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«Bundesamt für Zivilluftfahrt beobachtet Abstürze von Segelfliegern aufmerksam»


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«Bundesamt für Zivilluftfahrt beobachtet Abstürze von Segelfliegern aufmerksam

 

Bern, 06.08.2012 - In diesem Sommer haben sich mehrere tödliche Unfälle mit Segelflugzeugen ereignet. Nach den ersten Erkenntnissen des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) lassen sich die Unfälle nicht auf eine gemeinsame Ursache zurückführen. Das Amt verfolgt aber die weiteren Segelflugaktivitäten aufmerksam. Sollte sich zeigen, dass die Unfälle auf generelle Mängel beim Unterhalt oder Betrieb des Flugzeugs zurückzuführen sind, wird das Amt Massnahmen ergreifen, um die Sicherheit zu erhöhen.

 

Segelflug ist ein Sport, der fast ausschliesslich im Sommer betrieben wird. Deshalb häufen sich jeweils in den Sommermonaten Unfälle mit Segelflugzeugen. In den letzten Wochen waren mehrere Unfälle mit Todesfolge zu verzeichnen.

 

Nach den ersten Erkenntnissen des Amtes gibt es für die Unfälle kein gemeinsames Muster. Diese Einschätzung teilt vorderhand auch die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle (SUST), welche gegenwärtig die Ursachen für die Abstürze der Segelflugzeuge analysiert. Sollten sich bei den weiteren Abklärungen auffällige Gemeinsamkeiten bei den Unfallursachen zeigen, wird das BAZL geeignete Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit ergreifen.»

Via http://www.airlaw.ch/2012/08/06/bundesamt-fuer-zivilluftfahrt-beobachtet-abstuerze-von-segelfliegern-aufmerksam/ und http://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=45532.

 

Massnahmen, die zur Erhöhung der Sicherheit geeignet sind, wären selbstverständlich zu begrüssen. Leider muss man heute nur schon bei der Erwähnung von möglichen BAZL-Massnahmen befürchten, dass früher oder später ein erneutes Wachstum der Bürokratie droht, ohne dass die Sicherheit davon profitiert.

 

Martin

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Wenn man optimistisch sein will, gibt es auch die Möglichkeit, dass das BAZL diese Pressenotiz einfach veröffentlicht hat, um entsprechenden Sommerloch-Forderungen der Sensationspresse den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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Gast Hans Fuchs

Fritz Du bist aber gutmütig. Selten war etwas überflüssiger als dieser BAZL Text. Wenn, dann heizt er höchstens die Sensationslust der Boulevardpresse an.

 

Ich orte daher, dass da einer offensichtlich nicht weiss, warum er überhaupt bei der Behörde einen Lohn bekommt. Immerhin scheint er deshalb Gewissensbisse zu haben. :rolleyes:

 

Hans

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Ich glaube, es ist viel profaner: Irgendjemand wichtiger (ein Bazl-Chef, der Departementesvorsteher, oder ein ihm nahestehender Politiker) hat sich beklagt, dass zu viele Segler abstürzen. Da hat irgendein Bazl-Mitarbeiter den Auftrag erhalten, etwas nachzuforschen, daraus entstand ein Report, und daraus diese Mitteilung. Auftrag ausgeführt - abtreten!

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Ich kann mich den BAZL nicht anschliessen, das die Ursachen von Flugunfällen kein gemeinsames Muster haben. Sicherlich ist jeder Flugunfallverlauf anders, aber der Mensch steuert das Luftfahrzeug, und nicht das Luftfahrzeug den Menschen.

Ich habe erst heute mit Herrn Karsten Severin von der BFU in Braunschweig telefoniert, er ist dort Fliegerpsychologe. Ursache war ein tödlicher Segelflugunfall einer 17 jährigen Flugschülerin am ersten Soloflug, diesen habe ich angesprochen. Meine Frage, warum wird nur technisch untersucht, und nicht eine fliegerpsychologische Anamnese durchgeführt- sofern der Pilot überlebt? Mir wurde geantwortet, das wegen Personalmangel und Geldmangel die Kleinfliegerei keine fliegerpsychologische Abklärung bekommt, man wolle sich auf die Verkehrsflieger konzentrieren. Je genauer eine Untersuchungsmethode ist, um so eher wird ein Muster erkannt, und dann erst kann geeignet entgegengewirkt werden. Dazu muss aber erst das Flugunfalluntersuchungsgesetz geändert werden.

Die Fliegerärzte des AMC in Prag haben mir bestätigt, das Segelfliegen anspruchsvoller ist als die Motorfliegerei.

 

Ich habe eine Liste mit personenbezogenen Merkmalen zusammengestellt, die ich aus meinen Erfahrungen an der Teilnahme professioneller Weiterbildungsmassnahmen in der General Aviation zur Flugunfallverhinderung gewonnen habe, auch aus den Erfahrungen und Gesprächen mit einen österreichischen Fliegerpsychologen, bei dem ich mich freiwillig und privat nach standardisierten Massstäben persönlich auf psychologischer Fliegertauglichkeit habe testen lassen. Die Bewertung habe ich von 1 bis 9 angegeben, und dazu auch nach eigenen Ermessen, und aus meinen Erfahrungen in verschiedenen Lehrgängen, mit Wörtern erklärt. Das unten abgebildete Blatt erkläre ich als mein geistiges Eigentum, dessen Kopieren, Vervielfältigen und Weitergabe von mir ausdrücklich erwünscht ist. Es ist von mir ausdrücklich erwünscht, das möglichst viele Segelflugausbildungsleiter meine geistige Zusammenstellung in Kenntnis nehmen, und dann auch versuchen, eine Flugschülerbewertung vorzunehmen. Mein Motto ist, zu verlieren gibt es nichts, vielleicht etwas zu gewinnen. Meckern ausdrücklich erwünscht.

EIG1.jpg

 

Diese 14 Parameter kann jeder Segelfluglehrer abarbeiten. Dann bekommt man ein persönliches Profil des Segelflugschülers/in. Ich würde das human factors training nennen wollen. Passiert irgend wann ein Flugunfall, dann kann man diese dokumentierten Parameter in Relation zum Flugunfallverlauf setzen. Man muss aber erst mal wissen, wo das Übel steckt, und da kann die Fliegerpsychologie sehr hilfreich sein. Im laufe der Jahre kann man dann heraus finden, wo die Muster im human factors zu finden sind, nach wissenschaftlichen Methoden.

 

 

Hier eine interessante Buchvorstellung zu diesen Thema.

Am Beispiel eines Linienpiloten, flugmedizinisch Tauglich, psychologisch aber ungeeignet.

 

Kr3.jpg

Kr4.jpg

Kr5.jpg

 

 

 

 

EASA3.jpg

 

Übrigens, der Fliegerarzt vom AMC Stuttgart war meiner Meinung, das Segelfliegen als psychotherapeutisches Mittel geeignet sein kann.

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Jeder Segelflugunfall ist einer zu viel. Für mich ist nicht das BAZL gefordert darüber nach zu denken sondern jeder Segelflugpilot. Es geht um sein Leben und das seiner Hinterbliebenen welche damit zu Recht kommen müssen. Wenn in allen Medien erwähnt wird, dass seit Tagen mit grossem Aufwand nach einem Segelflugzeug gesucht wird und nur wenig später die gleiche Meldung wiederholt werden muss, dann hat sicher Jemand aus dem ersten Vorfall keine Lehren gezogen. Bei den heutigen technischen Möglichkeiten sollte doch Jeder von sich aus selber handeln und nicht auf Vorschriften warten.

 

Aus Flugunfallberichten weis man dass eine grosse Anzahl der Segelflugunfallpiloten bei Fahrtverlust und anschliessendem Abschmieren ihr Leben verlieren. Trotzdem gibt es immer wieder Piloten die sich nicht um den Schwerpunkt des von ihnen benutzten Flugzeugs kümmern oder den Schwerpunkt gewollt in die hinterste Lage versetzen. Sich auf Vorschriften zu verlassen oder auf solche zu warten ist das Eine, selbständig zu Denken und zu Handeln das Andere

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Jeder Segelflugunfall ist einer zu viel. Für mich ist nicht das BAZL gefordert darüber nach zu denken sondern jeder Segelflugpilot. Es geht um sein Leben und das seiner Hinterbliebenen welche damit zu Recht kommen müssen. Wenn in allen Medien erwähnt wird, dass seit Tagen mit grossem Aufwand nach einem Segelflugzeug gesucht wird und nur wenig später die gleiche Meldung wiederholt werden muss, dann hat sicher Jemand aus dem ersten Vorfall keine Lehren gezogen. Bei den heutigen technischen Möglichkeiten sollte doch Jeder von sich aus selber handeln und nicht auf Vorschriften warten.

 

Aus Flugunfallberichten weis man dass eine grosse Anzahl der Segelflugunfallpiloten bei Fahrtverlust und anschliessendem Abschmieren ihr Leben verlieren. Trotzdem gibt es immer wieder Piloten die sich nicht um den Schwerpunkt des von ihnen benutzten Flugzeugs kümmern oder den Schwerpunkt gewollt in die hinterste Lage versetzen. Sich auf Vorschriften zu verlassen oder auf solche zu warten ist das Eine, selbständig zu Denken und zu Handeln das Andere

 

Wenn bei tödlichen Autounfällen auch so ein Theater gemacht würde, hätten wir keine Staus mehr!

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Mir wurde geantwortet, das wegen Personalmangel und Geldmangel die Kleinfliegerei keine fliegerpsychologische Abklärung bekommt, man wolle sich auf die Verkehrsflieger konzentrieren.

 

Das ist eine nachvollziehbare und richtige Priorisierung knapper ressourcen: Fakt ist bei aller Trauer und Mitgefühl für die Betroffenen, dass in der Kleinfliegerei und ganz besonders in der Segelfliegerrei bei Unfällen extrem selten Personenschäden bei unbeteiligten Dritten entstehen. Dadurch ist die Notwendigkeit zur Kontrolle durch einen Regulator stark reduziuert, die ja primär dem Schutz der Öffentlichkeit dient und höchstens sekundär den schützt, der sich selbst und bewusst in eine erhöhte Gefahr begibt.

 

Mein Vorschlag ist, alle durchlaufen einen fliegerpsychologischen Test, der im Gegensatz zur Militärfliegerei aber nicht zur Untauglichkeit führt, sondern einer Fliegerausbildung zu gute kommen soll.

 

Das halte ich - vorsichtig ausgedrückt - für realitätsfremd: Wenn es eine solche strukturierte und dokumentierte Beurteilung der psychologischen Flugtauglichkeit gibt, dann hat diese natürlich Auswirkungen auf die Flugtauglichkeit.

Stell die einfach vor, dass ein Flugschüler auf einem Alleinflug verunglückt, dessen letzte psychologische Beurteilung in vielen Bereichen gravierende Mängel aufgezeigt hat. Glaubst Du wirklich, der FI könnte sich in so einem Fall (sich selber und der Öffentlichkeit gegenüber) damit "rausreden", dass diese Beurteilung ja rein entwicklungstechnisch zu sehen ist und keine Rückschlüsse auf die Flugtauglichkeit zuläßt?

 

Nein! Wenn man so was fordert (und ich bin dagegen), dann wäre das in der Tat automatisch ein psychologischer Eignungstest - und den kann man dann nicht Fluglehrern als Hobbypsychologen überlassen, sondern müsste von Profis durchgeführt werden.

 

Gruss,

Florian

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Für mich ist nicht das BAZL gefordert darüber nach zu denken sondern jeder Segelflugpilot.
Natürlich ist es gut, wenn jeder Segelflugpilot denkt... Aber es ist auch OK wenn das BAZL regelmäßig die Ausbildungsrichtlinien dem tatsächlichen Unfallgeschehen anpasst. Bei geforderten (konstanten) Stunden Theorieunterricht und Flugübungen/Prüfungsinhalten macht es sehr viel Sinn regelmäßig die behandelten Details auf ihre Relevanz hin zu überprüfen, und ggfs. unwichtiges rauszuschmeißen und in der Unfallstatistik dominante Dinge stattdessen hereinzunehmen.

Ausserdem macht es Sinn die Zulassungsvorschriften regelmäßig mit den aktuellen Flugzeugmustern und den typischen Unfallmustern zu vergleichen, und ggfs. nachzubessern. Ein Beispiel sind die modernen Forderungen für Sicherheitsgurte, vor 20 Jahren hat man die noch da angebracht, wo es für die Flugzeugstruktur am günstigsten war. Heute fordert man eine Anbringung nach klaren Anforderungn (Stichwortt "H-Punkt"), gerade auch weil man bei Unfällen häufig gesehen hat, dass die Gurte nur unzureichend schützen.

 

Gruß

Ralf

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Mein Vorschlag ist, alle durchlaufen einen fliegerpsychologischen Test, der im Gegensatz zur Militärfliegerei aber nicht zur Untauglichkeit führt, sondern einer Fliegerausbildung zu gute kommen soll. Aus der Statistik ergibt sich dann ein Profil, indem man die Testergebnisse mit den Flugunfallverläufen in Relation stellt. ...........

Diese 14 Parameter kann jeder Segelfluglehrer abarbeiten. Dann bekommt man ein persönliches Profil des Segelflugschülers/in. Ich würde das human factors training nennen wollen. Passiert irgend wann ein Flugunfall, dann kann man diese dokumentierten Parameter in Relation zum Flugunfallverlauf setzen. Man muss aber erst mal wissen, wo das Übel steckt, und da kann die Fliegerpsychologie sehr hilfreich sein. Im laufe der Jahre kann man dann heraus finden, wo die Muster im human factors zu finden sind, nach wissenschaftlichen Methoden.

 

Hallo Horst,

 

ich finde deinen Ansatz bei Unfällen "gespeicherte, psychologische Faktoren" mit in die Unfallauswertung einzubeziehen sehr interessant, denke aber daß es hier 2 Hauptschwierigkeiten gibt:

 

1. Der Ansatz ist realitätsfremd; dazu hat Florian +/- auch meine Gedanken beschrieben.

2. Um einen solchen Fragebogen so zu verwenden daß er später als ein Kriterium verwendet werden kann bedingt eine genaue Anleitung ihn auszufüllen. Wenn ich mir überlege wie die 21 Fluglehrer meines Vereins (Akaflieg Frankfurt) mich persöhnlich hier einstufen würden, so denke ich daß es extreme Unterschiede gäbe. So große Unterschiede, daß im Falle eines Unfalls mein "zufälliges Profil vom Fluglehrer x" kaum vergleichbar wäre.

 

Zur Beurteilung von Segelflugunfällen gibt es sicher auch so eine Menge Kriterien die man vergleichen und zur Eiinstufung ausnutzen könnte, unten eine sicherlich unvollständige Aufstellung.

 

Ob so etwas in der Praxis gemacht wird weis ich nicht, ich habe jedenfalls noch nirgens etwas vergleichbares gefunden.

 

Mögliche Kriterien (unvollständig !):

Geschlecht, Alter, Flugpraxis, Flugzeugtyp, Einstufung Flugzeugtyp (einfach, anspruchsvoll, kritisch), Art des Fluges (Streckenflug, Lustflug, Ausbildung, alleine, mit Passagier, Clubmitglied, Startart, Tageszeit, Wetter, Gelände, Situation (Stress, müde) usw.

 

Wenn man hier eine Tabelle aufstellen würde, bin ich mir fast sicher daß man eine Menge Gemeinsamkeiten (im Sinne von Unfallursachen) finden würde

auf die dann das BAZL oder unsere BFU mit Empfehlungen reagieren könnte.

 

Was ich persöhnlich viel wichtiger finde ist die Auseinandersetzung mit Unfallberichten und die Art und Weise im Clubbereich mit eigenen und fremden Fehlern umzugehen. In vielen Vereinen gibt es hier eine sehr negative Fehlerkultur. Sehr interessant ist hier der Ansatz von Prof. Alfred Ultsch mit seinem Flytop Konzept. http://www.fly-top.de

 

In Deutschland veröffentlicht die BFU seit Jahren Empfehlungen zu Unfällen aus denen jeder Segelflieger eine Menge lernen könnte, nur wer liest die ?

In unserem Verein schätze ich daß es nicht mehr als 15% der Mitglieder sind.:eek:

 

Zum Beispiel sind 3 x DG500 abgestürzt, weil der hintere Sitz beim Flug mit nur einer Persohn nach vorne geklappt ist und den Knüpel blockiert hat > im Prinzip 3 identische Unfallberichte ! Eigentlich würde ich denken daß der erste Bericht genug gewesen wäre !

 

Man könnte viele solcher Beispiele (Windenseile, L´hotelier Verschlüsse, zu hohes Gras etc.) anführen wo es eigentlich keine Unfälle mehr zu geben brauchte...wenn sich jeder Segelflieger damit beschäftigen würde.

 

Das waren einige Gedanken von mir, schöne, sichere Flüge wünscht der

 

Thomas

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Lieber Horst,

 

ich möchte ja nicht meckern, aber das eingescannte Dokument ist VS-NfD, also NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Insofern du dafür keine gesonderte Genehmigung zur Veröffentlichung hast bitte Offline nehmen - sowas mag mein Arbeitgeber glaube ich gar nicht.

 

Nichts für Ungut.

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Jeder Segelflugunfall ist einer zu viel. Für mich ist nicht das BAZL gefordert darüber nach zu denken sondern jeder Segelflugpilot. Es geht um sein Leben und das seiner Hinterbliebenen welche damit zu Recht kommen müssen. Wenn in allen Medien erwähnt wird, dass seit Tagen mit grossem Aufwand nach einem Segelflugzeug gesucht wird und nur wenig später die gleiche Meldung wiederholt werden muss, dann hat sicher Jemand aus dem ersten Vorfall keine Lehren gezogen. Bei den heutigen technischen Möglichkeiten sollte doch Jeder von sich aus selber handeln und nicht auf Vorschriften warten.

 

Aus Flugunfallberichten weis man dass eine grosse Anzahl der Segelflugunfallpiloten bei Fahrtverlust und anschliessendem Abschmieren ihr Leben verlieren. Trotzdem gibt es immer wieder Piloten die sich nicht um den Schwerpunkt des von ihnen benutzten Flugzeugs kümmern oder den Schwerpunkt gewollt in die hinterste Lage versetzen. Sich auf Vorschriften zu verlassen oder auf solche zu warten ist das Eine, selbständig zu Denken und zu Handeln das Andere

 

Wahre Worte eines erfahrenen Alpenfliegers. Danke

 

Gibt es eigentlich eine aktualisierte Statistik über die Segelflugzeugunfälle in den verschiedenen Ländern? Die Untersuchung “EGU ACCData gliding accidents between 1995 and 2007" ist mir bekannt, dabei schneidet die Schweiz nicht gut ab.

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Zur Beurteilung von Segelflugunfällen gibt es sicher auch so eine Menge Kriterien die man vergleichen und zur Eiinstufung ausnutzen könnte, unten eine sicherlich unvollständige Aufstellung.

 

Ob so etwas in der Praxis gemacht wird weis ich nicht, ich habe jedenfalls noch nirgens etwas vergleichbares gefunden.

 

Mögliche Kriterien (unvollständig !):

Geschlecht, Alter, Flugpraxis, Flugzeugtyp, Einstufung Flugzeugtyp (einfach, anspruchsvoll, kritisch), Art des Fluges (Streckenflug, Lustflug, Ausbildung, alleine, mit Passagier, Clubmitglied, Startart, Tageszeit, Wetter, Gelände, Situation (Stress, müde) usw.

 

Das illustriert sehr schön, warum jede statistische Unfalluntersuchung letzendlich zum Scheitern verurteilt ist: Es gibt einfach zu wenige Unfälle: Selbst wenn man nur die von Dir angeführten Parameter nennt, bräuchte man tausende, wenn nicht Millionen Unfälle um auch nur halbwegs statistisch signifikante Profile herausarbeiten zu können.

 

Viel früher würde man aber schon auf ein zweites Problem stossen: Es gibt auch viel zu wenig Daten von Flügen ohne Unfälle. Es ist ja relativ leicht rauszufinden, dass 34,221 Prozent der Segelflugunfälle nachmittags zwischen 15:21 und 17:37 passieren. Aber was würde das Aussagen, wenn wir nicht wissen, wie viele Prozent der Flüge/Flugkilometer/Flugzeit in diesem Zeitraum geflogen wird?

 

Daher wird es dabei bleiben: Flugunfälle sind singuläre Ereignisse und wir müssen versuchen - auch durch Diskussionen wie in diesem Forum - aus jedem Einzelfall so viel wie möglich zu lernen.

 

Gruss,

Florian

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ich möchte ja nicht meckern, aber das eingescannte Dokument ist VS-NfD, also NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Insofern du dafür keine gesonderte Genehmigung zur Veröffentlichung hast bitte Offline nehmen - sowas mag mein Arbeitgeber glaube ich gar nicht..

 

Da sieht man mal wieder, wie unsinnig mit Geheimhaltung umgegangen wird. Nicht das noch jemand das Rezept für Rührei aus dem Offizierskasino ausplaudert oder gar ins Netz stellt :005:

 

Gruss,

Florian

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Nur für den Dienstgebrauch bezieht sich nicht auf das Formblatt, sondern dem ausgefüllten Formblatt. Also wenn der Soldat mit PK Nummer und seinen festgestellten psychologischen Daten veröffentlicht wird.

Das Formblatt selber hat keinen Geheimhaltungsgrund. Hier sind nur psychologische Parameter aufgelistet, die kein militärisches oder sonstiges Geheimnis zum Nachteil irgend einer Stelle beinhaltet. Anders sieht es aus, wenn z.B. Fritz Müllemann mit PK Nummer und seinen Leistungsdaten veröffentlicht wird. Das fällt unter dem Dienstgeheimnis.

 

Im übrigen hat die Bundeswehr ihre Flugunfälle wegen diese Test fast auf null reduzieren können. Also, warum lernen die Herren Segelflieger nicht auch davon?

 

Es ist richtig erkannt, man braucht viele Durchgänge, sprich Probanden. Diese psychologischen Checklisten ermöglichen es erst, das bei 20 verschiedenen Fluglehrern in ein Verein endlich einheitliche Parameter der Flugschülerleistungsbewertung zustande kommen, und nicht individuelle Fluglehrerfeststellunmgen, die sich dann untereinander deutlich unterscheiden.

 

Das ganze muss dem Zweck dienen, und darf nicht abwertend sein, muss bezahlbar sein. Der Zweck bedeutet, die Persönlichkeit den Erfordernissen des Überland - Segelflug anzupassen, zu trainieren. Welche psychologischen Parameter machen Klaus Ohlmann zu dem Super Segelflugstreckenflieger, und Lieschen Müller ewig zur traurigen Platzrundenfliegerin mit vielleicht sinnlosen Aussenlandungen in der Umgebung des Flugplatz?

 

Wir Segelflieger erfahren eine sich ständig verbessernde Segelflugtechnik, Gleitzahl 60 bis 70, ein solches Segelflugzeug kostet heute so viel wie ein Eigenheim. Vor 60 Jahren war das anders, diese technische Entwicklung ist gut, aber diese Entwicklung überfordert viele Segelflieger. Diese Entwicklung hat sich nicht so erfolgreich in die Segelflugausbildung durchgesetzt. Das Fach human factors ist ein erster zögernder Anfang, reicht bei weiten aber nicht aus, einzelne Segelflieger in deren Ausbildung zu erfasen. Der sinnlose Fliegertod einer 17 jährigen Freifliegerin in Quakenbrück ( siehe streckenflug.at ) gibt mir Anlass, diesen Beitrag im Forum zu veröffentlichen.

 

Die ehrenamtlichen Segelfluglehrer machen durchweg gute Arbeit, leider nicht in dem Ausmass weiterentwickelt wie es die Segelflugtechnik getan hat.

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Im übrigen hat die Bundeswehr ihre Flugunfälle wegen diese Test fast auf null reduzieren können.

 

Das ist eine starke Aussage. gibt es dafuer auch nur ansatzweise irgendeinen belastbaren Beleg?

 

Das ganze muss dem Zweck dienen, und darf nicht abwertend sein, muss bezahlbar sein.

 

Ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll ob Deiner Naivitaet in dieser Sache.

Wie kann es bitte "nicht abwertend" sein, wenn mir ofiziell und wissenschaftlich fundiert bescheinigt wird, dass ich eine Null in "Belastbarkeit", "Stressverarbeitung" oder "Leistungsbereitschaft" bin.

 

Gruss,

Florian

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Das ist eine starke Aussage. gibt es dafuer auch nur ansatzweise irgendeinen belastbaren Beleg?

 

 

 

Ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll ob Deiner Naivitaet in dieser Sache.

Wie kann es bitte "nicht abwertend" sein, wenn mir ofiziell und wissenschaftlich fundiert bescheinigt wird, dass ich eine Null in "Belastbarkeit", "Stressverarbeitung" oder "Leistungsbereitschaft" bin.

 

Gruss,

Florian

 

Da muss unsere Gesellschaft halt umdenken. Zudem geht das niemand anders etwas an, nur der Fluglehrer und der Betroffene wissen davon. Wenn jemand in der Belastbarkeit eine Null ist, so ist das nicht abwertend zu deuten. Im Gegenteil, wenn ich meine Schwachpunkte gute kenne, erst dann kann ich darauf reagieren und handeln. Segelfliegen kann ein Therapiemittel sein.

Und wenn ich wirklich für eine Tätigkeit ungeeignet bin, dann ist eine auf wissenschaftlichen Standard basierte Feststellung besser als wenn Fluglehrer 1 anderer Ansicht ist wie Fluglehrer 2 oder 3. Eigentlich ist niemand 100 % ungeeignet für den Segelflugsport, leider sind es die Teilleistungsstörungen, welche nicht erkannt werden.

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Ist das eine Deiner Vermutungen oder gibt es dafuer Evidenz?

 

Gruss,

Florian

 

Der Leiter eines führenden süddeutschen Aeromedicalcenter hat diesen Satz mir am Telefon geprägt. Ich habe ihn zuerst darauf angesprochen.

Der Fliegerpsychologe bei der BFU denkt ähnlich, ich hatte mit ihm mehrfach telefoniert, erst kürzlich die Sache mit dem fliegerpsychologischen Test.

 

Der Vorsitzende der österreichischen Vereinigung der Fliegerpsychologen denkt auch in meine Richtung. ( Austrian Aviation Psychology Association )

Was aber auch richtig ist, alle Segelfluglehrer währen mit meinen Vorschlägen überfordert. Ich plane die Zusammenarbeit mit einen österreichischen Fliegerpsychologen an einer Testvalidierung für Segelflugvereine, so dass vor einer Segelflugausbildung ein kurzer PC - Psychotest gemacht wird. Die Ergebnisse bekommt nur der Ausbildungsleiter und der betroffene Flugschüler zu sehen.

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Warum man wegen eines (sei er noch so bedauerlich) Einzelfalls immer meint, gleich eine neue Behörden-Industrie aus dem Boden stampfen zu müssen wird sich mir nie erschliessen.

 

Wenn es genug Menschen gibt, die etwas tun, dann wird sich früher oder später einer bei dieser Tätigkeit umbringen. Sei das nun Blumenpflücken, Nacktwandern oder Extrem-Langschlafen.

 

Irgendwann werden wir alle gestorben sein, hoffentlich in biblischem Alter und ohne, dass deswegen ein Psychologe einen neuen 'Risiko des biblischen Alters' Test erstellen muss. (und DA geht es dann nicht mehr um Einzelfälle...)

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Warum man wegen eines (sei er noch so bedauerlich) Einzelfalls immer meint, gleich eine neue Behörden-Industrie aus dem Boden stampfen zu müssen wird sich mir nie erschliessen.

 

Ich bin mit dieser Aussage voll einverstanden. Das nützt uns aber nichts, wenn das BAZL von der Politik beauftragt durch Medien aufgestachelt anders reagiert. Ich mache nochmals darauf aufmerksam, dass ein einziger Unfall an unserem Platz zur Schliessung einer Piste geführt hat und wir seit dem keine Windenstarts mehr machen können. Leider wird unsere Sport / Freizeitbetätigung in den Hauptmedien nur bei Unfällen erwähnt und von Aussenstehenden mehrheitlich negativ wahrgenommen. Wenn sich das nicht ändert werden wir unweigerlich mehr Auflagen und Kosten bekommen.

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Lieber Florian,

 

Da sieht man mal wieder, wie unsinnig mit Geheimhaltung umgegangen wird. Nicht das noch jemand das Rezept für Rührei aus dem Offizierskasino ausplaudert oder gar ins Netz stellt

 

Rezepte des Offizierheim unterstehen nicht der Geheimhaltung :004:.

 

Und genau darum geht es, das Dokument ist Teil der Flugärztlichen Eignungsfestellungsverfahren in FFB, und untersteht, wenn auch der kleinsten, militärischen Geheimhhaltung.

 

Es ist vollkommen egal was das Dokument aussagt - es ist nunmal Verschlussache - Nur für den Dienstgebrauch und darf in diesem Fall eben nur von Mitarbeitern der zugeordneten Behörde nur für den Dienst gebraucht werden.

 

Nur für den Dienstgebrauch bezieht sich nicht auf das Formblatt, sondern dem ausgefüllten Formblatt. Also wenn der Soldat mit PK Nummer und seinen festgestellten psychologischen Daten veröffentlicht wird.

Das Formblatt selber hat keinen Geheimhaltungsgrund. Hier sind nur psychologische Parameter aufgelistet, die kein militärisches oder sonstiges Geheimnis zum Nachteil irgend einer Stelle beinhaltet. Anders sieht es aus, wenn z.B. Fritz Müllemann mit PK Nummer und seinen Leistungsdaten veröffentlicht wird. Das fällt unter dem Dienstgeheimnis.

 

Das ist schlicht und ergreifend nicht richtig. Die Überschrift als solche klassifiziert das Dokument an sich als Verschlussache.

Falls das Dokument ausgefüllt ist, enthält es zusätzliche Informationen, die dann aber unter die ärztl. Schweigepflicht fallen (-> Psychologe)

 

 

Mir ist es im Endeffekt auch egal - ich sag das jetzt nochmal ganz klar:

 

Ich bin Mitarbeiter der Bundeswehr, und weise daraufhin dass veröffentlichen von VS-NfD Material ein Dienstvergehen ist. Falls du Horst ein Mitarbeiter der BW oder angegliederter Behörden bist, solltest du das Dokument Offline nehmen, zumal es auch m.E. nach keine ausgesonderte Vorschrift ist.

-

MkG

 

P.S: Ich habe gesehen dass du dasselbe Dokument eigenständig verändert hast, und die Überschrift "VS - Nur für den Dienstgebrauch" durch "Bewertung der persönlichen Fertigkeiten in der Segelflugausbildung" ersetzt hast.

Das ändert nichts daran dass das Dokument als solches immernoch Verschlussache ist - abgesehen davon dass du ein Dokument verändert hast. Das Zeug gehört nicht in die Öffentlichkeit, und da ändert auch kein herumpfuschen. Bitte Offline nehmen.

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Aus den Erfahrungen von professionellen Weiterbildungsveranstaltungen bei der General Aviation in der Flugunfallprävention habe ich eine Zusammenfassung der wesentlichen Merkmale bei der Segelflugeignungsfeststellung und dem Ausbildungsfortschritt in der fliegerischen Grundschulung auf dem oben abgebildeten Formblatt zusammengestellt.

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Der Leiter eines führenden süddeutschen Aeromedicalcenter

 

Es gibt in Süddeutschland (da ich Frankfurt nicht zu Süddeutschland zähle) ja nur zwei Flugmedizinische Zentren. Welches von beiden ist denn bitte das "führende"? Und weiss das andere das?

 

hat diesen Satz mir am Telefon geprägt. Ich habe ihn zuerst darauf angesprochen.

Der Fliegerpsychologe bei der BFU denkt ähnlich, ich hatte mit ihm mehrfach telefoniert, erst kürzlich die Sache mit dem fliegerpsychologischen Test.

Der Vorsitzende der österreichischen Vereinigung der Fliegerpsychologen denkt auch in meine Richtung.

 

Um das kurz zusammen zu fassen: Nein, es gibt überhaupt keine Evidenz für Deine Aussagen!

 

Florian

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Ich bin Mitarbeiter der Bundeswehr, und weise daraufhin dass veröffentlichen von VS-NfD Material ein Dienstvergehen ist.

 

Das ist von Deiner Position aus absolut korrekt.

 

Das schöne an einem Dienstvergehen ist aber, dass man es nur begehen kann, wenn man im Dienst ist. Wer nicht im Dienst der Bundeswehr ist, kann schon qua Definition kein Dienstvergehen begehen. Für den ist nur relevant, ob er sich mit so einer Handlung strafbar gemacht hat.

 

Dies könnte in der Beihilfe zum Geheimnisverrat tatsächlich in Frage kommen. Im Unterschied zum Dienstvergehen setzt der einschlägige Paragraph des StGB (§353b) allerdings voraus, dass durch die Veröffentlichung "wichtige öffentliche Interessen gefährdet" wurden. Und bei dieser simplen Checkliste kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Gericht dies bejahen würde!

 

Gruss,

Florian

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