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BAZL-Aktionsplan für mehr Sicherheit im Segelflug


mds

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Das wichtigste beim Segelfliegen ist doch, in einer Stresssituation richtig zu reagieren.

Leider konnte mir noch nie jemand glaubhaft erklären, wie eine Urinprobe, Seh&Höhrtest sowie das abhören des Herzes dies voraussagen kann.

[/ironie]

 

Hoi zäme

 

also meines Wissens nimmt die Reaktionsfähigkeit statistisch gesehen mit einer hohen Signifikanz mit dem Alter ab. Laut Wikipedia wird diese mit standardisierten Testverfahren gemessen. Meine Grossmutter darf auch nicht mehr Auto fahren weil sie laut Arzt nicht mehr schnell genug für eine Notbremsung reagieren könnte. Gibt es da keine Parallelen zur Fliegerei?

 

Gruss Ueli

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Dominic Windisch
- Wie wird das mit dem Medical kontrolliert? Es kann mir doch keiner erzählen, dass das BAZL ein Register führt und sofort eine rote Lampe aufleuchtet, wenn einer nicht beim Arzt war

 

Ich vermute, dass dies wohl ähnlich gehandhabt wird wie bei den Motorpiloten. Im Laufe der Routinechecks alle 2 Jahre, wenn man die Flugleistungen bestätigen muss, um seine Lizenz verlängert zu bekommen, werden wohl auch diese Informationen gecheckt. Bei Ablauf muss wohl gleich auch noch eine ärztliche Bestätigung beigelegt werden bzw. wird diese vom Vertrauensarzt direkt ans BAZL gesendet.

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Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass auch nur ein einziger Schweizer wegen den Kosten für das Medical das Segelfliegen aufgeben wird. Dazu ist dieser Sport viel zu schön. Schlimmstenfalls werden vielleicht ein paar Piloten diese Freizeitbeschäftigung aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel hängen müssen.

 

Das würde ich so nun nicht unterschreiben. Vielleicht wird kaum einer der schon richtig infiziert ist, aufgeben. Aber nochmals ein Fixkostenpunkt mehr, ist vor allem für Neueinsteiger schon wieder eine Hemmschwelle mehr.

 

Aber es ist so wie immer in der Schweiz: "Ein Hobby kostet halt." (Will heissen: nehmen wirs einfach hin, auch wenn wir in ein paar Jahren keine Segelflugpiloten mehr haben weil die Alten gestorben sind und die Jungen nicht mehr anfangen, da sie es sich nicht mehr leisten können.)

 

Die kritischen Situationen, die ich bis jetzt hatte (mit meinen knapp 500 Flugstündchen vielleicht noch nicht so representativ) oder von denen ich weiss dass sie zu einem Unfall geführt hatten, hatten alle nichts mit Reaktionsfähigkeit, Sehschwäche oder was auch immer zu tun, was man mit einem Medical abfangen könnte. Es ist entweder Tagesformabhängig (zu wenig getrunken, etc...) oder einfach nur im Kopf (zu 99%: Geschwindigkeit! Wiederspiegelt sich übrigens auch ziemlich mit dem Gros der Unfallberichte).

 

Gruess Silvan

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Beim Autofahren muss ab 70 (?) alle zwei Jahre ein ärztliches Attest beigebracht werden. Die Tendenz geht heute nach mehr und genaueren Untersuchungen. Ein Teil der Segelflugpiloten akzeptiert nicht, was für Motorflugpiloten, welche grösstenteils bedeutend gutmütigere fehlerverzeihende Geräte bewegen selbstverständliche ist.

Es ist Tatsache, dass die Leistung im Alter nachlässt, gerade erfahrene Piloten können oder wollen dies manchmal aber nicht wahrhaben und laufen Gefahr sich zu überschätzen. Mit viel Erfahrung kann man die "Defizite" teilweise ausgleichen, aber irgendwo hört auch dies auf.

Ein regelmässiges Medical zeigt nicht nur absolute Werte sondern einen langfristigen Vergleich, womit eben beginnende Schwächen eher festgestellt (und behandelt) werden können. Einige Krankenkassen übernehmen übrigens die Kosten, der finanzielle Aspekt ist also nicht dermassen tragisch.

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Das würde ich so nun nicht unterschreiben. Vielleicht wird kaum einer der schon richtig infiziert ist, aufgeben. Aber nochmals ein Fixkostenpunkt mehr, ist vor allem für Neueinsteiger schon wieder eine Hemmschwelle mehr.

 

Ganz genau. Es ist wieder eine Hürde mehr, die den einen oder anderen abschrecken wird. Zudem bin ich davon überzeugt, dass viele deswegen Aufhören werden. Nicht nur wegen den Kosten, sondern weil man noch etwas zusätzliches tun muss. Gerade Piloten, die weniger als 20h pro Saison fliegen werden ihr Hobby schneller an den Nagel hängen.

 

Wir haben einige alte Piloten auf dem Platz. Viele davon fliegen nicht viel, aber sie prägen das Leben auf dem Flugplatz sehr stark. Ich denke einige von denen werden in zwei Jahren aufhören.

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Ich weiss nicht wies im Motorflug aussieht, aber im Segelflug sind die zwei prominenten Unfallursachen kollidieren mit dem Gelände und unterschreiten der Mindestgeschwindigkeit. Und um diese beiden Ursachen auszuschalten, hilft kein Medical.

 

Aus Vorberichten, wagen Zeugenaussagen und Zeitungsartikeln verbindlich auf Unfallursachen zu schliessen, ist keine richtige Diskussionsgrundlage. Sind wirklich gesundheitliche Probleme des Piloten im Spiel gewesen, werden dies die Unfallberichte zeigen. Bis da aber, glaube ich noch nicht wirklich daran.

 

Gruess Silvan

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Das würde ich so nun nicht unterschreiben. Vielleicht wird kaum einer der schon richtig infiziert ist, aufgeben. Aber nochmals ein Fixkostenpunkt mehr, ist vor allem für Neueinsteiger schon wieder eine Hemmschwelle mehr.

 

Ein Fixkostenpunkt, der ab 60 wirksam wird! Ich glaube nicht, dass ein potentieller junger Pilot im Alter zwischen 15 und 35 sich darüber schon Sorgen macht. Eine Vorschrift, welche ihn in 25 bis 45 Jahren betreffen wird, wird ihn kaum vom Fliegen lernen abhalten. Kommt noch dazu, dass er diese Vorschrift ja als Unbelasteter als durchaus sinnvoll betrachtet. Denn es gibt nebst den paar Tausend Segelfliegern mit der "Innensicht" noch ein paar Hunderttausend Nichtsegelflieger mit einer "Aussensicht". Und von aussen betrachtet könnte man diese Vorschrift ja auch nachvollziehen.

Georg

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Jetzt noch, ja... ich bin mir sicher, es geht nicht mehr lange und das gilt für alle.

 

 

Bingo, das ist der springende Punkt! Sind wir doch ehrlich, es ist doch nur noch eine Frage der Zeit, bis wir alle gehen müssen und dann hat der Segelflug definitiv ein riesen Problem

 

@George: Es gibt viele Piloten, die mit 50 erst beginne. Für die wird es eine Abschreckung sein. Zudem werde viele Piloten mit 65 aufhören. Aber im Moment sind ein Grossteil der Segelflieger zwischen 50 und 70 Jahre alt. Das ist alles andere als eine Randgruppe.

 

Für dich ist diese Regelung vielleicht nachvollziehbar, aber für mich nicht. Man wird sich immer darüber streiten können. Aber so lange sie einen Idioten wie mich mit dem Motorrad (ohne Medical:005:) durch die Schweiz rasen lassen, wird es immer Sicherheitsrisiken geben:p Ich fliege seit 7 Jahren und habe ca. 500 Flugstunden und habe noch keinen toten gesehen. Ich fahre aber schon 1.5 Jahre Motorrad und habe schon ca. 7 tote auf der Strasse liegen sehen. Denk mal darüber nach......

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@camillo: genau deswegen bin ich schon lange dafür, dass man ein medical auch im strassenverkehr benötigt. das sage ich als auto- und motorradfahrer.

 

entweder über vertrauensärzte, oder nach dem system tschechien - der hausarzt darf das, wenn dann aber etwas passiert und der hausarzt nachweislich fahrlässig gehandelt hat (jaja, herr müller, wir kennen uns ja schon 10 jahre, ich drück' nochmal ein auge zu usw.), dann haftet der arzt.

 

übrigens, zum gleitschirm fliegen benötige ich überhaupt kein medical...

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  • 6 Monate später...
Neue Regeln für Segelflugpiloten treten auf 1. März in Kraft

 

Mit einer Änderung der Verordnung über die Ausweise für das Flugpersonal (RFP) setzt das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) die im letzten Jahr beschlossenen Massnahmen des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) nach verschiedenen Unfällen mit Segelflugzeugen um. Segelflugpiloten ab 60 Jahren müssen sich künftig regelmässig medizinisch untersuchen lassen und einen obligatorischen Überprüfungsflug absolvieren. Zudem werden alle Segelflieger verpflichtet, relevante medizinische Vorfälle zu melden.

Im August letzten Jahres hatte das BAZL als Folge mehrerer Unfälle mit Segelflugzeugen einen Aktionsplan mit Massnahmen erstellt, um die Sicherheit zu verbessern und das Unfallrisiko zu verkleinern. Neu müssen sich Segelflugpiloten ab 60 Jahren alle zwei Jahre der gleichen medizinischen Routine-Untersuchung unterziehen wie die Piloten von Motorflugzeugen, um ihre Lizenz erneuern zu können. Motorflugpiloten müssen sich ab 40 Jahren alle zwei Jahre medizinisch untersuchen lassen, ab 50 Jahren ist der ärztliche Routine-Check jährlich vorgeschrieben. Ergänzend zur regelmässigen Untersuchung sind die Segelflugpiloten künftig analog zu den Motorflugpiloten verpflichtet, relevante medizinische Vorfälle, die sich auf ihre fliegerischen Fähigkeiten auswirken könnten, dem BAZL zu melden. Zudem hält die RFP fest, dass Segelflugpiloten alle zwei Jahre vor der fälligen Erneuerung ihrer Fluglizenz einen Überprüfungsflug mit einem Fluglehrer durchführen müssen.

 

Das UVEK setzt mit der Änderung der RFP, die am 1. März 2009 in Kraft tritt, die Massnahmen aus dem Aktionsplan des BAZL um. Die Verordnung soll mindestens so lange gelten, bis die neuen europäischen Vorgaben zum Betrieb von Luftfahrzeugen in Kraft treten. Die entsprechenden Regelungen sind für 2012 geplant.

BAZL-Medienmitteilung von heute Dienstag, via airlaw.ch, Hervorhebungen durch mich.

 

Martin

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Jetzt würde mich nur interessieren was genau "relevante medizinische Vorfälle" sind. Weis das jemand von euch?

Hängt das auch vom Alter des Piloten ab oder muss nun jeder Segelflieger dem BAZL den Beinbruch eines 20-jährigen Flugschülers melden? Dadurch, dass ja jeder Segelflieger dazu verpflichtet wäre, heisst das im Falle der SG Cumulus, dass sich dann 120 Leute beim BAZL melden müssten:009: (ist eine rein theoretische Überlegung aber dura lex, sed lex)

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Hi Camillo

 

letzten Samstag an der GV des SFVS wurde das auch diskutiert. Eigentlich müsste man jede regelmässige Einnahme von Medikamenten, jeder Spitalaufenthalt von >12h und jede Änderung des Brillenrezepts melden. Es wurde aber empfohlen dies mit gesundem Menschenverstand handzuhaben ;)

 

Übrigens muss man es nicht zwingend an das BAZL melden. Diejenigen welche über 60 sind können es ihrem "Vertrauensarzt" sagen.

 

Gruss Ueli

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Danke Ueli

 

Ich denke auch, dass der gesunder Menschenverstand entscheidend sein wird. Allerdings werde ich ehrlich gesagt sehr zurückhaltend sein. Eventuell würde es Sinn machen, wenn jeder Verein eine Person bestimmt, der dafür verantwortlich wäre (z.B. Safety Officer), die Meldungen ans BAZL zu machen. Die Mitglieder des Vereins könnten diese Person kontaktieren und er macht dann eine Meldung (falls überhaupt notwendig).

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