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Der Vierstreifen-Witz


Thermikus

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Ob Airliner oder Ozeanriese: Auf den Aermeln des Kapitäns prangen die bekannten vier goldenen Streifen. Es sind die Insignien der Befehlsgewalt über seinen Flieger oder Dampfer und alles, was sich in dessen Innerem häuslich niedergelassen hat.

 

Diese Uniformierung hat durchaus ihren Sinn. Der oberste Herr an Bord soll für Passagiere und Besatzung klar erkennbar sein, er muss damit auch jene Autorität ausstrahlen, die bei Konflikten Respekt verschafft und entscheidend zur Entschärfung einer kritischen Situation beitragen kann. An der Berechtigung und dem Sinn dieser Streifen kann also wohl kaum ein Zweifel bestehen.

 

Wechseln wir zu einem anderen Schauplatz: Da führt ein kleines Flugunternehmen mit ebenso kleinen Einmotorigen Rundflüge durch. In den viersitzigen Kolbenschüttlern sitzen der Pilot und seine maximal drei Fluggäste.

 

Der Herr der Lüfte stellt sich seinen Gästen persönlich vor und die Situation ist dadurch so übersichtlich, dass die Frage, wer den Steuerknüppel rührt, erst gar nicht aufkommt. Auch die Chance, sich mit einer Uniform gegenüber Raufbolden oder notorischen Trunkenbolden durchsetzen zu müssen, ist gleich Null. Und trotzdem - man sieht und staunt - der Herr auf dem linken vorderen Sitz trägt eine blaue Jacke (im Sommer kurzärmliges Hemd) und an den Aermeln bzw. den Schulterlaschen glänzen die bekannten vier goldenen Streifen.

 

Da fragt sich der erstaunte PAX, welchen Zweck die auffälligen Streifen wohl erfüllen sollen und ob es da Normalkluft + Lederjacke etc. nicht auch getan hätten. Auf den meisten Plätzen wird ja in Normalkluft geflogen. Auch mit Fluggästen. Aber es gibt auch Flugplätze, da ist auch bei den kleinen Pfupferlis anderes angesagt - denn Kleider machen Leute. Also doch kein Vierstreifen-Witz?

 

Dietwolf:eek:

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Hallo Dietwolf

 

Also ich käme mir komisch vor in einer C172 mit einer Kapitänsuniform zu sitzen. Ausser dem ist das sicher sehr unbequem.

 

Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es auf Passagiere Eindruck macht und ein gewisses Vertrauen sugeriert, wenn man vier goldene Streifen trägt. Ob nun im Heissluftbalon oder im Kleinflugzeug spielt keine Rolle.

 

Anscheinen seien auf fremden bzw. ausländischen Flugplätzen die besagten Streifen auf der Schulter kein Nachteil im Umgang mit Groundstaffs, Zöllnern, Polizisten usw.

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Hallo

 

Hier auch noch meine 5 Cent zum Feierabend.

 

Ich würde sagen im Falle des kleinen Flugunternehmens ist das Company-Policy und auch die Berufsehre des Piloten, sich mit einer sauberen Uniform und dem dazugehörigendem Rangabzeichen zu präsentieren. Immerhin muss er für gewerbliche Rundflüge ein CPL Rating mitbringen.

 

Ein Koch in einem noch so kleinen Restaurant trägt doch auch meist so einen komischen Hut? Alle wissen, ER ist der Koch. Aber er trägt trotzdem seine Mütze.

 

Und dass solche Rangabzeichen Türen öffen ist auch keine Mär.

Aus eigener Erfahrung kann vermelden dass mit einem selbst entworfenen Crew-Badge eines Oldtimer-Vereins man ohne Probleme durch den Zoll auf einem europäischen Tri-Nationalen Flughafen gelangen kann. Hingegen ein offizieller Flughafen-Badge desselben Flughafens nicht akzeptiert wurde. (das ist kein Scherz!! Die Beteiligen lachen sich heute noch einen Schranz)

 

Hingegen fände ich es etwas befremdlich wenn ich bei einem Kollegen mitfliegen würde, und er sich mit Schulterbatten inszeniert. Ausser er macht es im Scherz, dann trage ich aber 3 Streifen. :-)

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Hello Dietwolf,

 

Was Du beobachtet hast, ist ein Swissair-Captain beim "Feierabend-Bier" - da tritt man ja auch in Arbeitskluft an ;)

 

Mein allererster Flug im Pfupferli wurde durch einen älteren Herrn in dunkelblauer Uniformhose und hellblauem Hemd durchgeführt (ohne Streifen). Das war für mich i.O. so.

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Valentin, Du hast schon recht. Die Grenzen für die vier Streifen sind fliessend. Bei dem Piloten eines norddeutschen Küstenflug-Unternehmens, das Feriengäste mit kleinen Zweimotorigen zu den Inseln bringt, wirken die Uniform oder auch die vier Streifen auf den Schultern absolut normal und angebracht. Und in exotischen Ländern - das habe ich auch schon mitbekommen - können diese im Umgang mit Flughafenbehörden und mit dem Zoll recht hilfreich sein.

 

Wenn der Capitain in Command einer kleinen einmotorigen Morane auf irgendeinem Provinz-Flugfeld sich mit solchen Attributen schmückt und dann möglichst noch einen überdimensionierten Crew-Koffer mit diversen Aufklebern mit sich führt, wirkt das allerdings wie ein Kugelfisch - aufgeblasen.

 

Gruss - Dietwolf:009:

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hallo

 

bei allen Betrachtungen über den Sinn und Unsinn markanter Uniformen oder Ranghinweisen muß aber auch noch mit einfließen:

 

was will der Kunde, hier der Fluggast? Erwartet dieser bestimmte Statussymbole?

Welche ggf. auch sein eigenes Image zum "beförderten VIP" aufpolieren? Ihn zu einer Person aufleben lassen, die nunmehr etwas nicht alltägliches erlebt und demensprechend ein "feierliches" Umfeld erwartet?

Hmmmmmm...???

 

Es gibt -viele- Fälle, bei denen Dienstwagenchauffeure mit Kappe und Demut dem hinten sitzenden "VIP" die Türe zu öffnen haben. Warum das?

 

Die Sache kann bei einer Diskussion noch komplizierter werden:

 

bei uns hier tragen alle Busfahrer der öffentlichen Verkehrsmittel (selbstverständlich) weißes Hemd, Krawatte und dkl. blaues Sakko. Dabei käme kein Fahrgast auf eine andere Idee, als das dort eben der Busfahrer ist und kein Kaminkehrer. Letztere wanken auch hier auf den Dächern in "Uniform" herum...

 

Selbst auf großen Baumaßnahmen sind die Rangfolgen oft sofort erkennbar:

Bauleitung trägt weiße Rübenschoner (Helme), die Arbeiter gelbe und Besucher blaue...

 

Das Ganze ließe sich beliebig fortsetzen. Liegt es daran, dass in bestimmten Situationen der Mensch einfach erwartet, dass andere Personen, auf deren "Führung" er sich nunmehr verläßt, irgendwie auch als "Respektsperson" zu kennzeichnen sind. Egal wie?

 

Keine Ahnung, welche Evolution uns dazu veranlaßt.

 

Gruß Peter

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Hallo Peter

 

Ich glaube der Unterschied liegt darin ob die Tätigkeit beruflicher Natur ist oder eine rein Private Sache.

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Der Bürger wird zum Wurm, sieht er eine Unifurm;)

 

Gruss Walti

 

 

Walti, Du wärest jetzt beinahe an meinem Ableben schuldig geworden. Der Lachanfall, den Dein Kommentar bei mir auslöste, hätte mich fast erstickt! Wie könnte man den Untertanengeist vieler Menschen treffender ausdrücken!

 

Eine Uniform poliert sicher das Aeussere auf, wirkt erheblich eleganter als z.B. eine Jeans (die ich persönliche übrigens ausserordentlich gerne trage) - sie sagt über die menschlichen Qualitäten des Trägers jedoch gar nichts aus. Blicken wir nur in unsere jüngste Vergangenheit. Wie viele Schweinehunde steckten da in prestigeträchtigen Uniformen. Trotzdem habe ich absolutes Verständnis für jene Berufsleute, die sie zwingend und vom Arbeitgeber vorgeschrieben, tragen müssen.

 

In meinem beruflichen Umfeld (Treuhand) ist es immer noch fast undenkbar, nicht im gepflegten Anzug inklusive Krawatte aufzutreten. Ich hatte das mein Leben lang gehasst wie die Pest - noch mehr im Sommer als im Winter.

 

Als ich mich dann vor über einem Jahrzehnt selbständig machte, hatte ich mir geschworen: Ordentliche, saubere Kleidung - aber nie mehr Anzug mit Krawatte. Und dieses Prinzip habe ich durchgehalten - bis heute. Seit elf Jahren habe ich keinen Anzug und auch keine Krawatte mehr getragen - ja ich besitze gar keinen Anzug mehr. Und wem das von meinen Kunden nicht passte - der konnte mich mal. Arbeit hatte ich immer genug und die Qualität meiner Arbeit hängt nicht von einem Anzug und einer Krawatte ab.

 

Auch wenn ich zu entsprechenden Institutionen (Banken etc.) muss - gilt für mich das gleiche Priinzip. Im Winter Pullover - im Sommer kurzes Hemd. Ob das jemand passt oder nicht, ist mir sch..........egal. Das ist Freiheit - die ich meine!

 

Schönen Gruss - Dietwolf:p

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Auch wenn ich zu entsprechenden Institutionen (Banken etc.) muss - gilt für mich das gleiche Priinzip. Im Winter Pullover - im Sommer kurzes Hemd. Ob das jemand passt oder nicht, ist mir sch..........egal. Das ist Freiheit - die ich meine!

 

'Schön', dass deine Umwelt toleranter ist als du. Oder finden wir wohl irgendwo in einem Forum einen Thread über nicht angemessen gekleidete Buchhalter?

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'Schön', dass deine Umwelt toleranter ist als du. Oder finden wir wohl irgendwo in einem Forum einen Thread über nicht angemessen gekleidete Buchhalter?

 

 

Sirdir - ich bin überzeugt, dass ich ganz erheblich toleranter bin, als es meine Umwelt sehr oft ist. Aber - es ist mir völlig egal, wie tolerant oder nicht tolerant meine Umwelt ist. Ich mache, was mir passt und nicht, was andere opportun finden - so lange ich mich innerhalb der gesetzlichen und moralischen Grenzen bewege.

 

Im übrigen kannst Du noch so gerne im off toppic einen Thread über Treuhänder eröffnen. Ich werde darin mit Vergnügen meinen Senf dazu abgeben.

 

Gruss - Dietwolf:D :D :D

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Sirdir - ich bin überzeugt, dass ich ganz erheblich toleranter bin, als es meine Umwelt sehr oft ist. Aber - es ist mir völlig egal, wie tolerant oder nicht tolerant meine Umwelt ist. Ich mache, was mir passt und nicht, was andere opportun finden - so lange ich mich innerhalb der gesetzlichen und moralischen Grenzen bewege.

 

Wieso lese ich dann so oft gerade von dir solche Threads? Den mit dem Uniformierten Kleinflugzeugpilot hatten wir gaube ich schon mal.. Die zu grosse Pilotentasche hatten wir auch schon mal, dann wären da noch die unpassenden Autos etc. etc.

Dann waren da noch die, die mit englisch 'Angeben'.. und keine Ahnung was noch alles. Ich finde es unnötig, gegen jeden zu schiessen, der nicht genau so lebt wie ich, dir allerdings scheint das grösstes Vergnügen zu bereiten...

 

Im übrigen kannst Du noch so gerne im off toppic einen Thread über Treuhänder eröffnen. Ich werde darin mit Vergnügen meinen Senf dazu abgeben.

 

Kommt mir eher weniger in den Sinn. Ich schimpfe mich zwar nicht tolerant, aber in solch bescheurte Schubladen steck *ich* niemanden.

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Hallo Patrick,

 

warum so angriffig ? Ich finde das Thema von Dietwolf gut und wenn er seine Meinung betreffend Kleidervorschriften hier bekannt gibt, warum nicht. Wenn ich nicht einverstanden bin, dann schweige ich.

Nicht zum ersten mal fällt mir auf (habe das auch schon gesagt), dass in diesem Forum teilweise ein agressiver Ton angeschlagen wird.

Schade.

 

Willi

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Wieso lese ich dann so oft gerade von dir solche Threads? Den mit dem Uniformierten Kleinflugzeugpilot hatten wir gaube ich schon mal.. Die zu grosse Pilotentasche hatten wir auch schon mal, dann wären da noch die unpassenden Autos etc. etc.

Dann waren da noch die, die mit englisch 'Angeben'.. und keine Ahnung was noch alles. Ich finde es unnötig, gegen jeden zu schiessen, der nicht genau so lebt wie ich, dir allerdings scheint das grösstes Vergnügen zu bereiten...

 

 

 

Kommt mir eher weniger in den Sinn. Ich schimpfe mich zwar nicht tolerant, aber in solch bescheurte Schubladen steck *ich* niemanden.

 

 

Hallo Patrick

 

Richtig - den uniformierten Kleinflugzeugpiloten hatten wir tatsächlich schon einmal - aber in anderem Zusammenhang. Damals ging es darum, dass in der Sendung "Vorsicht Kamera" Rundflugpassagiere vom kleinen Sohn des Flugunternehmers mit einer Uniform (er hatte sich als Capitain in Command verkleidet) verkackeiert wurden. Mein neues Thema hat damit aber nichts zu tun.

 

Im übrigen solltest Du nicht so dünnhäutig sein und Dich immer gleich aufregen. Das könnte zu Bluthochdruck führen und der ist wiederum für die Flugtauglichkeit nicht zu empfehlen. Wenn innerhalb des Forums und innerhalb der Anstandsgrenzen auf mich geschossen wird, nehme ich das mit einem Schmunzeln zur Kenntnis und schiesse zurück. Versuch doch auch einmal - ob Du etwas schmunzeln kannst. Würde Dir sicher gut bekommen. Und wenn das nicht geht - trinke ein gutes Glas spanischen Roten. Der entfaltet eine ähnliche Wirkung. Du sitzt ja dort an der Quelle.

 

Gruss - Dietwolf:D

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Hallo Patrick,

 

warum so angriffig ? Ich finde das Thema von Dietwolf gut und wenn er seine Meinung betreffend Kleidervorschriften hier bekannt gibt, warum nicht. Wenn ich nicht einverstanden bin, dann schweige ich.

Nicht zum ersten mal fällt mir auf (habe das auch schon gesagt), dass in diesem Forum teilweise ein agressiver Ton angeschlagen wird.

Schade.

 

Da magst du recht haben. Ich mag einfach die Einstellung nicht, die Dietwolf in diesen Postings zum Ausdruck gebracht hat. Er hält sich für Tolerant, schiesst aber um sich wie sonst niemand - und merkt es offensichtlich nicht mal.

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Hallo Patrick

 

Richtig - den uniformierten Kleinflugzeugpiloten hatten wir tatsächlich schon einmal - aber in anderem Zusammenhang. Damals ging es darum, dass in der Sendung "Vorsicht Kamera" Rundflugpassagiere vom kleinen Sohn des Flugunternehmers mit einer Uniform (er hatte sich als Capitain in Command verkleidet) verkackeiert wurden. Mein neues Thema hat damit aber nichts zu tun.

 

Deine Meinung zu dieser 'Kostümierung' hast du da aber auch schon geäussert, oder nicht?

 

Im übrigen solltest Du nicht so dünnhäutig sein und Dich immer gleich aufregen. Das könnte zu Bluthochdruck führen und der ist wiederum für die Flugtauglichkeit nicht zu empfehlen. Wenn innerhalb des Forums und innerhalb der Anstandsgrenzen auf mich geschossen wird, nehme ich das mit einem Schmunzeln zur Kenntnis und schiesse zurück. Versuch doch auch einmal - ob Du etwas schmunzeln kannst. Würde Dir sicher gut bekommen. Und wenn das nicht geht - trinke ein gutes Glas spanischen Roten. Der entfaltet eine ähnliche Wirkung. Du sitzt ja dort an der Quelle.

 

Leider mag ich keinen Alkohol... Keine Angst, ich rege mich nicht allzu sehr auf und mein Blutdruck ist tief genug um das ab und zu zu vertragen. Ich möchte dich einfach darauf hinweisen, dass ich deine gelegentlichen Rundumschläge für deplaziert halte und ich nicht sehe, in wiefern sie die 'Community' denn nun weiter bringen.

Aber ich kann dich natürlich nicht abhalten.

Vielleicht solltest du ja deinen eigenen Tip beherzigen und mit einem Schmunzeln über Dinge, die du nicht verstehst hinweg gehen, statt sie hier anzuprangern.

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Deine Meinung zu dieser 'Kostümierung' hast du da aber auch schon geäussert, oder nicht?

 

 

 

Leider mag ich keinen Alkohol... Keine Angst, ich rege mich nicht allzu sehr auf und mein Blutdruck ist tief genug um das ab und zu zu vertragen. Ich möchte dich einfach darauf hinweisen, dass ich deine gelegentlichen Rundumschläge für deplaziert halte und ich nicht sehe, in wiefern sie die 'Community' denn nun weiter bringen.

Aber ich kann dich natürlich nicht abhalten.

Vielleicht solltest du ja deinen eigenen Tip beherzigen und mit einem Schmunzeln über Dinge, die du nicht verstehst hinweg gehen, statt sie hier anzuprangern.

 

 

Patrick - Dein Humor ist wirklich ein hoffnungsloser Fall. Also lassen wir das. Jeder werde auf seine Art glücklich!

 

Gruss - Dietwolf;)

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hallo

 

bei allen Betrachtungen über den Sinn und Unsinn markanter Uniformen oder Ranghinweisen muß aber auch noch mit einfließen:

 

was will der Kunde, hier der Fluggast? Erwartet dieser bestimmte Statussymbole?

Welche ggf. auch sein eigenes Image zum "beförderten VIP" aufpolieren? Ihn zu einer Person aufleben lassen, die nunmehr etwas nicht alltägliches erlebt und demensprechend ein "feierliches" Umfeld erwartet?

Hmmmmmm...???

 

Es gibt -viele- Fälle, bei denen Dienstwagenchauffeure mit Kappe und Demut dem hinten sitzenden "VIP" die Türe zu öffnen haben. Warum das?

 

Die Sache kann bei einer Diskussion noch komplizierter werden:

 

bei uns hier tragen alle Busfahrer der öffentlichen Verkehrsmittel (selbstverständlich) weißes Hemd, Krawatte und dkl. blaues Sakko. Dabei käme kein Fahrgast auf eine andere Idee, als das dort eben der Busfahrer ist und kein Kaminkehrer. Letztere wanken auch hier auf den Dächern in "Uniform" herum...

 

Selbst auf großen Baumaßnahmen sind die Rangfolgen oft sofort erkennbar:

Bauleitung trägt weiße Rübenschoner (Helme), die Arbeiter gelbe und Besucher blaue...

 

Das Ganze ließe sich beliebig fortsetzen. Liegt es daran, dass in bestimmten Situationen der Mensch einfach erwartet, dass andere Personen, auf deren "Führung" er sich nunmehr verläßt, irgendwie auch als "Respektsperson" zu kennzeichnen sind. Egal wie?

 

Keine Ahnung, welche Evolution uns dazu veranlaßt.

 

Gruß Peter

 

 

Hallo Peter

 

Deine auf die menschliche Psyche zielenden Ueberlegungen sind sehr interessant. Zitat: "Was will der Kunde - hier der Fluggast? Erwartet dieser bestimmte Statussymbole?" Da könnte man tiefschürfend stundenlang diskutieren.

 

Das Streben nach (sogenannten) Statussymbolen ist heute extrem verbreitet und liegt voll im Trend der Zeit. Jeder versucht, den anderen mit seinem Haus, mit einem ganz speziellen Fahrzeug, mit sündhaft teurem Schmuck oder sogar mit einem gekauften Adels- oder Doktortitel in den Senkel zu stellen - mindestens aber tief zu beeindrucken. Die ganze Uniform- und Streifengeschichte gehört natürlich auch in diesen Bereich. So lange mit der Uniform jedoch Wirkung bei vielen Mitmenschen erzielt werden kann, erfüllt sie zweifellos in verschiedenen Situationen eine wichtige und unverzichtbare Funktion.

 

Mit Symbolen - sprich Statussymbolen - soll mit materiellen Attributen Respekt, Achtung, Gehorsam im wahrsten Sinne des Wortes erkauft werden - wo sie mit geistiger oder moralischer Unterlegenheit nicht zu erreichen sind. Und wie bei einer Pavianherde ordnet sich die Masse der Affen jenem Leittier unter und folgt ihm, welches sich am auffälligsten in Szene setzt. Dies scheint auch ein grundlegender Wesenszug der meisten Menschen zu sein. Ansonsten würde keine von Menschen geschaffene Hirarchie jemals funktionieren.

 

Ein wichtiges Element in diesem Oben- und Unten- Spiel ist Selbstbewusstsein und Intelligenz. Sind beide in ausreichendem Ausmass vorhanden, wird kein noch so brilliantes Statussymbol Wirkung zeigen. Der Statussymbolträger wird auf seine natürlichen menschlichen Eigenschaften hin geprüft und bewertet.

 

Nehmen wir als Beispiel einmal den brillianten Wissenschaftler Albert Einstein. Dieser Mann sah auf den ersten Blick mit seiner wilden Mähne und seiner Kleidung aus, als wäre er direkt aus dem Obdachlosen-Asyl gekommen. Aber - hinter dieser unscheinbaren Fassade steckte ein höchstkarätiger Wissenschaftler, der Geschichte schrieb. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie dieser Mann (unerkannt) behandelt würde, wenn er heute an der Reception eines Mehrsternehotels nach einem Zimmer fragen würde oder Einlass in einen exklusiven Club begehrte.

 

Wie wir es auch immer drehen und wenden, die menschliche Natur ist so wie sie ist. Und so lange sie so ist, werden Statussymbole auf die Mehrheit der Naiven so wirken wie sie wirken. Und leider hat nicht jeder jenen Röntgenblick, um hinter der glitzernenden Fassade das oft gähnende Nichts einer sogenannten VIP-Persönlichkeit zu erkennen.

 

Also denn - business as usual!

 

Gruss - Dietwolf

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hallo Dietwolf,

 

lustig ist bei der ganzen Sache, dass sämtliche Gewerbe auf unsere persönliche Einschätzung über Sinn oder Unsinn pfeifen.

 

Das gesamte Buiseness baut sich auf etablierte Erwartungen und Anforderungen auf. Woher diese kommen, bleibt sozusagen "unergründlich". Motto: "der Kunde wünscht DAS eben..." Fertig

 

In der Tat sind bestimmte Bereiche sinnvoll, bei denen man(n) sofort seine aktuell adäquaten Ansprechpartner lokalisieren kann oder diese, auf Grund ihrer repäsentierten Führungsposition (vorzugsweise anhand einer dekorierten Uniform) als solche akzeptiert werden.

 

Eine Uniform (und dazu ergänzende Bekleidungs/Outfitvorschriften ) erleichtern es zumindest einem Carriers, sich fortwährend ändernde Modeeinflüsse wirksam zu widersetzen.

 

Die Stilblüten dazu sind hinlänglich bekannt: bei "uns" waren in der Cabine in den 70er Jahren bei den "Mädels" sogar Hotpants normal, während Fußkettchen und bestimmte Schmuckarten verboten waren. Im Gegenzug gab es für die Flightcrew ganz entzückende Pullounder. Ich wünsche mir noch heute, dass deren "Entwickler" ausgegraben und nochmal platt gehauen werden. Die Mode würde heute für handfeste Skandale sorgen, die Female- Crew-Kleidung war damals so eng, dass sie in bestimmten Bereichen fast zu bersten drohte...

 

Modetrends kamen und gingen, die Mitarbeiter, welche im primären Kontakt mit der Kundschaft waren, wurden in unregelmäßigen Abständen vorsichtig daran angepaßt. Die anderen nicht.

 

Was sich - bis auf Nuancen - hielt, waren die Uniformen, jederzeit als Crewmember in DER aktuellen Position erkennbar. Das muß nicht ideal sein, hat sich aber durchweg als "Layout" weltweit etabliert.

 

Manche dieser unsäglichen, ähh, Vorschriften gelten auch heute noch bei den selbsternannten "High End Carriern": es gab/gibt -Insider wissen, welche Companies ich meine - auch heute noch die, ähh, Weisung, dass die Flightcrew bei jedem Verlassen des Flightdecks ggf. auf das Sakko verzichten darf, aber die Kappe (Schildmütze) ist aufzusezten. Damit auch die Rübe mittels Goldlünette zur Respektsperson aufgewertet wird.

 

Und, man mag darüber schmunzeln, aber komischweise: genau DAS erwartet der Markt, die Kundschaft. Ja selbst ein Teil der Groundstaff (außerhalb der EU) wird fast Ohnmächtig vor, ähh, Respekt, wenn der Massa/Banzai zum Rapport bittet.

 

Womit der Sinn der Uniform verblüffend rasch belegt ist...:008: :008: :008:

 

chears Peter

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Sali Peter,

 

bei den Piloten ja, aber deine ganzen Überlegungen lassen Zweifel am Sinn der Uniform im Büro aufkommen. Wenn jeder ein Hemd trägt geht der eruierte Sinn irgendwie verloren :p

 

Greetz Ueli

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Peter, Du hast ja wirklich recht. So sehr ich mich bemühe, die Wirkung von Uniformen tiefgründig und mit Gehirnakrobatik auf logische Art und Weise zu analysieren, um so mehr scheitere ich kläglich.

 

Meine Gattin war ja auch Airline-Uniformträgerin. Und wenn sie so in voller Pracht daherstolzierte, dann wurde die Schwiegermutter - und nicht nur sie - aus objektiv nicht erklärbaren Gründen einen halben Meter grösser. Und ich wäre ein Lügner, würde ich behaupten, dass mir dieser Anblick Widerwillen bereitet hätte - obwohl ich selbst als alles andere als ein Uniform-Fetischist gelten kann. Speziell, auch, was Militäruniformen angeht.

 

Wenn ich dann und wann nach dem Einchecken durch die weitläufigen Räumlichkeiten von Flughäfen - egal in welchem Land auch immer - pilgere und die Air- und Groundhostessen mit kerzengeradem Rückgrat und zackigen Schrittes an mir vorbeischweben sehe, kann ich mir ein klammheimliches Schmunzeln nicht verkneifen. Die optische Differenz, wenn die "Mädels" in ihrer Jeans oder in ihrer Uniform stecken, beträgt geradezu Lichtjahre.

 

Da wäre noch eine ungeklärte Frage: Warum behaupten Heiratsschwindler in Zivil selten, sie seien von Berufes wegen Flugkapitän? Weil das gegenüber den angepeilten Damen nur einen Bruchteil der beabsichtigten Wirkung entfalten würde. Da muss eine tadellose Uniform mit Mütze und selbstverständlich - mit vier goldenen Streifen - her.............

 

Gruss - Dietwolf:D :D :D

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Zum Thema Statussymbol:

 

Für so manchen Zeitgenossen ist der PPL sicher auch ein Statussymbol, natürlich auch gleich mit einem eigenen schicken Flugzeug. Vier Streifen am Ärmel braucht man dann natürlich nicht mehr, klar.

 

Und so pilotieren Kerle, die für andere Tätigkeiten sicher besser geeignet wären.

 

Privatpiloten, die sich hier intensiv mit den Problemen und Gefahren der Fliegerei beschäftigen, meine ich damit nicht.

 

Ich bin nicht neidisch, sondern froh, die private Fliegerei überlebt zu haben. Das war nicht selbstverständlich, nach allem, was ich im Laufe der Jahre gesehen habe.

 

Mit bissigem Gruß!

 

Hans

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Hallo Hans

 

Für so manchen Zeitgenossen ist der PPL sicher auch ein Statussymbol, natürlich auch gleich mit einem eigenen schicken Flugzeug. Vier Streifen am Ärmel braucht man dann natürlich nicht mehr, klar.

 

Schlussendlich ist alles das exklusiv und teuer ist ein Statussymbol.

Ich kam bis jetzt noch nie auf den Gedanken, wenn ich mit einer gemieteten

ca. 27-jährigen Cessna irgendwo lande, dass dies ein Statussymbol ist. Ich glaube dazu müsste ich noch eine Golftasche aus Krokoleder für 20'000 Euro, aus dem Flieger ausladen.

 

 

Ich bin nicht neidisch, sondern froh, die private Fliegerei überlebt zu haben

 

Da kann ich Dir leider nicht ganz folgen. Das tönt so wie wenn jemand sagt "Ich bin froh diesen schweren Unfall überlebt zu haben" oder "Ich bin froh diese schwere Krankheit überlebt zu haben" Was meinst Du damit?

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Sali Peter,

 

bei den Piloten ja, aber deine ganzen Überlegungen lassen Zweifel am Sinn der Uniform im Büro aufkommen. Wenn jeder ein Hemd trägt geht der eruierte Sinn irgendwie verloren :p

 

Greetz Ueli

 

 

Ueli, da habe ich gleich noch eine Ueberlegung bzw. eine Frage: Wenn Du zu Deiner Bank gehst und Dich kompetent beraten lassen möchtest, was schätzt Du dann mehr: Einen Banker im geschniegelten dunklen Anzug mit passender Krawatte, der Dir ein X für ein U vormacht oder einen ebenfalls gepflegten aber lässigen Typen im kurzen Hemd oder Pulli, der Dir eine Top-Beratung bietet?

 

Also ich persönlich würde die zweite Variante wählen................

 

 

Gruss - Dietwolf:D

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