundert kurzfristig mal Hauptstadt von China.

Daraus resultierte auch die Existenz diverser Paläste die ich am nächsten Tag bei bestem Wetter besuchen konnte.

 

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Nach dem Rundgang durch die restliche Innenstadt (es gab nicht wirklich was zu sehen, selbst im offiziellen Stadtführer wurden an Platz 3 und 4 bereits Einkaufszentren als Sehenswürdigkeit aufgelistet!) musste ich irgendwie zum Flughafen.

Bereits am Vorabend hatte ich jede Gelegenheit genutzt um herauszufinden WO und WANN die Flughafenbusse fahren. Es war mir damals schlicht nicht möglich. Sah ich irgendwo ein internationales Hotel (Hilton, Holiday Inn, etc.) versuchte ich via Concierge oder Rezeption dort Hilfe zu erhalten: Keine Chance!

Es war eine Mischung aus Sprachschwierigkeiten und tatsächlich Unwissen: Ich kam nicht weiter!

Es scheint irgendwie einen Bus zu geben - aber Details waren einfach NIRGENDWO zu erfahren.

 

Ich blieb hartnäckig und man kam zum Entschluss dass ein bestimmter Busbahnhof in der Nähe des Bahnhofs der Anlaufpunkt wäre - also besorgte ich mir widerwillig ein Taxi dorthin. Es gab keine andere Möglichkeit und obwohl ich Taxis bzw. die Benutzung dieser Abzockgefährte hasse wie die Pest kam ich diesmal nicht darum herum.

Stau, Stau und nochmal Stau gepaart mit Unkenntnis wo sich denn der Busbahnhof befinden würde führten dazu dass wir ewig brauchten - aber ich kam dort an.

 

Mit Händen und Füßen versuchte ich eine Fahrkarte zum Flughafen zu kaufen. Englisch sprach dort keiner. Gar keiner.

Nach vielem Hin und Her erklärte man mir dass die nächsten 2 Busse ausverkauft seien. Also blieb nichts anderes übrig als wieder zurück auf die Straße und ein Taxi besorgen. Eeeeek!

Zu Hilfe!

 

Die Sprachprobleme gingen weiter:

Dort sprach niemand Englisch - niemand!

Auch so Worte wie AIRPORT verstand niemand - also musste ich zu Trick 17 greifen: Auf dem Display meiner Digitalkamera zeigte ich den versammelten Taxifahrern ein Flugzeug und machte eine Handbewegung welche den Flugzeugstartvorgang darstellen sollte. Erst dann kapierte man dass ich zum Flughafen wollte!

 

Immerhin waren die großen Straßen aus der Stadt raus einigermaßen frei - ganz knapp war ich ja auch nicht dran.

 

 

*G kannte man damals auch noch nicht wirklich, war aber auch nicht schlimm.

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CA 1658

B737-800

B-2672

SHE - PEK

16:00 - 17:25

 

 

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Nach dem Start flogen wir eine 180 Grad - Kurve und ich konnte da abermals den Flughafen von oben sehen.

Baustelle dort überall - die Stadt boomte, der Airport boomte, die Wirtschaft boomte und die Verkehrsinfrastruktur kam genau Null hinterher.

 

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Ein Lächeln auf die Lippen zauberte mir das Catering auf diesem Flug:

Caprisonne- hergestellt und abgefüllt in Deutschland!

So ein Ding hatte ich ja mindestens seit 15 Jahren nicht mehr in der Hand :-)

 

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Zu Abend gab es im öffentlichen Bereich des Flughafens in Peking noch ein grünes Thai Curry - war erstaunlich gut und schön angenehm scharf. Danach nutzte ich den selten fahrenden Shuttlebus zum Ibis Airport und nach ein paar Minuten Schlaf musste ich wieder zurück zum Flughafen.

 

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LX 197

A340-300

PEK - ZRH

6:45 - 10:40

 

Ich hatte ja bereits den Erstflug erlebt (Tripreport hier: http://www.flightforum.ch/board/index.php?/topic/85040-tripreport-mit-swiss-erstflug-nach-peking-lxgategourmet-tour/), die katastrophalen Rückflugzeiten hatten sich in der Zwischenzeit nicht geändert.

 

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Ich holte nach dem Start das Frühstück nach - beim ganz kurzen Loungebesuch (es war eher ein kurzes "mal reinschauen") gab es nämlich nur Schrott.

 

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Dann war Zeit zum Schlaf nachholen angesagt - auf langen Tagflügen gen Westen liebe ich das ja. Bei diesen Flugzeiten ist das allerdings obligatorisch.

 

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Wieder fast zurück in Europa gab es dann ein ordentliches Mittagessen.

 

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RPR - Rind, Polenta & Ratatouille

 

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Da bin ich ja schon: Prag.

Achso - wir fliegen ja noch weiter bis Zürich. Schade :-)

 

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Dann eben noch das Dessert genießen bevor wir am späten Vormittag durch die Wolkendecke ins doch arg herbstliche Wetter sinken.

 

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Sagte ich herbstlich? Ist schon eher winterlich, was?

 

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Soooo viel ist gar nicht los. Die Paxzahlen konnte man früher immer schön am Bildschirm am Eingang zur FCL ablesen. Gibt es diesen noch?

 

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Anschlussflug:

LX 1486

F100

HB-JVG

12:45 - 14:05

opb Helvetic

 

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Ziel war Prag - dort war ich schon lange nicht mehr und ein Kurzbesuch am frühen Abend war nett.

Außerdem sehr lohnenswert da Prag ja bei bmi in Zone 2 lag und der Awardflug Shenyang so deutlich günstiger wurde - auch wenn man Hotel (das Marriott am Airport gab es bei ebookers im Badeferienangebot *brrrrr-viel zu kalt hier zum Baden**) und den Rückflug (brauchte ich sowieso da er als Hinflug zum galt und den sonst notwendigen Oneway FRA-HEL sogar günstiger machten!) mitrechnet.

 

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Echt schön - aber unfassbar voll. Trotz der Jahreszeit.

 

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Auch hier gab mir das doch zu Denken als ich kurz inne hielt und mir mal vorstellte was ich vor wenigen Stunden in Korea noch erlebt hatte: Trotz ähnlicher Temperaturen war die Stimmung in dieser ebenfalls großen Stadt eine komplett andere und diese vielen Menschen hier strahlten eher eine feiernde Atmosphäre aus, eine große internationale Mischung an Touristen und Einheimischen. Freude und Frieden war hier angesagt, abgesehen der Polizeistreifen die bestimmt Taschendiebe abschrecken sollten.

Sogar einige wenige Straßenkünstler waren noch zu gegen und der Unterschied ist doch einfach nur bizarr.

 

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Endspurt und ab nach Hause - das Wetter immer noch winterlich, dabei war es ja erst Ende Oktober!

 

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In der Drittanbieterlounge für LH war es noch ruhig an diesem Morgen.

 

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Es gab ein überschaubares aber ordentliches Frühstücksangebot. Um diese Uhrzeit blieb es für mich aber beim Durchblättern von ein paar Zeitschriften. Mitten in der Nacht eher kein Frühstück für mich, vor allem da die Aussicht auf ein ordentlicheres Frühstück zu einer angenehmeren Uhrzeit gegeben war.

 

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LH 1393

B737-500

D-ABIL

8:25 - 9:45

 

Eigentlich ein ganz netter Abschluss einer solchen Luftfahrtenthusiastenreise: Der gute alte Bobby der Hansa. Geplant war der Einsatz ursprünglich nicht.

 

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Daher resultierte mein gewählter Sitzplatz in einer suboptimalen Situation.

 

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Wortlos wurde das bis ungefähr 2022 haltbare Croissant gereicht, der Tee dazu brachte zumindest etwas Leben in diesen ultrafrühen Morgen.

 

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Das Wetter am Zielort Frankfurt war aber nicht sonderlich viel besser - hier der Überflug des T1 kurz vor der Landung auf der Nordbahn.

 

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Jetzt gab es tatsächlich noch ein kleines Frühstück für mich beim Warten auf mein LH-Flug nach Stuttgart auf Flughöhe Null den ich im Reiseflug auf halber Strecke plötzlich verlassen musste da meine geplante Destination nicht der des Fluges entsprach :-)

 

11 Tage zuvor war ich hier abgereist zu einem ganz besonderen Trip.

Einem Trip der mir definitiv für immer im Gedächtnis bleiben wird. Einem Trip der mich ein wenig besser verstehen lässt warum der Führer in Nordkorea so handelt wie er handelt. Einem Trip der viele Einblicke gegeben hat auch ohne bestimmte Themenfeder zu beleuchten - man muss ja immer stets mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen und zwischen den Zeilen versuchen zu lesen.

Ich bin nach wie vor definitiv kein Experte in der Koreapolitik und einen Lösungsansatz für den Konflikt der ja offiziell immer noch ein Krieg ist habe ich natürlich auch nicht. Das sind ganz ganz starke Dinge die dort im Land ablaufen und man muss sich mal hinein versetzen in die Leute. Wenn man das ganze Leben nichts anderes eingetrichtert bekommt als dass der Westen, vor allem der Ami der Böse ist und man auch gar keinen Zugang zum Internet oder ausländischen Medien hat (ja vielleicht noch nicht mal von seiner Existenz weiß) glaubt man das vielleicht auch.

Meine Erklärung: Da jetzt eben doch Medien und Internet langsam hereinbrechen (zumindest Radio, TV und Flugblätter) und auch durch ausländische Gäste wie Touristen oder Geschäftsleute man sieht mit welchen technischen Mitteln wie Handy und Laptop die ausgestattet sind strebt man plötzlich auch im Inland nach mehr und will wissen was da "draußen" so vor sich geht. Das wird natürlich krass unterbunden und die einzige Möglichkeit diese Macht zu erhalten ist die Stärke auch zu demonstrieren. Das tut man jetzt eben.

Egal wie das ausgeht - das nordkoreanische Volk ist der Verlierer. Kurz- und mittelfristig zumindest.

 

Dies soll jetzt kein Auftakt für eine politische Diskussion sein - ganz im Gegenteil. Ich würde mir wünschen große Politikdiskussionen aus dem Reisebericht raus zu lassen. An anderer Stelle hier im Forum kann man das ja gerne diskutieren.

 

 

Mit der Hoffnung vielen Interessierten Lesern einen zumindest kleinen Einblick in das vermutlich abgeschottetste Land der Erde gegeben zu haben schließe ich nun den Bericht und falls Ihr Kommentare oder Fragen stehe ich hier jederzeit zur Verfügung.

 

 

Bis zum nächsten Mal wenn es wieder heißt:

Foxyankee on tour

 

 

P.S.

Hier noch ein wenig Lese- und Anschauungsmaterial meiner Mitreisenden über genau meine/unsere Tour falls diese weitere Lektüre interessieren sollte:

 

Michael Prophet: http://www.michaelprophet.com/News_articles/News_articles2013/Ilyushin_Il62.html

http://www.michaelprophet.com/News_articles/News_articles2012/pyongyang.html

Charles Kennedy:

https://airwaysmag.com/best-of-airways/air-koryo-north-koreas-connection-world/

Sam Chui:

Teil 1: https://samchui.com/2012/11/14/dprk1/

Teil 2: https://samchui.com/2012/11/28/dprk2/

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