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17.07.2014 | Malaysia Airlines Boeing 777 | Ost-Ukraine | Absturz/Abschuss


juanes

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Diese Route hat sehr wahrscheinlich nicht der Kapitän geplant. Er hätte sich vielleicht weigern können dort drüber zu fliegen. Du wirst sicher einverstanden sein, dass es nicht ganz einfach ist von jedem Flecken dieser Erde die militärische Ausrüstung und politische Gesinnung entsprechender Rebellen zu kennen. Das gehört meiner Meinung nach nicht zum Aufgabenbereich eines Linienpiloten, sondern in die Hände der Sicherheitsspezialisten.

 

Das bin ich einverstanden. Allerdings muss man dann schon insgesamt über die Rolle und Verantwortung des Kapitäns nachdenken.

 

Natürlich können Experten viel besser die Bedrohung durch kriegerische Konflikte beurteilen. Genauso können Meteorologen viel besser die Entwicklung des Wetters und Bedrohung durch bestimmte Wetterphänomene beurteilen als jeder Kapitän, Flugzeugingenieure können viel besser die Bedienung von Flugzeugsystemen beurteilen, Aerodynamiker das Stall-Verhalten, ...

 

Für (fast) jede Frage beim Fliegen heutiger Verkehrsflugzeuge gibt es einen Experten, der besser als jeder Kapitän beurteilen kann, was die richtige Entscheidung ist.

Das heute vorherrschende Bild von Flugkapitänen geht aber davon aus, dass dieser von jedem der Fachgebiete genug versteht, um dennoch für die Entscheidung verantwortlich sein zu können.

Wenn man hiervon weggeht, dann degradiert man die Piloten zu reinen Knöpfchendrückern. das wird ihrer Verantwortung nicht gerecht!

 

Florian

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Aber es war bekannt, dass die Rebellen in diesem Gebiet über Flugabwehr verfügen. Der Pilot hätte dies auch wissen können.

 

Er hätte wissen können? Wie?

 

Das heisst jeder Pilot, egal wo auf der Welt er lebt hat zu wissen was eine unorganisierte, selbsternannte 'Befreiungsarmee' denn gerade so macht wenn selbt Geheimdienste grösste Mühe haben einen Überblick über die Tatsächliche Lage am Boden. Findest Du das nicht leicht unrealistisch?

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Und tatsächlich die Ukrainische Luftabwehr geschossen hat, die das Flugzeug verwechselt hat?

 

Warum hätte sie das tun sollen? Es gibt einfachere Wege für die Ukraine, um einen Krieg mit Russland anzufangen. Und es ist ja nicht so, dass ausser Putin in Russland alle Politiker große Freunde der Ukraine wären.

 

Zudem hätte nach einem Abschuss des russischen Präsidenten durch die Ukraine der Westen diese beim folgenden Konflikt gegen Russland kaum unterstützen können.

 

Ein Abschuss des russischen Präsidenten hätte in keinem halbwegs vernünftigen Szenario irgendeinen Sinn gemacht.

 

Wir werden nie erfahren, was wirklich passiert ist, aber das aus meiner Sicht wahrscheinlichste Szenario ist ein blöder Fehler: "Uuups - warum fliegt die dumme Rakete denn jetzt los - ich dachte, wir wären im Simulationsmodus...".

 

Florian

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Wolkenschieber

Na relativ einfach, weil es der sicherste Weg wäre, ohne offiziell aus der Deckung zu kommen, Russland zu Massnahmen zu zwingen, die dann zwingend in eine westliche Reaktion münden mussten.

 

Oder aber, weil alle Beteiligten erkennen wurden, wohin das fuerhrt, endlich Ratio die Oberhand gewinnen liesse und es wäre Ruhe im Schiff.

 

Oder anders, eine ukrainische Panzertruppe, die sich auf den Weg nach Moskau wagt, wird kaum eine westliche Reaktion auslösen, die sich die Ukrainer wünscht.

 

Der derzeitige Zustand wird aber bis zum Sanktnimmerleinstag weitergehen. Denn die Separatisten werden von Russland weiter die dazu gerade notwendige Unterstützung erfahren.

 

Putin wartet nur auf den Winter, spätestens dann wird er am Verhandlungstisch wieder bestimmen, wo der Bartel den Most holt.

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Ich habe mir die Details zur Luftraum Sperrung nicht angesehen, weil mir da im Moment die geeigneten Mittel fehlen.

 

Aber konnte es sein, dass das der Korridor war, den die Putin Maschine 37 Minuten nach MH17 genommen hat?

 

Und tatsächlich die Ukrainische Luftabwehr geschossen hat, die das Flugzeug verwechselt hat?

 

Ich glaube auch nicht, daß die Regierung der Ukraine einen Anschlag auf Putin ausführen würde. Was soll das bringen? Ein Nachfolger wäre vermutlich noch radikaler und würde sofort einmarschieren. Den 3. WK würde man deswegen - hoffentlich - trotzdem nicht riskieren.

 

Gruß

Manfred

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Ein Abschuss des russischen Präsidenten hätte in keinem halbwegs vernünftigen Szenario irgendeinen Sinn gemacht.

 

Wenn ein Abschuss des russischen Praesidenten fuer die Ukraine keinen Sinn macht - obwohl man ihn ja (auch hier) als personifizierung des Boesen und der russischen Machtgelueste darstellt, welchen Sinn macht es dann fuer die Aufstaendischen (welche man auch sehr gerne als verlaengerten Arm Putins darstellt), ein das Land in grosser hoehe ueberfliegendes Zivilflugzeug abzuschiessen?

 

Vielleicht muss man sich bei diesem Konflikt auch langsam davon loesen, dass es ein Opfer, die Ukraine, und einen abgrundtief boesen Taetet, Putin als Person, gibt.

 

Wenn es denn ein gewollter Abschuss war, dann gaebe es fuer mich vordergruendig mehr Sinn, wenn die Ukraine Putin vom Himmel schiesst, als wenn die Aufstaendischen ein unbeteiligtes Zivilflugzeug abschiessen.

 

Allerdings ist es wahrscheinlich auch so, dass wenn es herauskommen sollte, dass die Ukraine Putin ermorden haette wollen, dieser doch recht gute Argumente haben wuerde, sich aktiver am Konflikt zu beteiligen - und das wuerde die Ukraine kaum ueberleben...

 

Persoenlich glaube ich, dass da wirklich etwas schief gelaufen ist und dass weder die eine noch die andere konfliktpartei im Sinn hatte, ein auslaendisches Zivilflugzeug abzuschiessen. Ich gehe aber auch davon aus, dass die wahre Geschichte nie ans Tageslicht kommen wird und dass es beide Konfliktparteien fuer ihre Darstellung nutzen werden... und "der Westen" wird es auch zu nutzen wissen. Leider.

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Aber es war bekannt, dass die Rebellen in diesem Gebiet über Flugabwehr verfügen. Der Pilot hätte dies auch wissen können.

 

Hallo,

 

wie hätte er das denn wissen sollen? Über welche Art von Waffen die Rebellen in gewissen Gebieten verfügen ist nicht Teil des Informationspaket zur Flugvorbereitung. Das ist nicht die Aufgabe des Kapitäns. Oder muss man sich jetzt vor jedem internationalen Flug erst einmal zwei Tage durch alle Medien klicken und sämtliche politschen Sachverhalte der ganzen Länder zusammenfassen, welche nicht einmal von studiertem Fachpersonal richtig verstanden oder eingschätzt werden?

 

Total unrealistisch. Genauso wie es unrealistisch ist fuer die Beladung verantwortlich zu sein. Man unterschreibt zwar, aber ich kann ja nicht jeden Koffer nachwiegen ob das Gewicht stimmt. Dafür gibt es Personal in DEREN Zuständigkeit es fällt dies richtig zu machen. Also wenn, ATC den Flugplan akzeptiert, die Firma kein Problem sieht und auch die Notams es nicht ausschliessen, was soll man dann machen? Och, ne, gestern stand in der Bild das …, deswegen fliege ich heute mal lieber andersrum. So funktioniert es nicht…

 

Der Pilot ist in diesem Fall, bei jetzigem Stand der Dinge in keinster Weise schuld…

 

Gruss Michael

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Wenn es denn ein gewollter Abschuss war, dann gaebe es fuer mich vordergruendig mehr Sinn, wenn die Ukraine Putin vom Himmel schiesst, als wenn die Aufstaendischen ein unbeteiligtes Zivilflugzeug abschiessen.

 

Und, wem traust du eher zu, dass sie versehentlich das falsche Flugzeug abschiessen?

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Nach allem was bisher doch veröffentlicht wurde und auch wieder gelöscht wurde, wollten die Separatisten eine Antonov der Ukrainer runter holen, wie schon Tage zuvor. Ich denke die Verantwortlichen an der BUK hatten einfach keinen Plan und wussten nicht mal, dass dort zivile Maschinen fliegen. So, kam es in dem Post ja auch rüber. Kein Wunder, sind ja zum Teil nicht perfekt ausgebildete Soldaten. Die haben wohl eher die höheren Ränge dort.

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Wolkenschieber

Zu#163

 

Also ich gebe dir recht, ob es die Aufgabe des Piloten ist, seine Flugroute unter diesen Aspekten zu planen. Für was hat er all die Stäbe, die ihn da beraten?

 

Fakt ist, dass die es hatten wissen müssen, spätestens nach dem Abschuss der ukrainischen Maschine in 6500 m Hohe. Da kommt nun mal keine schulterrgestützte Waffe hin, die man an jeder Strasse Ecke kaufen kann.

 

 

 

Manfred,

 

Wir unterstellen, dass da auf der einen Seite die guten, armen, Ukrainer und auf der anderen Seite, ein paar Un organisierte, gewordene Separatisten kämpfen unterstützt von einem despotischen Putin.

 

Fast alles stimmt, nur leider für beide Seiten.

 

Das was sich da ukraisische Regierung nennt, ist ja nun alles andere als das was wir uns da vielleicht wünschen.

 

Und gerade was das Militär anbelangt, muss man sich doch nur ansehen, was da in den letzten Monaten passiert ist.

 

Zunächst führungslos, dann Minister mehrfach ausgewechselt. Auflösungserscheinungen.

 

Separatisten denen Genfer Konventionen am Hintern vorbei gehen.

 

Also ich sehe schwarz.

 

Und vor diesem Hintergrund wurde einem solchen Paukenschlag eine gewisse Logik innewohnen. Jedes andere Szenario birgt eine höhere Gefahr für einen WK3, als diese, Putin abzuschießen, ohne dass einem das bewiesen wird.

 

Diese langsame Eskalation, wo die Mittel langsam ausgehen, ist viel riskanter.

 

Denke nur an die Kneipe. Einmal richtig und zeitig aufs Maul schont das Inventar(Spaesle).

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Der Meinung kann man sein. Und ich will hier auch niemanden nachträglich verurteilen. Keiner hätte dies für möglich gehalten.

 

Aber es war bekannt, dass die Rebellen in diesem Gebiet über Flugabwehr verfügen. Der Pilot hätte dies auch wissen können.

 

Gerade auch hier im Forum wird von vielen sehr viel Wert auf die Entscheidungskompetenz des Kapitäns gelegt. Jede Einmischung von Aussen wird als Sicherheitsgefahr dargestellt. Das muss der Pilot dann schon auch gegen sich gelten lassen, wenn's mal schief geht.

 

Nochmal: Das ist keine Verurteilung. Niemand hätte es für möglich gehalten, dass so was passiert. Aber ganz objektiv betrachtet ist der Pilot seiner Verantwortung eine sichere Flugroute zu nehmen nicht nachgekommen. Er hat dafür leider den höchsten Preis bezahlt, den es gibt.

 

Ich stimme ja generell sehr häufig mit Deiner Meinung überein. Auch verstehe ich, dass Du eine eventuelle Doppelmoral von Verkehrspiloten (Auf der einen Seite auf Entscheidungskompetenz bestehen, und auf der anderen Seite Verantwortung für Fehler auszulagern) anprangerst - da bin ich prinzipiell bei Dir.

 

In diesem Fall bin ich aber konkret anderer Meinung. Die Möglichkeit und Fähigkeiten (auch im Hinblick auf die Ausbildung) von Piloten Sachverhalte abzuschätzen ist doch begrenzt und man ist daher auf wissenskräftige Schnittstellen (Wetter, Technik, aber eben auch manchmal Airspace Security) ,an die man auch Verantwortung zwangsweise abgeben muss, angewiesen.

 

Beispiel:

Es gibt zwar eine oberflächliche Ausbildung von Piloten in Technik und ein Pilot ist verantwortlich im Preflight die technisch einwandfreie Gesamtsituation des Flugzeuges sicherzustellen - aber wie versteckt/eindeutig muss ein Technikdefekt sein, so dass man vorwerfen kann: "Der Pilot ist seiner Verantwortung der technischen Überprüfung nicht bestmöglich nachgekommen". Der Pilot hat überhaupt nicht die Ausbildung um eine detailliertere technische Einwandfreiheit zu bewerten - dafür gibt es Techniker.

 

Ähnlich ist es mit Airspace Security. Ein Pilot ist weder dafür ausgebildet politische Situationen, insbesondere der der asymmetrischen Kriege/Konflikte, besonders beurteilen zu können. Dafür gibt es Institutionen die Profis dafür haben (teilweise sogar Vor-Ort-Kenntnisse haben), die sich hauptsächlich mit Sicherheitsbewertung beschäftigen.

 

Desto entfernter der Sachverhalt vom Kenntnisstand des Piloten ist, desto mehr Verantwortung muss ausgelagert werden dürfen.

 

Aber es war bekannt, dass die Rebellen in diesem Gebiet über Flugabwehr verfügen. Der Pilot hätte dies auch wissen können.

 

Und: Es war apriori nicht gänzlich bekannt, dass es high-tech Flugabwehr in der Hand der Rebellen gab. Nur weil dort ein paar (tieffliegende) Military Aircrafts runtergeholt worden sind, heißt es nicht, dass man in der Lage ist ein Flieger aus FL330 zu holen. Und ob ein malaysischer CPT dies aus seiner freizeitlichen Politikbetrachtung hätte wissen müssen, halte ich persönlich für eine sehr gewagte Aussage. Für die Informationsgewinnung in unbekannten Fluggebieten sind eben Institutionen (mit NOTAM etc.) zu konsultieren.

 

Natürlich gab es andere Airlines, die das Risiko selber befürchtet haben und ausgewichen sind.

Aber wenn ich auf der Autobahn bei Tempolimit 120 auch 120 fahre und deshalb in ein uneinsehbares Stauende crashe, während die ältere Dame, die 80 fährt, rechtzeitig bremsen konnte - bin ich dann unverantwortlich schnell gefahren?

 

Nochmal: Das ist keine Verurteilung. Niemand hätte es für möglich gehalten, dass so was passiert. Aber ganz objektiv betrachtet ist der Pilot seiner Verantwortung eine sichere Flugroute zu nehmen nicht nachgekommen.

 

Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich würde mich schwer tun einem Flugkapitän zu attestieren, dass er seiner Verantwortung nicht nachgekommen ist und gleichzeitig ihn nicht zu verurteilen. Das ist für mich schon ein bisschen widersprüchlich.

 

Chris

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Und, wem traust du eher zu, dass sie versehentlich das falsche Flugzeug abschiessen?

 

Patrick, ich glaube, den Aufstaendischen sind Waffensysteme in die Haende gefallen, die sie nur begrenzt beherrschen... erinnert mich irgendwie an den Nachbarsjungen, der zwar wusste wie man Grossvater's Traktor startet... aber nicht wie man ihn anhaelt. Er ist dann ganz einfach so weit in den Rhein hinaus gefahren, bis der Traktor von selber stoppte.

 

Noch etwas zu der Verantwortung des Piloten. Diese Diskussion erinnert mich stark an die zur Verantwortung der Manager in den Firmen. Sie wird bei denen immer dann aus dem Hut gezogen, wenn es darum geht Mondgehaelter und Boni zu rechtfertigen. Wenn dann aber etwas schief geht, dann steht keiner von denen auf und deklariert, dass er die Verantwortung zu tragen bereit ist. Die Zeiten, wo Fuehrungspersonal noch wirklich die Verantwortung uebernommen hat... sind wahrscheinlich lange vorbei. Genaus wie die Zeiten wohl lange vorbei sind, wo ein Verkehrspilot noch wirklich eigenstaendig Entscheidungen treffen konnte. Vielleicht zehrt man da halt einfach noch etwas vom alten Glanz der Pionierjahre der Luftfahrt (Und jetzt koennt ihr auf mich draufhauen).

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Wolkenschieber

Muss ich leider noch einmal.

 

Es war jedem Zeitungsleser bekannt, dass die ukrainische Maschine in 6500m Hohe abgeschossen wurde, und zwar von einer Boden Luft Rakete. Bis 25.000m in etwa. Googeln nach Luftabwehrraketen.

 

Diese Hohe erreichen nur, soweit mobil, Raketen der Bauart BUK.

 

Diese Raketen haben im Gebiet die Ukraine, die Russen und die Separatisten haben welche erbeutet.

 

Lt. Ukraine. Verteidigungsministerium seien aber nur unbrauchbare bei der Aufgabe der Stellungen, beim Vormarsch der Separatisten zurück geblieben.

 

Also nun kann man rätseln.

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Es war jedem Zeitungsleser bekannt, dass die ukrainische Maschine in 6500m Hohe abgeschossen wurde, und zwar von einer Boden Luft Rakete.

 

Achso stimmt - das Cockpit-Briefing für LH778 FRA nach Singapur beginnt zukünftig 3 Tage vor Abflug. Die polnische, ukrainische, russische, sibirische, afghanische, pakistanische, indische malayische Zeitung muss ja noch gelesen werden...

 

Mensch, das war eine malaysische Crew: die kann keine einzige Zeitung der Überflugländer entziffern. Dafür gibt es Behörden und Institutionen, die die relevanten Information für Piloten jeglicher Nationalität kompakt (und auf englisch) publizieren.

 

Chris

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Aber wenn ich auf der Autobahn bei Tempolimit 120 auch 120 fahre und deshalb in ein uneinsehbares Stauende crashe, während die ältere Dame, die 80 fährt, rechtzeitig bremsen konnte - bin ich dann unverantwortlich schnell gefahren?

 

Ich finde dieses Beispiel sehr passend, weil es meiner Meinung nach sehr gut illustriert, dass es durchaus einen Unterschied zwischen "Schuld" und "Verantwortung" gibt.

 

Wenn Du als Autofahrer in ein Stauende reinfährst, bist Du verantwortlich. Genauso wenn Du ein Wild oder ein Kind umfährst, dass unvermittelt vom Fahrbahnrand auf die Strasse springt. Ob Du für den Unfall eine "Schuld" trägst, ist eine etwas andere Frage.

 

Das deutsche Strafrecht macht hier die - für mich sehr nachvollziehbare und passende - Unterscheidung, dass für "Schuld" notwendig ist, dass man jemandem die Handlung vorwerfen kann.

 

Und um jetzt den Bogen zum Thema zu ziehen: Ich bin der Meinung, dass der Pilot zwar verantwortlich für die Wahl einer sicheren Flugroute ist, und dieser Verantwortung nicht nachgekommen ist. Schuldig an dem Absturz ist er aber nicht, weil man ihm den Fehler bei der Flugroutenwahl eben nicht vorwerfen kann.

 

Ich bin mir aber bewusst, dass diese Unterscheidung zwischen Verantwortung und Schuld durchaus eine sehr feine ist...

 

Florian

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Na relativ einfach, weil es der sicherste Weg wäre, ohne offiziell aus der Deckung zu kommen, Russland zu Massnahmen zu zwingen, die dann zwingend in eine westliche Reaktion münden mussten.

 

Wenn Russland in der Ukraine einmarschiert weil diese bewusst und absichtlich ein Flugzeug mit dem russischen Präsidenten abgeschossen hat, dann wird es keine westliche Reaktion geben.

 

Florian

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Patrick, ich glaube, den Aufstaendischen sind Waffensysteme in die Haende gefallen, die sie nur begrenzt beherrschen... erinnert mich irgendwie an den Nachbarsjungen, der zwar wusste wie man Grossvater's Traktor startet... aber nicht wie man ihn anhaelt. Er ist dann ganz einfach so weit in den Rhein hinaus gefahren, bis der Traktor von selber stoppte.

 

Eben, das halte ich doch auch für wesentlich wahrscheinlicher als dass das ukrainische Militär 'eigentlich' Putin abschiessen wollte...

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Ich bin der Meinung, dass der Pilot zwar verantwortlich für die Wahl einer sicheren Flugroute ist, und dieser Verantwortung nicht nachgekommen ist. Schuldig an dem Absturz ist er aber nicht, weil man ihm den Fehler bei der Flugroutenwahl eben nicht vorwerfen kann.

 

Florian

 

Ich habe schon etwas Mühe wenn du jemanden dafür verantwortlich machst, dass er abgeschossen/getötet wurde - einfach so, wahrscheinlich sogar unabsichtlich. Das ist nicht die gleiche Liga wie wenn ich ein Reh überfahre.

 

Aber es geht dir glaub ich mehr um eine linguistische Auslegung.

 

 

 

Sollten diese Waffen tatsächlich von Russland den Unabhängigkeitskriegern ausgeliefert worden sein wäre dies ganz schön dicke Post für Putin.

 

Ich hoffe schwer, dass dort kein Gerät mit dem Label "RUAG" rumliegt. In Syrien hats schon genug davon.

 

Gruss Simon

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Ich hoffe schwer, dass dort kein Gerät mit dem Label "RUAG" rumliegt. In Syrien hats schon genug davon.

 

Ist eigentlich egal was drauf steht. Vielleicht wäre sogar zu wünschen, dass die Systeme 'tubelisicherer' werden. Dann schiessen wenigstens nur noch Terroristen zivile Flieger ab und keine Idioten mehr. Das macht das Fliegen schon wieder ganz schön viel sicherer.

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Irgendwie driften die Diskussionen hier immer meilenweit ums Thema drum rum mMn.

 

Klar war das eine Verwechslung, das ist klar und deutlich belegt (Gespräch zwischen zwei Rebellen, Ankündigung in den social Media´s zum Zeitpunkt des Abschusses, die nach Bekanntwerden des zivilen Status gelöscht wurden).

Klar wollten die keine zivile Maschine abschießen.

 

Dann hat man die Black Boxes und diese sind auf dem Weg nach Moskau...anschließend hat man sie dann nicht mehr.

Man verspricht, Beobachter an der Absturzstelle zu unterstützen...als diese am Ort sind werden sie bedroht.

 

Das lässt mMn absolut keinen anderen Schluss als den, dass die Maschine aus Versehen von den Rebellen abgeschossen wurde!

 

Und dass die Wahrheit nicht rauskommen wird, das glaube ich definitiv nicht:

-die Nato und die EU werden entsprechende Hinweise und Nachweise haben, die Russen ebenfalls...und für Russland ist der Abschuss eine riesige Katastrophe...das könnte den ganzen Plan zunichte machen, einen Korridor zum Westen in der Ukraine einzurichten.

 

 

Gruß

Markus

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... dem Piloten, der Fluggesellschaft, Eurocontrol, den Lotsen, den Aufsichtsbehörden

.

 

 

Wie Du richtig anführst Florian, alle zusammen tragen grösstmögliche Mitverantwortung, die westlichen Politiker muss man insbesondere noch hinzufügen.

 

Über Kriegsgebieten haben aus meiner Sicht _keine_ zivilen Luftfahrtzeuge zu fliegen.

 

Der Konflikt in der Ostukraine war und ist zu jeder Zeit äusserst gefährlich und das schon seit vielen Monaten, das war und ist bekannt.

 

Warum geht es jetzt auf einmal erfolgreich den gesamten zivilen Luftverkehr um das Kriegsgebiet umzuleiten !?

 

Müssen erst immer Katastrophen passieren bis sich in den Köpfen der Verantwortlichen etwas regt !?

 

Gruss Robert

 

.

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Putin gibt jetzt den Niederlande die Kontrolle über die Aufräumaktion.

 

N-tv:Zitat Anfang:

Spezialisten reisen an Absturzort

Putin sagt "volle Kooperation" zu

Internationale Experten sollen den Absturz von MH17 in der Ostukraine aufklären. Ihre Arbeit wird jedoch von schwer bewaffneten Separatisten behindert. Russlands Präsdident Putin verspricht nun freien Zugang zur Absturzstelle.

Zitat Ende

 

 

Natürlich NACHDEM das meiste, das wichtige bereits erledigt ist. Wiedermal: Tatsachen schaffen und dann die andren einfach jammern lassen. Wenn's nicht so durchschaubar wäre! Kindergartenniveau. Der Typ ist echt ne Schande. Und ja, ich find auch, dass er nicht der einzige damit ist.

Gruß Phil

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Natürlich NACHDEM das meiste, das wichtige bereits erledigt ist.

 

Das ist natürlich richtig und da kann man sich auch drüber aufregen.

 

ABER: Die Flugunfalluntersuchung ist in diesem Fall dorch ohnehin eine überflüssige Farce. Ergebnis wird sein:

Der Absturz erfolgte auf Grund des Verlusts der strukturellen Integrität des Flugzeuges mit der Folge des Verlustes der aerodynamischen Flugfähigkeit. Ursächlich für die Zerstörung der strukturellen Integrität war der Treffer durch ein Luftabwehrgeschoss

Mehr wird keine Flugunfalluntersuchung rausfinden können.

Die Auswertung des FDR wird ergeben, dass alles normal war und dann plötzlich für einige (Milli-)Sekunden absurde Werte aufgezeichnet wurden. Auf dem CVF wird man Business as Usual hören bis zu einem lauten Knall und dann wahrscheinlich gar nix mehr.

 

Wer die Raketen abgeschossen hat und vor Allem warum, das werden keine Flugunfalluntersucher rausfinden können.

 

Florian

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Über Kriegsgebieten haben aus meiner Sicht _keine_ zivilen Luftfahrtzeuge zu fliegen.

 

Über Kriegsgebiete fliegen auch keine zivilen Flugzeuge, über Konfliktgebiete schon. Die Abschätzung des Gefährdungspotentials eines Konfliktgebietes ist schwierig. Selbst die (selbst-)glorifizierte Lufthansa flog bis zum wahrscheinlichen Abschuss noch über das Gebiet.

 

Einige Airlines hatten sich bereits aus diesen Routen zurückgezogen. Da die beweggründe dazu unbekannt sind ist es müssig darüber zu spekulieren warum. Reine Gewinnsucht der anderen zu unterstellen ist jedoch viel zu kurz, denn im Gegensatz zur allgemeinen Darstellung sind die Buchhalter nur für die korrekte Kontenführung zuständig.

 

Wenn man jetzt fordert es dürfe nicht mehr über Konfliktgebiete geflogen werden können wir den Luftverkehr einstellen. Spanien ist dann genausowenig befliegbar wie Korsika (ETA, Separatisten).

 

Das wahre Problem hier dürfte sein wie es möglich war dass die schussfreudige Burbakitruppe in der Ostukraine zu einem solchen Waffensystem kommt. Und da werden einige lokale Unterstützer dieser Leute (technischer Begriff, humanitär bin ich nicht sicher ob die noch dazugehören) jetzt wohl unruhig sein, denn wenn Putin zusehr als Verantwortlicher hingestellt wird könnten seine Spezialdienste die direkt Verantwortlichen "bearbeiten".

 

Das Problem aller Waffensysteme ist es nicht, sie zu bedienen sondern sicherzustellen dass sie nur dann bis zum Schuss bedient werden wenn dies auch befohlen wird.

 

Wer erinnert sich noch an die RS?

Waffensystem: Sturmgewehr

Effektive Lernzeit zur Bedienung: 30 Sekunden

Effektive Lenrzeit zur gezielten Bedienung (Richtung Zielscheibe): 2 Minuten

Erste effektive Schussabgabe mit Munition: nach gefühlten 1'000 kleinen Zerlegungen, 250 grossen Zerlegungen und 500 Manipulationsübungen.

Grund: Drill zur psychologischen Konditionierung dass NUR auf BEFEHL geschossen wird und sonst NICHT!

 

Selbisges wie oben gilt für alle Waffensysteme. Das ist bei allen echten Armeen der Welt so, aber nicht wirklich bei Burbakitruppen!

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Über Kriegsgebiete fliegen auch keine zivilen Flugzeuge, über Konfliktgebiete schon. Die Abschätzung des Gefährdungspotentials eines Konfliktgebietes ist schwierig. Selbst die (selbst-)glorifizierte Lufthansa flog bis zum wahrscheinlichen Abschuss noch über das Gebiet.

 

Ich bin überzeugt, dass dieser Vorfall einiges ändern wird in dieser Hinsicht.

 

Fliege/flog regelmässig über diese Gegend und hätte ehrlich gesagt nie gedacht, dass die ein Linienflugzeug aus dieser Höhe runterholen können.

 

Interessant ist trotzdem, dass alle nach wie vor frisch und fröhlich nach TelAviv fliegen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit klein ist, sollte dort etwas passieren würde dies in der Öffentlichkeit auf sehr grosses Unverständnis stossen. Besonders nach diesem Abschuss.

 

Was würde wohl passieren wenn plötzlich religiös motivierte Spinner an solches Gerät kommen?

Nichts ist gefährlicher als Technologie des 21. Jahrhunderts mit Ideologie einer 2000Jahre alten Hirtenkultur.

 

Gruss Simon

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