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EASA BAZL und Kameras


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Guten Tag allerseits,

 

Wie einige von euch wissen mögen, mache ich regelmässig Aufnahmen (sowohl vom Cockpit wie auch von Aussen) von meinen Flugstunden und poste diese dann, bearbeitet, auf YouTube. Heute kam es zu diesem Thema zur Diskussion mit meinem Fluglehrer. Ich fliege bei der FGZO und starte jeweils vom Speck. Normalerweise montiere ich eine Kamera im Cockpit um alle Abläufe aufzunehmen und eine zweite auf den Wingstrut der C152. Dazu verwende ich eine dazu speziell gefertigte Fixierung von "WingItMounts" die es zusammen mit der EEA entwickelt und getestet hat. Ihr mögt euch fragen, wieso ich denn überhaupt meine Flüge aufnehme. Unserem Zeitalter entsprechend, denke ich war es zu Beginn "normal" sich mal beim Fliegen zuzusehen zu wollen und dieses einmalige Erlebnis einfach auch auf Video festzuhalten. Nach meiner ersten Aufnahme vom Cockpit aus fand ich darin viel mehr als nur ein "Souvenir". Ich konnte mich beobachten. Mein Verhalten studieren und allenfalls Fehler entdecken. So habe ich für den nächsten Flug gleich auch die Konversationen im Cockpit aufgenommen, um allfällig verloren gegangene Tipps und Korrekturen des Fluglehrers zu Hause nachtragen zu können. Ich fand mehr und mehr, neben dem Gefallen, eine Art Funktion bzw. Nutzen darin. So stützte ich mich auf ein YouTube Channel eines jungen Privatpiloten in Texas, der seine Flüge aufnimmt und aus denen dann Diskussionsrunden startet. So schein als konnte Jeder Jedem Tipps und Tricks weitergeben bzw. auch auf Fehler aufmerksam machen, ohne dass man sich dazu gezwungen sehen musste, diese auch "ernst" zu nehmen bzw. sollten diese nachgeprüft werden. So wurde dieser Texaner immer populärer und heute führt er bereits, zusammen mit ein paar weiteren Piloten ein Network für Piloten weltweit "ShareAviation". Ich bin nicht mit Allem was auf dieser Seite vor sich geht einverstanden, doch das Grundprinzip, seine Erfahrungen oder auch seine Freude am Fliegen durch Videos teilen zu wollen, genial und auch unserem Zeitalter entsprechend! Dies hat mich dazu bewegt auch eine solche "Kampagne" zu starten. So habe ich meinen eigenen YouTube Channel kreiert und teile seitdem überarbeitet Videos mit anderen Personen. So konnte ich auch vor einigen Wochen die Unterstützung von Andy Rüesch "RüeschProductions" erfreulicherweise erhalten.

 

Diesbezüglich kam es heute zur Diskussion mit meinem Fluglehrer, ob diese Videos bzw. die Fixierung und das Teilen dieser Flüge juristisch erlaubt seien. Anscheinend habe es zu schlechten Rückmeldungen geführt, dass ich meine Flüge auf einem sozialen Netzwerk teile, bei der FGZO wie auch bei der SwissPSA. Bei der SwissPSA und dem BAZL scheint vor allem die Fixierung auf dem Wingstrut ein Problem darzustellen bzgl. Flugtüchtigkeit. So habe ich mich heute auf ihre Seite erkundigt und folgende Zeilen gefunden aus dem Jahr 2012: http://www.bazl.admin.ch/experten/regulation/03086/03103/03104/03709/index.html?lang=de

Ich bin diesbezüglich vollkommen mit dem BAZL einverstanden, dass Kameras die durch Klebeband oder Kabel auf einem Flügel montiert werden, verboten werden sollten. Allerdings befindet sich meine Kamera nicht auf dem Flügel; auch ist sie solide "angeschnallt" http://www.wingitmounts.com/images/wim-p11.jpg

Falls meine Flugschule weniger konservativ wäre, würde ich eine Genehmigung zum Hinzufügen dieser Fixierung beantragen. Doch lest bitte weiter...

 

Auf der anderen Seite scheint es meiner Flugschule nicht zu gefallen, dass der Abflug- und Ankunftsort wie auch die Piloten dem Publikum bekannt sind. So will sie anscheinend auch nichts von Radio-Aufnahmen wissen... So finde ich es auch sehr schade, dass hinter meinem Rücken diskutiert wird ohne mich je an einer Diskussion teilnehmen zu lassen...

 

Das ist ja alles ganz schön und lieb, doch für mich stehen da nicht genug Argumente bereit, um mir das Aufnehmen dieser fantastischen Erlebnisse zu verbieten.

So habe ich mich bzgl. der Aussenansicht bei der EASA elektronisch gemeldet, um auch von ihrer Seite her Erklärungen oder allenfalls auch Meinungen zu erhalten.

 

Was meint ihr dazu? Habe ich völlig unrecht und sollte damit lieber aufhören? Worin sehr ihr die hauptsächlichen Risiken?

 

 

Vielen Dank für eure Teilnahme an diese Diskussion

 

 

Grüsse

Loïc

Bearbeitet von FsimProduction
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Ist normalerweise alles erlaubt, das nicht verboten ist, so ist in der Aviatik halt in der Regel alles verboten, was nicht explizit erlaubt ist... Und bis etwas erlaubt wird muss der Beweis erbracht werden, dass nie etwas passieren kann.

Wenn man also etwas im grauen bis dunkelgrauen Bereich macht, so sollte man das entsprechend nicht an die grosse Glocke hängen. In vielen Bereichen schade, aber so läuft das halt.

 

Thomas

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Aussenkameras sind in der Tat ein Problem, seit dem das BAZL die von Dir verlinkte Direktive veröffentlicht hat. Für mich ist eigentlich klar seither, wer sowas installieren will braucht vom BAZL eine Genehmigung, welche eigentlich nur bei eigenem Flugzeug mit realen Chancen erhältlich ist, da Du sowas als Halter beantragen musst und die Flugschule oder ein Vermieter sowas wohl kaum für Dich machen wird.

 

Im Cockpit drin ist das wohl einiges weniger kritisch, solange die Kamera so angebracht ist, dass sie nicht zum fixen Material gehört und keine Gefahr für die Insassen darstellt.

 

Wenn die Flugschule sowas nicht gern sieht, bzw Dir nahelegt doch darauf zu verzichten, dann ist es das wohl. Mit dem Aussenmount gebe ich der Schule auch uneingeschränkt recht. Mit dem Innenkamera kommt wohl auch noch dazu, dass der Fluglehrer wohl auch sein Einverständnis geben müsste, damit Du das tun und vor allem veröffenltichen kannst. Ebenso kann die Flugschule als Eigentümerin Dir das schlicht verbieten.

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Naja, IMHO brauchst du streng genommen von jedem, der in deinem Video zu sehen und zu hören ist die Bewilligung, wenn du ihn veröffentlichen willst. Sieht nicht so aus, als ob du die in diesem Fall kriegen würdest. Von dem her ist das mit der Befestigung dann gar nicht mehr dein grösstes Problem.

 

Zeitgeist hin oder her, dieses 'jeden Furz sharen' nimmt schon extreme Züge an.

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Ich danke euch allen für die raschen und erleuchtenden Antworten. Scheinbar lag ich da wirklich falsch mit meinen Überlegungen.

Dass mir die Flugschule und das BAZL ohnehin die Aufnahmen und die Fixierung verbieten kann verstehe ich und akzeptiere ich auch.

So sollte jedoch dann auch brieflich das verlangt werden? Bisher hat mir noch niemand etwas verboten, sondern nur angeraten.

Das OK meines Fluglehrers hatte ich von Anfang an, so liegt es in dem Fall nur an der Flugschule. Bis auf weiteres werde ich sicherlich

nichts mehr online stellen.

Bezüglich dem "Jeden Furz Sharen" bin ich natürlich auch einverstanden. Es nimmt extreme Züge an. In der Fliegerei allerdings finde ich

es doch eher fördernd neue Piloten zu finden. Ich sehe darin einen Zweck. Nicht jeder hat die Möglichkeit ganz vorn mitzufliegen---

Aber vielleicht bin ich doch zu "liberal"---

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Was meint ihr dazu? Habe ich völlig unrecht und sollte damit lieber aufhören? Worin sehr ihr die hauptsächlichen Risiken?

 

 

Lieber Loic,

 

ich bin ehrlich gesagt ziemlich verwirrt. Es ist seit Jahren klar und keineswegs eine neue Anweisungslage, dass das Anbringen von Gegenständen an die Aussenseite von Flugzeugen eine Genehmigungspflichtige Veränderung darstellt und ohne Genehmigung die Lufttüchtigkeit erlischt. Daran ändert weder das in Mode kommen von Digitalkameras etwas noch die Meinung eines einzelnen Flugschülers, dass seine Halterung doch garantiert kein Sicherheitsrisiko sei. 

 

In Deutschland hätte sich Dein Lehrer strafbar gemacht, wenn er so mit Dir fliegt: Er ist der PIC und fliegt sogar mit einem Schüler in einem nicht Lufttüchtigen Flugzeug - was es über seine didaktischen Qualitäten aussagt, dass er schon jungen Flugschülern vermittelt, das Regeln nur für die anderen da sind, die zu dumm sind um selber zu wissen, was gefährlich ist, steht dabei noch auch einem anderen Blatt.

 

Dass es von dem Fluglehrer klar identifizierbare und öffentlich zugängliche Videos im Internet gibt, erleichtert den Strafverfolgungsbehörden dabei die Arbeit. Wie die Rechtslage in der Schweiz ist und ob dort der FI nur seine Lehrberechtigung verliert (und der Verein wenn er das duldet die Zulassung als FTO), kann ich nicht sagen.

 

Noch mal ganz klar: Man kann eine Meinung zu dieser Regelung haben, wie man will. Sicher ist, sie ist glasklar! Und das unterrichten von Flugschülern in nicht lufttüchtigen Flugzeugen ist kein Kavaliersdelikt!

 

Jetzt zu fordern, dass man Dir persönlich einen Brief schreiben möge, in dem man Dich separat auffordert, dass auch Du Dich an Recht und Gesetz halten musst, empfinde ich nicht mal mehr als witzig!

 

Gruss,

Florian

 

P.S.: In Deutschland wäre übrigens auch das Aufnehmen und Veröffentlichen von Flugfunk illegal

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Florian (Chipart) formuliert's etwas harsch und klingt so, als würde er gleich selbst beim BAZL anrufen um den Fall zu melden, hat aber grundsätzlich recht.

Ich würde raten davon abzusehen. Vor allem, wenn dir der Betreiber und Besitzer des Flugzeuges dies nahelegt. Darüber muss eigentlich nicht gross diskutiert werden. Ob Sinn oder Unsinn kann diskutiert werden, wird aber nicht viel helfen.

 

 

Naja, IMHO brauchst du streng genommen von jedem, der in deinem Video zu sehen und zu hören ist die Bewilligung, wenn du ihn veröffentlichen willst.

 

Nein, braucht er nicht. 

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 und klingt so, als würde er gleich selbst beim BAZL anrufen um den Fall zu melden, hat aber grundsätzlich recht.

 

 

Nur, um das klar zu stellen: Das mach ich natürlich nicht!

 

Florian

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OK ich danke euch für die Antworten. So sehe ich, dass ich noch vieles zu lernen habe!

Videos werden nicht mehr aufgenommen... Mea culpa...

Lassen wirs bei dem...

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Solange die Kamera im Cockpit fix installiert und kein Flugfunk, sondern nur deine Stimme, das Motorengeräusch und evtl. die Stall-Warnung zu hören sind, sollte es zumindest filmtechnisch kein Problem geben...

 

Aussen im Luftstrom angebracht geht nicht, weil die Teile sich lösen, bei euch auf die Startbahn fallen und dann eventuell eine gerade startende Concorde zum Absturz bringen könnten... also Vorsicht.

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Was meint ihr dazu? Habe ich völlig unrecht und sollte damit lieber aufhören? Worin sehr ihr die hauptsächlichen Risiken?

Bezüglich Aussenmontage von ganz egal was, es ist gibt grundsätzlich, aber nicht im einzelnen, folgende zwei Punkte die man beachten sollte:

- alles was aussen montiert wird, muss so befestigt werden das es sich nicht lösen kann.

- die Aerodynamik darf dabei nicht negativ beeinflust werden.

 

In deine Fall kann z.B. der Gurt reisen oder auch die massiven Halterungen könnten brechen, wenn dies auch alles mehr als unwahrscheinlich ist. Dennoch musst du diese Punkte beachten. Das bedeudet nichts anderes als das du eine andere Konstruktion benötigts um die Kamera zu montieren da du ansonsten in deinem Beispiel eine entsprechende Festigkeits-Prüfung von den von dir verwendeten Materialen machen müsstest - so ziemlich mit erheblichem Aufwand und Kosten verbunden. Wesentlich günstiger wäre eine sich nicht lösbare Befestigung selber herzustellen welche zugleich die Aerodynamik nicht negativ beeinflusst, womit du dir den Ärger mit dem BAZL sparen würdest. Frag mich aber bloss nicht wie man so etwas bewerkstelligt, das Hauptproblem dürfte sein das man nachweisen muss das die Aerodynamik nicht negativ beeinflusst wird.

 

Die andere Sache wurde ja auch angesprochen, da geht es darum das es Leute gibt die nicht gefilmt oder via Fotokamera aufgenommen werden möchten. Hier kannst du diese Szenen kurzerhand rausschneiden bevor du deine Filme der Öffentlichkeit zugänglich machst, womit zumindest diese Problem schon mal gelöst ist, wennauch der fertige Film darunter leiden dürfte da dieser unter Umstände doch recht schlimm zerstückelt werden müsste. Dasselbe kannst du auch mit der Tonspur machen sofern dies nötig sein sollte.

 

Zuguterletzt gibt es einzelne Gebäude aber auch ganze Areale, z.B. MIL, die man auf gar keinen Fall filmen darf, auch für den eigenen Bedarf nicht. Dies kannst du umgehen indem du z.B. in deiner Karte eine Markierung anbringst auf welcher du sehen kannst wo das filmen verboten ist.

 

Hast du aller Hürden erfolgreich gemeisterst kannst du nach wie vor Aussenaufnahmen machen. Es ist mehr als unwahrscheinlich das du desswegen gerügt wirst.

Franc

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Grundsätzlich wiegt der Persönlichkeitsschutz mehr, als das Recht, x- beliebige Personenaufnahmen zu veröffentlichen!

Wenn es jemand drauf ankommen lässt, kann er per sofort den Ersteller beklagen und wird dabei erfolgreich sein. Es gilt auch hier: Im Zweifelsfall für den Kläger.

Zum Glück wird aber die Suppe nicht so heiss gegessen, wie sie gekocht wird.

Und mit ein bisschen Glück kriegt man vielleicht Irina Beller vor die Linse, oder die Shwane Fielding oder Hausi Leutenegger und Roger Schawinski- dann kann man sogar auf eine Entschädigung bei deren Veröffentlichung zählen ;-)

 

Gruss Walti

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....und deswegen macht die Fliegerei in Europa keinen Spaß mehr: Es ist sooo viel verboten, weil es ja soooooo gefährlich und soooo illegal ist. Wie oft fallen in den USA deswegen Flugzeuge vom Himmel?

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Ich lasse jetzt hier mal die Legalität aus dem spiel erhebe aber einen anderen Vorwurf. Für mich kristallisiert zwischen den Zeilen von Loic ein anderes Problem der Fliegerei heraus. Man spürt hier mal wieder die Altväterlichen Problemchen eines Vereins gegenüber neuem. Wir beklagen immer wieder Nachwuchsprobleme in der Fliegerei. Loic ergreifft initiative und tut etwas dagegen und sorgt für Aufmerksamkeit auf Sozialen Medien. Ich bin kein Medien oder Werbeprofi, wer aber die Welt nicht verschlafen hat weis, dass Portale wie Facebook und Youtube eine enoooorme Werbequelle sind und der Potentielle Nachwuchs halt auch dort unterwegs ist. Die Zeiten von Zeitungsinserat ect. sind vorbei. Aber nein hier Zeigt sich wieder ein Verein und Massregelt den Jungpiloten in ihr System. Zum teil wohl berechtigt aber zum teil wohl auch nicht. Mir fällt immer wieder auf, dass man in solchen Vereinen mit solchen Dingen immer mal wieder gebremst wird. Da soll sich einer Wundern dass die Zeit stehen bleibt. Man kann das ganze jetzt steigern und geht durch solche Vereine und schaut die Flottenpolitik an. Vielfach steinaltes Fluggerät mit Technik von Vorgestern und dass im Jahr 2015, das alt vertraute funktioniert ja noch bestens warum dann ein G1000 oder ein Turbodiesel Motor ect. ect. Vielleicht liegt das an meinem Fliegerischen Umfeld oder ich verstehe nichts davon. Ich fliege seit neustem auch PA-18 und noch DR300 beide Flugzeuge aus den 70er und machen spass, aber eben ist wohl wie Oldtimer fahren zumindest für mich.... Ist so eine kleine Anekdote meinerseits... Vielleicht bin ich jetzt manchen auf die Füsse getreten oder werfe zu viel in einen Topf, mir ist bewusst dass es nicht zu generalisieren und man immer mal wieder sich auch in die andere Richtung orientiert, leider etwas schwerfällig habe ich dass Gefühl. 

 

In diesem Sinne, weiterhin allen guten Flug mit dem was ihnen spass macht und geniessen wir die Freiheiten die wir noch haben. 

 

Gruss Stefan 

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Die Befestigung muss zwei Dinge erfüllen: Erstens darf sie ganz sicher nicht abfallen können, und zweitens darf sie die Aerodynamik nicht übermässig beeinflussen – und zwar in jedem Flugzustand, das ist der tricky Teil. Aber wenn Du eine kleine Kamera an der Flächenstrebe sauber mit einer Schelle befestigst, möglichst am unteren Teil, also weit vom Flügel weg und nahe der Längsachse des Flugzeugs, und sicherstellst, dass keine Funktion beeinträchtigt wird, so besteht durchaus die reale Chance, dass der verlangte "Nachweis" mit einem einfachen Flug eines Fluglehrers erbracht werden kann. Frag doch einfach mal beim BAZL an, die sind meistens sehr konstruktiv. Aber mit Klebe- oder Klettband läuft da sicher nichts, mindestens eine metallene Schelle wird es schon sein müssen. Wie Du den Verein davon überzeugen kannst, mitzumachen, ist eine ganz andere Frage. Eine saubere Vorabklärung beim BAZL und ein konkreter Plan können da helfen.

 

Zum Zweiten, dem Recht der gefilmten Personen, ist die Situation in der Schweiz auch nicht so dramatisch wie es einige darstellen: Wenn eine Person prominent im Bild ist oder gar das Hauptsujet des Bildes ist, so besteht das Recht am eigenen Bild, d.h. ein solches Bild darf ohne Einwilligung der abgebildeten Person nicht veröffentlicht werden. (Für Promis gilt das nur eingeschränkt.) Wenn aber eine Person einfach ein zufälliger Teil des Hintergrundes ist, also z.B. einfach irgendwo durchs Bild läuft, dann muss sie sich mit einer Veröffentlichung abfinden, wenn sie nicht in einer peinlichen Situation abgebildet wird.

Bearbeitet von fm70
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Frag doch einfach mal beim BAZL an, die sind meistens sehr konstruktiv. 

 

Ich will ja wirklich nicht den Spass verderben und dir wünschen, dass du weiterfilmen darfst. Allerdings ist primär der Vermieter (dein Club / die Flugschule) das Problem, nicht das BAZL. Wenn der Betreiber des Flugzeuges nicht will, dass du Aufnahmen machst / ihr Flugzeug modifizierst, dann ist es leider irrelevant, ob das BAZL dies grundsätzlich erlauben würde oder nicht. 

 

Am eigenen Auto kannst du machen, was du willst, solange das legal ist. An einem Mietauto nicht. Same thing. 

Bearbeitet von INNflight
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....und deswegen macht die Fliegerei in Europa keinen Spaß mehr: Es ist sooo viel verboten, weil es ja soooooo gefährlich und soooo illegal ist. Wie oft fallen in den USA deswegen Flugzeuge vom Himmel?

 

Es ist sehr einfach, Verbote zu kritisieren. Aber was wäre denn Dein Vorschlag?

Dass jeder an seinem Flieger rumbasteln darf, wie er das für richtig hält und so lange der Pilot sagt es sei sicher und keiner beweist ihm das Gegenteil ist das okay? Könnte man so machen - müsste dann aber nur die Auswirkungen auf die Versicherungsprämien in Kauf nehmen und vieles andere.

 

Wir sind doch hier gerade so schön am diskutieren. Jeder, der denkt er könne eine bessere Regel formulieren, als diejenige, dass Modifikationen aussen am Flugzeug grundsätzlich genehmigungspflichtig sind, möge sie hier zur Diskussion stellen!

 

Florian

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Mir fällt immer wieder auf, dass man in solchen Vereinen mit solchen Dingen immer mal wieder gebremst wird. Da soll sich einer Wundern dass die Zeit stehen bleibt. Man kann das ganze jetzt steigern und geht durch solche Vereine und schaut die Flottenpolitik an. Vielfach steinaltes Fluggerät mit Technik von Vorgestern und dass im Jahr 2015, das alt vertraute funktioniert ja noch bestens warum dann ein G1000 oder ein Turbodiesel Motor ect. ect. Vielleicht liegt das an meinem Fliegerischen Umfeld oder ich verstehe nichts davon. 

 

Natürlich weiss ich nicht, welche (schlechten) Erfahrungen Du gemacht hast. Ich wüsste jetzt keinen Fliegerverein bei dem Du nicht mit offenen Armen empfangen würdest, wenn Du Verantwortung als Vorstand übernehmen willst und ein überzeugendes Konzept hast, wie Du mit dem vorhandenen Geld die Flotte mit G1000, Turbodieseln, Cirren, ... etc. ausstatten kannst.

 

Florian

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Mit Recht am eigenen Bild habe ich natürlich keinen Passanten am Bildrand gemeint, sondern eben z.B. den Fluglehrer.

Was Stefan angeht, so gebe ich ihm zum Teil Recht. Ich finde jedoch es gibt einen gealtigen Unterschied dazwischen, mal ein Werbefilmli zu machen und *jeden* Flug zu veröffentlichen. Hier war kürzlich ne Weile das Video einer Alpeneinweisung zu sehen, nach kurzer Zeit war die Kontroverse wohl schon so gross, dass das Video vom Netz genommen wurde. Wie gross mag das 'Diskussionspotential' wohl sein, wenn wirklich jede Aktion veröffentlicht wird?

Ich als FI hätte jedenfalls keine Lust ;)

Was das alte Gerät angeht, so stimmt das natürlich auch, für mich mit ein Grund warum ich die Fliegerei aufgegeben habe. Aus dem modernen Auto in eine alte Klapperkiste umsteigen - bäh.

Aber was will man machen? Die meisten Flugschulen überleben sowieso nur gerade so, sollen sie jetzt noch alle Flieger ersetzen?

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Wie wäre es damit, wenn die Menschheit wieder etwas mehr Selbstverantwortung übernehmen dürfte? Wenn es nix war, fällt man halt herunter und zahlt dafür den Preis. Jeder kann selbst entscheiden, ob er das Risiko eingeht oder nicht.

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Ganz so leicht ist es dann aber auch nicht. Auf der Erde laufen Leute rum die nichts damit zu tun haben und das Risiko ob ihnen der Pilot samt Flugzeug auf den Kopf fällt eben nicht von sich aus eingehen.

 

Gruß Alex

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Ganz so leicht ist es dann aber auch nicht. Auf der Erde laufen Leute rum die nichts damit zu tun haben und das Risiko ob ihnen der Pilot samt Flugzeug auf den Kopf fällt eben nicht von sich aus eingehen.

Ja, in letzter Konsequenz verbietet man die Fliegerei aber dann besser komplett.

Wenn man eine Befestigung einsetzt, die für den Einsatz am Flügel konstruiert wurde und die sich z.B. in den USA tausenfach bewährt (Achtung, Produktehaftung, wenn die Firma noch existiert kann das nicht so schlecht sein), dann dürfte das Risiko vertretbar sein. Andern fällt dafür ne Scheibe von nem UL in den Garten und nochmal anderen wird auf der Skipiste die Hand fast abgetrennt. Ein gewisses Restrisiko bleibt, ja. Aber wenn dann alle 5 Jahre mal ne GoPro runter segelt(so gross ist die Dichte an Piloten, die sowas einsetzen wollen ja nun auch nicht), wäre es dann schon verdammtes Pech, wenn die auch gleich noch jemanden trifft.

Und das mit der aerodynamischen Beeinflussung: Ach komm hör auf.

Bearbeitet von sirdir
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Ich will ja wirklich nicht den Spass verderben und dir wünschen, dass du weiterfilmen darfst. Allerdings ist primär der Vermieter (dein Club / die Flugschule) das Problem, nicht das BAZL. Wenn der Betreiber des Flugzeuges nicht will, dass du Aufnahmen machst / ihr Flugzeug modifizierst, dann ist es leider irrelevant, ob das BAZL dies grundsätzlich erlauben würde oder nicht.

Loïc, ich würde an deiner Stelle das Gespräch mit dem Vereinsvorstand und deinem Fluglehrer (oder einer anderen Vertrauensperson, die dich in der Sache unterstützt) suchen um herauszufinden, was genau die Bedenken und Hindernisse sind. Danach kannst du diese dann eins nach dem anderen versuchen, auszuräumen. Wenn es tatsächlich Bedenken hinsichtlich Lufttüchtigkeit und BAZL sind, würde ich dort für den konkreten Fall anfragen. Wenn das BAZL keine Bedenken hat, ist der Verein ja vielleicht viel eher geneigt, das Filmen zu tolerieren (oder sogar zu unterstützen). Und wenn sie am Ende nein sagen, war es auf jeden Fall eine gute praktische Übung im Luftrecht bzw. im Umgang mit Behörden. Das ist ja heutzutage praktisch die Hauptqualifikation eines Piloten geworden.

 

Ciao

Friedrich

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Ich danke euch allen für die ausführlichen und vielfältigen Antworten. Es gibt viel mehr Aspekte die zu beachten sind als ich es erwartet hatte. Um rasch eines klarzustellen, die Erlaubnis meinen FI in den Aufnahmen zu sehen, hatte ich von Beginn an erhalten, als Einziges wollte er nicht seinen Namen veröffentlicht haben. Daran habe ich mich bis heute gehalten, und auch immer so geschnitten, dass man ihn so wenig wie möglich sieht. Zur Radio, dass es in Deutschland verboten ist wusste ich bereits, gibt es im Schweizerischen Luftrecht explizit eine Zeile die die Aufnahme von Intercom verbietet? Ich bin mir dessen bewusst, dass man da den privatrechtlichen Schutz Dritter stört, doch auch in diesem Rahmen finde ich nimmt es gewaltige Dimensionen an. So müsste man auch Aufnahmen im Zoo, bei der Drittpersonen aufs Tonband aufgenommen wurden, verbieten? Ich denke nicht oder? Falls doch, dann sollte man doch konsequenterweise auch alle Videos auf YouTube, die ein paar Sekunden dieser "Fremdaufnahmen" enthalten, gleich wieder vom Netz runternehmen. Ich denke allerdings nicht, dass Behörden damit Zeit verlieren oder eben doch... 

Ich habe mir mehrmals überlegt der Flugschule einen Brief zu schreiben, um zu fragen wie das Prozedere ist zur Genehmigung einer solchen Fixierung oder gar Herstellung. Auch war ich daran interessiert sozusagen an einer Entwicklung eines solchen Teils teilzunehmen bzw. beizutragen. Doch das ganze Geschwätz, um diese Videos hat mich davon abgehalten und mich von der FGZO distanziert. Ich mache die PPL(A), d.h. ich nehme nur am Voice Kurs teil. So habe ich mich nie wirklich integriert gefühlt. Es mag auch daran liegen, dass ich noch neu bin und halt eben auch von zu Hause aus lerne.

 

Das mag futuristisch sein, doch in den USA gibt es eine Flugschule, die das Aufnehmen der Flüge aufnimmt, um die Eigenanalyse und Rekapitulation der Fehler ausserhalb des Cockpits zu fördern. Oft ist man als Flugschüler so stark auf das Fliegen konzentriert, dass man nicht alles mitbekommt, was der Fluglehrer einem sagt. In diesem Fall sind diese Aufnahmen, wie bereits von Anfang an erwähnt, eine praktische Methode um sich den Flug in aller Ruhe nochmals anzuschauen, um selbst die Fehler wiederzuentdecken, sich ausführlichere Notizen zu machen und dann mit den Tipps des FI eine progressive Verbesserung anstreben!? Vielleicht ist man hier in Europa oder in der Schweiz noch zu konservativ und politisch nicht liberal genug, um solche Methoden bei uns umsetzen zu lassen.

 

Mich nimmt es auch Wunder, ob alle von euch meine Videos denn gesehen haben? Falls nicht, dann kann ich nicht alle Kritiken meinerseits ans Herze nehmen, solange nicht explizit auch gesehen wurde, was ich genau ins Netz stelle...

 

EDIT:@Friedrich: Ich danke Dir noch für die Zeilen. Vielleicht sollte ich mir es doch nochmals überlegen mit dem Brief. Ein anderer Flugschüler unterstütz mich dabei auch und fliegt bei derselben Flugschule. Ob wir nun ernst genommen werden und uns auch zugehört wird, weiss ich nicht. Jedenfalls war meine Grundidee, wie deine auch, dem BAZL zu schreiben, um eine allfällige "Genehmigung" ihrerseits zu erhalten, um diese dann dem Vorstand auch vorzulegen und so vielleicht deren Unterstützung zu erhalten...

 

Und nochmals zum Thema "futuristisch" und vielleicht auch "bescheuert" sein. Wieso würde man die ganze Sache mit dem Filmen nicht in die andere Richtung wenden, und sagen, "doch diese Kameras sind ein gutes Mittel nachzuweisen, wann und wo der Pilot war. So kann man auch bei allfälligen Fehlern sehen, was genau passiert ist und wen jetzt die Schuld trifft. Eine Art Mini-Black-Box, mit visuellen Beweisen als Zusatz." Ist das zu weit hergebracht?

Bearbeitet von FsimProduction
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