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Lufthansa - Geld bekommen "ja", Staatseinfluss "Nein"


Kuno

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22 minutes ago, INNflight said:

Wenn du - so wie die Bürger aus den Kommentarspalten von Blick und 20min - nicht reflektiert genug bist, um zu sehen, dass die Gewinne der Swiss auch in der Schweiz bleiben, dann tut mir das einfach nur leid. 

Was glaubst du, wie 12 neue 777 oder 30 neue CSeries bezahlt wurden? Die neuen Lounges am Airport? ?

 

 

Wenn man es ganz korrekt nimmt, dann sind die Gewinne natürlich vollständig an die Mutter abgeflossen. ?

 

Aber vom EBIT ist eben genau die Menge in der Schweiz geblieben - wie auch die Investitionen in Flugzeuge, Lounges, etc. und ganz wichtig Steuern!!

Das was übrig blieb (EAT) ging dann an die Lufthansa.

 

Bearbeitet von AirBuss
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vor 27 Minuten schrieb AirBuss:

 

Das was übrig blieb (EAT) ging dann an die Lufthansa.

 

 

Was auch vollkommen richtig ist, warum hätte Lufthansa die Swiss sonst kaufen und sanieren sollen?

 

Gruß Alex

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Richtig, Alex

 

Ich wundere mich, warum man "in der Schweiz" der Meinung ist, dass es verwerflich ist, wenn LH den Gewinn, der von SWISS eingeflogen wurde, bekommt - selbstverständlich ist das absolut legal und auch richtig. Ich gehe ganz stark davon aus, dass dies bei allen anderen Firmen, die ausländische Eigentümerschaft oder Beteiligungen haben genau so läuft.

 

Nebenbei: Die SWISS ist, auch wenn sie der LH gehört, natürlich trotzdem eine Schweizer Firma. Sie ist im Schweizer Handelsregister als solche eingetragen (und genauso ist EasyJet Schweiz eine Schweizer Firma).

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On 4/28/2020 at 1:25 PM, Kuno said:

 

 

Auf der anderen Seite gilt sicher auch die alte Regel: "Wer zahlt, befielt"...

 

ganz genau so ist es. Und ich hoffe schwer, dass die Politiker das nicht vergessen!

 

Welche Aroganz hat der den zu sagen, dass er eventuell Staatshilfe braucht aber nur unter seinen Bedingungen. EIne Sauerei ist das! Leider ist das nun die Quittung für die netten Staatshilfen im 2008. Schlechte Manager haben seither im Hinterkopf, dass 1) Staatshilfe normal ist und 2) das Problem schon lösen wird. ich war damals gegen Staatshilfe und ich bin es auch heute. Staatshilfe führt nur zu Impotenz der Manager, weil sie so gar nichts mehr leisten müssen (ich bin auch Manager und erlaube mir daher diese Ausdrucksweise) Ich muss mein Geschäft auch so führen, dass ich die Liquidität aus eigener Kraft sicherstellen kann. Warum soll man bei Airlines einen Unterschied machen? 

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1 minute ago, Kuno said:

Richtig, Alex

 

Ich wundere mich, warum man "in der Schweiz" der Meinung ist, dass es verwerflich ist, wenn LH den Gewinn, der von SWISS eingeflogen wurde, bekommt - selbstverständlich ist das absolut legal und auch richtig. Ich gehe ganz stark davon aus, dass dies bei allen anderen Firmen, die ausländische Eigentümerschaft oder Beteiligungen haben genau so läuft.

 

Nebenbei: Die SWISS ist, auch wenn sie der LH gehört, natürlich trotzdem eine Schweizer Firma. Sie ist im Schweizer Handelsregister als solche eingetragen (und genauso ist EasyJet Schweiz eine Schweizer Firma).

 

Ich kapier auch nicht, wieso das die Masse nicht kapiert (lustiger Satz).

 

Aber das ist typisch Schweiz. Wobei auch da die Masse nicht weiss, dass Toblerone oder Ovomaltine auch nicht mehr Schweizerisch ist. Und bei jeder AG, die Ihre Gewinne als Dividende ausschüttet - da sitzen die Aktionäre bestimmt auch nicht alle in der Schweiz.

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vor 31 Minuten schrieb Kuno:

Ich gehe ganz stark davon aus, dass dies bei allen anderen Firmen, die ausländische Eigentümerschaft oder Beteiligungen haben genau so läuft.

 

Das ist so und dafür gibt es internationale Buchführungsregeln. Und hier hat die LHG rechtens den Profit aus ihrem Investment bekommen. Und warum genau soll jetzt der Staat rein und helfen, aber sein Investment nicht absichern dürfen (durch Zinsen, Bedingungen, einen Sitz im AR, etc.)?

 

Einfach noch zum Verständnis: selbst wenn der Staat Geld gibt und diesen Sitz bekommt, wäre es mit grosser Wahrscheinlichkeit ein NON EXECUTIVE Sitz - heisst: operativ würde der Staat keinen Einfluss haben (Vorstandsarbeit), allenfalls strategisch auf Stufe AR (Aufsichtsrat). Das wird bei Firmen dieser Grösse so gehandhabt.

 

Die Frage, welche ich mir immer wieder versuche emotionslos zu stellen/beantworten: ist eine Fluggesellschaft wirklich System relevant, so dass sie gerettet werden muss? Was passiert, wenn eine LH pleite geht? Kommt dann keiner mehr nach? Allenfalls die Chinesen....? Werden wir nicht mehr fliegen können die nächsten 5 Jahre +/-? Bricht das internationale Business komplett zusammen?  Ist die wirtschaftliche Abhängigkeit so dermassen gross, dass wir aus ZRH heraus fliegen müssen (und hier meine ich nicht die Angestellten im Ecosystem der Swiss)? Ich weiss es nicht - oder bin mir nicht schlüssig.

 

 

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9 minutes ago, Gulfstream said:

 

Die Frage, welche ich mir immer wieder versuche emotionslos zu stellen/beantworten: ist eine Fluggesellschaft wirklich System relevant, so dass sie gerettet werden muss? Was passiert, wenn eine LH pleite geht? Kommt dann keiner mehr nach? Allenfalls die Chinesen....? Werden wir nicht mehr fliegen können die nächsten 5 Jahre +/-? Bricht das internationale Business komplett zusammen?  Ist die wirtschaftliche Abhängigkeit so dermassen gross, dass wir aus ZRH heraus fliegen müssen (und hier meine ich nicht die Angestellten im Ecosystem der Swiss)? Ich weiss es nicht - oder bin mir nicht schlüssig.

 

 

Die Antwort auf diese Fragen  ist: Nein. 

Rein theoretisch, wenn die Swiss pleite gehen würde, springt eben eine andere Airline ein. Der Flughafen ist systemrelevant aber nicht die Akteure auf dem Flughafen. Ob es uns nun gefällt oder nicht, aber sie sind ersetzbar. Natürlich ist dann die Flagge nicht mehr rot-weiss aber das ist eher eine Frage der Emotionen. Als Syngenta verkauft wurde hat der Bundesrat den Deal noch öffentlich unterstützt. Warum soll also nun der Bundesrat die Swiss retten? Emotionslos betrachtet sehe ich dafür keinen Grund denn die Flüge werden von einem anderen Anbieter durchgeführt und der benötigt auch Personal. 

 

Flüge ab Zürich sind wichtig und werden auch weiter angeboten.

 

So oder so, der Bundesrat hat die Unterstützung in dem Moment bestätigt. Das ist eine Schande! Sie würden besser diese sinnlosen Massnahmen aufheben und die Nachbarländer zu motiviere, das Gleiche zu tun. Das würde der Swiss wirklich helfen.  

 

 

Bearbeitet von aka
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vor einer Stunde schrieb AirBuss:

 

Ich kapier auch nicht, wieso das die Masse nicht kapiert (lustiger Satz).

 

Aber das ist typisch Schweiz. Wobei auch da die Masse nicht weiss, dass Toblerone oder Ovomaltine auch nicht mehr Schweizerisch ist. Und bei jeder AG, die Ihre Gewinne als Dividende ausschüttet - da sitzen die Aktionäre bestimmt auch nicht alle in der Schweiz.

 

Der einzige Grund: das Grounding der Swissair und der Neid gegenüber den Deutschen. Hast du schon jemals jemanden über die Edelweiss jammern hören, dass die den Deutschen gehört?

 

@aka Die Schweiz betreibt auch ein paar Handelsschiffe unter eigener Flagge. Genau so wichtig ist es über die Luft möglichst unabhängig Kapazitäten zu haben. Man sieht ja jetzt wie toll es ist wenn alle Medikamente in China produziert werden. Willst du, dass am Schluss der Chinesische Staat bestimmt wann Zürich mit was für Gütern/Menschen angeflogen wird?

Für ein Land wie die Schweiz ist die Luftfahrt sehr wohl systemrelevant, nicht wegen den Arbeitsplätzen sondern wegen der ganzen Import/Exportwirtschaft die darauf angewiesen ist.

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18 minutes ago, aka said:

 

So oder so, der Bundesrat hat die Unterstützung in dem Moment bestätigt. Das ist eine Schande! 

 

 

Gut gebrüllt Löwe. 

Wie sieht's mit den ganzen KMUs im Land aus? Ist da die Unterstützung auch eine Schande? Will da der Staat auch überall Firmenanteile? 

 

Wie sieht's - wenn dann die "andere" Airline ab Zürich fliegen und die Schweiz versorgen soll - mit Swissport aus? Die gehören einem chinesischen Unternehmen. Kommen dann neue Firmen, um die Abfertigung zu machen? Catering? Gategourmet ist auch in chinesischer Hand. Sollen die Chinesen doch schauen, oder? 

 

Deine Logik hinkt nicht nur, sie fährt Rollstuhl...

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7 minutes ago, INNflight said:

 

Gut gebrüllt Löwe. 

Wie sieht's mit den ganzen KMUs im Land aus? Ist da die Unterstützung auch eine Schande? Will da der Staat auch überall Firmenanteile? 

 

Wie sieht's - wenn dann die "andere" Airline ab Zürich fliegen und die Schweiz versorgen soll - mit Swissport aus? Die gehören einem chinesischen Unternehmen. Kommen dann neue Firmen, um die Abfertigung zu machen? Catering? Gategourmet ist auch in chinesischer Hand. Sollen die Chinesen doch schauen, oder? 

 

Deine Logik hinkt nicht nur, sie fährt Rollstuhl...

Danke für die nette Beleidigung!

 

Dein Verlgeich hinkt weil du Äpfel mit Birnen vergleichst. Die   für KMUs ist nur für Unternehmen mit bis zu 500 Mio Umsatz. Darüber kriegt nur die Swiss und Edelweiss Geld sowie der Tourismus-Verband. Was ist mit anderen Branchen? Genau, der Bund kann die Firmen gar nicht mehr Fair behandeln, weil es viel zu teuer werden würde. Also spinnt er seine Planwirtschaft weiter und sorgt so für eine potentiell teuere Wettbewerbsverzerrung. Man hätte eben gar nie mit Staatshilfen anfangen sollen und damit meine ich insbesondere 2008 als man mit diesem Mist begonnen hat! 

 

Warum müssen es zwingend Chinesische Käufer sein? Es gibt auch andere Investoren auf dieser Welt und in der Schweiz. Aber es bleiben wohl lieber alle in ihrer Komfortzone und schreien nach dem Staat.  

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https://www.aerotelegraph.com/swiss-und-edelweiss-bekommen-12-milliarden-vom-staat 

 

Quote

Grünes Licht gab Bern schon vor drei Wochen. Man werde der Luftfahrt helfen, ließ die Schweizer Regierung damals verlauten. Sie machte zugleich aber klar, dass sie ihre Unterstützung an klare Bedingungen knüpft.

Jetzt hat die Regierung die Details zum Rettungspaket vorgestellt. Demnach erhalten die beiden Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiss von einem Bankenkonsortium ein Darlehen über 1,275 Milliarden Franken oder umgerechnet 1,2 Milliarden Euro. Der Bund agiert dabei als Bürge, wie am Mittwoch (29. April) bekannt gegeben wurde.

 

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vor 2 Stunden schrieb Walter_W:

 

Das sehe ich anders.

Wenn eine Unternehmensleitung sich erdreistet, sich „zahlreicher Verpflichtungen gegenüber Lieferanten und anderen Gläubigern zu entledigen und die bestehenden Verträge mit dem Personal einfach zur Disposition stellen will“ , da muss eine Ordnungsmacht dieses Management daran hindern und dies ist nun mal der Staat.

 

 

 

 

 

Hallo Walter

 

Innflight hat es genau richtig erklärt: die Einflussnahme der Politik in die Privatwirtschaft hat in der Vergangenheit in den wenigsten Fällen funktioniert.

Die LH hat im Grunde genommen zwei Möglichkeit:

- man lässt die Firma einfach finanziell ausbluten und ist in 4 -6 Monaten Konkurs: nicht wirklich das Ziel des Managements einer Firma, welche in "normalen" Jahren Milliarden-Gewinne einfährt ("einfliegt")

- man diskutiert über eine finanzielle Unterstützung des Staates, auch unter Berücksichtigung der eventuellen Bedingungen des "Geldgebers". Jedem sollte doch klar sein, dass wie ein Pilot auch das Management eine Alternative bereit haben muss, wenn die Bedingungen des Geldgebers aus ihrer Sicht nicht akzeptabel sind. Auch dafür ist das Management verantwortlich.

 

Wenn es der zweite Weg ist, dann ist das Insovlenzverfahren klar geregelt. Und dazu gehört auch, dass bestimmten Verpflichtungen nicht mehr nachgekommen werden muss. Ist doch keine Erfindung der LH?

 

Ich verstehe echt den Aufruhr bestimmter Forumsuser nicht.

Wenn die Manager der LH nicht wollen, dass der Staat sich in die Ausrichtung der Firma einmischt, stellt er das klar. Wenn der Staat die trotzdem als Bedingung stellt, sucht man sich einen anderen (unter Umständen sehr viel schwierigeren) Weg.

Ist doch einfach, oder?

 

Gruss

Patrick

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Das Problem mit dem "anderen Weg" ist nur, dass der Spohr auf diese Art seine zehntausenden Entlassungen besser rechtfertigen kann und versuchen wird, die teuersten Leute loszuwerden. Gerade selbst erlebt.

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Hi Andreas

Was soll denn die LH sonst machen?

Die Gesetze hat ja nicht die LH gemacht...

 

Gruss

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
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[mention=36087]aka[/mention]  Für ein Land wie die Schweiz ist die Luftfahrt sehr wohl systemrelevant, nicht wegen den Arbeitsplätzen sondern wegen der ganzen Import/Exportwirtschaft die darauf angewiesen ist.


Man kann aber auch argumentieren, dass irgendein Provider das Interesse haben wird/muss, diese Dienstleistung zu erbringen und das wird auch passieren. Das muss nicht die LHG sein. Dass wir angebunden sein müssen, steht ausser Frage. Das Thema ist doch zu welchen Konditionen, auf welchen Schultern und zu welchen Opportunitätskosten.

IMHO, als Vielflieger wünsche ich mir Konkurrenz ab ZRH zur LH.

Markus



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vor 43 Minuten schrieb Wingman340:

Was soll denn die LH sonst machen?

Die Gesetze hat ja nicht die LH gemacht...

Na dann wünsche ich viel Spass mit einem neuen Anstellungsvertrag nach dem Konkurs, halbes Gehalt, weniger Urlaub, weniger Goodies. Vielleicht sogar alles weg, weil kein Job mehr!

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vor 15 Minuten schrieb FalconJockey:

Na dann wünsche ich viel Spass mit einem neuen Anstellungsvertrag nach dem Konkurs, halbes Gehalt, weniger Urlaub, weniger Goodies. Vielleicht sogar alles weg, weil kein Job mehr!

 

Eigentlich wollte ich hier einen ganz anderen Text schreiben.

Lasse ich aber lieber sein.

 

Du hast Recht: es wird Anpassungen geben in den Gehältern, in den Arbeitsbedingungen. Kurzfristig gedacht ist man vielleicht einfach nur froh, den Arbeitsplatz halten zu können.

Es werden aber wieder andere Zeiten kommen, in welchen man sich dann hoffentlich wieder zurecht bestimmte Bedingungen als Arbeitnehmer zurückholen kann.

 

Gruss

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
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Es sind eigentlich mehrere Möglichkeiten:

 

Die LH akzeptiert die Bedingungen des Geldgebers und scheint zumindest kurzfristig gerettet zu sein. Das LH Management müsste über seinen Schatten springen und akzeptieren, dass der Staat sich in das Business einmischt. Ein Business, welches völlig verändert aus der Krise hervorgehen wird und dieser Weg ist auch für das derzeitige LH-Management ein völlig unbekannter Weg. Das LH Management musste sich bis jetzt nie in einer ueberlebensbedrohenden Lage bewähren und ob sie die Krise bewältigen kann, ist ungewiss. Die Erfahrung der Swiss in den Anfängen zeigte deutlich auf, dass operativ tätige Manager nicht unbedingt auch Krisenmanager sind. Dies hatten auch die Erfahrungen in der deutschen Autoindustrie gezeigt.

 

Der zweite Weg ist die „Insolvenz in Eigenverantwortung“. Dabei sollen vor allem Lieferanten, Kunden und Personal „bluten“. Damit verliert die LH den Rückhalt in der Bevölkerung völlig. Ist die Insolvenz abgeschlossen, wo steht da die Rumpf-LH mit „geknickten Flügel“? Ob dann ein „weisser Ritter“ sich der am Boden liegenden LH barmherzig annimmt und sie wieder aufpäppelt oder ob ein „gelber Ritter aus Fernost“ sich die LH aneignet, ist ungewiss.

 

Es besteht durchaus die Gefahr der Ueberschuldung, wenn das Vermögen plus Einnahmen die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr decken kann, dann ist eine Zwischenbilanz zu erstellen und es wird entschieden, ob das „normale Insolvenzverfahren“ zur Anwendung kommt. Dieser Entscheid fällt aber nicht die LH selber, sondern der Staat. Das könnte durchaus heissen, dass dann die LH zerschlagen wird und dabei kann der LH-Vorstand keinen Einfluss mehr nehmen. Diesen Ausgang würden die Konkurrenten der LH wahrscheinlich begrüssen, sie haben ihrerseits die staatlichen Hilfsprogramme dankend angenommen und fühlen sich nun in Sicherheit.

 

Der Weg den das Management ainschlagen will, ist mit wesentlich höheren Risiken behaftet, als die Gefahr, dass der Staat der LH „ins Geschäft dreinschwatzt“. Wir erinnern uns an die Rettung der UBS, die wehrten sich auch gegen die staatliche Einflussnahme bis es nicht mehr anders ging. Und o Wunder, die Rettung gelang und der Bund bekam seine Kredite mit Zins zurückerstattet.

  

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vor 1 Stunde schrieb Wingman340:

 

Es werden aber wieder andere Zeiten kommen, in welchen man sich dann hoffentlich wieder zurecht bestimmte Bedingungen als Arbeitnehmer zurückholen kann.

 

Gruss

Patrick

 

@FalconJockey bringt es genau auf den Punkt.

 

Wenn Manager eines hochrentablen Unternehmens diese Krise ausnutzen, um langfristig an den Arbeitsbedingungen zu schrauben, würde ich mir diesbezüglich wohl keine grossen Hoffnungen machen. Aber träumen soll ja nicht verboten sein.

 

Bearbeitet von onLoad
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Na ja,@wingman340 Haltung kann man schon verstehen, wenn man sich in seine Schuhe stellt. Wenn einem als Betroffener gerade die Perspektiven genommen werden auf einem Markt, der zZ tot ist, keine Alternative bietet und man an seine ureigensten Bedürfnisse und Verpflichtungen denkt....dann kann man schon happy sein, das zu bekommen, was es noch gibt oder geben wird. Und dann nimmt man auch Einbußen in Kauf.

Markus


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vor 11 Stunden schrieb Wingman340:

Wogegen ich mich wehre ist die Einmischung der Politik in betriebswirtschaftliche Themen einer privaten Unternehmung

 

Hallo Patrick

 

Wieso verteufelst Du den Staat? Es gibt zahlreiche Beispiele, wo der Staat im Aufsichtsrat (ungleich schweizerischer Verwaltungsrat, was Du sicher weisst) von erfolgreichen Firmen sitzt. Bei VW ist das Land Niedersachen seit Urzeiten Aktionär mit Vertretung im Aufsichtsrat, und es wäre mir neu, dass sich dies auf den Geschäftserfolg negativ ausgewirkt hätte. Wie sieht der AR bei Airbus aus? Und wie bei Boeing? Bei LH hat man offenbar Angst, dass sich die Vertretung des Staates auf die Seite des Betriebsrates schlagen und so die Parität stören könnte. Wieso ist mir aufgrund der Beispiele von VW und anderen schleierhaft. Aber vielleicht gibt es da eine "hidden agenda".

 

Und übrigens: in der Schweiz sind es der Bundesrat und vorwiegend das vom Volk direkt gewählte Parlament, die über die Subventionen an die Landwirtschaft entscheiden. Und schlimmstenfalls kann hier das Volk sogar direkt Sachentscheide fällen (Beispiel Kampfjets ...). Ob Du es glaubst oder nicht: der Staat sind wir mit einem Parlament, das wir wählen (oder mindestens ein Teil von uns).

 

Gruss

Werner

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vor einer Stunde schrieb hb-wme:

. ..Wieso verteufelst Du den Staat? Es gibt zahlreiche Beispiele, wo der Staat im Aufsichtsrat von erfolgreichen Firmen sitzt. Wie sieht der AR bei Airbus aus? Und wie bei Boeing? Bei LH hat man offenbar Angst.. .

Gruss Werner

 

Hm, Boeing eventuell nicht grad Paradebeispiel zum vorzeigen..

Und was bei Staatsbeteiligung passieren  k a n n  zeigte vor Jahren Swissair: Ein VR besetzt mit Honoren und Parteigranden ja, aber keine Fachleute. Firma wurde über sehr, sehr viele Jahre sehr schlecht gemanagt, nicht geführt und trotz anfänglich der vielen Milliarden (Die fliegende Bank) voll an die Wand gefahren, ein Fass ohne Boden, hoffnungslos. 

 

Staat darf niemals Mehheit erlangen ansonst geht's bergab. Auch bei heutiger SWISS gibt's wiederum diese "Pöschtliverteilung" mit exBeamten im VR, sehr leider.

 

Carsten Spohr,  CEO der LH-Gruppe hat bewiesen, dass er die Gruppe erfolgreich führen kann. Als einzige, sehr grosse Firma hat er die Gruppe nicht nur gut geführt sondern auch noch rund 4 Milliarden auf hohe Kante gelegt. Sehr viele, ja die meisten Luftfahrtunternehmungen waren schon vor C-19 eigentlich bankrott, zahlungsunfähig und müssten längst verschwunden sein gemäss freier Marktwirtschaft. Nur sehr leider haben wir jene nicht!

 

 

gruss

jens

 

 

Bearbeitet von kruser
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Was mich etwas wundert, ist dies:

 

Schon ab relativ kleinen Projektsummen musste noch 2019 z.B. eine Gemeinde, die den Schulhausplatz sanieren wollte, dieses international ausschreiben. Die Pflastersteine kamen dann aus China und der Unternehmer aus der Tschechei (ich konsturiere jetzt etwas, beziehe mich nicht auf ein konkretes Beispiel). Wenn man an der Gemeideversammlung vorbrachte, man solle doch bitte regionale Unternehmer berücksichtigen, bekam man die Antwort, dass man aufgrund der aktuellen Gesetzeslage gezwungen sei, eine internationale Ausschreibung zu machen...*

 

Die Situation heute ist nun plötzlich die, dass jedes Land sein Gewerbe mit X Milliarden subventioniert - was ja eigentlich gar nicht gemacht werden dürfte... und auch wenn ich kein Finanzfachmann bin, ist selbst mir klar, dass ein Kredit für den die zwar offiziell "nur" Schweiz bürgt in Tat und Wahrheit ein Kredit der Schweiz an das Unternehmen ist... korrigiert mich bitte, wenn ich das falsch verstanden haben sollte: Wenn die SWISS den Kredit nicht an die Bank zurückzahlen könnte, dann würde sich die Bank bei der Schweiz melden und bekäme das Geld vom Bund (bzw. am Ende vom Steuerzahler).

 

* Theoretisch hätten sich natürlich Schweizer Bauunternehmer auch an Ausschreibungen in der Tschechei beteiligen können ?

 

 

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Ein Blick auf die LH-Aktie und die dazu gehörenden Analysen reichen doch, um zu verstehen was läuft, z.B.

https://www.finanzen.net/analysen/lufthansa-analysen 

 

LH könnte sich sicher auch Geld auf dem freien Kapitalmarkt verschaffen. Aber zu welchen Zinsen?  Das Wissen auch die Leute im Finanzministerium. Deshalb werden sie dem Herrn Spohr erstmal freundlich die Tür gewiesen haben, als er sich über 9% aufregte. Mir ist klar, wenn LH bei den Blackocks sich Geld beschafft, können sie gleich MOL als CEO einsetzen... Das wäre natürlich vor allem für die Belegschaft und auch das Renomee schädlich.

Ich wette darum, wer rausgeht, kommt auch wieder rein. Reines Verhandlungsgetöse.....

Was man halt in dieser Situation auch schön demonstrieren kann: Die Lehre von der freien neoliberalen Marktwirtschaft ist eine Schönwetter-Veranstaltung. Aber das ist dann ein ganz anderes Thema......

 

Bernd

 

Zusatz:

 

Ich sollte doch immer erst die Zeitung lesen....

 

DIW-Chef Fratzscher über Corona "Der letzte Sargnagel für den Neoliberalismus"

https://www.spiegel.de/wirtschaft/corona-krise-diw-chef-marcel-fratscher-sieht-sargnagel-fuer-den-neoliberalismus-a-9498047e-9d8d-4c1a-a88d-9f688962d3e4

Bearbeitet von Venturi-Sim
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Heute aus der NZZ:

 

"So ist die Lage bei British Airways: Während überall in Europa Fluggesellschaften vom Staat gerettet werden, wird es keine Staatshilfen für die British Airways geben. «Regierungen dürfen erwarten, dass Fluggesellschaften sich selbst helfen, bevor sie beim Staat um Hilfe bitten», sagte Willie Walsh, der Chef des BA-Eigentümers International Airlines Group (IAG). Obwohl das Unternehmen vorläufig genug Reserven habe, plane man langfristig den Abbau von mehr als einem Viertel der Belegschaft. Das bedeutet, dass bis zu 12 000 Entlassungen drohen".

 

Die IAG hat offenbar ein paar Sachen richtig gemacht und agiert auch jetzt engagiert. Ein VIertel Abbau - nicht 10K aus 150K wie die LH...

 

 

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