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2015-09-20 | Glasair RG HB-YEA | Muhen (bei Aarau) | Flugunfall


mds

Empfohlene Beiträge

Ja, ich denke auch, man hätte noch tiefer schürfen können. Z.B. vermisse ich Aussagen darüber, ob die Pleuel der anderen Zylinder auch Ermüdungsrisse gezeigt haben, oder ob es bei diesem Motortyp irgendwo schon mal Ermüdungsrisse an dieser Stelle gegeben hat.

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Heute konnte ich mich mit einem Flugmotorenmechaniker unterhalten, welcher über 40 Jahre Erfahrung verbucht. Bei Betrachtung der Abbildung des Pleuels würde er Korrosion als beitragenden Faktor nicht ausschliessen.

 

Stefan

 

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Am 20.2.2020 um 08:51 schrieb spornrad:

Skeptisch. Kann er eigentlich nur wg. der Farbe sagen, und die täuscht. In dem Foto sind sogar die Schatten braun/gelb...

Gruss

Albrecht

 

Seine Beobachtung richtete sich nicht nach der Farbe, sondern nach der Oberflächenbeschaffenheit an kritischen Stellen... 

 

Stefan

 

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Die Diskussion zum Bericht ist interessant, wirft aber auch sehr massive Fragen auf. Indirekt wird hier wohl ein Zusammenhang hergestellt zwischen der Kette der Ereignisse die mit dem HB-PRE Absturz den Anfang nahm. Es folgte die Sicherheitsempfehlung des SUST die "on condition" in Frage stellte und die Reaktion des BAZL mit den Inspektionen. Wenn man hier nun folgert, die Analyse des SUST sei in diesem Fall ungenügend, dann sollte das eine weitere Untersuchung zur Folge haben, gerade in diesem Fall. Die Frage ist, wer kann so etwas auslösen, allenfalls auf zivilrechtlichem Weg um mögliche Haftungsfragen zu erörtern oder wie sonst? Die Frage ist ebenfalls ob die Zweifel am Untersuchungsbericht haltbar sind oder nicht. Ich persönlich kann das nicht werten, da fehlt mir die Sachkenntnis. Ich sehe lediglich die hier aufgeworfenen Fragen und finde diese interessant. 

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Dieser Unfallbericht betrifft dieselbe Thematik und verdeutlicht (einmal mehr) wie problematisch die Zerlegung und (vor allem) der Zusammenbau eingelaufener Kolbenmotoren in der Realität tatsächlich ist; und er lässt die Kontrollzerlegungs-Mania des BAZL ein weiteres mal in ganz schlechtem Licht erscheinen. Urs hat recht, hier ist eine gründliche Untersuchung bei der Behörde dringend erforderlich!

 

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Hallo Markus, 

du meinst also, dass bei der Kontrollzerlegung zuviel Kraft auf das Pleuel eingeleitet und verbogen wurde?

Werden bei Kontrollzerlegungen die Zylinder komplett entfernt oder einfach nur soweit nach hinten gezogen, dass man mit dem Boroskop reinkommt?


Grüsse Yves

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On 2/25/2020 at 11:28 PM, Urs Wildermuth said:

...Indirekt wird hier wohl ein Zusammenhang hergestellt zwischen der Kette der Ereignisse die mit dem HB-PRE Absturz den Anfang nahm. Es folgte die Sicherheitsempfehlung des SUST die "on condition" in Frage stellte und die Reaktion des BAZL mit den Inspektionen. ...

 

Die bei Grundüberholung auszutauschenden Teile sind im Lycoming Service Bulletin No. 240W gelistet. Dazu gehören zB die Lagerschalen und Lagerbolzen, aber auch Aluminiumpleuel.

Die Stahlpleuel eines O360 werden bei Überholung nicht ausgetauscht. Sie haben kein "life limit". Sie werden wiederverwendet.

Die Annahme, das Pleuel sei aus Ermüdung gerissen, ist absurd. Alternativ würde im SUST Bericht eine wichtige Sicherheitsaktion fehlen, nämlich den Hersteller zum vorsorglichen Austausch der Pleuel/ Begrenzung der Lebensdauer aufzufordern. Wenn Korrosion eine Rolle gespielt haben sollte, fehlen im Bericht detaillierte Befunde der Bruchstelle, aber auch auch zu Korrosion an anderen Pleueln, Kurbelwelle etc. Und warum wurde diese angebliche Korrosion bei der Kontrollzerlegung nicht gesehen? Ein verrostetes Pleuel dürfte wohl kaum vom LTB abgezeichnet werden. Gibt es Fotos / Videos von der Boroskopie des Motors?

Der einseitig schwarz angelaufene Kolbenbolzen, ein starkes Indiz für ein verbogenes Pleuel, wird überhaupt nicht erwähnt. Ein normaler Kolbenbolzen ist blitzblank und bei der Kontrollzerlegung teilweise sichtbar. Ebenso fehlen Befunde der  "Piston pin plugs", deren Gleitwege an der  Zylinderwand und Befunde des Kolbens. 

Der Bericht ist mindestens unvollständig. Ich werde versuchen, die SUST anzuschreiben und um eine Stellungnahme bitten. Man kanns ja mal probieren....


Die BAZL-Vorschrift, gesunde Motoren wegen Laufzeitüberschreitung (teil)zuzerlegen, widerspricht allen Empfehlungen von Motorenexperten und der weltweiten Praxis der Luftfahrtbehörden. Solche Zerlegungen erhöhen nämlich bekanntermassen das Versagensrisiko, anstatt es zu reduzieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser tödliche Unfall ursächlich auf Beschädigung des Pleuels bei der 7 h voher durchgeführten Kontrollzerlegung des Motors zurückzuführen war, ist sehr hoch.


Gruss

Albrecht

Bearbeitet von spornrad
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vor 2 Stunden schrieb spornrad:

Der Bericht ist mindestens unvollständig. Ich werde versuchen, die SUST anzuschreiben und um eine Stellungnahme bitten.

 

Es fragt sich hier, ob eventuell in diesem Fall eine neutrale Stelle diese Vorgänge neu beurteilen sollte, nur schon um die in diesem Thread offen dargelegten Zweifel auszuräumen. Auf Grund der Vorgeschichte (PRE-Sicherheitsempfehlung und darauf folgende Teilzerlegungsanweisung des BAZL) wäre eine Beurteilung durch in diese Vorgänge nicht involvierte Experten sicher eine gute Lösung, allein schon um die impliziert doch recht happigen Vorwürfe zu widerlegen. Allenfalls wäre auch der Hersteller des Motors hier stark daran interessiert. 

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@Yves

 

Was genau ursächlich war ist ohne die Teile gesehen zu haben nicht möglich. Tatsache ist allerdings dass der Motor bis zur Zerlegung einwandfrei und ohne Auffälligkeiten (auch bei der Ölanalyse) lief und just nach derselben versagte.

 

Die Möglichkeiten etwas falsch zu machen (ohne es mitzukriegen) sind vielfach vorhanden (sogar bei renommierten Motorenrevidierern wie der Heliswiss) und ich bin überzeugt dass der Unfall wegen der Kontrollzerlegung passierte. 

 

Aus denselben Gründen würde ich nie einen nicht im Werk überholten Motor kaufen.

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vor 7 Stunden schrieb MarkusP210:

@Yves

 

Was genau ursächlich war ist ohne die Teile gesehen zu haben nicht möglich. Tatsache ist allerdings dass der Motor bis zur Zerlegung einwandfrei und ohne Auffälligkeiten (auch bei der Ölanalyse) lief und just nach derselben versagte.

 

Die Möglichkeiten etwas falsch zu machen (ohne es mitzukriegen) sind vielfach vorhanden (sogar bei renommierten Motorenrevidierern wie der Heliswiss) und ich bin überzeugt dass der Unfall wegen der Kontrollzerlegung passierte. 

 

Aus denselben Gründen würde ich nie einen nicht im Werk überholten Motor kaufen.

 

Naja das eine Kontrollzerlegung eine Gefahrenquelle sein kann ist mir durchaus bewusst. Ich dachte nur wenn man den Zylinder nicht komplett entfernt da schon erhebliches Gefahrenpotential einer Überlastung des Pleuels vorliegt. So ein Zylinder wiegt nicht wenig..

 

Und ja ich gehe mit dir einig, habe auch einen neuen „Superior“ für meine 8 gekauft.

Grüsse Yves

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Einen einzelnen Zylinder lösen??

Hab extra in meinem alten Buch aus USA btr Lyco maintenance nachgeguckt: Es gibt zumindest Versionen, da ist dies VERBOTEN. Grund: weil die gegenüber unter Spannung stehenden Zylinderbolzen unerlaubte Hohe Materialspannungen im Gehäuse erwirken, wenn die eine Seite entspannt ist. Zudem wird gefordert, dass danach BEIDE SEITEN auf korrektes Anzugsmoment tariert werden.

Hat jemand schon so eine Feld-Wald-Wiesen-Kontrollzerlegung mit beobachtet?

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Zitat

Es gibt zumindest Versionen, da ist dies VERBOTEN. Grund: weil die gegenüber unter Spannung stehenden Zylinderbolzen unerlaubte Hohe Materialspannungen im Gehäuse erwirken, wenn die eine Seite entspannt ist. Zudem wird gefordert, dass danach BEIDE SEITEN auf korrektes Anzugsmoment tariert werden.

 

Genau deshalb sind diese Feld-Wald-Wiesen-Kontrollzerlegungen ja so schädlich, unnütz und wie Figura zeigt lebensgefährlich...

 

An der Bonanza haben wir mal einen Zylinder wegen mangelnder Kompression getauscht, das ist eine ziemlich grosse Operation und man kann ganz viel falsch machen. Leider sah man das beim BAZL bezüglich der Kontrollzerlegungen nicht so, anlässlich einer Besprechung in Ittigen meinte der damalige technische Sachverständige das Entfernen und wieder Einbauen eines Zylinders sei eine Standardoperation die jederzeit durch jeden Mechaniker gemacht werden könne und er verstehe die ganze Aufregung darüber nicht.

 

 

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