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Sauerstoffflasche Füllen


Cheshunt

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Hallo,

 

ich würe mich freuen wenn mir jemand mit meinem Problem helfen kann. Ich habe eine 2L Flasch und eine 20L Sauerstofflasche. Die kleine wollte ich mit der großen befüllen. Leider hat die kleine Flasche ein Ventil mit Rückfüllschutz und ich weiß leider nicht wie man da wieder was rein bekommt?

 

foto21f.jpg

 

foto31w.jpg

 

Über jede Hilfe würde ich mich freuen.

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Hoi

 

Leider kann ich Dir bei Deinem Problem nicht direkt behilflich sein, aber ich mahne zur Vorsicht. Mit Sauerstoff unter Druck sollte man nicht zu viel rumexperimentieren. Erstens kann man schnell mal mit einer schwarzen Nase ans Himmelstor klopfen und zweitens sollten, wenn Du das Zeugs zum Fliegen verwenden willst, die Vorschriften für Medizinalsauerstoff eingehalten werden. Deine Bilder machen ein bisschen den Eindruck eines Hinterhofexperimentes.

 

Nix für unguet,

 

Gruess Philipp

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ich mahne zur Vorsicht. Mit Sauerstoff unter Druck sollte man nicht zu viel rumexperimentieren. Erstens kann man schnell mal mit einer schwarzen Nase ans Himmelstor klopfen

Du kannst davon ausgehen, dass der durchschnittliche Segelflieger weiss, dass sich reiner Sauerstoff nicht mit Fett verträgt.

 

wenn Du das Zeugs zum Fliegen verwenden willst, die Vorschriften für Medizinalsauerstoff eingehalten werden.

Der Diskussions-Dauerbrenner. Es gibt dazu genau zwei Meinungen.

 

Von einem «Rückfüllschutz» habe ich noch nie etwas gehört, was ist das?

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Hoi

 

Leider kann ich Dir bei Deinem Problem nicht direkt behilflich sein, aber ich mahne zur Vorsicht. Mit Sauerstoff unter Druck sollte man nicht zu viel rumexperimentieren. Erstens kann man schnell mal mit einer schwarzen Nase ans Himmelstor klopfen und zweitens sollten, wenn Du das Zeugs zum Fliegen verwenden willst, die Vorschriften für Medizinalsauerstoff eingehalten werden. Deine Bilder machen ein bisschen den Eindruck eines Hinterhofexperimentes.

 

Nix für unguet,

 

Gruess Philipp

Ja sehr große Vorsicht! Geht um 2-3 Auffüllung pro Jahr.

 

Hier ein Link zum "Ventil" was neuer Standart ist: http://www.oxyparat.de/restdruckventil/

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Hier ein Link zum "Ventil" was neuer Standart ist: http://www.oxyparat.de/restdruckventil/

Oh, ein Restdruckventil! Ja das ist natürlich bekannt. Du brauchst nichts weiter als eine passende Kupplung. Jeder Druckgashändler sollte dir das besorgen können oder Dir zumindest sagen können, wo Du es bekommst.

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Hallo Fritz

 

Wenn die Segelflieger so genau wissen, wie man mit Sauerstoffflaschen hantieren muss, dann kann ja gar nichts passieren. Ich habe es zumindest während meiner Segelflugausbildung nicht gelehrnt. Trotzdem würde ich zB in dem Fall die Flasche nicht einfach so rumstehen lassen, schon gar nicht mit einem Schlauch dran. Hab ich mal beim Tauchen gelernt und in der Stifti beim Schweissen. Volle Flasche mit abgschlagenem Ventil geht ab wie Scud Rakete (Zitat vom Lehrmeister).

 

Aber ich bin nicht Flaschenspezialist und wüsste zumindest nicht wie man korrekterweise damit umzugehen hat. Ich weiss nur, dass man damit keinen Unfug treiben sollte. Ist aber jedem selber überlassen.

 

Gruss, Philipp

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Ich habe es noch nie selbst probiert. Von der Logik her kann dies ja nur funktionieren, wenn der Druck in der einen Flasche grösser ist, als in der anderen. Wenn der Druck in beiden Flaschen gleich ist, geht gar nichts mehr. Macht dieses Verfahren denn wirklich Sinn.

 

Ich gehe jeweils in den nächsten Tauch-Shop. Dort wird mit dem kompressor gefüllt und der Spass kostet etwa SFR 10. Das ist zwar kein medizinischer Sauerstoff, im Motorflugzeug mit der geheizten Kabine spielt die Feuchtigkeit im Sauerstoff jedoch keine Rolle.

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Ja, dass man eine Flasche vor dem Umfallen sichern muss, ist natürlich klar. Ich hatte das Foto nicht so genau angeschaut. Dieses Filmchen zeigt, warum:

 

 

Zumindest bei den ambulanten Flaschen sollte man darum ein Sicherheitsventil einsetzen.

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Hallo,

Ich habe oft Sauerstoff von einer 40 Literflasche in eine 2 Liter Flasche umgefüllt. Dazu habe ich eine 3 mm Messingrohrleitung verwendet und Messingrohrverschraubung mit Metall auf Metallabdichtung ohne Gummidichtungen. Also Kupfer und Messing Materialien verwenden, möglichst keine Gummiteile. Wenn Gummiteile, dann nur mit ein BAM Zertifikat gegen adiabatische Sauerstoffdruckausbrennverträglichkeit. Zusätzlich sollte auch eine toxikologische Prüfung auf ungesunde Restprodukte durchgeführt werden. Der maximale Fülldruck der 2 Liter Flasche richtet sich immer nach dem vorhandenen Druck der grossen Flasche. Man kann ohne hinzugeschalteten Kompressor niemals den Druck der grossen Flasche übertreffen. Ich habe einen Handkompressor gebaut, mit dem ich selbst bei einen Restfülldruck von 40 bar noch die 200 bar in der 2 Liter Flasche erreichen kann.

 

Bilder von meiner Handkompressionsanlage unter Berücksichtigung des adiabatischen Verdichtungserwärmung habe ich auf meiner Homepage gestellt:

http://home.arcor.de/horstmetzig/ Dort an der linken Seite den Buttom Handkompressor drücken, und alles ist erklärt. Ich habe nach Beratung des Sauerstoffwerk Lenzburg und der BAM Berlin Materialien mit Sauerstoffausbrenntest verwendet, also alles Materialien mit Zertifikat der BAM gegen Ausbrennsicherheit, allerdings nicht geprüft auf Toxität wegen adiabatischer Wärme mit toxischen Restverbindungen.

 

Dort ist alles erklärt bezüglich Sauerstoffbrand, Sauerstoffrisiken und die richtigen Materialien. Ich habe bei der BAM Berlin die Richtlinien berücksichtigt.

 

Bitte keinen Medizinalsauerstoff verwenden, weil dieser aus medizinischen Gründen grosse Feuchtigkeit hat, welche bei Segelflug minus Temperaturen minus 40 oder minus 50 Grad einfrieren. Nur Luftfahrtsauerstoff verwenden, dieser enthält keine Feuchtigkeit, welche später bei Minustemperaturen einfrieren kann. Gesetzlich ist zudem Medizinalsauerstoff nicht zulässig in Segelflugzeugen, sondern nur in Flugzeugen mit beheizter Kabine, und eigentlich auch nur für medizinische Zwecke. Medizinalsauerstoff ist eigentlich ein Medizinprodukt..

 

Wenn von der flüssig Sauerstoffphase gefüllt wird, dann bekommt man immer 100 % trockenen Sauerstoff. Für medizinische Zwecke wird zusätzlich Feuchte hinzugefügt, damit die Atemwege nicht austrocknen.

 

Wenn man einen guten Segelfliegerfreund bei ein Sauerstoffwerk hat, dann ist das die beste Lösung. Sauerstoff fällt in der Industrie als billiges Restprodukt an, ( so die Aussage von Herrn Troxler vom damaligen Sauerstoffwerk Pratteln, BL ) Der Chemiker Herr Troxler vom damaligen Sauerstoffwerk Pratteln hat mir früher unzählige Hilfestellungen im Umgang mit Sauerstoff gegeben.

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Ich gehe jeweils in den nächsten Tauch-Shop. Dort wird mit dem kompressor gefüllt und der Spass kostet etwa SFR 10. Das ist zwar kein medizinischer Sauerstoff, im Motorflugzeug mit der geheizten Kabine spielt die Feuchtigkeit im Sauerstoff jedoch keine Rolle.

Zum Tauchen wird normale Umgebungsluft in die Flaschen gepumpt. Diese Luft bringt dir bei Höhenflügen nicht viel. Bei Höhenflügen brauchst du genügend Sauerstoff. Eine richtig ausgerüstete Anlage nimmt reinen Sauerstoff und mischt über einen Regler je nach der Höhe Umgebungsluft dazu.

Da ich bei allen Flügen immer das EDS Betriebsbereit habe und ab 3000 Meter einschalte brauche ich viel Sauerstoff. Es ist einfach praktisch, wenn man am Abend die Flasche wieder füllen kann und am nächsten Tag wieder Einsatzbereit ist. Dazu habe ich zwei 50 Liter Flaschen mit technischem Sauerstoff gemietet. Die Flasche 1 mit weniger Druck benutze ich zum Vorfüllen mit der Zweiten gebe ich noch den Druck. Wenn die 1 noch 80 - 100 Atü hat wird sie ausgetauscht und wird Nr.2 während die alte Nr. 2 nun als Erste zum Vorfüllen benutzt wird. Es würde zwar Umfüllpumpen geben mit denen man eine Flasche aufbrauchen könnte. Die Kosten einer Umfüllpumpe sind über 3000 Fr. Eine halb lehre Flasche auszutauschen kostet 80 Fr. und für ca. 400 Flugstunden brauche ich etwa 2 Flaschen. Da ist die Rechnung schnell gemacht.

Wichtig beim Umfüllen ist, dass das ganze langsam gemacht-, und ein warm werden der zu füllenden Flasche klein gehalten wird. Dass Flaschen richtig gelagert und auch die Umfüll - Schläuche gesichert werden ist doch selbstferständlich.

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Markus "Tomcat"

Wenn der medizinische O2 Feuchtigkeit enthalten würde (was ich als ex-Rettungssanitäter nicht glaube), warum würde man ihn dann im RTW oder in der Klinik anfeuchten bevor man ihn dem Patienten gibt?

 

Gerüchte sprechen sogar von Piloten die mit O2 fliegen der zum Schweissen gedacht ist.

 

:005:

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Tomcat

 

Der Sauerstoff aus dem Tauchshop hat Feuchtigkeit und der medizinische Sauerstoff nicht (so wie ich es formuliert habe). Deshalb ist der medizinische Sauerstoff auch viel teurer und deshalb musstest Du als Rettungssanitäter anfeuchten.

 

Der Feuchtigkeitsgehalt im Sauerstoff könnte - nach meiner bescheidenen Vorstellungskraft - in einem unbeheizten Segelflugzeug Probleme machen (einfrieren von Ventilen, etc.), in der geheizten Kabine eines modernen Reiseflugzeuges sollte dies jedoch kein Problem sein.

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Markus "Tomcat"

Roger .... ich wollte nur dem etwas entgegenstellen:

 

...

Bitte keinen Medizinalsauerstoff verwenden, weil dieser aus medizinischen Gründen grosse Feuchtigkeit hat, welche bei Segelflug minus Temperaturen minus 40 oder minus 50 Grad einfrieren. Nur Luftfahrtsauerstoff verwenden, dieser enthält keine Feuchtigkeit, welche später bei Minustemperaturen einfrieren kann.

...

 

Nach meinen Info von Messer Griesheim kommt im Prinzip jeder Sauerstoff aus der gleichen "Fabrik", ob medizinisch, aviatisch oder verbindungstechnisch genutzt.

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Technischer, medizinischer und Luftfahrtsauerstoff ist grundsätzlich das gleiche, er kommt aus der gleichen Anlage, wird gleich hergestellt und gleich abgefüllt. Und auch medizinischer Sauerstoff wird bei der Füllung nicht angefeuchtet. Der Unterschied zwischen den drei Sauerstoffqualitäten liegt bei der Vorbehandlung der Flaschen, der kontrollierten Umgebung für Atemsauerstoff sowie bei der Kontrolle und vor allem bei der Dokumentation. So muss der Abfüller beim Atemsauerstoff z.B. von jeder Charge eine Probe zurückbehalten und zwei Jahre aufbewahren sowie Buch darüber führen, an wen der Sauerstoff verkauft wurde, so dass etwa bei einer Unregelmässigkeit die gesamte Charge zurückgerufen werden kann. (Darum das Ablaufdatum des medizinischen Sauerstoffs, einen technischen Grund dafür gibt es nicht. Und darum auch der massiv höhere Preis.) Grundsätzlich kann man also genau so gut technischen Sauerstoff atmen, wenn man seine eigene Flasche hat, sie von einem professionellen Betrieb füllen lässt und weiss, was man tut. Den Sauerstoff vom Schlosser um die Ecke würde ich persönlich eher nicht atmen, weil ich die Geschichte seiner Flasche nicht kenne.

 

Druckgasflaschen für Atemgase sind übrigens weiss. In eine solche weisse Flaschen wird kein seriöser Betrieb "einfach so" Sauerstoff füllen, da müssen die strengen Vorschriften für Atemgase eingehalten werden. Wer seinen Sauerstoff also auf "inoffiziellem" Weg beziehen will, muss die Flasche grau anmalen (für "technische Gase") mit weisser Schulter (für Sauerstoff), sonst läuft da gar nichts.

 

Zur Frage, wie weit es zu verantworten ist, "technischen" Sauerstoff zu atmen, gibt es genau zwei Meinungen. Ausserdem ist es eine Sache, was ich mit meiner eigenen Flasche mache, aber was ich etwa in einem Verein zur Verfügung stelle ist was ganz anderes.

 

 

Noch was zum Tauchshop: "Früher" tauchte man hobbymässig ausschliesslich mit Pressluft, und Pressluft war auch das einzige, was man beim Tauchshop bekam. Pressluft konnte jeder Tauchshop mit einem geeigneten Kompressor billig selbst herstellen, aber Pressluft bringt für die Höhenatmung natürlich nichts. Heute tauchen aber auch Hobbytaucher vermehrt mit Nitrox, d.h. mit einem Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch mit einem höheren Sauerstoffanteil. (Grund: Das verringert die Austauchzeiten.) Manche Tauchshops verfügen daher über eine Anlage, mit der sie das Gemisch selber herstellen können. Diese Tauchshops können auch reinen Sauerstoff abfüllen. Ob sie das auch dürfen, weiss ich nicht.

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Sorry..., dann liegt Horst falsch...!

 

Ich habe keine Ahnung wie gross die Unterschiede wirklich sind, fliege jedoch viel zwischen FL 140 - 170 und bisher ohne Probleme. Auf dem Flugplatz zahle ich für eine Füllung SFR 70 und im Tauchshop SFR 10.

 

Ich wünsche Dir einen schönen Tag und gehe jetzt dann gleich in die Luft :-))

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Besten Dank Fritz für die vielen weiteren Details. Ich glaube da ist einiges unklar!

 

Meine Maschine ist N registriert und ich muss meine Sauerstoff-Flasche (metallfarbig, oben grün) in die USA zur Wartung schicken. Vielleicht gibt es dort ja auch nochmals extra Vorschriften.

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Druckgasflaschen für Atemgase sind übrigens weiss. In eine solche weisse Flaschen wird kein seriöser Betrieb "einfach so" Sauerstoff füllen, da müssen die strengen Vorschriften für Atemgase eingehalten werden. Wer seinen Sauerstoff also auf "inoffiziellem" Weg beziehen will, muss die Flasche grau anmalen (für "technische Gase") mit weisser Schulter (für Sauerstoff), sonst läuft da gar nichts.

 

"Aviation" Sauerstoff Flaschen von Carbagas sind aber auch grau mit weisser Schulter, ich musste nämlich meine vormals weisse Flasche grau einfärben damit ich sie füllen lassen konnte.

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"Aviation" Sauerstoff Flaschen von Carbagas sind aber auch grau mit weisser Schulter, ich musste nämlich meine vormals weisse Flasche grau einfärben damit ich sie füllen lassen konnte.

Komisch: Nach EURO-NORM DIN EN 1089-3, gültig seit 1.1.1998 (mit einer Übergangsfrist), sind Flaschen "für Gase zur Inhalation (Atemgase) und für medizinische Anwendungen" im zylindrischen Teil weiss. Das sollte nach meinem Verständnis auch den Luftfahrtsauerstoff betreffen, aber ich muss gestehen, dass ich noch nie mit Luftfahrtsauerstoff in Berührung kam. Vielleicht erfüllte die Abfüllkette nicht die strengen Vorschriften? Allerdings kann ich mir das bei einer Firma wie Carbagas kaum vorstellen.

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Gerüchte sprechen sogar von Piloten die mit O2 fliegen der zum Schweissen gedacht ist.

 

Das geht ja überhaupt gar nicht! Der ist doch viel zu heiss! :005:

 

Florian

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Sorry..., dann liegt Horst falsch...!

 

Ich habe keine Ahnung wie gross die Unterschiede wirklich sind, fliege jedoch viel zwischen FL 140 - 170 und bisher ohne Probleme. Auf dem Flugplatz zahle ich für eine Füllung SFR 70 und im Tauchshop SFR 10.

 

Ich wünsche Dir einen schönen Tag und gehe jetzt dann gleich in die Luft :-))

 

Ich habe einfach im Internet nachgesucht. Abgesehen davon hatte ich mehrfach mit schweizer Gasehersteller die Problematik mit Sauerstoff in der Luftfahrt besprochen. Dafür gibt es ein Sondergas Höhenatemsauerstoff. Besonders wichtig ist eben die Reinheit der Flaschen, und ob diese noch mit Restdruck verbleiben. Entscheident ist immer die gesetzliche Anforderungen, und da ist weder medizinischer noch technischer Sauerstoff in der Luftfahrt zugelassen, sondern nur die in der Definition von NFL II- 91/00. Daran sollte man sich halten.

 

 

Anforderungen an Höhenatemsauerstoff - taugt medizinischer Sauerstoff??

Geschrieben von: Bernd Schwehm

Samstag, den 27. Dezember 2008 um 09:59 Uhr

In der NfLII 91/00 Bekanntmachung über die Anforderungenan Höhenatemsauerstoff erklärt das deutsche LBA:

Folgende Sauerstoffqualitäten sind als Höhenatemsauerstoff in Luftfahrzeugen verwendbar, sofern nicht im Einzelfall eine andere bestimmte Qualität vorgeschrieben ist:

· Luftfahreratemsauerstoff gemäß SAE Aerospace Standard AS 8010, Rev. C, Type I

· Luftfahreratemsauerstoff nach der internationalen Spezifikation MIL-PRF-27210G

· Höhenatemsauerstoff gemäß Technischer Lieferbedingung TL 6830-0003 des Bundesamt für Wehrtechnik

Eine im Sauerstoff enthaltene Feuchtigkeit ist von besonderer Bedeutung, weil sie eine Einfriergefahr für Regeleinrichtungen und Ventile von Atemeinrichtungen ergibt. Ferner kann in den Druckgasflaschen (Sauerstoffbehälter) die eventuelle Ansammlung tropfbar flüssigen Wassers als Elektrolyt zu erheblichen Korrosionserscheinungen führen.

Allen drei Sauerstoff-Standards ist gemein, dass der Wassergehalt auf max 5µg pro Liter Sauerstoff bzw. auf 7ppm (parts per million) begrenzt ist.

Im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland ist gasförmiger Sauerstoff in folgenden Qualitäten erhältlich:

· Sauerstoff für technische Anwendungen

· Sauerstoff hoher und höchster Reinheit

· Sauerstoff für medizinische Anwendungen

· Höhenatemsauerstoff für Luftfahrzeuge

Sauerstoff hoher und höchster Reinheit weist einen sehr geringen Grad von Feuchtigkeit und Verunreinigungenauf, dürfte aber aus Kostengründen nur wenig Verwendung finden.

Meine Marktforschungen haben ergeben, dass die Gaslieferanten inzwischen auch medizinischen Sauerstoff mit dem geforderten Wassergehalt von weniger als 7 ppm liefern. Die geforderte Reinheit des Gases von mehr als 99,5% ist ebenfalls erfüllt.

Wer sich also vorher darüber beim Lieferanten informiert, kann auf den Preisaufschlag für Höhenatemsauerstoff gut verzichten!

 

 

NfL II-91/00

Bekanntmachung über die Anforderungen an Höhenatemsauerstoff

Viele Luftfahrzeuge sind heute mit tragbaren Atemgeräten oder Festinstallierten

Atemanlagen ausgerüstet. Deren Verwendung und Instandhaltung hat nach den

Betriebsanweisungen der Geräte- oder Flugzeughersteller zu erfolgen. Weniger

bekannt scheint aber zu sein, welchen Anforderungen der benötigte

Höhenatemsauerstoff entsprechen muss. Es ist deshalb zu befürchten, dass aus

Unkenntnis oder Sparsamkeitsgründen eine billigere, aber für Atmung in

Luftfahrzeugen ungeeignete Sauerstoffqualität gewählt wird. Daher wird auf

folgendes hingewiesen:

1. An den Sauerstoff für Atemzwecke in Luftfahrzeugen müssen höchste

Anforderungen hinsichtlich Geruchlosigkeit, Reinheit, Verunreinigungen

und Trockenheit gestellt werden. Die Geruchlosigkeit ist aus Gründen der

Hygiene und des Wohlbefindens der Benutzer von Atemmasken erwünscht.

Die Einhaltung der erforderlichen Reinheit ist erforderlich, damit der geforderte

höhenabhängige Sauerstoffanteil in der Atemluft erreicht wird und nicht – trotz

Atemausrüstung – Sauerstoffmangelerscheinungen beim Benutzer der

Atemeinrichtung auftreten.

Verunreinigungen im Sauerstoff (z.B. Stäube oder Partikel) können zur

Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit bis zum Ausfall der Atemeinrichtungen

führen (z.B. durch Dichtsetzen von Filtern).

Eine im Sauerstoff enthaltene Feuchtigkeit ist von besonderer Bedeutung, weil

sie eine Einfriergefahr für Regeleinrichtungen und Ventile von Atemeinrichtungen

ergibt. Ferner kann in den Druckgasflaschen (Sauerstoffbehälter) die eventuelle

Ansammlung tropfbar flüssigen Wassers als Elektrolyt zu erheblichen

Korrosionserscheinungen führen.

Folgende Sauerstoffqualitäten sind als Höhenatemsauerstoff in Luftfahrzeugen

verwendbar, sofern nicht im Einzelfall eine andere bestimmte Qualität

vorgeschrieben ist:

• Luftfahreratemsauerstoff gemäß SAE Aerospace Standard AS 8010, Rev. C,

Type I mit einem Reinheitsgrad von nicht weniger als 99.5% und einem

Feuchtigkeitsgehalt von höchstens 5 mg H2O/L O2 (5 mg Wasser pro Liter

Sauerstoff, gemessen bei 21°C und 101.3 kPa).

• Luftfahreratemsauerstoff nach der internationalen Spezifikation MIL-PRF-

27210G mit einem Reinheitsgrad von mindestens 99.5% und einem

Feuchtigkeitsgehalt von max. 7 parts per million by

volume (5.4 mg Wasser pro Liter Sauerstoff).

• Höhenatemsauerstoff gemäß Technischer Lieferbedingung TL 6830-0003 des

Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung mit einem Reinheitsgrad von

mindestens 99.5% und einem Feuchtigkeitsgehalt von höchstens 5 mg H2O/m³

O2 (5 mg Wasser pro Liter Sauerstoff, gemessen bei 21°C und 101.3 kPa).

Zusätzliche Angaben über die bei der Abfüllung erlaubten

Höchstkonzentrationen von weiteren Nebenbestandteilen können bei Bedarf dem

Aerospace Standard, der MIL-Spezifikation oder der Technischen Lieferbedingung

entnommen werden. 2. Im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland ist gasförmiger Sauerstoff in

folgenden Qualitäten erhältlich:

• Sauerstoff für technische Anwendungen

• Sauerstoff hoher und höchster Reinheit

• Sauerstoff für medizinische Anwendungen

Höhenatemsauerstoff für Luftfahrzeuge Sauerstoff hoher und höchster Reinheit

weist einen sehr geringen Grad von Feuchtigkeit und Verunreinigungen auf,

dürfte aber aus Kostengründen nur wenig Verwendung finden.

Höhenatemsauerstoff für Luftfahrzeuge entspricht den unter Ziffer 1 genannten

Forderungen. Im Ausland wird vielfach die Qualität nach MIL-Spezifikationen

geliefert.

Bei medizinischem und technischem Sauerstoff wird der Gehalt an Feuchtigkeit

und Verunreinigungen von den Füllwerken nicht ermittelt. Zum Teil wird in

Kliniken dem medizinischen Sauerstoff noch Feuchtigkeit zugeführt.

Deshalb darf aus Sicherheitsgründen weder medizinischer noch technischer

Sauerstoff als Höhenatemsauerstoff in Luftfahrzeugen verwendet werden.

3. Entsprechend dem SAE Aerospace Standard AS 1046 wird empfohlen alle

Druckgasflaschen, die mit Sauerstoff für die Inhalation gefüllt sind, mit einer

grünen Farbe (z. B. FED-STD-595 Nr. 14187) zu lackieren.

Um Verwechslungen zwischen Höhenatemsauerstoff für Luftfahrzeuge und

Sauerstoff für medizinische Anwendungen zu vermeiden, sollten Druckgasflaschen für Höhenatemsauerstoff für Luftfahrzeuge mit großen schwarzen

Buchstaben den Aufdruck HÖHENATEMSAUERSTOFF oder OXYGEN AV tragen.

Anmerkung:

Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass es nicht ausschließlich darauf

ankommt, welche Sauerstoffqualität in die Flaschen gefüllt wird, sondern welche

Qualität nach der Füllung in der Flasche vorhanden ist. Die Füllwerke unterziehen

die Flaschen einem mehrstündigen Trocknungsprozess, um zu verhindern, dass

sich vor der Füllung mit Höhenatemsauerstoff für Luftfahrzeuge bereits

Feuchtigkeit (Wasser) in der Flasche befindet.

Diese NfL ersetzt NfL II 82/83.

Braunschweig, den 22.11.2000

M425-Höhenatemsauerstoff/11-00

Der Direktor des

Luftfahrt-Bundesamtes

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Eine einwandfreie Sauerstoffversorgung im Sinne der Norm NFL II - 91/00 ist nur die halbe Miete. Die Grenze liegt bei 11000 Meter. Das liegt an dem Partialdruck von Sauerstoff.

 

Wir haben auf Meereshöhe einen Absolutluftdruck von 1 bar. Darin enthalten sind 78 % Stickstoff und 21 % Sauerstoff. Die unberücksichtigten 1 % anderen Gasanteile berücksichtige ich hier nicht. Somit haben wir 0,21 bar Sauerstoffteildruck und 0,78 bar Stickstoffpartialdruck.

 

In 5500 Meter Höhe haben wir nur noch den halben Luftdruck wie in Meereshöhe.

Somit haben wir dann nur noch 0,105 bar Sauerstoffpartialdruck.

 

In 11000 Meter Höhe haben wir nur noch ein viertel des Luftdruck von Meereshöhe. Selbst wenn wir 100 % Sauerstoff atmen würden, dann haben wir einen Sauerstoffpartialdruck von 0,25 bar. Also in 12000 Meter Höhe können wir dann von etwa 0,21 bar Sauerstoffpartialdruck ausgehen, soviel wie in unserer Atemluft in Meereshöhe.

 

Wer auf diese Höhen ohne Druckanzug oder Druckkabine gehen will, muss auch berücksichtigen, das der Stickstoffanteil im Körper gesättigt ist, und über die Lunge ausgeatmet werden muss, oder über die Lunge muss der Körper vom gesättigten Stickstoff befreit werden. Der geringere Luftdruck kann den im Körper des Menschen gelösten Stickstoff nicht mehr genug Gegendruck bieten. Wenn der Stickstoff aber durch das Gewebe aus den Körper dringt, dann können im schlimmsten Fall Lähmungserscheinungen auftreten, oder im minder schweren Fall schmerzender Juckreiz. Daher macht es Sinn, vor dem Höhenflug den Körper vom Stickstoff zu entsättigen, und das macht man mit Atmung von 100 % Sauerstoff.

 

Körperfett kann deutlich mehr Stickstoff sättigen. Fettleibige Menschen leben daher in grösserer Gefahr, das der Stickstoff unkontrolliert durch das Gewebe austritt, wenn nicht sorgfältig vorher geplant wird, indem der Stickstoff ausschliesslich über die Atemwege und der Lunge den Körper verlässt. Das gibt sonst die Taucherkrankheit.

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