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Lufthansa Streik


Bastian B.

Empfohlene Beiträge

Ich verstehe das Problem immer noch nicht wirklich.

 

Ist es in Deutschland so viel anders als in der Schweiz? Wenn es einer Firma gut geht und sie dennoch Einsparungen macht (z.B. 0 Lohnrunde, mehr Arbeitszeit oder Entlassungen) dann ist das doch ihr gutes Recht? Natürlich ist nicht Fair aber die Mitarbeiter sind eben "nur" Mitarbeiter (bin auch "nur" Mitarbeiter).

 

Wenn diese von der Firma nicht gewürdigt werden oder unter dem Markt bezahlt werden dann wird die Firma mit der Zeit leiden und wohl eine Kurskorrektur machen müssen da sie keine guten Mitarbeiter mehr findet.

 

Das einzige woran sich die Firma zu halten hat ist an die gesetzlichen Spielregeln (und vertraglichen innerhalb der Kündigungsfristen, zumindest in der Schweiz soviel ich weiss).

 

Wenn die neuen Regeln dem Mitarbeiter nicht gefallen dann muss/soll er sich einen neuen Job suchen zu besseren Konditionen. Wenn es aber z.B. 10000 Piloten im Angebot hat und es nur 9000 Pilotenjobs gibt dann ist es eigentlich doch nur logisch das der Marktpreis (=Lohn) sinkt? Das ist der Freie Markt welcher sich selber reguliert und welchen wir wollen? Hat jetzt nichts direkt mit der Situation zu tun, aber soll zeigen dass es auch hier einen Wettbewerb gibt/geben sollte.

 

Jeder will das seine Erträge auf dem Pensionskapital / Banken / Aktien / Obligationen / Optionen möglichst gross sind. Über die Gewinnmaximierungen bei den Firmen wird dann aber gejammert. Aber woher kommen wohl die Erträge? Diese kommen z.B. vom eingelegten Kapital welche die Bank / Pensionskasse bei Fonds / Hedgefunds / Aktien / ... investiert haben. Und diese wollen von den Firmen Gewinne sehen.

Auch möchte z.B. jeder ein möglichst billigen TV. Wo werden wohl die Kosten eingespart damit dieser noch Konkurrenzfähiger (=billiger) werden kann? Wohl bei den Mitarbeitern durch Verlagerung in billigere Länder mehr Automatisierung,.... Geiz ist Geil eben. Bei den Flugpreisen ist der Wettbewerb ja auch nicht ohne.

 

Ist es irgendwo verboten Gewinnmaximierung zu machen? Jeder kann selber eine Firma aufmachen die Fair ggü ihren Mitarbeitern ist, aber irgendwann kommt der Fall und man hat sich nicht genügend schnell den neuen Marktstrukturen angepasst.

 

Wenn jemand ein Jobangebot hat bei welchem man 1000 CHF mehr im Monat erhält und man wechselt ist dies doch auch eine Art Gewinnmaximierung?

Ich weiss ist ein bisschen überspitzt geschrieben :009:

 

Unser Wirtschaftssystem als ganzes ist nicht Fair, nur ändern kann dies niemand. Auch nicht eine Firma. Das können nur Regierungen

 

Sind nur meine Gedanken, möchte niemanden persönlich treffen oder ähnlich.

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Prinzipiell erwarte ich nicht von einem linksgerichteten Medium etwas positives über eine rechte Politikerin. :rolleyes:

 

Ganz amüsant ist diese Stelle

.. und kam 1982 als überaus unpopuläre Premierministerin in den Genuss eines militärischen Abenteuers der damaligen argentinischen Militärjunta. Der Falklandkrieg – der auch politisch hätte gelöst werden können –

Wir hätten ja auch kein Problem wenn Österreich in das Rheintal einmarschieren würde, wir würden auch zuerst mal an den Tisch sitzen :009:

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Es ist völlig normal, dass Angestellte von erfolgreichen Unternehmen mehr verdienen als solche von kritischen Unternehmen. War immer so, wird immer so sein. Auch wenn ein gewisser Florian in einem Forum sich darüber aufregt.

 

Warum sollte ich mich über etwas aufregen, was so offensichtlich nicht stimmt?

Ryanair ist eine der erfolgreichsten Fluglinien des letzten Jahrzehnts - sicher verdienen die Angestellten dort nicht mehr.

Aldi ist der erfolgreichste Einzelhändler in D - auch hier verdienen die Angestellten nicht mehr

 

Ich habe sicher nix dagegen, die Angestellten am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Dann aber bitte auch am Misserfolg!

Von 2001 bis 2011 hat sich die Dividende der Lufthansa gesechstelt. Der Aktienkurs ist trotz der Rally der letzten Monate um 40% gesunken.

Hätten die Angestellten der Lufthansa im gleichen Zeitraum auch auf 40% des Gehalts verzichtet, dann wäre eine entsprechende Beteiligung am Erfolg des letzten Jahres ja auch klar...

 

Verdi hat ALLE Bodenmitarbeiter der LH in D zum Streik aufgerufen. Als die Flugbegleiter gestreikt haben, hat UFO, die Gewerkschaft der Flugbegleiter, ALLE Flugbegleiter zum Streik aufgerufen. Streikt die VCockpit, werden ALLE Piloten zum Streik aufgerufen.

 

Danke, dass Du hier noch mal ganz explizit einige der Beispiele nennst, in denen ein Streik von einzelnen AN-Gruppen das ganze Unternehmen lahm legen (oder wie viel % der Beschäftigten der LH waren gleich noch mal Piloten?)

 

Da kommen wir zu deiner letzten komplett schwachsinnigen Aussage, dass ganze Industrien lahmgelegt werden. Keine Ahnung, wo du dich informierst, aber in Deutschland wurde zumindest in der Fliegerei noch nie die gesamte Industrie lahmgelegt.

 

Und wie war das beim letzten Streik der Flugsicherung?

 

Florian

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Für mich misst sich Unternehmenserfolg an den Gewinnen im Vergleich zur Branche, an der Stärke der Bilanz, also letztendlich an der langfristigen Überlebensfähigkeit des Unternehmens.

 

Gerne auch das: Der operative Gewinn der LH ist von 2011 auf 2012 um 36,1 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist der von Ryanair um 26% gestiegen. Heisst das für Dich jetzt, dass die LH Mitarbeiter 36% weniger und die Ryanair-MA 26% mehr bekommen sollten?

Und bevor Du mir wieder "Geschwafel" unterstellst: Bring Du doch mal Zahlen, mit denen man zeigen kann, dass auf Grund des Unternehmenserfolges (ganz egal wie Du ihn misst) die LH-Mitarbeiter heute mehr verdienen sollten, als vor 10 Jahren.

 

Du hattest den Quatsch verbreitet, dass eine Gewerkschaft immer nur einen kleinen Teil ihrer Mitglieder bei einem Unternehmen streiken lässt

 

Das schöne an einem Forum im Vergleich zum echten Stammtisch ist, dass man im Nachhinein noch mal nachlesen kann, was "gesagt" wurde. Ich würde Dich bitten, dies mit meinem entsprechenden Beitrag noch mal zu tun. Du wirst feststellen, das ich nie "verbreitet" habe, was Du mir unterstellst.

 

Im Gegenteil, das Recht zur Organisation und zum Streik ist ein Grundrecht.

 

Es ist schon erstaunlich, mit welch starken Worten Du mir immer unterstellst, dass ich Unsinn schreibe und dann selber ungenau bist.

 

In Deutschland ist das Streikrecht natürlich kein Grundrecht. Es ist durch richterliche Rechtsfortbildung aus dem Grundrecht auf Koalitionsfreiheit vom BAG abgeleitet worden (was bei einem so wichtigen Recht in Deutschland schon ein ziemlich einmaliger Fall ist).

Gewerbefreiheit ist dagegen in Deutschland ein Grundrecht...

 

Florian

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Ich weiss nicht wieso so aggressiv diskutiert wird. Natürlich ist es normal, dass Gewinne fluktuieren. Für LH und für andere klassische Airlines stehen die Zeichen jedoch ganz klar an der Wand geschrieben: Es geht abwärts. Dass man damit nicht ewigs fürstliche Löhne bezahlen kann ist ja wohl verständlich. Entweder wird LH schlanker oder sie wird untergehen. Ein sinkender Aktienkurs ist ja gerade das Zeichen, dass viele Investoren nicht mehr an den Erfolg der Airline glauben.

 

Die Ryanairs und Easyjet wirds freuen, dass da munter weitergestreikt wird...

 

Dani

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Die Schweiz ist diesbezüglich eine sehr heile Welt, es gibt eine echte Sozialpartnerschaft, die funktioniert.
Ich fürchte, das ist leider auch in der Schweiz nicht mehr so – gerade im Bereich der Luftfahrt.

 

Martin

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Meiner Meinung ist es noch wichtig zu erwähnen, dass die 524 Mio Gewinn, die die LH im operativen Bereich erreicht hat, 191 Mio von der Swiss stammen...

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Meiner Meinung ist es noch wichtig zu erwähnen, dass die 524 Mio Gewinn, die die LH im operativen Bereich erreicht hat, 191 Mio von der Swiss stammen...

Stimmt. Auf Seite 73 des Geschäftsberichtes steht links oben, dass die SWISS ein Operationelles Ergebnis von 191 Mio. € hat, aber dahinter steht auch die Änderung zum Vorjahr : -26,3 % :eek:

Dazu steht dann auch rechts sowas wie " ...Das operative Ergebnis fiel mit 191 Mio. EUR jedoch deutlich geringer aus als noch im Vorjahr. ..."

 

 

... und auf Seite 53 des Geschäftsberichtes steht:

Das Geschäftsfeld Technik konnte sein operatives Ergebnis hingegen auf 318 Mio. EUR (+ 23,7 Prozent) steigern. :009:

 

 

BTW: Eventuell kann mir ja ein BWL´er mal erklären, warum die überall verstreuten "Operativen Ergebnisse" nicht in Summe zu dem auf Seite 34 geschriebenen 524 Mio. passen? :confused:

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BTW: Eventuell kann mir ja ein BWL´er mal erklären, warum die überall verstreuten "Operativen Ergebnisse" nicht in Summe zu dem auf Seite 34 geschriebenen 524 Mio. passen? :confused:

 

Wo sind sie denn überall zerstreut? Wie heissen die Teile der Operativen Ergebnisse? Ich kann mir vorstellen, dass nicht sämtliche Operativen Ergebnisse von allen LH-Firmen einzeln genannt werden. Vielleicht schlummern irgendwo noch Firmen, die zu klein sind, um einzeln erwähnt zu werden. Vielleicht hat LH noch andere Beteiligungen, die da nicht einzeln nicht genannt sind?

 

Dani

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Schaue dir doch einfach mal die Seite 3 des von mir verlinkten Berichts an.

Die Lufthansa Group im Überblick:

"Operatives Ergebnis"

Passage Airline Gruppe___258 Mio (-26%)

Logistik_______________104 Mio (-58%)

Technik_______________318 Mio (+23,7%)

Catering______________ 97 Mio (+14,1%)

IT Services____________ 21 Mio (+10,5%)

--------------------------------------------------------

Zusammen:____________798 Mio

 

Rechts steht aber bei Zahlen 2012 : 524 Mio "Operatives Ergebnis".

 

Das ist ein Unterschied von 274 Mio. Verstehe ich nicht! :confused:

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ja, eben, zur LH Gruppe gehören noch German Wings, City Line, Lufthansa, AUA (von der kommt wahrscheinlich kein operativer Gewinn), andere Airlines. Wahrscheinlich zählt man noch andere Beteiligungen dazu, via Star Alliance, das kann ich nicht so genau sagen.

 

Technik und IT wird wahrscheinlich nicht als Operativ gerechnet. Sondern als "Nebenleistung". Mit Operativ meint man mit der Beförderung von Personen und Dingen.

 

Nicht vergessen darfst du auch die konsolidierung der Gewinne: Wenn IT einen Gewinn macht und Passage einen anderen, dann ist der eine Gewinn der einen Abteilung der Aufwand der anderen Abteilung. Das wird gegenseitig verrechnet.

 

Wollte man all diese Querbeziehungen mathematisch korrekt wiedergeben, würde der Jahresbericht völlig unübersichtlich.

 

Bei deiner Bilanz wollte man sich wohl auf eine Konzentration der Daten auf das Kerngeschäft, der Lufthansa in Deutschland mit den Fliegern mit dem Kranich beschränken, damit es nicht zu kompliziert ist. Buchhaltung ist eine komplizierte Wissenschaft, und oft dient eine Komprimierung der Daten zur Erhöhung der Lesbarkeit. Bilanz ist nicht nur Mathematik sondern auch Public Relation, also Dienst am Kunden.

 

Dani

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Das ist ein Unterschied von 274 Mio. Verstehe ich nicht! :confused:

 

Das liegt nicht an Leistungsverrechnungen zwischen den Teilkonzernen, die schon korrekt abgebildet sind. Und doch: Die Ausgaben der Passage für Technik, Catering und IT sind natürlich im operativen Ergebnis der Passage enthalten.

 

Die Differenz wird ab S. 93 des von Dir verlinkten Berichtes ausführlich erklärt. Es handelt sich um das operative Ergebnis aus dem Geschäftsfeld "Sonstige" in dem neben Flight Training und AirPlus vor Allem die Konzernfunktionen konsolidiert werden.

 

Treiber des negativen Ergebnis in diesem Geschäftsfeld sind nach Aussage des Berichtes zum Einen Verluste aus Währungsabsicherungsgeschäften und zum Anderen hier verbuchte zentrale Kosten von SCORE.

 

Florian

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VW zahlt die Boni aus, um sich u.a. bei den Mitarbeitern zu bedanken und zu zeigen, dass man den Einsatz honoriert. Dies etabliert längerfristig eine intrinsische Motivation

 

Ein Bonus ist ein klassischer Fall für eine extrinsische Motivation. Ob so etwas längerfristig auch zu einer intrinsischen Motivation der Mitarbeiter führt ist in der Literatur sehr umstritten. Einige Forscher (z.B. Lepper et. al oder auch Prendergast) gehen sogar davon aus, das extrinsische Motivatioren die intrinsische Motivation eher schmälern - und machen das sowohl an (Labor-)Beobachtungen von Kindern fest wie auch an (Real-World)-Beobachtungen z.B. von Investmentbankern.

In der Tat kann man im Großen und Ganzen feststellen, dass in Branchen in denen hohe (teilweise obszöne) Boni gezahlt werden die Loyalität der Mitarbeiter zu ihrem Unternehmen eher kleiner ist. Wobei wie bei allen Soziologischen Studien natürlich schwer auseinander zu dividieren ist, was Ursache und Wirkung ist.

 

Florian

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ja, eben, zur LH Gruppe gehören noch German Wings, City Line, Lufthansa, AUA (von der kommt wahrscheinlich kein operativer Gewinn), Dani

 

laut Lufthansa.com:

 

Die größte Einzelgesellschaft, die Lufthansa Passage, wies einen operativen Verlust in Höhe von 45 Millionen Euro aus, ein Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahr um 161 Millionen Euro. SWISS erreichte ein operatives Ergebnis von 191 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr ging der Gewinn um 68 Millionen Euro zurück. Austrian Airlines erzielte mit 65 Millionen Euro ein um 127 Millionen Euro höheres operatives Ergebnis, vor allem aufgrund des Betriebsübergangs auf die kostengünstigere Plattform von Tyrolean Airways

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