Zum Inhalt springen

19.12.2010 | Private Hawker Premier I D-IAYL | Bever/Samedan | Absturz nach Go-Around


Jaygi

Empfohlene Beiträge

Tja, wenigstens hatte Obelix dann auch noch die schlagenden Argumente, wenn ihm was nicht passte. Uns bleibt dann nur das Auswandern.

 

oder halt eben die Menschen/Gesellschaft ...

 

Denke, das trifft es. Die Europäische Gesellschaft ist drauf und dran sich abzuschaffen, zuzuregeln und sich selber zu verbieten. Ob man dem noch Einhalt gebieten kann? :002:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo

 

Ob man dem noch Einhalt gebieten kann?

 

doch, doch, einige arabische Staaten machen dies gerade vor. Der Unterschied zu hier ist lediglich, dass viele hier den Übergang von Freiheit zur diktatorischen Überregulierung noch nicht bemerkt haben.

 

Gruss

Heinz

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Angenommen der Flugplatz würde wirklich geschlossen...was würde wohl passieren, wenn einfach so 50+ Privatpiloten mit dem Flugzeug auftauchen und landen? Das gäbe einen Aufstand - genau das hätte man damals in Berlin Tempelhof machen sollen, aber selbst die Piloten haben ja keine E*er in der Hose, um das durchzuziehen. Der einzige Weg, um den Politikern und anderen Lebens-/Freiheitsverhinderern zu zeigen, wer ihre Gehälter zahlt und wer somit ein Recht auf Mitsprache hat, ist die Demonstration und die Tat.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Angenommen der Flugplatz würde wirklich geschlossen...was würde wohl passieren, wenn einfach so 50+ Privatpiloten mit dem Flugzeug auftauchen und landen? Das gäbe einen Aufstand - genau das hätte man damals in Berlin Tempelhof machen sollen, aber selbst die Piloten haben ja keine E*er in der Hose, um das durchzuziehen. Der einzige Weg, um den Politikern und anderen Lebens-/Freiheitsverhinderern zu zeigen, wer ihre Gehälter zahlt und wer somit ein Recht auf Mitsprache hat, ist die Demonstration und die Tat.

 

Ja was würde passieren? Bussen, vielleicht Lizenzentzüge... Was sonst? Oh, ja wenn 50 Piloten sich nicht daran halten, bleibt der Flugplatz offen?

Glaubst du es gäbe Rückhalt dafür in der Bevölkerung?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Angenommen der Flugplatz würde wirklich geschlossen...was würde wohl passieren, wenn einfach so 50+ Privatpiloten mit dem Flugzeug auftauchen und landen? Das gäbe einen Aufstand

Was passieren würde? Die 50+ Privatpiloten würden massive Bussen erhalten und eventuell würde ihnen die Lizenz entzogen, und die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hätte null Verständnis für die Piloten oder würde sich schlicht nicht für das Thema interessieren. Das würde passieren. Wieso nehmen sich Piloten immer so wichtig?

 

Was hingegen passieren würde, wenn 50+ Superreiche ihre Residenzen in St. Moritz verkaufen würden, ist eine andere Geschichte, und darum ist der Flugplatz Samedan als solcher auch nicht gefährdet. Höchstens steigen die Landetaxen nochmals, aber auf die 50+ Privatpiloten, die dann ausbleiben, pfeifen die, und der interessanten Klientel sind ein paar hundert Franken mehr oder weniger herzlich egal.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...Was hingegen passieren würde, wenn 50+ Superreiche ihre Residenzen in St. Moritz verkaufen würden,...

 

...Geld regiert die Welt ... !!!

 

 

...wie auch je länger je mehr die Dekadenz im direkten Zusammenhang, leider ... !

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... Wieso nehmen sich Piloten immer so wichtig?...

 

Das hat doch eigentlich nichts zu tun, ob sich nun Piloten 'wichig nehmen' oder nicht.

 

Wichtig nehmen sich heutzutage sehr viele, doch etwas auch wirklich dafür zu tun, sich zum Wohle im Gesamten einzusetzen ==> Verantwortung wahrnehmen - nicht nur 'plodärä', schwatzen oder polemisieren - sind es sehr wenige bis keine. Das sehe ich jedenfalls leider auch in meinem direkten, persönlichen Umfeld, ohne Bezug zu diese hier übergeordnete, ursprüngliche Diskussion im Forum.

 

Denn 'Verantwortung wahrnehmen' setzt Courage voraus, wie auch Freude an der Sache, Zeit und eine Art von Selbstlosigkeit.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 10 Monate später...

Als Folge des Absturzes vor einem Jahr gilt seit gestern (15.12.) in Samedan (LSZS) für Anflüge nach Cat B oder höher das Obligatorium eines Online Briefings und Online Checks. Überdies müssen Piloten, welche in den vergangenen 24 Monaten nicht in LSZS waren, einen Einweisungsflug absolvieren.

 

Pressemeldung BAZL: http://www.bazl.admin.ch/aktuell/medieninformation/00024/index.html?lang=de&msg-id=42678

 

Für Anflüge nach Cat A (darunter fallen u.a. die leichten Einmots) und Heli wurde das Obligatorium - offenbar nach Einsprachen beim BAZL - noch nicht verhängt.

 

Das Online-Briefing besteht aus einer Powerpoint-Präsentation. Es ist gut verständlich gemacht und gibt die wichtigsten Informationen für einen sicheren An- und Abflug in LSZS. Vieles davon müsste jeder Pilot sowieso wissen, aber es kann ja bekanntlich nicht schaden, einige Dinge ab und zu wieder zu lesen. :rolleyes:

 

Zugang zum Online-Briefing auf der Flughafen Website: http://www.engadin-airport.ch/Piloten-ICAO-APCH-Cat-A-ICAO-APCH-Cat-B-C-Heli.418.0.html

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 6 Monate später...

Nun ist der Schlussbericht erschienen: http://www.bfu.admin.ch/common/pdf/2140_d.pdf

 

Zur Ursache:

 

"Der Unfall ist darauf zurückzuführen, dass aufgrund eines Strömungsabrisses die Kontrolle über das Flugzeug verloren ging und dieses in der Folge mit dem Boden kollidierte.

Die folgenden Faktoren wurden als kausal für den Unfall ermittelt:

  • Die Besatzung führte den Anflug unter Wetterbedingungen weiter, welche eine sichere Führung des Flugzeuges nicht mehr gestatteten.
  • Die Besatzung führte statt eines konsequenten Fehlanflugverfahrens ein risikoreiches Manöver in Bodennähe durch.

 

Der Umstand, dass der Fluginformationsdienst relevante Wetterinformationen eines anderen Flugzeuges nicht konsequent an die Besatzung weitergab, hat zum Unfall beigetragen.

 

Als systemischer Faktor, der zum Unfall beigetragen hat, wurde folgender Punkt identifiziert:

  • Die auf dem Flughafen Samedan ermittelten Sichtweiten und Wolkenuntergrenzen waren für einen Anflug von Zernez her nicht repräsentativ, weil sie nicht den tatsächlichen Verhältnissen im Anflugsektor entsprachen."

 

Das Sicherheitsdefizit und die Sicherheitsempfehlung sind auch interessant, hat doch offenbar das BFU bzw. die SUST dem BAZL schon früher Vorschläge zur Verbesserung gemacht:

 

"Aufgrund diverser Unfälle und schwerer Vorfälle auf dem Flughafen Samedan, bei denen allen das Wetter ein Rolle gespielt hat, wurde dem BAZL im März 2010 durch das BFU ein Sicherheitsbericht mit verschiedenen Vorschlägen zugestellt. Unter anderem wurden die folgenden zwei Vorschläge gemacht: (...)"

 

Auch die Mängel in Samedan sind - wenn auch nicht kausal - offenbar doch beträchtlich:

 

"Auch wenn die primäre Ursache dieses Unfalles im risikoreichen Verhalten der Besatzung zu finden ist, so zeigte die Untersuchung doch weitere Sicherheitsmängel auf, die entweder zum Unfall beigetragen oder dessen Entstehung doch zumindest begünstigt haben:

  • Die auf dem Flughafen Samedan ermittelten Sichtweiten und Wolkenuntergrenzen waren für einen Anflug von Zernez her nicht repräsentativ, weil sie nicht den tatsächlichen Verhältnissen im Anflugsektor entsprachen.
  • Die von einer anfliegenden Besatzung gemeldeten Werte bezüglich Sicht und Wolkenuntergrenze wurden vom Fluginformationsdienst nicht konsequent weitergegeben.
  • Die gesetzliche Regelung, die es erlaubte, den Flughafen Samedan mit den zum Unfallzeitpunkt gültigen Wetterminima anfliegen zu können, liess das Eingehen von beträchtlichen Risiken zu.
  • Die im ATIS angegebenen Werte stimmten nicht in jedem Fall mit denjenigen im entsprechenden METAR überein und wurden nicht systematisch aufdatiert.
  • Das ATIS wurde nur einmal pro Stunde neu auf Band gesprochen, obwohl die METAR-Meldungen halbstündlich erfolgten.
  • Ein SPECI wurde weder über das ATIS verbreitet noch über den Funk übermittelt.
  • Die Mitarbeiter des Fluginformationsdienstes konnten auf der METAR Eingabemaske des Flughafens keine Angaben zur Entwicklungsvorhersage machen. Da in Samedan die Eingabe nur mit NOSIG abgeschlossen werden konnte, wurden die Besatzungen möglicherweise falsch informiert.

Ein Teil dieser Sicherheitsmängel war schon länger bekannt und spielte bereits in früheren Unfällen eine Rolle. Aus diesem Grund sind aus Sicht der Unfalluntersuchungsbehörde konsequente Verbesserungsmassnahmen notwendig, die verzugslos umgesetzt werden sollten."

 

Deutliche Worte - hoffen wir, dass Taten folgen...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...ich verstehe die Welt nicht mehr!! Vor kurzem noch haben hier einige Berufspiloten keine Gelegenheit verpasst bei Unfällen mit dummen Privatpiloten mit Nachdruck darauf hinzuweisen das solche Unfälle (mh..zBsp. der selbstfliegende Snob mit seiner Citation X in Egelsbach) bei Berufspiloten nicht vorkommen, und dann das hier!

 

Ich will hier wirklich keinem ans Bein pissen, aber kommt man sich dann nicht ein bisschen blöd vor wenn man vorher solche Töne spuckt und dann so einen Unfallbericht liest?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hmm, die "Snob"-Vorwuerfe kamen doch eher aus anderen Lagern. Und ich bleibe bei meiner Meinung, dass ein "Privatkapitaen" tendenziell gefaehrlicher lebt als ein "echter" Kapitaen.

 

Dass in diesem Fall die verstorbenen Kollegen in eher nichtfliegbaren Bedingungen angeflogen sind, haben wir doch recht frueh erkannt und angeprangert. Geht oft gut, dieses Mal nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Speedbird_reloaded

Schon irre, oder? Da machen sogenannte Profis alles, aber auch wirklich alles, was man falsch machen kann, auch tatsächlich falsch. Es wäre noch viel tragischer geworden, wenn PAX an Bord gewesen wären....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 8 Jahre später...

Auch hier musste sich das Bundesverwaltungsgericht (BVGer) mit dem Fall auseinandersetzen.
Aktenzeichen A-7102/2013: http://links.weblaw.ch/BVGer-A-7102/2013

 

Die Unfallversicherung des Co-Piloten reichte gegen die Engadin Airport AG ein Schadensersatzbegeheren/Regressanspruch ein:

  • Nichtweitergabe von Wetterinformationen durch den Fluginformatiosndienst
  • Fehlende Repräsentativität der zur Verfügung gestellten Wetterinformationen  
  • Pflicht zur Einführung des Anflugs nach Instrumentenflugregeln

Wie auch bereits die Vorinstanzen, hat das BVGer die Beschwerde abgewiesen.

 

Es grüsst der Andy

Bearbeitet von Andy_Fly2Sky
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...