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Sepp Moser und die Swiss


Herbert Frehner

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Herbert Frehner

Hi

 

Im Magazin, einer Beilage der Samstagsausgabe des Tages Anzeigers beschreibt Sepp Moser heute in einem Artikel die desolate Lage der Swiss.

 

Die Quintessenz seiner Beurteilung: Angesichts liquider Mittel von (nur noch) 250 bis 300 Millionen Franken (Swiss interne Schätzung) müsste das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) der Swiss die Betriebsbewilligung eigentlich entziehen, da gemäss Luftfahrtverordnung des Bundes eine Luftfahrtgesellschaft in der Lage sein muss, ihren normalen Betrieb jederzeit drei Monate lang ohne Einnahmen aufrecht zu erhalten. Bei rund 10 Millionen Kosten pro Tag müsste die Liquidität folglich 900 Millionen Franken betragen.

 

Und weiter: Die EU-Verordnung über die Erteilung von Betriebsgenehmigungen an Luftfahrtunternehmungen, die Bestandteil des bilateralen Luftverkehrsabkommens der Schweiz mit der EU ist, verlangt gar, dass ein Luftfahrtunternehmen die finanzielle Sicherheit bieten muss, seinen tatsächlichen und möglichen Verpflichtungen während eines Zeitraumes von 12 Monaten nachzukommen. Bei einem angenommenen mittleren Tagesverlust von einer Million Franken müssten zu jeder Zeit liquide Mittel von mindestens 365 Millionen ausgewiesen sein. Eine Bedingung die aber sicher nicht mehr erfüllt ist.

 

Man mag zu Sepp Moser stehen wie man will. Aber allein schon die oben erwähnten nicht mehr erfüllten Bedingungen müssten nicht nur Moser zu Warnungen sondern die zuständigen Behörden zum Handeln zwingen. Warum geschieht nichts? Muss alles wieder in einem Desaster enden?

 

Herbert

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Nicht nur Sepp Moser ist skeptisch, die Aktionäre sind es ebenso.

Aktienkurs der Swiss

Die Aktionäre vertrauen nicht dem Füllfaktor, wahrscheinlich eher dem finanziellen Aspekt. Komisch finde ich am Kursverlauf, dass der Aktienkurs nach dem Veröffentlichen der "guten" Auslastungszahlen nur noch gesunken ist.

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Walter Fischer

Wie ich (Nichtaviatikexperte) in einem früheren Essay hier beschrieben habe, handelt es sich um eine politische Kungelei, so wie es SM in folgendem Satz auch beschreibt. Ich zitiere:

 

" Hinter vorgehaltener Hand geben Mitarbeiter des BAZL offen zu, dass die SWISS längst geschlossen werden müsste.

Aber das BAZL hat das Heft nicht mehr in der Hand, zuständig ist laut einem Parlamentsentscheid der Bundesrat." Zitat Ende.

 

Und mit Bezug auf den "SWISSAIRGEIST" vertreten durch die "aggressive Interventionstruppe" AEROPERS der bemerkenswerte Schlusssatz von SM:

 

"Die alte SWISSAIR lebt als Zombie weiter. Angst um die SWISS ist berechtigt."

 

Die Schilderungen über die zu früh verscherbelten Günstigtarife auf der Fernoststrecke (dabei könnte heute das dreifache gelöst werden), ist auch noch ein weiterer Hinweis auf ein verzweifeltes Management, dass nur noch das Ueberleben des morgigen Tages anzuvisieren scheint.

 

Mein Fazit: Erstmal ein schonungsloser Bericht über den Zustand unseres Nationalstolzes. Wieviel davon dem SM- Malus in anderen Betrachtungen verloren oder auch verwedelt geht, bleibt abzuwarten.

 

Edit: mein Beitrag v.8.7.:Die Swiss ist zwischenzeitlich eine politische Angelegenheit geworden, und da spielen andere Gründe, als in der Wirtschaft, eine Rolle.

Demzufolge gelten zwar vordergründig wirtschaftliche Ziele als erklärt, der Weg dorthin wird aber gebenedeit vom für Laien schwer durchschaubaren Polit- Sponsoring.

Folglich sehen wir hier ein kaleidoskopisch eingefärbtes Gebräu, von dem man nur weiss, dass es bis heute auf wundersame Art überlebt hat.

Möge uns Aviatik- Enthusiasten dies als Ergebnis verwundern oder freuen gar

 

 

Gruss Walti

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Es wäre interessant zu wissen, wann bei einer Fluggesellschaft die grössten Liquiditätszuflüsse stattfinden. Ich nehme an, das ist der April - Juni.

 

Ich würde eher annehmen, dass das 3./4. Quartal für eine Netzwerkairline wie die Swiss besser sein müssten. Denn im Sommer fliegen zwar mehr Touristen, die Einnahmen in der Business-Klasse leiden aber unter der geringeren Anzahl von Geschäftsreisen. Das heißt, die Flüge sind jetzt vermutlich voller als im Herbst, aber der Durchschnittsertrag pro Pax dürfte erheblich niedriger ausfallen.

 

Gruss,

Thomas

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Hallo zäme

 

Hab mir den Artikel auch zu Gemüte geführt und kann Sepp Moser nur zustimmen. Obwohl er sich schon fast fanatisch auf die Swissair/Swiss eingeschossen hat, scheint er wirklich den Kern der Sache zu treffen. Meine Familie und ich möchten im Herbst noch Billigflüge mit Swiss durchführen, mal sehen, ob wir überhaupt noch dazu kommen werden! Die hat man gern, einerseits frotzeln über die Swiss, andrerseits die Vorteile geniessen . . . Was soll's, bin's nicht ich, ist's ein anderer.

 

Grüess Reto

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Hoi au zäme

 

Mosers Beiträge haben zumeist einen tiefen Wahrheitsgehalt. Sepps Prophezeiungen (schreibt man das wirklich noch so, wäre nicht prop genügend?) treffen im allgemeinen zu, meistens jedoch erst später. So würde ich Dir, Reto, die Empfehlung aussprechen: Fliege dieses Jahr noch Swiss. In Zukunft dann Ryanair, da soll es in Zukunft gratis gehen. Nein, die Verwaltungsräte von Swiss wirst Du in beiden genannten Fliegern, Fluggesellschaften, nicht antreffen.

 

Gruß Hans

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Original geschrieben von Walter Fischer

Und mit Bezug auf den "SWISSAIRGEIST" vertreten durch die "aggressive Interventionstruppe" AEROPERS der bemerkenswerte Schlusssatz von SM:

"Die alte SWISSAIR lebt als Zombie weiter. Angst um die SWISS ist berechtigt."

Gruss Walti [/b]

 

 

Da wissen wir wieder WER an allem schuld ist.:D :001: :D :001: :D

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Hallo Chris

 

Ich habe sehr viel Sympathie für die Aeropers, sie hat sich in technisch-fliegerischer Sicht immer vorbildlich verhalten, soweit ich es als fliegerisches Greenhorn beurteilen kann.

 

Liest man aber die Aeropers-Rundschau, spürt man sehr wohl den Anspruch der Aeropers, wirtschaftlich etwas vom Business verstehen und mitreden zu wollen. Ob es dabei nur um Propaganda gegenüber den eigenen Mitgliedern geht oder um wahre Einflussnahme weiss ich nicht.

 

Es scheint mir aber bedenklich, wenn die machtvollste Einzelgruppierung einer Firma starken Einfluss nimmt auf Entscheide, wovon sie gelinde gesagt nicht viel Ahnung hat. Und zu diesem Schluss kommt man, wenn man die wirtschaftlichen Ziele und Visionen der Aeropers anschaut.

 

Gruss

Lorenz

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Original geschrieben von Lomo

wovon sie gelinde gesagt nicht viel Ahnung hat. Und zu diesem Schluss kommt man, wenn man die wirtschaftlichen Ziele und Visionen der Aeropers anschaut.

Lorenz [/b]

 

 

Hallo Lorenz

Vielleicht hat der Einfluss der ach so "mächtigen" Aeropers (wer glaubt sonst noch an den Storch ?) dazu beigetragen, dass zwar (vielleicht zu) spät aber doch noch das überforderte "super winning- Management-Team der ersten Stunde" nun endlich gänzlich ausgewechselt worden ist.

Um zu Deinem obigen Schluss zu kommen, müsstest Du eigentlich gelinde gesagt viel Ahnung haben und diese Entscheide besser als die von Dir schlecht benoteten Fachleute der Aeropers beurteilen können ?

 

Ich bin natürlich gespannt auf konkrete Erklärungen der falschen (?)Ueberlegungen (Aeropers) und der richtigen (?)Ueberlegungen, welche Dich zu Deinem Schluss kommen liessen.

 

Glückliche Piloten, welche sich in einer gut geführten Firma auf ihren Job konzentrieren können. In diesem Sinn wünsche ich auch Dir viel Glück.

 

Gruss Chris (Passivmitglied Aeropers)

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Chris,

 

du kennst meine Position sehr gut, deshalb werde ich sie nicht nochmals ausführen. Sie entspricht im übrigen dem, was alle unabhängigen Leute über die Swiss sagen, und was scheinbar auch A.D.'s und P.B.'s Position war vor einem Jahr, als es um den Allianzentscheid ging.

 

Ebenso kennst du die Aeropers-Position. Der von Wisi zitierte Satz ist dafür stellvertretend. Die aktuelle Rundschau ist voll von diesem Denken. Mir sind beim Durchlesen echt die Haare zu Berge gestanden. Würde mit der Swiss so umgegangen wie in der Rundschau, wäre es keinen Deut besser als das Trauerspiel bei der Alitalia.

 

Im übrigen stimmt es, dass man sich in einer gutgeführten Firma wohler fühlt. Aber man muss es auch zulassen, gut geführt zu werden. Jedes Mgmt hätte es bei der Swiss schwer, weil es soviele unterschiedliche Interessen gibt. Das ist nicht die alleinige Schuld der Aeropers, aber sie dürfte massgeblich daran beteiligt sein. Ausser, es wäre alles Propaganda, was in der Rundschau steht. Aber so blöd werden die Aeropers-Mitglieder definitiv nicht sein, auf Propaganda reinzufallen, oder doch, Chris? ;)

 

Weisst du, ich habe sehr hohen Respekt vor dem, was du beruflich gemacht hast, ich hoffe, ich schaffe es auch einmal dahin. Umso mehr erstaunt es mich, dass du dich in der Frage der Swiss dermassen gegen die offensichtlichen Realitäten wehrst, v.a. weil du ja selbst nicht einmal mehr betroffen bist.

 

Schönen Abend in die Schweiz

Lorenz

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Walter Fischer

Die Geigen spielen offenbar auch unter Wasser:rolleyes:

Nur kann man sie im Geräusch der berstenden Dampfkessel nicht mehr hören.

 

Gruss Walti

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Ja, Ja.....

 

Das 'Super Winning Team' der ersten Stunde ist durch ein 'Mega Looser Team' der letzten Stunde ersetzt worden. Die Zeichen stehen auf Sturm und die Aeropers schläft noch immer...

 

 

Markus

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Original geschrieben von Richard

Was sagt der Sitzladefaktor aus?

Der Sitzladefaktor sagt nur aus, wieviele Plätze im Flieger besetzt sind.

Er sagt jedoch nichts über die Einnahmen oder über den Gewinn aus. Wenn ich meine Tickets zu tieferen Preisen verkaufe, steigt logischerweise mein Sitzladefaktor, weil mehr Passagiere bei mir buchen. Trotzdem kann aber der Gewinn in einen Verlust umschlagen, wenn meine Kostenstruktur die selbe wie vor der Preissenkung ist.

 

Keine Meldung über den Gewinn

Die Meldungen in der Presse über den Sitzladefaktor sind eher eine Desinformation. Hätte sich der Cash drain verlangsamt oder wäre ein operativer Gewinn erzielt worden, wäre dies sicher noch viel lauter kommuniziert worden. Da diese Meldung fehlt, ist die Situation klar.

 

Stimmen die Zahlen vom Sepp?

Angenommen, die Zahlen von Sepp Moser stimmen, kann sich jeder ausrechnen, dass ca. Ende Oktober 2004 das "Aus" für die Swiss kommen sollte, es sei dann, der Sommer spült noch eine Menge Geld an. Es wäre interessant zu wissen, wann bei einer Fluggesellschaft die grössten Liquiditätszuflüsse stattfinden. Ich nehme an, das ist der April - Juni.

 

Aufsichtsbeschwerde?

Unabhängig von der finanzwirtschaftlichen Betrachtung, gibt es auch einen juristischen Aspekt. Wenn die Gesetze so sind, wie sie es Sepp Moser schildert, müsste das BAZL handeln oder es wurde seine Pflicht nicht erfüllen.

 

Einer lügt ...

Daraus lassen sich wiederum zwei Schlussfolgerungen ziehen: entweder sind die Informationen von Sepp Moser falsch und die SWISS verfügt über eine viel höhere Liquidität oder das BAZL handelt vorsätzlich nicht. Somit müsste zumindest beim UVEK eine Aufsichtsbeschwerde eingereicht werden.

 

Wettbwerb

Wie auch immer: ich würde jetzt schon am liebsten einen Wettbewerb für die schönste Rechtfertigung des Scheiterns der Swiss veranstalten:

 

- das BAZL hat seine Aufsichtspflicht nicht erfüllt, Hr. Hösli wurde darauf entlassen,

- niemand hat die hohen Treibstoffpreise vorausgeahnt,

- niemand konnte sagen, dass es so enden würde,

- wir haben alle an die Swiss gelaubt, das es anders kam, ist Schicksal,

- wir konnten die SWISS schon allein wegen der Arbeitsplätze nicht fallen lassen,

....

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Dank dem Scan konnte ich den Artikel auch lesen. An einer Stelle wird behauptet das ein Umsteigerflughafen in CH nicht funktionieren kann und nur AMS (dank Air France, öh die sind doch erst seit kurzem liiert) das kann.

Irgendwie kommt mir vor als ob man da bewusst gewisse Fakts weglässt. Es ist nicht lange her, da hat die Swissair mit diesem System Geld verdient. Evt. bin ich falsch informiert, aber 10 Mrd. CHF wurden nicht verlocht mit dem Umsteigsystem, sondern mit Investitionen in Fässer ohne Boden.

Weiter kam mir da SAS und der Flughafen in Copenhagen in den Sinn. Auch ein Europäischer Kleinstaat und da funktioniert es auch nicht allzuschlecht. (Die Kostenstruktur einer Airline sind heute überall ein Thema). Im Unterschied zu Zürich hat es in Copenhagen aber nicht so einen Kindergarten um den Flughafen rum. In der Schweiz versucht man mit allen Mitteln den Flughafen und die Swiss runterzumachen. Dazu kommen persönliche Eitelkeiten und Machtspiele. Würden alle Beteiligten am gleichen Strang ziehen könnten wir uns solche Artikel sparen. :(

 

Mir tun einfach die Leute die bei der Swiss arbeiten und versuchen einen guten Job zu machen leid. In dem Umfeld muss es wirklich schwer sein sich zu motivieren. Und der Rest der Branche lacht sich wohl ins Hemd.

 

gruz

andreas

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Herbert Frehner

Hi

 

Wahrscheinlich wird die "Antivision" zahlreicher Schweizer bezüglich der bundesrätlichen Rettungsübung (Swissair/Swiss) nur zu schnell Wirklichkeit. Vor dem Hintergrund, dass die Swissaktien des Bundes wohl bald ganz abzuschreiben sind, wurden innerhalb kurzer Zeit rund drei Milliarden Steuergelder in den Sand gesetzt. Zwar wurden damit einige tausend Arbeitsplätze für kurze Zeit über Wasser gehalten. Auch wenn natürlich jeder Arbeitswillige ohne Arbeit sehr zu bedauern ist, es wird eine der weltweit teuersten Massnahmen gegen Arbeitslosigkeit gewesen sein.

 

Den gerupften Steuerzahlern bleibt immerhin die Hoffnung, dass Bundesrat und Parlament endlich realistischer werden. Illusion?

 

Herbert

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Urs Wildermuth

Bleibt auch die Möglichkeit, dass einmal mehr mit geziehlten "Informationen" die Kreditoren und Anleger derart verunsichert werden sollen, dass dies dann an sich zum Grounding führen könnte. In wessen Interesse währe dies wohl? In wessen Interesse war es das letzte Mal? Dass 2 der weltbesten Marken, Swissair und Crossair, von der Bildfläche verschwinden??

 

Man kann den Kollaps einer Firma auch solange herbeireden, bis er mangels Vertrauen eintritt. Wenn alle Kreditoren eines Unternehmens aus Nervosität plötzlich alles Fällig erklären, wären wohl die meisten Airlines der Welt und viele normale Wirtschaftsbetriebe auch pleite. Viele innovative Firmen werden so kaputtgeredet, nicht nur Airlines, die eben einen Auftrag zu erfüllen haben.

 

Alitalia ist unter massiven Problemen, doch Italien wird sie nicht untergehen lassen. Und glaubt irgend jemand, dass im Falle eines Falles Carrier wie BA, AF oder LH von ihren Regierungen fallen gelassen würden? In den USA waren alle Airlines vor dem Bankrott nach 911, sie fliegen alle heute noch. Denn selbst diese Regierung wusste, dass sie ohne die fliegenden Botschafter in der Welt nicht kann.

 

Aber vielleicht ist das auch das Ziel? Beweisen, dass die Schweiz auf dem Weg in die Aufgabe ist? Die gleichen Leute, die auch das Post und Bahnnetz kaputtmachen wollen, weil sie es nicht als nötig erachten? Die den Staat solange kaputtsparen, bis er kollabiert oder all die, die es noch können, ihn verlassen haben?

 

Man kann alles andenken. Wozu braucht die Schweiz eine eigene Airline? Wozu braucht sie Grossbanken, Chemie, Uhrenindustrie? Wozu?? Wir sind doch eh so klein und unbedeutend? Wozu brauchen wir eine NEAT, ein Fussballstadion, wir brauchen überhaupt nichts, wir können uns eh nix mehr leisten, sind nur noch arme Schweine, die bald keine Rente und Arbeitsplätze mehr haben.... oder so will man us weis machen. Und vernichtet genau mit dieser Einstellung die Wertschöpfung, die es zum Erhalt unseres Lebensstandards eben braucht.

 

Mit so einer Einstellung kann man nicht leben und auch nicht erfolgreich sein. Wer nicht an sich glaubt, hat verloren. Und genau der Glaube an all unsere Werte wird in diesem Land immer und immer wieder attackiert. Mit Methode. Und die Gegner des Standortes Schweiz, die unser Land klein kriegen und reif machen wollen für ihre eigenen Ziele, sind in der heutigen Zeit massiv auf dem Vormarsch.

 

Für mich ist ein massives Umdenken bei der Führung dieses Landes nötig. Viele unserer Unternehmen sind viel besser, als man zugeben mag. Auch die Swiss. Und das Ueberleben der Swiss ist für mich eine Weichenstellung, ob die Schweiz als System in der Zukunft noch eine Chance hat. Eine Schweiz, ohne Airline, eine Schweiz, die im Ausland nicht mehr präsent ist, keine Flagge zeigt, sich vom internationalen Verkehr abkoppelt, nimmt kein Mensch mehr ernst.

 

Aber eben, vielleicht ist das ja auch das Ziel?

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Urs, einmal mehr ein sehr engagierter Artikel und sehr ausgewogen.

 

Nur in einem Punkt möchte ich etwas anmerken. Ich glaube, niemand will hier die Swiss untergehen sehen, vielmehr möchte man endlich einen Plan, wie die Swiss erhalten werden könnte, aber vielleicht in anderer Form als heute.

 

So wie es aussieht, scheint das momentan z.B. von Aeropers angestrebte Dasein der Swiss schlichtweg nicht marktfähig zu sein.

 

Gruss

Lorenz

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Walter Fischer

Ein Schreckens- Szenario, dass uns da der Urs ausmalt.

Unsere Politiker mögen lendenlahm in den Seilen hängen und sich in parteipolitischem kleinmütigen Gezänk zerfleischen, derweil da in den KMU's Hunderttausende oder gar Millionen tagtäglich ihr bestes geben und eine zwar auf stagnierende (aber auf hohem Niveau) Wirtschaft am laufen halten, welche nun immer deutlicher in eine lange herbeigesehnte Wachstumskurve einschwenkt.

Dies braucht unser Land! Kleine flexible Betriebe, in denen zuvorderst ein verantwortungsvoller Patron führt und motiviert.

Der Nachts nicht mehr schlafen kann, wenn er nach langem Hinauszögern doch 2 oder 3 Mitarbeitern künden muss, anstatt sich wie der Topscorer eines Belegschaftshalbierten Konzerns noch von den klatschenden Aktionären den Loorbeerkranz umgehängt zu bekommen.

Und so tragisch ein Konkurs der SWISS auch wäre, und Tausende eine neue Stelle suchen müssten, sind es doch hierzulande nach wie vor die KMU's die die grösste Wertschöpfung erarbeiten und unser wirkliches Volksvermögen darstellen!

Was haben die gekämpft in der Vergangenheit und müssen es heute noch. Aber sie haben bewiesen, dass sie die Mittel dazu haben und ihnen gönne ich zuallererst den sich abzeichnenden Aufschwung!

 

Gruss Walti

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Herbert Frehner

Hi

 

Natürlich wäre ein Kollaps der Swiss mehr als bedauerlich. Es wäre in der Tat ein Hinweis, dass wir trotz der nicht unerheblichen finanziellen Geburtshilfe durch den Staat nicht in der Lage sind, bei den gegebenen Verhältnissen ein solches Unternehmen zum Erfolg oder wenigstens in den Stand des "brake even" zu bringen. Wirklich keine erbauliche Vorstellung!

 

Auf gar keinen Fall darf man die Augen vor der Realität verschliessen. Das Offenlegen von Tatsachen hat nichts mit Herbeireden einer Krise zu tun. Die Krise ist längst da. Leider! Und sie hat tiefere Gründe! Auch das Sensorium von Analisten potentieller Investoren oder wichtiger Kreditoren ist sicher nicht auf Berichte eines SM oder anderer Kritiker angewiesen.

 

Natürlich kann man alles andenken. Ja, man muss es sogar! Im Gegensatz zur Swiss sind aber die Schweizer Grossbanken, die Chemie, die Uhrenindustrie und auch grosse Teile der Maschinenindustrie weltweit trotz zum Teil nicht eben gerade erfreulichen Globalbedingungen mehr oder weniger erfolgreich. Auch unzählige KMU's haben sich täglich mit ihren Mitarbeitern auf gegebene Verhältnisse einzustellen. Unzählige tun das mit Erfolg. Viele haben auch zu kämpfen. Andere sind eingegangen oder werden verschwinden. Und kein Hahn schreit danach!

 

Es muss in einer gut organisierten Gesellschaft auch erlaubt sein, den Service public kritisch zu hinterfragen. Gerade mit dem Ziel eine gut funktionierende Post oder Bahn zu erhalten, ist es geradezu unerlässlich, Investitionen in diese Einrichtungen nach volkswirtschaftlich relevanten Kriterien zu durchleuchten. Die NEAT ist dabei nicht eben ein Musterbeispiel!

 

Herbert

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Hallo!

 

Bisher eine gesittete Diskussion um ein immer heisses Thema. Ich möchte nun auch noch einen kleinen Gedanken einwerfen: Könnte es nicht sein, dass man das Kapitel SWISS beenden will, damit man endlich eine Airline von Grund auf neu bauen kann? Ohne starre Strukturen wie Gewerkschaften, mit neuen Verträgen die der Gründungszeit einer Firma entsprechen.

 

EDIT: Rechtschreibschwächen ausgeglichen :)

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Mir ist vorhin noch Emirates eingefallen. Dort hat's ausser Sand und Geld eigentlich nicht viel, aber gezielt wird eine Airline aus dem Boden gestampft, der Staat plant aufgrund bald mal versiegender Einnahmequellen das Land zum Ferienparadies auszubauen. Mittlerweile ist Dubai ein grosser Hub aber auch immer mehr Leute gehen nach Dubai, wegen Dubai.

 

Dort hat man anscheinend einen klaren Plan und entwickelt Hand in Hand etwas für die Zukunft.

 

Ich glaub der Hinweis das man die Gewerkschaften innerhalb der alten Airlines evt. kalt stellen will leuchtet mir noch ein. Gewerkschaften waren früher sicherlich sehr sinnvoll. Aber wie man auch schön in D sieht haben Sie in den letzten Jahren den Sinn für die Realität verloren. Das Theater dort um die 35 Std. Woche hat ausser den Gewerkschaften selbst doch niemandem was gebracht. Heute redet jeder von hoch die Std. Aber ob es Sinnvoll ist das Haus in die Luft zu jagen nur um dem Mieter im 1. Stock ein paar Dinge klar zu machen ?

 

Die CH Steuergelder wären nicht verschwendet wenn man anstelle zögerlichem rumgackern was mit Hand und Fuss machen würde. Aber dann muss man seinem investierten Geld auch gut schauen.

 

Ich frag mich wer im Falle eines 2. Debakels in CH noch eine Airline aufbauen will, alle Namen im Bezug auf Switzerland sind danach doch auf Jahre unten durch. Wie gesagt im Ausland lachen sich wohl viele kaputt. Den Imageschaden sollte man nicht vergessen.

 

Übrigens sind auch die Grossbanken VIEL zu gross für die Schweiz, hätte man die Credit Suisse nicht auch kürzlich kleinschrumpfen und den Rest ins Ausland verscherbeln sollen ?

 

 

gruz

andreas

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Original geschrieben von cx291

Dank dem Scan konnte ich den Artikel auch lesen. An einer Stelle wird behauptet das ein Umsteigerflughafen in CH nicht funktionieren kann und nur AMS (dank Air France, öh die sind doch erst seit kurzem liiert) das kann.

Irgendwie kommt mir vor als ob man da bewusst gewisse Fakts weglässt. Es ist nicht lange her, da hat die Swissair mit diesem System Geld verdient. Evt. bin ich falsch informiert, aber 10 Mrd. CHF wurden nicht verlocht mit dem Umsteigsystem, sondern mit Investitionen in Fässer ohne Boden.

Weiter kam mir da SAS und der Flughafen in Copenhagen in den Sinn. Auch ein Europäischer Kleinstaat und da funktioniert es auch nicht allzuschlecht. (Die Kostenstruktur einer Airline sind heute überall ein Thema). Im Unterschied zu Zürich hat es in Copenhagen aber nicht so einen Kindergarten um den Flughafen rum. In der Schweiz versucht man mit allen Mitteln den Flughafen und die Swiss runterzumachen. Dazu kommen persönliche Eitelkeiten und Machtspiele. Würden alle Beteiligten am gleichen Strang ziehen könnten wir uns solche Artikel sparen. :(

 

Mir tun einfach die Leute die bei der Swiss arbeiten und versuchen einen guten Job zu machen leid. In dem Umfeld muss es wirklich schwer sein sich zu motivieren. Und der Rest der Branche lacht sich wohl ins Hemd.

 

gruz

andreas

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