Zum Inhalt springen

04.02.2015 I TransAsia I ATR72 I GE235 I Absturz in Fluß


Johnny

Empfohlene Beiträge

Hallo Florian,

Genau das ist das Problem: Es kostet im Sim überhaupt keine Überwindung, die Power auf dem brennenden Triebwerk stehen zu lassen, weil im Sim überhaupt kein Triebwerk brennt! Es kostet im Sim ja auch keine Überwindung, eine Rolle mit einer 747 zu fliegen oder mit einem A380 eine Landung auf einem Flugzeugträger zu versuchen...

dann warst Du noch nicht im "richtigen" Simulator und nicht in der "richtigen" Firma. Wir spielen doch nicht mit dem FSX! Nach wenigen Minuten ist man als Pilot/Prüfling in einem Simualtionscockpit fast völlig eingetaucht und nimmt kaum noch wahr, dass das ein Simulator und kein echtes Flugzeug ist. Dort trainiert man sich wieder und wieder die richtigen Prozeduren und Verhaltensmuster an, um Vertrauen zur Maschine UND zu den SOPs zu fassen. So kann man später im echten Flugzeug das Problem mit einem deutlich geringeren Stresslevel abarbeiten. Natürlich wird es im realen Flugzeug von Grund auf etwas ernster zugehen, aber der Unterschied ist nicht so gravierend, wie Du es Dir in Deiner Phantasie ausmalst.

 

Die Grundregel bei Systemausfällen in kritischen Situation lautet: Auf den Händen sitzen, nichts tun! Es gibt sicher ganz wenige Ausnahmen, bei denen man schnell reagieren muss, wie zum Beispiel "windshear", "propeller runaway", "trim runaway", aber sonst? Bei einem Propellerflugzeug gilt beim Ausfall eines Triebwerks höchstens, dass man prüft, ob der Propeller korrekt "gefeathert" wurde, sei es automatisch oder manuell. Und bevor man auch nur einen der kritischen Hebel (Leistung + Condition) anfasst, wird in vorbildlichem CRM analysiert, identifiziert, kommuniziert/angewiesen, bestätigt und ausgeführt. Darum ist doch der ganze Kommunikationskram erfunden worden, nicht weil man zum Kollegen nett sein soll, sondern weil es einem Kopf und Kragen retten kann.

 

Wie oft müssen wir das denn noch im Forum schreiben?

 

Noch ein kleiner, gemeiner Satz zum Abschluss: "Only boats have propellers".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

dann warst Du noch nicht im "richtigen" Simulator und nicht in der "richtigen" Firma. Wir spielen doch nicht mit dem FSX! Nach wenigen Minuten ist man als Pilot/Prüfling in einem Simualtionscockpit fast völlig eingetaucht und nimmt kaum noch wahr, dass das ein Simulator und kein echtes Flugzeug ist. 

 

Das ist richtig - und ich wollte auch in keinem Fall die Ernsthaftigkeit der Simulatorarbeit in Frage stellen.

 

Allerdings ist auch relativ gut untersucht, dass sich Lebensgefahr bei sehr vielen Menschen nicht simulieren läßt! Das kann man ziemlich gut z.B. über die Messung des Adrenalinspiegels im Blut messen. Selbst sehr extreme Versuche (in den 60er und 70er Jahren) das z.B. über Elektroschocks zu simulieren haben nicht funktioniert. Das "Der Versuchsleiter wird mich schon nicht umbringen"-Grundvertrauen ist bei den allermeisten Probanden doch zu stark. 

Verschiedene Menschen reagieren übrigens auch ganz Unterschiedlich auf Simulatoren: Bei manchen ist die Performance im Simulator besser, bei anderen schlechter als in der echten Welt (da gab es neulich irgendwo einen Aufsatz zu Versuchen mit Rennfahrern).

 

Das alles spricht nicht gegen Simulatoren: Sie sind super, um sehr vieles zu üben und auch zu überprüfen. Auf die ganz wenigen Ausnahmesituationen in denen es aber tatsächlich um Leben und Tod geht, können Sie aber nur bedingt vorbereiten. Deswegen ist ein wichtiges Ziel der Simulatorarbeit auch, die (Selbst-)sicherheit zu schulen, so das bestimmte schwierige Situationen eben gar nicht erst als lebensbedrohlich empfunden werden.  

 

Oder, in Abwandlung eines bekannten Fliegerspruches:

 

Simulatoren helfen relativ wenig dabei, Situationen in denen es um Leben und Tod geht zu meistern, aber unglaublich viel dabei, gar nicht erst in solche Situationen zu kommen.

 

Florian 

Bearbeitet von Chipart
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Florian,

 

warum urteilst Du über etwas, was Du gar nicht kennst? Wir sind keine Rennfahrer und wir sind auch nicht oft in Lebensgefahr (wie Rennfahrer), darum sind das wieder Apfel-Studien, obwohl es doch um Birnen geht. Ich bitte Dich, Dir Aussagen in dieser Hinsicht gut zu überlegen, denn was man noch nie selbst erlebt hat, kann man auch nicht beurteilen.

 

Gerade wenn man in einer gefährlichen Situation ist, dann muss man Dinge mit allen Handgriffen und ihren positiven wie negativen Konsequenzen üben können und dafür ist ein Simulator das beste Mittel der Wahl, weil man es solange üben kann, bis es sitzt.

 

Ich bin Ende Februar wieder 3 Tage im Simulator, wenn Du Lust hast, komm nach Paris und schau' in einer der Sessions zu. DANN kannst Du Dir eine Meinung bilden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade wenn man in einer gefährlichen Situation ist, dann muss man Dinge mit allen Handgriffen und ihren positiven wie negativen Konsequenzen üben können und dafür ist ein Simulator das beste Mittel der Wahl, weil man es solange üben kann, bis es sitzt.

Das Problem ist, dass all die Übung im Simulator nicht garantieren kann, dass jemand in einer echten Notlage nicht völlig anders reagiert als im Simulator. Offensichtlich, sonst könnte es ja nicht passieren, dass ein Pilot in einer Notlage völlig versagt, obwohl er eben jenen Notfall im Simulator schon x mal erfolgreich geübt hatte.

Bearbeitet von sirdir
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Andreas,

 

Wir widersprechen uns doch gar nicht - und ich war zwar nicht im Simulator einer Airline, aber bei Flight-Safety in den USA und ich hatte den Eindruck, die meinen es da durchaus ernst!

 

Und deswegen (auch wenn ich es sehr spannend fände und sehr gerne mitkommen würde) hilft auch das beobachten (weiterer) Simulator-Sessions wenig: Ich bezweifel ja gar nicht, dass da super intensiv und super professionell gearbeitet wird.

 

Was wir beide aber in diesem Simulator sicher nicht erleben werden ist, wie der Körper reagiert, wenn Du in echter Lebensgefahr ist. Die Gewissheit (oder auch nur die Vermutung) dass Du bald wirklich sterben könntest lässt den Körper nun mal ganz anders reagieren! Dann kann es sein, dass Du zwar (auf Grund von Wissen, Erfahrung, Übung, ...) ganz genau weisst, dass Du nun den einen Knopf drücken musst, Deine Hand Deinem Verstand aber schlicht nicht mehr gehorcht.

 

Ich frage mich, ob Du überhaupt schon mal in so einer Situation echter (bzw. echt empfundener) Lebensgefahr warst - falls nicht - lies bitte nochmal Deinen Post zum Thema erleben und beurteilen .....

 

Florian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Problem ist, dass all die Übung im Simulator nicht garantieren kann, dass jemand in einer echten Notlage nicht völlig anders reagiert als im Simulator.

Hallo,

 

was willst Du damit sagen? Es gibt nur eines was im Leben garantiert, also 100% sicher, ist... der Rest niemals. Also natuerlich auch nicht das SIM-Training. Aber die Wahrschenlichkeit falsch zu reagieren sinkt deutlich.

 

Gruss Michael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich sage mal so.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das auch ein bisschen von der Mentalität des Betroffenen abhängen kann.

 

Der eine wird im Simulator etwas kribbelig, weil ihm droht eventuell der Entzug der Fluglizens, wenn er versagt. Es macht sich Prüfungsangst/Lampenfieber breit.

Im realem Notfall hingegen bleibt er völlig ruhig und gelassen, arbeitet das, was er gelernt hat, problemlos ab und alles geht gut.

Die ganze Zeit seines Berufslebens ist er sich dieses Risiko, in eine ausweglose, bzw extrem schwierige Situation zu geraten, bewusst und hat quasi just in dem Moment, wo er sie erlebt, mit sich selbst abgeschlossen. Er nutz halt nur noch die Chance, die er eigentlich nicht mehr hat.

 

 

Der andere ist vom Typ, er kam, sah und siegte (weil extrem gute multiple Fähigkeiten), alle Simulationen gehen ihm benahe locker von der Hand.

Erst als er wirklich real in eine Extrtemsituation gerät, wird ihm bewusst, was auf dem Spiel steht und verkrampft.

 

 

 

Jeder Mensch tickt anders und so gibt es zwischen diesen beiden Fällen und drum herum alle möglichen Vermischungen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

was willst Du damit sagen? Es gibt nur eines was im Leben garantiert, also 100% sicher, ist... der Rest niemals. Also natuerlich auch nicht das SIM-Training. Aber die Wahrschenlichkeit falsch zu reagieren sinkt deutlich.

Naja, eben dass der Simulator diesen Aspekt nicht simulieren kann. Nicht mehr und nicht weniger.

Und dass wir in Zukunft immer mehr Flieger wegen solchen Effekten verlieren werden - einfach weil alles andere schon zuverlässiger ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wieso soll das auf einem Airbus nicht offensichtlich sein? Der Airbus reagiert auf Stickinputs wie jedes andere Flugzeug, reagiert mit großen Lageveränderungen auf große Stickinputs und mit feinen Veränderungen auf feine Inputs. Wenn ich den Stick unkntrolliert nach hinten reiße kommt recht schnell eine Reaktion vom linken Sitz, denn das merkt mein Commander.

Der Airbus ist kein Flugzeug das auf mystische Weise irgendwie von einem Piloten gesteuert wird, lediglich der zweite Sidestick bewegt sich nicht mit.

Tja, ich geb diesen Teilthread auf. Der Eine jammert, dass sich das Verhalten des Fliegers z.B. im Flare ändert (nur noch halbe Ausschläge, IIRC), der nächste, dass man beim vereisten Pitot plötzlich reagieren musste und dass das Hauptproblem sei, dass ein Ausfall einer Automatik nie dazu führen sollte dass man eingreiffen kann und jetzt kommt du und sagst es steuert sich alles wie immer.

Gut, ich bin noch nie nen Airbus geflogen, ich überlass die Diskussion denen, die es getan haben. Da gibt's anscheinend auch immer noch 2 Lager ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Florian,

wir widersprechen uns doch gar nicht - und ich war zwar nicht im Simulator einer Airline, aber bei Flight-Safety in den USA und ich hatte den Eindruck, die meinen es da durchaus ernst!

 

Und deswegen (auch wenn ich es sehr spannend fände und sehr gerne mitkommen würde) hilft auch das beobachten (weiterer) Simulator-Sessions wenig: Ich bezweifel ja gar nicht, dass da super intensiv und super professionell gearbeitet wird.

 

Was wir beide aber in diesem Simulator sicher nicht erleben werden ist, wie der Körper reagiert, wenn Du in echter Lebensgefahr ist. Die Gewissheit (oder auch nur die Vermutung) dass Du bald wirklich sterben könntest lässt den Körper nun mal ganz anders reagieren! Dann kann es sein, dass Du zwar (auf Grund von Wissen, Erfahrung, Übung, ...) ganz genau weisst, dass Du nun den einen Knopf drücken musst, Deine Hand Deinem Verstand aber schlicht nicht mehr gehorcht.

 

Ich frage mich, ob Du überhaupt schon mal in so einer Situation echter (bzw. echt empfundener) Lebensgefahr warst - falls nicht - lies bitte nochmal Deinen Post zum Thema erleben und beurteilen .....

dass Du Dich da mal nicht täuschst. Vorweg: Ja, ich war vor gar nicht langer Zeit in einer Situation, die potenziell fatal hätte sein können (technischer Defekt), aber zum Glück war ich mit dem richtigen Kollegen unterwegs, der das zusammen mit mir cool abgearbeitet hat. Ich kann dazu jetzt keine Details preisgeben, ausser dass wir den Start nach Überschreiten von V1 abbrechen mussten. Es gab keine andere Wahl. Und wir wurden in der folgenden Untersuchung des "schweren Zwischenfalls" dafür nicht kritisiert. Und als ich noch bei der Crossair auf dem ERJ145 unterwegs gewesen bin, hatten wir einen Triebwerksausfall, der dank SIM-Training ganz entspannt behandelt wurde. Wir beide (mein Captain und ich als F/O) haben unseren Teil getan, unsere Erfahrung einfliessen lassen und das Ding sauber runtergebracht.

 

Also bleibe ich dabei: Notfälle und den Stress kann man im SIM sehr gut trainieren. Wenn man ihn dann im realen Flugzeug hat, hat man eh keinen Angst, solange man noch in der Situation selbst ist. Man denkt nicht darüber nach, man spult sein Programm ab, sodass man gar nicht auf andere Gedanken kommen kann. Das menschliche Gehirn ist wirklich sehr leicht auszutricksen, es ist immer wieder erstaunlich. Wer das nicht schafft, wird früher oder später aussortiert, sei es im Simulator oder im echten Flugzeug. Es gibt schon noch Leute, die durch das Netz fallen, aber die meisten werden doch herausselektioniert. Als Pilot muss man in der Situation "cool bleiben". Den Adrenalinrausch, wilde Gedanken etc. hat man erst danach, wenn man darüber nachdenken kann. Um diesen Stress zu verarbeiten gibt es zum Glück Einrichtungen wie die Stiftung Mayday, bei der man anrufen und mit jemandem reden kann, um die Sache hinter sich zu lassen. PTS (Posttraumatisches Stresssyndrom) kann jeden treffen, aber das kommt erst kurz nach dem Notfall, teilweise kann es Wochen oder Monate gehen, bis man betroffen ist.

 

 

 

Hallo Patrick,

Das Problem ist, dass all die Übung im Simulator nicht garantieren kann, dass jemand in einer echten Notlage nicht völlig anders reagiert als im Simulator. Offensichtlich, sonst könnte es ja nicht passieren, dass ein Pilot in einer Notlage völlig versagt, obwohl er eben jenen Notfall im Simulator schon x mal erfolgreich geübt hatte.

doch, man kann die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöhen und wenn es die Prüfer/Instruktoren ernst meinen, dann sortieren sie die Leute im Simulator aus. Man kann dort ordentlich Stress erzeugen und sehen wer wie reagiert. Fruchtet das zusätzliche Training nicht, hat man sehr schnell ein Problem. Das System steht und fällt allerdings mit denjenigen, die einen lehren und beurteilen sollen. Es kommt sicher vor, dass dies nach dem Prinzip "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" läuft und gerade bei solchen Popel-Airlines kann ich mir das gut vorstellen. Unser Training bei der Crossair war zum Beispiel von den Leuten her freundlich gestaltet, aber auf den Punkt genau, zumindest bei den Instruktoren, die ich auf der Saab 340 und auf dem Embraer 145 hatte.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Stammtische haben es an sich, dass sich Leute unterschiedlicher Ansichten austauschen.

Leute, mit unterschiedlichem beruflichen Hintergrund.

 

Der Landwirt kann dem Arzt lange erklären, wieso die Kuh diesen Sommer weniger oder mehr Milch gibt. Auch wenn der Arzt unter Umständen "intelligent" ist, muss er nicht unbedingt verstehen (wollen?), was ihm der Landwirt erklärt.

 

So scheint es mir hier hin und her zu gehen. Piloten versuchen bestimmten Leuten zu erklären, wie ein Training im Simulator von statten geht. Diese Leute können/ wollen nicht verstehen, was erklärt wird, obwohl oder gerade weil sie nie in als Pilot in einem solchen Simulator gesessen haben...

 

Interessant, dass es immer wieder dieselben Piloten sind, welche denselben Leuten versuchen, die Dinge erklärbar zu machen.

 

Am Ende des Abends steht der Landwirt dann trotzdem wieder auf, geht seine Mühe melken.

Und der Arzt geht nach Hause und erklärt am nächsten Tag seinen Patienten, wieso die Kühe mehr oder weniger Milch geben.

 

Vieles eine Frage der "Perspektive". Wobei ich hier (und nicht nur!) auf der Seite des Jockeys stehe.... Vor Deiner Geduld ziehe ich den Hut...

 

Patrick

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich bestreite, dass Simulation nichts nützt, nur weil man sich "sicher" fühlt. Betrachten wir mal die gängigen Lerntheorien. Dann fällt jedem auf, dass man gängige Handlungsmuster trainieren kann. Dies führt zu einer Beherrschung von Zuständen und zu einer psychologischen Sicherheit im Umgang mit denselben. Man nennt es im Militär Drill, im Zivilen Training und und in der Fliegerei Proficiency.

 

Nichts weiter ist gefordert: Wenn man 100 mal ein brennendes Triebwerk erfolgreich abgestellt hat (nur ein Beispiel), wird man beim ersten Mal in der Realität - falls man mal in so eine Lage kommen sollte - eher das richtige tun. Eine Garantie ist das nicht. Genauso wenig wie der Arzt, der in einer lebensrettenden OP das richtige macht. Oder der Polizist, der in einer Gewalttat einschreiten muss.

 

Im Militär ist es definitiv so, dass man gewisse Handlungsmuster immer und immer wieder antrainiert, die man später dann wie im Schlaf macht. Je nach Untersuchung scheitern immer noch viele in einem echten Krieg (je nach Untersuchung versagen bis zu 90%). Aber immer noch erfolgreicher als wenn man nichts trainiert hat.

 

Deshalb ist die Frage falsch gestellt. Es kommt nicht drauf an, dass man mit dem Simulator Todesangst simuliert. Sondern man bereitet die Leute für den Notfall vor. Die Realität zeigt, dass die Pilotenausbildung wohl eine der besten ist, und gerade deshalb die Sicherheitsstandards am höchsten sind.

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Landwirt kann dem Arzt lange erklären, wieso die Kuh diesen Sommer weniger oder mehr Milch gibt. Auch wenn der Arzt unter Umständen "intelligent" ist, muss er nicht unbedingt verstehen (wollen?), was ihm der Landwirt erklärt.

Weisst du, vielleicht weiss es ja doch der Arzt besser, warum die Kuh weniger Milch gibt? Vielleicht gibt die Kuh auch gar nicht weniger Milch, sondern der Bauer sorgt sich nur um seine Subventionen. Es gibt nicht nur unterschiedliche Sichtweisen, unterschiedliche Kompetenzen, es gibt auch unterschiedliche Interessen.

 

Ich sass auch schon im Simulator, lange bevor ich zu fliegen begann. Hat vom Gefühl her 0,0 miteinander zu tun.

 

Zu Danix ausnahmsweise ACK. Niemand hat wohl behauptet, dass Simulatoren nichts nützen. Es verhintert einfach gewisse Ausfälle nicht. 90% werden's hoffentlich nicht sein - aber wohl trotzdem mehr, als uns lieb sein kann. Und man kann nun wirklich nicht von LH und Swiss auf alle Airlines der Welt schliessen.

Bearbeitet von sirdir
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich sass auch schon im Simulator, lange bevor ich zu fliegen begann. Hat vom Gefühl her 0,0 miteinander zu tun.

 

 

sagt der Arzt zum Landwirt. Denn schliesslich hat der Arzt seine Milch im Kühlschrank. Die Erklärungen vom Landwirt sind ihm egal....

 

Stammtisch eben...

Bearbeitet von Wingman340
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

sagt der Arzt zum Landwirt. Denn schliesslich hat der Arzt seine Milch im Kühlschrank. Die Erklärungen vom Landwirt sind ihm egal....

Wer weiss wohl besser Bescheid über den Körper eines Säugetiers?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Ich sass auch schon im Simulator, lange bevor ich zu fliegen begann.

 

Ich bin auch schon mal in einem Formel-1-Simulator gesessen. Trotzdem habe ich keine Ahnung was an ein Formel-1-Rennung vor sich geht. Oder ich habe auch schon mal eine Wunde verbunden. Trotzdem nenne ich mich nicht Arzt.

 

Der Trick an einem Simulator ist nicht, dass man das Gefühl hat zu fliegen. Sondern man kommt mit einem guten "Set" von Theorien und Praxis und bildet sich fort. Ich kenne viele FS-"Gamer" (ich will hier niemandem zu nahe treten), die wissen genau wie man eine Maschine startet und landet. Trotzdem kann man sie nicht 1 zu 1 in eine Verkehrsmaschine setzen. Weil es genügt nicht, dass man weiss wo die Knöpfe sind und man kann nicht nur die Gramm trainieren, die man ziehen, drücken und drehen muss. 

 

Erst wenn man die Theorie und die Praxis beherrscht, dient ein Simulator zu einem wirklich guten Tool. Und zwar nicht um Todesangst zu simulieren, sondern um klare Verhaltensregeln anzutrainieren.

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wer weiss wohl besser Bescheid über den Körper eines Säugetiers?

 

Der Arzt. Definitiv. Sage ich als Nachfahre eines Bauern. Aber hier geht es nicht um Arzt oder Bauer, hier geht es um Arzt und Bauer gemeinsam gegen Stammtisch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin auch schon mal in einem Formel-1-Simulator gesessen. Trotzdem habe ich keine Ahnung was an ein Formel-1-Rennung vor sich geht. Oder ich habe auch schon mal eine Wunde verbunden. Trotzdem nenne ich mich nicht Arzt.

Ja, aber du würdest ja auch nicht behaupten, dass du im Formel 1 Simulator lernen kannst, ein guter Rennfahrer zu werden? Du kannst lernen an der richtigen Stelle zu bremsen. Wenn du das erste mal im echten Auto sitzt, funktioniert das vielleicht aber dann doch ganz anders.

Der Kopf funktioniert im Flugzeug einfach anders als im Simulator. Das mag nach 1000enden von Flugstunden etwas abflachen, aber in einem Notfall *kann* es eben dann trotzdem wieder anders aussehen.

Ich glaub es hier anwesenden Piloten von mir aus auch gern, dass es bei ihnen gaaanz was anderes ist. Aber ich kann mir auch denken dass es vielleicht nicht so clever wäre, hier was anderes zu schreiben...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Formel 1 Simulator ist zunächst auch dazu da den Fahrern die Möglichkeit zu geben sich auf die Grand Prix vorzubereiten. Und da diese wissen wie das in Echt abläuft ist der Trainingseffekt sehr hoch (die Jüngeren scheinen dami besser zurechtzukommen). Dasselbe gilt für alle professionellen Simulatoren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...Vor Deiner Geduld ziehe ich den Hut...

Ich hatte gerade einen ganzen Monat Urlaub und habe das Forum kein einziges Mal besucht. Das erfrischt ungemein, weil man danach die Dinge und die Akteure mit einer gewissen Distanz betrachten kann.

 

 

Ansonsten gilt: Liebe "Amateure", glaubt doch uns Professionellen einfach, wenn wir hier etwas erzählen. Mir scheint es, dass euer Weltbild einfach so festzementiert ist, dass ihr keine anderen Meinungen zulassen könnt. Auch wenn diejenigen, die regelmässig mit der Materie zu tun haben und somit über das nötige Fachwissen verfügen, das Gegenteil erzählen. Ja, das ist hier der Stammtisch, aber seid euch bewusst, dass mit so einer starren Haltung ein Berufspilot nach dem anderen das Weite sucht und das ist nicht im Interesse der Gemeinschaft hier.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ansonsten gilt: Liebe "Amateure", glaubt doch uns Professionellen einfach, wenn wir hier etwas erzählen. Mir scheint es, dass euer Weltbild einfach so festzementiert ist, dass ihr keine anderen Meinungen zulassen könnt. Auch wenn diejenigen, die regelmässig mit der Materie zu tun haben und somit über das nötige Fachwissen verfügen, das Gegenteil erzählen. Ja, das ist hier der Stammtisch, aber seid euch bewusst, dass mit so einer starren Haltung ein Berufspilot nach dem anderen das Weite sucht und das ist nicht im Interesse der Gemeinschaft hier.

Gut, machen wir hier zu. Da Piloten, die Fehler machen durch die Sim-Checks fliegen, gibt es ab sofort per Definition keine Pilotenfehler mehr. Sind ja alles Profis.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

.......

Ich sass auch schon im Simulator, lange bevor ich zu fliegen begann. Hat vom Gefühl her 0,0 miteinander zu tun.

........

 

Da gibt es folgende Möglichkeiten:

 

a) der Simulator hat nix getaugt, oder

b ) du hattest (noch) keine Ahnung, was da abgeht, oder

c) es war ein Verfahrenstrainer

 

Ich erinnere mich mit Grausen an das Training auf dem FRASCA-132 während der Instrumenteflugausbildung, weil dieser - aus voller  Absicht - das pure Gegenteil von Fluggefühl vermittelte .

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da gibt es folgende Möglichkeiten:

 

a) der Simulator hat nix getaugt, oder

b ) du hattest (noch) keine Ahnung, was da abgeht, oder

c) es war ein Verfahrenstrainer

Nein, das 'Problem' war, dass ich im Flugzeug wusste, dass mein Leben an meiner Aktion hängt, im Simulator nicht. Aber eben - lassen wir's.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

.................

Was wir beide aber in diesem Simulator sicher nicht erleben werden ist, wie der Körper reagiert, wenn Du in echter Lebensgefahr ist. Die Gewissheit (oder auch nur die Vermutung) dass Du bald wirklich sterben könntest lässt den Körper nun mal ganz anders reagieren!

...........

Florian

Dem Vernehmen nach soll es schon vorgekommen sein, daß Piloten mit naßgeschwitzten Hemden aus dem SIM kamen, obwohl die Aircondition nicht ausgefallen war :)

 

Die Verfilmung des Air-Canada-Vorfalles, wo eine Airbus mit leergeflogenen Tanks eine Segelfluglandung auf einem stillgelegten Militärlfugplatz erfolgreich überstand, beginnt mit mit einer SIM-Szene, in der eine Crew ohne Vorwarnung erstmals mit einem solchen Szenario konfrontiert wurde. Sie sind (virtuell) gecrasht,  sahen aber aus, als ob sie gerade aus den Trümmern geklettert wären. Alles nur Hollywood?

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...