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Eurowings-Langstrecken häufig verspätet


F-LSZH

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Das Forum ist zwar derzeit schon voll mit Diskussionen zum LH-Konzern, aber dieses Thema passt irgendwie in keinen der bestehenden Threads. Die Welt berichtet, dass die Eurowings-Langstrecken, die am 2. November gestartet sind, mit massiven Problemen bei der Pünktlichkeit zu kämpfen haben. Einige Auszüge aus dem Interview mit dem Verbraucheranwalt:

 

Ärgerlich für den Kunden ist zudem, dass sich die Eurowings zwar als Billig-Airline vermarktet, aber mit dem guten Namen der Muttergesellschaft Lufthansa wirbt, um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Doch wer so handelt, muss sich auch an den Lufthansa-Standards messen lassen.

Es ist in der Tat zu befürchten, dass die Konzernspitze die Marke "Lufthansa" mit ihrer Strategie beschädigt. Diese hatte 2014 immerhin einen Markenwert von 4,165 Milliarden Dollar. Da bin ich übrigens nicht der Einzige mit dieser Befürchtung: http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/werbesprech-lufthansa-oder-wie-man-seine-marke-zerstoert/10228036.html

 

Wir schätzen die Gesamtsumme an möglichen Ausgleichszahlungen gemäß der Fluggastrechteverordnung auf vier Millionen Euro, und das nach nur zwei Monaten Flugbetrieb …

Das einzige was Eurowings demnach rettet ist, dass nur 15 % der Kunden ihre Ansprüche auch geltend machen.

 

Die Antwort des Verbraucheranwalts auf diese Frage überzeugt mich nicht: "Warum greift Eurowings nicht auf Ersatzflugzeuge und Ersatz-Crews der Muttergesellschaft Lufthansa zurück?" Weiss das jemand hier besser?

 

Die neue Eurowings-Werbekampagne wird wohl als Aussage haben: Bei uns lächelt die Crew nicht, dafür fliegen wir aber billig.

Bearbeitet von F-LSZH
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Hallo,

 

das nennt man "virales Marketing". Da steckt sicher eine ausgetüftelte Strategie dahinter, u. a. wie man über vorerst negativ anmutende Pressemittelungen und Socialmedia-Einträge letztendlich doch einen nachhaltig-positiven Effekt generiert. [Zynismus Off]

 

Zur humorvollen Auflockerung (schon ein paar Jahre alt, aber es passt m. E. gut):

www.youtube.com/watch?v=uF2djJcPO2A

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Auf Flugzeuge der LH Klassik wird man tunlichst nicht zurückgreifen, weil es da aus gut nachvollziehbaren und berechtigten Gründen zu Verweigerung/Krankheitsausfällen kommen würde. Das was beim Amateurladen der Eurowingslangstrecke an einem drittklassigen Provinzflughafen passiert, ist was hier einige vorhergesagt haben: Ein Schuss in den Ofen, vorgeschlagen von irgendwelchen Beraterversagern und umgesetzt von Marionetten-CEOs der Investoren, die den Hals nicht voll genug kriegen können. Alles auf dem Rücken der Angestellten.

 

PS: Ich wurde darauf hingewiesen, dass ich hier "Berufsgruppen" beleidige. Nein. Ich kritisiere die Geschäftsleitung der LH, die Berater, die sich diesen Mist ausgedacht haben und die Amateure des EW-Langstrecken-OPS. Leider darf ich nicht alle Details preisgeben... Was soll man denn sonst schreiben als die Wahrheit bzw. die eigene Meinung? Es fielen keine Kraftausdrücke, also war es nicht beleidigend, höchstens pointiert.

Bearbeitet von FalconJockey
PS eingefügt
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Bei einer so kleinen Flotte ist das nicht näher verwunderlich. Royal Brunai hat ja zum Beispiel Verspätungen/Ausfälle auch nie in den Griff bekommen (obwohl das genau das andere Endere des Qualitätsspektrums war...) Von daher in der Tat eher eine "Kinderkrankheit" der Anlaufphase. Die Frage ist nur, wird die Eurowings Langstreckenflotte jemals groß genug (gibt es einen hinreichenden Markt) um auf eine akzeptable Flottengröße zu kommen? Und wenn man sie mit Lufthansa-Flugzeugen im Falle von Problemen kurzfristig aufstockt, ist sie dann noch billiger?

 

Ich denke hier wird ganz bewusst auf eine Kundschaft gesetzt, die sowieso nie vor Gericht ziehen würde, und die Verspätungen werden eben einfach in Kauf genommen. Billig fliegen will halt auch bezahlt werden, nur eben mit Zeit und Geduld...

 

Ich denke aber, dass viele Passagiere ab einer Preisdifferenz von mindestens 200, eher 300 Euro bereit sind, das erheblich höhere Flugausfall- oder Verspätungsrisiko in Kauf zu nehmen.

 

 

Wie hoch müsste die Ersparnis für Sie persönlich sein, dass Sie etwa bei einem Flug nach Phuket lieber die preiswerte, aber womöglich verspätete Eurowings statt die teure, aber pünktliche Lufthansa nutzen?

Das witzige ist, dass an vielen Terminen die "womöglich verspätete Eurowings" nicht mal die preiswertere ist!

Ich habe mir mal ein paar Flugoptionen rausgesucht, und da war Eurowings zu keinem Termin die preiswerteste. Es ist aber ja auch so, das so manches Produkt bei Aldi und Lidl nicht biliger ist, als beim Markensupermarkt (oder sogar teurer !) und die Leute es trotzdem kaufen, und auch noch glücklich sind, weil sie glauben gespart zu haben. Gutes Marketing ist Gold wert...

 

Gruß

Ralf

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... irgendwelchen Beraterversagern ....

 

PS: Ich wurde darauf hingewiesen, dass ich hier "Berufsgruppen" beleidige. Nein. Ich kritisiere die Geschäftsleitung der LH, die Berater, die sich diesen Mist ausgedacht haben und die Amateure des EW-Langstrecken-OPS. Leider darf ich nicht alle Details preisgeben... Was soll man denn sonst schreiben als die Wahrheit bzw. die eigene Meinung? Es fielen keine Kraftausdrücke, also war es nicht beleidigend, höchstens pointiert.

Solche Ausdrücke gehen meiner Ansicht nach eindeutig über Kritik hinaus und sind auch völlig unnötig. Denn hier wird nicht die Arbeit dieser Personengruppe angesprochen sondern deren Berufsstand. Würde ein Berater (oder sonst wer) generell von "Pilotenversagern" sprechen, würdest du wohl (zu Recht) aufschreien. Gib Deine Meinung lieber zu den Inhalten ab oder noch besser, biete bessere Lösungsvorschläge ein (was du in anderen Post ja so viel ich weiss auch machst). Solche abschätzigen Kommentare egal zu welcher Berufsgruppe akzeptiere ich nicht (und hoffe, dass auch mir das angekreidet würde, würde ich solche Posts verfassen) - auch nicht von Moderatoren.

Nun back-to-topic.

 

MfG

John

Bearbeitet von john_edw81
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Siehst Du, da gibt es halt unterschiedliche Ansichten. Ein Versgaer ist jemand, der es nicht auf die Reihe kriegt. Wieviele Firmen wurden durch schlechte Beratung an die Wand gefahren? Nicht enige! Wie oft hat Lufthansa mit ähnlichen Projekten Millionen versenkt? Oft! Lufthansa Expresss, LH Italia, Jade Air Cargo...

 

Und immer hat ihnen jemand dazu geraten. Ein echter Firmenführer und sein Beraterstab (firmenintern) würde solche Ideen slebst haben und sie besser ausarbeitrn, wenn sie Profis wären. Heute geht es halt nur noch um Profitmaximierung bzw. Kostenminmierung ohne Rücksicht auf langfristigen Erfolg bzw. Misserfolh.

 

Ehrliche Berater haben oder hätten wohl widersprochen und von solchen Harakiriversuchen abgeraten, wurden wohl ignoriert, weil es nicht in den Kram der großen Vision passten. Die Schädigung der Marke ist ein ernstes Thema.

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Würde ein Berater (oder sonst wer) generell von "Pilotenversagern" sprechen, würdest du wohl (zu Recht) aufschreien.

Pilotenversagen (Pilot error) wird von weiten Kreisen als die Hauptursache von Flugunfällen ausgemacht. Fühlen sich die Piloten deshalb auf den Schlips geteten?

Wer immer sich das Eurowings-Konzept ausgedacht hat, kann unmöglich Ahnung vom Luftfahrtgeschäft gehabt haben. An dem Konzept haben sich schon viele versucht, alle sind bisher gescheitert. Wenn auch Eurowings dereinst Geschichte sein wird, werden sicher wieder alle Schuld sein (Presse, Gewerkschaften, Flugsuchmaschinen...) aber sicher nie die Unternehmensberater die es sich ausgedacht haben.

 

 

an einem drittklassigen Provinzflughafen

Wie viele Klassen von Provinzflughäfen gibt es denn ;)

Und was sind die Kriterien? Sooo schlecht ist CGN ja nun wirklich nicht. Ich gehe allerdings auch davon aus, dass bei der Wahl der Basis eher konzernstrategische Aspekte eine Rolle gespielt haben (im Raum Köln fallen eine Menge LH/4U Jobs weg...) als Flugbetriebliche Aspekte oder Kundenpräferenz.

 

Der Ganze Sinn des Eurowings Konzepts ist wirklich schwer zu verstehen, daher ist er wohl mit bissiger Satire noch wohlwollend beschrieben...

 

Gruß

Ralf

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Und immer hat ihnen jemand dazu geraten. Ein echter Firmenführer und sein Beraterstab (firmenintern) würde solche Ideen slebst haben und sie besser ausarbeitrn, wenn sie Profis wären. Heute geht es halt nur noch um Profitmaximierung bzw. Kostenminmierung ohne Rücksicht auf langfristigen Erfolg bzw. Misserfolh.

 

Du prangerst an, dass hier nur kurzfristige Profitmaximierung im Fokus steht, langfristiger Erfolg nichts zählt. 

 

Gleichzeitig redest du einen neuen kleinen Langstrecke- Flugbetrieb kaputt, der gerade mal 2 Monate alt ist?

Das das ein gewagtes Projekt mit Startschwierigkeiten wusste doch jeder bei LH sofort, da braucht LH keine neunmalkluge fliegende Forenschlauberger (Achtung: Kein Kraftausdruck, daher keine Beleidigung!) - EW Langstrecke ist ein Projekt, das gerade erst langfristig Erfolg haben kann - dann auch mit hoffentlich größerer Flotte. 

Gehörst du etwa auch zu der Gruppe der Schlafmützen (Auch hier: kein Kraftausdruck, höchstens Pointiert), die glaubt LH in jetziger Größe und im jetzigen Geschäftsmodell ist "langfristig" erfolgreich? Zum Glück führen Andere Firmen - aber hey, Fliegen macht doch auch Spaß.

 

Das Märchen der Lufthansa "vom Staatskonzern zum Investorenopfer" ist so dermaßen lächerlich, dass man es kaum einem erzählen kann. Andere Beispiele gibt es, aber nicht LH.

 

Du glaubst auch, dass das Eurowings-Projekt nicht mit maßgeblicher Gestaltung der internen LH-Kräfte gestaltet worden ist? Soll ich Dir die Abteilungskürzel nennen, die alle beteiligt sind? (Nein, tue ich nicht)

 

Mir ist übrigens der Sinn des Eurowings-Konzepts glasklar. Genauso klar wie der Fakt, dass die Umsetzung dieses Konzepts aufgrund der bestehenden Struktur holprig werden wird. 

 

Chris

Bearbeitet von cengelk
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Würde es nicht um die hier im Forum verhasste Eurowings gehen, sondern um irgendeine sher idealistisch aber hoffnungslos unterfinanzierte Airline-Neugründung die aus Altenrhein, Bern oder Lugano heraus opereriert, dann würde man jubeln und sicher nicht von einem "drittklassigem Provinzflughafen" sprechen.

 

Bezüglich Verspätungen hätte man jedes Verstäntnisder Welt, weil man ja erst noch im Aufbau ist und man mit einer kleinen Flotte nun mal auch Pech haben kann und wie im Dominoeffekt dann halt schnell viel Verspätung ansammelt.

 

Anlaufverluste wären ein Zeichen für den visionären Mut der Gründer und sicher nicht dafür, dass das Konzept schon nach 2 Monaten gescheitert ist.

 

Florian

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Siehst Du, da gibt es halt unterschiedliche Ansichten. Ein Versgaer ist jemand, der es nicht auf die Reihe kriegt. Wieviele Firmen wurden durch schlechte Beratung an die Wand gefahren? Nicht enige! Wie oft hat Lufthansa mit ähnlichen Projekten Millionen versenkt? Oft! Lufthansa Expresss, LH Italia, Jade Air Cargo...

 

Und immer hat ihnen jemand dazu geraten. Ein echter Firmenführer und sein Beraterstab (firmenintern) würde solche Ideen slebst haben und sie besser ausarbeitrn, wenn sie Profis wären. Heute geht es halt nur noch um Profitmaximierung bzw. Kostenminmierung ohne Rücksicht auf langfristigen Erfolg bzw. Misserfolh.

 

Ehrliche Berater haben oder hätten wohl widersprochen und von solchen Harakiriversuchen abgeraten, wurden wohl ignoriert, weil es nicht in den Kram der großen Vision passten. Die Schädigung der Marke ist ein ernstes Thema.

 

Du verunglimpfst da eine ganze Berufsgruppe von deren Tätigkeit du offenbar kein fundiertes Wissen hast (so wie ich vom Führen eines Airliners...). Passt ja zum Stammtisch, da kann man doch so schön schwafeln, unbelastet vom Wissen. So wie es die Aviatik-Laien auch in anderen Thread's machen und zu Recht von euch Profis kritisiert werden.

 

Jede seriöse Beratungsfirma liefert Analysen mit Chancen und Risiken ab, die sie transparent gewichtet. Der Auftragnehmer holt in der Regel dazu eine Second Opinion ein. Entscheiden tut immer das zuständige Management und lässt dies vom übergeordneten VR absegnen.

Ebenso werden Meilensteine definiert mit qualitativen und quantitativen Zielen, lediglich ein 2 Monats Betrieb ist sehr kurz und nicht üblich.

 

PS: Ich nehme deine vielen Rechtschreibfehler in deinem Post gerne an.

 

.

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Ach Leute, warum den plötzlich so empfindlich:

 

Beraterversager fahren Firmen gegen die Wand. (LH)-Linienpiloten fliegen halt Flugzeuge gegen die (Berg-)Wand.

 

Stammtischparolen halt auf allen Seiten und wie bei jedem Stammtisch sind immer die ganz vorne mit dabei besser zu wissen, wie andere Profis ihren Job machen müssen, die sich wenn es um ihren eigenen Job geht immer ganz besonders aufregen, wenn da jemand anderes ne Meinung zu hat.

 

Wenn man das nicht aushält ohne sich darüber aufzuregen, ist am Stammtisch falsch - so lange niemand persönlich angegriffen wird, ist doch alles in Ordnung.

 

Florian

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Das witzige ist, dass an vielen Terminen die "womöglich verspätete Eurowings" nicht mal die preiswertere ist!

zahlt werden, nur eben mit Zeit und Geduld...

 

Da sind eben noch 600 Euro Kompensation pro Strecke eingerechnet ;-)

 

Flightright, Euclaim und wie sie alle heissen koennten im Ankunftsterminal in CGN eigentlich gleich ein Buero eroeffnen.

 

Dominic

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Da es hier im Forum von Unternehmensberatern zu wimmeln scheint (zumindest klingt es bei einigen sehr nach getroffenem Hund), wundert mich die arbeitnehmerfeindliche Haltung vieler hier nicht mehr.

 

Julian

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Mal schauen, im Februar fliegen wir mit Eurowings nach Kuba. Bin ja gespannt. Jedenfalls verkaufen sie den ECO-Premium-Sitz von LH als Business. In der Holzklasse habe ich mit meiner Grösse Probleme.

Ich frage mich nur, wie das geht: 400 Euro Holzklasse pro Weg  nach Kuba und dann diese Entschädigungen?

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Ab einer bestimmten Verspätungswahrscheinlichkeit könnte das sogar zum Geschäftsmodell werden, ständig mit Eurowings auf Langstrecke zu fliegen und für jeden verspäteten Flug 600 Euro Kompensation zu kassieren.

 

Lohnt sich wenn Ticketpreis pro Strecke < Verspätungswahrscheinlichkeit x 600 ist.

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Auf Flugzeuge der LH Klassik wird man tunlichst nicht zurückgreifen, weil es da aus gut nachvollziehbaren und berechtigten Gründen zu Verweigerung/Krankheitsausfällen kommen würde.

 

Lufthansa war schon für Eurowings unterwegs, zumindest nach Dubai:

 

z.B. am 5 Januar mit der A340-300 D-AIGS und am 7 Januar mit der A340-300 D-AIFE.

-> http://www.flightradar24.com/data/flights/ew114/#8754968

 

Mal sehen wer morgen fliegt :)

 

Zudem gibt/gab es Subcharter von Titan (767), TUI (767), Arkefly (767/787).

 

Dominic

Bearbeitet von G-GFFD
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Du verunglimpfst da eine ganze Berufsgruppe von deren Tätigkeit du offenbar kein fundiertes Wissen hast (so wie ich vom Führen eines Airliners...).

 

Wie interessant zu beobachten, dass sich nun ein bekanntes Spektakel auf eine andere Berufsgruppe bezogen wiederholt. Bei Themen zu Airlinepiloten (u. a. nach Incidents/Accidents/Crashes oder bei Streiks) glauben - weil Aviatikforum - alle mitreden zu können, aber wehe es geht gegen den eigenen Vorgarten, da wird man plötzlich empfindlich und alle sollen gefälligst Räson walten lassen. Etwas Plakativeres hätte im Zusammenhang mit dem LH-Thread (Kapitäne in der First) kaum passieren können. Sehr anschaulich und - zugegebenermaßen - amüsant! Ist halt allzu menschlich...

 

Florians (Chipart) Antwort fand ich in diesem Zusammenhang recht gut. Die Sache mit der Anspielung auf das Germanwings-Unglück jedoch eher geschmacklos.

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Hallo Johannes,

 

Ich weiß ja nicht wie lange du das Forum verfolgst - scheinbar noch nicht so lange, daher kann ich deine Sichtweise prinzipiell gut verstehen.

 

Ich sehe das jedoch ganz anders. Das Bashing der LH Führungsriege, samt ihren Beratern wird schon sehr sehr lange auf Stammtischniveau meist mit mehr (wenn auch häufig linkspopulistischen) Argumenten hier im Forum durchexerziert. Das ging schon zu SCORE-Beginnzeiten in 2012 los, und als das Projekt "GWI Aufblasen" losging. Hier waren die Diskussionen meines Erachtens trotzdem relativ frei von dem Gehabe "ich bin pilot: deshalb weiß ich es besser", oder umgekehrt von den BWLern.

 

Die umgekehrte Diskussionen um den Status der LH-Ploten ist weitaus frischer - vornehmlich seit dem dieses bzw. letzten Jahr 2015 die Streikwellen voll eingeschlagen sind, die NFFler keinen KTV Platz mehr bekommen und Eurowings die neue Zukunft der NFFs ist. Hier und in ähnlichen Themen wurde aber plötzlich nicht-Airline-Piloten regelmäßig indirekt der Mund verboten, da sie keine Ahnung hätten gute und schlechte Bedingungen zu bewerten und sich mit der Materie ja nicht auskennen würde. Piloten-Buchautoren im Forum waren da zB sehr geübt drinnen. Das ist sicher auch die Richtung auf die Florian Chipart oben angespielt hat.

 

Das jetzt die Leute, die von Luftverkehrswirtschaft etwas mehr verstehen auch (mal überspitzt gesagt) eine gewisse Meinungshoheit einfordern ist eher ein neues Phänomen.

 

Das ist zumindest meine Sicht der Dinge.

 

Chris

Bearbeitet von cengelk
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Die Eurowings-Sache mutet auf den ersten Blick (als Luftverkehrswirtschafts-Laie) schon etwas "amateurhaft" an. Das hätten die offenbar wissen können, sage ich schlicht einmal, denn ohne Konzept für einen Ausfall bei wenig Maschinen und dieser Anzahl der Destinationen erscheint das etwas gar blauäugig. Aber klar, da wird jeder Cent umgedreht und es muss pfeifen! Puffer sind heute out, es wird knapp herangerechnet und geplant, damit der Kunde ja seinen Preis oder sonstige Vorstellungen erfüllt sieht. Später ist der Jammer groß, wenn es sich verzögert (Produkt) oder die Dienstleistung ins Stocken gerät, weil die Ressourcen zu knapp u./o. zu eng geplant wurden. Sieht man ja auch bei Projekten wie A380, Dreamliner und nun dem japanischen Regionaljet-Fiasko.

 

Worauf ich hinaus will: in der Wirtschaft können m. E. doch eher mehr mitreden, als umgekehrt in Fachbereichen (z. B. Aviatik), selbst wenn man Enthusiast oder PPL'ler ist. Das soll nicht bedeuten, dass Piloten per se gute Manager sind, aber ein erfahrender Kapitän oder FO bei einem guten Carrier kann m. E. bei Management- und auch Führungstehmen durchaus mitreden, währendhingegen ein Manager oder Berater vlt. weniger mitreden kann, wenn es um Diskussionen bei einem Crash oder so geht, wo komplexere Zusammenhänge die Ursache sind und sich das ohne echte Erfahrungen und tiefere Systemkenntnis im Sinne des big picture nicht gänzlich erschliessen läßt. Auch wenn Manager und Berater gleichermaßen idealerweise die Eigenschaft aufweisen, schnell in einem neuen Umfeld eingearbeitet zu sein und fundiert "mitreden" zu können.

 

Was mit Eurowings geschieht, werden wir sehen. Ich fürchte, es sind auch lediglich Kinderkrankheiten und es wird auf Dauer hinhauen. Die wahren Motivationen und das, was mit LH-Passage und LH-Cargo (wo die "alten" KTV'ler noch drinnen sitzen) geschehen wird, dürfen wir wohl in den nächsten 2 Jahren miterleben.
 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Worauf ich hinaus will: in der Wirtschaft können m. E. doch eher mehr mitreden, als umgekehrt in Fachbereichen (z. B. Aviatik), selbst wenn man Enthusiast oder PPL'ler ist. Das soll nicht bedeuten, dass Piloten per se gute Manager sind, aber ein erfahrender Kapitän oder FO bei einem guten Carrier kann m. E. bei Management- und auch Führungstehmen durchaus mitreden, währendhingegen ein Manager oder Berater vlt. weniger mitreden kann, wenn es um Diskussionen bei einem Crash oder so geht, wo komplexere Zusammenhänge die Ursache sind und sich das ohne echte Erfahrungen und tiefere Systemkenntnis im Sinne des big picture nicht gänzlich erschliessen läßt. 

 

Das sehe ich absolut anders.

 

Das Gefühl entsteht meiner Meinung nach nur, weil es am Stammtisch dem "Manager-Typus" Möglichkeiten zur klaren Wiederlegung/Erlkärung durch Fakten von strategischen Unternehmensentscheidungen mangelt, den man (hier exemplarisch) Piloten einer Airline zum strategischen Kurs Ihrer Airline vorlegen kann - weil ganz man die konkreten Informationen entweder nicht hat oder aber natürlich nicht nach außen bringen dürfen.

 

Worauf ich hinaus will:

Es geht doch gar nicht darum, dass ein Airlinepilot von seiner mentalen Kapazität nicht in der Lage wäre unternehmensstrategische Themen zu breifen. Es geht darum, dass ihm schlicht konkrete Informationen und Information ums Geschehen rund herum fehlen, um den strategischen Kurs beurteilen zu können. Wenn man 40 Stunden die Woche damit verbringt Flugzeuge zu fliegen, macht man halt nicht 40 Stunden die Woche Netz-/Markt-/Konkurrenzanalysen.

 

Das wird von den Profis zu Haufe getan. Sei es bei LH in Punkto Flottenentscheidungen, oder Regionalkonzepte, oder jetzt SCORE und Eurowings.

Ich rufe mal ein paar Aspekte auf, die man zu einer vernünftigen Beurteilung solcher Themen brauchen würde:

Wann braucht eine Airline wirklich neue Flugzeuge? Was kostet es alte Flugzeuge länger als geplant zu betreiben? Welche Ankäufer u. Marktwert gibt es für frühe, abgestoßene Flugzeuge? Wie hoch sind die zukünftigen Flugzeuginvestments, wie werden diese chronologisch nötig, woher kommt die Finanzierung? Welche Lieferslots für Flugzeuge werden angeboten? Wie konkurrieren die Rabatte? Wie verändert sich das Ticket-Pricing im Bezug auf Konkurrenz? Wo gehen Kunden flöten? Was ist aktuellen Kunden wichtig? Welche Konkurrenz greift an, und wo ist sie mit ihrem Angriff erfolgreich?... usw.

 

An solche Infos kommt nunmal kein Airline-Pilot. Nur weil LH als Flag Carrier historisch "Premium" ist/war, und sie auf der Pax-List sehen, dass die C wieder voll ist, heißt das noch lange nicht, dass man einfach die Airline auf Premium trimmen muss und alles wird gut. Obs einer Airline gut geht oder nicht, hängt daran, ob alle Passagiere nur 3% höheren Preis als vorheriges Jahr bezahlt haben oder nicht etc. Das kann keiner mit Bauchgefühl und bloßem Auge ermitteln, dafür braucht es vernünftiges Reporting - das was ein Pilot niemals zu Gesicht bekommt. Das was in den Cockpits großer Airlines sich zwischen Sitz 0A und 0B dazu ausgetauscht wird hat großteils einen so geringen Warheitsgehalt, dass einem sich die Haare sträuben. (Ja, selber erlebt). Aber es hält sich aufgrund den vielen Crew-Rotations prächtig.

 

Stattdessen gibt es nur solche Flanken wie: "LH zerstört die Marke mit seinem Billigkonzept".."Hätte LH mal die T7 gekauft..", ich könnte ewig so weitermachen.

 

Jetzt könnte man sich zurecht fragen:

Wenn man nach meiner Darstellung diese internen Informationen haben muss, um sich an der Diskussion beteiligen zu dürfen, darf ja niemand außer LH-Berater und Netz-/Flotten-/Corporate-Strategen sich dazu äußern? Nein! Das will ich nicht damit sagen. Aber ich will erklären, warum diejenigen, die in solchen Bereichen professionell arbeiten (und sei es bei vielen in anderen Branchen) sie durchaus sich vorstellen können, was das Management der LH dazu treibt so zu handeln. Und damit verteidigen Sie dann eben auch mal ihre Zunft gegen Berufsfremde (wie z.B. Piloten), die mit solchen Entscheidungen und Informationen eben nicht alltäglich zu tun haben.

 

Der LH-Führungsriege vorzuwerfen sie laufe nur als getrieben Schafe der Investoren umher ist eine haltlose Unterstellung, die stark davon gefüttert wird, dass die Veränderungen für Arbeitnehmerseite überwiegend negativ sind. Herr Franz wurde damals schon stark dafür kritisiert. Für seinen Sparkurs, und für seinen Abgang zu Roche. [Offtopic] Wobei ich seinen Abgang für einen ziemlich edlen halte: Er hat versuchte die notwendigen Sparambitionen durchzusetzen. Nachdem er feststellt, dass er von der Belegschaft null Rückenwind und nichts als Sperre gegenüber der (aus seiner Sicht) notwendigen Veränderungen bekommt, hat er das Unternehmen verlassen. Getreu dem Motto: "Wenn die Angestellten meinen Kurs nicht wollen, gehe ich eben"..Aber das ist eben ihm auch nur als "Verpisst sich zum höher bezahlten Job in die Schweiz" ausgelegt worden.

 

Gruß Chris

 

P.S.: Ich habe übrigens nie etwas pauschal gegen Gewerkschaften gesagt. Gibt ja auch genug Beispiele, wo Gewerkschaften gesund die Interessen ihrer Arbeitnehmer verbinden, ohne strategische Kurse im Konfliktkurs torpedieren zu wollen.

Bearbeitet von cengelk
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@Chris: Gutes Posting, gute Argumente!

 

Jetzt wäre es interessant, andere Meinungen zu den angesprochenen Themen zu lesen, welche die Umstände berücksichtigen, dass kurz ausgeholt und diskutiert wurde, wie Berater, Manager und Führungskrafte wirklich und vermeintlich im Kontext agieren.
Es vermischen sich m. E. zudem die Grenzen zwischen diesem und jenem Thread über die Privilegien der LH-Captains, denn die Reaktion der Kapitäne, die Gewerkschaften sowie die Streiks bilden bei den FF-Diskussionen der letzen Zeit sozusagen "die Front", an welcher der jeweils anderen Partei Kompetenzen abgesprochen wurden und werden.

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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EW131 hat momentan 20h Verspaetung und ist immernoch nicht gestaret  . . . (Varadero - Koeln). Dabei hatte D-AXGA bei der Ankunft in Kuba nur 1.5h Verspaetung.

 

EW114 CGN-DXB wird auch heute wieder von Lufthansa mit einer A340-300 geflogen (D-AIGZ, der ehemalige Ebola Jet)

 

Dominic

Bearbeitet von G-GFFD
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Worauf ich hinaus will: in der Wirtschaft können m. E. doch eher mehr mitreden, als umgekehrt in Fachbereichen (z. B. Aviatik), selbst wenn man Enthusiast oder PPL'ler ist. Das soll nicht bedeuten, dass Piloten per se gute Manager sind, aber ein erfahrender Kapitän oder FO bei einem guten Carrier kann m. E. bei Management- und auch Führungstehmen durchaus mitreden, währendhingegen ein Manager oder Berater vlt. weniger mitreden kann, wenn es um Diskussionen bei einem Crash oder so geht, wo komplexere Zusammenhänge die Ursache sind und sich das ohne echte Erfahrungen und tiefere Systemkenntnis im Sinne des big picture nicht gänzlich erschliessen läßt. 

 

Besser kann man das Problem glaube ich nicht zusammen fassen:

 

Jeder der schon mal ein Flugticket gekauft hat, glaubt, er könne beim Marketing von Airlines mitreden. Jeder, der schon mal auf dem Schulhof gekickt hat, glaubt, er könne bei der Strategie der Nationalmannschaft mitreden. Aber, hey, ein zu Flugzeug fliegen das ist echt richtig schwierig!!!

 

Schon mal drüber nachgedacht, dass ein Flugzeug relativ simplen physikalischen Gesetzen gehorcht (die fast vollständig und geschlossen beschrieben sind) und das professionelle führen eines Flugzeuges ein sehr strukturierter Prozess ist, bei dem sehr viele der Handgriffe exakt vorgeschrieben sind, während die Märkte für Flugzeugtreibstoff, Flugtickets, ... sehr irrational sind und kaum vorhersagbar?

Nicht umsonst gibt es relativ gute Simulatoren für Flugzeuge aber keinen auch nur halbwegs brauchbaren Simulator für Fluggesellschaften...

 

Was ich damit sagen will: Entweder, wir akzeptieren, dass das hier ein Stammtisch ist und damit jeder - qualifiziert oder nicht - zu jedem Thema seine Meinung sagt, oder wir akzeptieren, dass Betriebswirte Experten für Betriebswirtschaft und Piloten Experten für Flugzeugfliegen sind die jeweils nur auf ihrem eigenen Fachgebiet etwas fundiert sagen können. Aber diese "bei dem einen - vermeintlich einfachen - Thema dürfen alle mitreden während bei dem anderen - vermeintlich schweren - Thema nur die Experten ist daneben.

 

Florian

Bearbeitet von Chipart
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Die Sache mit der Anspielung auf das Germanwings-Unglück jedoch eher geschmacklos.

 

Es gab kein "germanwings-Unglück". Ein Berufspilot hat bewusst und absichtlich Menschen umgebracht. 

 

Wenn Piloten hier Managern und Beratern vorwerfen "Unternehmen gegen die Wand zu fahren" und damit unzählige Menschen in die Arbeitslosigkeit zu schicken, dann müssen sie auch "ertragen", und damit ebenjenen Berufsgruppen Unfähigkeit unterstellen, dann müssen sie auch ertragen, dass man ihre Berufsgruppe auch für die Tat dieses Berufskollegen "mithaften" läßt.

 

Florian 

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