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Petition gegen Pay2Fly


FalconJockey

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Inzwischen hat in unseren Breitengraden fast keiner mehr die Ausrede "er habe es nicht gewusst". In diversen Fachforen wie unserem wird seit mehreren Jahren über die "Pilotenschwemme" und die anhaltend schlechten Aussichten für Nachwuchspiloten geschrieben.

 

Hier lese ich von versch. Luftkutschern immer wieder was anderes. Wie toll doch alles sei, bester Beruf der Welt, etc pp.

 

Gegen P2F kann man praktisch nichts machen, solange es ein solches Ueberangebot an Piloten gibt, die um jeden Preis fliegen wollen, und damit meine ich nicht nur das finanzielle. Es gibt einfach zu wenig Cockpits, Angebot und Nachfrage.... Das funktioniert in praktisch der gesamten Wirtschaft so und natuerlich auch in der Luftfahrtbranche. P2F ist die logische Folge dieses ungesunden Verhaeltnisses von Piloten und freien Cockpits.

Und wenn es Piloten gibt, die gerne gratis oder gar gegen Bezahlung arbeiten WOLLEN, wird niemand sie davon abhalten koennen.

 

 

Chris

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Ich finde es traurig, dass man über so etwas überhaupt diskutieren muss.

 

Wir müssen uns alle wohl selbst an die Nase fassen, da wir alle immer das Beste zum niedrigsten Preis möchten.

 

Also ist die Folge immer die selbe. Die einzige Möglichkeit schnell Geld zu sparen oder Profit zu machen, ist die Personalschraube. Und der Abbau von Personal über jedes gesunde Maß hinaus.

 

Das P2F wird nicht gestoppt werden. Ich glaube eher, dass es von anderen Airlines übernommen wird.

 

Ich habe die Petition gezeichnet, aber mit wenig Hoffnung.

 

Da die Betriebskosten für die Airlines immer weiter steigen, aber eine Preiserhöhung der Tickets Kunden abschrecken würde, muss eben woanders Geld reinkommen.

 

Das betrifft ja nicht nur die Luftfahrt. In vielen anderen Bereichen der Wirtschaft findet ebenfalls Geiz ist Geil statt.

 

Traurig aber war.

 

Beste Grüße/Kind Regards

Thomas

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Die einzige Möglichkeit schnell Geld zu sparen oder Profit zu machen, ist die Personalschraube. Und der Abbau von Personal über jedes gesunde Maß hinaus.

 

Geiz ist Geil statt.

Hallo,

 

etwas OT, aber was solls:

Ich denke nicht das es an Geiz ist geil liegt. Ich kenne sehr viele Menschen die haben kein Problem damit etwas mehr zu bezahlen wenn die Qualität stimmt.

 

Es geht eher darum den Profit zu erhöhen, denn billiger (oder günstiger) ist das Reisen mit P2F Firmen ja auch nicht. Solange immer aus Firmen an Gewinn raus geholt wird was geht und nicht was ausreicht um alle Beteiligten gut zu versorgen, wird es nicht besser werden. Wozu muss eine Firma 1 Milliarde Gewinn machen?

 

Gruss Michael

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Ich denke nicht das es an Geiz ist geil liegt. Ich kenne sehr viele Menschen die haben kein Problem damit etwas mehr zu bezahlen wenn die Qualität stimmt.

Ich denke schon. Ich arbeite bei einem der größten Unterhaltungselektronik Unternehmen und sehe Tag täglich worauf es den Menschen heute ankommt.

 

Ein Bekannte hat ein Reisebüro und bestätigt auch, dass die Menschen immer mehr nur noch auf den Preis achten.

 

Warum explodieren denn die Billig Airlines förmlich?

 

Sorry... Wenn das etwas OT ist.

Aber das p2f ist ganz klar Profit-/Spargetrieben und ist ungesund.

 

Hier geht es aber um eine der in der Öffentlichkeit am meisten beachteten Branchen in Bezug auf Sicherheit.

 

Und finanziell/ extenziell unter Druck stehende Menschen sind nunmal stark gefährdet nicht belastbar zu sein und neigen zu Fehlern

Bearbeitet von hercules123
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Ein Bekannte hat ein Reisebüro und bestätigt auch, dass die Menschen immer mehr nur noch auf den Preis achten.

 

Warum explodieren denn die Billig Airlines förmlich?

Hallo,

 

nunja, auf den Preis achten heißt ja nicht gleich das billigste nehmen. Es muss nur das Paket stimmen.

 

Macht aus meiner Sicht Sinn, denn wenn ich für mehr Geld auch keinen Service mehr bekomme, dann kann ich auch das billigere Flugangebot nehmen. Was ich meine ist, wenn der Serviceaufwand der Firma 10 Euro kostet und diese mir 11 Euro dafür zusätzlich abnimmt, dann ist das für mich in Ordnung. Das macht aber keine Firma mehr, alle wollen auf das Niveau einer echten Billigairline runter und streichen jeden Service zusammen, will ja angeblich keiner mehr. Aber ich habe ja auch keine Option Service zu bekommen, selbst wenn ich bereit bin ihn zu bezahlen. Und ich meine nicht ein irre teures Business-Ticket, oder eine Stulle unterwegs sondern einfach nur nicht wie Vieh behandelt zu werden.

 

Aber gut, wenn Du sagst, das ist alles anders, dann muss ich Dir das glauben, denn ich arbeite nicht im Verkauf. Ich selbst als Kunde will nicht unter allen Umständen das billigste (im echten Sinne dieses Wortes).

 

Gruss Michael

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Aber gut, wenn Du sagst, das ist alles anders, dann muss ich Dir das glauben, denn ich arbeite nicht im Verkauf. Ich selbst als Kunde will nicht unter allen Umständen das billigste (im echten Sinne dieses Wortes).

 

Gruss Michael

Ich will das natürlich nicht pauschalisieren, da es immer noch viele gibt, die auch mehr zahlen.

 

Ich rede eher von der Masse, die leider nicht bereit sind, etwas mehr zu zahlen.

 

Das öffnet dem Discount Tür und Tor.

 

Aber ich möchte das Thema nicht weiter off topic führen. Wollte einfach nur mal zum kritischen Nachdenken anregen, dass solche Geschichte wie p2f durchaus auch ihren Ursprung bei uns selbst liegen kann.

 

 

 

Beste Grüße/Kind Regards

Thomas

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Lieber Florian,

 

herzlichen Dank für Deine Ausführungen zu meiner Nachfrage.

Selbstverständlich möchte ich nun auch darauf antworten. Ging leider nicht eher, weil ich unterwegs war...

 

 

- Man kann z.B. feststellen, dass es in Europa bisher keinen einzigen Unfall mit Todesfolge eines "P2F for Hours" Piloten gegeben hat, wohl aber einige von non-P2F Piloten.

 

Ich denke, dieses Argument hinkt insofern, als dass glücklicherweise die meisten Airlines in Europa (noch) kein Pay2Fly praktizieren und folglich die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass in einem Cockpit, das in einen Unfall verwickelt ist, ein anständig bezahlter Copilot sitzt.

 

- In Summe ist die Sicherheitsbilanz von EasyJet, Ryanair und Co. sicher nicht schlechter, als die von LH und Co. Auch wenn bei vielen Airlines die Zahlen natürlich klein sind, ist schon bemerkenswert, dass der einzige Unfall von Ryanair mit Verletzten ein Birdstrike im short final war, während bei LH zumindest in Warschau und jetzt neulich in Frankreich es offensichtliche Pilotenfehler waren.

 

Den 4U-Absturz unter der Kategorie „Pilotenfehler“ zu subsumieren und in einem Atemzug mit dem WAW-Crash zu nennen, halte ich in Anbetracht der mutmaßlichen Ursache doch für etwas abwegig.

 

- Der einzige Unfall in Europa der klar und nachweisbar auf mangelhafte Selektion und Überwachung der Piloten zurückzuführen ist, hat sich eben "zufällig" bei 4U und nicht bei Niki, Germania, Ryanair und Co. ereignet. Und das obwohl in der Diskussion immer wieder mehr als unterschwellig die Behauptung aufgestellt wird, solche Airlines würden Piloten nach wirtschaftlichen Kriterien und nicht nach bester Eignung auswählen.

 

Was mir an dieser Aussage deutlich aufstößt, ist die Tatsache, bei einem Pilotenkorps von über 5000 Piloten und einem bei LH/4U einzigartigen Fall nun darauf zu schließen, dass mangelnde Selektion beim DLR und fehlende Überwachung durch den Flugbetrieb vorliegen, noch dazu angeblich „klar und nachweisbar“.

Haben die Untersuchungsbehörde an irgendeiner Stelle nachgewiesen, dass offensichtliche Fehler und Versäumnisse des Flugbetriebs vorgefallen sind? Eine emotionale Beurteilung nach dem Motto „Wie konnte der nur ein Medical bekommen und nicht sofort bei der ersten Ausbildungsunterbrechung wegen einer depressiven Episode in Bremen rausgeschmissen werden“ hilft sicherlich kaum weiter.

Wie von anderen Usern schon erwähnt, kann diesem singulären Ereignis keine statistische Signifikanz zugewiesen werden.

Im Gegenzug könnte man schließlich auch die Frage stellen, wie viele (physisch, psychisch, fachlich) tatsächlich für eine Arbeit in einem Airlinecockpit ungeeignete Kandidaten durch einen Selektionsprozess herausgefiltert wurden.

 

Ich denke, Du wirst weder beim DLR oder der LH jemanden finden, der die Selektion oder das Ausbildungsprogramm für unfehlbar hält. Diese Arroganz maßt sich keiner an – sie wäre auch definitiv fehl am Platz.

Nach dem 4U-Crash nun aber die über Jahrzehnte optimierte Praxis der Selektion und Ausbildung vom ersten Tag in Hamburg bis zum Final Check nach der Supervision auf der Linie in Frage zu stellen, halte ich für absurd.

Nicht umsonst äußert sich der Zwischenbericht auch in der Hinsicht, dass beispielsweise das fachliche Niveau des FO wohl ohne Beanstandungen war:  

„Während seiner Ausbildung und den wiederkehrenden Checks wurde sein professionelles Niveau von seinen Instruktoren und Prüfern als überdurchschnittlich bewertet“.

 

Dass man auch mit einer Selektion nie alle Eventualitäten, zukünftige (Persönlichkeits-) Entwicklungen oder fachliche wie menschliche Qualitäten abschließend beurteilen kann, sollte denke ich jedem klar sein, der sich jemals mit den Hintergründen von Assessment Centern beschäftigt hat. Nun aber im Umkehrschluß zu folgern, dass deshalb eine Selektion per se überflüssig und nicht notwendiger Teil einer Sicherheitsphilosophie ist, finde ich etwas kurz gedacht.

 

 

Und auch wenn das nicht mit P2F zu tun hat, ist dieser Blick zwingend notwendig: Die Praxis, dass von der Schulung über Prüfer bis zum Fliegerarzt fast alle an der Beurteilung der Fähigkeiten eines Linienpiloten beteiligten Personen wirtschaftlich vom gleichen Konzern abhängig sind (die beiden Ausnahmen sind die Theorieprüfung beim LBA und der DLR-Test), kann man ja schon mal von aussen hinterfragen. 

 

Mit Ausnahme der Ausstellung des Tauglichkeitszeugnisses trifft diese Aussage aber auf sämtliche größere Flugbetriebe zu (und auch auf Pay2Fly-Flugbetriebe!), bei denen die OPC usw. von Checkern abgenommen werden, die Kollegen im Linienbetrieb sind.

Dein Statement hat aber insofern für mich einen etwas faden Beigeschmack, als dass es unterschwellig impliziert, dass Fliegerärzte, Prüfer etc. bei derselben Firmenzugehörigkeit mal eben Fehler oder Beanstandungen durch falsch verstandene Loyalität unter den Teppich kehren – nach dem Motto: es sind ja alles meine Kollegen. Dies ist aber sicherlich nicht der Fall.

Vielleicht habe ich aber auch die Intention des Abschnittes falsch interpretiert.

 

 

Zu Pay2Fly allgemein:

Ich kann nicht ganz verstehen, wieso es scheinbar so schwierig sein soll, eine feste Grenze bzgl. Pay2Fly zu ziehen. Simon onLoad hat es richtigerweise angesprochen.

Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem im Linienbetrieb Supervision geflogen wird, bei der also zahlende Gäste befördert werden, ist die Grenze des Zumutbaren überschritten. Schließlich generiert der sich zwar noch in Ausbildung zum FO befindliche Kollege nun dadurch Wertschöpfung, dass er dieselben Aufgaben, Pflichten und Rechte wie ein bereits ausgecheckter FO wahrnimmt und im regulären Flugbetrieb eingesetzt wird. Der einzige Unterschied zu einer „normalen“ Crewzusammensetzung liegt nun mal darin, dass auf der linken Seite ein Ausbildungskapitän sitzt, der seiner Tätigkeit auch in dieser Funktion nachkommt (und anfangs selbstverständlich noch ein TRAFO auf dem Jumpseat, bevor hier jemand Schnappatmung deswegen bekommt ;))

 

Beste Grüße

Jo

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Lieber Florian,

 Der einzige Unterschied zu einer „normalen“ Crewzusammensetzung liegt nun mal darin, dass auf der linken Seite ein Ausbildungskapitän sitzt, der seiner Tätigkeit auch in dieser Funktion nachkommt (und anfangs selbstverständlich noch ein TRAFO auf dem Jumpseat, bevor hier jemand Schnappatmung deswegen bekommt ;))

 

 

Hallo Jo,

 

Dein Vorschlag ist sicher eine mögliche Abgrenzung von zulässigem zu unzulässigem P2F.

Allerdings sagst Du es ja selber: So ein FO under supervision kann nicht wie ein normaler FO eingesetzt werden. Er braucht einen Ausbildungskapitän neben sich - und Ausbildungskapitäne sind "teurer", als normale Kapitäne (weil sie meist älter sind). Deswegen könnte man mit genauso gutem Grund argumentieren, dass P2F so lange in Ordnung ist, so lange der FO noch under supervision ist.

 

Das würde auch besser zu anderen Lehrberufen passen: Auch ein Kochlehrling schneidet ab dem ersten Tag Zwiebeln, die später Gäste serviert bekommen. Dennoch ist eine Ausbildungsvergütung unter Mindestlohn zulässig - genauso wie eine Ausbildung zum Koch gegen Bezahlung durch den Lehrling, wie sie verschiedene Schulen anbieten.

Das in einige Ausbildungsbetrieben leider die Ausbildung selbst nicht so ernst genommen und die Lehrlinge eben als billige Arbeitskräfte eingesetzt werden, ist leider in praktisch allen Ausbildungsberufen so - daran ändert aber eher die bessere Kontrolle der Ausbildung und weniger ein gesetzliches Verbot bestimmter Vertragskonstellationen etwas.

 

Florian

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Hallo Jo,

 

Dein Vorschlag ist sicher eine mögliche Abgrenzung von zulässigem zu unzulässigem P2F.

Allerdings sagst Du es ja selber: So ein FO under supervision kann nicht wie ein normaler FO eingesetzt werden. Er braucht einen Ausbildungskapitän neben sich - und Ausbildungskapitäne sind "teurer", als normale Kapitäne (weil sie meist älter sind). Deswegen könnte man mit genauso gutem Grund argumentieren, dass P2F so lange in Ordnung ist, so lange der FO noch under supervision ist.

 

Man könnte so argumentieren. Für mich steht das fest. Er macht die gleiche Arbeit wie wenn kein dritter Pilot dabei ist, also muss er bezahlt werden. Über die Höhe der Vergütung könnte man dann je nach Ansicht auch wieder diskutieren. Aber es sollte Geld zum Leben zur Verfügung stehen. Irgendwo muss man die Grenze ziehen, für mich allerspätestens hier.

 

Zu deinem Beispiel mit den Azubis, da hast du Recht, das ist auch ein Unding. Aber immerhin bekommen Azubis Geld, auch wenns wenig ist. Es gibt sicher viele Sauereien in unserer Welt, aber dass jemand in unserem sozialen Gefüge für Arbeit zahlen muss ist für mich nicht akzeptabel. Wie der Weg dahin aussieht (Flugschule, Studium, alles selbst zu finanzieren...) darüber kann man sicher auch viele Stunden diskutieren. Spätestens wenn man produktiv ist und zahlen muss sollte meiner Meinung nach ein Riegel vorgeschoben werden. Egal ob als Pilot oder wo anders.

 

Gruß Alex

Bearbeitet von Alexh
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Hey Florian,

danke für Deine Meinung, auch wenn ich sie nicht wirklich teilen kann :)

 

Hallo Jo,

 

Dein Vorschlag ist sicher eine mögliche Abgrenzung von zulässigem zu unzulässigem P2F.

Allerdings sagst Du es ja selber: So ein FO under supervision kann nicht wie ein normaler FO eingesetzt werden. Er braucht einen Ausbildungskapitän neben sich - und Ausbildungskapitäne sind "teurer", als normale Kapitäne (weil sie meist älter sind). Deswegen könnte man mit genauso gutem Grund argumentieren, dass P2F so lange in Ordnung ist, so lange der FO noch under supervision ist.

 

Das würde auch besser zu anderen Lehrberufen passen: Auch ein Kochlehrling schneidet ab dem ersten Tag Zwiebeln, die später Gäste serviert bekommen. Dennoch ist eine Ausbildungsvergütung unter Mindestlohn zulässig - genauso wie eine Ausbildung zum Koch gegen Bezahlung durch den Lehrling, wie sie verschiedene Schulen anbieten.

Das in einige Ausbildungsbetrieben leider die Ausbildung selbst nicht so ernst genommen und die Lehrlinge eben als billige Arbeitskräfte eingesetzt werden, ist leider in praktisch allen Ausbildungsberufen so - daran ändert aber eher die bessere Kontrolle der Ausbildung und weniger ein gesetzliches Verbot bestimmter Vertragskonstellationen etwas.

 

Florian

 

Wenn man Deiner Argumentation nämlich konsequent folgen würde, müsste ich immer dann für meine Arbeit selbst bezahlen, wenn ich under supervision bin - also auch beim Upgrade zum CP, einer Wiedereingliederung nach längerer Krankheit usw.

Wird dann aus einem Pay2Fly auch ein Pay2BecomeCaptain bei der Kapitänswerdung? Auch dort sitzt über einen längeren Zeitraum ein Ausbildungskapitän neben mir.

 

Des Weiteren kann ich deine Behauptung, dass Ausbildungskapitäne teurer als "normale" Kapitäne sind, nur bedingt teilen.

Es ist zwar durchaus richtig, dass sie aufgrund langjähriger Flugerfahrung meist eher im "älteren" Bereich einzuordnen sind, der finanzielle Unterschied zum normalen Capitano liegt aber eigentlich nur in der Funktionszulage als Trainer.

 

In Bezug auf die Ausbildungssituation in vielen Betrieben außerhalb der Fliegerei hast Du sicherlich Recht. Den Vergleich "Zwiebeln schneiden - Supervision fliegen" finde ich zwar etwas unglücklich, aber ich kann den Grundtenor nachvollziehen. Dennoch ist es für mich keine Rechtfertigung, einen Zustand wie Pay2Fly hinzunehmen, nur weil vielleicht ebenso im Gastronomiegewerbe ein Kochlehrling an gewissen Ausbildungsstätten für seine Ausbildung bezahlen muss.

 

Viele Grüße

Jo

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Hallo Jo,

 

wir müssen uns ja auch nicht einig sein - so lange die Diskussion nicht wie hier leider öfter ins persönliche abgleitet kann man ja Meinungen und Argumente austauschen.

 

Der Vergleich mit dem Kochlehrling sollte in der Tat nicht auf die Art der Ausbildung bezogen sein, sondern nur darauf, dass Azubis durchaus häufiger etwas herstellen, was später Kunden gegen Geld kaufen. Deswegen halte ich die Abgrenzung "wenn der P2F-Pilot nur mit dem FI im Flieger sitzt, dann darf er zahlen, wenn bei diesem Flug zahlende Kunden befördert werden, dann nicht" für problematisch.

 

Es ist durchaus üblich, dass auch während einer Ausbildung Ausbilder und Auszubildender zusammen eine Ware oder Dienstleistung herstellen, die dann Kunden verkauft wird.

 

Das Problem das man aus rechtlicher Sicht bei jeder Art des Verbotes von P2F hat: Dadurch, dass eine Auswirkung auf die Flugsicherheit heute nicht nachweisbar ist, wird man kaum ein nur für Piloten anwendbares Gesetz hinbekommen, dass verfassungs- bzw. grundrechtskonform ist. Ein P2F-Unterbindendes Gesetz müsste deswegen so formuliert sein, dass man nicht andere Ausbildungsberufe die viel häufiger vorkommen nicht "kaputt macht".

 

Florian

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  • 2 Wochen später...
Urs Wildermuth

Auch bei LH wird der Wind nun härter.

 

http://mobil.nwzonline.de/wirtschaft/nach-piloten-ausbildung-droht-harte-landung_a_28,0,1340760880.html

 

Offensichtlich stehen sehr viele Absolventen der LH Schule vor einer sehr ähnlichen Situation wie die Pay2Fly Kandidaten oder sogar noch schlechter, denn sie haben nur das MPL welches offenbar auch noch an LH gebunden ist. 

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Es geht den Piloten-Azubis bei der LH damit wie 56% aller Auszubildnden in Deutschland, die nach ihrer Lehre nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb in eine unbefristete Anstellung übernommen werden - nur so formuliert ist das kaum noch ne Nachricht wert...

 

Florian

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Es geht den Piloten-Azubis bei der LH damit wie 56% aller Auszubildnden in Deutschland, die nach ihrer Lehre nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb in eine unbefristete Anstellung übernommen werden - nur so formuliert ist das kaum noch ne Nachricht wert...

Florian

Ein normaler Azubi hat aber eine Qualifikation mit der er etwas anfangen kann und somit kann er sich wo anders bewerben.

 

Gruß Alex

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Es ist eigentlich schon richtig, dass jeder Arbeitnehmer, der eine Weiterbildung erhält, eigentlich dafür bezahlen müsste (wie ist das eigentlich mit den Steuern, gerade in DE, wo man's so genau nimmt...?). Also ja, ein P2Fly Pilot leistet arbeit, er müsste dafür einen Lohn bekommen. Wenn der Lohn aber viel tiefer ist als die Kosten für die Ausbildung, was resultiert daraus?

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Es ist eigentlich schon richtig, dass jeder Arbeitnehmer, der eine Weiterbildung erhält, eigentlich dafür bezahlen müsste

 

Nein, das ist kein bisschen richtig! Die Zeiten des Lehrgeldes sind glücklicherweise vorbei.

 

Gruß Alex

Bearbeitet von Alexh
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Nein, das ist kein bisschen richtig! Die Zeiten des Lehrgeldes sind glücklicherweise vorbei.

Tja, wenn du meinst. Dann kommt's halt von der Zahnfee. Und die Differenz zwischen einem Lehrlingslohn und dem eines Ausgebildeten ergibt sich wodurch?

Bearbeitet von sirdir
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Ein normaler Azubi hat aber eine Qualifikation mit der er etwas anfangen kann und somit kann er sich wo anders bewerben.

 

Genauso wie ein Pilot mit MPL- Das er als MPL-Inhaber ohne Line-Training bei vielen anderen möglichen Arbeitgebern schlechte Karten hat, ist eine andere Frage - aber auch da geht es ihm nicht anders als der Mehrheit aller Azubis, die immer gegen Kandidaten konkurrieren, die in diesem Betrieb ausgebildet wurden. So ist das nun mal.

 

Außerdem  muss man den "Artikel" - der übrigens zeit- und wortgleich bei vielen Zeitungen und Onlinediensten erschien, also über eine Agentur verbreitet wurde - schon genau lesen: Die LH hat diesen Flugschülern offenbar sogar eine Arbeitsstelle angeboten. Nur eben nicht diejenige, die sie sich erhofft haben.

 

Ob das in Ordnung ist oder nicht, hängt im Wesentlichen davon ab, was für einen Vertrag die Flugschüler am Anfang ihrer Ausbildung mit der LH geschlossen haben. Ohne den zu kennen ist es relativ schwer, den Fall hier zu beurteilen - weil wir nicht wissen, ob ein gewinnmaximierender Großkonzern hier nachträglich die Arbeitsbedingungen zu seinen Gunsten verschlechtern will oder ob eine kleine Berufsgruppe durch Manipulation der öffentlichen Meinung von ihrem Arbeitgeber Leistungen erpressen will, auf die sie nie einen Anspruch hatten. Ich halte (leider) beides für möglich.

 

Florian 

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Die LH hat diesen Flugschülern offenbar sogar eine Arbeitsstelle angeboten. Nur eben nicht diejenige, die sie sich erhofft haben.

 

 

Wohl eher nicht denjenigen, der vertraglich versprochen war! Lufthansa verspricht Arbeitsplätze innerhalb des KTV und nur solche müssen die Flugschüler annehmen. Alle anderen Arbeitsverhältnisse können (zu Recht!) abgelehnt werden ohne Folgen.

 

 

Und ob eine handvoll Angebote bei über 900 NFFs wirklich was bringen ist die nächste Frage....

 

Julian

Bearbeitet von JulianEDFM
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Lufthansa verspricht Arbeitsplätze innerhalb des KTV

 

Nicht ganz korrekt AFAIK. Lufthansa verspricht entweder einen KTV-Arbeitsplatz anzubieten, oder wenn bis (5 Jahre nach Ausbildungsabschluss?) kein KTV-Job angeboten wird, den Eigenanteil der Ausbildung erlassen zu bekommen.

 

Es ist also grundsätzlich sogar zumindest rechtlich als Extremszenario denkbar (sollte das Konzept der KTV-Bereederung und die NFF-Ausbildung an der LFT zunehmend eingestampft werden), dass wartende NFFs keinen KTV-Job mehr bekommen und der dann zu erlassende Eigenanteil der Flugschüler eben von der Lufthansa Sarnierungsaufwand abgeschrieben wird. Für die NFFs wäre das bitterübel.

 

Chris

Bearbeitet von cengelk
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Es ist eigentlich schon richtig, dass jeder Arbeitnehmer, der eine Weiterbildung erhält, eigentlich dafür bezahlen müsste (wie ist das eigentlich mit den Steuern, gerade in DE, wo man's so genau nimmt...?). Also ja, ein P2Fly Pilot leistet arbeit, er müsste dafür einen Lohn bekommen. Wenn der Lohn aber viel tiefer ist als die Kosten für die Ausbildung, was resultiert daraus?

Wieso ist das richtig?

Eine Weiterbildung für eine benötigte Qualifikation sollte der erhalten, der dafür am besten geeignet ist.

Wieso meinst Du das benötigte Geld zu haben wäre dafür ein Kriterium?

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Wieso ist das richtig?

Eine Weiterbildung für eine benötigte Qualifikation sollte der erhalten, der dafür am besten geeignet ist.

Wieso meinst Du das benötigte Geld zu haben wäre dafür ein Kriterium?

Weil es etwas kostet und warum sollte es nicht der bezahlen, der es konsumiert? Wer solle es denn sonst bezahlen?

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Weil es etwas kostet und warum sollte es nicht der bezahlen, der es konsumiert? Wer solle es denn sonst bezahlen?

 

Derjenige der davon den größten Nutzen hat? Und das dürfte der Arbeitgeber sein! Schließlich verspricht er sich ja durch die Fortbildung seiner Mitglieder einen entsprechenden Mehrwert für sein Unternehmen, sonst würde er die Fortbildungen nicht anbieten bzw. befürworten.

 

Ohne Investition keine Nachfrage/Konsum.

 

Lg

 

Julian

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Wohl eher nicht denjenigen, der vertraglich versprochen war! Lufthansa verspricht Arbeitsplätze innerhalb des KTV und nur solche müssen die Flugschüler annehmen. Alle anderen Arbeitsverhältnisse können (zu Recht!) abgelehnt werden ohne Folgen.

Ich sagte ja, dass ich die Vertraege die Lufthansa mit den NFFs hat nicht kenne. Aus dem Pressebericht entnehme ich nicht, dass darin ein Arbeitsplatz im KTV garantiert ist. Aber wenn Du mehr darueber weisst, dann will ich Dir gerne glauben.

 

Allerdings verstehe ich das Vorgehen der NFFs dann nicht. Warum öffentliche Aufruhr und Interessenvertretung. Wenn sie einen Betrag haben, in dem ihnen ein KTV-Arbeitsplatz als Pilot zugesagt wurde, dann ist es ein Schriftsatz eines gar nicht mal so erfahrenenArbeitsrechtlers und die LH muss ihnen auch diesen Arbeitsplatz gewaehren.

In einer muendlichen Verhandlung ginge es dann hoechstens um die Frage, ob LH (falls sie den Arbeitsplatz nicht zur Verfuegung stellen kann oder will) ihnen nur den finanziellen Schaden ersetzen muss (also die Gehaltsdifferenz zwischen dem zugesagten Arbeitsplatz und dem, den die NFFs dann tatsaechlich bekommen) oder ob es darueber hinaus Schaden zu ersetzen gilt (etwa, weil die NFFs keine Flugerfahrung sammeln koennen).

 

Wie gesagt: Etwas schwer zu glauben, dass die LH solche Vertraege gemacht hat, aber wenn das so ist, dann haben die NFFs kein Problem.

 

Florian

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