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14.10.2012 | Corendon B737-800 | Antalya | Crew haut bei Cockpitbrand ab


eldior

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Hallo zusammen,

 

Folgendes sollte man als Pilot vielleicht nicht machen, kann das Image der Airline schädigen.

 

Bei der Evakuierung einer türkischen Passagiermaschine nach einem Cockpit-Brand in Antalya sind zwei norwegische Passagiere verletzt worden. Das Feuer brach kurz vor dem Start der Boeing 737-800 der Corendon Airlines ins norwegische Trondheim aus.

 

Darauf seien die Passagiere sofort in Sicherheit gebracht worden, sagte ein Vertreter des Reiseveranstalters Detur. Zwei Passagiere hätten sich dabei ein Bein gebrochen, andere Passagiere hätten Rauch eingeatmet, seien aber wohlauf.

 

Einige der insgesamt 158 Passagiere erhoben schwere Vorwürfe gegen die Besatzung: Diese sei von Bord geflüchtet, ohne sich an der Evakuierung der Passagiere zu beteiligen, berichteten sie den Medien nach ihrer Rückkehr nach Norwegen mit einem anderen Flugzeug.

 

Crew forderte die Passagiere zum Bleiben auf

 

«Als wir den Rauch bemerkten, wollten wir die Maschine verlassen, doch die Crew forderte uns auf sitzenzubleiben. Erst als schon Flammen zu sehen waren, bemerkten sie, dass es brenzlig wurde und verliessen plötzlich das Flugzeug - noch vor uns», erzählte die 30- jährige Tone Östensen der Zeitung «Verdens Gang».

 

Die 18-jährige Ida Marie Kveli Selvik sagte, sie hätte von ihrem Platz in der vordersten Reihe aus gesehen, wie erst die Piloten aus dem rauchenden Cockpit flüchteten. Danach sei die restliche Crew einfach «verschwunden».

 

Andere Passagiere berichteten von einer chaotischen Evakuierung, sagten aber, diese sei nach nur wenigen Minuten abgeschlossen gewesen. Die Flughafenbehörden von Antalya wollte die Berichte zunächst nicht bestätigen, die Fluggesellschaft war für einen Kommentar nicht zu erreichen.

 

(20Minuten)

 

Link: 20min abcnews

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Manchmal schwer, wem glauben zu können.

Ein MA am Flughafen, Augenzeuge des Ganzen, sagt, dass der Kapitän vom Kokpit aus das Feuer mit einer Löschflasche versucht hat zu löschen und sich dabei die Hand verbrannt. Da das Feuer zuerst nur als Rauch verstanden wurde, hat man erst später die Evakuierung über die mittleren Notausgänge resp. Slides durchgeführt. Da die Slides sich nicht sofort öffnen liessen, sprangen einige Paxe von der höheren Seite des Flügels, sodass es mehrere Verletzte gab. Aussrrdem waren die Flaps nach den Vorgaben richtig ausgerichtet für die Evakuation. Cabin Crew habe u. a. auch die letzte Kontrolle gemacht.

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Vorschriften hin oder her, wenn das Flugzeug brennt und die Paxe erstmal ihr Handegepäck zusammensammeln etc. würde ich irgendwann wohl auch denken: Wenn ihr partout hier nicht zügig raus wollt, dann halte ich jetzt für euch auch nicht mehr den Kopf hin und bin jetzt weg.

Bei den Evakuierungen die in der letzten Zeit so auf Youtube zu sehen waren, schien die Sorge vieler Passagiere eher ihrem Bordtrolley und dem Filmen mit dem Handy zu gelten, als der schnellen Evakuierung. Den letzten beissen dann die Hunde, und das ist die Crew.

 

Gruß

Ralf

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Seit Twitter, Internet und erschinglicher Onlinigkeit gibt es eigentlich nur noch ein Muster:

 

- Für Öffentlicheit braucht man keine Ausbildung und Berufsethik. Redaktion geht auch mit einer Halbtagskraft und 30 geltungssüchtigen Praktikanten.

- Die bösen werfen immer Bomben auf (schießen auf ...) Frauen, Kinder, Hospitäler und Herstellungsbetriebe für Babynahrung. In einem (Bürger-) Kriegsgebiet gibt es garnichts anderes mehr.

- Endverbraucher haben zu jeder Zeit Anspruch auf maximalen Service. "Maximal" wird immer hinterher durch Medien definiert.

- Ein rauher Ton in einer solchen Situation ist nie Teil des nötigen Verfahrens. Er ist immer eine schwerwiegende Beleidigung oder eine Diskreminierung. Ist der Angesprochene Ausländer immer eine Diskreminierung.

- Jeder hat immer sofort eine Kopie des Büchleins "Reklamieren, richtig und effektiv" dabei. Smartphones helfen bei der Beweissicherung.

- Jeder Beteiligte hat selbstverständlcih immer jeden Teil einer Aktion voll im Blick und versteht, was passiert. Wie könnte es auch anders sein. Wer diese Tatsache in Frage stellt, ist sofort, praktisch per Naturgesetz, ein Agent Provocateur der Industrie, die so vor Schaden bewahrt werden soll. Ich erinnere da an die Diskussion um den Beinahe Zwischenfall (die Katastrophe, die keine werden wollte) mit den Maschinen in Zürich, die auf zwei kreuzenden Pisten eine Freigabe gehört haben wollten. Das ging ja auf allen aviatischen Foren hoch her.

- Nur Dummköpfe warten auf die BFU - der Profi und der Augenzeuge weiß natürlich sofort was los gewesen ist.

 

Sofern ich etwas vergessen habe, will ich die Liste gerne ergänzen.

 

Pete

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Vorschriften hin oder her, wenn das Flugzeug brennt und die Paxe erstmal ihr Handegepäck zusammensammeln etc. würde ich irgendwann wohl auch denken: Wenn ihr partout hier nicht zügig raus wollt, dann halte ich jetzt für euch auch nicht mehr den Kopf hin und bin jetzt weg.

Bei den Evakuierungen die in der letzten Zeit so auf Youtube zu sehen waren, schien die Sorge vieler Passagiere eher ihrem Bordtrolley und dem Filmen mit dem Handy zu gelten, als der schnellen Evakuierung. Den letzten beissen dann die Hunde, und das ist die Crew.

 

Gruß

Ralf

 

Was soll das für eine Welt werden in der solche Regeln gelten?

 

In dieser Welt erklären wir unseren Passagieren einmal die Vorschriften. Hören sie nicht zu dann verlassen wir als erstes das Schiff? Wenn unsere Passagiere dann untergehen oder verbrennen dann wissen wir wer schuld war? Unsere Passagiere selber - haben sie doch zuerst in ihrer Verwirrung und Panik an den Bordtrolly gedacht statt unseren Anweisungen zu folgen.

 

Und danach erklären wir den Anghörigen wie dumm und undizipliniert ihre Eltern oder Kindern waren, weil sie sich nicht an unsere Anweisungen gehalten haben?

 

Das ist nicht meine Welt. Dort kämpft eine Crew bis zuletzt für die Gesundheit ihrer Passagiere ganz gleich welche Fehler die machen. Die Crew geht als letztes von Bord und der Kapitän nach seiner Crew.

 

In Rauch und Feuer, in Wasser und Kälte wird immer wieder der Mut einer Crew zerbrechen und dem Anspruch nicht genügen - und wir werden verstehen. Aber unser Anspruch muss das immer sein.

 

Wolfgang

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Wolfgang,

 

wir leben (leider) in einer Welt der zerfallenden Werte.

Ich würde es auch lieber sehen, wenn gut bezahlte und motivierte Crews alles für das Leben ihrer Passagiere geben, und letztere das zu schätzen wissen (und bereit sind, dafür zu bezahlen).

Aber so läuft es leider meist nicht mehr, kaum einer der Passagiere hört bei der Sicherheitsgymnastik zu, viele ignorieren mutwillig was sie gehört haben, und viele würden niemals anerkennen, das die Crew für sie ihre Köpfe hingehalten hat, sie würden das als den selbstvertändlichen Service des "niederen" Personals ansehen.

Wer für solche Passagiere und einen Hungerlohn nicht bereit ist seinen Kopf hinzuhalten, den kann ich gut verstehen.

 

businessfuzzi.jpg

Sowas finde ich bezeichnend für die "Premiumpassagiere" der heutigen Zeit.

Würdet ihr für sojemanden euer Leben opfern?

 

Gruß

Ralf

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Ralf - was ist für Dich ein nicht-lebenswertes oder nicht-opferungswürdiges Leben? Spannende Unterscheidung, für die Mutti aus der Eco opferst Du Dich, für den Banker aus der First nicht weil er die teuren Schuhe hochgelegt hat?

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Ralf,

 

ich hoffe schwer Du bist kein Crewmember. Wenn ja, dann würde ich den Job aufgeben, so schnell wie möglich. Wer für die Passagiere nur noch Verachtung übrig hat gehört nicht in ein Passagierflugzeug. Denn weder kann so jemand einen Service bieten, wie er sein soll, noch seine Hauptaufgabe, die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten, wahrnehmen.

 

Keiner von uns hier weiss was passiert ist. Wir hören von ein paar geschockten Paxen, was die glauben gesehen zu haben. Das in einer Kabine mit Rauch und dicht gedrängt. Wer von Euch kann wirklich aus Reihe 10 nur schon beim geordneten Aussteigen aus einer 737 sagen, was zuvorderst passiert? Das sieht man nicht so. Und auch wenn, dieser Fall scheint ausgesprochen heikel zu sein.

 

Keiner von uns kennt die Prozeduren bei dieser Airline. Bei uns auf der Caravelle war es damals so, dass der FO via die vordere rechte Tür rausgeht und von aussen die Evakuation unterstützt, der Captain macht die Checkliste fertig und die Endkontrolle der Kabine falls machbar und er überhaupt in die Kabine kann. War nicht immer möglich, z.b. bei Batteriebrand hätte der Weg in die Kabine aus dem Cockpit versperrt sein können...

 

Nach den vorliegenden Berichten brach da ein Feuer aus und zwar im Cockpit selber, welches nach einigen Berichten mit 3 Personen besetzt war. Die 737 ist extrem eng da vorne, wenn da wohlmöglich noch ne Wand zwischen Reihe 1 und der vorderen Wand war, erst recht. Die Cockpit Crew musste offenbar das Cockpit fluchtartig verlassen. WENN da ein derartig massives Feuer herrschte, ist es durchaus sinnvoll, dann die Fenster nicht zu öffnen, das kann das Feuer erst richtig ausser Kontrolle bringen. Oder unter Umständen war dafür gar keine Zeit, 3 Personen in einer 737 im Cockpit, das ist sardinenmässig eng. Ok, also machen die die Tür auf, gehen durch und stehen dann in der vorderen Kabine, wo es eh schon eng ist und ihnen die Paxe entgegen kommen. Wohin nun? Die Slides sind draussen, es stehen noch 2 FA's dort die versuchen die Leute rauszubringen, von hinten kommen mehr und mehr. Und dann 5 Leute vorne? Der Weg ins Cockpit ist zu. Was wäre wohl Euer Entscheid? Vorne muss Platz her, sonst staut alles zurück. Da kann es durchaus Sinn machen, wenn einige dieser Crewmembers raus gehen und dort helfen und allenfalls einer oder zwei im vorderen Bereich bleiben, um dann die Kontrolle zu machen und als Letzte raus zu gehen.

 

Dazu: keiner weiss, ob und wenn ja wieviele wieso und wann raus sind. Der Captain hat nach einigen Berichten recht heftige Verbrennungen. Hätte der so noch helfen können oder wäre er im Weg gewesen? Keiner der Paxe kann sagen, wer die Endkontrolle gemacht hat, denn dann war keiner mehr an Bord. WENN es stimmt, dass es 3 Cockpit Crew Members waren, davon 2 Kapitäne, kann es durchaus sein, dass nur einer zurückblieb und zusammen mit den hinteren CC's checkte. Tatsache ist, alle sind sehr schnell draussen gewesen.

 

Also, wer hier blindlinks auf Passagierkommentare in der Yellowpress hört, kann gewaltige Fehlinfos berichten und diese Crew unter Umständen heftigst schaden. Mich interessiert eigentlich umso mehr, was einen derartigen Brand im Cockpit auslösen kann.

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Moechte auch mal ne Lanze fuer Correndon brechen. Wir sind vor ein paar Wochen fuer die Kollegen ad hoc von Amsterdam nach Tunesien geflogen. Obwohl das ein Blitzeinsatz war, war ich ueberrascht, dass an die Paxe Zettel verteilt wurden, wo man sich entschuldigt, nicht mit Correndon sondern mit uns zu fliegen. Des weiteren wurde unsere Firma als zuverlaessiger Partner vorgestellt und alle Reisenden bekamen ein kleines Geschenk. Groundhandling etc. war auch alles OK.

 

Ganz offensichtlich steht bei Correndon der Service am Kunden noch hoeher als bei manch anderer Gesellschaft. Kann nichts Schlechtes ueber unseren "one night stand" sagen.

 

PS: Die Pfefferminzbonbons waren lecker :D

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Ralf,

 

ich hoffe schwer Du bist kein Crewmember. Wenn ja, dann würde ich den Job aufgeben, so schnell wie möglich. Wer für die Passagiere nur noch Verachtung übrig hat gehört nicht in ein Passagierflugzeug.

 

 

Danke, dass Du mir gerade die Drecksarbeit abgenommen hast.

Ich mag es eigentlich nicht, mit Foren-Membern anzuecken (=> woher wohl kommt der unterwürfige Nick), aber manchmal muss einfach eines klar gesagt werden:

 

Ich kann mich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass einige User trotz berechtigter einzelner Kritikpunkte mit ihrer Meinung einen kleinen Overrun erleben.

 

Das Schema ist immer ähnlich: Dummer, dummer Passagier (sorry, "Pax"), tolle, kluge Crew. Es läuft immer auf dieses Erklärungsmuster hinaus und ich glaube, dass bei vielen dieser Argumentationen in Wirklichkeit darum geht zu zeigen: "Ich bin Profi - Du bist ein Niemand". Bemerkenswerter Weise stimmen auch (oder zumeist) Personen mit ein, die überhaupt nicht in der Lage sind, sich als Profis in diesem Bereich zu fühlen. Dicker Disclaimer: Ich meine nur einen klar begrenzten Teil von Diskutanten!!!

Aber eben diese werden nicht müde, Klischees total zu überzeichnen: Der "Pax" (man kennt und benutzt den Fachterminus) ist doof. Du Pax ich Held. Und sei es nur deswegen, weil man selber als Laie meint, über anderen "Paxen" zu stehen, nur, weil man sich mit Aviatik befasst und vielleicht noch Hobby-Simmer ist.

 

Ein angehender - und inzwischen als solcher tätiger - befreundeter Airline-Pilot hat mir mal gesagt: "weißt Du, wie wir Flugschüler und die Piloten die Aussichtsterasse am Flughafen nennen? Affenhügel!"

Aha, darum geht es also: Um das eigene Ego. Und vor ein paar Jahren hat man selber noch auf dem "Affenhügel" mit großen Augen von der Pilotenkarriere geträumt - jetzt ist man was besseres.

 

Wie gesagt: Ich will hier mit Nachdruck und unmißverständlich keineswegs den wahren Profis durchgängig dieses Verhalten unterstellen.

Ganz im Gegenteil. Die richtigen Profis müssen sich und niemand anderem etwas beweisen, und erst recht nicht auf derartigem Niveau. Es scheint mir sogar, dass derartiges Verhalten häufig eher aus der Neider-Ecke kommt oder von Personen mit Komplexen.

Ich spreche da keine Personen direkt an. Offen gesagt könnte ich im Moment noch nicht mal sagen, wer gerade was gesagt hat. Und genau so offen gesagt versteht sich mein Posting auch eher als Antwort auf einen allgemeinen Tenor, wie er immer wieder zu vernehmen ist und gewiss nicht als Anfeindung mit irgendwelchen Usern.

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Wolfgang,

 

wir leben (leider) in einer Welt der zerfallenden Werte.

Ich würde es auch lieber sehen, wenn gut bezahlte und motivierte Crews alles für das Leben ihrer Passagiere geben, und letztere das zu schätzen wissen (und bereit sind, dafür zu bezahlen).

Aber so läuft es leider meist nicht mehr, kaum einer der Passagiere hört bei der Sicherheitsgymnastik zu, viele ignorieren mutwillig was sie gehört haben, und viele würden niemals anerkennen, das die Crew für sie ihre Köpfe hingehalten hat, sie würden das als den selbstvertändlichen Service des "niederen" Personals ansehen.

Wer für solche Passagiere und einen Hungerlohn nicht bereit ist seinen Kopf hinzuhalten, den kann ich gut verstehen.

 

 

Sowas finde ich bezeichnend für die "Premiumpassagiere" der heutigen Zeit.

Würdet ihr für sojemanden euer Leben opfern?

 

Gruß

Ralf

 

Wie sich mein Passagier benimmt, was er bezahlt, und wie zufrieden ich gerade mit der Wertschätzung meines Unternehmens bin hat nichts mit meiner Pflicht zu tun.

 

Wenn ich als aktives Crewmitglied ein Flugzeug übernehme, übernehme ich ein Rolle, ein Pflicht. Diese Pflichten sind ein altes Erbe von der Seefahrt auf die Luftfahrt übertragen.

 

Und ja. Wenn ich das Glück habe im Ernstfall tapfer zu sein dann opfere ich mich für den unbekannten Herrn mit den hochgelegten Schuhen. Sobald ich das Flugzeug übernommen habe ist er mein Passagier. Ich habe Verantwortung für ihn akzeptiert.

 

Wolfgang

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Vorschriften hin oder her, wenn das Flugzeug brennt und die Paxe erstmal ihr Handegepäck zusammensammeln etc. würde ich irgendwann wohl auch denken: Wenn ihr partout hier nicht zügig raus wollt, dann halte ich jetzt für euch auch nicht mehr den Kopf hin und bin jetzt weg.

Genau dafür klagt man aber die Tage aber Kapitän Schettino an.

Als Captain sollte man in diesem Fall schon auf die Pax einwirken und den Ernst der Situation klarmachen. Sich feige wie ein Drückeberger aus dem Staub machen geht imho gar nicht. So Leuten gehört die ATPL auf Lebzeiten entzogen.

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Ralf,

 

Du beklagst (zurecht) die

Welt der zerfallenden Werte.

 

In einer ersten Fassung Deines (sonst sehr lesenswerten Berichts) über Deinen Erstflug mit dem ANA-Dreamliner sprichst Du jedoch von einer

Thekenschlampe
, die Dir (zurecht) den Eintritt in eine Lounge verwehrt hat.

 

Und in einer ersten schnellen Suche in Deinen Beiträgen findet sich

 

hier

 

hier

 

und hier

 

der berühmt, berüchtigte und wenig schmeichelhafte Begriff

Saftschubse
, für jene Menschen, die auch Dich im Zweifelsfall retten sollen.

 

Ich persönlich finde das, öffentlich vorgetragen, wenigstens genauso rüpelhaft wie den von Dir fotografierten Herren mit den Schuhen an der Wand.

 

Gehörst Du am Ende also womöglich selbst zu jenen Leuten, die die Crew, nach Deinen "Benimm-Zerfalls-Kriterien", womöglich eher an Bord sitzen lassen könnte ?

 

Da die meisten Crews aber wohl professionell ihren Job erledigen, wird das hoffentlich trotzdem nie der Fall sein...

 

Gruß,

 

Andreas

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Ralf - was ist für Dich ein nicht-lebenswertes oder nicht-opferungswürdiges Leben? Spannende Unterscheidung, für die Mutti aus der Eco opferst Du Dich, für den Banker aus der First nicht weil er die teuren Schuhe hochgelegt hat?
Erstens geht es hier nicht um das hochlegen teurer Schuhe, sondern das anlehnen dreckiger Schuhe an das stoffbespannte Interieur, es geht um die völlige Verachtung des Besitzes anderer. Ich habe mit meinem Ticket nicht das Recht gekauft, meine Schuhe am Flugzeug sauber zu machen, und ich habe nicht die Garantie gekauft, dass sich die Crew im Notfall auch dann noch um mich kümmert, wenn ich ihre Anweisungen grob misachte und ihr Leben gefährde.

Wenn die Crew z.B. ausdrücklich nochmal darauf hinweist, dass man bis zum Ausschalten der Anschnallzeichen sitzen bleiben soll, und trotzdem noch auf der Runway die ersten Leute aufstehen und ihren Kram aus den Bins zusammensammeln, dann erwarte ich nicht von der Crew das sie sich losschnallt und selbst Verletzungen riskiert um einem Passagier zu helfen, der beim Bremsen schließlich gestürzt ist. Wer die Regeln misachtet (z.B. weil er sich für was besseres hält), der muss sich auch selbst um die Konsequenzen kümmern. Es kann nicht sein, dass wir das Leben von Crews riskieren, nur weil Passagiere sich ihre eigenen Regeln schaffen. (Und hier reden wir von gesetzlichen Vorgaben und sicherheitsrelevanten Regeln, nicht von geschlossenen Sonnenblenden auf Nachtflügen). Wenn die Passagiere die Evakuierung heftig verzögern, erwarte ich von keiner Crew mehr in einer bereits lichterloh brennenden Kabine noch einen letzten Kontrollgang zu machen.

 

Im konkreten Fall habe ich keine Ahnung was passiert ist, alles was ich gesagt habe ist das ich in manchen Situationen durchaus absolut verstehen kann, wenn eine Crew nicht mehr bereit ist ihr Leben zugunsten von Passagieren zu riskieren, die selbst keine Regeln akzeptieren. Und ich kann mir recht lebhaft die Situation vorstellen, das du vorne die Türen geöffnet und die Slides aktiviert hast, aus der Cockpittür neben dir dichter Rauch rausquillt, und obwohl du die Leute anbrüllst auszusteigen, die erst mal in aller Ruhe ihr Handepäck aus den Bins zusammenklauben oder ihr Handy hochfahren um das ganze zu filmen.

 

Ich habe größte Hochachtung vor denen die noch Pflichtbewusstsein und Ehrgefühl haben, ich kann aber auch gut die verstehen, die nicht die einzigen an Bord sein wollen die (noch) so denken und sich für Leute opfern, die umgekehrt nichts, aber auch gar nichts für andere tun würden.

 

@Andreas,

wenn du mich schon zitierst, dann bitte vollständig. Es gibt von mir auch Beiträge wie diesen hier. Ehre wem Ehre gebührt, und umgekehrt Spott für diejenigen, die ihn sich redlich verdienen. Mit etwas gründlicherer Suche wirst du noch viele Beiträge finden, in denen ich denen die es verdient haben höchsten Respekt zolle.

Das ich diejenigen die mich selbst von oben herab, unhöflich, beleidigend oder ungerecht behandeln nicht auch noch in höchsten Tönen lobe, kann man mir ja wohl nicht vorwerfen.

 

Gruß

Ralf

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Ehre wem Ehre gebührt, und umgekehrt Spott für diejenigen, die ihn sich redlich verdienen.

 

An sich korrekt. Schlecht nur, wenn man sich so abfällig äußert, um dann erklärt zu bekommen, das die "Thekenschlampe" völlig korrekt gehandelt hat.

 

Fragt sich, wer dann wirklich den Spott verdient.

 

Und selbst wenn man schlecht behandelt wurde, ändert es nichts daran, daß es ebenso ein Verfall der Sitten ist, die betreffenden Personen daraufhin öffentlich abfällig zu titulieren.

 

Aber das ist nur meine Meinung und hat mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun. Deshalb lieber wieder dorthin zurück...

 

Andreas

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Ralf, Deppen gibt es überall, hinten in der Eco, vorne in der First, und manchmal, ganz manchmal, vielleicht sogar ganz vorne auf 0A.

 

Ich hatte in meinen Tagen im Rettungsdienst auch nicht die Möglichkeit, nach Sympathie zu therapieren oder nicht. Es war mein Job, für JEDEN der mich braucht meinen A.... zu riskieren. Und das sollte ein Luftfahrzeugführer, Kapitän, oder ein jeder der Verantwortung für andere (+) hat auch so sehen.

 

Aber Du schreibst ja über die Werte die den Bach runter gehen. Meinst Du damit Deine? Oder die anderer? Oder ihren Wert?

 

(+) "Ein jeder achte den anderen höher als sich selbst." Da gab's mal jemand der das gesagt hat.

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Die Crew möchte ich sehen, die es schafft, den Leuten, die verzweifelt versuchen raus zu kommen zu helfen, während sie die, die eben jenen den Platz versperren in dem sie das Handgepäck zusammensuchen im Stich lassen.

 

Ich glaube da macht es sich jemand etwas einfach.

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So, jetzt ist es bei uns auch offiziell.

Da ich hier mit Klarnamen texte, moechte ich nicht den offiziellen Boeing Text einstellen.

 

Nur soviel, es gab zunaechst eine Rauchentwicklung im Cockpit, infolgedessen, die Crew eine sofortige Evakuierung anordnete. In diesem Moment wurde aus Rauch Feuer. Boeing hat im Moment keine operational recommandations herausgegeben.

 

Der Incident wird von der DGCA mit Unterstuetzung des NTSB, FAA und Boeing untersucht.

 

Das Flugzeug war 3 1/2 Jahre alt.

 

Mehr kann man im Moment nicht sagen.

 

Gruss

Thomas

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Hallo? Darf ich mal eben daran erinnern, dass die "Crew-lässt-Gäste-im-Stich"-Nummer bisher nur eine Medienblase ist, die auf unzuverlässiger Quelle beruht? Wir lesen das hier permanent: Irgendjemand hällt jemand ein Mikro unter die Nase und das wird uns als Pseuo-Wahrheit verkauft. 150 Gäste, 4 Crew, verrauchtes Flugzeug, Exit über 3 Türen und ein Pax will begreifen, was da abgelaufen ist?

 

Die Geschichte ist nicht mehr smelly als viele anderen Dinge aus der Quelle. Vielmehr irritiert mich, wie schnell das Eine und Andere Extrem hier fruchtbaren Boden gefunden hat. Post #3 sagt etwas ganz anderes.

 

Pete

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Also NTSB sagt, es haette gebrannt im Cockpit. Soll auf der linken Seite angefangen haben, wohl in der Naehe der Sauerstoffmaske. Das ganze soll sich waehrend des Pushbacks erreignet haben. Kann jetzt natuerlich mal grad alles gewesen sein, momentan wird aber von der Maske etc. geredet.

 

 

So long, Iris

 

Zuerst soll es nur ne Rauchentwicklung gegeben haben. Der Titel, Crew haut ab, sollte vielleicht geaendert werden. Skype?

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Ich denke, wir sind zum Teil etwas zu dezent, was Safety Briefings angeht. Die Leute muessen lernen zu verstehen, dass 90 Sekunden bei Feuer nicht eine Zufallszahl ist, sondern dass nach spaetestens 90 Sekunden die heute gaengigen Materialien in der Kabine dermassen brennen und Hitze erzeugen (mehrere hundert Grad), dass dies wie es so schoen heisst, "mit dem Leben nicht mehr vereinbar ist".

 

So long, Iris

 

? Was sind denn das für (schon fast explosive......) Materialien?

Ich bin nicht Experte darin, welche Materialien in Flugzeugen verbaut werden, kann mir aber schwerlich vorstellen, dass dort leichtest entflammbare Werkstoffe verbaut werden. Zumal heute fast alle vorstellbaren Materialien, sogar Teppiche, flammwidrig hergestellt werden können. Das grössere, "nicht mit dem Leben zu vereinbarende" Problem nach 90 Sekunden wird wohl der Rauch sein, kaum aber die Hitze.

 

Interessieren würde es mich schon was denn so schnell entflammbares verbaut wird.

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