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Lufthansa - Geld bekommen "ja", Staatseinfluss "Nein"


Kuno

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Lufthansa-Chef Spohr wehrt sich gegen Staatseinfluss

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat vor einem zu großen Staatseinfluss auf sein Unternehmen in der Folge möglicher Hilfskredite gewarnt. "Wenn die Bundesrepublik zu große Einflussnahme auf operative Geschäftsaufgaben nehmen wollte, fordert das vielleicht die österreichische Regierung ebenso ein, dann möglicherweise auch die Schweiz, Belgien, Bayern oder Hessen", sagt Spohr der Wochenzeitung "Die Zeit". "So können Sie einen Konzern nur sehr schwer steuern.

 

Aus dem SPON: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/corona-hilfen-lufthansa-chef-carsten-spohr-wehrt-sich-gegen-staatseinfluss-a-43093d1f-7d18-4e8a-b554-079df193f21b

 

Ob die Kredite, die den Fluggesellschaften jetzt gegeben werden sollen, wirklich einen "Staatseinfluss" auf das operative Geschäft der Airlines bedingen? Auf der anderen Seite gilt sicher auch die alte Regel: "Wer zahlt, befielt"...

 

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vor 1 Minute schrieb Kuno:

 

Ob die Kredite, die den Fluggesellschaften jetzt gegeben werden sollen, wirklich einen "Staatseinfluss" auf das operative Geschäft der Airlines bedingen? Auf der anderen Seite gilt sicher auch die alte Regel: "Wer zahlt, befielt"...

 

 

So wie ich das verstehe wären das Kredite von Banken für die der Staat bürgt. Also zahlt der Staat nicht. Ob das ein Mitspracherecht rechtfertigt?

 

Gruß Alex

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Wenn ich für einen Kredit an dich bürgen müsste, Alex, dann würde ich nicht ausschliessen, dass ich da etwas mitzureden haben wollte, wie die Geschichte abläuft und wie mit dem Geld umgegangen wird. andere Bürgen mögen das eventuell etwas lockerer sehen :-)... auf jeden Fall macht sich Herr Spohr ernsthaft Sorgen, sich staatliche (oder politische) Stellen zu sehr für die Geschäfte seienr firma interessieren könnten - sonst würde er sich wahrscheinlich nicht in dieser Weise äussern. Sein Problem wird sein, dass er das Geld/die Kredite annehmen muss, was auch immer die Bedingungen sein werden.

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Ich wiederhole mich an dieser Stelle aus dem Swiss Thread: eine arrogante Haltung dieser Firma. Staatliche Hilfe ist gut, Pflichten aber will man keine (= Sitz(e) im AR/BR). Das gibt es nirgends - wer ein Darlehen gibt, egal wo die Bürgschaft sitzt, hat je nach Grösse der Beteiligung, ein Recht (und auch Wille) auf Mitsprache. Es sei denn, es ist eine stille Beteiligung. Aber wer will das schon in dieser Grössenordnung? Selbst wenn sie es so machen würden (ohne Sitz), dann wäre das m.E. politisch nicht tragbar.  

 

Was mich in dieser Diskussion mit der LHG befremdet: Spohr spricht gerade mal von 10'000 FTE Abbau. Das ist viel für die Betroffenen, nichts aber im Rahmen der Situation und Grösse des Unternehmens. Siehe SAS: die reagieren wie man in einer Marktwirtschaft reagieren muss: mit Abbau fast der Hälfte der Menschen. Auch werden damit automatisch die Prozesse und Strategie überprüft. Das alles passiert bei der LHG (noch) nicht. Da will man trotz tiefer Nachfrage 'weiter so' machen. Mit 13% weniger Flieger (100 aus 750).

 

Meine Befürchtung: dieses Geld wird weiter brennen ohne radikalen Um- und Abbau bei der LHG. 

 

Markus

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vor 32 Minuten schrieb Gulfstream:

Was mich in dieser Diskussion mit der LHG befremdet: Spohr spricht gerade mal von 10'000 FTE Abbau. Das ist viel für die Betroffenen, nichts aber im Rahmen der Situation und Grösse des Unternehmens. Siehe SAS: die reagieren wie man in einer Marktwirtschaft reagieren muss: mit Abbau fast der Hälfte der Menschen.

 

Evtl. hängt es mit den Zukunftsszenarien zusammen, die durchaus noch Unterschiedlich sind.

 

Gruß Alex

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Kredite sind keine Geschenke und in der Regel zu verzinsen und in einer vereinbarten Zeit zurückzuzahlen an die kreditgebende Bank. Da hält sich der Kreditgeber in der Regel aus dem operativen Geschäft raus. Anders ist es bei Darlehen, die sind oftmals mit einem Mitspracherecht, zumindest im strategischen Bereich, verbunden, allerdings gibt es auch „stille Beteiligungen“, bei denen der Darlehensgeber seine Füsse stillhält.

 

Auch Bürgschaften verlangen nach Sicherheit. Wenn nun die Banken der Swiss einen Kredit gewähren und der Bund bürgt für einen allfälligen Kreditausfall, dann wird das gleiche Verfahren angewendet wie bei den zehntausenden kleinen Krediten an die KMU’s. Mit grosser Sichrheit wird sich der Bund aber absichern, vielleicht mittels Pfandrecht auf eine oder mehrere B777, die dann im schlimmsten Falle dem Staat gehören würden. Damit könnte der Bund künftig die Schutzmasken selber abholen lassen?. Frau Merkel käme mit einem A380 somit zu einem standesgemässen Regierungsflugzeug und würde D. Trump mit seiner uralten B747 übertrump(f)en.

 

Bearbeitet von Walter_W
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vor 4 Stunden schrieb Gulfstream:

Ich wiederhole mich an dieser Stelle aus dem Swiss Thread: eine arrogante Haltung dieser Firma. Staatliche Hilfe ist gut, Pflichten aber will man keine (= Sitz(e) im AR/BR). Das gibt es nirgends - wer ein Darlehen gibt, egal wo die Bürgschaft sitzt, hat je nach Grösse der Beteiligung, ein Recht (und auch Wille) auf Mitsprache. Es sei denn, es ist eine stille Beteiligung. Aber wer will das schon in dieser Grössenordnung? Selbst wenn sie es so machen würden (ohne Sitz), dann wäre das m.E. politisch nicht tragbar.  

 

Was mich in dieser Diskussion mit der LHG befremdet: Spohr spricht gerade mal von 10'000 FTE Abbau. Das ist viel für die Betroffenen, nichts aber im Rahmen der Situation und Grösse des Unternehmens. Siehe SAS: die reagieren wie man in einer Marktwirtschaft reagieren muss: mit Abbau fast der Hälfte der Menschen. Auch werden damit automatisch die Prozesse und Strategie überprüft. Das alles passiert bei der LHG (noch) nicht. Da will man trotz tiefer Nachfrage 'weiter so' machen. Mit 13% weniger Flieger (100 aus 750).

 

Meine Befürchtung: dieses Geld wird weiter brennen ohne radikalen Um- und Abbau bei der LHG. 

 

Markus

 

Hallo Markus

 

Ich weiss nicht, wo Du eine arrogante Haltung dieser Firma siehst?
LH ist, aus meiner subjektiven Sicht, ein Unternehmen, welches man durchaus Konkurs gehen lassen könnte. Ein Unternehmen, welches mit Tarifverträgen ihren Mitarbeitern ein mehr oder weniger anständiges Gehalt zahlt (ich rede explizit nicht von den Sub-Unternehmen, welche die LH mit Leistungen beauftragt). Wer würde dann in Deutschland fliegen? Wer bringt alle diese Touristen aus Deutschland raus nach Mallorca, auf die Kanaren, etc.? Ach ja, stimmt: Firmen wie RyanAir, WizzAir? 

Diese können aber auch nur überleben, wen ihr Geschäftsmodell stimmt. Und wie das aussieht, ist allgemein bekannt.

Es geht nicht um "Pflichten", welche die LH nicht "haben will". Du redest von AR / BR (auf deutsch gesagt Aufsichtsrat und Betriebsrat). Was der Betriebsrat in Deutschland teilweise mit ihrem Mitspracherecht erreicht, ist schon "sagenhaft". Und die Politik in einem Aufsichtsrat? Das hatten wird schon mehrmals. Was hat es gebracht?

 

Nun mit ein wenig weniger Sarkasmus: LH als eine rder grössten Arbeitgeber in Deutschland und eine der grössten Airlines in Europa hat seine Daseinsberechtigung. Dass LH über liquide Mittel in der Höhe von 4 Mia. € Verfügung, spricht eigentlich auch für ein gutes Geld-Management.

Wenn man nun diese Firma mit politischem Einfluss "kaputt unterstützen" möchte, go ahead. Dann werden wir in ein paar Jahren sehen, was die Finanzhilfe gebracht hat.

Mir wäre es viel lieber, man würde die Gelder sprechen und dafür sorgen, dass diese Gelder mit einer konsequenten Umsetzung der neuen Strategie dem Bund oder dem jeweiligen Land wieder zurückfliessen.

Alles andere ist Effekthascherei und bringt  weder der einen noch der anderen Seite etwas.

 

Zum Stellenabbau: die LH will nicht "so weiter" machen. Wenn man genau zuhört, versteht man die Botschaften von Hr. Sport. Es geht primär um die Reduktion von Flugzeugen (100, wie Du richtig sagst). Als internationaler Standard werden 80 Mitarbeiter pro Flugzeug angenommen. Bei 100 Flugzeugen wären das also rund 8000 FTE. Man rundet auf, damit man noch etwas "patzig" hat und das wars. Nicht mehr und wieder.

Sollten weitere Abbaumassnahmen zum Tragen kommen, werden wir das noch früh genug mitgekommen.

 

Gruss

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
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Hallo Patrick

 

Ich sehe das so: wenn ich Unterstützung benötige, den Staat um Hilfe bitte, dann muss ich damit rechnen, dass dieser in den Beirat ode AR will, je nach Satzung der LH. Nicht zu verwechseln mit dem Betriebsrat. Und wenn ich das Paket ablehne weil ich niemanden in diesem Gremium haben will, insbesondere nicht den Staat, dann erachte ich das schon als Arroganz. Denn am Ende des Tages ist der Staat das Volk, zumindest wenn es darum geht, Gelder zu sprechen. Und das Volk wiederum ist der Kunde.

 

Meine Sichtweise wird fairerweise aus den Medien geprägt. Und wenn ich da lese, dass der Deal immer noch nicht signed ist, weil die LH Geld haben, aber keinen Sitz abgeben will, dann kommt bei mir schon so was hoch.

 

Zu Ryan - kann man denken was man will, aber die Jungs haben gut Geld verdient, was ihnen jetzt die Cash Situation rettet. Will man denn O'Leary Glauben schenken will, bis in den Oktober.

 

Und ja, die LHG hat sicher Daseinsberechtigung. Aber die Unternehmung muss den neuen Gesetzgebigkeiten angepasst werden, wie alle anderen auch, die das denn noch können, sollten sie noch Geld haben. Nicht nur Geld bekommen.

 

 

Gruss

Markus

 

 

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Hallo Markus

 

Ein schöner Sprich: der Staat ist das Volk.

Wenn Du ganz ehrlich bist, ist dies etwas, was wir gerne hätten. Schau Dir doch die Realität an.

In der Schweiz: der Staat bestimmt, wieviel Gelder der Landwirtschaft zugute kommt, nicht das Volk. In Deutschland: wer hat über das MAUT-System von Hr. Scheuer entschieden? Der Staat, nicht das Volk.

Schlussendlich Aber ist die Quintessenz die: das Volk (und somit Du und ich) wird bezahlen.

Und weil ich bezahle, möchte ich gerne das Geld wieder zurückhaben. Genauso wie damals bei der Rettung der UBS in der Schweiz. Es waren auch ca. 60 Mia. CHF (!)!

Man hat, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, die Fachleute machen lassen (und ihnen ein wenig auf die Finger geschaut, aber nicht den Kurs bestimmt). Und siehe da: es hat funktioniert!

Genau das erwarte ich nun von der Politik,

Ich auf jeden Fall möchte keinen Scheuer oder Söder bei der LH sehen!

 

Gruss

Patrick

 

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Das Problem, welches ich mit der Thematik "Staat bürgt für Airline" (der Staat - also die Politiker, ihre Berater und Experten - entscheidet, bürgen tun hingegen die gemeinen Bürger) habe ist, dass es eine Art "Wette" darauf ist, dass man sich nachher in einer Situation findet, welche eine Art Neuanfang - mit verkleinerter Flotte u. dgl. - als gegeben bzw. möglich antizipiert. Man will das sozusagen "aussitzen", bis die Chose wieder rollt.

Da die Corona-Krise aber derzeit so viele Unbekannten in sich, mit sich und nach sich trägt, wissen wir derzeit gar nicht, ob eine gerettete LH und Konsorten nachher überhaupt auf Marktbedingungen treffen, die einen solchen Neuanfang zu ermöglichen vermögen.

 

Es ist sozusagen eine Wette, im Rahmen welcher hunderte Milliarden versenkt werden könnten, ohne dabei letztendlich etwas gewonnen zu haben. Man versucht, sich in einer Art Hoffnung etwas "warm zu halten", anstatt einen kompletten Reset zu riskieren.

Nun muss man nicht alle über einen Kamm scheren, aber die staatliche Rettung von Alitalia, AF und so läßt mich schon sehr zweifeln, ob wir hier einen auf "Jurassic-Park" machen müssen. Mitunter kann man sich einfach mal eingestehen, dass manche "Dinosaurier" out bzw. unter zukünftigen Bedingungen nicht mehr lebensfähig sind...

 

Fazit: Wer definiert anhand welcher Kriterien, welche Unternehmen eine "Daseinsberechtigung" haben sollen?

 

Gruß

Johannes

 

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Frank Holly Lake

Die jetzigen Verwicklungen der LHG sind selbst für Lufthaseaten schwer durchschaubar.

Es scheit aber so, das derzeit  viel Lobbyarbeit von dem Konzern in Berlin statt findet.

So stark, das die LHG als Systemrelevant eingestuft wurde und unbedingt schützenwert ist.

Von offizieller Seite wird das nicht mehr dementiert, Kredite werden fließen.

Die Frage ist nur , od es am Ende Schenkungen werden, wo Sp*** hin will.

 

Die Diskusionen gingen schon vor 5 Tagen los, schon los, als die LHG nicht mehr 2 fest bestellte A321 Neo

nicht mehr abnehmen wollte.

Sofort kam aus Berlin ( Kanzleramt) die Meldung, die Luftwwaffe könne die Airbusse überehmen. 

https://www.aerotelegraph.com/nimmt-bundeswehr-lufthansa-zwei-a321-neo-ab

Schon das sorgte für Streit in der Regierung, zeigt aber wo es lang geht. Retten, koste es was es wolle.

Grüße Frank

 

Bearbeitet von Frank Holly Lake
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Hallo Johannes

 

Es ist eine Wette, da gebe ich Dir Recht. Die Frage stellt sich nur, wie bei jeder Wette, nach dem Einsatz und dem Risiko.

Ich bin kein Hellseher, aber:

- der Einsatz von 9 Mia. € ist trotz der enormen Summe in Relation nicht wirklich gross. Oder wusstest Du, dass bspw. Deutschland praktisch den gleichen Betrag (genau 8.9 Mia. €) im Jahre 2020 als "Zuschuss an die Postbeamtenversorgungskasse" leistet (zu finden unter "Bundeshaushalt.de"

- das Risiko, dass LH nach der Krise (wann immer das sein mag), finanziell nicht gut da steht, stufe ich als relativ gering ein

Der Einsatz liegt jedoch nicht bei hunderten von Milliarden Euros, wenn man es auf Deutschland bezieht.

 

Eine staatliche Rettung der Alitalia mit einem rückzahlbaren Darlehen an eine LH zu vergleichen ist nicht korrekt. So wie mein Kenntnisstand ist, hat Alitalia seit der Gründung nie (!) Gewinn gemacht, die LH seit der Privatisierung doch einige Milliarden!

 

Und nun zur Selbstverständlichkeit der Neuverschuldung.

Ich nehme hier wieder Deutschland als Beispiel (könnte auch die Schweiz nehmen). ZU finden ebenfalls unter "Bundeshaushalt.de

- 55 Mia. € für "globale Mehrausgaben Corona-Pandemie"

- 50 Mia. € für "Coronoa-Soforthilfe für kleine Unternehmen und Soloselbständige"

- 12 Mia. € Zinszahlung für die Bundesschuld alleine für 2020

Deutschland bezahlt also alleine 2020 12 Mia. € Zinsen für die Schulden!

 

Was wäre die Alternative zu dieser Wette? Die Garantie, dass alleine Deutschland knapp 100'000 Menschen direkt in die Arbeitslosigkeit abrutschen. Dazu kommen einige Zehntausende Mitarbeiter von Zulieferfirmen.

Als kleines Rechenbeispiel:

- bei 200'000 Arbeitslosen sind die 9 Mia. umgerechnet pro Arbeitslose 45'000.--.

- bei 150'000 Arbeitslosen sind es rund 60'000.--

Und diese sind à fonds perdu.

 

Ich versuche immer, auch einmal etwas ausserhalb der Grenzen zu denken und einen grossen Teil des Ganzen zu sehen. Ob ich falsch liege oder nicht, wird und die Zukunft zeigen.

 

Gruss

Patrick

 

 

 

 

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Aus der NZZ von heute. Der Artikel handelt zwar von der SWISS, geht aber auch auf die LH ein:

 

"Die Lufthansa pokert derzeit bei den Verhandlungen mit der deutschen Regierung – und prüft zugleich eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Das Management will den künftigen Einfluss des Staates möglichst gering halten. Während am Dienstagmorgen (28.4.) erste Meldungen über eine angebliche Einigung der Fluggesellschaft mit der Bundesregierung die Runde machten, denkt die Führung des sehr stark von der Coronakrise betroffenen Konzerns laut über eine mögliche Insolvenz nach, die nach dem Vorbild von Condor in Eigenverwaltung abgewickelt werden könnte. Das Unternehmen würde dann unter die Aufsicht eines Sachwalters gestellt und könnte unter dem bisherigen Management die Sanierung angehen. Dabei bestünde die Möglichkeit, sich zahlreicher Verpflichtungen gegenüber Lieferanten und anderen Gläubigern zu entledigen. Auch die Pensionslasten und unvorteilhafte Tarifverträge stünden in diesem Szenario zur Disposition"

 

Von hier: https://www.nzz.ch/wirtschaft/vor-dem-showdown-um-die-swiss-so-einfach-lassen-sich-staatshilfen-gar-nicht-begruenden-ld.1553970

 

Nun - obiges ist natürlich nicht ein Zitat einer Aussage der LH-Leitung... aber irgendwie bleibt bei mir ein unangenehmes Gefühl hängen, was ich (leider) nicht in ein paar wenigen Worten oder Sätzen beschreiben kann.  

 

Bearbeitet von Kuno
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Nein, ich war immer vom Nutzen eines funktionierenden Staats und eines soliden Staatshaushalts überzeugt. Aber mich stört jetzt zum Beispiel, wenn die Swiss, die zweimal hintereinander weit mehr als 500 Millionen Gewinn gemacht hat, zehn Tage nach den Einschränkungen im Flugverkehr bereits beim Staat auf der Matte steht und sagt, sie habe kein Geld mehr. Natürlich bin ich dafür, dass wir der Swiss helfen. Sie ist wichtig für unser Land und für den Flughafen Zürich. Aber das ist doch seltsam.

Dies die Aussage des Finanzchefs vom Kanton Zürich im Tages Anzeiger.

Bearbeitet von Voni
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vor 2 Stunden schrieb Kuno:

Aus der NZZ von heute. Der Artikel handelt zwar von der SWISS, geht aber auch auf die LH ein:

 

"Die Lufthansa pokert derzeit bei den Verhandlungen mit der deutschen Regierung – und prüft zugleich eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Das Management will den künftigen Einfluss des Staates möglichst gering halten. Während am Dienstagmorgen (28.4.) erste Meldungen über eine angebliche Einigung der Fluggesellschaft mit der Bundesregierung die Runde machten, denkt die Führung des sehr stark von der Coronakrise betroffenen Konzerns laut über eine mögliche Insolvenz nach, die nach dem Vorbild von Condor in Eigenverwaltung abgewickelt werden könnte. Das Unternehmen würde dann unter die Aufsicht eines Sachwalters gestellt und könnte unter dem bisherigen Management die Sanierung angehen. Dabei bestünde die Möglichkeit, sich zahlreicher Verpflichtungen gegenüber Lieferanten und anderen Gläubigern zu entledigen. Auch die Pensionslasten und unvorteilhafte Tarifverträge stünden in diesem Szenario zur Disposition"

 

Von hier: https://www.nzz.ch/wirtschaft/vor-dem-showdown-um-die-swiss-so-einfach-lassen-sich-staatshilfen-gar-nicht-begruenden-ld.1553970

 

Nun - obiges ist natürlich nicht ein Zitat einer Aussage der LH-Leitung... aber irgendwie bleibt bei mir ein unangenehmes Gefühl hängen, was ich (leider) nicht in ein paar wenigen Worten oder Sätzen beschreiben kann.  

 

 

Das muss man in Deutschland so machen. Es geht darum, keine sog. verschleppte Insolvenz zu produzieren, da man, und jetzt kommt's, als Geschäftsführer mit dem privaten Vermögen haftet (für Geldausgaben, welche bei einer Insolvenz an die 'falschen' Empfänger gehen). Diese Haftung kann mit einer Versicherung abgefedert werden, aber nicht vollständig. Ergo ist diese 'Drohkulisse' sicher taktischer Natur, aber vor allem auch notwendiger Natur um den Zeitpunkt einer 'geordneten' Insolvenz unter dem Sachverwalter nicht zu verpassen. 

 

Sicher wird das nicht passieren. Denn auf der einen Seite wurde ein C19 Gesetz erlassen, wo man die Insolvenzen bis in den September ziehen kann. Und auf der anderen Seite wird das der Staat nicht zulassen. Womit wir wieder auf Feld 1 sind. Ohne den Staat wird die LHG belly up gehen. 

 

Hingegen könnte man den Gedanken auch bekommen, dass die LHG hier im grossen Stil Probleme entsorgt. Das ist wahrscheinlich Kuno's Gefühl?

 

Die LH wird wieder erfolgreich sein, keine Frage. Auf der einen Seite hat sie ein Quasi Monopol (zumindest aus meiner Sicht aus ZRH abfliegend) und auf der anderen Seite sind schlicht weniger Mitbewerber nach C19 auf dem Markt.

 

Markus

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Eigentlich ist es üblich, dass der Kreditgeber und der Kreditnehmer sich einvernehmlich auf die Modalitäten einigen. Dass der Geldgeber dabei immer am stärkeren Hebel ist, dürfte klar sein. Offenbar ist dies dem Lufthansamanagement jedoch nicht klar und glaubt, mit der Variante „Insolvenz in Eigenverwaltung“ mehr herausholen zu können aus dem Topf der fleissigen Steuerzahler. Es wäre auch zu klären, ob der hohe Kreditbedarf nicht zu einer Ueberschuldung des Konzerns führt und somit eine Insolvenz „von Amtes wegen“ einzuleiten sei.

 

Wenn ich solche Aeusserungen (siehe auch manager-magazin.de) lese wie Ein derartiges Verfahren hat bereits der Ferienflieger Condor durchlaufen. Das Unternehmen würde in diesem Fall unter die Aufsicht eines Sachwalters gestellt und könnte unter dem bisherigen Management die Sanierung angehen. Dabei besteht die Möglichkeit, sich zahlreicher Verpflichtungen gegenüber Lieferanten und anderen Gläubigern zu entledigen. Auch die Pensionslasten und unvorteilhafte Tarifverträge stünden zur Disposition.

 

Man schiebt einfach die Probleme auf die eigenen Lieferanten und das Personal ab!

 

Wenn im LH-Vorstand tatsächlich solche Szenarien ernsthaft in Erwägung gezogen werden, dann sollte die Regierung mit diesem Management nicht mehr weiterverhandeln und ausschliesslich mit dem Aufsichtsrat der Lufthansa Group eine Lösung suchen. Dem LH-Vorstand scheint der Bezug zur Realität abhanden gekommen zu sein.

 

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vor 4 Minuten schrieb Walter_W:

Wenn im LH-Vorstand tatsächlich solche Szenarien ernsthaft in Erwägung gezogen werden, dann sollte die Regierung mit diesem Management nicht mehr weiterverhandeln und ausschliesslich mit dem Aufsichtsrat der Lufthansa Group eine Lösung suchen. Dem LH-Vorstand scheint der Bezug zur Realität abhanden gekommen zu sein.

 

 

 

 

Danke Walter, sehe ich auch so. Hingegen denke ich nicht, dass der AR hier nicht eingebunden ist und der Vorstand den Weg selbst bestimmend sucht....

 

Bearbeitet von Gulfstream
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Die Swiss hat in den letzten Jahren über 1 Mia Gewinn erzielt, der in den LH-Konzern floss,  und nun soll der Bund helfen...

 

Kann man denn nicht ganz einfach das jetzt beantragte Kapital als zinsloses Darlehen geben, aber nur unter der zwindenden Bedingung, dass sämtliche zukünftigen Jahresgewinne der Swiss zu 100% zur Rückzahlung des Bundes-Darlehens verwendet werden, und nicht in den LH-Konzern fliessen wie bisher, bis das Darlehen vollständig zurückgezahlt ist?

 

Wäre ja eine sehr einfache Bedingung.... alles andere ist von mir aus Verarschung des Steuerzahlers...

 

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Hallo Tobi

 

Das ist genau das, was der Bundesrat eigentlich möchte: die 100%-Rückzahlung des Darlehens, bevor die Gewinne der SWISS irgendwo "verschoben" werden: sei es nun nach Deutschland oder als Dividende.

Ist ein fairer Deal.

Wogegen ich mich wehre ist die Einmischung der Politik in betriebswirtschaftliche Themen einer privaten Unternehmung.

 

Gruss

Patrick

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vor 21 Minuten schrieb Tobias:

Die Swiss hat in den letzten Jahren über 1 Mia Gewinn erzielt, der in den LH-Konzern floss,  und nun soll der Bund helfen...

Und täglich grüßt das Murmeltier...

 

Gruß Alex

 

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vor 17 Minuten schrieb Wingman340:

...

Wogegen ich mich wehre ist die Einmischung der Politik in betriebswirtschaftliche Themen einer privaten Unternehmung.

 

Gruss

Patrick

 

Das sehe ich anders.

Wenn eine Unternehmensleitung sich erdreistet, sich „zahlreicher Verpflichtungen gegenüber Lieferanten und anderen Gläubigern zu entledigen und die bestehenden Verträge mit dem Personal einfach zur Disposition stellen will“ , da muss eine Ordnungsmacht dieses Management daran hindern und dies ist nun mal der Staat.

 

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Ein differenzierter Blick auf die Dinge (populistisch nicht so gerne gesehen, i know...):

 

- Die Lufthansa Gruppe ist eine der grössten Arbeitgeber im deutschsprachigen Raum und eine der erfolgreichsten Airlines der letzten Jahre. 

- Ein exogenes Event bringt die Welt zum Stillstand und verunmöglicht es der Gruppe, wie bisher erfolgreich zu wirtschaften. 

- Die Cash Reserven reichen nicht aus, um das Jahrhundertereignis zu überbrücken (bei keiner Airline übrigens, welche mit ihren Mitarbeitern einigermassen verantwortungsvoll umgeht...)

- Die Regierungen in der Schweiz und Deutschland sehen die Krise als grosse Chance, sich bei den erfolgreichen Airlines wieder zu beteiligen, nachdem sie es über Jahrzehnte nicht geschafft haben, diese gewinnbringend zu führen und/oder zu unterstützen, wenn es nötig gewesen wäre.

 

Dagegen würde ich mich auch wehren. Unsere Bänker und Politiker in der Schweiz haben es zwei Mal nicht geschafft, die Swiss(air) zu retten bzw. die Swiss wirtschaftlich zu betreiben. Jetzt wollen sie unter privatwirtschaftlicher Führung ein Stück vom (gewinnbringenden) Kuchen. 

 

Die Narben aus der Vergangenheit sind nach wie vor tief in der Bevölkerung, was das Thema Swissair betrifft. Dass "die Deutschen" was besser können als die Schweizer... das soll nicht sein! 

 

39 minutes ago, Tobias said:

Die Swiss hat in den letzten Jahren über 1 Mia Gewinn erzielt, der in den LH-Konzern floss,  und nun soll der Bund helfen...

 

 

Wenn du - so wie die Bürger aus den Kommentarspalten von Blick und 20min - nicht reflektiert genug bist, um zu sehen, dass die Gewinne der Swiss auch in der Schweiz bleiben, dann tut mir das einfach nur leid. 

 

Was glaubst du, wie 12 neue 777 oder 30 neue CSeries bezahlt wurden? Die neuen Lounges am Airport? ?

 

 

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Ok, auf diese "Lounges" könnte man zur Not wahrscheinlich noch knapp verzichten ?

 

Vielleicht ist es in der aktuellen Situation für die Swiss nicht allzu gut, dass man damals bei der Gründung dieser Firma alles machte, um es so aussehen zu lassen, als würde die eben zugrunde gegangene Swissair trotzdem noch weiter existieren - jetzt hat man halt den blöden Effekt, dass man dauernd auf das damalige Debakel hingewiesen wird. Aber egal - daran kann man jetzt nchts mehr ändern.

 

Sorry für das Abschweifen - in diesem Thema geht es ja um die Lufthansa...

 

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