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23.07.2013 | HB-PNR | P28A | LSPG | Unfall während Durchstartvorgang


bodyonic

Empfohlene Beiträge

Hat mit Nachtreten eher wenig zu tun und

schon gar nicht mit Anschuldigung oder

versuchter Beurteilung der

Charaktereigenschaften des Unglücklichen.

 

Markus, wir denken wahrscheinlich das gleiche.

Ich fühlte mich angesprochen bei der Frage, warum denn nicht erkannt und zugegeben wird, dass auch einem Profi Fehler unterlaufen können. Dabei sind die einzigen, die genau das nicht akzeptieren, die dauernden "ts ts ts"-Kopfschüttler, deren Kommentare fast zwei Seiten füllen. Wir haben es langsam gehört, dass der Pilot Fehlentscheidungen getroffen hat. Was für eine geistreiche Feststellung,

möchte sie nochmals jemand wiederholen? (vorausgesetzt, diese Variante stimmt, noch nicht mal dies ist sicher)

Ich versuchte mit meinen Beiträgen nur darzulegen, dass die Antworten auf so einen Unfall nicht immer schwarzweiss sind (guter/schlechter Entscheid). Im Nachhinein natürlich schon! Aber die Qualität bzw. die Auswirkung des Entscheids kennt man zum Entscheidungszeitpunkt noch nicht, ausser Mike Shiva vielleicht.

Also möchte ich anregen, sich in die Lage des Piloten zu versetzen, d.h. ohne zu wissen was als nächstes kommt. Und dann ist es eben nicht immer 100% klar, welchen Weg man einschlagen soll.

 

Vielmehr stellt sich die Frage warum ein erfahrener und noch dazu ortskundiger Pilot

so eine fatale Entscheidung traf.

Absolut deiner Meinung.

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05 bis evtl. 30 Min. nach dem Start........und sicher 25 Min. vor dem Crash

 

1700ai.jpg

 

 

ich hätte mich eher nicht getraut, bzw. hätte die Prio (hoffentlich) in eine Stange in der Beize gesetzt, anstatt zu starten.

 

Super Zeitpunkt, einen 21 j. Flugschüler fürs Fliegen zu begeistern :o

 

Ich will jetzt den blöden Spruch raushauen, dass diese Bilder mir nur sagen: "hier kommt der Tod und sonst Nix" .

 

konrad der Enttäuschte

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Gast Hans Fuchs
Ich will jetzt den blöden Spruch raushauen, dass diese Bilder mir nur sagen: "hier kommt der Tod und sonst Nix" .
Du qualifizierst den Spruch korrekt. Was also soll er bewirken?

 

Ich gehe voll mit Ismar. Der Pilot hat mit all seiner Erfahrung entschieden, dass eine Landung möglich sein müsste. Das muss man respektieren. Man darf dabei nicht ausser Acht lassen, dass er sein ganzes Berufsleben lang nichts anderes gemacht hat, als in den Bergen VFR herum zu fliegen.

 

Ich persönlich würde, nachdem ich die Bilder gesehen habe (Windsack auf Pistenachse), wahrscheinlich auch mal anfliegen, jedenfalls solange ich noch mind. 40 km über Grund mit Stellung Klappe 1 vorwärst komme, und solange mir die Turbulenzen erträglich erscheinen.

 

Selbstverständlich würde ich aber jedem davon abraten, der nur 200 Stunden und keine Starkwind Erfahrung hat.

 

Der Wind wird zweifellos ein Unfallfaktor sein, aber ebenso gut könnnen verschiedene andere Dinge mit hineingespielt haben. Ob sie sich je herausstellen werden, scheint mir fraglich.

 

Ich hoffe einfach, dass der Unfallbericht nicht aus "pädagogischen" Gründen zum schlichten Schluss kommt: Das Gewitter ist schuld. Bei Gewitter, wie auch immer geartet, darf keiner in der Luft sein.

 

Hans

PS weder ich, noch Peter, dafür lege ich meine Hand ins Feuer, wären in dem Wetter gestartet.

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Ich persönlich würde, nachdem ich die Bilder gesehen habe (Windsack auf Pistenachse), wahrscheinlich auch mal anfliegen, jedenfalls solange ich noch mind. 40 km über Grund mit Stellung Klappe 1 vorwärst komme, und solange mir die Turbulenzen erträglich erscheinen.

 

.

 

Ja, dort oben hast du wohl andere Probleme:007: oder fliegen Gletscherpiloten so hoch?

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@ Hans

 

wie soll ich seine Entscheidung, bei dramatisch schlechter werdenden Bedingungen dort landen zu wollen respektieren, wenn er dort schon starten wollte.....der Respekt , den Du da lesen willst, fühlt sich eher an wie "Hut ab vor soviel Mut(probe)". Und das Alles nur, weil er dort sein Auto stehen hat?

 

Jeder FI zeigt mir den Vogel, wenn ich bei solchen Bildern starten will. Das interessiert dann niemand, ob ich 200 oder 2000 h habe.

 

Birrfeld hat vor 2 Jahren 2 Zeugen herbeigerufen, damit vor Zeugen klar war, dass ich offiziell vor einem Start gewarnt wurde. Die Bilder waren geradezu lächerlich, mit denen, die ich hier sehe. Und es ist auch so, dass sich Piloten mit 30 Jahren Erfahrung nicht mehr warnen lassen.....und es traut sich ja auch keiner, ihn zu warnen oder gar verwarnen.

 

Ich wäre Dort nicht gestartet.....und demzufolge Dort auch nicht gelandet.

 

Und ganz nebenbei: das war ja nicht wirklich zu seinem Privatvergnügen. Der trägt ein Haufen Verantwortung für das Leben anderer.

Ich bereite mich immer besonders pedantisch auf Flüge vor, wenn Pax mitwollen. Wozu mach ich das eigentlich :mad:

 

Inzwischen bin ich echt sauer auf die Kette von schlechten Entscheidungen.

Und Ismar bezieht sich nur auf die Landung.......ich habe zuerst, auch aus Respekt und Trauer um die Toten, das in den Vordergrund gestellt, was wir wussten. Jetzt schau ich mir solche Bilder an und erlaube mir zu sagen, der Start war Schwachsinn und der Landeversuch dort fernab jeglicher Lehrbücher.

 

 

konrad

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Dann frag ich mal etwas sachter ;)

Wobei die Gegend immer noch idyllisch ist :008:

 

Fakt ist doch, dass der verantwortliche Pilot

hier versagt hat und die falsche Entscheidung getroffen hat.

 

Dem ist man sich hier einig? Oder?

 

Ich kann mich noch gut erinnern als hier über bestimmte

nicht Schweizer Piloten nach

Unfällen komplettes Versagen vorgeworfen wurde.

 

Manfred

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Urs Wildermuth

Hallo Hans,

 

Als die gestartet sind, war das Wetter noch absolut ok.

 

Beim ersten Anflug vermutlich auch noch, trotzdem war offenbar schon ein guter Grund, durchzustarten.

 

Bruno beschreibt, wie er die 2. Volte gesehen hat, nur schon den Downwind.

 

Beim nächsten Landeversuch waren die Downbursts dann voll über der Bahn, mit allem was dazu gehört. Ein solches Ding hat durchaus das Zeug, einen heavy Jet zu killen, geschweige denn eine PA28.

 

Dies ist bei weitem nicht der erste Unfall genau in der vorderen Sektion eines Gewitters. Und fast bei allen, die mir bekannt sind, sah es genau so aus, also ob man da noch locker reinkommt, wurde dann vom Downburst erwischt und es krachte. So in Little Rock, AK, die American MD82, so Flug DL191 in Dallas, so diverse massive und grosse Airliner.

 

Das Bild von der Piste ist für mich da noch nicht mal das entscheidende, wenn ich einigermassen eine Vorstellung haben will davon, was da abging, sondern das Bild mit den Fahnen.

 

Und hier war vermutlich noch nicht einmal die eigentliche Windstärke selber das Problem sondern vor allem die Scherung und der vertikale Downdraft. Denn eine solche Situation ändert zwischen zwei Bildern nicht einfach ohne dass es echt grosse Windscherungen und Turbulenzen gibt.

 

40 kt Headwind steady G45 ist zu schaffen (wie das am Boden dann aussieht mal dahingestellt). Aber eine Scherung, wo es von vielleicht 10 kt dann auf 50 kt+ hochgeht, die ist dann echt nicht von schlechten Eltern.

 

Sehr viele der bei Microburst verunfallten Piloten waren extrem erfahren und Routiniers. Keiner von denen wäre je auf die Idee gekommen, es könnte nicht gehen. Fast alle sind sie heute tot. In den meisten Fällen wurde ihnen auch kein wirklicher Vorwurf gemacht, denn die Situation war schlicht so, dass man leicht drauf reinfallen kann. So auch hier.

 

Wenn die eine Konsequenz dieses fürchterlichen Unfalls die ist, dass Leute realisieren, dass man vor allem vor der Vorderseite eines Gewitters wirklich fern bleiben sollte, dann dürfte das einigen Leuten die Augen öffnen.

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Als erfahrener Pilot muss man um den Umstand wissen dass Fehlentscheidungen unmittelbar und in Windeseile zur tödlichen Gefahr werden können.

 

Klingt einleuchtend, aber nur auf den ersten Blick. Das reine Wissen um letale Fehlentscheidungen existiert auch beim Anfänger ja sogar beim Passagier.

 

Erfahrung mit eigenen letalen Entscheidungen kann auch sehr lange Praxis nicht bringen.

 

Nur intensives Auseinandersetzen mit fremden letalen Entscheidungen - so wie in diesem Corner zum Beispiel - kann solche Erfahrung aufbauen. Die ist aber nicht unbedingt mit langer Flugerfahrung selbst verbunden.

 

Wolfgang

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Danke Urs....du erdest mich gerade :005:

 

Allerdings sahen die Bilder um 1640 klar nach zeitnahem Gewitter aus Die dunkle Wand war halt nur halb so gross. Die Sirenen heulten und die Warnleuchten an allen Seen liefen seit 1 Stunde. Für mich klar, dass der Pilot als Vorbereitung keinen Blick mehr auf Wetterinfos geworfen hat.

 

konrad

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Bei allem Respekt für die Person - Warum man aber eine Entscheidung, die 3 Menschen das Leben gekostet hat respektieren soll, das versteh ich nun wirklich nicht.

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Der Pilot hat mit all seiner Erfahrung entschieden, dass eine Landung möglich sein müsste. Das muss man respektieren. Man darf dabei nicht ausser Acht lassen, dass er sein ganzes Berufsleben lang nichts anderes gemacht hat, als in den Bergen VFR herum zu fliegen.

 

Bei allem Respekt... Sagst Du das auch bei einem Bergführer, der bei hoher Lawinengefahr eine Variantenabfahrt riskiert, welche dann schief geht, nur weil er halt entschieden hat dass es eigentlich gehen müsste? Es gibt noch Dutzende andere Beispiele

 

Ich fahre z.B. seit 40 Jahren täglich Auto und mache seit Jahren 30'000 km im Jahr, trotz dieser Erfahrung passieren mir regelmässig falsche Entscheidungen, welche aber glücklicherweise bis auf einmal noch nie Konsequenzen gehabt haben!

 

Gruss Ernst

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Fakt ist doch, dass der verantwortliche Pilot

hier versagt hat und die falsche Entscheidung getroffen hat.

Dem ist man sich hier einig? Oder?

Die Frage ist nicht, ob er eine falsche Entscheidung getroffen hat. Interessant ist vielmehr warum.

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Walter Fischer

Wie war das nochmal mit dem gestandenen Vollprofi, der statt nach Amerika nur bis zu den ersten Hausdächern von Basel gekommen ist?

Einfach traurig, wie manchmal verteilte Blumen nur noch als Grabschmuck herhalten....

 

Gruss Walti

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Bei allem Respekt für die Person - Warum man aber eine Entscheidung, die 3 Menschen das Leben gekostet hat respektieren soll, das versteh ich nun wirklich nicht.

 

Voll bei Dir. Wobei ich noch unterscheiden würde, dass man bei einem Flug von A nach B womöglich unmittelbar am Ziel von solchem Wetter überrascht wird und halt trotzdem noch versucht, den Flug zu einem guten Ende zu bringen.

 

Einen "Schnupperflug" unter solchen Umständen zu unternehmen - das verstehe, wer will. Ich jedenfalls nicht.

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Jungs, jetzt habt Euch mal wieder lieb :)

 

Der Arme hat meines Erachtens eine falsche Entscheidung getroffen, vielleicht WEIL er so erfahren war und bestimmt schon dutzende ähnliche Situationen mit Bravour gemeistert hat.

 

Ich bin nun noch nie ein Flugzeug aktiv geflogen und kenne mich daher eher mäßig in der Luft aus, schildere hier aber mal meine Einschätzung aus nautischer Sicht, hier von der Jollensegelei:

 

-bei stürmischem Wind wage ich mich ab und an mal aufs Wasser wenn

1. die Windstärke eine gewisse Zeit (ca. 30 min) in etwa in einem gleichen Range liegt und

2. der Wind in seiner Richtung nicht zu sehr giert

3. mein Fockmann sehr gut mit dem Boot klar kommt und über genügend Erfahrung mit Starkwind verfügt.

Ich würde NIE einen unerfahrenen Fockmann mitnehmen geschweige denn einen Passagier

 

-bei einem Gewitter würde ich NIE segeln, weil

1. der Wind extrem böig ist

2. die Windrichtung eine volle Rose machen kann

3. die Dünung sehr unkontrolliert ausfällt und sich teilweise extrem aufbaut.

 

Kein Problem bei Gewitter habe ich, wenn ich

1. festen Boden unter den Füßen und

2. ein (Vor)dach überm Kopf habe

 

Allerdings darf man auch nicht vernachlässigen, dass sich so ein Gewitter auch mal quasi aus dem Nichts formt, bzw nahezu schlagartig vergrößern kann

 

 

 

Gruß

Markus

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Als ein Wetteraugenzeuge kann ich auch sagen, dass die Gewitterfront äusserst mächtig sich vom Berner Oberland langsam heranschob (war schon ab ca. 16 Uhr eine riesige, graue Wand). Was da nach 17 Uhr an Böen umher ging habe ich doch eher selten erlebt. Die Ironie an der Sache ist, dass 1 1/2 h später fast wieder die Sonne schien.

 

Die Startzeit in Kägiswil ist wie medial kommuniziert übrigens 17:15 (Nachtrag: Ist doch falsch -> 16:50), also später als die Schätzungen in diesem Thread und aus meiner Sicht war da das Wetter schon gekippt.

 

Ich glaube aber auch langsam, dass hier die wichtigsten Fakten genannt sind und einfach weitere Ermittlungsbefunde mit Interesse abgewartet werden können/müssen. ;)

 

Zugegeben ist die Frage angesichts dessen nach dem "Warum" allseits gross. Besonders auch bei mir als einer, der mit dem Schnupperschüler im selben Dorf zusammen aufgewachsen ist.

Es schmerzt besonders, dass das der Flug ein Geschenk war und er schon fast mit einem Fuss in der Militärfliegerei stand (um noch klarzustellen, dass er die Materie dank Vorkurs bereits etwas kannte und wohl kaum Zitat "ins Steuer riss";))

 

Nachdem es aber noch keine drei Wochen seither ist, dass ich bei SCHÖNSTEM Wetter auch beim Heliabsturz in Uri schon (eher junge) Kollegen verloren habe, steigt mein Glaube wieder mal schmerzhaft ans Schicksal. Bekanntlich zur falschen Zeit am falschen Ort.

Wir werden wohl auch weiterhin trotz Nachfragen viel akzeptieren müssen, aber nicht verstehen können.

 

Gruss Adrian

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Voll bei Dir. Wobei ich noch unterscheiden würde, dass man bei einem Flug von A nach B womöglich unmittelbar am Ziel von solchem Wetter überrascht wird und halt trotzdem noch versucht, den Flug zu einem guten Ende zu bringen.

 

Einen "Schnupperflug" unter solchen Umständen zu unternehmen - das verstehe, wer will. Ich jedenfalls nicht.

 

Ja. Wobei die Sache beim Start ja wohl noch ganz anders ausgesehen hat.

Ob man, obwohl 'Vollprofi' nach einem Go-Around, der nach 'gerade nochmal gut gegangen' wirklich noch mal sein Glück versuchen muss, ich weiss es nicht. Ich bin einer ähnlichen, aber viel harmloseren Situation (war mir einfach zu bockig da zu landen) jedenfalls nach dem ersten Anflug diverted. Aber das lag wohl einfach nur an der mangelnden Erfahrung :(

 

Es ist für uns auch schwer zu beurteilen, wie die Situation für ihn ausgesehen hat. Offensichtlich für ihn landbar. Dass man diese Einschätzung - obwohl offensichtlich falsch - nun aber quasi auch noch als 'zu respektieren' adelt, halte ich halt schon für der Sache nicht dienlich.

IMHO sollte man sich mit GA Flugzeugen einfach weiter von Gewittern fernhalten. Aber das ist einfach nur meine Meinung. Wahrscheinlich nicht die ungesündeste.

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Weisst Du, wann der gestartet ist? Ich wäre vorsichtig mit solchen Aussagen.[/Quote]

Nein, das weiss ich nicht und es ist für mich auch kaum relevant, da der Unfall bei der Landung geschah. Ich verstehe nicht, warum hier dauernd repetiert wird, dass das Wetter noch absolut ok war beim Start. Das wollen wir doch hoffen! Ebenso hoffe ich schwer, dass jeder Pilot - erfahren oder unerfahren - weiss was zu tun ist, sollte es wider Erwarten bei der Rückkehr einmal nicht mehr absolut ok sein - und wieso soll ich "vorsichtig sein mit solchen Aussagen" :confused:? Darf man hier seine persönlichen Ansichten nicht mehr kundtun?

 

Offensichtlich hast Du keine Bilder von 15:00-17:00 angeschaut, also ab ca. 2h25 vor dem Unfall. Ich hab's gemacht - und was sich bereits um 15h über den Freiburger Voralpen und um 16h in der Region Emmental/Thunersee mit Zugrichtung Innerschweiz abzeichnete und dabei stetig an Intensität zunahm, sah nicht gerade nach einem lauen Nieselregen aus. Ich war um 16h selber noch per Auto im Mittelland unterwegs und konnte die gewaltige Zelle über dem Emmental trotz teilweiser Bewölkung mühelos ausmachen. Überraschend und unverhofft kam die keinesfalls und auch nicht extrem schnell. Auch die Wetterdienste sprachen schon am Morgen unisono von teils heftigen, isolierten Gewittern in den Alpen im Verlauf des Nachmittags/Abends, etc. Hat man trotzdem nichts gehört, gibt es (wie oben bereits erwähnt wurde) immer noch die eigenen Augen im Kopf.

 

Massgebend für die Äusserung in meinem 1. Posting, ist die ungefähre Unfallzeit (ca. 17:25 LT gemäss SUST Vorbericht) und da sah das Radarbild im Grossraum Sarnen für meine Begriffe schlicht unfliegbar aus. Dazu kommen noch die Augenzeugenberichte. Wenn ich dann eben lese, "wenn es so jemandem passiert, kann es jeden treffen", dann kommt mir fast die Galle hoch ob so viel schierer "Unvermeidbarkeit".

 

Wer will, kann sich hier die Radarbilder nochmals zu verschiedenen Zeiten ansehen:

15:00, 15:30, 16:00, 16:30, 16:45, 17:00, 17:10 und schliesslich noch 17:20, vergrössert und mit Höhenprofil der Zelle (über 12'000 Meter!) ca. 5 Minuten vor dem Unfall.

 

In Flight haben wir so gut wie keine Radarbilder hier, nicht wie in den USA wo man sowas per Satellitenempfang haben kann. Und mit dem Handy rumspielen tut wohl auch kaum wer im Flug. erstens kein oder schlechter Empfang 2. hat man anderes zu tun und es ist nicht gerade gefördert, Handy's in Betrieb zu haben an Bord.[/Quote]

Ich sprach nicht von "während dem Flug", sondern "VOR dem Start, gerade bei zweifelhafter Wetterlage"- und die war im vorliegenden Fall wohl gegeben. Mal abgesehen davon, geniesst man auch "über" der Schweiz i.d.R. ziemlich guten Handyempfang. Man muss ja nicht selber damit herumspielen, wenn es Paxe an Bord hat. Noch vor 10 Jahren konnten wir von mobilen Radardaten bloss träumen, heute ist es Realität, auch wenn für die breite Masse bloss auf einem Smartphone. Ich würde es mit Sicherheit auch fliegend nutzen, wenn ich unterwegs plötzliche starke Zweifel an der Wettersituation hätte. Einmal per Lesezeichen die entsprechende Webseite aufrufen und dann alle 15-30 Min. den Refresh Button drücken, wird hoffentlich nicht gleich meine ganze Kapazität absorbieren.

Wenn die eine Konsequenz dieses fürchterlichen Unfalls die ist, dass Leute realisieren, dass man vor allem vor der Vorderseite eines Gewitters wirklich fern bleiben sollte, dann dürfte das einigen Leuten die Augen öffnen.[/Quote]

Da stellt sich doch die Frage, wie es dazu gekommen ist, dass einige Leute diesbezüglich überhaupt die Augen geschlossen haben. PPL Grundausbildung, Fach 050, Meteorologie, 10. Kapitel – Gewitter. Da wird zwar nicht überdramatisiert, aber dass ein Gewitter auch ausserhalb der Wolken grosse Gefahren bergen kann, geht daraus auf jeden Fall klar hervor.

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Was sich hier seit jeher durch's Forum zieht ist der irrige Anspruch, dass als "Profis" und "Experten" geadelte Menschen keine Fehler machen (können/dürfen). An den Weltraumprogrammen von USA und Sowjetunion haben dereinst die hellsten naturwissenschaftlichen Köpfe der Welt gearbeitet, und es kam anfangs und auch später immer wieder zu Problemen sowie Totalverlusten.

 

Der Mensch ist von der Natur als Fussgänger konzipiert, welcher auf Erden wandelt. Schnelle motorgetriebene Vehikel, Luftfahrzeuge, Raumfahrzeuge, Seefahrt, Tauchen, usw. sind Errungenschaften, welche den Aktionsadius des Menschen massiv erweitert haben, aber in letzter Konsequenz ist der Mensch in diesen neuen Sphären quasi ein durch vorwiegend technische Hilfsmittel angepasster "Alien" und letztendlich der Natur des "eroberten" Habitats unterlegen.

Somit bleiben immer einige Unbekannte in der Gleichung (Technik, Handhabung, Kausalketten, Spontan-/Elementarereignisse, etc.), welche selbst von professionellsten Vollprofis den ultimativen Tribut einzufordern vermögen - nämlich das Leben. Kann allerdings als Fussgänger auch jederzeit geschehen ;)

 

Mein Carambol Billard-Trainer hat vor mehr als 25 Jahren zu mir gesagt, dass man beim haarscharfen Verpassen (ohne Touchieren) des Anspielballes kein "Pech", sondern einfach nicht gut genug gespielt habe. Macht man jedoch einen Punkt über eine Figur, welche so gar nicht beabsichtigt war (Bandenlauf zwischen zwei Anspielbällen), hatte man definitiv "Glück". Letzteres braucht man auch im Leben und wie man sieht, wird so mancher "Draufgänger" mit Abenteurerhistorie über achtzig, während genügend Hosenpupser, die aus ihren Vorgärten nicht mehr rauskommen, vorzeitig das Zeitliche segnet.

 

Auf diesen tragischen Unfall umgelegt könnte man in Anlehnung an die "Billard-Weisheit" also behaupten, dass wenn dem sehr erfahrenen Piloten die Landung vor Eintreffen bzw. während der Böenwalze ge-"glückt" wäre, er eben "Glück" gehabt hätte, jedoch betreffend des erfolgten fatalen Absturzes keinesfalls von "Pech" gesprochen werden kann...

 

Gruss

Johannes

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Auf diesen tragischen Unfall umgelegt könnte man in Anlehnung an die "Billard-Weisheit" also behaupten, dass wenn dem sehr erfahrenen Piloten die Landung vor Eintreffen bzw. während der Böenwalze ge-"glückt" wäre, er eben "Glück" gehabt hätte, jedoch betreffend des erfolgten fatalen Absturzes keinesfalls von "Pech" gesprochen werden kann...

 

So kann man es wohl sehen. Dann gibt es wahrscheinlich noch die, die hatten schon so oft Glück, dass sie meinen, es sei Können.

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@ Jost

 

...an wen du deinen Hinweis "nobody is perfect" oder "dumm gelaufen" richten kannst, das kannst du dir sicher denken.

Adrian besorgt dir vielleicht die Adresse vom Vater des Jungen.

 

Was wurde ich hier runtergemacht, als ich mit frischem PPL (gemacht in Florida) und Alpeneinweisung hier gleich mal einen ersten Alpenflug machen wollte.

Angeblich sei die Ausbildung in CH viel besser....und man hat ja in FL keine Berge etc.

 

Nur habe ich dort gelernt, was vor dem Flug zu tun ist...zB. Wetterinfos einholen. Die musste ich vor jedem Flug meinem FI laut vorsagen. Ich wusste nicht, dass man das in CH nicht braucht :(

 

Mag schmerzhaft für die Freunde des Piloten hier sein, festzustellen, dass er falsch gehandelt hat...(und zwar mehrmals),

 

aber wenn die Startzeit sogar 1715 war, dann fehlte es , wie Sirdir richtig sagt, an Können. Im Sinne von "Können weiterhin umsetzen können".

 

Bilder von 1715 erspare ich uns jetzt....da stellts einem def. die Haare auf.

 

Hätte ich eigentlich in der Schweiz meinen Skills test bestanden, wenn ich um 1715 mit FI und Examiner als Paxe losfliegen will und nicht mal einen Blick auf Wetter nehme?

 

Ich habe mich jetzt ausgekotzt. Ich nerv nicht länger.

 

konrad

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Naja, Wetterbriefing gehört auch hier zur Ausbildung. Für die Prüfung hat mich mein FI sogar genötigt ne richtige Präsentation vorzubereiten (kam mir vor wie die Wetterfee). Fand ich zwar etwas peinlich aber dem Experten hat es sehr gut gefallen. Hat er im Debriefing äusserst lobend erwähnt.

Und mir wurde auch empfohlen den ganzen Krempel immer auszudrucken, damit man im Falle eines Falles nicht auf die Idee käme, ich hätte mich nicht vorbereitet.

Aber gerade die FIs, die den ganzen Tag am Platz sind...

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@ Jost

 

...an wen du deinen Hinweis "nobody is perfect" oder "dumm gelaufen" richten kannst, das kannst du dir sicher denken.

Adrian besorgt dir vielleicht die Adresse vom Vater des Jungen.

 

Hallo Konrad,

 

ich glaube das muss ich gar nicht... :004:

 

Eine kritische Diskussion zum Vorfall ist nicht verboten und vielleicht sogar sachdienlich. Aber ich bitte hier als Zaunpfahlwink zu Bedenken, dass mehrere Schreiber und sicher auch Leser in diesem Thread regional oder eben persönlich aus dem Umfeld stammen.

 

Und irgendwie drehen sich halt Kritiken die letzten 3 Thread-Seiten im Kreis (schon fast "Boulevard" von Fachexperten :rolleyes:). Da muss man nicht erschrecken über ein paar ironische Worte aus dem wirklich unmittelbaren Umfeld des Vorfalls und auch etwas Verständnis zeigen.

 

 

 

Adrian

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