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02.09.98 | HB-IWF | MD-11 | Swissair | Absturz bei Peggy's Cove


retoisler

Empfohlene Beiträge

Wie sieht's eigentlich mit dem Cockpit Voice Recorder aus ? Gab es da jemals veröffentlichte Abschriften ?
AFAIK nicht, der http://kanadische Canadian Transportation Accident Investigation and Safety Board Act spricht dagegen. Google liefert zwar Fundstellen, aber es handelt sich dabei jeweils um den aufgezeichneten und/oder transkribierten Flugfunkverkehr.

 

Martin

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Kurz nach dem Jahrestag der Katastrophe wird im Oktober 2011 in Kanada ein TV-Bericht gezeigt, der zwar vom Schweizer Fernsehen co-produziert wurde, aber von diesem (derzeit) nicht ausgestrahlt wird (Möglicherweise kann die Folge hierzulande wenigstens online bei CBC 'the fifth estate' (http://www.cbc.ca/fifth) nach der TV-Ausstrahlung angeschaut werden). Scheinbar sollen Beweise, wonach SR111 einem Bombenanschlag zum Opfer gefallen sein soll, systematisch unter den Tisch gekehrt worden sein (BLICK online vom 14.09.2011).

 

 

 

Reto

 

Man kann es tatsächlich offiziell auf Deinem Link anschauen.

 

Ich kann dazu nur eins sagen: Gruselig. Falls an der Geschichte was dran ist, würde es mich auch nicht mehr wundern, wenn an den 9/11 Verschwörungstheorien was dran ist. Traurig aber war.

 

Persönlich erschien mir der Untersuchungsbericht und auch die Sendung über den Absturz bisher recht schlüssig. Wenn man sich aber überlegt, dass ein relativ schwacher Strom bei einem möglicherweise Kurzschluß bis dato zertifiziertes nicht brennbares Material entzündet, erscheint das einem plötzlich auch ein wenig komisch. Man ersetze Kurzschluß durch Brandbombe und das Ganze ist genauso schlüssig wie vorher.

 

Nochwas, die Besatzung waren aber schon ganz schön coole Hunde. Wenn man sich den ATC anhört, könnte ein nichtsprachkundiger meinen, die unterhalten sich über das Wetter. Vielleicht hätte erhebliche Panik im Cockpit geholfen. In 12 Minuten bekommt man einen Airliner aus 10.000m auf den Boden, solange läuft der ATC Mitschnitt.

 

Gruß

Thomas

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In 12 Minuten bekommt man einen Airliner aus 10.000m auf den Boden, solange läuft der ATC Mitschnitt.

 

 

Eine leere 737 evtl schon - eine randvolle MD-11 nicht.

 

Ich glaube, mit ein bisschen Panik hätten sie eine Bruchlandung in Halifax hingekriegt, wenn sie gewusst hätten, dass es so schlimm um sie steht. Das haben sie aber erst ganz am Schluss erkannt, als sie den einen Bus abgestellt haben, der den Ventilator nach hinten steuert. Sobald dieser ausgeschaltet war, frass sich das Feuer direkt ins Cockpit hinein. Das ist alles untersucht und belegt worden.

 

Hier noch einmal was Hans Peter Graf heute im Tagi dazu sagt:

 

«Der angebliche Brandsatz hat keinerlei Spuren hinterlassen»

 

Hans-Peter Graf half mit, das Swissair-Unglück von Halifax aufzuarbeiten. Er kritisiert den Film, der nun einen Anschlag als Absturzursache ins Spiel bringt. Die Journalisten seien einer Verschwörungstheorie aufgesessen.

 

Wie war Ihre erste Reaktion nach dem Betrachten des Films?Ich halte die Dokumentation für sehr schwach. Sie setzt stark auf Emotionen, auf das Leiden, das Drama – für die Angehörigen der Opfer, bei denen nun alles wieder hochkommt, muss das furchtbar sein. Aber neue Fakten? Da hat der Film nichts zu bieten.

 

Der Forensiker Tom Juby ist der Kronzeuge des Films. Er behauptet, es sei Magnesium im Flugzeugwrack gefunden worden, was auf einen Brandsatz hindeute.Natürlich wurde Magnesium gefunden, in jedem Flugzeug gibt es zahlreiche Teile aus diesem Material, weil es leicht und trotzdem sehr stabil ist. Selbst die Passagiere haben Magnesium an Bord gebracht – in Form von Laptops und Handys. Der Film verliert aber kein Wort darüber, wo im Flugzeug dieses «verdächtige» Magnesium gefunden worden sein soll. Auch sonst hat der angebliche Brandsatz keinerlei Spuren in den Trümmern hinterlassen.

 

Gaben die Funksprüche der Piloten Hinweise auf einen Anschlag?Ich habe mir die Aufzeichnungen der letzten Worte der Piloten bestimmt hundertmal angehört. Daraus ergibt sich: Zuerst roch es im Cockpit seltsam, dann begann es zu rauchen, und dann wurde es langsam schlimmer. Ein Brandanschlag beginnt nicht mit einem Gerüchlein, sondern mit einer Detonation. Das hätten die Piloten in jeden Fall gemerkt.

 

Die offizielle Erklärung für das Feuer lautet: Ein Kurzschluss in einem Kabel entzündete Isoliermatten. Laut Tom Juby hätten diese Matten gar nicht brennen können.Das besagte Isolationsmaterial war in den 60er-Jahren mit einem Bunsenbrenner getestet worden. Es brannte nicht, sondern schmolz. Also galt es als sicher. Nach dem Swissair-Absturz hat man neue Tests gemacht – mit einem Kurzschluss als Auslöser. Und siehe da: Die Isoliermatten brannten wie Zunder. Ich habe selbst ein Video dieses Tests gesehen. In der Folge mussten bei vielen Flugzeugtypen diese Matten ausgetauscht werden.

 

Hätte die kanadische Untersuchungsbehörde ein Motiv gehabt, einen Anschlag zu vertuschen?Nein, im Gegenteil: Ein Brandsatz wäre eine einfache und logische Erklärung gewesen. Man hätte sich dann die ganzen aufwendigen Analysen sparen können. Ich kenne Vic Gerden, den Leiter der Untersuchung, schon lange. Ich habe noch nie einen seriöseren Mann getroffen als ihn.

 

Warum ist Tom Juby mit seinen Überlegungen an die Öffentlichkeit gegangen?Ich denke, dass Juby ein eifriger, vielleicht übereifriger Beamter war. Er war wohl zunehmend frustriert, dass seine Theorien in der Untersuchungsbehörde keinen Anklang fanden.

 

Haben die kanadischen Journalisten unseriös gehandelt, als sie die Story aufgriffen?Es gibt auch Filme über die «wahren Urheber» der Anschläge vom 11. September oder darüber, dass die Mondlandung nie stattgefunden hat. Das bringt Quote – trotzdem handelt es sich um nichts weiter als Verschwörungstheorien. Die Journalisten sind Tom Juby auf den Leim gegangen.

 

Also war es richtig, dass das Schweizer Fernsehen den Film nicht ausstrahlte?Ich muss den Leuten bei SF ein Kränzchen winden, dass sie darauf verzichtet haben.

 

Der Dokufilm ist im Netz verfügbar: http://www.cbc.ca/fifth

 

Quelle:

Tagi

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Mit der MD kannste recht haben. Ich habe ja auch nur von "theoretisch gesprochen". Nur weil es etwas angebrannt riecht wird nicht jeder einen Sturzflug einleiten, obwohl es sich jetzt schon zum 2. mal herausgestellt hat, dass es im Zweifelsfall vielleicht doch ne ganz gute Idee ist.

 

Und: Keine Kritik an die Crew, im Gegenteil. Meine Bewunderung, wie cool die agiert haben! Hinterher ist man halt immer schlauer.

 

Auch eine Brandbombe, muß nicht unbedingt wie eine Bombe hoch gehen. Wenn es allerdings, wie in diesem Video ankling eine Reaktion aus Eisenoxyd und Magnesium sein soll, dann hätten die ne Decompression in null komma nix gehabt. Naja, egal. Schaun mer mal

 

Gruß

Thomas

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"Haben die kanadischen Journalisten unseriös gehandelt, als sie die Story aufgriffen?Es gibt auch Filme über die «wahren Urheber» der Anschläge vom 11. September oder darüber, dass die Mondlandung nie stattgefunden hat. Das bringt Quote – trotzdem handelt es sich um nichts weiter als Verschwörungstheorien. Die Journalisten sind Tom Juby auf den Leim gegangen.

 

Also war es richtig, dass das Schweizer Fernsehen den Film nicht ausstrahlte?Ich muss den Leuten bei SF ein Kränzchen winden, dass sie darauf verzichtet haben."

 

Soviel zu Hampi Graf

 

Soviel zum Demokratie Verstaendnis dieses feinen Herrn, schlussendlich zahlen wir ja die Billag fuer noch viel groesseren Unsinn.

 

Ich kann wirklich nur staunen ueber diese staendige Rechthaberei dieser Besserwisser die alles und jedes untersucht haben wollen, obwohl vieles, gerade im Fall von z. B. 911 physikalisch einfach unmoeglich ist.

 

Vieleicht war Juby ein uebereifriger Beamter, aber warum konnte man seine Argumente nicht nachfolgen und widerlegen, und wo waren denn all die Diamanten? Hat man das je untersucht?

Erinnert mich ein wenig an die TWA800 und Egypt Air 990 Untersuchung, da ging vieles falsch, aber da war auch das beruechtigte NTSB dahinter.

 

Persoenlich denke ich auch dass die Ursache beim Kabelbrand und Mylar steckt, aufgrund des Untersuchungsberichtes scheint es so. Aber man kann ja auch Andre Dose befragen der 1996 behauptete (entgegen Empfehlung des FAA) das Mylar absolut ungefaehrlich sei, und sich weigerte die MD80 umzuruesten und stattdessen das Balair Cargo Fire Protection System ausbaute und dafuer Ledersessel in seine neuen Crossiar Charter Jets installierte.

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Vieleicht war Juby ein uebereifriger Beamter, aber warum konnte man seine Argumente nicht nachfolgen und widerlegen?
Der Film gibt auch sonst etwas wenig Antworten.

Hat man ihn nun wirklich gezwungen, quasi seine Theorie schriftlich zu widerrufen? hat man ihn am Schluss tatsächlich wegen seiner Meinung entlassen? usw.

 

Warum kam die andere Seite nicht eingehend zu Wort? Hat sie sich einem Interview verweigert oder hat man gar nicht erst versucht, beide Seiten zu sehen?

 

Den Film kann man in der Schweiz schon zeigen. Allerdings würde ich eine abschliessende Ergänzung machen, und einen Sprecher des hiesigen BFU zu Worte kommen lassen.

 

Hans

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Warum kam die andere Seite nicht eingehend zu Wort? Hat sie sich einem Interview verweigert Hans

 

Im Film wird deutlich gesagt, man hätte mehrere Male versucht, die Gegenseite und die ehem. Vorgesetzten des Beamten zu befragen, ohne Erfolg.

Geld könnte schon ein Grund dafür gewesen zu sein, die Polizei aus dem Fall zu entlassen.

Vielleicht hätte man ihn weiter forschen lassen müssen, dann hätte sich sein Verdacht allenfalls auch nicht erhärtet. Das Resultat, dass man ihn gestoppt hatte, ist heute, dass wir unsicher sind, ob es ein Mordanschlag oder ähnlich war oder ein Unfall.

Mir ist auch aufgefallen, dass er nicht der einzige ist, der aussagte, sondern auch ein Wissenschaftler, der Tests machte und ein altgedienter Rechtsanwalt.

Den Film muss man hier nicht zeigen. Er ist schon eher für die Kanadischen Zuschauer von Bedeutung.

Interessant sind auch die Zuschauerkommentare auf der Webseite. Es gibt doch einige sehr vernünftige Meinungen darunter. Auch Fachleute scheinen sich hier zu fragen, warum denn Jubys Arbeit gestoppt wurde.

Peter

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